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286 39,707 Th. Arsen 57,953 - Nickel incl. Kobalt =15,65 Die Mischungsgewichte des Arsens verbalten sich deinnacli zu den Mischungsgewichten des Nickels nalie mie 1 : 2, so dafs das Mineral als ein Subarseniat des Nickels =Ni2 As, gemengt oder vcrbunden mit Sickel- = @'I5 Mgw. glnnz , Ni S2 +Ni As'l, und Knpferglanz, Clu, anzusehcn seyn diirfte; dcrin eine Verbindung von 2 Atotnen Nik- kel mit I Atoin Arscn enthvlt: Rrscn 38,866 Nickel 61,134 100. Der Avcnturin ist ein brauner Glasflufs niit einsitzen- den klciaen, sehr glvnzcnden Flimmcrn, die ihni cin ei- genthknlicbes schimlncrndes Ailschcii geben. Er wurde friilier zu Kunst- und Schinucksachen verarbcitet. Plan verfertigte ihn zu Murano bci Vencdig. Als mein Frciind und College €I a u s in a n n , tlcm icli dime historischen An- gabcn vcrdanke, 1919 die venetianischen Glasfabrikcn hesuclite, wurdc er nicht mehr geniacht, rind iiber die Verfertigungsweise war iiichts mehr zu erfahren; sic scheint ein Geheimnifs geblieben zu seyn. Die Angnbeu, die inan daruber in den technologisciien Werken fiudet, nach denen er durch Einschmelzen von fciiicn Gold-, Kupfer-, Messing-, Glimmer- oder Talk-Bl~ttcheii iu Glas erhalten worden seyn sol], sind nnrichtig, wie so-

Ueber die Zusammensetzung des Aventuringlases

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Page 1: Ueber die Zusammensetzung des Aventuringlases

286 39,707 Th. Arsen 57,953 - Nickel incl. Kobalt =15,65 Die Mischungsgewichte des Arsens verbalten sich

deinnacli zu den Mischungsgewichten des Nickels nalie mie 1 : 2, so dafs das Mineral als ein Subarseniat des Nickels = N i 2 As, gemengt oder vcrbunden mit Sickel-

= @'I5 Mgw.

glnnz , Ni S2 +Ni As'l, und Knpferglanz, Clu, anzusehcn seyn diirfte; dcrin eine Verbindung von 2 Atotnen Nik- kel mit I Atoin Arscn enthvlt:

Rrscn 38,866 Nickel 61,134

100.

D e r Avcnturin ist ein brauner Glasflufs niit einsitzen- den klciaen, sehr glvnzcnden Flimmcrn, die ihni cin ei- genthknlicbes schimlncrndes Ailschcii geben. Er wurde friilier zu Kunst- und Schinucksachen verarbcitet. Plan verfertigte ihn zu Murano bci Vencdig. Als mein Frciind und College €I a u s in a n n , tlcm icli dime historischen An- gabcn vcrdanke, 1919 die venetianischen Glasfabrikcn hesuclite, wurdc er nicht mehr geniacht, rind iiber die Verfertigungsweise war iiichts mehr zu erfahren; sic scheint ein Geheimnifs geblieben zu seyn. Die Angnbeu, die inan daruber i n den technologisciien W e r k e n fiudet, nach denen er durch Einschmelzen von fciiicn Gold-, Kupfer-, Messing-, Glimmer- oder Talk-Bl~t tche i i iu Glas erhalten worden seyn sol], sind nnrichtig, wie so-

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gleich die mikroskopisclie Betrachtung des Aventurins deutlich zeigt ' >.

J. G. G a h n hat zuerst die Beobachtung gemacbt, dafs die metallisch gliinzenden Flimmern im Aventurin- glase Kr&alle sind, die sich bei dem Erkalten der ge- schmolzenen Masse in dcrselben ausgeschieden haben mulstcn. Als Hai i s inann 1807 in Fahlun war, zeigte ihm G a h n diese Krystalle unter dem Mikroskope, die sich als regular sechsseitige und dreiseitige Tafeln dar- stellten. In der That gewlhrt die Betrachtung eines Stiickchcns Aventurin unter dem Mikroskope, bei nur miifsiger Vergrofserung und auffallendem Lichte, einen uberraschend brillanten Anblick ; man sieht, dab jedes Flimmerchen ein regelmlkiger , gllinzender Krystall ist. Die Krystalle sind offenbar Segmente von regulsren 0ctai;- dern, jedoch so diinn, dafs man niemals ein ganzes Octae- der beobachteu kann. Sie siud dabei vollkommen un- durchsichtig. Die Glasmasse, worin sic sitzen, erscheint in diinneren Theilen mit gelblicher Farbe durchsichtig, in gewissen Richtungen mit einem Scheine in's Blausriine.

