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123 Ober die Reaktion des Hydroxylamins mit Enolathern und Acetylenketonen und ilber eine neue konstitutiv eindeutige Isoxazolsynthese; von C. Weygand und E. Bauer. (Z. T. bearbeitet von W. Heynemann.) [Aus dem Laboratorium fur angewandte Chemie und Pharmacie der Universitiit Leipzig.] (Eingelaufen am 26. Oktober 1927.) Die Stellung der Substituenten in manchen hetero- cyclischen Systemen war, wie neuerdings K. v. Auwers’) in einer Reihe von Arbeiten fur die Derivate des Pyrazols gezeigt hat, noch vor kurzem durchaus nicht immer mit absoluter Sicherheit bekannt. In der Isoxazolreihe ist das Bediirfnis einer Nachprufung der angenommenen Struktur- formeln bisher kaum empfunden worden, wenn es auch an einzelnen Widersprhchen (s. u.) nicht fehlte. Der eine von uns2) hat vor einiger Zeit nachgewiesen, da13 eine der grundlegenden Isoxazolsynthesen, die von C. MoureuS) entdeckte Kondensation der Acetylenketone mit Hydroxylamin, nicht, wie man bisher allgemein annahm, eindeutig ist, sondern je nach der sauren oder basischen Natur des reagierenden Systems zu verschiedenen, struktur- isomeren substituierten Isoxazolen fiihren kann. Dadurch sind samtliche auf diese Reaktion gegrundeten Konstitutions- beweise hinfallig geworden, und da auch die meisten anderen leicht durchfiihrbaren Isoxazolsynthesen in noch hoherem Malle konstitutiv unsicher sind, die Aufklarung der Re- aktionsmechanismen aber nicht nur fur das etwas entlegene Gebiet der Isoxazolchemie von Bedentung war, sondern auch in anderer Beziehung interessant erschien, haben wir die Verhaltnisse bei der Bildung der beiden struktur- *) Ber. 56, 3880 (1922); Ber. 69, 1282 (1926). a) Ber. 68, 1477 (1925). *) C. r. 137, 797 (1903).

Über die Reaktion des Hydroxylamins mit Enoläthern und Acetylenketonen und über eine neue konstitutiv eindeutige Isoxazolsynthese

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123

Ober die Reaktion des Hydroxylamins mit Enolathern und Acetylenketonen und ilber eine neue konstitutiv eindeutige Isoxazolsynthese;

von C. Weygand und E. Bauer. (Z. T. bearbeitet von W. Heynemann.)

[Aus dem Laboratorium fur angewandte Chemie und Pharmacie der Universitiit Leipzig.]

(Eingelaufen am 26. Oktober 1927.)

Die Stellung der Substituenten in manchen hetero- cyclischen Systemen war , wie neuerdings K. v. Auwers’) in einer Reihe von Arbeiten fur die Derivate des Pyrazols gezeigt hat, noch vor kurzem durchaus nicht immer mit absoluter Sicherheit bekannt. In der Isoxazolreihe ist das Bediirfnis einer Nachprufung der angenommenen Struktur- formeln bisher kaum empfunden worden, wenn es auch an einzelnen Widersprhchen (s. u.) nicht fehlte.

Der eine von uns2) hat vor einiger Zeit nachgewiesen, da13 eine der grundlegenden Isoxazolsynthesen, die von C. MoureuS) entdeckte Kondensation der Acetylenketone mit Hydroxylamin, nicht, wie man bisher allgemein annahm, eindeutig ist, sondern je nach der sauren oder basischen Natur des reagierenden Systems zu verschiedenen, struktur- isomeren substituierten Isoxazolen fiihren kann. Dadurch sind samtliche auf diese Reaktion gegrundeten Konstitutions- beweise hinfallig geworden, und da auch die meisten anderen leicht durchfiihrbaren Isoxazolsynthesen in noch hoherem Malle konstitutiv unsicher sind, die Aufklarung der Re- aktionsmechanismen aber nicht nur fur das etwas entlegene Gebiet der Isoxazolchemie von Bedentung war, sondern auch in anderer Beziehung interessant erschien, haben wir die Verhaltnisse bei der Bildung der beiden struktur-

*) Ber. 56, 3880 (1922); Ber. 69, 1282 (1926). a) Ber. 68, 1477 (1925). *) C. r. 137, 797 (1903).

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124 Ij'eygancl und B a u e r ,

isomeren 3(5),5(3)-Phenyl-anisyl-isoxazole wit den Schmelz- punkten 121O (X) nnd 128' (Y)

CH80. C6H4 .C-CH C,HS. C-CH II II \/

I N C.C,H, I1 N C. C,H,. OCH, II II

'd 0

naher untersucht. Die beidcn Stoffe sind zuerst von J. P o n d und A. Shoffs ta l l ' )

erbalten worden, und zwar das niederschmclzende (kunftig Isoxazol X) aus dem Anisoyl-acetophenon, dem sie wegen seiner Bildungsmeise dic Formel (111) zuschrieben. Sie nahmen offenbar - menn dies auch in ihren Arbeiten nicht ausdriicklich erwiihnt ist - an, da6 die Reaktion des Anisoyl-acetophenons mit Hydroxylamin iiber das Oxim (IV) fuhre

IY CH,O.C,H,.C(OH) : CH.C(: NOH).C,H,

und wiesen daher der ncuen Verbinduug die Formel (11) zu. Dieser SchluB enthalt zmei Unsicherheiten, denn weder liiBt sich, wie in der vorangehenden Arbeit gezeigt morden ist, dem Anisoyl-acetophenon cine bestimmtc Strukturformel zuordnen, noch ist es iiberhaupt sicher, ob die Reaktion wirklich iiber das Oxim fuhrt. - Das hochschmelzende (khnftig Isoxazol Y) erliielten sic in gane nniibersichtlicher Reaktiou. aus dem p-Methoxy-chalkon-dibromid (V) bei der gleichzeitigen Ein- wirknng von Alkali und Hydroxylamin; eine bestimmte Formel gaben sie dem Stoff nicht.

Spater habcn dann einerseits E. R. W a t s on *) und andererseits C. M o u r c u und M. B r a c h i n 3 ) die beiden Isoxazole wieder erhalten, beide aus dem Anisoyl-phenyl-acetylen mit Hydroxylamin, und beide V CH,O. C6H4. CHBr . CHBr . CO . C,H5 VI CH,O. C6Hl. CO. C i C. C6H, haben, anscheinend unabhiingig voneinander ( W a t s o n dem bei 121 0, M o u r e u dem bei 128O schmelzeuden, da sie beide wieder das Ozim (VII) als Zwischenstufe annahmen), ihren Isoxazolen die Formel (I) zu- gewiesen.

SchlieBlich hatte noch H. J 8 r l a n d c r4) das niederschmelzende Isoxazol (X) aus dem Anisoyl-phenyl-oxido-athan (VIII) und zwei von

CH,. C,H4. C(: NOH). C I C. C,H, dessen Derivaten mit Hydroxylamin bekommen, und auch hier die Oximzwischenstufe (IX) angenommen. Danach erhiilt also das Iso- xazol X die Formel (I). Dic J 6 r l a n d e r s c h e Formel erscheint als die

111 CH,O . C,H4. C,OH) : CH. CO. C,H,

VII

l) Am. SOC. 22, 679 (1900). ?) Chem. SOC. 65, 1319 (1904). 3 Ber. 49, 8783 (1916).

