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422 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer KSrper. ]:)as BEERSehe Gesetz ist im untersuchten Bereich erfiillt. Die Methode ist 20mal empfindlicher als die Bestimmung ira sichtbaren Licht. l~och 0,003 mg Cer sind erfafbar. Die Verwendung yon grSl~eren lYiengen Persulfat und yon Am- moniumsalzen ist zu vermeiden, weil Persulfat und das aus dem NH~-Ion sieh bildende l~itrat-Strahhmg yon 320 m# gleichfalls stark absorbieren. Es st5ren ferner 1%3% Th 4+, UO~ ~+, Cr2Ov z-, MnO~ und VO~. Cu~+ ist vor~ mlr geringem Einfluf und kann durch Extinktionsbestimmung bei 340 mt~ praktiseh ganz aus- geschaltet werden. R. LANG. Zur Bestimmung des freien Kohlenstoffs in Silieiumcarbid erhitzt man naeh J. BARON 1 3 g Probe in oxydierender Atmosphere auf 725 4- 25 ~ bis zur Gewichts- konstanz. Dabei verbrenn~ der freie Kohlenstoff, w~hrend Silieiumcarbid un- angegriffen bleibt. -- Bei etwa 860 ~ finder wieder eine Gewichtsvermehrung start infolge Reaktion nach der Gleiehung SiC -~- 3/2 02 ~ SiO2 -~ CO. W. DEWALD. Uber die photometrische Bestimmung der Kieselsiiure als Silieomolybdiinblau stellte C. F~.RRARI 2 neue Untersuchungen an. Dabei wurde die bereits bekannte Tatsache best~tigt 3, dab eine bestimmte Acidit~t zwecks Bildung des gelben Silico- molybdansaurekomplexes eingehalten werden muf, namlieh etwa pH 1,6--2,0. In stark mineralsaurer L5sung unterbleibt die Bildung des Komplexes vol]standig. Eine hohe Acidit~t ist aber wiederum bei der Reduktion des Komplexes zu Molyb- d~nblau notwendig, um zu verhindern, daft die iibersehiissig vorhandene~ nicht komplex gebundene Molybd~ns~ure mit reduziert wird. Die notwendige Aciditiit hi~ngt yon der Molybdatkonzentratio~ ab; sie betr~gt ffir 72, 144, 216 rng Ammo- niummolybdat in 100 ml LSsung 25, 50, 75 ml n H2SO ~. Man muf also bei der Kiesels~urebestimmung die Aciditat in 2 Stufen steigern. Als Reduktionsmittel bevorzugt der Verfasser Hydrazinsalz, weil die erhaltene Blauf~rbung sehr be- st~ndig ist, weil die Oxydationsprodukte des Hydrazins farblos sind und daher nicht stSren, und schlieBtich weil damit die M5glichkeit der Kiesels~urebestimmung neben Eisen gegeben ist (das zu dem nicht st5renden Eisen(II)~salz reduziert wird.) ~ber die Si02-Bestiramung neben Eisen und auch neben Phosphorsaure stellt der Verfasser weitere Versuche in Aussicht. Durch die Molybdiinreaktion wird nur die 15sliche, nieht die kolloid vorhandene Kiesels~ure erfaft. Um diese mitzubestimmen iiberfiihrt man sie mit I~aHCO~ in t5sliehe Form. Au#tellung der Eichkurve. Von einer Standardl5sung, die im ml 0,1 mg Si02 als Na- triumsilicat enthalt,entnimmt man 0,05, 0,1,0,2, 0,3,0,4 und 0,5 mgSiO 2entsprechende Mengen, verdiinnt auf 50 ml und setzt 5 ml einer w~frigen L5sung von 14,4 g Amoniummolybdat im Liter zu (= 60 mg Molybd~ns~ure). Nach Zugabe yon 0,3 bis 0,4 ml einer L5sung yon 240 ml konzentrierter Schwefels~ure (D 1,84) im Liter, dureh die der pH-Wert der AnalysenlSsung auf 1,5--%0 herabgesetzt wird, liiBt man 10 min stehen, setzt 1 ml l%ige HydrazinsulfatlSsung und sofort 4,6--4,7 ml obiger Schwefelsi~ure zu. Man erw~rmt auf einem siedenden Wasserbad, kiihlt naeh 30 min ab, verdiinnt auf 100 ml und photometriert. Das ]SE~sche Gese~z ist im unter- suchten Bereich (0 bis 5 #g SiOJml) giiltig. Statt die Eichkurve zu benutzen, kann man daher auch mit dem Analysenfaktor reehnen. Er betragt bei Verwendung des PuLFRIcH-Photometers mit Filter S 61 7,943 und ergibt #g/ml SiO 2. -- Hierbei wird nur die gel5ste Kiesels~ure bestimmt. Zur Bestimmung der Gesamtkiesels~iure Chim. anal. 33, 266 (1951) (]~cole sup~rieure des )Sines, Nancy). 2 Mikrochemie u. Mikrochim. Acta (Wien) 86/~7, 585 (1951) (Universit~t Bo- logna). Vgl. ~. a. R. K. ILER und P. S. PI.'~KNEY, Iad. Eng. Chem. 39, 1379 (1947).

