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844. F. Krafft: Ueber eine efnfaohe Regulirungsvorriohtung xur Heratellung beliebiger Minderdrucke. (Eiogegaogen am 25. Juni.) Im Ietzten Hefte dieser Berichte S. 1386 behauptet Hr. 0. W. A. Kahlbaum, ich habe friiher einmal (Diese Berichte 16, 1693 - nicht 693, wie beim Genannten citirt wird) die Einschaltung einer bei der Vacuumdestillation als %Vacuumreservoir< dienenden Flasche fiir mich Bals Neuerung in Anspruch genommenu. Das ist nun in keiner Weise geschehen und die an jene Behauptung gekniipften Bemerkongen sind somit gegenstandslos , wie aus Fo1gende.m hervorgeht. Gestellt wurde damals wortlich die Aufgabe, bestimmte Minderdrucke, z. B. einen solchen ron 100 mm, durch eine einfache Vorrichtung wtets wieder bis auf mindestens 0.1 -0.5 mm genau im Apparat herstellen zu konnen. Zu dem Behuf schaltet man an passender Stelle eine starkwandige Flasche ein, welche bei geniigender Grasse zugleich den Gang etwa einmal ausnahmsweise unregelmiissig arbeitender Luft- pumpen nahezu vollkommen, regulirt, die also, wenn man will, als SVacuumreservoira fungirta. In diesem Satze habe ich die Einschal- tung der Flasche als eine Vorbedingung fur die Regulirungsvorrichtung, die im Weiteren beschrieben wird, erwahnt; die Vermeidung von Druck- schwankungen erscheint als Nebensache, nur ausnahmsweise bei stark wechselndem Wasserdruck nothwendig, und von einer BNeuerunge iet dabei gar nicht die Rede. Die Benennung ,Vacuumreservoir< wird zwar vorgeschlagen , gilt aber insbesondere der nachfolgenden Haupt- aufgabe der Flasche, ein beliebiges, jedoch vollig constantes Vacuum, z. B. von 100 mm, gegeniiber den continuirlich einstromenden Gasen moglichst sicher aufrecht zu erhalten, was bei einem kleineren era- cuirten Raume eben scbwierig ist. Denn der an den obigen sofort anschliessende Satz lautet: BCommunicirt nun dieser Raum mit der Atmosphare (resp. einem Wasserstoff- oder Kohlens3iuregasometer) vermittelst einer Rchre, in der sich zwei gut eingeschliffene Hahne befinden, SO vermag man mit sehr geringer Uebong durch combinirte Stellung dieser beiden Hahne den Stand des Manometers auf jeden beliebigen Punkt zu fixireoa. - Diese Vorrichtung, an welcher die mwei combinirten Hahnec (wie auch Diese Berichte XXII, 819 be- tont wird) das Wesentliche sind, gestattet iibrigens die Herstellung beliebiger Minderdrucke in Apparaten zu den verschiedensten Zwecken; specie11 bei der fractionirten Destillation im Vacuum leistet sie aus- gezeichnete Dienste. Heidelberg. Laboratorium des Prof. F. Krafft.

Ueber eine einfache Regulierungsvorrichtung zur Herstellung beliebiger Minderdrucke

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Page 1: Ueber eine einfache Regulierungsvorrichtung zur Herstellung beliebiger Minderdrucke

844. F. Krafft: Ueber eine efnfaohe Regulirungsvorriohtung x u r Heratellung beliebiger Minderdrucke.

(Eiogegaogen am 25. Juni.) I m Ietzten Hefte dieser Berichte S. 1386 behauptet Hr. 0. W.

A. K a h l b a u m , ich habe friiher einmal (Diese Berichte 16, 1693 - nicht 693, wie beim Genannten citirt wird) die Einschaltung einer bei der Vacuumdestillation als %Vacuumreservoir< dienenden Flasche fiir mich Bals Neuerung in Anspruch genommenu. Das ist nun in keiner Weise geschehen und die an jene Behauptung gekniipften Bemerkongen sind somit gegenstandslos , wie aus Fo1gende.m hervorgeht. Gestellt wurde damals wortlich die Aufgabe, bestimmte Minderdrucke, z. B. einen solchen ron 100 mm, durch eine einfache Vorrichtung wtets wieder bis auf mindestens 0.1 -0.5 mm genau im Apparat herstellen zu konnen. Zu dem Behuf schaltet man an passender Stelle eine starkwandige Flasche ein, welche bei geniigender Grasse zugleich den G a n g etwa einmal ausnahmsweise unregelmiissig arbeitender Luft- pumpen nahezu vollkommen, regulirt, die also, wenn man will, als SVacuumreservoira fungirta. In diesem Satze habe ich die Einschal- tung der Flasche als eine Vorbedingung fur die Regulirungsvorrichtung, die im Weiteren beschrieben wird, erwahnt; die Vermeidung von Druck- schwankungen erscheint als Nebensache, nur ausnahmsweise bei s tark wechselndem Wasserdruck nothwendig, und von einer BNeuerunge iet dabei gar nicht die Rede. Die Benennung ,Vacuumreservoir< wird z w a r vorgeschlagen , gilt aber insbesondere der nachfolgenden Haupt- aufgabe der Flasche, ein beliebiges, jedoch vollig constantes Vacuum, z. B. von 100 m m , gegeniiber den continuirlich einstromenden Gasen moglichst sicher aufrecht zu erhalten, was bei einem kleineren era- cuirten Raume eben scbwierig ist. Denn der an den obigen sofort anschliessende Satz lautet: BCommunicirt nun dieser Raum mit der Atmosphare (resp. einem Wasserstoff- oder Kohlens3iuregasometer) vermittelst einer Rchre, in der sich zwei gut eingeschliffene Hahne befinden, SO vermag man mit sehr geringer Uebong durch combinirte Stellung dieser beiden Hahne den Stand des Manometers auf jeden beliebigen Punkt zu fixireoa. - Diese Vorrichtung, an welcher die mwei combinirten Hahnec (wie auch Diese Berichte XXII, 819 be- tont wird) das Wesentliche sind, gestattet iibrigens die Herstellung beliebiger Minderdrucke in Apparaten zu den verschiedensten Zwecken; specie11 bei der fractionirten Destillation im Vacuum leistet sie aus- gezeichnete Dienste.

H e i d e l b e r g . Laboratorium des Prof. F. K r a f f t .