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152 beizafiigen, welches fiir die auf dem Umschlage'eines jeden Heftes der Berichte befindliche Inhaltsangabe bestimmt ist. 9) Fiir den Gehiilfen des Schatzmeisters werden 450 hi., fiir den Gehiilfen des Secretarints 300 M. bewilligt. 10) Zur Erledigung eines von 32 ordentlichen Mitgliedern unter- zeichneten, an den Vorstand gelangten Autrages, welcher auf Ver- legung des Sitzungs-Locales der Gesellsclaft an einen mehr central gelegenen Punkt der Stadt Berlin abzielt, wird eine aus den HHrn.: C. A. Martins, E. Schering, F. Tiemann und H. Wichelhaus bestehende Commission gewlhlt. Dieselbe wird mit der Priifung der angeregten Frage betraut und beauftragt, Hrn. L. Sch ad zu ersuchtm, an ihren Berathungen Theil zu nehmen. 11) Der Termin zur Ablieferung dee Manuscriptes fiir das General- Register wird auf Ansuchen des Hrn. Dr. C. Bischoff um drei Monate verlangert. Der Schriftfiihrer: Der Vorsitzende: Ferd. Tiemann. A. W. Hofmann. Itlittheilungen. 38. 0. Emmerling: Ueber einige Phoephormetalle. (Eingegangen am 2. Jaouar; verlesen in der Sitzung von Ern. A. Pianer.) Bei allen Darstellungen von Phosphormetallen hat man bislang nie versucht, bei erhiihtem Druck zu arbeiten. Die genannten Ver- bindangen sind meist der Art, dass sie bei nicht allzu hoher Tem- perstur Phosphor abgeben und in phosphorarmere Korper iibergehen; es ist daher in den meisten Fallen nicht miiglich, nach den iibiichen Darstellungsmethoden, z. B. durch Ueberleiten von Phosphordampf iiber das erhitzte Metall, eine phosphorreiche Verbindung zn erhalten, oder das Reactionsprodukt ist ein Gemenge von phosphorreichen und phosphorarmen Korpern. Daher trifft man iruch so oft auf sehr ab- weichende Angaben iiber die Zusammensetzung einzelner Phosphor metalle. Andere Resultate musste man erwarten, wenn man bei erhohtem Druck arbeitete. Das betreffende Metall. musste bei Anwesenheit iiber- schiissigen Phosphors ein Maximum davon aufnehmen und eine con- stante Verbindung liefern. Von Herrn Prof. Hit to rf dazu angeregt, welcher im Laufe seiner bekannten Arbeiten iiber den Phosphor selbst derartige Versuche angestellt hatte, habe ich in diesem Sinne das Verhalten einiger Metalle zum Phosphor studirt.

Ueber einige Phosphormetalle

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beizafiigen, welches fiir die auf dem Umschlage'eines jeden Heftes der Berichte befindliche Inhaltsangabe bestimmt ist.

9) Fiir den Gehiilfen des Schatzmeisters werden 450 hi., fiir den Gehiilfen des Secretarints 300 M. bewilligt.

10) Zur Erledigung eines von 32 ordentlichen Mitgliedern unter- zeichneten, a n den Vorstand gelangten Autrages, welcher auf Ver- legung des Sitzungs-Locales der Gesellsclaft an einen mehr central gelegenen Punkt der Stadt Berlin abzielt, wird eine aus den HHrn.: C. A. M a r t i n s , E. S c h e r i n g , F. T i e m a n n und H. W i c h e l h a u s bestehende Commission gewlhlt. Dieselbe wird mit der Priifung der angeregten Frage betraut und beauftragt, Hrn. L. S c h a d zu ersuchtm, an ihren Berathungen Theil zu nehmen.

11) D e r Termin zur Ablieferung dee Manuscriptes fiir das General- Register wird auf Ansuchen des Hrn. Dr. C. B i s c h o f f um drei Monate verlangert.

Der Schriftfiihrer: Der Vorsitzende: F e r d . T i e m a n n . A . W. H o f m a n n .

Itlittheilungen. 38. 0. Emmerling: Ueber einige Phoephormetalle.

(Eingegangen am 2. Jaouar; verlesen in der Sitzung von Ern. A. Pianer . )

Bei allen Darstellungen von Phosphormetallen hat man bislang nie versucht, bei erhiihtem Druck zu arbeiten. Die genannten Ver- bindangen sind meist der A r t , dass sie bei nicht allzu hoher Tem- perstur Phosphor abgeben und in phosphorarmere Korper iibergehen; es ist daher in den meisten Fallen nicht miiglich, nach den iibiichen Darstellungsmethoden, z. B. durch Ueberleiten von Phosphordampf iiber das erhitzte Metall, eine phosphorreiche Verbindung zn erhalten, oder das Reactionsprodukt ist ein Gemenge von phosphorreichen und phosphorarmen Korpern. Daher trifft man iruch so oft auf sehr ab- weichende Angaben iiber die Zusammensetzung einzelner Phosphor metalle.

