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579 schbnen Gedanken eineu grofsen wissenschaftlichen Werth besitzt, und ich wlirde daher auch die vorstehende Ausein- andersetzung gern vermieden haben, wenn sie nicht zu meiner eigenen Rechtfertipg nothwendig gewesen wlre. V. C'cbcr die Zusammrnsetzung des Hindstalgs ; von W-. Heintz. In einer im Jahre 1849 erschienenen Arbeit hat A r z b a - cher ') nachzuweisen versucht, d a t das aus dem Rindstalg dargestellte Stearin zwei Procent Kohlenstoff mehr ent- halte, als das aus dem Hammeltalg gewonnene, und Lie- b i g * ) hat die Richtigkeit der Resultate dieser Untersu- chung gegen einen freilich nur vermeintlichen Angriff von mir in Schutz genommen. Bei meiner Untersuchung des Rindstalgs bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, dafs die Angaben von A r zb H c h e r dennoch unrichtig sind. Dieser stellte das Stearin auf folgende Weise dar. Das Fett wurde im Wasserbade geschmelzt und mit Aether geschuttelt. Nach dem Erkalten wurde letzterer abgegos- sen, das Stearin zwischen Papier geprefst und auf dieselbe Weise 4 his 5 Ma1 behandelt. Das so gewonnene Stca- rin schmolz bei 60°,6 C., war blendend weirs, leicht zer- reiblich und pulverisirbar. Die Zahlen, zu welcheii A rz- b l c h e r durch die Analpsen des so aus Rindstalg darge- stellten Stearins gelaugte, waren folgende : . _. I. 11. Ill. IV. hlirtel. Kohlenstoff 78,67 78,62 78,93 76,52 75,T4 Wasserstoff 12,22 12,23 12,22 1543 12,27 Saiierstoff 9,11 9,19 8,83 8,86 839 - ~ ____ 100 loo 100 I00 100 1) Ann. dcr Chcm. und Pharrn. Bd. 70, S. 2%. * 2) Ebend. BJ. 60, S. 296. * Anm. 37 *

Ueber die Zusammensetzung des Rindstalgs

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schbnen Gedanken eineu grofsen wissenschaftlichen Werth besitzt, und ich wlirde daher auch die vorstehende Ausein- andersetzung gern vermieden haben, wenn sie nicht zu meiner eigenen Rech t fe r t ipg nothwendig gewesen wlre.

V. C'cbcr die Zusammrnsetzung des Hindstalgs ; von W-. H e i n t z .

I n einer im Jahre 1849 erschienenen Arbeit hat A r z b a - c h e r ') nachzuweisen versucht, d a t das aus dem Rindstalg dargestellte Stearin zwei Procent Kohlenstoff mehr ent- halte, als das aus dem Hammeltalg gewonnene, und L i e - b i g * ) hat die Richtigkeit der Resultate dieser Untersu- chung gegen einen freilich nur vermeintlichen Angriff von mir in Schutz genommen. Bei meiner Untersuchung des Rindstalgs bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, dafs die Angaben von A r zb H c h e r dennoch unrichtig sind.

Dieser stellte das Stearin auf folgende Weise dar. Das Fett wurde im Wasserbade geschmelzt und mit Aether geschuttelt. Nach dem Erkalten wurde letzterer abgegos- sen, das Stearin zwischen Papier geprefst und auf dieselbe Weise 4 his 5 Ma1 behandelt. Das so gewonnene Stca- rin schmolz bei 60°,6 C., war blendend weirs, leicht zer- reiblich und pulverisirbar. Die Zahlen, zu welcheii A r z - b l c h e r durch die Analpsen des so aus Rindstalg darge- stellten Stearins gelaugte, waren folgende :

. _.

