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CATENA Vol. 7, 153-167 Braunschweig 1980 OBER HANGSCHUTrBILDUNG, PLATEAULEHME UND JUNGE EROSION IM "HOCHWALD" WESTLICHER HUNSRUCK, RHEINISCHES SCHIEFERGEBIRGE* Ludwig Ziiller, Trier SUMMARY The character and the distribution of slope debris and "plateau loams (Plateaulehme)" in the "Hochwald" region, Western Hunsrfick, are described. According to the heavy mineral association of the youngest "Laacher Bimstuff" (pumice-tuff), the slope debris may be divided into basal (pre-Aller6d age) and covering layers (post-Aller6d age, that is Dryas III). Some of the "plateau loams" may possibly be of Tertiary age but others which were formerly dated as older Pleistocene or Tertiary, are thought to have a younger origin. As far as th~ development of small valleys is concerned, a period of strong linear incision during the older W'tirm era was followed by a distinct period ofinfilling by coarse sediments. Following the Aller6d age, processes of accumulation are again characteristic for the development of the valleys. At present, only small amounts of humic soil are being washed from cultivated land. Vertical incision by streams occurs exceptionally. Generally, the accumulation of flood sedi- ments seems to be predominant. ZUSAMMENFASSUNG Ausbildung und Verbreitung von Hangschuttdecken und Plateaulehmen im "Hoch- wald" (Westlicher Hunsrfick) werden beschrieben. Anhand ihres Gehaltes an der Schwer- mineralassoziation der jfingsten Laacher Bimstuffe k6nnen die Schuttk6rper in pr~iallertid- zeitlichen Basisschutt und postaller6dzeitlichen (jungtundrenzeitlichen) Deckschutt geglie- dert werden. Einige der Plateaulehme besitzen m6glicherweise tertiiires Alter, ftir andere, bisher als altpleistoziin bis tertiiir angesehene wird einejfingere Entstehung angenommen. Die kleinen Tiilchen erlebten nach einer kriiftigen Tiefenerosionsphase im iilteren Wtirm eine ausgepriigte Talverschfittung. Akkumulation kennzeichnet auch ihre Ent- wicklung nach dem Aller6d. Rezent findet v.a. auf den gerodeten Landstrichen geringe Abspfilung von Humusbo- den statt. Tiefenerosion der Biiche kommt nur in Ausnahmefiillen vor, i.A. scheint Akkumu- lation von Hochflutlehm zu i.iberwiegen. * Gekfirzte und iiberarbeitete Fassung einer unver6ffentlichten Arbeit des Autors vom Mai 1977

Über Hangschuttbildung, Plateaulehme Und Junge Erosion Im “Hochwald”

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Page 1: Über Hangschuttbildung, Plateaulehme Und Junge Erosion Im “Hochwald”

CATENA Vol. 7, 153-167 Braunschweig 1980

OBER HANGSCHUTrBILDUNG, PLATEAULEHME UND JUNGE EROSION IM "HOCHWALD"

WESTLICHER HUNSRUCK, RHEINISCHES SCHIEFERGEBIRGE*

Ludwig Ziiller, Trier

SUMMARY

The character and the distribution of slope debris and "plateau loams (Plateaulehme)" in the "Hochwald" region, Western Hunsrfick, are described.

According to the heavy mineral association of the youngest "Laacher Bimstuff" (pumice-tuff), the slope debris may be divided into basal (pre-Aller6d age) and covering layers (post-Aller6d age, that is Dryas III).

Some of the "plateau loams" may possibly be of Tertiary age but others which were formerly dated as older Pleistocene or Tertiary, are thought to have a younger origin. As far as th~ development of small valleys is concerned, a period of strong linear incision during the older W'tirm era was followed by a distinct period ofinfilling by coarse sediments. Following the Aller6d age, processes of accumulation are again characteristic for the development of the valleys.

At present, only small amounts of humic soil are being washed from cultivated land. Vertical incision by streams occurs exceptionally. Generally, the accumulation of flood sedi- ments seems to be predominant.

ZUSAMMENFASSUNG

Ausbildung und Verbreitung von Hangschuttdecken und Plateaulehmen im "Hoch- wald" (Westlicher Hunsrfick) werden beschrieben. Anhand ihres Gehaltes an der Schwer- mineralassoziation der jfingsten Laacher Bimstuffe k6nnen die Schuttk6rper in pr~iallertid- zeitlichen Basisschutt und postaller6dzeitlichen (jungtundrenzeitlichen) Deckschutt geglie- dert werden.

