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393 VI. Ueber die quantitative Bestimmung des Harn- stofls in krankhaft uerundrrtern H u m , ncbst einigen nachtrciglichen Bernerkungrn iiber seine Bestirnmung irn norrnalen Hurn; Qon K Heintc. Nachdein inein Aufsatz I) iiber die quantitative Bestimmung des Harnstoffs, ft welcher sich in P o gg end or f f’s Annalen, Band 66, S. 114, findet, gedruckt worden war, fand ich zu- fgllig in meiiiein Journal die Resultate eiiies Versucbs no- tirt, welcbe ich bei Ausarbeitung jenes Aufsatzes iibersehen hatte, und der gegen die Schlusse, welche ich aus diesen Versucheii zu ziehen mich fur berechtigt bielt, zu zeumen schien. Icli habe iiginlich an bem angefilhrteii Orte Yer- suche beschrieben, bei wclchen Harn mit Schwefels%urc er- hitzt wurde, uin deli darin eiitlialtenen Harnstoff vollst%n- dig in KolilensBure iind Ammonink zu zerlegeu, und zwar in eiiiein Apparate, der geeignet war, aowohl das dadurch eneugte Ammoniak zu bestiinmen, a h die entwickelte Koh- lenssure frei von allen sie etwa verunreiiiigenden Stoffen aufzufangen. Ich zeigte, dafs in- neun Fsillen die Menge der beiden so gewonnenen Stoffe im Verhaltnifs ihrer Atom- gewichte stand, nur in einem einzigen Falle war die Menge der KohlensYure zu grofs ausgefallen. Ich scbrieb die& einem nicht bemerkten Fehler des Versuches zu. Jetzt aber fand ich einen zweiten solchen Fall in meinem Jour- nal notirt, der mir beilu Niederschreiben lneines Aufsatzes eiitgaiigen war. Diefs inachte mich von Neuem zweifelliaft, ob die Schliisse, die icb aus jenem Ucbereinstimnen der Menge Kohlensthue und Ammoniak, welche in den erwlhn- ten neun Versuchen erbalten wareu, ziehen zu diirfen glaubte, nicht doch noch zu gewagt seien, die namlicb, dafs nur in dein einzigen Fane einer der anderen im Harn enthalteuen. Stoffe auch bci Einwirkung von Schwcfelslurc hlninouiak

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VI. Ueber die quantitative Bestimmung des Harn- stofls in krankhaft uerundrrtern Hum, ncbst einigen nachtrciglichen Bernerkungrn iiber seine Bestirnmung irn norrnalen Hurn;

Qon K Heintc .

Nachdein inein Aufsatz I) iiber die quantitative Bestimmung des Harnstoffs, ft welcher sich in P o gg e n d o r f f’s Annalen, Band 66, S. 114, findet, gedruckt worden war, fand ich zu- fgllig in meiiiein Journal die Resultate eiiies Versucbs no- tirt, welcbe ich bei Ausarbeitung jenes Aufsatzes iibersehen hatte, und der gegen die Schlusse, welche ich aus diesen Versucheii zu ziehen mich fur berechtigt bielt, zu zeumen schien. Icli habe iiginlich an bem angefilhrteii Orte Yer- suche beschrieben, bei wclchen Harn mit Schwefels%urc er- hitzt wurde, uin deli darin eiitlialtenen Harnstoff vollst%n- dig in KolilensBure iind Ammonink zu zerlegeu, und zwar in eiiiein Apparate, der geeignet war, aowohl das dadurch eneugte Ammoniak zu bestiinmen, a h die entwickelte Koh- lenssure frei von allen sie etwa verunreiiiigenden Stoffen aufzufangen. Ich zeigte, dafs in- neun Fsillen die Menge der beiden so gewonnenen Stoffe im Verhaltnifs ihrer Atom- gewichte stand, nur in einem einzigen Falle war die Menge der KohlensYure zu grofs ausgefallen. Ich scbrieb die& einem nicht bemerkten Fehler des Versuches zu. Jetzt aber fand ich einen zweiten solchen Fall in meinem Jour- nal notirt, der mir beilu Niederschreiben lneines Aufsatzes eiitgaiigen war. Diefs inachte mich von Neuem zweifelliaft, ob die Schliisse, die icb aus jenem Ucbereinstimnen der Menge Kohlensthue und Ammoniak, welche in den erwlhn- ten neun Versuchen erbalten wareu, ziehen zu diirfen glaubte, nicht doch noch zu gewagt seien, die namlicb, dafs nur in dein einzigen Fane einer der anderen im Harn enthalteuen. Stoffe auch bci Einwirkung von Schwcfelslurc hlninouiak

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biltleii k ihnc, wenn er zuglcicli SO vie1 Kohlcnsiiurc bil- det, dafs beidc iin VcrllPltids ilircr Atoingewiclite stcheii.

Der oben crwiihntc Vcrsuch hattc folgciitlc Hcsiiltatc crgeben :

7,1875 Grin. Hnrn gnbcii init Scliwcfc1s:iurc bci 190” C. crhitzt, uiitl in clcr Art, wic cs in inciiieiii friihcrii Atif- sntzc I ) bcscliricbcn ist, wcitcr bchnndelt, (1,0916 t h i n . Koli- lciisjiurc uiitl 0,1093 Grin. odcr %,!I5 1). in. Plntin. ‘2’2,408 Grin. Hilrii uiiiiiittelbar init l’lntincliloritl, nbsolutciii Alko- hol uiitl Aclhcr gcfsllt, gnlcii 0,1533 Grm. oclcr (;,!I5 1’. 111.

Yliitii~. D ~ C RIcligc l’latin, \vclclic tlcii i i i i 1ClOlI Tliciilcn cnthaltciicii IIiir1istoff ciitspricht, bctrug ;rlso *>II,(IO 1). 111.

Hicraus fiiitlct iiinn 13,24 p. in. Harustoff. Aus tlcr obigcii Mciigc Kohlcnsiiurc bcrcchiict m u dagcgcn 17,13 y . in .

H;iriistoff. Dicsc 1)iffcrciiT von iiiclir nls 2 1). in. war cs, welclic

tlic Ucfiirclituiig in inir rcgc iiinclitc, cs iniiclitc liocli ciii Fclilcr clicscn Vcrsuclisinctliotlcn auhilftcn, wclclicr tlic l b sultntc s:imiiitljclicr Vcrsuche unsichcr inaclitc.