I . 11. Ill. IV. hlirtel. Kohlenstoff 78,67 78,62 78,93 76,52 75,T4 Wasserstoff 12,22 12,23 12,22 1543 12,27 Saiierstoff 9,11 9,19 8,83 8,86 839 - ~ _ _ _ _

1 0 0 loo 100 I00 100 1) Ann. dcr Chcm. und Pharrn. Bd. 70, S . 2%. * 2 ) Ebend. B J . 60, S . 296. * Anm.

37 *

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mogcgen seine Analysell des Hainmeltalgstea ri ns folgendc Zahlen Iieferten :

1. 11. 111. 1V. Mittel.

Kohlenstoff 76,18 76,60 76,68 76,57 76,50 Wasserstoff 12,28 12,17 ' 12,17 12,40 12,28 Sauerstoff 11.64 11,23 11,lfi 11,03 11,22 --

100 loo loo 100 100.

Meine Untersuchung des Stearins aus Hammeltalg I ) weist nach, dafs die vorstehcnden Resultate der Aiialysen dicses Kiirpers richtig sind. Deon ich fand darin:

Kohlenstoff 76,74 Wasserstoff 12,42 Sanerstoff 10,84

100.

Andera verbllt es sich mit dem Stearin aus Rindstalg. Ich erhielt dasselbe auf folgende Weise. Das geschlnolzene Fett wurde iu ivarmen Aether ggossen und nach dein Erkalten der Liisuog das ausgeschiedeoe Stearin abgeprefst, welche Operation lnehrmals wiederholt wurde. So stellte ich aus Talg, welcber von drei verschiedenen Thieren herstammte, drei verschiedene Proben von Rindstalgstea- rill dar, vou denen die erste bei 61°,2 C., die zweite bei 61O C., die dritte bei 60°,7 C. schmolz. Bei der Analyse dieser Proben erhielt ich folgende Zahlen %):

I. 0,2724 Grin lieferten 0,7652 Grni. Kohlenslure iind 0,3092 Grm. Wasser.

11. 0,2497 Grm. gaben 0,7008 Grm. Kohlenslure uud 0,2765 Gnu. Wasser.

111. Aus 0,2688 Grm. endlich erhielt ich 0,7525 Gnn. Kolilensaure iind 0,298 Grm. Wasser.

1) Diesc Aonalrn Bd. 84, S. 230." 2 ) Alle in dierer Arbeit erwtihoten ElemcntaramlJ-sen sin4 mit Kuplrr-

oxyd im Souerstoffgassirom ausgrMrt worden. Die zur 'Aufsarnorlung der Kohlendure und des Wassers diencoden tipparite wurdm afirr nicht eher gewogen, a h bis der Sa~ers idf ails i l rns- l t~en clnrrli airno-

rpti,iritclic LiJt wL&r a i i ~ p i * i & h v n war .

55 1

Aris diescn Zahlcn folgt folgeude Zusalnmeusetziiiig der vcrschiedeiien Stearioyroben.

I. 11. 111. Kohleostoff 76,61 76,54 76,35 Wasserstoff 12,61 12,30 12,32 Sauerstoff 10,78 11,16 11,33 - - ~

100. 100. 100. Auch U u f f y ‘1 faud bei der Uutersuchung des Riuds-

talgstearins keineu hiihereu Kohlenstoffgehafi als 76,87 Procen t.

Aus diescn analytischen Resultaten folgt, dafs die Zu- satnmeusetzung des aus Rindstalg gewonnenen Stearins gaiiz mit der des Hammeltalgstearius tibereiukommt , und zwar ist sein Kohlenstoffgehalt um so griifser, je haher seiii Schmelzpuukt ist. Da nach meinen fruheren Uuter- suchuugen das in der angegebeneu Weise hergestellte Stca- riu stets nocli ciii Gemenge des eigentlichen reineu Stea- rius mit Piilmitin ist, welches letztere weniger Kohlenstoff eutlialt als das Stearin, so folgt daraus, dafs dieses schwe- rer i n Aether lijslich ist als das Yalniitiu und dafs es ei- lien b6lieren Sclimclzpunkt besitzt als dieses.