Vgl. Anm. 3, S. 123.

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o b e y die Reaktion des Hydroxylamins mit Enolathern usw. 125

CHBO. C,,H,. CO .CH. CH. C,H, CH,O. C,H,. C (: NOH). CH. CH. C,H,

\d \’ VIII IX

am besten begrundete, wenn auch selbet hier die Reaktion nicht not- wendigerweise uber das Oxim des Oxido-Zithans gegangen sein mupte, sondern unter Ringdffnung auch derart verlaufen sein konnte, da6 der Hydroxylamin-stickstoff in die Nachbarscbaft der Phenylgruppe ge- langt ware.

Die erste Aufgabe, die wir uns stellten, war zu beweisen, daB die beiden Phenyl-anisyl-isoxazole wirklich im Sinne der obigen For- meln strukturisomer sind.

1. Die E i n w i r k n n g von H y d r o x y l a m i n auf d i e 0 -Me t h y 1 - a t h e r d e r b e i d en s t r u k t u ri s o m e r e n E n ol- fo rmen d e s An i soy lace tophenons (und des p -To luy l -

a c e t ophenons).

Die bislang allgemein fur richtig gehaltene Annahme, daO Hydroxylamin auf Stoffe mit der Gruppierung -C(OR): CH.CO- stets zunachst unter Oximierung der CO-Gruppe wirkt, lieS hoffen, dad man unter sehr milden Bedingungen, ausgehend von den 0-Alkylathern der 1,3- Diketone von der Formel

X R,.C(OR,): CH.CO.R,,

zu Verbindungen vom Typus R,.C(OR,): CH.C(: NOH).R, ltommen konne, also zu den Zwischenprodukten der Isox- azolbildung, die sich aus ihnen dann unter Abspaltung von Alkohol vollziehen sollte. Wir erhielten in der Tat ans den beiden in der vorangehenden Mitteilung beschrie- benen 0-MethylLthern

und

m i t Hydroxylamin in vollkommen nentraler Liisung zwei isomere Reaktionsprodukte (Schmelzp. 134 O aus XI und 155-157O aus XII), die aber nicht die Bruttozusammen- setznng von Oximen der 0-Methyl-ather, sondern die von Oximen der freien Enolformen des Anisoyl-acetophenons

XI CH,O. C,H,. C(OCE,) : CN. CO . C8H5 XI1 CH,O. C6H,. CO. CH : c(OCH3). C,H,

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126 Weygand und Bauer,

zeigten. Der eine von uns') hatte diese Tatsache bereits anmerkungsweise erwahnt und eine nahere Untersuchung der Einwirkung von Hydroxylamin auf Keto-enol-ather in Aussich t ges t ell t.

Die beiden neuen Stoffe sind gegen Alkalien verhaltnis- ma0ig indifferent, sie losen sich nicht darin, sind aber gegen Sauren so empfindlich, daS sie schon nnter der Wirknng geringster Spuren, quantitativ, unter Verlust von einem Mol Wasser in die beiden Isoxazole X und Y iibergehen. Das bei 134O schmelzende Isomere liefert dabei das Isoxazol X vom Schmelzp. 121°, das Isomere vom Schmelzp. 155-157' das Isoxazol Y vom Schmelzp. 128O; bei weniger vorsich- tigem Arbeiten erhalt man daher aus den Athern die beiden Isoxazole direkt.

Damit ist erwiesen, daS die beiden Isoxazole wirklich strukturisomer sind, aber auch iiber die Bildungsweise und die Natur der Zwischenprodukte, und damit iiber die Kon- stitution der Isoxazole lassen sich bereits begrundete Ver- mutungen aufstellen. Ware die Reaktion, im Sinne der alten Anschauungen, uber die Oximierung verlaufen, so ware nicht wohl einznsehen, warum in vollkommen neutraler methylalkoholischer Losung die Methoxylgrnppe verloren gegangen sein sollte. Allerdings konnten Oxime, wegen ihrer sauren Natur vielleicht eine intramolekulare Ver- seifung erleiden.

Jedoch sollte, wenn die Aciditat zur Verseifung aus- gereicht hiitte, die Reaktion nicht auf der Oximstnfe stehen geblieben sein, sondern es waren dann die Isoxazole zu erwarten gewesen, da j a die isolierten Zwischenprodukte gegen Sanren noch urn ein erhebliches empfindlicher sind als die O-Methylather.

Es kommt hinzu, daS die beiden Stoffe in walrigen Alkalien unloslich sind, also keinen eigentlichen Oxim- charakter haben.

Lost man die Stoffe in Alkohol und fallt sie durch Verdunnen mit Wasser wieder aus, so geht die entstandene

*) B. 68, 1476 (1925) Anm.

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i%er die Reaktion des Bydroxylamins mit Enolathern usw. 127

Fallung indessen beim Versetzen mit Natronlauge glatt in Losung, wird jetzt angesanert, so erhiilt man augenblicklich die zugehorigen Isoxazole.

Dieses Verhalten findet eine einfache und plausible ErklLrung, wenn man annimmt, daS das Hydroxylamin mit den Enolathern nicht unter Oximierung reagiert, sondern sich ebenso wie in anderen Fallen an die Athylenbindnng anlagert, und daD dann die entstandene Hydroxylamino- verbindnng alsbald intramolekular Alkohol abspaltet, z. B.

R.C(OCH8) : CH.CO.R, --f R.C(OCHBXNHOH).CH*.CO.R, --f R.C(NHOH): CH.CO.R,.

In ahnlicher Weise ist bereits von S. Ruhemann und E. R.Watsonl) ein von J .Wisl icenus2) aus dem O-Athyl- ather des Dibenzoylmethans entstandener Stoff als Hydr- oxylaminoverbindnng aufgefaDt worden.

Mit dieser Formel 1aBt sich die Unloslichkeit in Alkalien gut veranschaulichen; in den auf dem Umweg uber die alkoholischen Losnngen erhaltlichen, wa8rig-alkoholisch- alkalischen Lbsungen ware dann das Salz einer durch Um- lagerung entstanden zn denkenden sauren Substanz, ent- weder das des Oxims, oder das einer Enolform des Oxims anzunehmen. Die letzte Formulierung erlanbt eine glatte Uars tellung der Is oxazolbil dung :

CH,O. C,H,. C : CH . C. C,H, p=,0i I

Es ist iibrigens zu beachten, daS ewischen den beiden Ver-

bindungen R'.CO.CH: C(NHOH).R' und R'.C(OH): CH.C(:NOH).R" gane ahnliche Beziehungen bestehen, wie zwischen den beiden struktur- isomeren Enolformen der 1,3-Diketone, derart, daf3 sie zwei ,,Enoli- eationsprodukte" der ,,Diketoform" R'. CO. CH,. C(: NOH).R" darstellen, die ebenso leicht unter Wanderung des angekreueten H-Atoms in- einander iibergehen kjnnten, wie die in der vorangehenden Mitteilung behandelten Enolformen.

X X

Fur die Frage nach der Konstitution der Isoxazole X und Y sind diese Uberlegungen nicht entscheidend, hier kommt es lediglich darauf an, ob der Hydroxylamino-

I) Chem. SOC. I. 85, 456 (1904). *) A. 308, 250, 252 (1899).

