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110 M. HOFFMANN: Uber die Verbreitung der Bisamratte durch Meeresstr6mungen Pityophthorus pityographus (Ratzb.) (= micrograpbus auc., non L.) in 6---8 mm starken Zirbenzweigen festzu- stellen. Diese polyphage, kleine Art (L~inge 1,5mm) brtitet in Stidtirol regdm~igig an Fichten, Tannen, Dou- glasien, Kiefern und Liirchen, wobei sowohl dfinne Zweige, als auch st~irkere )kste und diJnnrindige Stamm- teile angegangen werden. Bereits bet frtiheren Untersu- chungen von Zirbenzweigen aus mittleren H6henlagen (Ritten: 1500--1600 m), war P. pityographus wiederholt in einiger Anzahl in Zweigen bis lcm ~ festgestellt worden, reichte aber in Zirbe bet weitem nie an die Besatzst~irke yon P. henscheli und P. bistridentatus var. conjunctus heran. Auger P. pityographus treten bisweilen auch noch andere ,,Fichtenborkenk~ifer" an Zirbe auf. So fand sich in Stidtirol in mitderen H6henlagen (1500~1600 m) mehrmals der Kupferste- cher Pityogenes chalcographus L. in einiger Anzahl in dickeren )i, sten und schw~icheren St~immchen (Durchm. 3--5cm) von Zirben briitend, meist vergesellschaftet mit P. bistridentatus. In dtinneren .&sten und Zweigen von Zirben wurde P. chalcogra- phus hingegen nicht festgestellt. An Zirben am Ritten trat als R~iuber dieser beiden Arten der Dunkelk~ifer Hypophloeus Iinearis F. (Col., Tenebr.) in Anzahl auf. Ebenfalls in Zusammenhang mit der Durchmesserst~.rke steht das Fehlen des doppel~iugigen Zirbenborkenkiifers Polygraphus grandiclava Thoms. im untersuchten Zweigmaterial. Diese Art ist in Stidtirol an Zirben und Latschen sonst nicht selten anzu- treffen, bevorzugt abet ebenfalls st~irkere A.ste und schw~ichere, glattrindige Stammteile. Der achtz~ihnige Zirbenborkenk~ifer Ips amitinus (Eichh.) brtitet norraalerweise nur in Stammteilen tiber 5 cm Durchmesser. Bet den 4 festgestellten Befallsstellen von I. amitinus in Zweigen von 10--12 mm Durchm. handelte es sich demnach auch um keine Brutg~inge, sondern lediglich um Ern~ihrungs- und Reifungsfraf~- g~inge. Die Brutg~inge der in dtinneren Zirbenzweigen festge- stellten Borkenk~iferarten lassen sich unschwer auseinan- derhalten: P. henscheli und P. p#yographus haben kiei- nere Muttergangsysteme (2--5cm lang), mit sc'hmalen Mutterg~ingen (Durchm. 0,5--0,7ram); bet P. henscheli verlaufen Rammelkammer und Mutterg~inge sehr ober- fl~ichlich, mehr in der Rinde, und schiirfen den Splint kaum oder nur flach (ein- bis dreiarmige L~ingsg~inge), bet P. pityographus hingegen sind die Rammelkammer und die sternf6rmig abzweigenden Mutterg~inge tier in den Splint eingegraben. P. bistridentatus und P. knoteki haben gr6gere Mut- tergangsystcme (5--10 cm lang), ,nit 1 mm breiten Mut- terg~ingen, die immer tief in den Splint eingegraben sind; bet P. bistridentatus ist die Rammelkammer sehr ausge- pr~igt, die abzweigenden Sterng~inge verlaufen zur H~ilfte im Splint und zur Hiilfte im Rindenbast, w~ihrend bet P. knoteki die Rammelkammer nur wenig ausgepr~igt ist und die Muttergiinge mit mehr als der halben Gangtiefe in den Splint eingreifen, so dat~ sie in dtinneren Zweigen fast einen subzentralen Markgang bilden. Leicht unterscheidbar von obigen sind die 2 mm brei- ten, grobschtirfenden, unregelm~iffigen Reifungsfrag- g~inge von Ips amitinus. Zusammenfassung Im Juli 1984 wurden in Stidtirol an 2 Stellen oberhalb 2000 m frisch abgestorbene Zweige der Zirbe auf Borkenk~ifer unter- sucht. Sie waren von Pityogenesbistridentatus, 3 Pityophtborus- Arten (henscheli, knoteki, pityographus) sowie yon lps amitinus befallen. Es wird tiber den systematischen Status, die Befallspr~i- ferenz und die Biologie dieser Borkcnk~ifer berichtet. Literaturverzeichnis COLA, L. u. FR~UDE, M., 1972: NachrbI. Bayer. Ent., 21, pp. 12--14. Hz~ss, E., 1971: Nachtrag zur K~iferfauna Nordtirols. Ver6f- fend. Univ. I,msbruck, 67, p. 161 (pp. 178). Univ. Inns- bruck. PeEz, A. v.; KAm.EN, M., 1977: Die K~fer yon Sfidtirol. Ver6ffentl. Mus. Ferdinandeum, 57, Beilageband 2, p. 515 (pp. 525), Innsbruck. POSTNER, M., 1974: Scolytidae, Borkenk~ifer. In: SCHWeNKE, W., Die Forstsch~idlinge Europas, Bd. 2, Parey-Verlag, Ber- lin und Hamburg. REIrrER, E., 1916: Fauna Germanica. Die KS.ferdes Deutschen Retches, Bd. 5, 297--301, Stuttgart. SCHEDL, K.E,, 198l: Scolytidae, Borkenk~ifer. In: FREUDE, HARDE, LOHSV., Die Kiifer Mitteleuropas, Bd. 10, pp.34--101,280---295. Goecke & Evers, Krefeld. W6RNDLr., A., 1950: Die K~ifervon Nordtirol. Schlern-Schrif- ten, 64, p. 379 (pp. 388). Wagner, Innsbruck. Anschrift des Verfassers: Dr. KcAus HECLRmC, Wolken- steinstrafle 83, 39042 Brixen, italien. Ariz. SchS.dlingskde.,Pflanzenschutz, Umweltschutz 58, 110--114 (1985) 1985, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0340~7330/InterCode; ASUMDT Ober die Verbreitung der Bisamratte, Ondatra zibethica (L.) durch Meeresstr6mungen unter besonderer Ber~cksichtigung der Insel R(igen Von MAX HOFFMANN Mit 3 Abbildungen Abstract Distribution of the muskrat, Ondatra zibethica (L.) by ocean-currents A view is given on the distribution of the muskrat by ocean- currents in general and specially by those near the Isle of Ruegen (East Sea). The colonization of this island and tlie ocean- currents used for it are described in detail. Suggestions are made for controlling the parts of coasts of Schleswig-Holstein and Denmark which are unsettled by the pest till now. U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0340--7330/85/58 06--0114 $02.50/0