Einige der Plateaulehme besitzen m6glicherweise tertiiires Alter, ftir andere, bisher als altpleistoziin bis tertiiir angesehene wird einejfingere Entstehung angenommen.

Die kleinen Tiilchen erlebten nach einer kriiftigen Tiefenerosionsphase im iilteren Wtirm eine ausgepriigte Talverschfittung. Akkumulation kennzeichnet auch ihre Ent- wicklung nach dem Aller6d.

Rezent findet v.a. auf den gerodeten Landstrichen geringe Abspfilung von Humusbo- den statt. Tiefenerosion der Biiche kommt nur in Ausnahmefiillen vor, i.A. scheint Akkumu- lation von Hochflutlehm zu i.iberwiegen.

* Gekfirzte und iiberarbeitete Fassung einer unver6ffentlichten Arbeit des Autors vom Mai 1977

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1. PROBLEMSTELLUNG

Die Hange des Untersuchungsgebietes werden nahezu ausnahmslos von Hangschutt- und FlieBerdebildungen mit mehr als 1 m Miichtigkeit bedeckt. Plateureste tragen vielfach Relikte iilterer Verwitterungslehme, deren Alter iiuBerst unsicher ist. Mit Hilfe der Korn- gr6Ben- und der Schwermineralanalyse wird versucht, Erkenntnisse tiber Alter und Gliede- rung dieser Bildungen sowie tiber die jungpleistoziine und holoziine Formung dieses Rau- mes zu gewinnen.

2. LAGE UND MORPHOLOGISCHER LIBERBLICK DES UNTERSUCHUNGS- GEBIETES

Das Untersuchungsgebiet liegt im Bereich des Blattes 6307 Hermeskeil der Topogra- phischen Karte (TK) 1:25000 im westlichen Hunsrtick (Hochwald), z.T. erstreckt es sich auch auf die benachbarten Bliitter 6306 Kell, 6405 Freudenburg, 6406 Losheim, 6407 Wadern, 6308 Birkenfeld-West und 6207 Beuren.

Ober unterdevonischen "Hunsrtickschiefern", die in einer NW-vergenten geologi- schen Mulde zwischen "Dhroner Quarziten" im NW und "Taunusquarziten" sowie bunten Phylliten und quarzitischen Sandsteinen im SE zutage treten (S. SOLLE 1950, STETS 1962, NORING 1939, ASSELBERGHS & HENKE 1935 a.b., MITTMEYER 1974), erstrecken sich im Bereich der Wasserscheide zwischen Ruwer, Dhron und Prims ausgedehnte Reste einer Hochfl~iche in 520 bis 560 m tiber NN, die von STICKEL (1927) der Rumpflliiche "R 1" zu- geodnet wurden. Diese "Hochmulde von Hermeskeil-Reinsfeld" wird von variskisch strei- chenden Quarzitztigen begrenzt: im NW dem "Osburger Hochwald", im SE dem "Schwarzwiilder Hochwald" und dem "Errwald",jeweils mit Kammfliichen um 700 m tiber NN; in der SE-Begrenzung des Untersuchungsgebietes erreicht der Diebskopf-Sandkopf-- Zug 756 m tiber NN.

Die H~inge der Quarzitztige sind i.A. wenig zertalt, dagegen greift die dickschreitende Erosion die Hochmulde von verschiedenen Seiten her unterschiedlich stark an. In den ober- sten Ver~istelungen der B~iche hat sie sichjedoch noch kaum durchgesetzt, so dab hier mul- denf6rmige bis flachmuldenf6rmige, hiiufig asymmetrische Talquerschnitte tiberwiegen.

3. VERBREITUNG UND AUSBILDUNG VON HANGSCHUTITDECKEN UND PLATEAULEHMEN

Hangschuttdecken von 1 m M~ichtigkeit oder mehr sind nahezu tiberall aufden Hiingen des Untersuchungsgebietes verbreitet. Lediglich an stark konvexen Oberhangknicken, auf einigen Steilhiingen, Kuppen und scharfen Quarzitkiimmen wurden sie nicht angetroffen. Gr6Bere Miichtigkeiten erreichen die Schuttk6rper besonders auf einigen miiBig (bis 3 °) ge- neigten FuBfl~ichen unterhalb der Quarzitk~imme (vgl. Geologische Karten 1:25000, 1:100000 und 1:200000), hier besonders in Quellmulden, in denen in Ausnahmef~illen 20 m erreicht werden k6nnen (SELZER 1964).