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128 T e y g a n d und B a u e r ,

stickstoff in die Nachbarschaft des einen oder des anderen Restes gelangt. Nun ergibt sich nur unter der Annahme, dafl der Stickstoff an dasjenige C-Atom tritt, welches die Methoxylgrnppe getragen hatte, eine Ubereinstimmung mit der Jo r l ande r schen Auffassung, denn da das Anisoyl- phenyl-oxidoiithan (VIII) dasselbe Isoxazol (X) liefert, wie der A-Ather (XI) des ,4nisoyl-acetophenons, so kann nur in einem Falle in der ersten Phase der Reaktion ein Oxim entstanden sein; da dies wahrscheinlich bei dem Oxido- athan der Fall sein wird, so sollte, wie wir es aus den oben diskutierten Beobachtungen bereits folgern muflten, in der Tat die Reaktion der Ather mit Hydroxylamin, unter Auslassung der Zwischenstufen sich folgendermaflen abspielen : CH,O. C,H,. C(0CHJ : CH. CO. C,H, + NH,OH --t

(A-Ather) X I CH,O.C,H,.C.CH: C.C,H6

I N--0 (I), Schmelzp. 121°, Isoxazol Y , II

CH,O.C,H,.CO.CH: C(OCH,).C,H, + NH,OH -+ (B-&her) XI1

CH,O. C,H,. C : CH . C. C,H,

(11), Schmelep. 138 O, Isoxazol Y. I II

0--N

Im dritten Teil der Arbeit wird gezeigt, dafl diese Auffassung richtig ist und sich streng beweisen lafit.

Es bleibt nur noch iibrig, zu erkliiren, wariim C. Pond') und Mitarbeiter aus dem Anisalacetophenon-dibromid (V) mit Kalilauge und Hydroxylamin das Isoxazol Y erhielten. Wir haben die Versuche miederholt und bestiitigt, ferner haben wir das isomere p'-Methoxy- chalkon-dibromid

CH80.C,H,.C0.CHBr.CHBr.C,H6 XI11 und die beiden a-Brom chalkone

und

unter denselben Bedingungen rnit Hydroxylamin und Alkali behandelt und dabei aus (XIII) und (XV) das Isoxazol X (numehr als I erkannt) aus (V) und (XLV) aber das Isoxazol Y (nunmehr 11) erhalten. Hier

CH,O. C,H,. CH : CBr . CO. C,H, XIY

CH,O . C,H,. CO . CBr : CH. C6H6 XV

I) Am. Soc. 28, 658 (1900).

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Ober die Reaktion des Hydroxylumins mit Enolatliern usw. 129

mu6 also die Reaktion iiber die Oximstufe gegangen sein. Das war zuniichst ubeiiaschend, denn da es nicht gelang, die Dibromide oder such die Brom-chalkone mit Hydroxylamin allein zur Reaktion zu bringen, so ware zu vermuten gewesen, daS die bei der Umsetzung der genannten Stoffe mit alkoholischem Hali entstehenden 0-AMcyl- tither reagiert hatten, dann sollte aber nach den obigen Ausfuhrnngen das Umgekehrte eingetreten sein. Es ist wohl anzunehmen, da6 nicht die 0-Ather sslbst sondern die vermutlich voriibergehend entstehenden Dimethylacetale R . CO. CH, . C : (OCH,), . R” fur den anscheinend ab- normen Verlauf der Reaktion verantwortlich zu machen sind, bei denen fur eine Addition des Hydroxylamins keine C=C-Doppelbindung verfiigbar ist. Diese Vermutung wird noch gepriift werden.

Wir haben dann aus den beiden strnkturisomereii 0-Methylathern des p-Toluylacetophenons mit Hydroxyl- amin die beiden noch unbekannten 3(5), 5(3)-Phenyl-p-tolyl- isoxazole erhalten, ohne dabei die den obigen Zwischen- prodnkten entsprechenden Stoffe zii isolieren, im Sinne des Reaktionsverlaufs: CHs . C,H4. C(OCH,) : CH . CO . C,H, + NH,OH --t

(T- At her) CHS.C,H,.C.CH: C.C,H,

XVI, Scbmelzp. 125-1260, II I N-0

CHs.C,H4.C0.CH: C(OCH,).C,,H, + NH,OH -* ( B - h e r )

CH,.C,H4.C :CH.C.C,H6

XVIT, Schmelzp. 136-13’7O),

kame dem bei 125-126O schmelzenden Stoff die Formel (XVI) des 3-p-Tolyl-5-phenyl-isoxazols nnd dem bei 136-137 O

schmelzenden die Formel (XVII) des 3-Phenyl-5-p-tolyl- isoxazols zn.

I II 0-N

Es mag darauf hingewiesen werden, da6 die 0-Ather von 1,3- Diketonen durcbaus nicht irnmer in der hier gefuudenen Weise reagieren miissen. So entsteht aus dem B - h e r des Benzoylncetons mit Hydroxylamin leicht das 3-Methyl-5 phenyl-isoxazol vom Schmelz- punkt 68O. Die Eonstitution dieses Isoxazols, an der nach den Unter- suchungeu voq L. C l a i s e n kaum noch zu zweifeln war, bat der eine von uns auf uuabhtingigem Wcge (vgl. Teil 111) ebenfalls vollkomrnen gesichert, und es bleibt hicr in der Tat nur iibrig, die Oximierung als Zwischenstufe anzunehmen. Noch komplizierter liegen die Verhiilt- nisse bei den A-Athern des Beneoylacetons C,H,. CO. CH : C(0R). CH,, indem hier je nach den Bedingungen entweder das eine oder das

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130 W e y g a n d und B a u e r ,

andere Methyl-phenyl-isoxazol, u. U. auch beide und schliefllich sowohl das von L. Claisenl) entdeckte, als auch ein neues, vom einen von nns mit L. F r i e l i n g erhaltenes Dioxim des Benzoylacetons entstehen kiinnen. Der eine von une wird darauf zuriickkommen.

11. U b e r d i e E i n w i r k u n g von H y d r o x y l a m i n a u f Ace t y l e n k e t one.

U'ie bereits erwahnt, reagieren die Acetylenketone vom Typus R.CO.C i C . R mit Hydroxylamin durchans nicht unter allen Umstanden unter Oximierung; es sind unseres Wissen Oxime von Acetylenketonen uberhaupt niemals isoliert wordea2) Trotzdem fuhren C. Mouren und Id. B r a - chin3) die Bildung 8,5-substituierter Isoxazole aus den Acetylenketonen bei der Behandlung mit salasaurem Hydr- oxylamin und Natriumacetat ansdrucklich auf intermediar entstehende Ketoxime zuriick und gewinnen auf diese Weise wie ausgefuhrt, fur das Isoxazol Y die Formel (I).

Wir untersnchten zunachst von neuem die Einwirkung von Hydroxylamin auf das ,4nisoyl-phenylacetylen (XVIII) und auf das Benzoyl-anisyl-acetylen (XIX).

Dabei zeigte es sich bald, da13 je nach der mehr oder weniger sauren Reaktion der alkoholischen Losung aas jedem der beiden Ketone mit Leichtigkeit, unter sonst gleichen Bedingungen (in siedendem Methylalkohol) jedes der beiden Isoxazole X und Y erhalten werden kann, indem

1. in schwach alkalischer sowie in schwach essigsaurer Losung aus (XVIII) das Isoxazol Y vom Schmelzp. 128O, aus (XLX) das Isoxazol X vom Schmelzp. 121O und

2. in salasaurer Liisung umgekehrt aus (XVJII) X und aus (XIX) Y gebildet wird.