Über die Verbreitung der Bisamratte,Ondatra zibethica (L.) durch Meeresströmungen unter besonderer Berücksichtigung der Insel Rügen

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110 M. HOFFMANN: Uber die Verbreitung der Bisamratte durch Meeresstr6mungen

Pityophthorus pityographus (Ratzb.) (= micrograpbus auc., non L.) in 6---8 mm starken Zirbenzweigen festzu- stellen. Diese polyphage, kleine Art (L~inge 1,5mm) brtitet in Stidtirol regdm~igig an Fichten, Tannen, Dou- glasien, Kiefern und Liirchen, wobei sowohl dfinne Zweige, als auch st~irkere )kste und diJnnrindige Stamm- teile angegangen werden. Bereits bet frtiheren Untersu- chungen von Zirbenzweigen aus mittleren H6henlagen (Ritten: 1500--1600 m), war P. pityographus wiederholt in einiger Anzahl in Zweigen bis l c m ~ festgestellt worden, reichte aber in Zirbe bet weitem nie an die Besatzst~irke yon P. henscheli und P. bistridentatus var. conjunctus heran.

Auger P. pityographus treten bisweilen auch noch andere ,,Fichtenborkenk~ifer" an Zirbe auf. So fand sich in Stidtirol in mitderen H6henlagen (1500~1600 m) mehrmals der Kupferste- cher Pityogenes chalcographus L. in einiger Anzahl in dickeren )i, sten und schw~icheren St~immchen (Durchm. 3--5cm) von Zirben briitend, meist vergesellschaftet mit P. bistridentatus. In dtinneren .&sten und Zweigen von Zirben wurde P. chalcogra- phus hingegen nicht festgestellt.

An Zirben am Ritten trat als R~iuber dieser beiden Arten der Dunkelk~ifer Hypophloeus Iinearis F. (Col., Tenebr.) in Anzahl auf.

Ebenfalls in Zusammenhang mit der Durchmesserst~.rke steht das Fehlen des doppel~iugigen Zirbenborkenkiifers Polygraphus grandiclava Thoms. im untersuchten Zweigmaterial. Diese Art ist in Stidtirol an Zirben und Latschen sonst nicht selten anzu- treffen, bevorzugt abet ebenfalls st~irkere A.ste und schw~ichere, glattrindige Stammteile.

