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Schaffwer, der die Zusutibnmselzuii~ eitaiyw Hyltule. Is3 0,642 gaben beim gelinden Erhitzen 0,?0 Verlust , enlsprc- 0,550 gebea 460, enlsprechend 1420 y C. Wasscr. Enlspricht dur Formal: Sb, 0, + 2 a([. chend i0,90 pC. Wasser. gefqden 1ierccliiic.t 11,05 HO - 10,G H9,95 Sb, 0, - W,(S (Berioht (lea Ilrn. II. Hosc in der Sitznn,n dttr ~~li~sil~~ilis~~l~-~ii~ Klasse der Akadcniic der Wissenschaften zu Bcrlin voin 8. Jiiiiiiiir Is4.l.) -- Pie Zusainmensetzung der Zuckersiiure ibt bis jclzl ia bo fern zweifdtafk gewesen, als die in neuerii Zeilen angcstcllten Untersuchu~en,na~~iitlich die yon Hers *%-I und Thaulow +(((3:-), qicht mit einander ubereinstimmten. Hr. Heintz hat tleilslialb irii vergangenen Sommer eine aiisfuhrlichc Arbeit in nicincrn Labo- ratorium ungcstellt , deren Resultate in der Iiurze folgende siiid. Was die Darstellung dieser Saure betriffi, so bediente sicli Hr. .H eintz einer Methode, Welche bei weitern rorllieilliaffer als die war, die van fruheren Cheniikern angcwandt wurde. Es kommt bei der Darstellung der Zuckersiurc durcli Einwirliuog der Salpetersaure auf Rohrzucker besondcrs darauf an, die Bil- @ng der Oxalsiiure so vie1 wie nibglicli zu verrnridcn. RIan kt diefs sonst durcli Yerdunnung der Salpetersiiure nijt Wasscr ...!) Die yollstiiiidige Abliaudliiiig firidet sic11 P oggcnd. h)o. Ucl. LXI S. 315. +*) Diese Ann. Bd. XYVI S. I 11. Ed. XXX S. 303. jC*) Uiese Ann, Bd. XXVll S. 113.

Ueber die Zuckersäure

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Schaffwer, d e r die Zusutibnmselzuii~ eitaiyw Hyltule. Is3

0,642 gaben beim gelinden Erhitzen 0,?0 Verlust , enlsprc-

0,550 gebea 460, enlsprechend 1420 y C. Wasscr. Enlspricht dur Formal: Sb, 0, + 2 a([.

chend i0,90 pC. Wasser.

gefqden 1ierccliiic.t 11,05 HO - 10,G H9,95 Sb, 0, - W,(S

(Berioht (lea Ilrn. II. Hosc in der Sitznn,n dttr ~ ~ l i ~ s i l ~ ~ i l i s ~ ~ l ~ - ~ i i ~ ~ ~ l ~ ~ ~ i ~ i ~ ~ i ~ ~ ~ l ~ ~ ~ ~ ~ Klasse der Akadcniic der Wissenschaften zu Bcrlin voin 8. Jiii i i i i ir Is4.l.)

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Pie Zusainmensetzung der Zuckersiiure ibt bis jclzl ia bo

fern zweifdtafk gewesen, als die in neuerii Zeilen angcstcllten Untersuchu~en,na~~iitlich die yon Hers *%-I und Thaulow +(((3:-),

qicht mit einander ubereinstimmten. Hr. Heintz hat tleilslialb irii

vergangenen Sommer eine aiisfuhrlichc Arbeit in nicincrn Labo- ratorium ungcstellt , deren Resultate in der Iiurze folgende siiid.

Was die Darstellung dieser Saure betriffi, so bediente sicli Hr. .H eintz einer Methode, Welche bei weitern rorllieilliaffer als die war, die van fruheren Cheniikern angcwandt wurde. Es kommt bei der Darstellung der Zuckersiurc durcli Einwirliuog der Salpetersaure auf Rohrzucker besondcrs darauf an, die Bil- @ng der Oxalsiiure so vie1 wie nibglicli zu verrnridcn. RIan kt diefs sonst durcli Yerdunnung der Salpetersiiure nijt Wasscr

...!) Die yollstiiiidige Abliaudliiiig firidet sic11 P oggcnd. h ) o . Ucl. L X I S. 315.

+*) Diese Ann. Bd. XYVI S. I 11. Ed. XXX S. 303. jC*) Uiese Ann, Bd. XXVll S. 113.