Als ich die Untersuchung des Stearins des Rindstalgs begann, schien mir dieselbe uamentlich deshalb interessant, \veil die aufsergew6hnlicbe Zusammensetzuug, welche das daraus dargestellte Stearin nach A r z b a c h e r besitzen sollte, vermuthen liefs, dafs eine eigenthiimliche, kohleustoffrei- chere fette Siiure als die Steariushre daraus wurde dar- gestellt werden kiinuen. Die Wiederholung der Analysen des Rindstalgstearins hat zwar dieseu Grund znr ulheren Erforschung der Zusainmciisetzuiig jenes Fettes hinwegge- noinmen. Dennoch schien cs mir wichtig genug, die Untersuchung fortzusetzeu, weun ich auch nur hoffen diirfte, die Uebereinstimmung iu der Zusammensetzung aucli dieses Fetts wit der der iibrigem tliierischeu Fette darzn- thuu. Dafs dasselbe wirklich niclit davon abweicht, wird 1) J m r n . fiir prakkr. Cltcin. Bil, 5 s . S . 358. * Qunrt. Journ. a/ t/w

O ’ h L I I I . soc ”%.! I: p . 303.

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die folgende Untersuchung ergeben. Icli habe iiidesseii gleichzeitig Gelegeuheit genommen , die etwas grbfsere Qiiantitat reiner Palmitinssure, melche ich bei dieser Un- tersuchung erhielt, dazu zu benutzen, um durch eine gr6- €sere Zahl von Atomgewichtsbestimmungen und Analysen der Verbindungen derselben ihre Form unwiderruflich fest- zustellen.

Der Gang der Untersuchung dieses Fetts war genau derselbe, welchen ich bei Zerlegung des Menschenfetts I )

und Hammeltalgs z, angewendet habe. Ich knnn es unter- lassen, ihn hier nochmals ausfiihrlich zu beschreiben. Niir das darf ich nicht iinerwlhnt lassen, dab ich zur partiel- lcii Fiillung der festen, fetten Sauren stets essigsaure Mag- nesia angeweiidet, welche, wie ich inicli nuu schon viel- fach iiberzeugt habe, zu diesem Zweck aufserordentlich viel anmendbarer ist, als die essigsaure Bnryterde, oder das essigsaure Bleioxyd.

Die Untersuchung des flussigen Theils der aus dem Riudstalg erhaltenen fetten Sauren ergab, d a t derselbe wcscntlich aus Oelsaure bestand, aufserdem aber nocb eiue audere Slure, freilich nur in geringer Menge enthielt, de- ren Atomgcwicht viel niedriger war, als das der iibrigeu dnriu enthaltenen fetten Sauren. Der in Aether lbsliche Tlieil des BleisaIzes des leichter in Alkobol lbslichen TheiIs der fetten Saure enthalt wesentlich diese beideu Sauren, welche sich dadurch von einander treiinen lassen, d a t man die Barytverbinduog derselben darstellt uiid init Aether ausziebt. Die Blsaure Baryterde bleibt zumeist ungelost, wglirend das Barytsalz der aiideren Saure sich leicht auf- liist.

Urn dieses Salz in moglichst reiuem Zustande zii er- halten, fdlte icli die Itlierische Liisung durch wenig Al- liohol, trennte den zuerst klebrig erscbeiiienden Nieder- schlag von der uberstehenden Fliissigkeit und wiederholte cliesc Operation so oft, bis der Niederschlag flockig wurde

1 ) Diese Annalen Bd. 84, S. 238. * 2 ) Diese Annalen Bd. 87. S. 3-53, *

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uud iiicht mehr zusammeuklebte. Er wurde darauf niit Aether enthaltcuden Alkohol gewascheu, getrocknet und der Aualyse uoterworfen.