Der achtz~ihnige Zirbenborkenk~ifer Ips amitinus (Eichh.) brtitet norraalerweise nur in Stammteilen tiber 5 cm Durchmesser. Bet den 4 festgestellten Befallsstellen von I. amitinus in Zweigen von 10--12 mm Durchm. handelte es sich demnach auch um keine Brutg~inge, sondern lediglich um Ern~ihrungs- und Reifungsfraf~- g~inge.

Die Brutg~inge der in dtinneren Zirbenzweigen festge- stellten Borkenk~iferarten lassen sich unschwer auseinan- derhalten: P. henscheli und P. p#yographus haben kiei- nere Muttergangsysteme (2- -5cm lang), mit sc'hmalen Mutterg~ingen (Durchm. 0,5--0,7ram); bet P. henscheli verlaufen Rammelkammer und Mutterg~inge sehr ober- fl~ichlich, mehr in der Rinde, und schiirfen den Splint kaum oder nur flach (ein- bis dreiarmige L~ingsg~inge),

bet P. pityographus hingegen sind die Rammelkammer und die sternf6rmig abzweigenden Mutterg~inge tier in den Splint eingegraben.

P. bistridentatus und P. knoteki haben gr6gere Mut- tergangsystcme (5--10 cm lang), ,nit 1 mm breiten Mut- terg~ingen, die immer tief in den Splint eingegraben sind; bet P. bistridentatus ist die Rammelkammer sehr ausge- pr~igt, die abzweigenden Sterng~inge verlaufen zur H~ilfte im Splint und zur Hiilfte im Rindenbast, w~ihrend bet P. knoteki die Rammelkammer nur wenig ausgepr~igt ist und die Muttergiinge mit mehr als der halben Gangtiefe in den Splint eingreifen, so dat~ sie in dtinneren Zweigen fast einen subzentralen Markgang bilden.

Leicht unterscheidbar von obigen sind die 2 mm brei- ten, grobschtirfenden, unregelm~iffigen Reifungsfrag- g~inge von Ips amitinus.

Zusammenfassung Im Juli 1984 wurden in Stidtirol an 2 Stellen oberhalb 2000 m

frisch abgestorbene Zweige der Zirbe auf Borkenk~ifer unter- sucht. Sie waren von Pityogenes bistridentatus, 3 Pityophtborus- Arten (henscheli, knoteki, pityographus) sowie yon lps amitinus befallen. Es wird tiber den systematischen Status, die Befallspr~i- ferenz und die Biologie dieser Borkcnk~ifer berichtet.

Literaturverzeichnis COLA, L. u. FR~UDE, M., 1972: NachrbI. Bayer. Ent., 21,

pp. 12--14. Hz~ss, E., 1971: Nachtrag zur K~iferfauna Nordtirols. Ver6f-

fend. Univ. I,msbruck, 67, p. 161 (pp. 178). Univ. Inns- bruck.

PeEz, A. v.; KAm.EN, M., 1977: Die K~fer yon Sfidtirol. Ver6ffentl. Mus. Ferdinandeum, 57, Beilageband 2, p. 515 (pp. 525), Innsbruck.

POSTNER, M., 1974: Scolytidae, Borkenk~ifer. In: SCHWeNKE, W., Die Forstsch~idlinge Europas, Bd. 2, Parey-Verlag, Ber- lin und Hamburg.

REIrrER, E., 1916: Fauna Germanica. Die KS.fer des Deutschen Retches, Bd. 5, 297--301, Stuttgart.

SCHEDL, K.E,, 198l: Scolytidae, Borkenk~ifer. In: FREUDE, HARDE, LOHSV., Die Kiifer Mitteleuropas, Bd. 10, pp.34--101,280---295. Goecke & Evers, Krefeld.

W6RNDLr., A., 1950: Die K~ifer von Nordtirol. Schlern-Schrif- ten, 64, p. 379 (pp. 388). Wagner, Innsbruck.

Anschrift des Verfassers: Dr. KcAus HECLRmC, Wolken- steinstrafle 83, 39042 Brixen, italien.

Ariz. SchS.dlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 58, 110--114 (1985) �9 1985, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0340~7330/InterCode; ASUMDT

Ober die Verbreitung der Bisamratte, Ondatra zibethica (L.) durch Meeresstr6mungen unter besonderer Ber~cksichtigung der Insel R(igen Von MAX HOFFMANN

Mit 3 Abbildungen

Abstract Distribution of the muskrat , Ondatra zibethica (L.) by ocean-currents

A view is given on the distribution of the muskrat by ocean- currents in general and specially by those near the Isle of Ruegen (East Sea). The colonization of this island and tlie ocean-

currents used for it are described in detail. Suggestions are made for controlling the parts of coasts of Schleswig-Holstein and Denmark which are unsettled by the pest till now.

