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347 licbe Erscheinungen wie Jae Arsenik - Wasserstoff- gas zeigt I). - xIIJ. Ueber die Zusammensetzung der Zucker- saure; von H. Hefs. (Vom Verfasser mitgetlreilt pus dem Bubtin rcient;;tique der Pc- tersburger Academic.) D i e S u r e , welche man durch Behandlong von Zucker oder Starkmehi niit zwei Tlieilen Salpetersaure erhalt, ist von Scheele entdeckt. Spater ist sic der Gegen- stand lnchrer Untersuchungen gewesen. Hr. Gue‘rin- Varry tinter andern hat sie aus C4H6 O6 zusammenge- selzt gefundeii , und acide oxalfiydriqrre genannt. Prof. Er d in a n n in Leipzig behauptet, diese S u r e sry isomer init der Weinsiiure uud verwandle sich nach eiuiger Zeit in dieselbe. Hr. E r d m a n n glaubt das gewfihulkhe weinsaure Kali erhalten zu haben. Als ich die SSurc nach Hrn. Erdmann’s Metliode bereitete, erhielt icli init ihr Salze, die ganz andere Rc- sultate gabeu. Es ist jedoch leicht, durch Hinzufiigung vou Kali zu der, aus der Behandlung des Zuckers mit 1) Vorsteliender Aufsatr bertitigt die Erfahrungcn , welche Herr L e w i s T Ir o mpr on im Phil. 1Vagaz. &i 1837, p. 353, be- kannt genraclrt Iret. Hr. T 11. bercitet das Antimon - Wasserstoff- gas darclr AuflOsung ciner durcli Zusammrnschrnrlzung bereire- ten Legirung aus glciclien Tlreilen Antimon und Zink in rer- diinnter Sclrwcf~ls~ure, brmerkt iodds, d& schon ein einriget G r m I3reclrwcinsteiu, Lei Auflhung in vcrdiinnter Schwefels~ure, mit Zink eiu lrinl5nglicl1 mit Antimon belodenrs VVasserstoffgas Iiefrra, urn clas Dareyn dieses Motalls , nach AnZendung de; Ga- se5, durch Ablagerung einrr schwarr.cn Krurte auf eins iiber die Flamme gehaltene Porcellauplatte artennen zu lasseu. Arch er hebr die lricraus entspringende Mifslichkeit der itla rs h’schen Probe anf Arsenik hervnr, uud fugt noch hinzu, dah, bci Anwe- senlreit von Antirnon , selbst das Schwefelwasscrstoffgas und dar schwefelsaure Kupfer- Amrnonisk triiglieh werden. In den Ei- genschaftcn des ease, die er indefs nur kurr bcrchrt, 8timmt Hr. Th. nrit dcm geeclirten Varfarser des obigtn Aufsatzes. P.

Ueber die Zusammensetzung der Zuckersäure

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licbe Erscheinungen wie Jae Arsenik - Wasserstoff- gas zeigt I) .

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xIIJ. Ueber die Zusammensetzung der Zucker- saure; von H. Hefs.

(Vom Verfasser mitgetlreilt pus dem Bubtin rcient;;tique der Pc- tersburger Academic.)

D i e S u r e , welche man durch Behandlong von Zucker oder Starkmehi niit zwei Tlieilen Salpetersaure erhalt, ist von S c h e e l e entdeckt. Spater ist sic der Gegen- stand lnchrer Untersuchungen gewesen. Hr. Gue‘r in- V a r r y tinter andern hat sie aus C4H6 O6 zusammenge- selzt gefundeii , und acide oxalfiydriqrre genannt. Prof. Er d in a n n in Leipzig behauptet, diese S u r e sry isomer init der Weinsiiure uud verwandle sich nach eiuiger Zeit in dieselbe. Hr. E r d m a n n glaubt das gewfihulkhe weinsaure Kali erhalten zu haben.