Die so gewonnene Barytverbiuduug war nicht vollstiin- dig farblos, sondern etwas gelblich gefarbt , konute bei 110' C. getrocknet werden, ohne zusammen zu kleben, und enthielt ziemlich viel Baryterde, inehr als ich bei TJuter- suchuiig der analogen Verbindungen, welche aus deli fet- tell Saureii des Menschenfetts und des Hammeltalgs erhal- teu wordeu waren, gefundeu hatte. Die gauze Meuge der iuiiglichst reiuen Substanz, welche mir zu Gebote stand, betrug iiur so viel, dafs sie zu ,eiuer Analyse hiureichte. Uiese ergab folgende Zahlen :

0,2513 Grm. des Barytsalzes lieferteu 0,401 Grm. Koh- leiislure 0,1473 Grm. Wasser, und 0,1093 Grm. kohleu- saure Baryterde. Diese Zahlen eutsprecheu folgender Zu- snmineiisetziing :

Gerunden. Kohlenstoff 45.62 Wasserstoff 6,44 Sauerstoff 1456 Baryterde 3338

100. Es ist uicht mbglich aus diesen Zahlen eine eiufache

Forinel abzuleiteu. Wahrsclieinlich liegt der Gruud dafur darin, dafs die Substanz, welche zur Aualyse diente, noch immer nicht eiue chemisch reine Verbindung war. Un- geachtet der Abweichung der Resultate dieser Analyse von deneu, welclie ich bei Untersiichung des analogen Products aus dem Haininelfett erhielt I ) , wage ich doch nicht die Behauptuug aufzustellen, dak dieses vou jeuer aus dem Riiidstalg erhaltenen Barytverhiuduog wesentlich verschie- den sey. Ich glaube vielmehr, daL lehtere nur etwas voll- koiumeuer voii uiiweseutlichen Beiuoengungeii befreit wor- deli war.

Dic iilsaure Baryterde, ails welcher diirch Aether die I ) I ) iew \ i i i i . i Icii I%d 87, S. 563. *

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so eben erwiihntc Verbindung entfernt worden war, wurde mebrfach aus der alkoholischen Liisung umkrystallisirt. Die A n a l p erwies, dafs die so gcreinigte Substanz wirklich aus rciner 6lsaurer Baryterde bestand.

Ich erhielt folgende Zahlen : I. 0,7804 Grm. dieses Salzes gaben 0,260 Grm. schwefel-

saiire Baryterde, entsprechend 0,1707 Grin. oder 21,87 Proc. Baryterde.

XI. Aus 0,274 Grm. erhielt ich 0,5975 Grm. Kohlenslure, 0,233 Grm. Wasser und 0,0773 Grm. kohlensaure Baryterde.

Die Zahlen entsyrechen folgender Zusammensetzung :

Kohlenstoff - G1,20 61,82 3GC Wasserstoff - 9,45 9,44 33H Sauerstoff - 7,45 6,88 3 0 Baryterde 21,97 21,90 21,86 I Ba

I. 11. Berechnct.

_ _ _ _ _ _ 100. 100.

Den festen Theil der fetten Siiuren des Rindstalgs fand ich genau eben so zusammengesetzt, wie den eutsprechenden Theil der Sauren des Hammcltalgs. Er bestand wie dieser aus Stearinslure und Palmitinsaure. Nur schien hier die Menge der letzteren Sgure gegen die der ersteren etwas griJfser zu seyn. Auch bei der Untersuchung dieses Saure- gemisches beobachtete ich die Erscheinung, dafs bei allmli- liger Scheiduug dieser Sluren, in der Weise wie die ver- meintliche Anthropinsaure und Margarinslure, krystallisi- rende Slureportionen erhalten wurden, deren Sclilnelzpniikt bei 56O C. und 60° C. lag, aus denen aber dort reine Stea- rinslure hier reine Palmitinsaure mit Leichtiglieit dargestellt werden konnte.