Die Entscheidung dariiber, in welchem Fall Oximierung 3 l) B. 69, 150 (1926). 3 Wohl aber hat L. Cla isen [B. 24, 3901 (1891)l das Oxim des

a) B. 44, 1161 (1911). 3 Nsch Arno Oelander , Zs. f. physikal. Chem. 129, 1 (1027),

,,Uber die Kinetik der Oximbildung" lagert sich Hydroxylamin auch an die C=O-Bindung in erster Phase uuter Bildung eines Hydroxyl-

Phenylpropiolaldebyds beschrieben.

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ober die Reaktion des Hydroxylamins snit Enolathern usw. 131

und in welcher dnlagerung an die Acetylenbindung ein- getreten war, konnte fiir uns nach dem Vorangegangenen nicht zweifelhaft sein, wir kommen in Ubereinstimmung mit der Isoxazolformel von J o r l a n d e r nnd mit unseren eigenen nur dann, wenn wir annehmen, daI3 in saltsaurer Losutig die Oximierung statthat, in alkalischer, bzw. in essigsaurer Losung a ber die Anlagerung:

XVIII CHSO . CeH,. CO . C i C . C,H, =+

Isalzsauer

snlzaauerfl

CH,O . C,H,. C : CH. C . C,H5 (Y) 0--N %

lalL.l.- CH,O.C,H,.C i C.CO.C,H, - f CH,O.C,H,.C.CH: C.CBH, (X)

XIX N--O

Der Rcrtktionsmechanismus in salzsaurer Losung bedarf an- scheinend keiner meiteren Diakussion, immerhin ware es auch hier nicht ausgeschlossen, da6 gar iiicht die nie isolierten Oxime entstehen, sondern vielmehr Ytoffe von der Formel R.CO.CH:C(ONHJ.R’ die erst durch eine Art von innerer Oximierung in die Isoxazole uber- gehen wurden.

Was in alkalischer LBsung eigentlich geschieht, ist noch weniger sicher. Unter den Bedingnngen der Reaktion entstehen nach C. Moureul ) sehr leicht die 0-Alkylather der 1,3-Diketone, die dann mit Hydroxylamin genau die gleichen Isoxazole liefern wiirden, die auch bei der direkten Anlagerung des Hydroxylamins an die Acetylenbindung entstehen miidten. - In essigsaurer Losung kommt an- scheinend nur die direkte Anlagerung des Hydroxylamins in Frage.

Es herrschen also bei den Bcelylenketonen ganz ahn- liche Bedingungen, wie sie bei den kihylenketonen vor langerer Zeit von C. H a r r j e s %) aufgefunden worden sind ; wir mochten uns der Ansicht von D. Vor l ande r3 ) an-

aminoderivats an. Wir waren zu derselben Auffassung bereits anf Grund unserer Versuche gekommen, wie in der Dissertation von E. B a u e r , Leipzig 1926, naher ausgefubrt worden ist.

*) C. r. 142. 338 (1906). 7 A. 341, 12 (1905).

Annalen der Chemie 469. Band.

9 ) B. 31, 1376 (1898).

10

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132 Weygand und Bauer,

schlieben, der die verschiedenartige Reaktion des Hydroxyl- amins im freien und im gebundenen Zustand auf die ge- sattigte oder ungesattigte Natur des Stickstoffs zurlick- fuhrt.

III. Uber e ine neue, k o n s t i t u t i v e indeu t ige Syntliese von 3 ,5 - subs t i t u i e r t en Isoxazolen.

Im vorangehenden sind die Schwierigkeiten, melche sich der Konstitutionsbestimmung besonders bei 3,5-sub- stituierten Isoxazolderivaten entgegenstellen, kurz ge- schildert worden. Obwohl wir durch sehr plausible An- nahmen schlie13lich eine in sich widerspruchsfreie Zuordnung der beiden Formeln (I) und (11) an die Isoxazole X und Y vornehmen konnten, versuchten wir doch, diesen SchluS tluf einem unabhangigen Wege zu erharten.

Es lag nahe, den Konstitutionsbeweis durch Abban zu fiihren, und da J. Meisenheimerl) aus dem 3,4,5-Tri- phenyl-isoxazol mit Ozon in glatter Reaktion den Benzoyl- ather des Benzil-monoxims bekommen hatte, glaubten wir auf dem gleichen Wege zum Ziel zu kommen. Es zeigte sich jedoch, daS das lsoxazol Tom Schmelzp. 121O auch gegen ziemlich hochprozentiges Ozon sehr indifferent ist, das bei 128 O schmelzende wurde zwar langsam angegriffen und aus dem Reaktionsgemisch lie13 sich Anissgure in recht erheblicher Menge isolieren, ohne da13 wir indessen andere Spaltstucke hatten identifizieren kijnnen. Ein Blick auf die Forniel (111, die wir diesem Isoxazol zugewiesen haben, laBt erkennen, daD die Bildung von Anissaure nach Spren- Rung der C=C- und der C=N-Doppelbindung leicht ver- standlich ist, wahrend wir anderenfalls, wenn die Konsti- tutionsformeln vertauscht wurden, Benzoesaure hatten finden miissen, von der aber im Reaktionsgemisch keine Spur vor- lianden war.

Wahrend also die Konstitutionsbestimmung bei mono- substituierten Isoxazolen wegen der leichten Aufspaltbarkeit des Heterorings mi t Alkalien keine grundsatzlichen Schwierig-

') B. 64, 3195 (1921).

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uber die Reahtion des Uydroxylamins mit Enolathern usw. 133

keiten bereitet und bei tri-substituierten anscheinend die Ozonspaltung bequem zum Ziele fuhrt, sind fur die di- substituierten, insbesondere die 3,5-L)erivate keine allgemein brauchbaren Methoden bekannt.

Wir kamen aber zu einer, im Gegensatz zu den bisher bekannten, konstitutiv vollkommen eindeutigen, neuen Isoz- azdsynthese, indem wir die Phasen der Synthese von Moureu:

1. Kondensation eines Saurechlorids mit einem Natrium- acetylid zum Acetylenketon,

2. Einwirkung von Hydroxylamin gewissermafien miteinander vertauschten, indem mir statt der SLurechloride die allerdings bekanntlich nicht aus diesen direkt erhaltlichen Saurechlorid-oxime, d. h. die Hydroxam- saure-cldoride mit Natriumacetyliden umsetzten.

Der eine von uns hat1) sowohl das 3,5-Diphenyl- isoxazol als auch das 3-Methyl-5-phenyl-isoxazol vom Schmelz- pnnkt 68 O (dessen Konstitution damit endgultig festgelegt ist) aus Natrium-yhenylacetylen und Benzhydroxamsaure- chlorid bzw. Acethydroxamsaurechlorid erhalten, wir haben aus Anisylacetylen-natrium and Benzhydroxamsiiure-chlorid das Isoxazol Y vom Schmelzp. 127-128O und aus Phenyl- acetylen-natrium mit AnishydroxamsBure-chlorid (das mir nach der von H. Rheinboldt2) kurzlich mgegebenen ele- ganten Methode, aber in einer bei 89-90' statt bei 120° schmelzenden, vielleicht stereoisomeren Form bekamen) in glatter Reaktion das Isoxazol X vom Schmelzp. 121O er- halten konnen.

