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262 Podophyllum peltutzim. Ueber die Rinde von Xanthoxylon fraxineum Willd.; von Bentley. Die Rinde dieses in Nordainerika einheimischen Strauches ist daselbst ein altes Volksheilmittel und dient in Form von Decoct zum Blutreinigen. In neuerer Zeit wird die Xanthoxylonrinde von amerikanisctien Aerzten bei chronischen Rheuniatismen angewandt und auch sehr geriihnit. Siimintliclie Theile des Strauches besitzen mehr oder weniger aromatische und scharfe Bestandtheile. Die Blat- ter und Friichte enthalten ziemlich vie1 ltherischee Oel, welches dem Citronenol sehr ahnlich ist; die Rinde ent- halt weniger iltherisches Oel, dagegen mehr Bitterkeit und Scharfe. S tap 1 e s, der die Rinde untersuclite, fand darin einen eigenthiimlichen krystallisirbaren Stoff, den er Xanthoxylin nannte. Dieses Xanthoxylin, so wie das von C h e val lie r und P e 11eta n aus der Rinde von Xapitho.mJloii cat-ibaeum Lamarck dargestell te Xanthopicrin sind nach neueren Untersuchungen von P e r r i n s Berberin. (Pharm. Jwm. and Transact. Mum 63.) H. E: Ueber Podophyllum peltatum ; von Robert Bentley. Diese neuerdings vielfach empfohlene Ranunculacee ist in Nordamerika einheimisch, besonders reichlich in Neu- England nnd Georgia; sic blulit Ende Mai bis blitte Juni, die Fruchreife ist im September. Im frischen Zustande hat die Pflanze einen narkotischen Die Fruchte sind essbar, besitzen jedoch schwach abfiihreude Eigenschaften. Das Rhizom und die daran hangenden Wurzeln sind die allein medicinisch angewandten Theile, sie wirken stark purgirend, besonders kriiftig, wenn in1 August gesammelt. Das Wirksame derselben sind zwei Harze, welche unter dein Namen Podophyllin im Handel vorkomnien. Die Aerzte wollen die Wirkungen des Podophyllins denen des Calomels ahnlich gefunden haben und nennen es daher auch vegetabilisches Calomel. (Pham. ,Jotirn. mid Ili*awsact.) H. F. . Geruch, der jedoch beim Trocknen verschwindet.

Ueber die Rinde von Xanthoxylon fraxineum Willd

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Page 1: Ueber die Rinde von Xanthoxylon fraxineum Willd

262 Podophyllum peltutzim.

Ueber die Rinde von Xanthoxylon fraxineum Willd.; von B e n t l e y .

Die Rinde dieses in Nordainerika einheimischen Strauches ist daselbst ein altes Volksheilmittel und dient in Form von Decoct zum Blutreinigen. In neuerer Zeit wird die Xanthoxylonrinde von amerikanisctien Aerzten bei chronischen Rheuniatismen angewandt und auch sehr geriihnit.

Siimintliclie Theile des Strauches besitzen mehr oder weniger aromatische und scharfe Bestandtheile. Die Blat- ter und Friichte enthalten ziemlich vie1 ltherischee Oel, welches dem Citronenol sehr ahnlich ist; die Rinde ent- halt weniger iltherisches Oel, dagegen mehr Bitterkeit und Scharfe.

S t a p 1 e s, der die Rinde untersuclite, fand darin einen eigenthiimlichen krystallisirbaren Stoff, den er Xanthoxylin nannte. Dieses Xanthoxylin, so wie das von C h e val l i e r und P e 11 e t a n aus der Rinde von Xapitho.mJloii cat-ibaeum Lamarck dargestell te Xanthopicrin sind nach neueren Untersuchungen von P e r r i n s Berberin. (Pharm. Jwm. and Transact. Mum 63.) H. E:

Ueber Podophyllum peltatum ; von Robert Bentley. Diese neuerdings vielfach empfohlene Ranunculacee

ist in Nordamerika einheimisch, besonders reichlich in Neu- England nnd Georgia; sic blulit Ende Mai bis blitte Juni, die Fruchreife ist im September.

Im frischen Zustande hat die Pflanze einen narkotischen Die

Fruchte sind essbar, besitzen jedoch schwach abfiihreude Eigenschaften. Das Rhizom und die daran hangenden Wurzeln sind die allein medicinisch angewandten Theile, sie wirken stark purgirend, besonders kriiftig, wenn in1 August gesammelt. Das Wirksame derselben sind zwei Harze, welche unter dein Namen Podophyllin im Handel vorkomnien.

Die Aerzte wollen die Wirkungen des Podophyllins denen des Calomels ahnlich gefunden haben und nennen es daher auch vegetabilisches Calomel. (Pham. ,Jotirn. mid Ili*awsact.) H. F.

. Geruch, der jedoch beim Trocknen verschwindet.