Die Eigenschafteu der Stearinszure, welclie ich aus dem Rindstalg erhielt, stimiuteii vollkommen mit denen der ent- sprechenden ails Hammeltalg dargestellten Saure iiberein. Namentlich lag ihr Schmelzpuukt geiiau bei 69" bis G9",2 C.

Bei der Analyse dieser Saure erhielt ich folgende Zahlen: I. 0,2536 Grm. derselben lieferten 0,7045 Grm. Kohlen-

siiure uud 0,2873 Grm. Wasser.

11.

Uicsc Zalilen fiihren zu folgender Zusaunnensetzuiig :

Kohlenstoff 75,77 75,85 76,06 36 C Wasscrstoff 12,59 12,69 12,68 36 H Sauerstoff 11,61 11,46 11,36 4 0

0,'LSSS Grin. gaben 0,7934 Grin. Kohlensaiire uiid 0,3258 Grm. Wasser.

I. 11. Berechnet.

--- IW loll 100.

Die Palmitiuszure, welclie inir aus dein Riudstalg dar- zustclleu gelang, uiiterschied sich iii lieiner Weise VOII der aus dcm Hanimeltalg gewonnenen. Nauientlich lag ihr Schinelzpunkt bei 62O C. Arich ihre Zusammensetzung stiinrnt vollkoinlneii init der Formel C3 B3 O* zusainmen. Rei der Analyse dieser Sliure erhielt ich folgende Zahlen:

I. 0,2438 Grin. derselben liefertcn 0,6705 Grin. Koh- lensaure und 0,2788 Grin. Wnsser.

11. 0,235 Grin. gaben 0,6458 Grin. Kolilciisaurc und 0,2665 Grin. Wasser.

Diese Zalilen fuhreii zu folgeiider Zusaminensetzuug der Paliiiitiiis~ure aiis Riudstalg.

1. 11. Bereclinet.

Kohlenstoff 76,OO 7499 75,OO 32 C Wasserstoff 12,71 12,60 12,50 32# Sailerstoff 12,29 12,45 12,50 4 0 ____ -__ --

100 100 100.

Dn icli bei dieser Untersuchung eiue etmas griil'sere Menge Palmitiusaure erhielt, so habe ich dieselbe benutzt, um eiiie griikere Zahl von Verbindungen derselbeu darzu- stellen, und durch Atom,aewichtsbestimlnuu~en die oben fur 'sic aufgestellte Formel unwiederruflicli zu befcstigen. Eiuige dieser Verbindungen habe ich auch aiis Palinitin- siiiire dargestellt, die aus Hammeltalg gemoanen worden mar.

Zur Darstellung der eiuzelueii Verbindungen bedieiite ich micli geuan derselben Methode, welclie icli auch beuutzt hnbc, uiii die Verhindiingen der Stearinsiiure zii erhalteu,

iiud welche ich schou ausfiihrlicli bescbriebeu habe I ) . Es ist daher nicht nothweudig, hier noch einmal darauf zuriick- zukommen

Palmitlnsrurea Natrun.

Diese Verbinduug bildet, wenn sie sich aus ihrer alko- liolischen Lfisung abscbeidet, eine gallertartige Masse, die aber nach liingerem Stehen, wenigstens wenn cine hiurei- chende Menge Alkohol zugegeu ist, sich in bllttrige Kry- stnllchen umlindert. Im trocknen Zustande ist sie vollkom. iiien farblos. Bei der Analgse derselben fand ich folgende %ahleu :

I. 0,3612 Grm. lieferteu 0,1425 Griii. schwefelsaureii Nntrous, entsprechend 0,0622 Grin. oder 11,08 Proc. Na- tron.

11. 0,2485 Grm. desselben gabeu 0,6063 Grm. Kohlcn- siiure, 0,2 19 Grm. Wasser und 0,0468 Grrn. kohlensnurcn TSatrons.

Deiiiuach besteht dieses Salz n u s : I. 11. Berecliort.