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zii erreichen gesucht , wodurch man iridessen die Bildung der Oxdsaure nicht verhindert. Was man aber durch Verdunnung der Salpeterslure vergebens zu erreichen suchte , gelingt durch Vermeidung einer zu hohen Temperatur. Lafst man 3 Theile Salpctersaure von einem spec. Gew. von 1,25 bis 1,30 bei 50° C. auf einen Theil Zucker einwirltcn, so bilden sich nur Spuren von Oxalsaure und einige Male gelang es Hrn. Hein tz , selbst die kleinsten Spuren derselbcn zu verrneiden.

Nit der so gebildeten Siiiire mufs man darauf suchen, un- mittelbar das schwerldsliche sailre lialisalz darzustellen, und diefs geschieht am leichtesteii tlurclt Siittigititg mit kolilensaurem Kali und Zusatz von so vie1 Essigshure, dafs die Rlasse schwach da- nach riecht. Diese Satire zersetzt , wie beini weinsteinsauren Kali, nur das neutrale , nicht aber das saure Salz. Letzteres krystallisirt, da es ctwa 90 Theile kaltes Wasser zur Auflosung bedarf , ziim grorsten Theile jedoclt hufscrst Inngsam lieraus ; man mufs defshall) die vom ausgeschiedenen Salze getrennte Multcrlauge nicht fortvverfen , eil sich nocli nach mehreren Wochen und Rlonaten Iirystalle aus ihr absondern. Das gefarbte Salz, t~aclident es zwischen Liischpapier stark geprefst worden, wird einige Male in koclientlern Wasser aufgelost und durch Krystallisation gereinigl. Es wird dadurch, auch ohne Anwen- dung von Kohle , vollkommen farblos.

Um ails dem sauren Kalisalze die Zuckerdure darzustellen, darf man es nichb in das Bleioxydsalz verwandeln. ’ Es hat namlich das zuckersaure Bleioxyd die Eigenschan , sich mit den Bleioxydsalzen, die zu seiner Darstellung angewandt werden, zu eigenthumlichen Doppelsalzen zu verbinden. Wan ltaiin daher zur Isolirung der Zuckersaure sich der zuckersauren Baryterde bedienen, welche man genau durch Schwefelsaure zersetzt. Da aber selbst ein sehr scliwacher Ueberschurs von Scliwefelsaure heiin Abdainpfen die Zuckersaure braunt und schwarzt, und an-

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drerseits etwas unzersetztes Baryterdesalz nicht durcli Alkoliol von der Saure getrennt werden kann, so wiihlteHr. Hcintz tlas zuckersaure Cadmiumoxyd mr Darstellung der Saure , indcin er dasselbe mit Schwefelwasserstoff zersekzte.

Hr. Heintz erhielt die Zackersaure durch Abdampfen iiii

Wasserhade bis zur Sympsdicke , und nach vollstindigem Aus- trocknen im luftleeren Raume iiber Schwefclsiiure als eine sprode Masse die an die Luft gebrwcht , augenblicklich Feuchligheit aiizog und klebrig wurde.

Nach dieser Methode erhielt Hr. H ei 11 t z ails 100 Tlieilen Zucker fast 6 Tlieile’vollko~iimeii reines , saures , zuckersaures Kali oder 5 Theile der treien Saure, wilirend die fruhere Aus- beute nur I/s pC. betrug.

Es gelang Hrn. He i n t z durchaus nicht , die ZuchersBure krystallisirt‘eu erhalten, wie diefs GuCrin Varry und Erd- mann angeben.

Die Zuckersaure ist aufser irn Wasser auch im Alkoliol leicht liislich, im Aether aber scliwer. An der Lult zersetzt sich die Zuckersaure niclit ; die concentrirte Auflosring bedeckt sich nicht einmal niit Schimmel, wohl aber die verdiinnte. 1)iirch Kochen mit Salpetersaure wird sie sehr leiclit in Oxalslure ver- wandelt. Mit concentrirter Schwefelsaure erhilzt zersetzt sie sich, entwickelt schweflige Saure und wird schwarz. Durch Emhen mit einer Aufltisung von kaustischem Kali wird sie nicht veriindert , wohl aber, wenn sie mit feuchtcm Iialiliydrat Mletwa 250° C. geschmolzen wird. Sie zerlegt sich tlaiin in L At. Oxalsaure und 1 At. Essigsaurehydrat. (C, H, 0,) = (G 0,) + CC4 He 0 4 ) + fr.