Ober Tonschiefern beobachtet man h~iufig "Hakenschlagen" als Zeugnis for Hang- schuttwandem, das vielfach in Solifluktion tibergegangen ist, wie z.B. sehr gut in einem Auf- schluB 1,5 km w. Heddert zu sehen ist (B1. 6306 Kell, R2553700/H 5501100). Verzahnun-

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gen von FlieBerden mit h6heren Terrassenablagerungen der Saar beweisen, dab Solifluktion nicht nur im Wtirm, sondem auch in frtiheren Kaltzeiten wirksam war (vgi. FISCHER 1956).

Das normale Profil tier Hangschuttdecken im Hochwald, wie es in AufschliJssen und Bohrpofilen (PiJrkhammer-Bohrer 1 m und 1,5 m) auftritt, sieht wie folgt aus: - humoser Oberboden, 10-40 cm, h6herer Tongehalt, ab 10 cm oft gr6Bere Steine. - gelbbrauner schluffiger Lehm (tiber ger6tetem Anstehendem rotbraun), locker, weniger

und kleinere Steine, selten m~ichtiger als 100 cm (meist allochthon). - Schutt und Lehm mit mehr Grobskelett, Farbe des verwitterten Anstehenden anneh-

mend, fester; iJber Quarzit und sandigen Schiefem sandig, i.iber Tonschiefem oft wachs- artig bei der Fingerprobe; (meist parautochton).

Zwei Aufschltisse sollen hier als charakteristische Beispiele aufgeftihrt werden, auf die auch in Kap. 4. zuriickgegriffen wird.

1. AufschluB am N-Hang des Teufelskopfes, am konkaven Unterhangknick beim Obergang zur FuBfl~iche (BI. 6306, R 2559920/H 5496740, Htihe iJber NN ca. 600 m)

0- 5 c m - 25 - 8 0

-170 -190 -230 ~290

schwarzbrauner sehr humoser schluffiger Lehm dunkelbrauner schluffiger Lehm, Grobschutt gelbbrauner-brauner schluffiger Lehm, weniger Grobschutt Grobschutt in graubraunem schluflig-sandigem Lehm Grobschutt in rotbraunem sandigem Lehm bis Sand Grobschutt in hellgraubraunem sandigem Lehm bis Sand Grobschutt in braunem sandigem Lehm bis Sand

bei ca. 300-330 cm anstehender fester Quarzit, gut gebankt, nach SE einfallend. Der Grobschutt besteht aus Taunusquarzit.

2. AufschluB beim ehemaligen KZ Hinzert, am SE-Hang der "Hohen Wurzel" (669 m) (BI. 6307, R 2564200/H 5507260, H6he ~iber NN ca. 535 m)

0- 10 cm - 35 -140

-150

humoser schluffiger Waldboden gelbbrauner schluffiger Lehm, wenige Steine (Tonschiefer) gelbbrauner, nach unten zunehmend graubrauner schluffiger Lehm, viele Steine (Tonschiefer, scherbig) hellgrauer, teils wachsartiger Lehm, auch in Kli.ifte des Anstehenden greifend.

Tonschiefer

Aus Bohrprofilen (Ptirkhammer) kann geschlossen werden, dab die Kuppen und K~im- me, sofem sie nicht noch eine Bedeckung mit ~ilteren, m~ichtigeren Lehmen tragen, stark entbltiBt sind, w~ihrend sich hangabw~irts schon nach wenigem Zehnern von Metern eine Schuttm~ichtigkeit von 1 m und mehr einstellt. Geringe Hangknicke schlagen sich oft in einer deutlichen Ver~inderung der Schuttm~ichtigkeit nieder. Der obere gelbbraune, lockere Horizont tiberdeckt nahezu alle Teile des GroB- und Kleinreliefs mit Ausnahme der ge- nannten Stellen. Der untere, festere, skelettreichere Horizont findet sich dagegen meist nur noch in den HangfuBlagen, an gesch~itzten Stellen oder auf langgestreckten H~ingen (z.B. SE-Abhang der Hohen Wurzel oder NW-Hang des "Grafenwaldes" bei Hermeskeil), wo die Schuttm~ichtigkeit selten weniger als 1,5 m betr~igt; in beiden Fallen zeugt die starke Unter- schneidung des gegentiberliegenden Steilhanges von starken FlieBerdebewegungen.