Kohlenstoff - 68,67 69,06 32 C: Wasserstoff - 11,15 11,15 31H Saiierstoff - 9,13 8,61 3 0

11,08 l l ,03 11,16 1 & Natron ~ _ _ _ _ 100 100.

Palmitinsaure Magnesia.

Diese Verbindong bildet einen sclinee -meifsen, hiichst lockeren, krystallinischen Niederschlag , der in kochendem Alkohol 1i)slich ist, beim Erkalteu der L6lsung sich aber fast vollstxndig wieder abscheidet. Sie krystallisirt hiebei in kleinen, mikroskopischen, rechtwinkligen Bkittchen. In hiiherer Temperatur scbmilzt sie, ohue sich zu zersetzen. Ihr Schinelzpiinkt liegt ctwa hei 120" C.

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Bei dcr Aiialyse dieser Verbindung faiid ich folgeude Zahleii :

I. 0,5538 Grm. dieser Verbindung enthielten 0,0422 Grin. Magnesia.

11. 0,212 Grin. derselben lieferten 0,554 Grin. Kohlen- saure 0,2215 Grin. Wasser ulid 0,0163 Gnn. Magnesia.

Die entsprechende Verbiuduug der aus Haiumelfett dar- gestellten Palinitinsaure gab bei der Atomgewichtsbestiw mung folgende Zahlen:

111. 0,3735 Grin. lieferteii 0,0435 Grin. Magnesia. IV. Aus 0,514 Grm. erhiclt icb 0,0388 Grm. Magnesia.

Atis Rind3taIg. A u s €Iammelfalg. 1. 11. 111. 1V. Iirrechnet.

Kohleastoff - 71,27 - - 71,91 32 c Wasserstoff - 11,61 - - 11,61 31 B Sauerstoff - 9,43 - - 8,99 3 0 Magnesia 7,G2 7,69 - 7,58 7,55 7,49 1 Mg

Palmitinsaure Baryterde ist ein weihes krystallinisches Pulver, das sich durch seineii Perlinutterglanz auszeichnet. Betrachtet man sie inittelst des Mikroskope, so erkeiiut man lhnliche krystallinische Blattchen, wie sie das Magnesiasalz bildet. In der Hitze zersetzt sicli diese Verbindung, bervor sie schmilzt.

1 oil LOO.

Bei der Aiialyse derselbeii erhielt ich folgeude Zahleri : I. 0,5313 Grin. der palinitinsaurcn Baryterde aus Rinds-

talg lieferteii 0,1923 Grm. schwefelsame Baryterde, eat- sprechend 0,1263 Grill. oder 23,77 Proc. Baryterdc.

11. 0,2195 Grm. derselbeii Yerbinduug gaben 0,523 Grm. Kohleusiiure, 0,2187 Grin. Wasser uud 0,0764 Grm. kohlen- saure Baryterde.

Die eiitsprechende Verbindung der Paliuitiiisiiure aus tleiii Hainineltalg gab hei der Atoingewichtsbestimmung fol- gende Zalilen:

111. 0,5878 Grm. liefelten 0;2107 Grim schwefelsaure Baryterde, eutsprechend 0,1383 Grim oder 23,53 Proc. Ba ry tcrd e,

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I. II. 111. Kohlenstoff - 59,04 - Wasserstoff - 9,74 - Sauerstoff - 745 -

Aus Itiodstalg. Ails 1laniruelt;ilg. Brrecliiret.

59,37 32 c 9,59 31 44 7,42 3 0

Baryterde 23,77 23,77 23,53 100

23,62 1 ha loo.

Palmitiosanres Bleioxy

Diese Verbinduug ist ein schnee- weifses Pulvcr, tlas unter dew Mikroskop betrachtet aus kleinen Schiippclieii zu bestehen erscheint. Bei eiuer Teinperator zmischeu 1 1 0 " uiid 120" C. schmilzt sie und erstarrt beim Erkalten zu einer weifscu, undurchsichtigeu, ganzlich unkr~stalliniechen Rlnssc.