Die neue Isoxazol-synthese mup sich aber so vollziehen, dal3 in erster Phase die Oxime der Acetylenketone entstehen: CB,O.C,H,.C.Cl + Na.C i C.C,H, -+

II NOH

NaCl+ CH,O.C,H,.C.CiC.C,H, II NOH

und ein Blick anf das Schema auf S. 131 zeigt, daS unsere, aus den Versuchen an den Enol-athern abgeleiteten An-

*) Mit L. Frieling. %) A. 461, 167 (1926). 10*

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134 Weygand und B a u e r ,

nahmen iiber den Reaktionsmechanismus durch die letzten Versuche vollkommen bestatigt werden: X bekommt die Formel (I) und Y die Formel (11).

Wir mochten schlie8lich noch darauf hinweisen, da8 unsere Isoxazolsynthese sich zu einer konstitutiv eindentigen Pyrazolsynthese abwandeln lafit, indem man z. B. anstatt der Hydroxamsaure-chloride die gechlorten Aldehydphenyl- hydrazone vom Typus R . CC1(: N.NHC,H,), also gewisser- maSen die Phmylhydrazone der Saurechloride, von denen allerdings bislang nur wenige Vertreter bekannt sind, mit Natriumacetyliden umsetzt.

Die Justue Liebig-Gesellschaft znr Forderung des Chemischen Unterrichts hat e8 dem einen von uns ermijglicht, den letzten Teil dieser Arbeit experimentell durcbzufiihren, wofur wir nnseren herz- lichsten Dank aussprechen m6chten.

Beschreibung der Versuche. 1. K e t o - e n o l a t h e r und H y d r o x y l a m i n . Reahtion des P-iClethox~-p-met~~x~-chalkons,

CH,O. C,H,. C(OCH,) : CH. CO . C,H, . a) Mit salzsaurem Hydroxylamin. Eine Losung von

3 g A-Methylather in Methylalkohol wurde mit 0,8 g salz- saurem Hydroxylamin 1 Stunde zurn Sieden erhitzt. Nach dem Abkuhlen wurden schillernde Krystalle des 3-Anisyl- 5-phenylisoxazols erhalten. Schmelzp. 120O.

b) In essigsaurer Losung. Zu einer Losung von 2 g A-Methylather in Methylalkohol wurde eine methylalkoholi- sche Losung von 0,6 g aalzsaurem Hydroxylamin und 0,71 g wasserfreiem Natriumacetat gegeben und 1 Stunde zum Sieden erhitzt. Beim Abkiihlen entstanden Blattchen des 3-Anisyl-5-phenylisoxazols. Schmelzp. 120-121O.

c) In alkalischer Losung. Zu einer Losung von 1 g A-Ather in Methylalkohol wurde eine Losung von 0,3 g salzsaurem Hydroxylamin und 3,7 ccm 1 n-Natronlauge ge- geben und l Stunde zum Sieden erhitzt. Beim Abkiihlen entstanden farblose Blattchen des 3-Anisyl-5-phenylisoxazols. Schmelzp. 180'.

Page 13: Über die Reaktion des Hydroxylamins mit Enoläthern und Acetylenketonen und über eine neue konstitutiv eindeutige Isoxazolsynthese

Uber die Reaktion des Hydroxylamins mil Xnolathern uszu. 135

d) In nentraler Lijsung bei Zimmertemperatnr. 2 g A-Methylather wurden zu einer neutral reagierenden me- thylalkoholischen Lijsung von 0,6 g salzsaurem Hydroxyl- amin und 7 3 ccm 1 n-Natronlauge gegeben. Nach funf- tagigem Stehen bei Zimmertemperatur erschien das 3-Ani- syl-5-phenylisoxazol in Gestalt 2-3 cm langer Nadeln. Schmelzp. 1209 Nach dem Umkrystallisieren aus Methyl- alkohol schied sich das Produkt in der gewohnlichen Form farbloser, schillernder Blattchen ab.

Reaktiow des ,t?-Methoxy-p'-met?ioxy-chulkons, CH,O. C,H,.CO. CH : C(OCH,). C,H,.

a) Mit salzsaurem Hydroxylamin. Nach einstiindigem Kochen von 1 g B-Methylather mit 0,3 g salesaurem Hydroxylamin in methyl- alkoholischer Losung wurden Bliittchen des 3-Anisyl-5-phenylisoxazols gewonnen. Schmelzp. 120O.

b) In essigsaurer Losung. 1. Zu einer methylalkoholischen Lo- sung von 2 g B-Methyliither wurde eine Losung von 0,6 g salesaurem Hydroxylamin und 0,71 g wssserfreiem Natriumacetat in Methylalkohol gegeben. Nach einstiindigem Kochen entstanden beim Abkuhlen farb- lose Nadeln des 5-Anisyl-3-phenylisoxazols.

2. 1 g B-Methylather wurde 8 Stunden in eiuer Losung von 25 ccrn Methylalkohol und 2 ccm Eisessig gekocht, dazu eine Losung von 0,3 g salzsaurem Hydroxylamin und 3,7 ccm 1 n-Natronlauge in Methylalkohol gegeben und no& 2 Stunden erhitzt. Nach dem Ab- kuhlen schied sich das 3-Anisyl-5-phenylisoxaeol in Form schillernder Blattchen vom Schmelzp. 120° aus.

c) In alkalischer Losung. Eine Losung von 0,l g Natrium in Methylalkohol murde mit 0,3 g salzsaurem Hydroxylamin versetzt , zu einer Losung von 1 g B-Methylather in Methylalkohol zugefiigt und 1 Stunde gekocht. Beim Abkiihlen entstanden farblose Nadeln des 5-Anisyl-3-phenylisoxazols. Schmelzp. 127-1 28O.

Schmelzp. 128O.

8- Oxy -p'-methoxy -chalhon-isoxim, CH,O.C,H,.C(NHOH) : CH.CO.C,H,.

Eine Losung von 5 g krystallisiertem Natriumacetat und 3 g salzsaurem Hydroxylamin wnrde durch Znsatz wafiriger Natronlauge gegen Lackmus vollkommen nentrali- siert rind zu einer siedenden Losung von 10,7 g A-Ather in 50 ccm Methylalkohol portionsweise im Verlauf von 10 Minuten zugegeben. Nach einstiindigem Kochen wnrden

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136 Weyg a n d und Ba u e , etwa 30 ccm Methylalkohol abdestilliert. Beim Abkuhlen schieden sich farblose, derbe Krystalle aus. Aus Aither umkrystallisiert. Schmelzp. 134O. Ausbeute 4,2 g.

Aus der Mutterlange konnte beim Einengen noch eine geringe Menge dieses Stoffes gewonnen werden; daneben entstand ein 61, das nicht zum Krystallisieren zu bringen war und niclit weiter untersucht werden konnte.

0,1343 g, 0,1656 g Subst.: 0,3524 g, 0,4344 g CO,, 0,0697 g , 0,0850g HBO. - 4,350 mg, 4,156 rng Subst.: 0,198 ccm, 0,190 ccm N (21°, 758 mm).

C,,,H,,O,N Ber. C 71,35 H 5,61 N 5,20 Gef. ,, 71,56, 71,56 ,, 5,76, 5,70 ,, 5,16, 5,19.