Die Auflasung der Zuckersaure fdlt das salpetersaiire Sil- beroxyd weder in der Kilte noch beirn Kochen. Uebersiittigt man aber die Auflomng tnit Ammoniak, so lost sich der zuerst entslandene Niedwscblag wieder wf, und aus der Aufliisunp

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186 Heitits, &Y die Zuckersdure.

setzt sich nach einiger Zeit nietallisches Silber ab. Kocht man die AuflGsung, so bedecken sich die Wiinde des Glascs mit einem glanzenden Rletallspiegel.

Vicle schwcrliisliche Salze der Zuckersaure habcn die Eigen- schaft, sich in der KPlte als flockige Niedersclilagc abzusetzeii, durch Kochen aber zu einer ziihen Masse zusamnieazuballen, ond durch Ilngeres Iiochen fcst zu werdcn.

\Weder die Saurc selbst, nocli das satire Iiali- oder Aittiiio- iiiaksalz , verbreiten bei der trocknen Destillalion den Geruch nach verhrannteni Zuclier , wodurch sie sicli leiclit VOII der Weinsteinsatire und ihren Salzen unterscheiden.

Was die Zusarninensetzung dcr Siure betritfl, so hat dicse zuerst Gubrin Varry zu bestinimen gesucht. Er falid, dars die trockne Saure aus C4 H, 0, bestande, und nannte sic , weil man sie sich aus O-valsiure und aus WasserstoIf zusanimctige- setxt denken liann, acide oxalliytlrique.

Ertl ti1 n t i 11 hielt sie spater nach scinen Untrrsuchungen fur isorticrisch niit der Wcinsteinsiure , und fur identiscli niit dcr Melnwcinsteinsaure.

Hers bestiminte darauf die Zusainmensetzung des saurcn I(alisttlzes zu C,, H, , O , , + K. Die Zusatnntensetzung der troclinen Siiurc hiclt er fur C , H, 0,, also isomeriscli niit der Sclileinisiiure.

Nach den darauf folgenden Untersuchungetl von T 11 a u 1 o w nslirn derselbe fur die Zusarnmensetzung der trocknen Siiure die Formel C,, Hlo O,, an, Er hielt sie aber fiir eine funfbasische SWe; urid glaubte sich dazu durch die Analyse des Bleioxyd- salzcs berechtigt, dessen Zusammcnsetzung er zu C,, I&, 0, + 5 Pb fand. In der wasserhaltigen Saure nahm er 5 Atome Wasser an, und in den verscliiedenen von iliin untersuchtcn Snl- zen wird dicses Wasser Zuni “heil durcb feuerbcstiiildigo B ~ s c I ~ , UIIJ giierlich iin Bleioxydsalzc ersetzt.

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t le ints , iiber die Zuckersaurs. 187

Hers bestritt die Richtigkeit dieser Zusammensetzung , und namntlich die des Bbioxydsalzes, in welchem er eincn sehr variirenden Gehalt von Bleioxyd fand. Er nahm an, dars in dem T h aul o w’schen Bteioxydsalze die Zuckersaure verlndert wordcn ware, indem es ihm niclit gelang, aus der durch Schwefelwasser- stoff gesohiedenen Siiure das saure Kalisalz wieder darzustellen.

Hr. Hein tz hat die Satire selbst nicht einer Analyse unter- worfen , da dieselbe im luftleeren Rauine selbst nach mehrereii Wochen nicht von sinem unveranderlichen Gewichte erhalten werden konnte, wohl aber eine grofse Monge ihrer Salze.

Die Zusammensetzung des sauren Sal- zes fand Hr. He in tz nach zwei Analysen C,, HI, O, , + K; das neutrale Salz , welches er als eine weifse, leicht aufliisliche krystallinische Salzkruste erhielt, als er die Auflosung des sauren Galzes genau mit Kali sattigte, sie bis zur Syrupsdicke eindampAe und. sie darauf mehrere Wochen stehen liefs , hatte naoh zwei Analysen die Zusammensetzung C, HI 0, + K.

Zuckersarzsres Natron. Es konnte nicht als saures Salz, sondern nur als neutrales Salz erhalten werden. Es ist hochst zerfliefslich und wurde dershalb einer Analyse nicht unterworfen. Durch SIttigung des sauren, zuckersauren Iialis mit Natron konnte kein Doppelsalz erhalten werden.