Die Bildung krystallisirter Kiirper in Massen, die in h'oher Temperatur entstanden sind , verdient immer Auf- merksamkeit, namentlich auch in Bezog auf unsere Vor- stelluugen von der Bildung der krystallisirten Verbin- diingen des Mineralreiches; es war daher von einigem In- teresse zu erfahren, was die Krystalle irn Aventiirin seyn mochten. Der Verfasser, hoffend dafs die Analyse dariiber Aufscliluls geben werde, liefs yon Hrn. S c h 11 e d e r in a n n mehrere Proben Aventurin analysirea. Da derselbe nicht durch Sauren mfschliefsbar war, so wurde die Zersetzung durch Gliihen, theils mit kohlensaurem Baryt vorgenom- men und im Uebrigen die gewohnliche Methode fur die Analgse der Silicate angewendet. Es ergab sich, dafs

1 ) Mit dern Aventuringlase is& nicht die VarietSt des Bergkrgstalles zu

verwechseln , welche man, wegen ihrer 5hnlichen schimmernden Be- rchaffenheit , nach ienem Glase ebenfalls Aventun'n genanot bat.

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288 ungleiche Stucke Aventurin, wie schon aus ihrem unglei- chen Ansehen voraaszusehen war, in Betreff des @an- titativen der Bcstandtheile etwas variirten, im Uebrigen aber einerlei Bestandtheilc enthielten. 1111 Mittel von meh- reren Analysen wurden aus 100 Theilen folgende Bestand- theile erhalten :

Kiesels&m mit Spuren r ~ n Zinnoxyd 65,2 Phosphorsarire 1,s Kupferoxy d 3,o Eiscnoxyti 6 3 Kalkcrde 830 Talkerde 4 3 Eatron S,3 Kali 2,1

Thonerde und Schwefelsaure Spuren 99,o.

Aus dieser Zusammensetzung liefs sich nur schlie- k e n , dafs der Aventurin ein gemiihnliches Glas ist, ge- fGrbt und schiminernd durch Kupfer, wahrscheinlich in Form einer Oxydulverbindung. Allein gegen diese letz- tere Annahme sprach die vollkominene Undurclisichtig- keit dcr so unendlich dunnen Krystallb1:ittchen. Die mikroskopische Betrachtung des feincn Pulvers von me- tallischem Kupfer , welches durch Reduction mit phos- phoriger oder schwefliger Saure aus der Aufliisung ei- nes Kupfersalzes erhalten worden war, gab hieriiber ent- scheidenden Aufschlufs. Solches Kupferpulver, bei etwa 50- bis 80facher Vergrirfserung betraclitet , gewshrt ei- nen ganz ahnlichen Anblick wie die Flimmer im Aven- turin, es besteht aus lauter glanzenden octaedrischen Kry- stallen, die theils drei -, theils sechsseitige Fliichen zeigen. Es ist daher nicht zu zweifeln, dafs die Iirystalle im Aventurin aus metdischein Kupfer bestehen, das sicli aus den schmelzenden kupferoxydhaltigen Glase durch den Zusatz einer reducireiiden Materie krystallisirt aus-

ge-

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schieden hat. Fur diese Annahme sprechen nocli zwei Umstsnde: erstlich dafs dieses Glas so leicht schinelzhar ist, dafs es noch weit unter dem Schmelzpunkte des Ku- pfers in Flufs kommt, und zweitcns dafs H a u s i n a n n eine braune Kupfergahrschlacke von Diber in Hessen be- sitzt, welche ganz 3hnliche octaddrische Flirnmern ein- schliefst, wie der Aventurin ' ).

XVI. Ueber Grunit und GneuJs in Hinsicht der Formen, mil denen sie auf der Erdoberju- che crscheinen; uon L e o p o l d 0. Buch .

( Aus den Monntsberichten der Academie. December.)

F a s t iiberall, wo Granit sich verbreitet, lafst sich nicht verkennen, wie das hervortretende Stuck einen Theil ei- nes Ellipsoides bilde, mit gewolbter Oberflache. Das ist gar schon am Brocken zu sehen, wenn man von Elbin- gerode iiber Schierke heraufsteigt. Diese Ellipsoiden sind mehr oder weniger grofs, von vielen Meilen Erstreckung, wie am Riesengebirge, im bijbmischmahrener Gebirge, im Odenwald, iin Schwarzwald, in Cornwall, oder auch nur wie Huge1 grofs, aber dann in grolser Zahl aneinander- gereiht, wie im siidlichen Theile von Hindostan, oder in Schweden und Finnland. 1st der Granit von Gneufs be- deckt, so folgt auch dieser der Form, welche ihm vom Granit vorgeschrieben wird. - Im Innern sind diese Ge- wolbe aus SchaaIen gebitdet, welche concentrisch iiber eioander hinliegen, in irnmer kleineren Bogeu, bis zu ei- ner Art von Cylinder, von nur geringer Breite. Die Lage der daraufliegenden Gebirgsarten, und die Verln- derung, welche durch den Granit an ihren Granzen her- vorgehraclit wird, lafst sehr wahrscheinlich vermuthen, 1 ) Vergl. Journ. fiir Chemie und Physik, Bd. XIX S. 249.

PoggendorfPs Annnl. Bd LVIII. 19