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450 Bericht" Spezielle analytisehe Methoden. violette Farbe (allgemeine Reaktion auf primiire alipha~ische Amine und Amino- siiuren). 4. III gibt beim Erhitzen mit 2 Tropfen einer l%igen alkoholischen Nin- hydrinlSsung und 1 Tropfen Pyridin eine Violettfarbung. H. SPERLICtt. Titrationen yon Antipyrin und seinen Derivaten in Eisessigl~sung kSnnen nacb T. KASnI~A 1 mit 0,1 m Perchlors~turelSsung in Eisessig sehr gut potentiometrisch mit Glas- und K~lomelelektrode ausgefiihrt werden. Die Werte sind (ausgenommen bei Sulpyrin) auf 0,05 bis 0,2% genau. Auch visuelle Titrationen mit Kristallvio]ett oder Methylviolett als Indicatoren sind (zum Tell nur unter Verwendung yon Ver- gleichslSsungen) ausfiihrbar. Antipyrin und Antipyrinsaliey]at verbrauehen je Mol 1 ~quiv. HCIO4. Aminopyrin kann nur zum ersten Aquivalenzpunkt (1 Mol ~-~ 1 ~quiv. HC10~) scharf titriert werden, nieht zum zweiten Neutralisationspunkt; 1 Mol Sulpirin verbraucht 2 Mole HCIOt. Bei Migranin entspricht der Verbrauch der Summe des Gehaltes an Antipyrin und Coffein, bei Pyrabitral der Summe an Aminopyrin und Barbital. H . KURTENACK]~I~. t~her die volumetrische Gehaltsbestimmung yon Isonicotins~iurehydrazid (I) beriehten E. IK:i~I, M. JACOB und I-I. GROSSGLAUSEI~ 2. Verff. iiberpriiften die wichtigsten bisher verSffentlichten Verfahren und stellten fest, dab die Methode nach H. WOJA~ a mit (1,1 n KaliumbromatlSsung ziemlich stark streuende, mit 0,5 n KaliumbromatlSsung zwar weniger streuende, aber um etwa 0,5% zu hohe Werte ]iefert. Das Verfahren naeh A. P. ])OMLEO 4 mit 0,05 m KaliumjodatlSsung liefert ebenfalls stark streuende, abet zu tiefe Werte. Die oxydimetrisehe Bestimmung mit 0,1 n JodlSsung nach T. CA~BXCK 5 bringt, wie bereits yon E. A. HAUGAS und B. W. MITCI~ELL 6 festgestellt wurde, zu niedrige Ergebnisse. Bei der potentio- metrisehen Titration yon I in Acetonitril mit 0,1 n Perehlors~iure-Dioxan wurden zwei Potentialspriinge entsprechend der zweibasischen Verbindung erhalten. Bei Verwendung yon 0,1 n Pereh]ors~ure-Eisessig und Eisessig als LSsungsmittel konn- ten erst nach Acetylierung yon I reproduzierbare Ergebnisse erhalten werden. Verff. empfehlen daher folgende Arbeitsweise: Etwa 0,15 g bei 103--105 ~ C getroeknetes I (genau gewogen) werden in 20 ml Aeetylierungsgemiseh (1 Vol Essigs~ureanhydrid q- 9 Vol Eisessig) gelSst und potentiometriseh oder visuell mit Kristallviolett als Indicator auf Smaragdgriin mit 0,1 n Perchlors~ure-Eisessig titriert. Im ersten Fall ist der Faktor der Perehlorsaure potentiometriseh, im zweiten Fall visuell zu be- stimmen. 1 ml 0,1 n HCIO4 ~ 0,0013714 g I. H. SPERLICtt. Zum papierehromatographischen Nachweis yon Isonicotinsiiurehydrazid (INtt) in Ham naeh F. LEUSO~NEI~ 7 werden 100 #1 Ham, der innerhalb 3 Std naeh per- oraler INII-Verabreichung gesammelt worden ist, portionsweise auf den Startpunkt eines Chromatogramms (Sch. & Seh. 2043b) aufgetragen und zweidimensional mit wassergesiittigtem sek.-Butanol und einem Isoamylalkoholgemisch s entwickelt. Mit Hilfe einer Kontaktaus im UV-Licht (QueeksilberniederdruckrShre,)0 max 254 m#) werden INtt und dessen Derivate, die im sauren Milieu bei 265 m/~ absor- 1 j. pharmac. See. Japan 74, 463--465 (1954) [Japanisch]. (Nach engl. Zus.fass. refer.), National Hygienic Lab., Tokyo. 2 Pharmae. Aeta Helvetiae 29, 233--250 (1954). Eidgen. PharmakopSe-Lab. 3 Arzneimittel-Forsch. 2, 324 (1952); vgl. diese Z. 189, 396 (1953). 4 j. Pharmacy Pharmacol. 5, 117 (1953); vgl. diese Z. 141, 308 (1954). '~ J. Pharmacy Pharmacol. 4, 407 (1952); vg]. diese Z. 139, 397 (1953). 6 j. Pharmacy Pharmacol. 4, 687 (1952). 7 Arzneimittel-Forsch. 4, 686 (1954). Mediz. Univ.-Klinik, Frankfurt/Main. s L~TSC~E~, F.: Naunyn-Schmiedeberg's Arch. exp. Pathol. Pharm~kol. 221, 323 (1954); vgl. diese Z. 145, 445 (1955).