I)er Stoff krystallisiert in farblosen derben Prismen, ist liislich in Alkohol, Methylalkohol, Benzol und Ather, unloslich in Natronlauge. Gibt in alkoholischer Liisung mit Eisenchlorid keine Rotfarbung, dagegen scheidet sich bald 3-Anisyl-5-phenylisoxazol (Schmelzp. 120O) aus.

Wird das Produkt aus der methylalkoholischen Losung durch Wasser ausgefallt, so geht der Niederschlag durch Zusatz von Natronlange wieder in Losung. Salzsanre fiillt a m dieser LSsung das 3- Anisyl-5-phenylisoxazol am. (Schmelzp. 118-120O.)

Die methylalkoholische Losung scheidet auf Zusatz eines Tropfens verdiinnter Salzsaure oder Essigsaure sofort farblose, schillernde Blattchen des 3-Anisyl-5-phenylisoxa- aols aus. Dieses entsteht anch bei einhalbstundigem Er- warmen der methylalkoholischen Losung mit einigen Tropfen Natronlange.

Nitunter ging das Produkt bereits beim Steben an der Labora- torinmsluft in dieses Isoxazol iiher. In den gleichen Stoff verwandelta sich ein bei 134O schmelzendes Rohprodukt des Oxims, als es eine Nacht im Exsiccator gestanden hatte. Ein daneben befindliches reines Produkt war nach 2 Tagen noch unverandert. Bei einer abgewogenen Menge des durch Umkrystallisation gereinigten Stoffes konnte nach zweistundigeni Erhitzen im Trockenschrank auf looo keine Gewichts- abnahme festgestellt werden, der Schmelzpunkt war unverihdert.

Quantitative HaO-AbspaZtung. 0,1546 g, 0,1103 g Subst. wurdeu mit Methylalkohol befeuchtet und bis zur Gewichtskonstanz (8 Tage) in einem Exsiccator belassen, dessen Luft durch Zugabe eines Tropfens konz. Salzsiiure zur Schwefelsiiurefiillung sanrehaltig gemacht wurde.

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obey die Reahtion des Hydroxylamins mit Enolathern usw. 137

Abnahme fur q 0 : Ber. 0,0103 g, 0,0074g Gef. 0,0103 g, 0,0074 g.

p-Oxpp-met?ioxy-chalkon-i.soxim , C,H,. C(NH0H) : CH. CO . C,H, . OCH, .

Zu einer siedenden Losung von 5,4 g B-Ather in 30 ccm Methylalkohol warde eine Losung von 1,5 g salzsaurem Hydroxylamin und 2,5 g krystallisiertem Natriumacetat in 20 ccm Methylalkohol gegeben, die durch tropfenweisen Zusatz von Natronlauge vbllig neutral reagierte. Nach ein- stundigem Kochen wurde abgekuhlt, von ausgeschiedenem Natriumchlorid abfiltriert und auf die Halfte eingedampft. Beim Abkiihlen schieden sich rbtliche Krystalle ab, die mehrmals aus Ather umkrystallisiert wurden. Ausbeute 2,5 g.

0,1297 g, 0,1719 g Subst.: 0,3398 g, 0,4487 g CO,, 0,0678 g, 0,0854 g H,O. - 3,755 mg Subst.: 0,170 ccm N (21°, 755 mm).

C,,Hl,O,N Ber. C 71,35 H 5,61 N 5,20 Gef. ,, 71,45, 71,20 ,, 5,81, 533 .. 5,15.

Farblose Nadelchen vom Schmelzp. 155-157O. Liislich in Alkohol, Methylalkohol, Ather und Benzol, schwer in Petrolather. In Natronlange ist der Stoff nur loslich, wenn er aus der methylalkoholischen Losung mit Wasser ausgefallt wird und dann sofort Lauge zugegeben wird. Ans dieser Losung fallt nach dem dnsauern des 5-Anisyl- 3-phenylisoxazol (Schmelzp. 127-128O) am.

Dieses Isoxazol entsteht sofort anf Zusatz eiues Tropfens Salzsaure zur alkoholischen Losung, desgleichen aus der Mutterlauge nach dem Einengen.

Die quantitative H,O-Abspaltung wurde in der gleichen Wcise wie beim isomeren Produkt durchgefiihrt; am fiuften Tage war Ue- wichtskonstanz erreicht.

0,1184 g, 0,1705 g Subst. Abnahme fur HH,O: Ber. 0,0079 g, 0,0114 g

Gef. 0,0079 g, 0,0114 g.

a-Brom-p-methoxychalllon und Hydro.ylamin, CH,O. C,H,. CH : CBr . CO . C,H,.

Zu einer Losung von 1 g a-Brom-p-methoxychalkon und 0,6 g salzsaurem Hydroxylamin in 25 ccm Methylalkohol

Page 16: Über die Reaktion des Hydroxylamins mit Enoläthern und Acetylenketonen und über eine neue konstitutiv eindeutige Isoxazolsynthese

138 W e y y a n d und S a u e r ,

wurden 8 ccm 2 n-Natronlauge gegeben und 1 Stunde zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkiihlen schieden sich farb- lose Nadeln des 5-~4nisyl-3-phenylisoxazols aus. Schmelz- yunkt 127-128O.

In saurer nnd neutraler Liisung konnte nur das hus- gangsprodnkt wiedergewonnen werden.

u-Brom-p'-methoxychaZkon CH,O. C,H,. CO. CBr : CH. C6H5 iind l ly droxylnmin.

1 g a-Brom-1)'-niethoxychalkon wnrde m i t 0,5 g salz- saurem Hydroxylamin und 0,6 g Natriumhydroxyd i n 20 ccm Nethylalkohol 1 Stunde zum Sieden erhitzt. Beim Ab- kiihlen entstanden farblose Blattchen des 3-Anisyl-5-phenyl- isoxazols. Schmelzp. 120-121 O.

p'-Methoxychalkon-clibromid uncl 12ydroxylamin. 12 g Dibromid nnd 4 g salzsaures Hydroxylamin wurden

mit 150 ccm Methylalkohol zum Sieden erhitzt. Uann wurden allmahlich 20 ccm 50-proc. Kalilauge zu der Losung gegeben und 10 Minuten gekocht. Nach dem Abkuhlen entstanden farblose Blattchen des 3-Anisyl-5-phenylisoxazols. Schmelzp. 120-121O.

a-Brom-P-methoxy-p-methox y-dihydrochalkon CH,O. C,H,. CH(OCH,). CHBr. CO. C,H, ,

und Hydroxylamin. 12 g durch mehrfache Umkrystallisation aus Methyl-

alkohol g ereinigt es Material (S chm el zp. 10 1 - 102 O) w ur den mi t 3,5 g salzsaurem Eydroxylamin und 5 g Kaliamhydr- oxyd in 100 ccm Methylalkohol 'I, Stunde zum Sieden er- hitzt. Beim Abkiihlen entstand das 5-Anisyl-S-phenyl- isoxazol i n Form farbloser Nadeln. Nach Umkrystalli- sation aus Methylalkohol Schmelzp. 128-129O. Ausbeute 5,5 g. Aus der Mutterlauge wurde ein braunes 01 erhalten, das nicht weiter untersucht wurde.