Auch auf kurzen, relativ flachen H~ingen i.iber Schiefem haben sich Loben aus vorwie-

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gend gelbbraunem lockerem Material gebildet. Gr6Bere Quarzitbl6cke treten h~iufig als Blockstreu auf steileren Quarzith~ingen - so-

wohl auf Dhroner Quarziten als auch auf Taunusquarzit - auf. Liefergebiete sind in diesen Fallen haupts~ichlich die stark denudierten Kuppen und ICdimme, auf denen sich z.T. noch Blockansammlungen befinden, sowie Felsburgen und "Blockriegel" (BRAUN 1969, 67) aus Milchquarzg~ingen hydrothermaler Entstehung (ALBERMANN 1939). Da die devonischen Tonschiefer durch Verwitterung eine gi.instige tonig-siltige Gleitbahn schaffen (s. 4.1.), sind Hangschuttdecken und FlieBerden in ihrem Verbreitungsgebiet besser ausgebildet, z.T. erreichen sie schon in Mittelhangpartien gr6Bere M~ichtigkeit von 1,5 rn und mehr. Aufden reinen Quarzith~ingen dagegen finden sich nur am konkaven Unterhangknick gr6Bere Schuttansammlungen, w~ihrend die steileren Mittelhangpartien selten Bodenm~ichtigkeiten von fiber 1 m aufweisen. Dies liegt z.T. an der Steilheit der H~inge (am NW-Hang des Stein- kopfes bei Malbom iJber 20 °, Blockstreu), v.a. aber diirfte die sandige Verwitterung des Quarzites da f'tir vemntwortlich sein (s. 4.1.), denn der SW-Hang des Diebskopfs z.B. weist im SteilstiJck mit 7,6 ° einen for Solifluktion gi.instigen Wert auf, aber nur auf dem konkaven Unterhang iJbersteigt die Schuttm~ichtigkeit 1 m.

Die sandigen Verwitterungsprodukte des Quarzits scheinen vorwiegend aus- und abge- spiJlt worden zu sein (wof'tir sich am Teufelskopf Hinweise fanden), w~ihrend die groben, durch Frostsprengung erzeugten Bl6cke nur langsam der Schwerkraft folgend hangabwarts wanderten.

Neben den Hangschuttbildungen erlangen Plateaulehme im Untersuchungsgebiet gr6Bere Bedeutung. GREBE (1889) bezeichnete einige Lehmvorkommen auf den Blattern Hermeskeil und Schillingen (Kell) als "terti~ir oder altdiluvial". Man ist geneigt, hierin ein .A.quivalent zu den von KUTSCHER (1955) im 6stlichen Hunsrtick als Verwittefungsrinde tier voroligoz~inen Landoberflache gedeuteten Relikte zu sehen. Einen m6glicherweise noch terti~iren Quarzitersatz fand der Verfasser unter Hangschutt beim Grafenwald im Indu- striegebiet von Hermeskeil an der StraBe nach Damflos in ca. 550 m i.iber NN. Ein Bauauf- schluB zeigte einen gelblichen Horizont unterlagert und seitlich umgeben von einem rot- violetten, in dem noch volls~ndig zersetzte StiJcke von Quarzit oder quarzitischem Sand- stein erkennbar waren, die aber von Hand zu Sand zerrieben werden konnten. W~ihrend die Plateaulehme in der Umgebung des K6nigsfeldes (BI. 6307) in gr6Beren Tiefen (ab 1 bis 1,5 m) graues bis hellgraues, gebleichtes oder hellgelbliches Aussehen annehmen, war in einem (heute verschi.itteten) AufschluB in 520 m H6he beim Sportplatz zwischen Heddert und Schillingen (R 2555750/H 5500650) ein z.B. f'tir die Kaolingruben des Westerwaldes typi- scher Wechsel von hellen und r6tlichen Farbt6nen des tonigen Lehmes erkennbar (s. Fig. 1).