I)a dcr Fclilcr in tlcn bcitlcii, iiiclit init dcr Tlicoric iibcrcinstiiiiiticiideli .Vcrsuclicn iincli clcr Riclituiig ciucs Koh- lciisliurciibcrscliusscs lag, so vcrinnthctc icli, cs inilclitc (lie IJwiicIic dicscr Diffcrcuzcii iu ciiiciu zufiillig iiiclit bcincrk- tcii griifscron I(olilciisliurcgelialt, dcs untersuchtcii €Innis gclcgcii Iiiibcli. In dcr That fand icli bci sorgfiiltigcu Ver- silclicii , d;ifs frischer Morgci~hnrn zuweilcii, wcnii cr init Scliwefels~iurchytlrat vcrsctzt uiitl ctwns crliitzt wiirtle, chic gcringc Eutwickcluiig voii Gasblascii bcmcrkcii licfs, in an- dcrcn Fiillen abcr iiiclit , oder iiiir in ndscrordciitlicli gc- ringcm Grade. Da liicrdurcli incine Vcriuutliullg bcsliitigt zli wcrtlcu scliicii, so wicdcrholtc ich jcncli ineineii Vcrsucli iioch zwei Mill, docli so, dnlk clic dic Hiihrcn, wclclic die Sa1zs:iurc tint1 schweflichtc Siiure aufiiehiiicn solltco, an die Retorte aiigelcgt wiirdcli, dcr Ham iii dcrselbcn in cineln Slromc von atinosph:irischcr Luft aufgckoclit murde. So erhiclt ich in zwci Versuchcn folgeudc Zahlen: 1 ) Poggsndorfl’r Annd. Bd. G6, S. 149.

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395 7,419 Gm. Morgenharn gaben 0,121 Grm. KohlensHurc,

und 0,604 Gm. oder 81,41 p. m. Platin. 21,9605 Grin. desselben Hams gaben, frisch gefallt, 0,1562 Gnn. Platin oder 7,ll p. in. Das dem Harnstoff entsprechendc Platin betrug also 81,41-7,11 p.m. =74,30 p. m., d. h. cs wa- ren 22,60 p. rn. Harnstoff in dem angewendeten Harn ent- halten. Der oben gefundenen Menge KolilensPure entspre- chcn 22,24 p. m. Harnstoff.

In einem zweiten Versuch gaben 6,3.5i5 Gnn. eincs an- deren Morgeuhariis 0,0598 Grm. Kohleus3ure, und 0,3087 Gnn. oder 48,56 p. m. Platin. 12,9225 Grui. dcsselben Harns lieferten, frisch gefdlt, 0,0785 Grm. Platin oder 6,08 p. m. Dcm Harnstoff entsprecheiid wiirden also gefunden 42,413 p. in. Platin, und dicfs entspricht 12,92 p. m. Harn- stoff. Aus der obcn gcfundencn Menge Kohlensgure wiirde inaii 12,83 p. m. Harnstoff bcrcclinen.

Aus der Kolilcnsiiure bcrcchete Menge

Aus dem Platin berechnete Menge des

1. 11.

des Harnstoffs 22,24 12,92

Harnstoffs 22,60 12,83. Die Uebereinstimmuug dieser Hesultatc iiiit der Theorie

ist so vollkommen, d a t ich nicht zweifle, dab die Abwei- chungen, wclche bei zwei Vcrsuchen sich ergeben hatten, iiur durch jciicn nicht bemerkten Kohlensguregehalt des Harm zu erklareii sind.

Noch ein anderer Zweifel der Giitc, der von mir em- pfohlencn Methode der quantitativen Bestimmung des Harn- stoffs, ist mir durch die Arbeit von S c h e r e r , iiber die Extractivstoffe des Harm ' ) aufgcstofsen. Derselbe hat niiinlich untersucht , wic sich der, clurcb basisch essigsaures Bleioxyd aus dem Harn fallbare Stoff, gegen Schwefelsgure in der Warme verhllt. Er fand, daCs 100 Theile desseI- ben eiiie 3,91 p. C. Stickstoff entsprechende Menge Am- moniak lieferten, was bei Auweseuheit von 100 Theilen dicses Extractivstoffs, einen Fehler von 9,38 Theilen in der 1) Rirnulcs dc Clrcntie ct dc Pharmacic, Yul . 67, p. 193.

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Hnrnstoffbestimiiiung ausinachcn wlirdc. A h i n cs koinint bier nicht darauf an zu bcstiinincn, wic vie1 des Stickstoffs aus I00 Tlieilcii dieses Extractivstoffs durch coiiccntrirte Schwefelsgure in hininonink umgcvandelt wird , sondcrii darauf, ob dic Mcngc dcs irn Ham enthnNenen Ezlractiu- stoffs, im Verhalfnifs mi dcr darin enthaltenen Nenge Ilarn- stoff, so groCs ist, dais dns daraus bciin Erhitzen iiiit Sclicvo felsiiiirc crhdtenc Aininoiiiak eineii wescntliclien Felilcr in die Bcstiiiiniting dcs Ilarnstoffs, iiacli ineiucr Methodc, brin- gcn kanii.

Uin tliefs zu uiitcrsnchcn hattc icli sclioii friihcr ciiiigc Vcrsuclic aagcstcllt, dic icli auch in mcincin friihcreii Atif- sntzc, Scitc 14) und folgcudc, angegcbcn habc. Icli falid,

dnrs tlcr Extractivstoff, welclicr BUS 1000 Tlicilcn Harn (lurch basiscli cssigsaurcs Blcioxyd gcfiillt tvurdc, uiid nus dicscr Vcrbintluiig durcli Sclirvcfclwnsscr~tolff wictlcr ilbgc- schiedcii wcrtlcii konntc, bci jciicr l~cl~andlung so vicl l’ln- tin liefcrtc, dais dndurcli eiii Fclilcr vou 0,16; 0,lG; 0 , l l ; 0,1,5 p. in. in dcr Hariistoffbesliininriiig crzcugt wlirc. Dicscr Felilcr ist sclir unbcdcatcnd. Obglcich cr abcr dcr Giitc dcr Mcthodc, den Hmstoff ZN bcstiiiiiiicu, kcincn Eintrng tliiiii knnn, so glaubtc icli docli d ~ r d c 1 1 1 dicsc Aiiiiaoniakcrzcu. gung, wciiigstcns zuin Thcil, cincin Gchalt dcs Extractcs ail Harnsiiiirc zuschrcibcn zii diirfcn, wtlcIic inittclst bnsiscli essigsauren Bleioryds vollstendig gcfdlt wcrde, und, wcnii dcr Niedcrschlag in Wasser vcrtheilt, durch Schwcfelwas- scrstoff zersetzt rvird, in Wasscr, wcun nuch niir in sclir 6eriligCr Mcngc, sich aidi)sen d s t c .