Andere Resultate musste man erwarten, wenn man bei erhohtem Druck arbeitete. Das betreffende Metall. musste bei Anwesenheit iiber- schiissigen Phosphors ein Maximum davon aufnehmen und eine con- stante Verbindung liefern. Von Herrn Prof. H i t t o r f dazu angeregt, welcher im Laufe seiner bekannten Arbeiten iiber den Phosphor selbst derartige Versuche angestellt hatte, habe ich in diesem Sinne das Verhalten einiger Metalle zum Phosphor studirt.

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Die Versuche wurden so angestellt, dam Glasriihren von circa 20 cm Lange rnit dem Metall, welches i n den meisten Fallen zu Draht ausgezogen war, und einem Ueberschuss r o n Phosphor beschickt und nach dern rollstandigen Evacuiren, wobei der Phosphor zum Schmelzen erhitzt war, zugeschmolzen wurden. Die Glasrohren wurden sodann in eiserne Rohre gebettet und die Zwischenriiume mit Magnesia aos- gefiillt. Das eiserne Rohr wurde nun mittelst dreier kriiftiger Brenner allmahlich , zuletzi bis zur Dunkelrothgluth erhitzt. Das OefTnen der Glaerijhren musste stets in einer EoLlensaureatmosphiire vorgenommen werden, weil sonst regelmiissig Entziindung des noch nicht vollstiindig in die rothe Modification iibergefiihrten Phosphors eintrat.

P h o s p h o r u n d K u p f e r . Kupfer, in Form sehr feinen Drahts mit Phosphor 8 Stunden er-

hitzt, lieferte eine sprode, zerreibliche Masse von mattem Silberglanz. Im Rohrchen erhitzt verlor die Verbindung einen Theil ihres Phosphors. In Salzsaure unloslich, lijste sie sich leicht in Salpetersiure. Die Analyse ergab 66.5 pCt. Cu. Die Verbindung scheint daher identisch zu sein mit dem Phosphorkupfer, welchee R o s e ( P o g g . Ann. 24, 331) durch Gliihen des secundiiren Kupferphosphats im Wasserstoffstrome erhalten hat. Dasselbe besitzt die Zustrmmensetzung C U P , welche Pormel 66.4 pCt. Cu verlaiigt. Das specifische Gewicht habe ich mit feinem Pulver der Substanz bestimmt und zu 5.14 gefunden.

P h o s p h o r u n d M a g n e s i u m . Wurde Magnesium in Form von diinnem Band mit Phosphor

6 - 8 Stunden erhitzt, so erhielt man eine bleigraue, ungeschmolzene Masse , welche durch ihre ausserordentliche Unbestandigkeit ausge- zeichnet war. An der Luft oxydirte sie sich in wenig Augenblicken und zerfiel in ein weisses Pulver von Mugoesiumphosphat; an feuchter Luft enrwickelte sie bestandig Phosphorwasserstoff. Derselbe wurde beim Eintragen der Verbindung in Wasser unter heftiger Reaction entbunden. Weil wahrend des Wagens die Substanz sicb fortwabrend zersetzte, musste a u f die Ausfiihrung der Analyse verzichtet werden.

P h o s p h o r u n d A l u m i n i u m . W i i h l e r hat in P o g g . Ann. 11, 160 ein Phosphoraluminium be-

schrieben, welches er durch Gliihen von Aluminium irn Phosphordarnpf erhalten hat. Es ist mir nicht gelungen trotz wiederholter Versuche unter meinen Verauchsbedingungen eine derartige Verbindung darzu- stellen ; das Aluminium blieb vollig unangegriffen.

Y h o s p h o r und Q u e c k s i l b e r verbanden sich nicht. P h o s p h o r u n d S i l b e r .

Das Silber wurde als diinnes Blech angewandt. Die entstandene Verbindung, welche die Form des Silberblechs behalten liatte, war

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eine echwarze, eehr eprbde Masse, welche beim Erhitzen Phosphor abgab nnter Zuriicklaesung reinen Silbers. Die Analyse fiihrte za der Formel AgP.

Gefonden Theorie. A g 77.5 pCt. 77.7 pct .

