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123 laiigcin Stehcii ein gcriuger flockiger Niederscblag hcrvor- gcbraclit. Rei Gegenwart von WeiiisteiiisPure entstelit in Auflb- suogeii dcr antimonicliten Saure durcb 0xals:iure keiu Nie- dcrscblag, oder nur eiii geringer, wie 7.. 13. in eincr Auf- iosani; vou Brechweiiisteiii. Die Rediictioii des Goldes aus dcr Goldcliloridaufliisullg erfolgt abcr iii einer Aufliisu~~g tlcs Rrcchweiiisteins; uur etwas langsaln iu der Kalte. Ebcii so wird, weiiii inan zu der Ariflbsiing dcs Brecliweinsteins Ksliliydra~lilsung selzt, durcti salpetersaurcs Silbcroxycl ein scliwarzer, in Amrnoiiiak nicht liislicher Niederschlag er- zeugt. X. Ueher die Zusummensetzung ctes Schorlumils, eirces neuen titanhaltigen Minerals ; oon C. Hummelsherg. She p h a r d beschrieb vor einiger Zeit I ) cine ncuc Miiic- ralsiibstanz von Mugnet Cove, Hot Springs - County, Arlcun- sus, iu deu vereinigten Staaten, wclcbe daselbst in Gescll- schaft eioigcr anderen gleichfalls sclieiubar neueii Mineralien, des Arkausits und Ozarkits, vorkommt. Er hat die Krystall- form nur uubestiniint angegeben, insoferu die Grundforin eiiie rhomboidische seyu soll, als secundare Formen aber sechs- seitigeprislneu vorkommeii, dereii Seitenkaiiten durch schinalc gliiuzeiide FlPchen abgestumpft sind. Die Spaltbarkeit is1 uur uiideutlich, der Brucli musclilig. Hsrte 7 - 7 i. Spec. Gewicht = 3,8G2. In Betreff des cliemischen Vcrlialteus giebt Sli c 1) ha I’ tl Folgeudes au : der Scborlauiit licfcrt beiin Erhitzcn etwas Wasser, und schmilzt beiin Glulieii des Glases, etwn 3 Proc. an Gewicht verlierend. Vor dcui Liitlirohr schmilzt er leiclit mi t kauin iucrklichein Sch8urneii zri ciiier obsicliatililiiiliclieii 1) Sillini. Journ. If. Scr. 11. 251.

Ueber die Zusammensetzung des Schorlamits, eines neuen titanhaltigen Minerals

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Page 1: Ueber die Zusammensetzung des Schorlamits, eines neuen titanhaltigen Minerals

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laiigcin Stehcii ein gcriuger flockiger Niederscblag hcrvor- gcbraclit.

Rei Gegenwart von WeiiisteiiisPure entstelit in Auflb- suogeii dcr antimonicliten Saure durcb 0xals:iure keiu Nie- dcrscblag, oder nur eiii geringer, wie 7.. 13. in eincr Auf- iosani; vou Brechweiiisteiii. Die Rediictioii des Goldes aus dcr Goldcliloridaufliisullg erfolgt abcr iii einer Auf l i i su~~g tlcs Rrcchweiiisteins; uur etwas langsaln iu der Kalte. Ebcii so wird, weiiii inan zu der Ariflbsiing dcs Brecliweinsteins Ksliliydra~lilsung selzt, durcti salpetersaurcs Silbcroxycl ein scliwarzer, in Amrnoiiiak nicht liislicher Niederschlag er- zeugt.

X. Ueher die Zusummensetzung ctes Schorlumils, eirces neuen titanhaltigen Minerals ;

oon C. Hummelsherg .

S h e p h a r d beschrieb vor einiger Zeit I ) cine ncuc Miiic- ralsiibstanz von Mugnet Cove, Hot Springs - County, Arlcun- sus, iu deu vereinigten Staaten, wclcbe daselbst in Gescll- schaft eioigcr anderen gleichfalls sclieiubar neueii Mineralien, des Arkausits und Ozarkits, vorkommt. Er hat die Krystall- form nur uubestiniint angegeben, insoferu die Grundforin eiiie rhomboidische seyu soll, als secundare Formen aber sechs- seitigeprislneu vorkommeii, dereii Seitenkaiiten durch schinalc gliiuzeiide FlPchen abgestumpft sind. Die Spaltbarkeit is1 uu r uiideutlich, der Brucli musclilig. Hsr te 7 - 7 i . Spec. Gewicht = 3,8G2.