Aehnlicli inufstc in S ch c r cr’s Vcrsuclicn die Harn- s lum zuin Thcil in den Blcinictlersclilng eingehen, da durch salpetersauren Baryt, wodurch sic S ch e r er abzuscheidcii gesiicht hat, bei Weitcm niclit allc Harns:iure PUS dcm Harn gcfdlt wird, wovoii inan sich Ieiclit ubcrzeugen kann, wenn iiian ciiie Aufli)sung von liarnsaurcin Kali init iiberschussi- gem salpetcrsaurcn Barjt fillt iiiid mchrcrc Tage stehen bfst ; die nbfiltrirtc durcli Koclien voii allcr Kohlensaurc befrcitc Flussigkcit gicbt, mit basiscb essigsaurem Bleioxyd,

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selbst in dcr W h n e eiiien zienilicli starken, wcifsen Nie- clcrschlag. hlleiii der von S c h e r c r untcrsuclite Extractiv- stoff in& dciiiioch von Hariisaure zicinlicli frei gewesen seyn, da cr ilin aris dein Blcisalz inittelst SnlzsPurc und Alkohol dargestellt lint, und die Harnssure beki~nntlich in Alkohol ganz unlbslich, oder docli so schwcr liislicli ist, dnfs sie uninbglich zu der von S c h e r e r aiigegebeileii Am- inoniakbildung bei Behandlung jenes Extractivstoffs mit con- ccii trirtcr Schwefelssure wesentlich initwirken konnte. Es ist dnlier durcli S c h e r e r ’ s Versiiclie enviesen, dafs in cler That aus dem Extractivstoff des Harm durch die Ein- rvirkung der Schwefelslure etwas Ammoniak gebildet mird. IIIeine oben angegebenen Versuche scheineii jedoch darzu- tliuii , tlnfs dcr EinfluCs diescr Ammoniakbildung bei Hnrn- untcrsuchungeii kleincr ist, als die Fehler, deiien jeder ana- lytisclie Versucli ausgesetzt ist. Allein da ich den vou mir, der Einwirkung der conccntrirteii Schwefelstiure ausgesetz- ten Extractivstoff des Hams, init telst Schwefcl wasserstoff nus clcr Bleioxyclverbindung dargestellt hattc, und S ch c- r c r I ) nngiebt, daL bei dieser Falluug aus dem Chlorblci, ivelclies in dcin Niederschlag freilich vorlianden seyn kanii, Cblorwasserstoffsiiure frei wfjrtle, und dafs der Extractiv- stoff in Verbinduiig init SIure in Wasser acbwerl6slicli sey, so mnfstc! ich vcrsuchen, ob dcr Bleiniederschlag selbst, otler dcr nach S c h e r e r ’ s Methode dargestellte Extractiv- stoff, iin Vcrhahifs ziir angewcndetcn Mcngc Hnrii etwa mehr Ammoniak liefertc, als ich atis dem durcli Schwefel- wasserstoff dargestellten frUher erhalten hatte.

Ich inachte daher folgendc Versuche: 100 Grin. Mor- geiiharii wurden mi t basisch essigsaurein Blcioxyd gefallt, dcr Niedersclilag auxgewaschen und sogleich wit Schrvefel- ssurehydrat auf die bekannte Weise mit dem Filtruin er- liitzt. Die so erhnltene Flussigkcit wurde init einer Mi- scliung von gleichen Theilen Wasser und Alkohol verdiinnt, uin das schwefelsaure Bleioxyd moglichst vollst#ndig zu fallen, die filtrirte FlUssigkeit abgedampft uiid das darin 1) Annalcn dcr Clicmie und Phrinacic, Bd. 57, S. 183.

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erhaltene Ammoniak auf die gewahnliche Weise bestimint. Ich erhielt so in cinein Falle 0,0985, in eineln aiideren 0,0325 Grin. Platin, w a s 0,lH p. in. uiid 0,16 p. in. Harii- stoff eatsprecheii wiirtlc. Da aber nlle Harnsaurc des Harns in diescm Nicdcrsclilag ciitlialtcii seyn mufste, so ist der Felrlcr, dcr aiif l\cchnung dcs Extractivstoffs koinmeii wiirde, iiocli gcringcr n l s 0 , l H p. ii i . Bci cinem dritteii Versilciic wurdc tlcr PUS 100 Gnn. Morgcnlinrn erlialtcne Niederschliig nncli S c h c r e r ' s Metliode iiiit Snlzsiiure und Alkohol zer- sctzt uiid die filtrirtc Flussigkcit abgedainpft. Dcr so cr- lialtene Extractivstoff wurtlc auf dicselbe Wcisc init Scliwe- fclszurc, Plntiiichloritl ctc. bchiindelt. SO erhiclt icli 0,OjO Gnn. Platin, was 0,15 p. m. Harnstoff entspriclit.

Aus diescn Versriclicn geht also hervor, dafs der tlurcli basisch essigsaurcs Blcioxycl fiillbare extractihnliche Stoff im Hnrn dic Bestiininuiig dcs Harnstoffs n u f dic voii inir angcgehcnc Wcise niclit wcsentlicli unsichcr inacht, obglcicli ich niclit lcugncn kaiin, dafs cr einc constairte Fehlerqncllc in clicsclbe einfuhrt, die jetlocli zu gcring ist, um bcriick- siclitigt wcrdcn zu cliirfcn.

Aufscr dcn in clein Vorigcn ciithaltenen, durch voii S ch c r c r und lair sclbst ausgcgangcnc Einwilrfc gcgeii die Gcnnuigkeit clcr crwllinten Mctliode der Dcstiminong dcs Hnrnstoffs iin Harn veranlafsten Versucheii, habe icli iioch aiiderc arrgestellt uiid micli bemiiht , zu untcrsuchcn, wclclicn Einflufs anomalc Rcstandtheile dcs Hariis auf die- sclbe austiben k h i t c n . Ich Iiabe nninentlich zii ennitteln vcrsuclit, ob Eiwcifs, Blut, Gnlle, Milch, weiin sie ini Harii vorkoiiimen, zu eiiier Vcrinehrung dcs diircli Schwefclsaure eneugten Ammoniaks Aiilafs gcben, und wie, wo- cliefs tler Fall war, der dndurch bedingtc Feliler zii verineiden seyn miichte. Dafs der diabetische Ham auch nach der frngli- chcn Methode auf die Quantit5t des darin entlialtenen Hnrn- stoffs untersuclit werden kann, habe ich scholi in meiiiein friilieren Aufsatze erwalint. 1st doc11 der Stickstofffreic, also auf keiiie Weise Aininoninkbilduig bedingende Zucker, der einzige anoinale Stoff dieses Harns. '

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399 E i w e l f r Im Hnro.