U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0340--7330/85/58 06- -0114 $02.50/0

M. HOFFMANN: Uber die Verbreitung der Bisamratte dutch Meeresstr6mungen 111

1 Einleitung Ober die Wanderbewegungen der Bisamratte im Laufe

ihrer st~indig zunehmenden Ausbreitung in Europa und Asien besteht eine umfangreiche Literatur. Uber spe- zielle Wanderungen fiber Land, also von Gew~isser zu Gew~isser, haben eingehend EICHSTKDT (1983), ERNST (1958), F. (1926), L6RN (1919) und TATAR1NOv-MARI- SOVA (1960) sowie fiber die Ausbreitung entlang der Fluf~l~iufe, besonders in Richtung der ,,fliet~enden Welle", HOFFMANN (1958, 1967) berichtet. Die Wande- rung geht besonders schnetl vor sich, wenn nach der Schneeschmelze im Friihjahr das Hochwasser die Tiere aus ihren Winterquartieren treibt oder wiihrend der Som- merhochwasser ihre Familienbaue iiberfIutet (HoFF- MANN, 1970). Die ihrer Baue beraubten Tiere irren zun~ichst in den mit rei{gendem Wasser fiberfluteten Flug- auen umher. Das erreichte Treibgut wie Eisschollcn, Heuhaufen, Balken, Bretter und Str~iucher rettet manche Tiere, andere werden in der schnell dahin treibenden Flutwelle bald auskfihlen und ertrinken, was besonders Jungtiere betrifft.

Als Beispiel hierfiir ist die Elbc besonders charakteri- stisch. Sie hat ihren Ursprung am Sfidhang des Sudeten- Gebirges (CSSR) und wurde als erster Fluglauf in Eura- sien yon der Bisamratte zu schneller Verbreitung genutzt. Die Elbe nahm die vom Ansiedlungsort Dobris an der Kozaba, westlich von Prag, abwandernden Nach- kommen auf, die fluf~abw~irts innerhalb yon 25 Jahren (1905--1930) 600 km Luftlinie oder 1000 km Fluf~strecke bis Hamburg i.iberbrfickten (HoFFMA~q, 1958). Zur Hochwasserzeit betr~igt die Geschwindigkeit der Elbe 1,5--1,9 m/sec (Gew~isserkundl. Jahrb.), innerhalb von 24 Stunden also eine Entfernung yon 130--170 km, was einer Elbestrecke vonder Havehni.indung oberhalb Wit- tenberge (Westpriegnitz) bis Hamburg entsprechen wfirde. In die N~ihe des Ufers oder eines Hochwasser- dammes geschwemmtes Treibgut entlS.l~t die Tiere, die im Datum eine Fluchtr6hre als ersten Unterschlupf wtih- len oder in die dahinter befindlichen Gew~isser abwan- dern. Nach Schwinden des Hoehwassers sind sokhe Anwiihlungen im Datum deutlich zu erkennen und f/ih- ren den Teilnehmern der von den Deichverb~inden veran- stalteten Deichkontrollen vor Augen, welcher Schaden

�9 entstanden ist, der mit erheblichem Kostenaufwand repariert werden mu{~ (Abb. 1). Einzeltiere k6nnen an Land ]~ingere oder kfirzere Zeit allein fortkommen, ster- ben aber schliet.qich altershalber, enden in einer Schleuse, Dor~stra~e oder Fischreuse oder werden von Raubzeug vernichtet. Haben sich aber auf einer Eisscholle mehrere Tiere halten k/3nnen, wie dies mehrfach beobachtet wurde (HoI~FMANN, 1958), bilden sie nach ihrer Rettung in ein Gew~isser eine Ansiedlung. Diese wird nun weitab vom eigentlichen Befallgebiet nach gewisser Zeit eine Absprungbasis bilden, und nur so ist die schnelle Ver- breitung des Tieres entlang der Fltisse zu erkl~iren.

2 MeeresstriSmungen Ein Massisches Beispiel far die Verschleppung yon

Tieren durch Meeresstr6mungen ist der Humboldt- Strom, der schon vor vielen Jahrtausenden yore chile- nisch-peruanischen Festland aus verschiedene Tierarten fiber viele hundert Kilometer nach den Galapagos-Inseln

Abb. 1. Hochwasserdamm mit aufgegrabenem Fluchtbau der Bisamratte. Archly M. HOFF~aANN

(BAcKEnERG, 1946) transportierte. IDber diese Art der Verbreitung yon Bisamratten land sich in der Literatur nut die Notiz yon ANONYMtJS (1930), nach der auf den finnischen Sch~iren-Inseln westlich und 6stlich von Hel- sinki Bisamratten festgestellt wurden, die vom nahen Festland auf Treibgut fiber die Meeresarme zu den Inseln gelangten. Gleiches spielte sich auch in Siidamerika ab, wo das Tier im Naturschutzgebiet des Lago Fagnano auf Feuerland um 1947 angesiedelt wurde, durch die Fluflge- biete zum Beagle-Kanal und mit dessen Str6mungen auf die gegenfiber befindlichen Inseln gelangte (HOFFMANN, 1985).

