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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 65 phosphat keine siehtbare Reaktion gibt. --B. Der zweite Tell der Untersuchungs- 15sung wird 5 min auf dem Wasserbad erhitzt. Bei Anwesenheit yon Triehlor- melamin f~llt ein refer unlSslieher Stoff aus, Trichloreyanurs~ure gibt einen weii]en krist~llinen Niederschlag. -- C. 100 mg Brenzcateehin werden auf einmal zum dritten Teil der UntersuchungslSsung gegeben. Die L(~sung fi~rbt sieh innerhalb 1 min violett, wenn sie Chlo~amin T enthi~lt, gelb bis gelbgriin mit H~lan, rot- braun mit Cyanursi~ure und griin mit Triehlormelamin. Chloriertes Natrinmphos- phat gibt keine sichtbare Reaktion. -- D. 100 mg der urspriingliehen Unter- suehungssubstanz werden in 5ml 10~ Natronlauge gelSst und mit 0,5 ml 5~ Kupfersulfatl5sung versetzt. Es wird geschiittelt und der entstehende Niederschlag nach 2 rain gepriift. Bei Anwesenheit yon Chloramin T bleibt der Niederschlag blau, die iiberstehende Fliissigkeit hat eine violette Farbe. Mit Tri- ehlormelamin wird der Niederschlag blaugriin, die Fliissigkeit ist nicht violett. Bei den anderen Stoffen ist der Niederschlag schwarz. H.-F. KU~A~DT 3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Ph~rmazie Fiir die Isolierung yon Arzneimitteln aus Suppositorien lind Salben ist das iibliche Extraktionsverfahren meist nicht anwendbar. N. K~EVTZK~WP ~ schli~gt folgende Arbeitsweise vor: Analyse yon Suppositorien. Man 15st das zerkleinerte und gut getrocknete Zi~pfchen in wasserfreiem Methylenchlorid, zentrffugiert, behandelt den Riickstand nochmM mit dem LSsungsmittel und wiederholt dies~ bis keine weitere AuflSsung mehr erkennbar ist. Der Riickstand enth/~lt anorgani- sehe und organische Salze sowie Suffonamide. Er wird nach dem Trocknen in iiblicher Weise welter untersucht. ])as Ffltrat wird auf dem Wasserbad verdampft und der Riiekstand sorgf~ltig im Vakuumexsiccator getrocknet. Man unterwirft ihn dann einer Vakuumsublimation bei etwa 12 Torr und einer 01b~dtemperatur yon 150--190 ~ C. Dabei sublimieren die meisten Arzneimittel und kSrmen im Sublimat nach noehmaligem Sublimieren oder naeh Umkristallisieren durch Sehmelzpunktsbestimmung identifiziert werden. Die Sublimation wird in dem Apparat yon B. I:~EICI~ERT 2 durchgeftihrt. -- Fiir Salben ist das Sublimations- verfahren nieht geeignet, weft aus den Salbengrundlagen unter den Sublimations- bedingungen immer leicht siedende Anteile abdestillieren. Hier bew~hrt sieh eine Adsorptionsmethode an Aluminiumoxyd (,,neutral" WOEL~), dureh das die Salben- grundlagen als Neutralstoffe viel schw~eher adsorbiert werden als viele Arznei- mittel. Zur Durchfiihrung der Trennung 16st man 1 g Salbe in 10 ml LSsungs- mittel und gibt die LSsung auf eine Aluminiumoxyds~ule yon 8,5 cm H6he (~ 10 g Aluminiumoxyd), die vorher mit dem gleiohen LSsungsmittel ges~ttigt wurde. Der Durehlauf soil 30 rain dauern. Dana eluiert man mit demselben LSsungsmittel so, dal~ die Durehlaufzeit fiir ]e 5 ml 10 rain betr~gt. Alle untersuchten Salben- grundlagen werden mit etwa 25 ml LSsungsmittel eluiert, wobei Chloroform, Benzol und ~ther meist gleichgut brauchbar sind (bei Adeps suillus eignet sieh nur CHCI~). Die Arzneimittel bleiben quantitativ auf der S~ule zuriick. Sie werden ansohliel~end mit polaren LSsungsmitteln, die selbst gut an Aluminiumoxyd ad- sorbiert werden, zurtiekgewonnen, allerdings nieht immer quantitativ. A. KlYRTENACKER Uber eine Bestimmungsmethode yon ~thyleniminderivaten (die als Krebsheil- mittel gepriift werden) berichten E. ALL]~ und W. SE~MA~ ~. Xthyleniminderivate 1 Dtsch. Apotheker-Ztg. 1955, 640--642. Univ. Marburg/Lahn. 2 Dtsch. Apotheker-Ztg. 1941, 233. a Analyt. Chemistry 27,540--543 (1955). Amer. Cyanamid Co., Bound Brook, 5[. J. Z. anal. Chem., Bd. 151 5