Da iii sehr vieleii Kranklieiten dcr Harn Eiweifs eut- halt, SO lag es mir naincntlich am Herzeu zu uotersuchcii, ob aus deinsclbcn bci Einwirkung voii hcirser Scliwcfcl- s;iure so vicl Ainiiioiiiak gebildct werdcn ini)chtc, clafs dil- durcli die Gennuigkeit jener Methode der Harnstoffbcstiiii- mung bceintrgchtigt wiirdc. Zu den Versuclieii wentlctc ich theils Eierciweifs, theils Blutserutn an. Zucrst iiber- zcugto ich micli iu beidcn Fiillen, dafs aus der voin Albu- min clurd Alkoliol befreitcn Fliissigkcit Platinclilorid nacli ciniger Zeit iiur eincn ganz uiibedeutendcii Nicdcrsclilag Iiervorbrachtc, dafs also nur Spurcn von Kali oder Ammo- niak in clicscn Flilssigkeitcn cnthalten waren. Darauf er- liitztc icli cine Qiiantitiit des Eiweils oder Blutseruins init Scl1rvcfcls:iurc auf die oft erwahnte Wcise, und erhielt iiuii in dcr verdunnten, filtrirten und wieder abgedampften Fliis- sigkcit einen so starkeii Niedcrsclilng init Platinchlorid, dafs ich cs fiir iiberfliissig hiclt, densclbcn nocli erst abzufiltri- rcii uiid zu wiigen. Es war zu augenschcinlich, dafs durcli Einrvirkung dcr Scliwcfcls8urc RUS dcin Eiweirs Ainiiioniak crzeugt ' wordcn war.

Somit ware diese Methode dcn Harnstoff seiner Mcngc unch zu bestiinmcu, bei Au~vcsenlicit von Eiweifs nicht an- wendbar, wenn cs iiiclit gcliingc, tlicscs aus der FlUssigkcit lcicht abzuschciden. Icli vcrsuclitc dicfs auf verschicdciic Weise.

Durch Kocheii wird bekanntlich das Eiweifs in vielcu Fzlleu aus seinen Auflbsiingen nur uuvollkoinineii gcfdlt, naincntlich wenn dieselbe alkaliscli ist; aber aucli wenn sic sauer ist, wird zuweilei! nicht alles Eiweifs niedergeschlagen.

Salpctcrsiiure durfte iiicht zur Abscheidung des Albu- mins angewendet werden, wcil beiin Abdampfeii der Salpe- terslure enthaltenden Fltissigkeit mi t Scliwcfelsiure leicht etwas salpetrige Saure entstehcn kbnnte, welche bckannt- lich (leu Hanistoff so zcrsctzt, dafs der Stickstoff dessclbeii zuin Theil als Gas fortgeht.

Ich versuchte darauf Alkohol zur Abscheidung des Eiweifs

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anzuwenden, allcin ich fand bald, dnfs in vielen Fallen noch bedeutende Mcngcn desselbeii aufgelost blieben. Diefs schien jedoch verhfitet zu werden, wenn ich vor dem Zu- satz des Alkohols die Flfissigkeit mit ctwas Schwefelsaure versetzte.

Ich erliielt aus 7,5712 Grm. Rlutserum, wenn es nach Absclieitlung des Eiweifs (lurch Schwefelsaure und Alkoliol loit conceiitrirtcr Schwefelsiiure eiagedampft, bis 190” crhitzt wurdc, durch Platiiiclilorid eincn Niederschlag, welcher nach dem W h e n untl Auswasclieil dcr gegluhtcn Massc init Salz- saure 0,0533 Cnn. Platin zurficklicfs. 6,3456 Gm. desselben Serums, welche ebenso bchandclt , jedocli nicht init concen- trirter Schwcfelshre bis 190° erhitzt worden waren, lieferten nur 0,0055 Grm. Platin. Es war also noch etwas, wcnn auch nur wenig Ammoniak durch Einwirkung der Schwefelskm gebildet worden. In cinein andercn Falle erliielt icli nus 7,1933 Grin. Blutscriim, das nicht mit Schwefclsiiurc er- hitzt worden war, 0,0007 Grin. Platin. 5,7017 Gnn. des- sclben init Schwefelsiiure erhitztcn Seruins lieferten dagc- gen 0,0232 Gnn. Platiu.

Bcide Versuche gabcn ein sclir alinliclies Resultnt, 11- lein inan sieht aus demselben, dafs diesc Mcthodc, das Ei- weiis abzuscheideu, den Fehler bci der Hariistoffbestiinmulig zu grofs machen wlirde. Allein sie ist nicht alleiil deshalb ungenfigend, sondeni es giebt noch andere Umstiiude, wel- che sie sehr unbequem und auch wohl unsicher machen.

Es ist nalnlich sehr schwierig, das durch Alkohol ge- fdllte Eiweifs mit Alkohol auszuwaschen. Es huft dic Fltissigkeit nicht nur sehr langsain durch, sondern es lafst sicli der Niederschlag entweder nur sehr scliwierig oder vielleicht gar iiicht voin Hanistoff befreien. M a r c h a n d ‘) hat schon vor llngerer Zeit nachgewiesen, wie schwer es ist, . den Harnstoff aus dein coagulirten Eiweifs auszuziehen, und dafs es unm6glicli ist, ihn ganzlich daraus zu entfer- nen. Diefs bestimmte mich, jene Methode, das Albumin

ab- 1) Journal fur praetircl~c Clrmie, BJ. 11, S. 451.

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ahzuscheideu, aufzugeben und ich bemiihte inicli , eine an- derc aufzufinden, welche die angegebenen Uebclsttinde nicht liatte.

Nach einigeu vergeblichen Versuclieu kain ich auf deli Gedanken, Quecksilberchlorid als Schcidungsmittel anzu- wend en.

Der Niederschlag , welcher darch Quecksilberchlorid iii Eiwcifsl6sungen cntstelit, ist selir voluiniii&s, k concentrir- tcii Liisuiigen gallertartig. Erhitzt inail nber die Miscliu1ig, so' ballt der Niederschlag zusaniinen, wird coinpactcr und cinc fast ganz klarc Flussigkeit saniinclt sich ubcr dcln Niederschlage. Diese Ilifst sicli leiclit filtriren und dcr Nie- dcrschlng, neincntlich wenii er, ehe inan ihn auf das Fil- truin briiigt, in der Sclialc etwas zerkleiuert wird, leicht auswaschen. Es inut jedocli das ilberschtissig zugesetzte Quccksilberchlorid aus dcr Flussigkeit entfenit werden. Ich glaubte diefs anfanglich dadurch bewirkeii z11 kaiinen, dnfs icli in die init Quccksilberchlorid kocliend gefallte Fliissig- keit vor tlcin Filtrircn Schwefelwasserstoff leitete tmd nun erst filtrirte und auswusch. Hier entstand aber der Uebel- stand, clafs iinmer etwas Schwefelquecksilber mit durch das Filtruin giug, wodurch die abfiltrirte Flussigkeit geschwgrzt wurde. Es folgt aus dieser Erscheinung d o n mit Gewifs- heit, dafs etwas voin coagulirten Eiweih sich iu der Flus- sigkeit wiedcr aufgcliht hattc, da sic nicht cintritt, wciin dcr zuerst entstandenc Niederschlag abfiltrirt und die Flcis- sigkeit iiiit Schwefelwasserstoff vcrsetzt wird. Aderde in lafst sich der Niederschlag sehr schwer, und n u nach sehr langer Zeit auswaschen.