Aus dem europ~iischen Raum melden BREDENDIECK (1974) die oldenburgische Nordsee-Kfiste und AHLmCHS (1974) die Insel Norderney als besiedelt. Das Pflanzen- schutzamt in Oldenburg ftihrt in seinem Jahresbericht fiir 1980 alle vor der Ktisve befindlichen Nordsee-lnseln- auf, zu denen die Bisamratte zweifellos auf Treibgut die Entfernungen yon etwa 4 bis 7kin fiberbrtickte. Zwi- schen 1974 und 1980 wurden auf den Inseln insgesamt fiber 500 Tiere eriegt, ein Beweis ffir vorhandene sfimdige Ansiedlungen. Es werden auch tote Tiere ange- sehwemmt, also hat so manches Exemplar die Zeit im Wasser ohne Treibgut nicht iiberlebt. OeeERMANN (1983) nennt die Ostsee-Inseln Zingst, Oie und Kirr westlich der Insel Riigen als von Bisamratten besiedelt, bei einer Entfernung von etwa hundert Metern von Ufer zu Ufer ist dies abet keine besondere Leistung.

Dafg auch einzelne Tiere sich entlang der Meereskfisten bewegen, verdanke ich einer Mitteilung yon SC~Oi.ER (briefl. v. 7.11. 1967), der bei einer Kahnfahrt auf der Ostsee am Nordstrand der Insel Zingst am ll.Juni 1965 vormittags bei sommerlichem Wetter, wenig bewegter See und schwachem Nordwestwind etwa 30m vom

112 M. HOFFMANN: Uber die Verbreitung der Bisamratte durch Meeresstr6mungen

Strand entfernt zwei Bisamratten im Wasser beobachtete, yon denen die weibliche erlegt wurde. Zweifellos stam- men sie aus dem Hinterland und haben versucht, entlang der Kiiste ein neues Siedlungsgebiet zu finden. Viele BinnengewSisser reichen bis dicht an die Stranddiinen heran, so dag jederzeit Tiere zum offenen Meer abwan- dern k6nnen. Wiederholt sind einzelne Exemplare schon auf der Kurpromenade der Seeb~ider als ein besonderes Ereignis den Badeg~isten erschienen, wobei diese in eini- gen F~illen angegriffen und verletzt wurden (KOKLES- WITTMAN N-L6PELMANN, 1966).

Es ist anzunehmen, dafg in allen besiedehen K/istenge- w~issern oder Flugmtindungen in Eurasien wie auch in Nordamerika der gleiche Vorgang der Verschleppung und Abwanderung sieh st~indig wiederholt. Diese Ver- breitung wird si&er in den Hegel~indern als willkom- mene Untersttitzung der angestrebten weiteren Ansied- lung, in den Bek~impfungsl~indern aber als recht nachtei- lig angesehen werden.

3 Beispiel Insel Riigen 3. I Geschichtliches

Im Jahr 1967 erhielt Verfasser als seinerzeitiger Beauf- tragter fiir die Bek~impfung der Bisamratte in der DDR

die Meldung, dag auf dem siid6stlichsten Zipfel der Insel Riigen (Abb. 2, Nr. 5) vereinzelt Bisamratten gefangen wurden. Dies war eine besondere ![!berraschung als immer erwartet wurde, dag Tiere yore Festland bei Stral- sund (Abb. 2, Nr. 6) entlang des Riigendammes (Eisen- bahn, Strage) die Insel erreichen und sich in dessen NSihe ansiedeln k6nnten.

Bei der Kontrolle der Ortlichkeit 1968 berichteten Deichw~irter, Fischer und F6rster, dag schon seit 1961 bei den Often Gager, Lobbe, Thiefgow und Zicker ver- einzelt Tiere in Fischreusen erlegt und zun~ichst als Wan- derratten angesehen wurden. Da es sich um insgesamt etwa zwanzig Alt- und Jungtiere handelte, mugte sich schon ein gewisser Bestand gebildet haben, der noch wiederholt dutch Nachzug vom Festland verst~irkt wurde. EntwS.sserungsgr~iben und Hochwasserd~imme zeigten frischc und verfallene Erdbaue. In einem Graben war ein Schwimmwechsel deutlich zu erkennen, der auf einen lebhaften Verkehr schliegen lie~ (Abb. 3). In einem kleinen See befanden sich mehrere verfallene Sehilfbur- gen vom vergangenen Winter (HOFFMANN, 1968, 1979).