Als ich die SSurc nach Hrn. E r d m a n n ’ s Metliode bereitete, erhielt icli init ihr Salze, die ganz andere Rc- sultate gabeu. Es ist jedoch leicht, durch Hinzufiigung vou Kali zu der, aus der Behandlung des Zuckers mit 1) Vorsteliender Aufsatr bertitigt die Erfahrungcn , welche Herr L e w i s T Ir o m p r o n im Phil. 1Vagaz. &i 1837, p. 353, be- kannt genraclrt Iret. Hr. T 11. bercitet das Antimon - Wasserstoff- gas darclr AuflOsung ciner durcli Zusammrnschrnrlzung bereire- ten Legirung aus glciclien Tlreilen Antimon und Zink i n rer- diinnter Sc l rwcf~ls~ure , brmerkt iodds, d& schon ein einriget G r m I3reclrwcinsteiu, Lei Auf lhung in vcrdiinnter Schwefels~ure, mit Zink eiu lrinl5nglicl1 mit Antimon belodenrs VVasserstoffgas Iiefrra, urn clas Dareyn dieses Motalls , nach AnZendung de; Ga- se5, durch Ablagerung einrr schwarr.cn Krurte auf eins iiber die Flamme gehaltene Porcellauplatte ar tennen zu lasseu. Arch e r hebr die lricraus entspringende Mifslichkeit der itla r s h’schen Probe anf Arsenik hervnr, uud fugt noch hinzu, dah , bci Anwe- senlreit von Antirnon , selbst das Schwefelwasscrstoffgas und dar schwefelsaure Kupfer- Amrnonisk triiglieh werden. In den Ei- genschaftcn des e a s e , die er indefs n u r kurr bcrchrt, 8timmt Hr. Th. nrit dcm geeclirten Varfarser des obigtn Aufsatzes. P.

348 Salpetenlure entstehenden , indefs noch sauren , Fltissig- keit ein Salz zu erhalten, welches sich in kaltem Was- ser wenig, i n heifsem weit mehr last. Wenn man dieses Salz, nachdem es durcli wiederholte Krystallisation gerei- nigt ist, erhitzt, so schwillt es stark auf: durch Calcination giebt es cine Menge von KC, welche a n K 18,66 Pro- cent vom Salz cuthalt, wYbrend der Weinstein 26,97 giebt. Durcli Verbrennong dicses Salzes in Sauerstoff erhielt ich von 1,01 Grni. Salz:

Ol9S2 Kohlenssure uiid 0,338 Wasser. Eine kleine Portion Koble entging der Verbrennung,

da sie vom kohleiisnnren Kali cingehollt ward; indefs war sie nicht bctr:ichtlich p u g , um cinen Fehler zu vcran- lassen.

Dividirt man die Menge der erhaltenen Kohlenssure durch die mit dein Kali verbunden gebliebene, welche

-10,7. Offenbar ist 0.982 1 At. vorstellt, so hat man --- 0,OY 1

also 11 die richtige Zahl, und das Salz enlhllt mithin 12 At. Kohlc. Da iiun ein Thcil dcs in Carbonat uinge- wandelten Salzes gcnau hinrcicht, urn eincn dem ersten gleichen Theil dieses Salzes zu ssttigcn, so folgt, dafs das zerlcgte Salz zwei A t o m Saure auf ein Atom Ba- sis enthllt, und dafs jedes Atom Saure sechs Atome Kohle einschliefst.

Berechnet man diefs Resultat, so bekommt man fiir die Zusammensetzung des analysirten Salzes:

K d i lY,66 Kohle 28,52 Wasserstoff 3,60 Sauerstoff 49,22

100,00. Eine abermalige Analyse mit 1,6 von einer beson-

ders bereiteten Portion dcs Salzes gab 1,513 Kohlen- saure und 0,519 Wasser.

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Allein 1,513 c=0,418359 C. FUgt man hiezu die 0,038987 des kohlensauren Kdi , so hat man 0,557346 oder 28,58 Procent Kohle.