Trotz aller dieser Schwierigkeiten habe ich dennoch zwei Versuche auf diese Weise beendigt, und habc gefun- den, dafs, wenn das Eiwcifs nach der angegebenen Methode abgeschieden wird, die Resultate schon vie1 genauer aus- fallen, als in den F~l lcn , tvo es durch Alkohol und Schwe- felsiiure niedergeschlageu war.

us 7,182 Grm. Blutseivin erhielt ich, wenu es nach Abscheiduog des Eiweifs init Schwefelsaure eiugedampft, der

Pog~rndorl6 Annrl. Bd. LXVIII. 26

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Riickstantl init Platinchlorid gefiillt , dcr Niedcrschlng gc- gltilit Lind ioit Salzsliurc ausgcwaschi wurdc, 0,015 Grin. Platin, aus 1000 Tlicilen also 2,09 Thcile Platin. 6,592 &m. desselbeii Scruiiis, wclche nicht init coiiccntrirtcr Scliwefel- sillre abgetlampft wurdcn, gabcn dagrgeii 0,002 Gnn. oder in 1000 Tlicilcn 0,3O Thcilc I’latin. Die Diffcrcnz bctrligt 1,59 p. iii. , iind die daraus bercchnctc Mcngc Harnstoff wiirde seyn 0,54 p. 111.

Bci eiiicin zwcitcli VCrSilchc i l l i t cilicin aiideren ]2lut- scruin crhielt icli aus 6,340 Grin., nacli dcr Beliandlu~~g init SchwcfclsCurc 0,0205 Grin. l’latin rind aus 6,501 Grin., clic nicht init Scliwcfelsliurc cingcdninpft warcn, 0,0065 Gnu. l’ln- tin. Dick bctrggt auf 1000 Thcile 3,23 und 0,6Y Tlicilc 1%- tin. Die Diffcreiiz ist 2,34 untl diefs wilrdc auf Harnstoff bcrechiict cincii Fehlcr von 0,77 p. in. hcrvorbringcn.

Dicscr Fchlcr schicn inir liocli vie1 zil hctlcotcnd, nn- iiientlicli, dn inir jciics Durchlaiifen tlcs Scliwcfclquccksilbcrs durch dns Filtruin bcwicscii Iialtc, dafs in dcr abfiltrirtcu Flijssigkcit wictlcr ctwas Eiwcifs aufgcliist ciithaltcn scy i lnufste, wodurcli jene vcrinchrtc Aininoniakbildung vcrnii- lafst wordcn war. Man kaiiii dahcr niclit sngcn, dnls dcr Fclilcr in1 Vcrliiiltnifs stclit zii dcr Mcngc Serum, wclclic iin Hnrii in den bcsondcrcn Flillcn cnthaltcn aiigcnoinineii wcrdcn i d s , soutlcrii cs lialigt lcdiglicli VOII der zuFilligcn RIcngc dcs bci dcr Beliaudluiig mit Sclrmcfelwasscistoff aus dcin Quecksillcriiicdersdilag wicder aufgcliisteii Eiwcirs ab, wie hoch sic11 der Fcliler in dcn cinzclncn Fillcii bc- laiifeii niiissc. Es ist s o p r voii VOI’II licrcin zu vcnniithcn, dnfs dic Griihc dcs Fclilcrs in gcringcrem Grade abnimmt, als die Mciigc dcs vorhandciicii Eiwcils, wenn innu Fliis- sigkeiten init vcrschictleiicm Eiwcifsgelinlt nuf dic angegc- belie Wcisc untcrsuclit.

Ich vcrsuclite daher, ob vielleicht besserc Resultatc er- ziclt wcrdcn wiirdcn, wenii clcr durch Koclicli init Queck- silbcrcliloridlUsong erhaltcnc Niederschlag zucrst alfiltrirt und d a m aus dein Filtrat das tibcrsclitissig liinziigesetztc Quccksilberchlorid diirch Schwefclwnsserstoff gefallt wtirde.

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Das Filtriren und Auswaschen gins liicr aiifscrordcntlicli lciclit und schncll voii Statten.

Aus 5,778 Grm. so belrandeltcn Blutseruins crliielt ich, wcnii es mit Schwcfelssure in der Hitze abgcdampft wor- den war, 0,0017 Grin. Platin. Aus 7,5467 Grin. suf die angcgebene Weise aber iiiclit init Sclrwefelsfurc in’ dcr Hitze hehandelten Seruins erhielt ich dagcgcn ( I , ( t ( I 1 Gnn. Platin. Dicfs betrlgt in 1000 Theilen 0,29 uiid O,I3 Theile.

die Differenz ist 0,lG p. m. Platin, was cineii Fehlcr voii 045 p. in. Harnstoff bedingen wfirde.

Aus 9,918 Gnn. eines aiideren Seruins erhielt ich nacli cler Bebandlung mit Quecksilberchloritl, Schwefelwasserstoff, lrcifser conccntrirter Schwefelsiiare uiicl iiach Zusatz VOII

Platinchlorid einen Nicdersclilag, der gcgliiht und mit Salz- saute nusgewasclieii 0,0075 Grm. wog. 11,OJG Grm. des- sclbcii Scruins, wclclic ebciiso, iiiir xiiclit init heifser Schwe- fclsaure, bchandelt wnren, gnbcii abcr nur 0,0052 Gnn. Platin. Dicfs bctrligt aiif 1000 Tlicilc Scriiin 0,75 iind (417 Thcile Platin. Die Differenz ist 0,28, und die eincr solchen Meuge Platin eiitsprcchendc QuantitRt Harnstoff ist 0,09 y. in.

Abgesehen davon, dafs diese geringe Menge Platin in8g- licher Weise dem iin Seruin enthiiltenen Harnstoff seinen Ursprung vcrdaaken konnte, ist dicsclbe’so uabedeutend, dafs sic keinen wesentlichen Einflufs auf die Bestiininuiig dcs Harnstoffs haben kann. Es ist daher die so eben be- sprochene Methode der Abschciduiig des Eiweifses einc vollkommene, und zur quantitativen Bestimmung des Harn- stoffs in Eiweifslialtigein Harn durchaus brauchbar.

Zugleib geht am diesen Versucben augenscheinlich her- vor, dafs die Bestimmung des im untersuchten Serum ent- halteiien Harnstoffs nicht 0,09 p. m. iiberstieg. Uas eine uiitersuchte Serum kaiiii auf 20,000 Theile h8chsteu.s einen TheiI, das andere auf ll,O0O Theile huchstens einen Theil Hamstoff enthalten haben.

Ich kaiin nicht unterlassen bier die Methode im Znsain- inelihalige nochmals zu beschreiben, durch welche alleiil .

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untcr allcii hisher aogewciitleteii die Mcligc cles Hariistoffs in eiweifsshnltigein Harn mit einiger Gcnauigkeit bestilnint werden kann.