3.2 Der Obersiedlungsvorgang

Anhand der gewiisserkundlichen Literatur konnten die Meeresstr6mungen der Ostsee studiert werden. Nach B~RR (1969), BRUNS (1958), HACKERT (1969) und MOL- t.El~ (1934) gibt es an der Ostkiiste yon Riigen eine Str6mungs-Hauptrichtung yon Nord nach Siid (Abb. 2, Nr. 1), die vor der Festlandskiiste in eine Siidost-Ost- Str6mung iibergeht. Diese Str6mung bewegt sich mit einer Stundengeschwindigkeit von etwa 3 kin, die nun je nach Windrichtung und -stS.rke beschleunigt oder gemin- dert wird, im krassesten Falle kann auch eine riickl~iufige Ostwest-Str6mung eintreten, z.B. bei Stiirmen aus Nordost odor Ost.

Bekanntlich bilden sich in gr6geren oder kleineren Fliel~gewS.ssern hinter hervortretenden Uferpartien flick- warts laufende Wirbel, was man an jedem Stauwehr beobachten kann. Dieser Wirbeleffekt tritt auch ein, wenn die Nordsiid-Str/3mung an der Ostkiiste des si.id- lichsten Zipfels der Insel sich teilt (Abb. 2, Nr. 2) und um

Abb. 2. Insel Riigen mit Meeresstr6mungen. 10stsee-Hauptstrom von Nord nach Siid-Siidost-Ost 2 Nach Westen abdrehender Tell vom Hauptstrom 3 Peene und Peenestrom 4 Riigenscher Bodden 5 S/id6stlicher Zipfel der Insel Riigen 6 Stralsund mit Riigendamm 7 Strom vom Stralsunder Bodden 8 In die Uferbuchten einschwenkende Str6mung yon 2--3--7 9 Insel Usedom

10 Greifswald Abb. 3. Schwimmwechsel der Bisamratte in einem Graben auf der Insel Rtigen. Foto M. HOFFMANN

M. HOn:MANN: Ubet" die Verbreitung der Bisamratte dutch Meeresstrgmungen 113

die Siidspitze in westliche Richtung und in den Riigen- sehen Bodden (Abb. 2, Nr. 4) einfliet~t. Vor der Fest- landskiiste vereinigt sich dieser Teil mit den Wassern der Peene (Abb. 2, Nr. 3). Diese nun nach Norden gerichtete Str6mung nimmt jetzt auch den aus dem Stralsunder Bodden kommcnden schw~icheren Zustrom (Abb. 2, Nr. 7) auf und gemeinsam fliegen die drei Herkiinfte Nr. 2, 3 und 7 zur Sfidspitze der Insel (Abb.2, Nr. 5). Treibgut k6nnte zu dieser Zeit mit normaler Geschwin- digkeit zur Insel gelangen, jedoch gibt es jetzt kaum Treibgut, sondern erst bei Hochwasser. Bei diesem kom- men riesige Wassermassen mit Treibgut in schneller Str6- mung aus der Oder n6rdlich Stettin, flief~en durch das Stettiner Haft siidlich der Inseln Wollin und Usedom (Abb. 2, Nr.9) und endlich durch den Unterlauf der Peene in Hghe Peenemiinde in die Ostsee.

Von der Peenemiindung bis zur Insel sind es etwa 17km Luftlinle, die bei normaler Str6mung yon 3 Std.- km in 5--6 Stunden zu bew~iltigen sin& Diese Zeit diirften die Bisamratten auf dem Treibgut gut iiberste- hen, wenn auch nicht verkannt werden daft, dafg sie schon im Haft und auf der Peene eine gewisse Zeit auf dem Treibgut verbracht haben k6nnen. Bei Hochwasser der Peene wird sicher auch die ben6tigte Zeit auf der See mehr oder weniger abgekiirzt, Windrichtung und St~irke und die Art der Wellen k6nnen die Reise verz6gern oder beschleunigen. Das Treibgut wird je nach seiner Form und Gestalt dem Wind einen gewissen Widerstand bieten und so regelrecht als Segel dienen.