Über die photometrische Bestimmung der Kieselsäure als Silicomolybdänblau

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Page 1: Über die photometrische Bestimmung der Kieselsäure als Silicomolybdänblau

422 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer KSrper.

]:)as BEERSehe Gesetz ist im untersuchten Bereich erfiillt. Die Methode ist 20mal empfindlicher als die Bestimmung ira sichtbaren Licht. l~och 0,003 mg Cer sind erfafbar. Die Verwendung yon grSl~eren lYiengen Persulfat und yon Am- moniumsalzen ist zu vermeiden, weil Persulfat und das aus dem NH~-Ion sieh bildende l~itrat-Strahhmg yon 320 m# gleichfalls stark absorbieren. Es st5ren ferner 1%3% Th 4+, UO~ ~+, Cr2Ov z-, MnO~ und VO~. Cu ~+ ist vor~ mlr geringem Einfluf und kann durch Extinktionsbestimmung bei 340 mt~ praktiseh ganz aus- geschaltet werden. R. LANG.

Zur Bestimmung des freien Kohlenstoffs in Silieiumcarbid erhitzt man naeh J. BARON 1 3 g Probe in oxydierender Atmosphere auf 725 4- 25 ~ bis zur Gewichts- konstanz. Dabei verbrenn~ der freie Kohlenstoff, w~hrend Silieiumcarbid un- angegriffen bleibt. - - Bei etwa 860 ~ finder wieder eine Gewichtsvermehrung start infolge Reaktion nach der Gleiehung

SiC -~- 3/2 02 ~ SiO 2 -~ CO. W. DEWALD.

Uber die photometrische Bestimmung der Kieselsiiure als Silieomolybdiinblau stellte C. F~.RRARI 2 neue Untersuchungen an. Dabei wurde die bereits bekannte Tatsache best~tigt 3, dab eine bestimmte Acidit~t zwecks Bildung des gelben Silico- molybdansaurekomplexes eingehalten werden muf, namlieh etwa pH 1,6--2,0. In stark mineralsaurer L5sung unterbleibt die Bildung des Komplexes vol]standig. Eine hohe Acidit~t ist aber wiederum bei der Reduktion des Komplexes zu Molyb- d~nblau notwendig, um zu verhindern, daft die iibersehiissig vorhandene~ nicht komplex gebundene Molybd~ns~ure mit reduziert wird. Die notwendige Aciditiit hi~ngt yon der Molybdatkonzentratio~ ab; sie betr~gt ffir 72, 144, 216 rng Ammo- niummolybdat in 100 ml LSsung 25, 50, 75 ml n H2SO ~. Man muf also bei der Kiesels~urebestimmung die Aciditat in 2 Stufen steigern. Als Reduktionsmittel bevorzugt der Verfasser Hydrazinsalz, weil die erhaltene Blauf~rbung sehr be- st~ndig ist, weil die Oxydationsprodukte des Hydrazins farblos sind und daher nicht stSren, und schlieBtich weil damit die M5glichkeit der Kiesels~urebestimmung neben Eisen gegeben ist (das zu dem nicht st5renden Eisen(II)~salz reduziert wird.) ~ber die Si02-Bestiramung neben Eisen und auch neben Phosphorsaure stellt der Verfasser weitere Versuche in Aussicht. Durch die Molybdiinreaktion wird nur die 15sliche, nieht die kolloid vorhandene Kiesels~ure erfaft. Um diese mitzubestimmen iiberfiihrt man sie mit I~aHCO~ in t5sliehe Form.

Au#tellung der Eichkurve. Von einer Standardl5sung, die im ml 0,1 mg Si02 als Na- triumsilicat enthalt,entnimmt man 0,05, 0,1,0,2, 0,3,0,4 und 0,5 mgSiO 2entsprechende Mengen, verdiinnt auf 50 ml und setzt 5 ml einer w~frigen L5sung von 14,4 g Amoniummolybdat im Liter zu (= 60 mg Molybd~ns~ure). Nach Zugabe yon 0,3 bis 0,4 ml einer L5sung yon 240 ml konzentrierter Schwefels~ure (D 1,84) im Liter, dureh die der pH-Wert der AnalysenlSsung auf 1,5--%0 herabgesetzt wird, liiBt man 10 min stehen, setzt 1 ml l%ige HydrazinsulfatlSsung und sofort 4,6--4,7 ml obiger Schwefelsi~ure zu. Man erw~rmt auf einem siedenden Wasserbad, kiihlt naeh 30 min ab, verdiinnt auf 100 ml und photometriert. Das ]SE~sche Gese~z ist im unter- suchten Bereich (0 bis 5 #g SiOJml) giiltig. Statt die Eichkurve zu benutzen, kann man daher auch mit dem Analysenfaktor reehnen. Er betragt bei Verwendung des PuLFRIcH-Photometers mit Filter S 61 7,943 und ergibt #g/ml SiO 2. - - Hierbei wird nur die gel5ste Kiesels~ure bestimmt. Zur Bestimmung der Gesamtkiesels~iure

Chim. anal. 33, 266 (1951) (]~cole sup~rieure des )Sines, Nancy). 2 Mikrochemie u. Mikrochim. Acta (Wien) 86/~7, 585 (1951) (Universit~t Bo-

logna). Vgl. ~. a. R. K. ILER und P. S. PI.'~KNEY, Iad. Eng. Chem. 39, 1379 (1947).