Zuckersaures Amnonmk. Die Aullosung des neutralen Sal- zes trocknet unter der Luftpumpe zu einer guinmiartigen Masse ein. Wird die Auflosung desselben erhitzt, so entweicht Ammo- niab, und man erhiilt ein leicht krystallisirbares , schwer aufliis- liohes saures Salz, welches bei der Untersucliung die Zusammen- mlzung C,, HI* O,, f &H4 gab.

Zwkerswre Magwsiu. Sie wurde durch Kochen einer AUflihmg yon saurem, zuckersaurern Kali mit so wen@ Magnesia erbalten, dafs die Fliissig.keit noch m e r ree i r ta : sie shheidet sioh dabei als ein schwerliisllchedsl%I& QBS wahrend in der

Zuckersawes KaZi.

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Aufliisung neulrales Kalisalz blcibt. Sic zeigle, nachdem sie hei 100° C. vollkonimen getrocknet worden war , bei drci ubercin- sliiniiienden Analysen die Zusamniensetzung C, H,, 0,, + hg, oder c,, 11, 0, + ilg + 3 I$.

Zucltersaure Bargterde. Sic wird erhalten , wcnn inan die Auflijsnng von sanrein , zuckersaureni I M rnit Clilorbnriuni inid Attinioniak verselzt , oder indem inaii Zuckcrsiinrc i n i t Biiryt- \vasser verniischt. Es ist ein scliwcrliisliclics Salz, tlas wasscr- frei ist, dcnn bci dcr Untcrsuchung fantl cs Hr. Beiiil z iuis

C, H, 0; + Lh ziisaii~itiengesclzt.

Sic ist schwer liislicli ; bei tler Ana- Iyse zeigtc sic sicli nacli der Forinel C , l~~~ 0, + da zusani- iiicngesclzt.

Heint 3, iiber die Zuckersuicm

Ztichersawe l<ul/terde.

Sic cntliiilt also 1 Atoin \VRSSCP.

Btckersniires Eiseiioxydzd ist leiclit liislicli iind niclil kry- slallisirbar; c~beii so tlas zzrclzersaure Eisewoxyd.

Zuckersciwes Zinhwxyd. Wird i icu[ral~~, zuckersaures I h l i mil schwefclsaurcm Zinkoxyd kochentl gefiillt , das sehr scliwcr liislicho Salz init viclem Wasser gekocht, dic filtrirte Flussigkcil wicder erkallet , so limn man durch triehrfache \l'ieilerholung dieser Opcralion linicngrofse lirystalle erhallen , die bci der l'!itersucliung die %iisaiiitiicnsclzuti~ C, IJ,, O8 + Zn zeigtcn, ulso 1 Atom Wasscr ciitlialtcn. Stcllt man aber tlas Salz auf tlic Wcise dar , dafs inaii nictdlisches Zinli in Zuckersiiure nufliist, so erlcilt man ciii wcil'ses korniges , in Wasser fast unlosliches, in Zucliersaurc aber aufliisliclics Salz von merkwiirtligcr Zusam- mensetzung. Es hiid sich niinilich bci tnehrcrcil Andyscn uber- einsliinmend zusanimengesctzt aus C,, I l l , O,j + 2 i n , oder aus C, HR 0, + Z n + l/% ir, also analog der Zusammensctzuiig clcs neutralen weinsleiiisauren IZalis nach den Uiitersuchungen von Dumas und dem Grafen Schafgotsch .

Zc:rlckersa;wes Cadmitlmoxyd. Es ist last unliislich i i n kidteil,

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Hein t z , iiber die Zuckersiiure. 1 xo

und shwerloslich im heifsen Wasser. Nacli rlcr IJntcrsochnng besteM es aus C , 11, 0, + cb, ist also wnsserfrei.

Die Untersuchungen mit dicseni Salze haben zu interessanten Thatsaclien gefiihrt. Die Clicnii- ker, welch9 sicli mit der Zusammcnselzung der Zuclcersiiure be- schlftigten, habcn es vorzugsweise untersucht , und sind durch die Untersuchung zu den widersprecliendsten Resultaten ga - kommen.