Die Analyse dieser Verbindung fiihrte zu folgenden Zahlen:

I. 0,4314 Grm. Iieferten 0,0937 Grm. Blei und 0,0339 Grni. Uleiosyd, eutsprechend 0,1252 Grni. oder 29,021 Proc. Blei.

11. 0,2053 der bei gelincler Wiirine geschlnolzeneii Ver- hindung gaben 0,4033 Grin. Kohlensaure, 0,1592 Grm. Wasser und 0,0216 Grin. Blei uncl 0,0407 Grm. Bleioxyd.

A m dieseu Zahlen ergiebt sich folgende Zusamiueiiset- zuug dieses Salzes:

I. I I. nercchnet. Kohlcnstoff - 53,57 5334 3.2 c Wasserstoff - 8,62 8,6J 31 Sauerstoff 8,87 s,9a 4 0 Blci 29,05 28,94 28,89 1 PI)

100 __ 100.

Palmitiosaures Kopferoxyd.

Dieses palmitinsaare Salz bildet ein hell griinlich-blaues, schr lockeres Pulver, das aus selir klcinen, iiur durch das Mikroskop erkennbaren Bllttchen besteht. Beim allui~ligen Erliitzeii schlnilzt es zu einer griiiien Flussigkeit, die sicli Bci iiur wenig liiilicrcr Temperntnr zersetzt.

580

Bci der Aanalyse dieser Verbindung erliielt ich folgcnde Zahlen ;

I. 0,3742 Grm. lieferten 0,0521 Grm. Iiupferoxyd, ent- sprechend 13,92 Proc.

11. 0,1908 Grm. der Verbindung lieferten 0,1663 Grin. Kohlensaure, 0,1851 Grm. Wasser und 0,027 Grin. Kupfer- osyd.

Die Resultate der Analyse fuhrcn zu folgender Zusam- inensetznng des palmitiiisaurell Kupferoxyds:

I. 11. Bercchoet. Kohlenstoff - 66,65 66,98 32 C Wasserstoff - 1Q,78 10,82 31 €I Sauerstoff - 8,42 s,37 3 0 Kripferoxyd 13,92 14,15 13,83 1 C" -- ~

100 100.

Palmitinsnnres Silberoxyd.

Diese Verbindung ist ein selbst unter deln Mikroskope gtinzlich ainorph erscheinendes, weikes, nieist ein weaig ins Graue ziehcndes, liticlist toluminGses und leichtes Pul- vcr, das sich selbst im Tageslicht nicht schwarzt. Getrock- net ersclieint es als ein volumintises, lockeres, leicht zu kleinen Hiufchen zusamlnenballendes Pulver.

Die Analyse dieser Verbindung ftihrte zu folgeiiden Zalilen :

I. 0,6338 Grm. des palmitinsauren Silberoxyds aus Rinds- talg gaben 0,1298 Grin. metallischen Silbers, entsprechend 29,79 Proc.

11. 0,267 Grm. dcssclbcii Salzcs lieferteii bei der Elc. meiitnrniiniyse 0,516 Grin. I<ohlensaare, 0,205 Grm. Wasscr und 0,0794 Grm. Silber.

Eei der Atomgewichtsbestimmung eines anderen Silber- salzes, clas aus Palmitinsiinre dargestellt morden war, wclchc aus Hammeltalg gewonncn war , erhielt ich folgendes Re- sultat.

111. 0,428 Grin. hinterlieken beim Gliihen 0,1272 Grin. inrtallisrlien Silhcrs, cntsprecbend 29,73 Proc.

590

Aus Riodstdg. Aus Mnrnrneltalg. 1. 11. I l l . Bereelmet.

Kohlenstoff - 32,71 - 52,89 3 2 C Wasserstoff - 8,53 - 8,54 31 H Sauerstoff - 9,02 .- 8,84 4 0 Silber 29,79 29,74 29,iB 29,72 1 Ag

100 100.