Über eine Bestimmungsmethode von Äthyleniminderivaten

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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 65

phosphat keine siehtbare Reaktion gibt. - - B . Der zweite Tell der Untersuchungs- 15sung wird 5 min auf dem Wasserbad erhitzt. Bei Anwesenheit yon Triehlor- melamin f~llt ein refer unlSslieher Stoff aus, Trichloreyanurs~ure gibt einen weii]en krist~llinen Niederschlag. - - C. 100 mg Brenzcateehin werden auf einmal zum dritten Teil der UntersuchungslSsung gegeben. Die L(~sung fi~rbt sieh innerhalb 1 min violett, wenn sie Chlo~amin T enthi~lt, gelb bis gelbgriin mit H~lan, rot- braun mit Cyanursi~ure und griin mit Triehlormelamin. Chloriertes Natrinmphos- phat gibt keine sichtbare Reaktion. - - D. 100 mg der urspriingliehen Unter- suehungssubstanz werden in 5ml 10~ Natronlauge gelSst und mit 0,5 ml 5~ Kupfersulfatl5sung versetzt. Es wird geschiittelt und der entstehende Niederschlag nach 2 rain gepriift. Bei Anwesenheit yon Chloramin T bleibt der

�9 Niederschlag blau, die iiberstehende Fliissigkeit hat eine violette Farbe. Mit Tri- ehlormelamin wird der Niederschlag blaugriin, die Fliissigkeit ist nicht violett. Bei den anderen Stoffen ist der Niederschlag schwarz. H.-F. KU~A~DT

3. A n a l y s e n m e t h o d e n a u f d e m G e b i e t e d e r P h ~ r m a z i e

Fiir die Isolierung yon Arzneimitteln aus Suppositorien lind Salben ist das iibliche Extraktionsverfahren meist nicht anwendbar. N. K~EVTZK~WP ~ schli~gt folgende Arbeitsweise vor: Analyse yon Suppositorien. Man 15st das zerkleinerte und gut getrocknete Zi~pfchen in wasserfreiem Methylenchlorid, zentrffugiert, behandelt den Riickstand nochmM mit dem LSsungsmittel und wiederholt dies~ bis keine weitere AuflSsung mehr erkennbar ist. Der Riickstand enth/~lt anorgani- sehe und organische Salze sowie Suffonamide. Er wird nach dem Trocknen in iiblicher Weise welter untersucht. ])as Ffltrat wird auf dem Wasserbad verdampft und der Riiekstand sorgf~ltig im Vakuumexsiccator getrocknet. Man unterwirft ihn dann einer Vakuumsublimation bei etwa 12 Torr und einer 01b~dtemperatur yon 150--190 ~ C. Dabei sublimieren die meisten Arzneimittel und kSrmen im Sublimat nach noehmaligem Sublimieren oder naeh Umkristallisieren durch Sehmelzpunktsbestimmung identifiziert werden. Die Sublimation wird in dem Apparat yon B. I:~EICI~ERT 2 durchgeftihrt. - - Fiir Salben ist das Sublimations- verfahren nieht geeignet, weft aus den Salbengrundlagen unter den Sublimations- bedingungen immer leicht siedende Anteile abdestillieren. Hier bew~hrt sieh eine Adsorptionsmethode an Aluminiumoxyd (,,neutral" WOEL~), dureh das die Salben- grundlagen als Neutralstoffe viel schw~eher adsorbiert werden als viele Arznei- mittel. Zur Durchfiihrung der Trennung 16st man 1 g Salbe in 10 ml LSsungs- mittel und gibt die LSsung auf eine Aluminiumoxyds~ule yon 8,5 cm H6he (~ 10 g Aluminiumoxyd), die vorher mit dem gleiohen LSsungsmittel ges~ttigt wurde. Der Durehlauf soil 30 rain dauern. Dana eluiert man mit demselben LSsungsmittel so, dal~ die Durehlaufzeit fiir ]e 5 ml 10 rain betr~gt. Alle untersuchten Salben- grundlagen werden mit etwa 25 ml LSsungsmittel eluiert, wobei Chloroform, Benzol und ~ther meist gleichgut brauchbar sind (bei Adeps suillus eignet sieh nur CHCI~). Die Arzneimittel bleiben quantitativ auf der S~ule zuriick. Sie werden ansohliel~end mit polaren LSsungsmitteln, die selbst g u t an Aluminiumoxyd ad- sorbiert werden, zurtiekgewonnen, allerdings nieht immer quantitativ.

A. KlYRTENACKER

Uber eine Bestimmungsmethode yon ~thyleniminderivaten (die als Krebsheil- mittel gepriift werden) berichten E. ALL]~ und W. SE~MA~ ~. Xthyleniminderivate

1 Dtsch. Apotheker-Ztg. 1955, 640--642. Univ. Marburg/Lahn. 2 Dtsch. Apotheker-Ztg. 1941, 233. a Analyt. Chemistry 27,540--543 (1955). Amer. Cyanamid Co., Bound Brook, 5[. J.