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MiJll ~ - . ~ ~_.~__~.

30 cm Humusboden

ca. 1 m ockergelber Lehm (16Bhaltig?)

hellgrau-gelber, hellgelber oder lila-r6tlicher Ton und Lehm, Steine vollst~indig verwittert, teilweise sandig, unten stark verwitterte Sandsteinbrocken, nur Gang- quarze frisch; auf ca. 0,5 m aufgeschlossen

Fig. 1: Profil der mittlerweile verschiitteten Lehmgrube bei Heddert.

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Die FlieBerden im Niveau der "R 1" enthalten vielfach umgelagerte Komponenten der Plateaulehme, wie u.a, bei gr6Beren Bauarbeiten beobachtet werden konnte. Mitunter be- dingen Roteisensteing~inge eine intensive Rotfarbung des Bodens, so dab nicht auf fossile Roterden geschiossen werden kann.

4. UNTERSUCHUNG DER HANGSCHUITDECKEN UND LEHME

In den meisten AufschliJssen sowie in zus~itzlichen Grabungen wurden Proben aus ver- schiedenen Horizonten entnommen und nach Vorbehandlung mit H202 (10°/0ig) nab ge- siebt, die Fraktion < 0,063 mm anschlieBend in Atterberg-Zylindern geschl~immt. Von der Fraktion 0,63 bis 0,063 mm wurden die Schwermineralien durch Zentrifugieren in Bromo- Ibrm abgetrennt und unter dem Polarisationsmikroskop bestimmt.

4.1. KORNGROSSENZUSAMMENSETZUNG

Das Bild der Kornsummenkurven wird bestimmt durch a) die Gesteine des Untergrun- des (Lage und Anzahl der Maxima), b) das "Milieu" der Probe (z.B. bei Gleyen und ~eudo- gleyen starke Zunahme der Grobsiltfraktion), c) die Lage der Probe im Bodenprofil (z.B. Tongehalt in Humusboden meist am gr61]ten), d) durch das Alter der B6den.

Die Proben aus dem gelbbraunen Horizont der Hangschuttdecken zeichnen sich durch einen erhfhten Siltgehalt aus. Echte Ltisse wurden im Arbeitsgebiet nicht gefunden (even- tuelle Ausnahme: beim Sportplatz Grimburg), eine Beteiligung von umgelagertem L6B am oberen gelbbraunen Horizont ist aber wahrscheinlich (vgl. TROLL 1947, 16, ROHDEN- BURG 1968, 85, SEMMEL 1968). So liil]t sich erkl~iren, dab diese Bildung auch aufeinigen Kuppen und Ebenheiten vorkommt. Jedoch liegt sehr hoher Siltgehalt auch in Proben vor, bei denen L6Bbeteiligung ausgeschlossen ist.

Folgende Maxima sind f'tir bestimmte Proben charakteristisch: Ausgangsmaterial Schiefer: typische Maxima in den Fraktionen 0,02-0,063 mm und

2-6,3 mm; abweichende oder zus/itzliche Maxima bei 0,0063-0,02 und 0,002-0,0063 mm. Die Mediane von Proben ohne jegliche Quarzitkomponenten liegen zwischen 0,01 und 0,04 mm.

Ausgangsmaterial Quarzit: typische Maxima in den Fraktionen 0,02-0,063 mm; 0,2-0,315 mm; 2-6,3 mm; zus~itzliche oder abweichende Maxima bei 0,002-0,0063 mm; 0,315-0,63 mm; 0,63-1,0 mm; 6,3-20 mm. Die Mediane von Proben ohne Tonschie- ferkomponenten variieren zwischen 0,07 und 0,27 mm.

Verwitterungsbildungen von Quarzit liefern im Allgemeinen drei deutliche Maxima, solche von Tonschiefem nur zwei. Bei Proben mit gemischtem Ausgangsmaterial setzt sich das Bild der Tonschieferkurven in den Komsummenkurven durch.