Stunde mit 0,4 g Natrium- hydroxyd in 40 ccrn Methylalkohol rum Sieden erhitrt. Zu der dunkel- braunen L6sung wurden nun 0,7 g feingepulvertes salzsaures Hydroxyl-

2. 3 g des gleichen Materials wurde

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Uber die Beaktion des Hydroxylamins mit Znolatliern usw. 139

amin zugegeben und eine wcitere Stunde erhitzt. Die Lijsung ftirbte sich dabei hellgelb. Beim Erkalten entatanden hrblose Nadeln des 5-Anisyl-3-phenylisoxazols. Schmelzp. 127-l2Sn.

3. Dieser Versuch wurde in gleicher Weise wiederholt, nur wurden d e r dem salzsauren Hydroxylamin noch weitere 0,6 g Natriumhydroxyd in einigen Kubikzentimetern Wasser zugegeben. Die braune Farbe der Lijsung blieb erhalten; es entstand das gleiche Isoxazol Schmelzp. 127-128O.

Anisy l-phenyl-ox~dil~y d r o ~ s o x a ~ o ~ , CH,O . C,H, . C(0H). CH, . C. C,H5 CH,O. C,H, . CH, CH(0H). C. C,,H,.

II N

bzw. I 0

II N

I 0

7 g Tohes a-Brom-gmethoxy-p-methoxychalkon (99-100°) wurden mit 2 g salzsaurem Hydroxylamin und 5 g Natriumhydroxyd 20 Mi- nuten in methylalkoholischer Losung gekocht. Beim Abkiihlen schicden sich Krystalle aus. Diese begannen bei 123O zu sintern, bei 126-128O zu schmelzen. Nach Umkrystallisation aus Methylalkohol Schmelz- punkt 127-1W. Bei Behandlung mit wenig kaltem Benzol ging der gr6Ste Teil in Lijsuug. Der Ruckstand schmolz bei 184". BUS der benzolischen Lijsung wurde nach dem Eindampfen 5-Anisyl-3-phenyl- isoxazol (128-129O) erhalten.

2. 30 g aus den Mutterlaugen der p-Methoxychalkondibromid- krystallisation in der iiblichen Weise gewonuenes, zum Teil olig aus- geschiedenes a-Brom-8-methoxy-p-methoxy-dihydrochalkon wurde mit 8 g salzsaurem Hydroxylamin und 15 g Natriumhydroxyd in methyl- alkoholischer LSsung '/* Stunde erhitzt. Aus den nach dem Abkiihlen erhaltenen Nadeln (Schmelzp. 127- 12P) licS sich durch Behandlung mit Benzol das Produkt vom Schmelzp. 184O nicht gewinnen.

Beim Eindampfen der Mutterlauge entstaud ein braunes 01, das nach einigen Tagen teilweise eretarrte. Durch Behandlung mit Me- thylalkohol konnte daraus eine geringe Menge farbloser Nadeln er- halten werden (Schmelzp. 84-87O), deren Menge zur Untersuchung zu gering war. Beim Einengen der methylalkoholischen Lijsung wurden Krystalle erhalten, die bei 123O zu sintern begannen und von 126O bis 1 3 ' allmahlich schmolzen. Durch fraktionierte Krystallisation aus Methylalkohol wurde eine Fraktion vom Schmelep. 127-1 28O (5-Anisyl- 3-phenylisoxazol) erhalten, ferner eine solche, die bei 165-172O schmolz. Aus dieser loste sich beim UbergieSen mit Benzol 1 Teil heraus, der Ruckstand schmolz bei 184-185n. Aus der benzolischen Lijsung konnte noch mehr dieses Stoffes erhalten werden, beim Eindampfen zur T r o c h e aber Krystalle vom Schmelzp. 128O. Das Produkt vom Schmelzp. 184-185" veriinderte durch Umkrystallisation aus Benzol eeinen Schmelzpunkt nicht. Es ist lijslich in h e r und Methylalkohol, schwer in Benzol.

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140 V e y g a n d iind B a uc r , 0,1419 g , 0,1845 g Subst.: 0,3711 g, 0,4836 g CO,, 0,0729 g,

0,0949 g H,O. - 4,080 mg Subst.: 0,185 ccm N (19O, 758 mm). C,,,H,,O,N Ber. C 71,35 H 5,61 N 5,20

Gef. ,, 71,32, 71,40 ,, 5,71. 5,71 ., 5,17.

0,6 g des Oxydihydroisoxazols wurden 'I, Stunde in 20 ccm Eisessig mit 2 ccm konz. Schwefelsaure zum Sieden erhitzt. Das Reaktionsprodukt murde nach dem Abkiihlen mit Wasser ausgefallt. Aus Methylalkohol krystallisiert farblose Nadeln vom Schmelzp. 127-128O. Uiese zeigten mit 5-Anisyl-3-phenylisoxazol gemischt keine Schmelzpnnkts- veranderung.

B. Tolyl-phenylisoxazole. 3-Tolyl-5-pJ~en~lisoxazol (XVI).

1 g T-Ather') in methylalkoholischer LSsung wurde mit 0,28 g salzsaurem Hydroxylamin und Natriumhydroxyd (5 Proc. Uberschub) versetzt und 1 Stunde gekocht. Beim Abkiihlen schieden sich farblose Krystalle ab. Bus Methyl- alkohol krystallisiert Schmelzp. 125-126O. Ausbeute 0,7 g.

0,1130 g , 0,1419 g Subst.: 0,3376 g , 0,4240 g CO,, 0,0562 g, 0,0724 g H,O. - 0,1082 g Subst.: 5,9 ccm N (20°, 748 mm).

C,,H,,ON Ber. C 81,67 H 5,57 N 5,96 Gef. ,, 81,48, 81,49 ,, 5,57, 5,71 ,, 6,14.

5-Tool~l-3-plienylisoaazol (XVII). Eine methylalkoholische Lbsung von 2 g B-Ather l)

wurde mit 0,56 g salzsaurem Hydroxylamin und Natrium- hydroxyd (5 Proc. Uberschnb) versetzt una 1 Stnnde ge- kocht. Beim Bbkiihlen schieden sich farblose Krystalle ab. Ans Methylalkohol krystallisiert Schmelap. 136-137O. Ans- beute 1,5 g.

0,1100 g , 0,0962 g Subst.: 0,3286 g, 0,2874 g CO,, 0,0570 g, 0,0488 g H,O. - 3,228 mg Subst.: 0,176 ccm N (210, 744).

C,,H,,ON Ber. C 81,67 H 5,57 N 5,96 Gef. ,, 81,47, 81,48 !, 5,80, 5,66 ., 6,2.

I) Vgl. die vorangehcnde Mitteilung.

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ober die Reaktion des 1;Cydroxyjamins mit Enolathern usw. 141

11. 9 c e t y 1 e n b e t o n e u n d H y d r o x y 1 a m i n. Anisyibenzoyl-acet~len, CH,O. C,H4. C i C . CO . C6H5.

Wurde nach W. Manchot *) dargestellt, abcr diirch Destillation im Hochvakuum gereinigt, wodurch die Ausbeute erheblich gesteigert wurde. (3,5 g aus 6 g p-Methoxyphenylacetylen.) Siedep. 1859 Schmelz- punkt 81°.