Z. anal. Chem., Bd. 151 5

66 Berioh$: Spezielle analytisehe Methoden

reagieren mit Thiosulfat nach folgender Gleichung: /01~2 --N~[H2C + NapS~Oa + H~O -+ --N--CHp--CHpSpOsNa + NaOH.

l H

Man gibt einen Uberschu~ yon Natriumthiosulfat zum J~.thyleniminderivat und ffigt au•erdem Salzs~ure bis zum Erreichen des pH-Wertes 4 (Optimum der Reak- tionsgesehwindigkeit) hinzu. Die dureh die Reaktion freiwerdende Natronlauge neutralisiert einen Tell der Salzs/~ure. Durch Bestimmung der verbrauchten Salz- s/iure kann die vorhandene Menge _~thylenimin bestimmt werden. - - Aus/i~hrung. Zu ungef/~hr 3 Milli/~quival. _~thyleniminderivat (i _~qu. entspricht einer _~thy- leniminogruppe), die genau eingewogen werden, gibt man 50 ml ThiosulfatlSsung (20 g NapS20 a �9 5H~O in 100 m] gelSst) und 1 Tropfen Methylorangeindieator. Man titriert mit 0,1 n Salzsaure bis p~ 4 (u. U. Vergleich mit einer mit Methyl- orange versetzten PufferlSsung yore pH 4). Der Endpunkt der Titration mull mindestens 10 see bestehen bleiben. Man lal3t nun die LSsung ~ Std stehen, fiigt einige Tropfen Phenolphthaleinl6sung hinzu und titriert mit 0,1 n NaOtt-LSsung bis zum Umschlagspunkt. Die ganze Operation wiederholt man als Vergleieh ohne _~-thyleniminderivat. Der S~m'everbraueh minus dem Verbrauch an Alkali korrigiert durch die Vergleiehsmessung, ist ~quivalent den anwesenden ~thyleniminogruppen. Der Fehler der Bestimmung betr~gt etwa J= 0,2%. H.-F. KURANDT

Die potentiometrisehe, niehtw~illrige Titration yon Barbituraten (BB) in pharmazeutisehen Zubereitungen beschreiben C~. J. SWARTZ und N. E. FossL - - Arbeitsweise. 0,1--0,2 g (genau gewogen) der gepulverten, BB-haltigen Zubereitung werden in einem Beeherglas mit genau 5 m! Polyathylenglykol 400 (P~-G 400) versetzt. Nach weiterem Zusatz yon 45 ml Chloroform erfolgt naeh LSsung des Arzneistoffes dessen Titration mit 0,1 n NatrinmmethylatlSsung unter Verwendung des FxsHER-Titrimeters. Praparate, die BB in Form ihrer Salze enthalten, werden in 10 ml Wasser gelSst, erforderlichenfalls filtriert und die L6sung nach dem An- s~uern in einem Se~n~XLL-Apparat erschSpfend mit CHC] a extrahiert. Die ver- einigten Aussehiittelungen engt man auf 45 ml ein, ffigt 5 ml P~G 400 zu und titriert wie beschrieben. Auf analoge Weise isoliert man die BB aus Elixieren, Ampullenl6sungen oder Suppositorien. Bei Durehfiihrung der Bestimmungen der in der USP XV und N.F. X angeffihrten Barbiturate erreichten Verff. eine Genauig- keit yon ~ 0,1 bis 0,3%. K. S6LLNER

Die Methode zur Bestimmung des Gehaltes yon m-Aminophenol (MAP) in p-Aminosalieylsam'em l~atrium (PAS-l~atrium) des ,Codex fran~ais" (naeh M. SANz :) wird yon J. MO~ISE a mit dem Verfahren yon M. PESEZ ~ verglichen.

A u f Grund der in zatl]reichen Tabellen und Diagrammen zusammengestellten Befunde kommt Verf. zu dem SchluB, dab ffir handelsfibliches pAS-Na, das nor- malerweise 0,1% und weniger MAP als Verunreinigung enthMt, die Methode yon SA~z viel besser geeignet ist, w~hrend hShere MAP-Gehalte (fiber 1%) in PAS-Na besser nach PESEZ bestimmt werden. Er schl~gt folgende Ausffihrung des Ver- fahrens yon SA~z vor: In zwei gleiche Reagensgli~ser gibt man je 5 ml p-Nitra- nilin-Reagens (0,150 g in 1000 ml Methanol, nach Codex franpais), dann 0,5 ml l%ige NatriumnitritlSsung, schfittelt um und l~Bt 15 min bei l%aumtemperatur stehen. ]:)ann bringt man in das erste Glas 1 ml der i~therischen LSsung des zu

1 j . Amer. Pharmac. Assoc., sei. Edit. 44, 217--218 (1955). Univ. Baltimore, Mid. 2 Pharmac. Aeta Helvetiae 27, 270 (1952). a Ann. pharmac. ~anp. 18, 333--349 (1955). Laboratoires Gr6my, Paris.

Bull. Soc. Chim. biol. 31, 918, 1369 (1949); vgl. diese Z. 182, 463 (1951).