Jetzt ergibt sich der entscheidende Moment, wo das aus der Peene kommende Treibgut bis vor die Siidspitze der Insel transportiert wird: es schwenkt hier in den Rfigenschen Bodden (Abb. 2, Nr. 4) ein und kommt damit zu den zerkliifteten und mit Schilf bewachsenen Uferzonen der ,,Hagenschen Wieck" und des ,,Having" (Abb. 2, Nr. 8). Die Reise des Trelbgutes endet bier und damit auch die der aufsitzenden Bisamratten. So diirfte sich der Ablauf der Ubersiedlung vom Festland auf die Inse[ R/igen mit gewissen Varianten abspielen.

Bedenkt man, dafg in den Gew~ssern unterhalb Stettin schon 1939 (E. RENNHACK vom 20.7. 1961) bei Fiddi- chow-Neuwarp irn Stettiner Haft Bisamratten gefangen wurden, so ist es in der Zwischenzeit bis 1961 dem Tier wenn auch unfreiwillig doch immerhin in rund 20 Jahren gelungen, durch das Haft, die Peene und fiber die Ostsee die Insel Rtigen zu erreichen und Ansiedlungen zu bil- den. Seit jener Zeit sind auch die Ufer des Hafts und der Peene stark besiedelt. Zu Hochwasserzeiten wird von hier mehr oder weniger viel Treibgut und mit ihm man- ches Tier ausgehen. Es daft hierbei nicht verkannt wer- den, daf~ zweifellos zahlreiche Versuche mifglingen und dabei die Tiere umkommen.

Auf diese Weise kommt die Bisamratte vom Festland auf die vorgelagerten Inseln, was beweist, dag Meeres- str6mungen in gleicher Weise wie die ,,fliegende Welle" der Fliisse eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung der Bisamratte spielen k6nnen.

4 Schluflfolgerungen Wollte man aus dem vorstehend geschilderten Beispiel

etwaige vorbeugende Magnahmen ableiten, k~men fol- gende in Frage:

1. Die KtistengewSisser und die Mfindungsgebiete der Zufliisse zum Meer und auch die gegeniiber befind- lichen Inseln sind einer sfiindigen Kontrolle zu unterziehen, besonders nach abgeklungenen Hoch- w~issern auf dem Festland.

2. Hochwasser-Deiche und -D[i,nme sind bevorzugt zu kontrollieren, ebenso die hinter den Stranddii- nen befindlichen BinnengewSisser.

3. An geeigneten Stellen der K~sten und den Miin- dungsgebieten sind Sperranlagen (Kunstbaue, Reu- sen oder ortsfeste Fanganlagen) unter Beachtung yon Str6mung, Wassertiefen, Wellenschlag, Ebbe und F[ut und Windrlchtungen einzubauen (HoFF- MANN, 1958, t969, 1980).

4. Das Bestehen von Meeresstr6mungen ist aus der gewSsserkundlichen Literatur zu enmehmen oder von den Wasserwirtschafts~imtern zu erfragen.

5. Es w~iren Versuche angebracht, mit schwimmenden farbigen Plastikkugeln, die Str6mungen und An- landungen yon Flief~gewS.ssern und Meeresteilen zu erkunden. Die Ufer der inseln sollten laufend kon- trolliert werden.

Ein entsprechender Versuch konnte vom Autor infolge Beendigung seiner Dienstzeit nicht mehr angestellt werden. Es war vorgesehen, eine gewisse Menge der Plastikkugeln oder -wfirfel zu Zeiten des Hochwassers und auch bei Niedrigwasser der Peene zu fibergeben.

6. Um die Wanderung durch treibende Eisschollen zu ergrfinden, k6nnten diese sofort bei Eisaufbruch vom Ufer aus (Brficken, Geb~iude, h6here Uferstel- len) auf Bisamratten beobachtet werden.

Die von HOFFMANN (1958) konstruierte Sperranlage war zu jener Zeit ein grober Versuch, mn die Zuwande- rung aus dem 6stlich gelegenen polnischen Gebiet des Stettiner Hafts zu i.iberpri.ifen. Es hatten sich trotz der primitiven Ausfiihrung einige Tiere darin gefangen. Die Anlage wurde abet durch Wellenschlag und sehweres Treibgut wiederholt beschSdigt und wurde sehlieglich entfernt, als sich herausstellte, dat~ der westlich anschlie- l~ende Kiistenstreifen bereits besiedelt war.

Als Beispiele ffir die vorstehend vorgeschlagenen Kon- trollmagnahmen kSimen die Kiisten von Schleswig-Hol- stein und yon D~inemark mit ihren Inseln in Frage. Es k6nnte durch dlese Mat~nahmen ein Uberwandern auf die Inseln und ein Weiterwandern entlang der K/isten verhindert werden. Eine Hilfestellung bei der Durchffih- rung solcher Versuehe k6nnte das Nordische Kollegium ffir Wildforschung bei der Vildbiologisk Station Kalo, 8410 Ronde/D~inemark im Rahmen der skandinavischen Wildforschung (HOFFMANN, 1974) geben.