Anis~yl-phenylacetyln~) CH,O. C,H,.CO.C i C.C5H5. 1,65 g drahtformiges Natrinm wnrde zu einer Losung

von 7,2 g Phenylacetylen in 150 ccm absolutem Ather ge- geben. Als die Wasserstoffentwiclzlung nachliefl, wurde noch 2 Stunden bis zur Losung des Natriums erhitzt. Nach dem Abkiihlen wurde das Gemisch in eine Eiskoch- salzmischung gebracht und eine Losung von 12 g Anisoyl- chlorid in 20 ccm absolutem Ather zugefiigt. Da im Ver- lauf einer Stunde keine Reaktion beobachtet werden konnte, murde das GefaD in Eiswasser gesetzt, wodurch Braun- farbung der Losung eintrat. Nach einer Stnnde wnrde der Ather mittels trockner Luft vertrieben. Die zuruckbleibende harzige Masse wurde mit einem Gemisch gleicher Teile Petrolather und Benzol behandelt, die braune Losung ab- filtriert und anf etwa 10 ccm eingeengt. Nach dem Ab- kiihlen schieden sich gelbe Krystalle aus, die aus einem Gemisch TOU Ather und Petrolather umkrystallisiert wurden. Fast farblose Nadeln. Schmelzp. 90-91O. dnsbeute 0,9 g.

Anisyl-~enzoylacet~len und Hydroxylamin. a) Mit salzsaurem Hydroxylamin. Eine methylalkoholi-

sche Lbsnng von 0,5 g Anisylbenzoylacetylen wurde mit 0,3 g salzsaurem Hydroxylamin 1 Stunde zum Sieden er- hitzt. Nach dem Abkuhlen schieden sich farblose Nadelii des 5-rinisyl-3-phenylisoxazols aus, Schmelzp. 127 - 128O.

b) In essigsaurer Losung. Zu einer Losung von 0,5 g Anisyl-benzoylacetglen in 15 ccm Methylalkohol murde eine

I) A. 387, 285 (1912). 2, F. Stockhausen u. L. Gattermann, Chem. Ber. %, 3538

(1892). Angegebener Schmelzp. looo. - H. Staudinger u. N. K o n , A. 381, 126 (1911). Angegebener Schmelzp. 91O.

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142 T e y g a n d und Bauer ,

Losung von 0,4 g salzsaurem Hydroxylamin und 0,5 g wasserfreiem Natriumacetat in 15 ccm Methylalkohol zu- gefiigt. Nach einstiindigem Erhitzen wurde 1 Teil des Methylalkohols abdestilliert. Beim Abkiihlen schieden sich farblose, schillernde Blat tchen des 3-Anisyl-5-phenylisoxazols aus. Schmelzp. 120-121O.

Dieser Versuch wnrde in gleicher Weise wie b) ausgefiihrt, nur wurde das Natrinm- acetat durch 0,9 g Soda ersetzt. Es entstand 3-Anisyl-5- phenylisoxazol. Schmelzp. 120'.

c) I n sodaalkalischer Losung.

Aniso?ll-phenylacctylell und Hydroxylamin. a) Mit salzsaursm Hydroxylamin. Eine methylalkoho-

lische Losung von 0,2 g Snisogl-phenylacetylen und 0,2 g salzsaurem Hydroxylamiii wurde 1 Stunde zum Sieden er- hitzt. Beim Erkalten schieden sich farblose, schillernde Blattchen des 3-Anisyl-5-phenylisoxaxols aus. Schmelz- pnnkt 1204

Zu einer Losung von 0,3g dnisoyl-phenylacetylen i n 15 ccm Methylalkohol wurde eine Losung von 0,3 g salzsaurem Hydroxylamin und 0,3 g wasserfreiem Natriumacetat in 1Iethylalkohol gegeben. Nach einstundigem Erhitzen wurde 1 Teil des Methylalko- hols abdestilliert. Beim ,4bkiihlen entstanden Krystalle des 5-Anisyl-3-phenylisoxazols. Schmelzp. 127-128O.

Dieser Versnch wurde wie b) durchgefiihrt. Ytatt des Natriumacetats wurden 0,63 g Soda zugefugt. Es entstand das 5-dnisyl-3-phenyl- isoxazol. Schmelzp. 12 7-1 28O.

b) In essigsaurer Losung.

c) In sodaalkalischer Losung.

111. Hydro x am s Lure c hl o ri d e u n d N a t r i u ni ace t Slide. p-Nethoxy- benzhydroiarnsiiure- chlorid, CH,O . C,H,. C(N0H)Cl.

Nach der Vorschrift von H. Rheinboldt') aus frisch im Va- kuum destilliertem Anisaldoxim (Siedep.,, 1 5 9 ~ 1 6 0 ~ ) und uberschussi- gem Nitrosylchlorid, letzteres in absolutem Ather gelSst, .dargestellt. Das nach dem Absaugen des Athers verbleibende braune 61 erstarrte

l) A. 461, 167 (1926).

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Uber die Reahtion des Hydrozylamins mit Znolathern usw. 143

nach einer Viertelstunde. Nach mehrmaliger Umlcrystallieation aus Tetrachlorkohlenstoff farblose Krystalle, Schmelzp. 89-900. (Ange- geben 120).

0,2551 g Subst.; 0,1986 g AgC1. C,H,O,NCI Ber. C1 19,14 Gef. C1 19,26.

Gibt in wliErig-alkoholischer LGsung auf Zusatz eines Tropfens Eisenchlorid Rotviolettfirbung, mit Silbernitrat sofort Halogensilber- abseheidung.

p-Methoxy-benzhydroxamsaure-chlorid und Na t rium-p hen y l a c e t y len.

In 20 ccm absoluten Ather wurden 0,l g Natrium- draht eingewogeii nnd dazn 0,4 g frisch destilliertes Phenyl- acetylen gegeben (10 Proc. Unterschub). Nach anderthalb- stundigem Stehen bei Zimmertemperatur wurde das mi8- farbige Gemisch zu einer Losung von 0,9 g p-Methoxy- benzhydroxamsaurechlorid in 30 ccm absolutem Ather gegossen. Sofort Farbaufhellnng und Kochsalzabscheidung. Von der filtrierten Losung wurde der Ather verdampft. Uas zuriickbleibende mit Krystsllen durchsetzte 01 er- starrte, anf Ton abgeprebt, sehr bald. Bus Methylalkohol umkrystallisiert farblose, schillernde Blattchen. Schmelz- pnnkt 119-120'. Durch Mkchprobe als 3-Anisyl-5-phenyl- isoxazol identifiziert. Ausbeute 0,7 g.

Benzliydroxamsaure-chlorid l) und .ATatrium-ani.sylacetylen. Zu 0, l g Natrinmdrabt in 20 ccm absolutem Ather wurden 0,55 g frisch destilliertes Anisylacetylen (10 Proc. Unter- schul3) gefiigt. und die nach 1/2 Stunden mil3farbig gewordene Mischung zu einer Losung von 0,7 g Benzhydroxamsiiure- chlorid in 30 ccm absolutem Ather gegeben. Nach 2 Mi- nuten wurde abfiltriert, der Ather abgedampft und der teilweise feste Ruckstand durch Befeuchten mi t Methyl- alkohol zum volligen Erstarren gebracht. Bus Methyl- alkohol krystallisiert farblose Nadeln, Schmelzp. 127-128O. Ausbeute 0,5 g. Gibt mit 5-Anisyl~3-phenylisoxazol ge- mischt keine Schmelzpunktsdepression.

1) A. Werner u. H. Buss, Ber. 27, 2193 (1894).