Wird ZuckersBure mit Blciosyd gehoclit , so entspriclit die an dieses Oxyd gcbundene Saure genau dur Fori~icl C, 11, 0,, aber es gelingt schwcr untl doch nur unvollkornmen , cin ncu- trales Salz zu erhallen. Die Analysen gabcn darin eincn I&incn Ueberschufs von Blciovyd an; iibrigcns zoiglen sic, dafs (la5

zuckersaure Bleio\ytl ein wasserfreics Sdlz sey. Wird das Salz indessen dargeslellt , indem man eine A d -

liisung von saurem , zuckcrsauren Iiali ni i t essigsnurcm , untl besonders mit basisch essigsaurem Bleioxyd hoclit, so cnllialt es, selbst wcnn man es rnit luftfreicin l\'asscr auswiisclit uiitl

unter der Luftpumpe trochnct, Spurcn von Iiolrlcnsunrc, (lie aber bedeulender sind , wenn man diese Vorsicht uirterlafst. Aber cluhrdem gnben die Analysen sehr wenig unter sich iibereh- stinimende Resullate.

Diefs brachte Hrn. Hein tz auf die Vermulhung, dafs das Salz Essigsaure eolhalten kiinne. - In der That, als er das Salz durch Schwefelwasserstoff zersetzte , und die voin Schwefelblei gesonderte Saure lose bedeckt an der Luft slelrcn lids, bis der Geruch nach Schwefelwasserstoff verschwunden war, trat an die Stelle desselben der Geruch nach Essigshure. Durch Destil- lation konnte Essigsaure g e s c h i e d ~ werden, wclche dic clarak- teristische Farbung mit Eiseooxydauflosung nach Sattiguiig tnit einer Base sehr deutlich aeigte. Aucb init salpetersaurer Quech- silberoxydulauflosung wurde. daniit schwer ldslichcs , essigsnures

Zuckmsaures Bleioxgd.

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190 Heinta, tiber die Zuckersiiiwe.

Quecksilberoxydul erzeugt. Der Ruckstand von der Destillation gab, als er rnit kolilensaurem Kali gesattigt und mit Essigsaure versetzt wurde , sehr deutliche Krystalle von saurem, zuckcr- saurem Kali. Die ZuckersPure war also nicht, wie Hefs ver- rnuthete , durch Essigsaure in ihrer Zusarnmensetziing verandert worden. Aber die meisten widersprechenden Resultate lassen sich erklaren , wenn man annimmt , dafs in dem zuckersauren Bleioxyd variirende Mengen von essigsaurem und kohlensaorem Bleioxyd enthalten waren.

Hr. IIe i n t z hat scinc Versuche nicht hinliinglich wicdcr- holt, um mit Sicherhcit zu bestimmen , ob ein Doppelsalz von zuckersaurem und essigsaurem Bleioxyd nach einfachen bestimm- ten Verhaltnissen existire. Er stellte aber, indem er Aufliisongen von salpetersaurem Blcioxyd niit zuckcrsaurem IMi kochte , ein krystallinisclws Salz dar , welches nach inehreren iibercinstini- inenden Analysen die Zusainmensetzung (C, 11, 0, + Pb) + RPb hatle. Dasselbc ist fast unloslich im Wasser; und liann daher leiclit ausgewasclien wcrden. Es explodirt vor dern Gluhen rnit eincr schwachen Fcuerersclieinung und wird schrvarz von ausgcschicdener Iiohlc. Dic Salpckmaure ist ini S i I h leicht durch tlic bcl\anntc Jlclhotlc vcniiiltclst SchwcfclsBnrc und Eisen- vitriol aufzufiritlen.

..

Zicclwsnures Wismulho.ryd. 1Ien crlidt cs wenn man eine Auflbsung \on snlpclcrsaurem Wisinulhoxyd in vielein Wasser niit neulralcnr, zucl\ersaurcn Iiali ldh; das Salz ist un- liislich irn liallen und selbst in1 kochendcn Wasser , und lhfst sich. dethalb vollkonimeii auswaschen. In Siurcn ist es loslich, doch schwer.

Bei den mannichfaltigen Untersuchungen, die Ilr. Hein tz mit diesem Salze anstellte, konntc er es bei verschiedenen Darstel- lungen nicht von derselben Zusainmensetzung erhalten. Die ein-

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Heints , t%er die Zuckersaure. 191

Zwammensetzung hatte das Salz, in welchem er die ge- xi- Menge von Kohlenstdf fand; e8 entsprach der Formel C, H, 0, + 'iii, war also ein basiscbae SeIz.