Mali vcrsctzt eine, wit der in ineiiiein frUhcreii Aufsaiz angegebencn Vorsiclit abgewogene Mengc des eiweirsbalti- gen Harm init Quccksilberchlorid, und bringt die Fliissig- keit in eincr gcriiumigen Sclinlc zum Aufkocl i~~. Hiebei knnn uniniiglich cine wcscntliche Mciige Hartistoff zersclzt rvcrdcu, (la (lick iiur tlniin in beincrkbarcin Grade statt findct, weiiii clcr H a m aiilialteiid gelioclit wircl.

Darnuf gicCst inilii clic klarc Flussigkcit auf ciii Filtriiin, zerreib t dcn zusniniiieiigebnlltcii Nietlcrsclilng ctwns, uiicl wlsclit ihii in i t Wasscr BUS. Nachdciii click vollstPiidig erreiclit ist , wirtl durcli clic filtrirtc Flussigkeit cin Inngsa- iner Stroiii von Schwcfclwnsscrstoffgns gclcitct uncl dic Flus- sigkcit voii clcin gcbiltlctcii Schwcfclqnecksilbcr in (Ins Gc- firs abfiltrirt, iii wclclicin tlic Dclinntllung iiiit Schwcfclsiiiirc geschehcn soll.

Dicsc Abschciduiig dcs Quccksilbcrs kann aoch niitcr- bleiben, weiin innn sich vor dcii bciiii Erliitzcu iiiit Schwc- felsiiurc ohm Zwcifcl init cnlwciclicndcn Diiiiipfen voii Quecksilbcrclilorid scliiltzt ; clciiii bci clcin wcitcrcn Vcrfolgc der Opcralion ist sciiic Aiirvcsciilieit ohiic Knchthcil, da es durcli Einrvirkuiig dcr Schwcfclsiiure iiicht in schivefclsaii- res Quecksilberoryd vcmandelt wircl , also aucli in clcin bei Fallung in i t Plntinchlorid liinziigcsetztcn salzsiiurchalti- gcn Alkoliol sicli uiivcriiiitlert nufliiseii aids.

Mnii wiisclit den cliirch Sclnvefelwnsscrstoff cntstaiidencn Niedcrsclilirg atis, u ~ i d clampft chs Filtrat init Zusatz VOII

Schwefelsiiurc so weit ab, bis (Ins voii R a y s k y ') als Ken~~zciclicn cler vollst~iiidigcn Zersetzuiig des Hariistoffs augegebcnc AufliOrcn dcs kleinblasigcii Aufbrnuseiis und Entwickclung von Schwefels~urcdPinyfen statt findct. Dic so erhalteuc Flussigkcit wird ebenso weitcr beliautlelt, \vie ich es in ineincin frfilicreii Aufsatze, bci Beschreibuug der Untersuchungmethode voii dein iiicht ciweithaltigen Hariie aiif sciiien Hamstoffgehalt, geiiau auseinandcrgesetzt habe. 1) Annolcn clcr Clirmic und.Pllsmiacie, nd. 56, S. &3.

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Eiiie niiclere gewogene Portion des Hariis wird ebenso, wie die erste, in i t Quecksilbcrchlorid gefiillt , filtrirt , der Niederschlag mit Alkohol aiisgewaschen uiicl das Filtrat init Platinchlorid iind Acther versetzt. Die aus dem Nic- derschlage erhnltene Menge Platin entspricht dein im Harn enthaltenen Knli und Aminonink. Auch in dicsctn Falle kaiin iiach derselbeii Methode, die ich in ineiuein frIihereii Aufsatz beschriebcn habc, atis clein Platiiiniederschlage die Menge Knli iind Ammoniiik bestiinint werdcn, welclie im Harn cnthalten ist. Zieht iiinn die ganzc Mcngc des so erhalteiien Platins von der Meiige ab, welclic iiii ersten Versucli crhaltcii war, so crhiilt innii diejenige Mengc, wel- clie dein Hnrnstoff iin Harn entspricht. Die Qiiautitllt des- selben kaiiii daraus leicht bercchnet wcrden.

8; immtl i cbe BlitLbestnoJlhei le im Hnro.

In Krnnkheiteii koinint es selir oft vor, dafs dcr Harii siinintliche Blutbestimdthcilc ciithllt. Es kain mir darauf an, nachzuiveisen, dnfs arich in diesem Fnllc, die so eben angegebene Methode dcr Bestiminung des Hariistoffs braucli- bar ist.

ZU dcin Ende behandelte ich Blut ebenso, wie icli in den zuletzt niigcfiihrtcii Versiicheii Rlutserum behnndclt hatte.

Aiis 3,9845 Grin. von frisclicin Rinderbliit erhiclt ich, nachdein es init Quecksilbcrchlorid und Schwefelwasserstoff niedergeschlagcn, und das Filtrat init concentrirter Schwe- felsaure eingedampft worden war, 0,010 Grm. Platin, d. i. auf 1000 Theilen 1,67 Tlieile Platin. 5,920 Grm. dessel- ben Ulutes gaben, ebenso behandelt aber nicht init Schwe- felstiure eingedampft, 0,0062 Gnn. Platiii oder 1,05 p. m.

Die Differeuz ist 0,62, was aiif 1000 Theile des Bluts 0,19 Thcile Harnstoff ausmachen wtirde.

Bei einein zweiten Versuche erhielt ich aus 8,2975 Gm. des Blutes eines au Intermittens und Pneumonie leidenden Individuums bei Mitwirkung der Schwefelsliure 0,031 Grm. oder 3,73 p. in. Platin, ohuc Mitwirkung derselben BUS

6,448 Gnn. Blut, 0,0'205 Gnn. oder 3,lt) p. m. Plalui. Die

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Diffcrenz ist 0,5S was 0,17 p. in. Harnstoff ciitsprcclicri wiirdc.

Der Fehlcr, der BUS dicscr Mcthodc entstelicii kiiiintc, betragt also nocli iiiclit :m pro inille. Da nbcr iiii H a m gcw6hulicIi nur ungcinciii gcriage Mengeii dcr Blutbcstantl- thcilc eiithaltcn sind, jcdcnfi~lls nbcr iinmcr aufscrordcntlich vie1 wenigcr, als iin Blutc selbst, so ist cs wohl kauni ciiiciii ZwcifcI untcrworfcn, tliifs tlicscr Fclilcr bci Harniintcrsa- cliuiigen wcit gcriiigcr nusfallcn, ja vcrschwindcnd klcin wcr- deli inub.

