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~Bericht: Spez. anal. Moth. : 2. Anal. v. M~a~er.d. Industr., d. Hand. u. d. Landw. 59 IV. Spezielle analytische Methoden 2. Analyse yon ~aterialien der Industrie, des I~andels und der Landwirtschaft ~Iethoden der Messung gasf~rmiger Luftverunreinigungen. In einem ~bersichts- referat bespricht E. LA~vIA~ [1] die gebr~uchlichen lVlethoden. Zuniichst wird ein ~berblick fiber die Prinzipien der Probenahme und der analytischen Bestimmung (meist photometrische oder elektroehemische lV[ethoden) gegeben, wobei zwischen empirischen (Verwendung imlorSgnierter oder beschichteter Filterpapiere, Filter- hiilsen und Stoffgewebe), diskontinuier]ichen und kontinuierlichenVerfahren (vor- wiegend Absorption der zu analysierenden Verunreinigungenin geeigneten Flfissig- keiten) uaterschieden wird. Im 2. Abschnitt fiihrt Verf. die zur Zeit wichtigsten kontinuierlichen und diskontinuierlichen Methoden zur Bestimmung von Schwe/eI- dioxid, Sticksto]]dioxid, Schwe/elwassersto][, Fluorwassersto//, Ozon (Oxydantien), Kohlenmonoxid und organischen Verbindungen (unter besonderer Beriieksiehtigung der Gas-Chromatographie) an. 68 Literaturzitate erg~inzen die Ausfiihrungen. [i] Staub 25, 346--351 (1965). Bundesgesundheitsamt, Inst. fiir Wasser-, Boden- und Lufthygiene, Berlin-Dahlem. D. KLOCKOW Cyanwasserstoff in der Atmosph~ire erfassen F. ~TRAF:ELDA, J. DOL~AL und P. POKO~V~J: [1] auf elektrochemischem Wege mit einem automatischen Analysator. 0--10-6 g HCNfl Luft kSnnen dutch kontinuierliche coulometrische Titration mit :Brom bestimmt werden. Die Bromabnahme erfolgt nach der Reaktion Bre + KCN + 2 KOH--> 2 KBr ~- KCNO ~- H20 und wird biamperometrisch angezeigt. An einer Graphitelektrode wird das fiberschfissige Brom wieder zu Bromid reduziert. -- Die Luft wird durch eine mit KeramikkSrpern geffillte Absorptionss~ule gesaugt, in die gleichzeitig im Gleichstrom AbsorptionslSsung,bestehend aus KH2P04, Na2HP04, KCI und KBr, eingefiillt wird. Der Absorptionsgrad in der S~ule betr~gt 970/0. Ansehtie~end erfolgt die Eingabe in die Zelle, die der yon S:~AFFV.R [2] naehgebildet ist. Naeh Messung in der Zelle flieBt die LSsung durch eine Capillare als ,,Diaphrag- ma" an einer Graphitelektrode entlang, dann durch eine Aktivkohleschicht wieder zum Absorptionsrohr zurfick. Da der Analysator das Ergebnis mit einer gewissen ZeitverzSgerung im Vergleich zur Probennahme anzeigt, bedingt durch Transport- und Kapazit~tsversp~tung, wird die Berechnung der Zeitkonstante durchgeffihrt und theoretisch erl~utert. Ffir n~here Einzelheiten wie Aufbau (Zeichnung), Eichung und Konzentration der L6sungen sei auf die Originalarbeit verwiesen. [1] Collection Czech. Chem. Commun. 31, 2851 --2859 (1966). Abt. fiir instrumenten- analyse, TH ffir Chemie, Frag (CSSI~). -- [2] S~FEn, P. A., A. B~IGLIO,and J. A. BRoeK~A~: Anal. Chem. 20, 1008 (1948); vgl. diese Z. 130, 60 (1949/50). H. G. EULE~6~a Uber eine gleiehzeitige Messung des Bleigehaltes der Luft am Arbeitsplatz dureh vier Laboratorien berichtet R. MArP~s [1]. Durch eine vergleichende Un~er- suchung so]lte festgestellt werden, inwieweit Abweicbungen der Analysenergebnisse bei unterschiedlichen Verfahren und Probennahmen eintreten. A]s FilterkSpfe dienten Porzellannutschen mi~ aufgesetztem Kegel zur Erzielung einer besseren Ansaug- geschwindigkeit, FilterkSpfe aus Glas mit aufgesetzter Sinterplatte als Filterauflage und eine spezie]l entwickelte Metallnu~sche mi~ aufgese~ztem Dach. Die Filter wur- den entweder auf nassem Wege verascht, oder mit Trichlor~thy]en das Filter gelSst, durch ein 5Iembranfilterfiltriert und letzteres nab verascht, bzw. das Glasfilter wurde mit HNOa/HCI ausgekoeht. Die Bleibestimmung erfolgte mit Oithizon entweder

Über eine gleichzeitige Messung des Bleigehaltes der Luft am Arbeitsplatz durch vier Laboratorien

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Page 1: Über eine gleichzeitige Messung des Bleigehaltes der Luft am Arbeitsplatz durch vier Laboratorien