In Betreff des cliemischen Vcrlialteus giebt Sli c 1) h a I’ t l

Folgeudes au : der Scborlauiit licfcrt beiin Erhitzcn etwas Wasser, und schmilzt beiin Glulieii des Glases, etwn 3 Proc. a n Gewicht verlierend. Vor dcui Liitlirohr schmilzt er leiclit mi t kauin iucrklichein Sch8urneii zri ciiier obsicliatililiiiliclieii

1 ) S i l l i n i . Journ. I f . Scr. 11. 251.

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K ~ g c l , die iiiclit uiag~ictisrh is!. Die Coi~axpci4t: i a t durcli- siclitig uiid hellgriin gefarbt. - Voii Siioreti wird das Mi- neral uiiter Bildung einer Kieselgsllerte zersetzt. Scine we- sentlicbcn Bestaudttieile siiitl Kicselslure, Ytterer.de, Thor- erdc (? ) , Eiscriosyd utid Wasser. C e r und Laiithaii l i e h t sich iiiclit auffinden.

Der Gute des Hrii. A. K r a i i z , welcher sich iin Besilz V O I I krystallisirtetn uod derbem. Schorlainit b e h d e t , ver- dankc ich cine Probe des lctztercii, dcr cine glaiizciitl scliwarze, iiiit eiiietii duiineu Aufluge voii Ilrauneisciistein bedeckte Masse voii vollko~~irne~i inuscliligeni Rrucli bildct. Die HBrte ist die von S h e p h a r d angegebene, uud auclt (Ins spec. Gcwiclil, wclcties V O I I grobcm Pulver = 3,783 gefu~idcu w ~ t t d ( t , stiaitiit zietrtlich gut i t i i t deli Augaben j e . HCS Beobnchtcrs iibcrciii. Dns chcinisclic Verhalteit der SjubStiliiz ist iiidesseii cin so gatiz vcrscliiedeiics, d a k iclr auf dio Verrnotliuag knin, ctwas andercs als Scliorlainit i i i

H~iiidcn ti habeu, wenti iiicht eitierscits dic Idcutitlit dcr iiofseren Charaktere, uiid ntidercrseits die bestiniintc Ver- sicher.ung des Hrn. K r a u z , dafs diefs der liclite SclioIln- i t t i t scy , dieser Verinnthung widcrsproclicn hatteo.

13eiiii Erhitzeu giebt das Mineral nichts Fliichtiges. 111 tlur Platinznnge vor dcin Liithrohr crliitzt, schmilzt es a11 tlcii Kaiilen schwer zu cincr schwarzen Masse. Die Bo- rnuperle ist in der aufseren Flarniiie gelb, und w i d , falls iticlit cine gri)fserc Mcnge der Probe aufgelilst worden, beiiii Abkuhlen farblos; i n der innern erscheiiit sic iiacli dcr Be- Iiaadlung init Zitin gruti. PIiosptiorsnIz Iiefcrt i n dcr au- fscrcii Flniiiiiic ebciifalls ciu gelbes Glas, wclches sicli uoch leicliter ciitfiirbt ; aitf Kolile i i i der iaucreii Flamme init %inn bcliaiidclt , wird es zuletzt deutlich violctt.

Von, Chlorwasserstoffssure wird das feiugepulvcrte Mi- iieral zwar angegriffcii, iutlem sich eiu liellercs P u l v ~ r . a b - scheidet, uiid cine gelbliclie Flussigkeit erlialten wird, welclie init Amiiioniak einen ebcnso kefarbteii Niuderschlag erzeugt, nnch desseii Abscheidung Oxalsaurc cine F2llu11g roil Kalk gicbt , aber diesc Zersctzung ist schr unvollst2ndig.