Dcr cinzigc Eiiiwaiid, tlcii inaii iiiocbcn ki)nnle, wgrc dcr , dafs dcr Grunt1 tlicscr gciingcn Aininoninkbiltlniia io tlcr iiicht vollstiindigcii Un1i)sliclilicit tlcr Quccksilbcrvcrbiii- duns cincs tlcrjcnigcii Blutbestaiitltlieile liege, wclclie iii g r i h r e r Mcnsc im Rlut ciilhd1cn siiitl, tlann wurdc frci- licli, inng wcnig 0 t h vicl Blut iin Hnrn scyn, stcts tlic Mciigc tlcs clntlorcli gcbiltlctcii Ainiiioniaks zicinlicli glcicli scyii, uiitl

also aucli tlcr Fchlcr bci Hnriiuntcrsnchungen viclleicbt ebenso b cd CII t cii tl w cr dcn , wic b ci inciiicr Un t crsucliung tlcs Blutcs sclbst. Allciii a n d t h i n ~viirdc dcr Fclilcr iiiclit 0,2 11. 111. Ubcrstcigcn, wie nus obigcii Vcrsuclicri hcr- vorgcht. Icli linltc (1;ibcr dicsc ~cstiiiiinuiigsinclliotle des ’ Harlistoffs iiii bl1ithillLigcii I.Iilrli nuch iii dicsciii Fnllc IIOCII fur vollkoiniiieii niisrciclicncl. Bci clcr Bcstiminung dcs Ka- li’s uiitl Aminoniak’s iii bluthaltigcin Horn tritt tlcr Uinstaiid eiii, dafs,’ wciin der durch Kochcii wit Quccksilbcrchlorid crlinltcnc Nicdcrschlng init Alkoliol aiisgcwaschen wirtl, dic- scr- sicli riitlilicli fzrbt, VOII aufgcliistcni Hlimntiii. Diefs hindcrt jedoch dic ~cst i~uinui ig tlcs Kali’s untl Aminoniak’s nicht, da bciiii Zusntz von Acthcr und l’latinchloritl keiii anderer Nietlerschlag cutstelit, nls Kaliom- uiid Ammonium- plat inchlor id.

hlllcli Im Barn.

Es wird viclfach angegebcn, dnfs Milch oder ihrc Be- staiidheilc im Ham vorkommen. Obglcich inir cin solcher Harn bis jetzt noch nicht vorgekommen ist, so babe ich

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desseii ungcaclitet versucht , den Eiiiflufs, den dic Gegen- wart clersclben auf die Gtite clcr Harristof~cstitninung aus- rjbt, zu erforschea.

Zu dein Eiidc suchte ich inich zuerst davon zu iiber- zeugcn (was frcilich kauin anders zu erwartcn war) dafs die heifsc Schwefclsliurc ails deiii Kasein ebenso, wic nus dciii Albumin hininonink zii crzcugcii vcnnfigc. Zu &in Zwcck wog icli zwei gleiclie Mciigeii Milch ab, dainpfte dic einc iiiit Scliwcfclslurc ab, uncl fiilltc iiiit Platinclilorid, wlhrcnd icli nus dcr andcrii init (2accksilbcrcliloritl untl Koclien das Knsci'ii nbscliicd , che icli sic gleichfalls init Schwefclslurc bcliandclte. Iiir crstercii Fallc crliiclt ich angensclieiiilicli eincn so'vicl griifscrcii Nictlcrschlag, dafs ich nicht mclir an clcr Aininoiiiskbilduii;; aus dcin Kasciii durch Einwir- kung dcr Sclirvcfclslurc zweifclu konnte. Es lag mir cla- licr ob, zu uiitcrs~ichcii, ob das Kasei'ii aus der Milch ebeiiso vollstiiidig abgcscliicden wcrdcii kann , wic clas Albumin nus dcin Ulutscriiin. Zu clein Eiidc belinndcltc ich 4,7575 Gnn. gutcr Kuliiiiilch gnnz cbcnso init Quccksilbcrchlorid, Schwefclwasscrstoff u. 6. w., wic das Eiwcifs und das Blut in den angcfiilirteu Versucheii bchandclt wordcii waren. Ich crhielt 0,O 103 Gnn. Platin.

(1,057 Grin. clersclben, iiicht init Scliwefelslure erhitzteii Milch liefcrtcii O,lt4Y Gnn. l'latiu.

Dick bctrligt iin crstcn Fd lc H,47 p. in., iin lclztcrcii (i,09 p. in. Platin. Die Diffcrcnz ist 2,39 p. m., was einem Gehalt voii O,53 p. in. Harnstoff gleicli komineii wiirde.

In ciiicin zweiteii Falle crhielt icli aus 8,iO45 Gnn. Milch bci Mitwirkung von heiker Schwefelshre 0,053 Grin. Platin, uiid nus 14,713 Gnn. dcrselbcn, ohiie Mitwirkutlg dcr Schwefels:iore, 0,0635 Grin. Platin. Diefs bctrlgt in 1000 Thcilcn 6,09 und 43.2 Theile Platin. Die Differenz ist 1,77 p. m. wid wiirde (134 p. m. Harnstoff entsprechen.

Dieser Febler wlirde nicht so bedeuteud seiii um diese Methode der Harnstoffbestimmuug bei Gegenwart von Milch uibrauchbar zu inachen, wenii es ausgemacht wlre, dafs die Menge der darin enthaltencn Milch im geraden VerhSlt-

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uifs steht mit dcr Grsfse dieses Fchlers, clcnn, ivciin iiber- haupt, so kann doch uur selir weiiig Milch iin Harii cnt- Iraltcii seyii. Wenii dicfs abcr riiclit der Fall wlire, so wiirde freilich der cladurcli vcranlafstc Felilcr uber die Griinzc hinausgeheii , wclclic nnalytisclien Metliodeii anliaftcii diir- fen. Ich habe inich niclit beinulit die Fragc, ob cliescs ocler jenes der Fall sey, zu eiitsclicidcn, (la icli inich iiiclit cat- haltcii knnn, so laiigc an clcr Sccrctioii voii Milch durch die Niercn zu zweifelii, bis icli ixiicli selbst davon wcrdc liabcii fiberzcugcn ki)nucn.

C n l l e lm 1Inrn.

Es ist bekanut, d a t schr haufig Gallc im Harii krniikcr Iiiclividucn vorkoinint. Naineiitlicli iin Ictcrus eiilliiilt dcr Hnrn stcts Gallenbestandtlicilc.

ES schicn inir diilicr voii grofsciii Iiitcrcssc, zu uiitcr- suclicn, ob auch bci hiirvcsculieit tlicscr Stoffc jcnc Me. thode der quantitativcn Uestiininuiig dcs Harnstoffs bri~uch- bar sey oder nicht.

Zu dcin Zwcck bchnndcltc icli frischc Ochscngalle uiit Scliwcfclsiiurc, wic nncli jeiicr 1Jcstiiiiiniingsinetlioclc niigc- gcbeii ist, und fiilltc tlas Aiiiiiioiiiak nus dcr riicks~;iiicligcu Masse init l’lntinchloritl uiicl :ilhcrischcin Alkoliol. Eiiic niitlcrc Portion dcr Gallc wurdc init Alkoliol vcrsctzt, dcr dadiirch gcbildetc Nicderschlag abfiltrirt , init Alkohol gc- waschen, und das Filtrat mit Plntiuclilorid gefdlt. Das durcli Gliilicii crlialtcnc Platiii wurdc noch init koclieiidcr Salzsaure ausgcwasclicii , wic diefs nuch bci dcr Metliodc dcn Hrrrnstoff iin Harn zu hcstiinincn gcschielit.