P h o s p h o r u n d C a d m i u m . Der Vereuch, eine constante Verbindung beider Elemente zn er-

halten, ist erst nach Zifterer Wiederholung gelungen. Das Cadmium schmolz. nnd wurde dann nur a n der Oberflache angegriffen. Beitxi Erhitzen von feinem Cadmiumdraht mit Phosphor wlihrend wenigstens 12 Stunden entstand eine zusammengesinterte, graue, a n einzelnen Stellen silberweisse Masse, welche sehr feine, zerbrechliche Nadeln einschloss. Ein Theil des Clrdmiums war nicht angegriffen und wnrde mechanisch getrennt. I n den zahlreichen Poren der Verbindung sass rother Phosphor, welcher nur sehr schwierig zu beseitigen war. Sorg- fiiltig ausgesuchte Stiicke, moglichst vom rothen Phosphor befreit und gewogen, wurden in Salzslure gelost, waa unter Entwickelung von Phosphorwasserstoff geschab und unter Abscheidung des noch einge- schlossen gewesenen, rothen Phosphors, welcher zuriickgewogen wurde. Das Cadmium wurde als C d S bestimmt. Der Verbindung kommt die Formel C d 2 P zu.

Gefunden Theorie Cd 87.4 pCt. 87.8 pct .

P h o s p h o r u n d Z i n k . Von Verbindungen dieser beiden Elemeute erhielt V i g i e r ') den

Korper Z n S P 2 , R e n a u l t 2 ) Z n P , Z n 3 P 4 , Z n P 4 , H v o s l e f 3, ZnP, , S c h r o t t e r 4 ) Z n 3 P 2 .

Von diesen Verbindungen habe ich nor die von der Zusammen- setzung Zn, P, erhalten. Sie bildet eine geschmolzene, krystallinische Masse, welche erst in hoher Temperatur Phosphor abgiebt ohne zu schmelzeu.

Gefunden Theorie Zn 75.25 pCt. 75.88 pct .

P h o s p h o r u n d E i s e n . Eine Verbindung dieser Korper konnte ich nicht erhalten. Die

Oberflache des Eisendrahts hatte Spuren von Phosphor aufgenommen, i m Uebrigen war das Metall unverandert.

1 ) J.-B. 1861, 116. Ebendaselbst 1866, 220.

3 ) Ebendaselbst 1856, 284. ') Ebendaselbst 1849, 249.

P h o e p h o r u n d Z i n n . Bei einem Versuche, bei welchem Zinnstangen mit Phosphor im

luftleeren Rohre circa 10 Stunden zur Dunkelrothgluth erhitzt wurden, war fast aller Phoephor von dem Metalle aufgenommen worden. Die erhaltene, zinnweisse Verbindung beeass die Zusammensetzung Sn P.

Gefunden Theorie S n 79.01 pCt. 79.19 pCt.

Derselbe Kiirper ist schon von S c h r 6 t t e r 1) dargestellt worden. Bei einem zweiten Versuche wurde bedeutend mehr Phosphor ange- wandt und daa Rohr 12 Stnnden lang erhitzt. Dasselbe war etwas aufgeblasen und enthielt eine schwarze , sehr glanzende Verbindung, welche sich nach einer Richtung in sehr feine Lamellen, iihnlich dem Marienglas, spalten liess. Die Verbindung wurde von Salzsiure nicht angegriffen , dagegen leicht von Konigswaeser unter kleinen Explo- sionen des entstandenen Phosphorwaseerstoffu.

Die Zusammeneetzung entspricht der Formel Sn P,. Gefunden. Theorie

S n 64.97 pCt. 64.83 pc t . Das specifische Gewicht wurde zu 4.91 bei 1 2 O gefunden. Mi ins te r , Chem. Laboratorium der Akademie.

39. B. Salkowski: Ueber dae Verhdten den Metanitroaniaole gegen Ammonialr.

(Eingegangen am 2. Janoar; verl. i n der Sitzung von Hrn. A. Pinner.)

Alsbald nach der Entdeckung des Metanitrophenols durch F i t t ig und B a n t l i n ’) stellte ich mir die Aufgabe, meine friiheren Versuche fiber die Einwirkung des Ammoniaks auf Ortho- und P a r a n i t r o a n i ~ o l ~ ) dadiirch zu vervollstiindigen, dass ich den Methyliither des neuen Nitrophenols der gleichen Einwirkung unterwarf. Nachdem durch die Publication des Hrn. B a n t l i n in diesen Berichten XI, 2099 die Ur- sache fortgefallen, welche mich bisher veranlaaste, meine Resultate zuriickzuhalten, erlaube ich mir dieselben, welche allerdings lediglich negativ sind, der Gesellscbaft nunmehr mitzntheilen.

Dass es nicht gelingen wiirde, im Metanitroanisol die Gruppe OCH, direct durch den Ammoniakrest zu ersetzen, war nach einigen bereita vorliegenden Beobachtungen zu erwarten. P. W a g n e r 4, konnte wohl Paranitroanilin, nicht aber Metanitroanilin durch Einwirkung der Al- kalien in das entsprechende Nitrophenol uberfiihren. Dieselbe Reac-

1) W e n . Acad. Ber. 1849, 301. 1) Diese BerichteVII, 179. 3) Ann. Chem. 174, 277 . 4) Diese Berichte VII, 77.

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