Über die volumetrische Gehaltsbestimmung von Isonicotinsäurehydrazid

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450 Bericht" Spezielle analytisehe Methoden.

violette Farbe (allgemeine Reaktion auf primiire alipha~ische Amine und Amino- siiuren). 4. I I I gibt beim Erhitzen mit 2 Tropfen einer l%igen alkoholischen Nin- hydrinlSsung und 1 Tropfen Pyridin eine Violettfarbung. H. SPERLICtt.

Titrationen yon Antipyrin und seinen Derivaten in Eisessigl~sung kSnnen nacb T. KASnI~A 1 mit 0,1 m Perchlors~turelSsung in Eisessig sehr gut potentiometrisch mit Glas- und K~lomelelektrode ausgefiihrt werden. Die Werte sind (ausgenommen bei Sulpyrin) auf 0,05 bis 0,2% genau. Auch visuelle Titrationen mit Kristallvio]ett oder Methylviolett als Indicatoren sind (zum Tell nur unter Verwendung yon Ver- gleichslSsungen) ausfiihrbar. Antipyrin und Antipyrinsaliey]at verbrauehen je Mol 1 ~quiv. HCIO 4. Aminopyrin kann nur zum ersten Aquivalenzpunkt ( 1 Mol ~-~ 1 ~quiv. HC10~) scharf titriert werden, nieht zum zweiten Neutralisationspunkt; 1 Mol Sulpirin verbraucht 2 Mole HCIOt. Bei Migranin entspricht der Verbrauch der Summe des Gehaltes an Antipyrin und Coffein, bei Pyrabitral der Summe an Aminopyrin und Barbital. H. KURTENACK]~I~.

t~her die volumetrische Gehaltsbestimmung yon Isonicotins~iurehydrazid (I) beriehten E. IK: i~I , M. JACOB und I-I. GROSSGLAUSEI~ 2. Verff. iiberpriiften die wichtigsten bisher verSffentlichten Verfahren und stellten fest, dab die Methode nach H. W O J A ~ a mit (1,1 n KaliumbromatlSsung ziemlich stark streuende, mit 0,5 n KaliumbromatlSsung zwar weniger streuende, aber um etwa 0,5% zu hohe Werte ]iefert. Das Verfahren naeh A. P. ])OMLEO 4 mit 0,05 m KaliumjodatlSsung liefert ebenfalls stark streuende, abet zu tiefe Werte. Die oxydimetrisehe Bestimmung mit 0,1 n JodlSsung nach T. CA~BXCK 5 bringt, wie bereits yon E. A. HAUGAS und B. W. MITCI~ELL 6 festgestellt wurde, zu niedrige Ergebnisse. Bei der potentio- metrisehen Titration yon I in Acetonitril mit 0,1 n Perehlors~iure-Dioxan wurden zwei Potentialspriinge entsprechend der zweibasischen Verbindung erhalten. Bei Verwendung yon 0,1 n Pereh]ors~ure-Eisessig und Eisessig als LSsungsmittel konn- ten erst nach Acetylierung yon I reproduzierbare Ergebnisse erhalten werden. Verff. empfehlen daher folgende Arbeitsweise: Etwa 0,15 g bei 103--105 ~ C getroeknetes I (genau gewogen) werden in 20 ml Aeetylierungsgemiseh (1 Vol Essigs~ureanhydrid q- 9 Vol Eisessig) gelSst und potentiometriseh oder visuell mit Kristallviolett als Indicator auf Smaragdgriin mit 0,1 n Perchlors~ure-Eisessig titriert. Im ersten Fall ist der Faktor der Perehlorsaure potentiometriseh, im zweiten Fall visuell zu be- stimmen. 1 ml 0,1 n HCIO4 ~ 0,0013714 g I. H. SPERLICtt.

Zum papierehromatographischen Nachweis yon Isonicotinsiiurehydrazid (INtt) in H a m naeh F. LEUSO~NEI~ 7 werden 100 #1 Ham, der innerhalb 3 Std naeh per- oraler INII-Verabreichung gesammelt worden ist, portionsweise auf den Startpunkt eines Chromatogramms (Sch. & Seh. 2043b) aufgetragen und zweidimensional mit wassergesiittigtem sek.-Butanol und einem Isoamylalkoholgemisch s entwickelt. Mit Hilfe einer Kontaktaus im UV-Licht (QueeksilberniederdruckrShre,)0 max 254 m#) werden INt t und dessen Derivate, die im sauren Milieu bei 265 m/~ absor-

1 j . pharmac. See. Japan 74, 463--465 (1954) [Japanisch]. (Nach engl. Zus.fass. refer.), National Hygienic Lab., Tokyo.

2 Pharmae. Aeta Helvetiae 29, 233--250 (1954). Eidgen. PharmakopSe-Lab. 3 Arzneimittel-Forsch. 2, 324 (1952); vgl. diese Z. 189, 396 (1953). 4 j . Pharmacy Pharmacol. 5, 117 (1953); vgl. diese Z. 141, 308 (1954). '~ J. Pharmacy Pharmacol. 4, 407 (1952); vg]. diese Z. 139, 397 (1953). 6 j . Pharmacy Pharmacol. 4, 687 (1952). 7 Arzneimittel-Forsch. 4, 686 (1954). Mediz. Univ.-Klinik, Frankfurt/Main. s L~TSC~E~, F.: Naunyn-Schmiedeberg's Arch. exp. Pathol. Pharm~kol. 221,

323 (1954); vgl. diese Z. 145, 445 (1955).