Zuckmmres Kzrplsraxgd Es konnte weder als einra- dres Salz, noch als Doppeldz nit Kali krystallinisch erhalten w e r h .

2udiersaures 8ilberoqd. Die Existenz dieses Salzes dird von den meisten Chemikern , welche sich rnit der Untersuchung der Zuckersaure bcschhfiigten , geleugnet. Man erhalt es abcr, wenn man einen Ueberschufs von neutralem, zuckersauren krli mit einer concentrirten Aufliisung von snlpetcrsaurem Silheroxyde vermischt. Auf dicse Weise erhalt mail eitieii weifsen Nicder- schlag, der aucli beim liochen weifs bleitit und dadurch krystal- liniscli wird. Es besteht dann ails C, [I, 0, + Ag, ist also, wie sich vertnuthcn liefs, wasserfrei.

Es gelang IIrn. Heintz auf keine W'eise, ein zuckersaurcs Aethyloxyd darziistellen , welche Verbindung fiir die Kenntnifs der Zusarnntenselzung der wasserfreieii Zuckersaure von Wich- ligkeit gewescn wire.

Aus diesen Untersuchongcn ergiebt sich, dds in den meislen mckersaiiren Salzen das Verhaltnifs des I~d~letistoffs ziiin Was- serstofl' von G Atoinen zu 8 Atomen ist. Bei heinem, sclbst nicht beim Silberoxydsalze, ist der Wasscrslolrgdlnlt geringer, w h l aber ist derselbe bei manchen Salzen grokcr, wic bei den ,%laen d a Magnesia, der Kalkerde und tles Zinliouyds.

Da 'andrerseits die Zuckersaure mit dcm Iiali und dem Am- moniak, wie die WeinsteinsLure, sanre Sake hildet, so konnen W Fragen' aufgeworfen werden , ob ihr Atoin nicht verdoppelt werden, und man sie nicht fur eine zweibasische Sdure erklaren k o m , oder ob man jene Sabe nicht als Verbindungen von neutralem Salze mit Zuckersiurehydrat betrachten musse. Fur letztere Ansicht sprechen die Zusammewetzung dcs Doppelsalzcs

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192 Hein t 5 , iibcr die Zuckers6trre.

voii zuckersaurem und salpctersaurem Bleioxyd , und die ver- geblichen Vcrsuche, die Hr. Heintz anstellte, um Salze der Zuckersiiure mit zwei starken Basen darzustellen.

IIr. H ei n t z entscheidct sich also fiir die Zusammenseteung C, Ha 0, fur die wasserfreie Zuckersfurc. Was aber die Zu- samniensetzung der Salze der Magnesia, der Iialkerde und des Zinkoxyds betrifft, so mds der Wassergehalt in ihnen als Kry- stallwasser angesehen werden. Freilicli kann derselbe nicht bei 100° ails ihnen ausgelrieben werden, aber genaue Versuclre niit der zuckersauren Magiiesia iiberzeuglen I h He i n t z , dafs es bsi derselberi, bei einer Teniperatur von 150 - l G O o geschclicn liiinne. Das Salz enthalt dann einen Magnesiagehalt, der einein wasserfreien Salze entspricht, und wird dasselbe mit ctwas Was- ser hehandelt, so entwickelt sicli eine bedeutende Warme in- dem das Salz sicli wieder mit Wasser verbindet. Durcli Kali konnte freilicli die Magnesia nicht abgcschieden , und auf koine Weiso durcli Zusatz von Essigsiiiire saures zuckersaures Iiali dargestelll wcrden. A h Hr. I1 e i n tz hatte sclion fruher die Erfahrung gemacht , dafs klcine illengen von Kalkerde und an- dern Basen die Entsleliimg des schw-er liisliclien , pauren Iiali- salzes verliindern. Bindet man Rber die Siiure des erliilzten Magncsiasalzes an Bleioxyd, so kann atis dem crhalteneii, zuckcr- sauren Bleioxyd durcli Scli\\.efelwassersloff eine Siiure abgeschie- den werdcn, welclie alle Eigenschaften der Zuckersaure hat; so dafs inan mil Bestinrintheit annehnien kann , dafs in dem stark erhitzten wasserfreien Magnesiasalze die Zusammeiisetzung der Zuckershurc nicht verandert worden ist.