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versetzt man die AusgangslSsung mit 0,2 g Natriumhydrogenearbonat, gibt 5 ml MolybdatlSsung zu, sauert mit 0,6 ml der verdiinnten Schwefels~ure an (0,3 ml davon werden vom Natriumhydrogencarbonat verbraueht), li~[~t 10 min stehen und verfi~hrt weiter wie angegeben. A. EIC~LER.

Piir die gravimetrische Mikrobestimmung des Germaniums eignen sich nach vorlaufigen Versuchen yon F. tt~CHT und GERTRUDE BARTELMUS ~ die zum Tell bereits bekannten Pallungs- und Wiigungsverfahren in Form der Verbindungen des Pyridins e, Cinchonins 3 und 8-Oxychinolins ~ mit der Germano-12-molybdansaure bzw. Germano-12-wolframsaure, wenn man empirische Umrechnungsfaktoren ver- wendet, die zum Tell mit der zu bestimmenden Germaniummenge variieren.

W. GEILMA~N.

Zinn. Die colorimetrische Methode zur Best immung vvn Z inn nach R. E. D. CLAR~: 5 mit Hilfe yon Dithiol (4-Methyl-l,2-dimercaptobenzol), das mit sauren ZinnsalzslSsungen in tier W~rme eine rote Suspension liefert, verbessern C. K~.~:zoN und T. C. J . OVE~STO~ e, indem sie die Suspension dureh Zusatz von,,Belloid T. D." bis auf eine Konzentration yon mindestens 10 F~g im ml stabilisieren. Belloid T. D. ist ein sulfoniertes Kondensationsprodukt aus Naphthalin und Formaldehyd und wird in fester Form yon Geigy & Co. in den Handel gebracht. Es wirkt als Schutz- kolloid und macht die Zinnsuspension einer spektrophotometrischen i~essung zu- gi~nglich. R. LA~O.

Ein acidimetrisches Ver/ahren zur Zinnbestimmung, das ohne Anspruch auf hThere Genauigkeit als =t= 1,5% den Vortefl der Zeitersparnis bietet, schl~gt V. K. ZOLO- TUCm~ v vor. Bei der Umsetzung -con Zinn(IV)-chlorid mit Natr iumtartrat nach der Gleichung Sn 4+ ~ C4H40s ~- + H~O ~ C4H206 �9 SnO ~- + 4 H+ werden vier Xquivalente Si~ure gebildet. Durch Titration mit Natronlauge (Phenolphthalein) finder man die Summe Yon vierwertigem Zinn und urspriinglich vorhandener freier S~ure. Die freie S~ure bestimmt man naeh A. MOLOTKOVA und V. K. ZOLOTUCHI~ s dutch Titration nach Pgllung des Zinns als Cyanoferrat(II) (Indicator: Methylrot). Liegt das Zinn teilweise in zweiwertiger Form vor, so empfiehlt sieh Titration mit JodlTsung. Durch die Oxydation mit Jod wird die Aciditat der L5sung nicht ver- ~ndert, so dab ansehliellend die aeidimetrisehe Bestimmung des Gesamtzinns mit Natriumtartrat ausgeftihrt werden kann.

Bestimmung der/reien Sdure. Ein aliquoter Teil der zu analysierenden Zinn(IV)- L5sung, die an Siiure 0,5--2fach normal sein soll, wird in einem Meitkolben mit Kaliumcyanoferrat(II)-LSsung in der 1,5---2fachen stSehiometrisch berechneten ~lenge versetzt. Sobald sich ein Niedersehlag zu bjlden beginnt, fiillt man mit einer ~isehung (1:1) aus ~ithylatkohol und 1 n AmmoniumnitratlSsung bis zur Marke auL Man giet3t durch ein Faltenfilter und titriert einen aliquoten Tell des Filtrats naeh Zusatz yon Methylrot mit Natronlauge. Bei S~urekonzentrationen unter 0,5 n

1 Mikroch~mie u. Mikroehim. Acta (Wien) 36/37, 466 (1951). (II. Chemisehes Universit~tslaboratorium Wien.)

2 W. GEILlgANN und K. BRi#NGER, Bioehem. Z. 275, 375 (1935). 3 G. R. DAVIES und G. MonoA~, Analyst 63, 388 (1938). a I. P. ALIMAIUS und 0. A. A~EXSEJ~WA, J. Applied Chem. USSI% 12, 1900

(1939). 5 Analyst 61, 242 (1936); 62, 661 (1937); vgl. diese Z. 116, 58 (1939). 6 Nature (Lond.) 167, 727 (1951). 7 ~. anal. Chim. 6, 300 (1951) [Russisch] (Staatsuniversit~t Lemberg). s Zavodskaja Labor, (Betriebslab.) 14, 46 (1948) (Russisch).