Palmitinsawes dethyloxyd.

Diese Verbinduug habe ich genau in derselbeu CVcisc dargesteIIt und gereinigt, wie die entsprecbende Verbindung der Stearinsaure ’). Das palmitiusaure Athyloxyd sclimilzt bei 24O,2 C., wird also fliissig, wenn man es in die Hand nimmt, und erstarrt beim Erkalten zu einer blattrig krystal- linischen Masse. Wcnn es sich aus einer verdiinnten alko- bolischen Lbsung bei einer Temperatur von 5 O bis 10” C. abscheidet, so scbiefst cs in langen flachen Nadela an. Ich babe letztere von ciuer Lange VOD vier Linien gesehen.

Bei der Analyse des Palmitinsaureathers erhiclt ich fol- gende Resultate:

I. 0,1662 Grm. desselben lieferten 0,4635 Grin. Kohlell- siiure und 0,1904 Grm. M’asser.

11. Aus 0,168 Grm. derselben Verbindung crliielt ich 0,4676 Grm. Kohlensaure und 0,1914 Grin. Wasser.

Hiernach besteht diese Verbindung aus : I. 11. Bercchaet.

Kohlenstoff 76,06 75,91 76,06 36 C: Wasserstoff 12,73 12.66 12,68 36 €4 Sauerstoff 11,21 11,43 1126 4 0 - - __-

100 100 100. Scbliefslich sey es mir erlaubt, die Resultate clieser Ar-

beit in wenige Worte iioch. einmal zusaminea zu fassen. 1 ) Die Angabe von A r z b c h e r, wonach das aus Kinds-

talg gewonnene Steariii ungefahr zwei l’roc. Kohlenstoff mehr elithalten soll, als das aus Hammeltalg dargestellte,

I ) Diesc i\nnaIrtl B J . 8i , S. 567.”

59 1

ist nicht richtig. Beide K6rper haben gain dieselbe Zti- snmmensetzung.

2) Der fliissige Theil der aus dem Rindstalg durch Verseifung dargestellten fetten Stiure besteht wesentlich aus Oelsaure (C36 €433 OS+RO), enthtilt abcr noch einc geringe Meuge einer anderen Saure, die ein niedrigeres Atomgewicht besitzt, als die Oelsaure.

3) Der feste Tbeil der aus dieseni Fett gewonnenen fetten SIiireii besteht wesentlich aus zwei Sluren, der Stea- rinstiure ( ( 2 3 6 0 3 +El) und der Palinitinsdure (CJ W 3 I

4) Das palmitinsaure Natron besteht aus CJ €33 O 3 Na.

6) Die palmitinsaure Baryterde aus C3 H3 O 3 i a . 7 ) Das palmitinsaare Bleioxyd ails C3 * 4 4 3 I 0 3 Pb. 8 ) Das palinitinsnure Kupferoxyd aus C3

o7+w).

5 ) Die palmitinsaure Magnesia aus C3 H3 O3 M n".

' 03 Cu.

9 ) I h s palmitinsaiire Silberoxyd aus C3' H3 I O 3 A g- 10) Die Zusammcnsctzung des palinitinsaurcn Aethyl-

oxgds (des Palinitinstiuretithers) endlich katin durch die Forinel C J z €I31 O 3 + C * H 5 O ausgedriickt werden.

Der Rcisende zu Lantle wird auch in einf6rmiger Gegend durcli cine Mannichfnltigkeit von Gegenstlnden leicht in steter bufmerksamkeit erhalten. Denn die organische und unorganische Natur, die Gestaltung des Landes, der Mensch, seine industriellen und technischen Erzeuguisse bieten einem .Jeden, je nach der Sphare seines Wirkungskreises und der ilin beschdftigenden Idceu , hinliinglicbe geistige Beschtifti-