Zusammenfassung Es wird eine lDbersicht gegeben fiber die Verbreitung der

Bisamratte dutch Meeresstr6mungen. Am Beispiel de," Insel Riigen werden deren Besiedlung und die dazu genutzten Mee- resstr6mungen ausf/ihrlich geschildert. M6gliche Kontrollmafl- nahmen fiir die noch freien Kiistengebiete yon Schleswig-Hol- stein und D~inemark werden empfohlen.

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114 Rundschau

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Anschrift des Verfassers: Agr.-Ing. MAX HOFFMANN, Loewenhardtdamm 17, D-1000 Berlin 42.

Anz. Sch~idlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 58, 114---119 (1985) �9 1985, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0340--7330 / InterCode: ASUMDT

Rundschau

Aus der Arbeit der EPPO/OEPP (XVII) 1983/1984, 5. Teil Von EDMUND LEm

VII. Rundschau fiir Pflanzenschutzforschung mad technologie: Fiches informatives OEPP sur les organismes de quarantaine/ EPPO Data sheets on quarantine organisms Informations-, Merk- und Datenbl'-'itter fiir Quarant~ine- Schadorganismen Bulletin OEPP/EPPO , VoL 14, Nr. 1, M~i-z 1984, Paris (Englisch/FranzSsisch, 878 Seiten, Schwarzweil]- und Farbab- bildungen [Fotos]).

Dieser Bulletin-Band umfal~t elne neue Serie yon Informa- tionsbl~ittern, die wlr in frfiheren Erl~iuterungen als internatio- nale ,Steckbriefe" ffir Quarant~ine-Schadorganismen bezeichnet haben. Ffir alle F~ille und Verwendungszwecke enth~ilt dieser Band gleich zu Anfaag eine vollst~indige Liste aller bisher erfaf~- ten Schadorganismen der EPPO-Listen Al und A2. Das System der Numerierung entspricht den Empfehlungen der EPPO ffir die Einfiihrung eines neuen QuarantLne-Systems (2. Aufl., 1982). Aufgefiihrt werden (yon 1 bis 150) 150 verschiedene Schadorganismen, ffir die bisher Informations- bzw. Datenbl~it- ter erarbeitet worden sind. - - Es folgen die neuen Informations- bl/itter, die f~r folgende Schadorganismen erstmalig erstellt wor- den und in der vorgenannten Z~ihlliste (1--150) bereits berfick-

Pflanzenschutzorganisation ffir Europa und die Mittelmeer- l~nder.

sicbfigt sin& Die Datenbl~itter bericbten im einzelnen, wie in vorausgegangenen Informationsserien schon vermerkt, u.a. fiber: Besondere Merkmale, Wirtspflanzen, geografische Ver- breitung, Biologie, wirtschaftliche Bedeutung, M6glichkeiten der Verbreitung und Verscbleppung, Bestimmungsmerkmale, beftirwortete bzw. empfohlene phytosanidire Maf~nahmen, Bi- bliografie.

Neuerstellte Informationsbl~itter (EPPO-Liste Al: In der EPPO-Region bzw. in EPPO-L~indern noch nicht festgestellte Schadorganlsmen; EPPO-Liste Az: In der EPPO-Region bzw. in EPPO-L~indern bereits auftretende Schadorganismen) ffir:

1. Cherry Rasp Leaf Virus (At, Nr. 127) 2. Potato Viruses (non European) (At, Nr. 128) 3. Strawberry Latent C Virus (At, Nr. 129) 4. Strawberry Witches' Broom Mycoplasm (At, Nr. 130) 5. Liriomyza trifolii (Burgess) (Al, Nr. 131) 6. Xantbomonas ampelina Panagopoulos, 1969 (A2, Nr. 133) 7. Phoma andina Turkensteen (Al, Nr. 141) 8. Septoria lycopersici Speg. vat. malagutii Ciccarone u. Boe-

rema (At, Nr. 142) 9. Premnotrypes spp. (A ,~. :1 species / esp&es andines) (At,

Nr. 143) 10. Nacobbus aberrans (Thorne) Thorne u. Allen (sensu lato)

(At, Nr. 144) 11. Xiphinema americanvm Cot i,, 1913 (A2, Nr. 150)

Der Schlufhbschnitt des Bulletin-Bandes befaflt sich mit den yon der EPPO empfohtenen Quarant~ne-Inspektionsverfahren (Pflanzenbeschau) an den Lande~.zrenzen und zwar f/Jr:

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