~Bericht: Spez. anal. Moth. : 2. Anal. v. M~a~er. d. Industr., d. Hand. u. d. Landw. 59

IV. Spezielle analytische Methoden

2. Analyse yon ~aterialien der Industrie, des I~andels und der Landwirtschaft

~Iethoden der Messung gasf~rmiger Luftverunreinigungen. In einem ~bersichts- referat bespricht E. LA~vIA~ [1] die gebr~uchlichen lVlethoden. Zuniichst wird ein ~berblick fiber die Prinzipien der Probenahme und der analytischen Bestimmung (meist photometrische oder elektroehemische lV[ethoden) gegeben, wobei zwischen empirischen (Verwendung imlorSgnierter oder beschichteter Filterpapiere, Filter- hiilsen und Stoffgewebe), diskontinuier]ichen und kontinuierlichen Verfahren (vor- wiegend Absorption der zu analysierenden Verunreinigungen in geeigneten Flfissig- keiten) uaterschieden wird. Im 2. Abschnitt fiihrt Verf. die zur Zeit wichtigsten kontinuierlichen und diskontinuierlichen Methoden zur Bestimmung von Schwe/eI- dioxid, Sticksto]]dioxid, Schwe/elwassersto][, Fluorwassersto//, Ozon (Oxydantien), Kohlenmonoxid und organischen Verbindungen (unter besonderer Beriieksiehtigung der Gas-Chromatographie) an. 68 Literaturzitate erg~inzen die Ausfiihrungen. [i] Staub 25, 346--351 (1965). Bundesgesundheitsamt, Inst. fiir Wasser-, Boden- und Lufthygiene, Berlin-Dahlem. D. KLOCKOW

Cyanwasserstoff in der Atmosph~ire erfassen F. ~TRAF:ELDA, J. DOL~AL und P. POKO~V~J: [1] auf elektrochemischem Wege mit einem automatischen Analysator. 0--10-6 g HCNfl Luft kSnnen dutch kontinuierliche coulometrische Titration mit :Brom bestimmt werden. Die Bromabnahme erfolgt nach der Reaktion Bre + KCN + 2 KOH--> 2 KBr ~- KCNO ~- H20 und wird biamperometrisch angezeigt. An einer Graphitelektrode wird das fiberschfissige Brom wieder zu Bromid reduziert. -- Die Luft wird durch eine mit KeramikkSrpern geffillte Absorptionss~ule gesaugt, in die gleichzeitig im Gleichstrom AbsorptionslSsung, bestehend aus KH2P04, Na2HP04, KCI und KBr, eingefiillt wird. Der Absorptionsgrad in der S~ule betr~gt 970/0. Ansehtie~end erfolgt die Eingabe in die Zelle, die der yon S:~AFFV.R [2] naehgebildet ist. Naeh Messung in der Zelle flieBt die LSsung durch eine Capillare als ,,Diaphrag- ma" an einer Graphitelektrode entlang, dann durch eine Aktivkohleschicht wieder zum Absorptionsrohr zurfick. Da der Analysator das Ergebnis mit einer gewissen ZeitverzSgerung im Vergleich zur Probennahme anzeigt, bedingt durch Transport- und Kapazit~tsversp~tung, wird die Berechnung der Zeitkonstante durchgeffihrt und theoretisch erl~utert. Ffir n~here Einzelheiten wie Aufbau (Zeichnung), Eichung und Konzentration der L6sungen sei auf die Originalarbeit verwiesen. [1] Collection Czech. Chem. Commun. 31, 2851 --2859 (1966). Abt. fiir instrumenten- analyse, TH ffir Chemie, Frag (CSSI~). -- [2] S ~ F E n , P. A., A. B~IGLIO, and J. A. BRoeK~A~: Anal. Chem. 20, 1008 (1948); vgl. diese Z. 130, 60 (1949/50).

H. G. E U L E ~ 6 ~ a

Uber eine gleiehzeitige Messung des Bleigehaltes der Luft am Arbeitsplatz dureh vier Laboratorien berichtet R. MArP~s [1]. Durch eine vergleichende Un~er- suchung so]lte festgestellt werden, inwieweit Abweicbungen der Analysenergebnisse bei unterschiedlichen Verfahren und Probennahmen eintreten. A]s FilterkSpfe dienten Porzellannutschen mi~ aufgesetztem Kegel zur Erzielung einer besseren Ansaug- geschwindigkeit, FilterkSpfe aus Glas mit aufgesetzter Sinterplatte als Filterauflage und eine spezie]l entwickelte Metallnu~sche mi~ aufgese~ztem Dach. Die Filter wur- den entweder auf nassem Wege verascht, oder mit Trichlor~thy]en das Filter gelSst, durch ein 5Iembranfilter filtriert und letzteres nab verascht, bzw. das Glasfilter wurde mit HNOa/HCI ausgekoeht. Die Bleibestimmung erfolgte mit Oithizon entweder

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60 Bericht: Spezielle analytische Methoden

naeh dem Reversionsverfahren, oder dutch extraktive Titration in Verbindung mit der Photometrie der Einfarbe sowie naeh dem Einfarbenverfahren in starker alkalisehem Milieu. Bleikonzentrationen oberhalb des MAK-Wertes zeigten Ab- weichungen bis zu ~ 15~ Bei Konzentr~tionen unterhalb des MAK-Wertes war die Streuung geringer. [1] Staub 26, 370--371 (1966). Labor. des staat]. Gewerbearztes, Bochnm.