So crhielt icli aus 5,1385 Grin. init Scliwcfelsliire be- haiidelter Gallc 0,0312 Grin. oder 437 p. m. Platiii, uiid aus 8,329 Grm. in Alkoliol gelilster Galle 0,0207 Grm. oder 2,49 p. ni. Platin. Die Diffcrenz ist 1,88 p. m. Pln- tin, was 0,57 p. in. Harnstoff en!sprechen wiircle.

Aus 5,3317 G m . cincr aiidercn init Scliwcfelsaure be- Iiandelteii Oclisengallc crliielt icli 0,016.5 Grin. Platiii und a118 11,6393 Grm. dcrsclbcii uiclit mit dicscr Saurc bchaii-

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delten Galle 0,0089 Gmi. Dieb betriigt 2,91 und (473 p. m. Die Differciiz 2,18 p. m. wiirde eiuem Gchalt an Harnstoff yon 0,66 p. m. enteprechen.

Es schien mir aber auch natliig, die Galle dcs Menscheii in Reziehung auf ihre Fahigkeit, durch Einwirknng licilser Schwefelsiiure Ammoniak zu bilden , zu untersuchcn. Es stand mir dazu die Galle eines Phthisikers zu Gebotc.

4,4927 Gnii. derselben gaben nach dem Abdainpfen init ScliwcfelsBurc 0,044 Grm. Platin. Aus cler alkoholischcn LUsung von 6,1127 Grin. dieser Galle erhielt ich dagegcn iinr 0,027 Gnn. Platin. Dick betrsgt in 1000 Tlicilen 9,i9 nnd 4,42 Tlicilc Platin. Dic Differenz ist 5,37 und die clieser Menge Platin entsprechende Quantitst Harnstoff ist gleich 1,63 p. in.

Dieser Feliler wlirde ohnc Zweifel bedeuteiid genug scyn, uin die Metliode der Bestiminung des Harnstoffs ini Harn bei Gegcnwart T O I ~ Bcstandtheilen der Galle uoge- nau zu inachen, wenii inan uicht bereclitigt ware, anzuiich- men, dak die Mengc der ciiizclneii Bestandtheilc dcrselben, wclclie im Ham vorkomineu kann , bedeutend geringcr ist, als in der rcincn Gallc. Ich glaubc lnindestens aniiehmeii zu dilrfen, dals solcher Harn hachsteus als ein Gcmisch TOII

ncuu Theileii Harn mit einein Theil Galle bctrachtet werdcn darf. Dafs mchr dcr Gallcnbcstaiidthcile im Haru je vor- komincii k8nnc, schciiit mir schr wcnig glaublich, ja ich bin der Meinuug, dafs dicses VcrhlltniEs nicht allein nie erreicht, sondern auch, dafs die im Harn vorkominende Menge Galle stets bedeutend unter der bleibt, welche durch jeucs Verhgltnifs ausgedrlickt wird.

Niinint Inan nber jencs Verhaltnifs als das Aeufserste an, so wurdc nach meinen Versuchen, der durch die Galle bei Bestiinmung des Harnstoffs im ictcrischen Harn nacli dieser Metliode veranlakte Fehler hBchstcns 0,16 p. in. be- trngen kannen, eiu Fchlcr der zil gcriug ist, uin jene ana- lytisclie Methodc unhrauchbar zu machen.

Es ist also dicselbc aucli fur galligeu Harn anwendbar, rind w a r sogar, obue d a t cs n1)Lhig wArc, die Bcstalnd-

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theile der Galle vorlier abzuscheiden, wie dicL bci Eiweilb, Blut oder Milch entlialtcndciii Harii iiothwcndig ist.

VII. Uubar schwefefsaurcls Quecksiiheroxyil-Schuw f e f p e c k s i l l e r ; oon Dr. J . J a c o b s o TL.

l)iesc Ihppclvcrbinclung voii Schwcfclquecksilbcr iiiit

scliwcfclsaurcin Quccksilbcroxyd stclltc zaerst Herr 11. R O s e ' ) tliirch Hincinlcitcn von Scliwcfcl~vnsscrstoTf in cinc AuflOsiilifi VOII schwcfclsaurcin Quecksilbcroxyd in Scliwc- fclsiiurc diir, oliiic sic jcclocli quaiititativ niilier zii bcstiin- iticii. - Wcnii dither dic Zosnmincnsctzuni; clcrsclbcu voii B c r z c l i u s '> @3-+-2H;;S iincli Mcrrii R o s c nngcgcbcn wird, SO ist dicscs nur nus clcr nnnlogcii Zusninincnsctzung clcr scliwcfclbnsisclicn Haloi'clsalzc und dcs schwcfclbnsisclicn snlpctcrsaurcii Quccksilbcroxyds gcfolgcrt wordcii, da Hcrr R o s c voii dcn Vcrbiiitlungcii dcs Scli~vcfclquccksilbcrs init Quccksilbcroxydsnlzcn nur (Ins lctztcrc quantihtiv gcnnucr untcrsuclit ond bcstiinint lint, olinc tlnrnus nuf cinc glciclic Zusamincnsctznng nntlcrcr Quccksilbcroxydsolzc init Schwc- fclqnccksilbcr zu schlicfscn. - Um dahcr fiber die Zusam- mensetziiiig dicser Verbindung a ) cine wo mfiglicli positivc Gcwifshcit zu erlangcn, untcmarf ich sic der folgcndcii qunlitatioen und quaiititotiveii Untcrsiichung.

Zu ilircr I)arslcllung bctlicntc icli inicli stntt dcs Schrve- fclwasscrstoffgascs ciilcr gcsiittigtcn klnrcn Aufl6sung von Schwcfelwnsscrstoffwnsscr, von dcm ich so vie1 zu cincr klarcn Auflhung von scliwcfclsaurcm Quccksilberoxytl in ScliwcfclsHure setzte, als noch ciii weifser flockigcr Nicder-

.

1 ) a. P o g g c n d o r f f ' s Anndcn, Bd. 3, S. 69.

2) L. dcucii Lclirbuch dcr Chemic, ncuertc Aullogc, Dd. 3, S. 894, VOII durn

3) a. G m c l i n ' a Hmdbuch dcr Clrmiic, 4. hull. BJ. 3, S. 49%

Ucber daa Vcrbalten des

Sclrwcrclwnrscntolr~ gcgtn Queckrilbcr;runaaung~n.

rrhweblbJrirch-rchwefclraur~n Quccksilbcrox~d.