0,519 Wasser =0,057667 oder 3,604 Proc. Was- sers to ff.

Da das Salz ein saures ist, so enthielt es wahrschein- lich 1 At. Wasser. Geht man von der Menge des iru Kali enthaltcnen Sauerstoffs aus, so fiudet man 1 Atom Wasser =3,567 Proc. Dividirt man aber die gauze Menge Wasserstoff durch die in einem Atom Wasser enthaltene Menge, so erhslt man die Zahl 9. Daraus folgt, d a t das zerlegte Salz zusammengcsetzt war nach der Formel K+2C6 Hu O7 +Aq, welche giebt:

Gefundea. Bcrechnet.

Kali 18,660 18,91 Kohle 28,520 29,44 Wasserstoff 3,206 3,20 Wasscr 3,567 3,60 Sauerstoff 46,047 4435

100,OO lO0,UO.

Um das wasserfreie Salz zu zerlegen, kochte ich das saure Salz mit eincm Ueberschufs von Bleioxyd. Das Bleisalz, wolil geivaschen unda getrocknet, enthielt 23,84 Proc. Saure. Allein 2,73 Grm. Salz, die 0,6508 S u r e enthaltcn, gaben bci der hnalyse 0,876 Kohlen- sBure und 0,247 Wasser; dicls giebtr

Gefunden. Berechaet. Atome.

Kohle 37,21 37,94 6 458,64 Wasserstoff 4,21 4,13 8 4 9,92 Sauersto ff 58,58 57,93 7 700,OO

100,OO 100,OO 1 At. = 1208,56. --

Diese Saure hat also die niimliche Zusammensetzung wie die wasserfreie Schleimstiure. Bekanntlich erhalt man

360 inclefs nach den gewljhnlichen Processen nur Schleimsaure = C 6 H 1 0 0 8 , eine Fonnel, die von B e r z e l i u s aufge- stellt und von andern Chemikern beitatigt ist. Ueber- diefs wissen wir, dafs diese SSure, wenn man ilire LS- sung abdampft, unlihlich wird. Hr. M a l a g i i t i hat ge- zeigt, dafs sie durch diese Umwandlung ihr S#ttigungs- vermbgen niclit verandert und dabei kein Wasser ab- giebt. Darans folgt, dafs die Zuckersiiiire iiiclit aus ei- ner Zersetzuiig der Schleimshre entspringt.

Allein wenn Giiinini = G I 2 H Z 2 O ' I , so ist wasser- freicr Zuckcr =C €I2 O O'O. Durcb Behandlnng mit Salpetcrshrc bekoinint inan BUS Gummi =C6 H' " 0" und aus Zuckcr C 6 H 8 0 7 .

Zwischcn dcn bcidcn Productcn hcrrscht also dcr n%nliclie Untcrscbied wic ztvischcn den ursprtinglichen Substanzen. Nun wissen wir andcrcrseits darch dic voii den HH. L i e b i g und P e l o 11 z e bcstltigten Vcrsuclic dcs Hrn. F r d m y , dafs mau bei der Acthcrbildung cin Atom Wasser aus der Znsammensetzung der Schleims%m ab- scheiden kann. Diese l'liatsachc bcweist, wie mir scheint, da fs die organischen Subsfnnzcn ein &om Wasser ent- hallen kiinnen, .war als Wasser, abcr iiuzker gcbunden als das sogenannte salinische Wasser. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr selir fern, wo wir, durch eine ge- nauere KenntniCs dieses Verbindongszustandcs, im Stande seyn werden , Gummi in Rohnucker zu verwandeln.

XIV. Bernerkungen zu dem AuJsntz Ctts Urn. Prof: F c c h n e r iiber die Kniepresse. Am einem Schreiben des Hrn. ProJ: Sch u b a r t h an den Herawgeber.

- I n dem 7. Stiick Ihrer hachst schatzbareu Annalen der Phyeik etc. ist ein Aufsatz des Hm. Prof. F e c h n e r