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Ueiui Gliilieii i t 1 ciilein versclilosseiicii Platiiitiegcl i i i i -

clcrtc das Pulver wcder scin Gewiclit iiocli seine Farbe. Es wurden zwei Ai~nlysen gcmaclit; I. durcli Schllielzeu

Init kohlensaurem Natroii, uiitl Bchaiidluiig dcr Massc nach A r t eines Silicats, wobei ein in Clilorwasserstoffsaurc UU-

aufliislicher, Kieselsaure, Titaiisiiure und Alkali entlialteiider Ruckstaud blieb, dcr durch saures schrvefelsaures Kali aufge- schlossen werden inufste; uiid II., wobci zwcckmiifsiger dicfs lctztere sogleich benulzt , und cler ausgelaugtc Riickstnnd, welcher nur aus Kieselsaure, schwcfelsnurciii Kalk uiid wenig Titansaure bestand, nach dein Gliihen init einer conceiitrir- tcii Auflilsung voii kolileusaurem Xatroii gekocht wurtlc, welche die Kieselsaure auszog, worauf der eatstandene koh- leiisaure Kalk sich durch verdiinnte Clilorwasscrstoffslure aiiszicheii liefs. Durch Kochen fie1 aus der schwefelsau- ren Fliissigkeit Titansatire nieder, und eiue kleine Meiigc derselben, welche aufgeliist blieb, wurtle atis deni Eiscii- oxyd nach dein Gliiheii desselben, durcli Digostioii init Chlorwasserstoffsaure, Schinelzen des 1Jii;;eliistcn mit s a i l - rein Knli u. s. w. erhalteu.

Der beiin Scliinelzcii des Sclioihiiiits init dem Kalisnlzc uiid Behaudelii der Masse init Wiisser blcibendc RiicLstnntf eiithielt keine Taiital- (Niob - P c l o p - ) s ~ u r c , uud er so we- iiig, als die saure Fliisbighcit ciithieltcii Cer, Lantliaii, Yt- tererde oder Beryllcrdc; niir cine Spur Thonprdc l ick sicl i n ach \v cis en.

1,508 Grm. gaben : 0,42 Kieselsliure, welche uocli etwas Titansaure enthielt, 0,231 Titausaure, O,Y9f3 Eisen- oxyd , 0,48256 Kalkcrdc und 0,02288 Talkerdc.

3,343 Grm. gaben : (1,872 KieselsSiire, 0,58 Titaii- sliure, 0,818 Eiseiioxyd; 1 , O l Kallrcrdc und 0,0319 Tnlk- erde.

Das Eiseii eiitlialt eiuc kleiue Mengc Mangaii, uiid ist in der Substaliz als Oxydul aiizuiiehineii, wofur der Ge- miclitsiiberschufs, die Reactioii der ch1or~v;isseistoffsaurei~ Aufliisuiig des Minerals, so %vie das Ver1i:iItiiifs der Ec- standtheile uherhaupt sprecheii.

I.

11.

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1. 11. S a 111 I'btO n: Iiiesels%ure 37,85 ' ) 26,09 13,*55

Eiseiioxydril 23,75 22,83 5,07 Kn I k e r (1 c

l,52 l,55 0,61 Talk erde

Titaiiszure 15J.2 17,3G 6,74 ? )

31,12 8,S3 15,53 1 32,O I ___ . . . - 100, -15 98,95.

Die Sauerstoffinengen stclieii offeabar iii deiii Vei,lijilL- iiifs von 2 : 1 : 2, so dafs dieser titanitahnliclieii Verbiudung rler Ausdruck

2fi3 Si? + 3 R 1 T i ziikouiint.

Verwnndelt inail iu 11. 22,83 Eisenoxydul iu dns Aeqiii- vnlent, = 17,81 Kalkerde, uiid 1,55 Tnlkerdc in 2,l-1 K;tlk- C ~ C , so crlialt inail:

oder Iiir 100:

Kiesclslure 26,OY 27,60 Titaiissure 17,X 19,37 Kalkerde 51,O7 54,03 --

94,52 100.

w~itireucl obigc Forniel verlangt:

4 At. Kieselsiiure 28,61 3 - Titansiiure 19,13

12 - Kalkcrde 52,26 100.

Der Titauit enthalt, bci gleiclier Menge Titaiis:iurc, n u r linlb so vie1 Kieselsgure uiid 4 a n Kalkcrde.

Dn S h e p h a r d keiiie Bewcise fur die Richtigkeit der von ihin nngegebeiieii Bestaiidtlicile beigcbrncht hat, die von inir gefundenen aber s%mmtlicli nuf illre Reinlieit ge- pruft wurdcii, nainentlich was die Titansiiure betrifft, so darf die gefundeiie Zusaminenaetzung 'fur den Schorlainit wohl aIs richtig gelten.

I ) Scliliefst, wie gesagt, etwas Titans:iiire cin.

? ) Ti = 314,69.