K.-H. B I ~

Eine gas-ehromatographisehe Bestimmung yon II~S in Luft und Abgasen be- schreibt T. K~TO~ [1]. Das Verfahren besteht aus Anreicherung nnd nachfolgender Bestimmung. -- Arbeitswelse. Das zu untersuchende Gas passiert (1 l/rain) ein Rohr yon 10 mm liehter Weite; dieses enth~ilt 10 g Glaspulver, impr~gniert mit 5~ Blei- acetat. Mit 5 ml 6 n SMzs~ure wird hernach das gebildete PbS zerstSrt und HaS in einer mit fliissigem Sauerstoff gekfihlten Falle aufgefangen. Die ansehliel]ende gas-chromatographisehe Bestimmung erfolgt bei Zimmertemperatur an fl-fl'-Oxy- dipropionitril auf C-22. Eine Oxydation des PbS (durch die vorbeistrSmende Luft oder beim Stehenlassen) wurde als FehlermSglichkeit ausgeschlossen. [1] Japan Analyst 15, 909--912 (1966) [Japanischl. (Nach engl. Zus.f~ss. ref.) Dept. Ind. Chem., Fac. Technol., Tokyo Metrop. Univ., Setagaya-ku, Tokio (Japan).

B. I~. GLUTZ

~ber eine kombinierte H2S- und S02-Messung in der Atmosphiire beriehten M. BUCK und H. GI~S [1]. Verff. benutzen fiir beide Gase getrennte Sorptionsrohre. Zur Eichung der Apparatur benutzen sie Schwefelwasserstoff trod Natriumdisulfit. Da in der Eichkurve die Desorption mit einbezogen ist, mu]~ bei einer Veranderung der Apparatur die Eichkurve fiberpriift werden. Die Probenahme erfolgt in einem yon STRATMA~ vorgeschlagenem Gerat, das zusatzlich mit einem Schwefelwasserstoff- sorptionsrohr ausgerfistet ist. -- H~S-Bestimmung. Zuerst setzt man die Desorptions- apparatur, bestehend aus einer Waschflasehe, Absorptionsrohr und welter 3 Waseh- flaschen zusammen und beschickt die einzelnen Flaschen mit folgenden LSsungen 1.25 ml einer SnCl~-LSsung (100 g SnC12 �9 2 !420 in 1000 ml konz. Sa]zsaure), 2 und 3 mit je 30 ml einer LSsung yon SnCI~ in verd. tIC1 (100 g SnC12 �9 2 1-Ie0 in 600 ml konz. Salzs~iure 15sen und mit Wasser auf 1000 ml aufffillen) ; in Waschflasche 4 f'tillt man 50 ml einer schwefelsauren AmmoninmmolybdatlSsung. Diese LSsung ist sehr empfindlich gegen geringste Verunreinigungen und mu~ daher stets frisch aus den Ausgangs]Ssungen hergestellt werden (LSsung I 3,33~ wal~rige Ammonium- molybdatlSsung, LSsung I I 1 N Schwefelsaure mit 0,5 g/1 ttarnstoff, Mischungs- verhs I : I I ~ 3:2). Es wird nun mit einem Durehsatz yon ca. 9 1/Std Stickstoff durch die Apparatur gesaugt. Die in Wasehflasche 1 befindliche Ss wird dabei dutch das Sorptionsrohr gedriickt. Irmerhalb yon 20 rain ist der Schwefel- wasserstoff quanti tat iv in l~reiheit gesetzt und wird durch den Stickstoffstrom in Waschflasche 4 fibergefiihrt, in der die Umsetzung zu Molybdanblau stattfindet. 20 min nach Beendigung der Desorption erfolgt eine photometrische Messung der MolybdiinblaulSsung bei 560 nm gegen Wasser (Sehichtdieke 5 era). Temperatur- sehwankungen fiber =t= 2 ~ die Eiehtemperatur yon 20 ~ C sind zu vermeiden. Den Schwefelwasserstoffwert entnimmt man aus tier Eichkurve. -- Eine Bestimmung des Schwe]eldioxids erfolgt mit dem Silicagelverfahren nach H. STI~AT~AN~ [2]. Die Stan- dardabweiehung im Bereieh der MIK-Werte betragt • 5 ~ rel. Die Nachweisgrenze liegt unterhalb der Geruchsschwelle. [1] Staub 26, 379--384 (1966). Landesanstalt fiir Immissions- und Bodennutzungs- schutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Essen. -- [2] Mih.oehim. Acta 1954, 668; vgl. diese Z. 148, 368 (1955/56). - - GI~s, H., U. I-I6LZ~L u. E. ]/[A~E~BACH: Die