Die "Pal~iob6den" (A. Heddert, A. Industriegebiet Hermeskeil) weisen Maxima bei 0,002-0,0063 mm und bei 0,2-0,315 mm auf, die wohl bevorzugt durch intensiven Zersatz von Quarziten entstehen; ein Kontrollprobe aus einem pr/itriassischen Boden aufTaunus- quarzit unter Mittlerem Buntsahdstein an der Cloef(Bl. 6405) zeigt ebenfalis das Maximum bei 0,002-0,0063 mm (25,6 Gew.% ), die Gesamtsiltfraktion betr~igt 78,3%, Md = 0,009 mm.

Die Proben vom A. Teufelskopfund vom A. KZ Hinzert (s. Kap. 3.) seien etwas genauer betrachtet.

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Im A. Teufelskopf wird die Sortierung von den tieferen zu den h6heren Horizonten immer schlechter (Sortierungskoeffizient So steigt von 3,5 auf 14,7; bei der Grabung aufder FuBfl~iche verh~ilt er sich umgekehrt). Der Kiesanteil nimmt yon der Probe "35-45 cm" (37,1°/0) nach unten hin kontinuierlich ab (13,7% bei "280-290 cm"), der Sandanteil verh~ilt sich umgekehrt (56,5% bei "280-290 cm"; 30,4% bei "10-20 cm"). Der Tongehait ist im Hu- musboden am h6chsten (8,1%), das Minimum liefert die Probe "200-220 cm" mit 1,7%. Die Md-Werte ligen zwischen 0,16 und 0,21 mm, nur die Probe "35-45 cm" f~illt mit Md = 0,27 mm aus der Reihe (s. Fig. 2.1.).

Diese Befunde erlauben m.E. folgende Deutungen: a) bei der Denudation des Teufelskopf-Quarzitriickens wurde zunehmend frischeres,

weniger verwittertes Material am HangfuB angeliefert (abgesehen vom Blockschutt), diese Entwicklung erreicht ihren H~Shepunkt in der hangenden Schuttpartie unmittelbar unter dem rezenten Waldboden. Der nach unten hin zunehmende Sandanteil wie auch die bessere Sortierung m6gen auf eine st~rkere Beteiligung von AbspiJlung bei der Bildung der ~ilteren, basalen Schuttk6rper hindeuten, w~ihrend die hangende Partie eher FlieBerdecharakter zeigt.

b) Da kein tieferer Horizont im Tongehalt auch nur ann~ihernd an den rezenten Humusboden herankommt, kann an keiner Stelle des 3 m m~ichtigen Schuttpaketes eine fossile (interglaziale) Bodenbildung erblickt werden. Damit gibt es keinerlei Anhaltspunkte daFtir, dab tiefere Teile davon ~ilter als Wtirm seien.

Im A. KZ Hinzert weist der Horizont "10-35 cm" die st~rkste Vorherrschaft der feineren Komgr6Benklassen auf (Md = 0,008 mm). Auch makroskopisch ist bei 10-35 cm das geringste Grobskelett zu erkennen. Da in der unterlagemden basalen Schuttdecke nur eckige Tonschiefer-, aber keine QuarzitstiJcke auftreten (im Gegensatz zu der wenig oberhalb auf einem Verebnungsrest ausgef'tihrten Grabung), kann trotz ihrer M~ichtigkeit auf einen kurzen Wanderweg geschlossen werden. In der Probe "120-130 cm" (basale Schuttdecke) tritt das Maximum im Grobsiltbereich gegeni.iber der Probe "10-35 cm" zu- riJck, daftir dominiert tier Kiesanteil (33,5% gegeniJber 9,9%), der Tongehalt betr~igt nur 5,60, hingegen 20,1% bei "10-35 cm". Entsprechend liegt der Md-Wert von "120-130 cm" mit 0,038 mm wesentlich h6her, auch die Sortierung (So = 15,9) ist wesentlich schlechter als bei "10-35 cm" (So = 9,4); ~ihnliches gilt f'tir den Schiefekoeffizienten ("120-130 cm": Sk = 23,3; "10-35 cm": Sk = 8,2).

Der untere und der obere Schutthorizont unterscheiden sich also in den verschiedenen Merkmalen - Bodenskelett und Komgr~SBenzusammensetzung, Sortierung und Verteilung, Farbe - deutlich voneinander (s. Fig. 2.2.).

Die Komgr6Bensummenkurven der Pal~iob6den (Cloef, A. Heddert, A. Hermeskeil) weisen neben Ankl~ingen an die "Quarzitkurven" markante Unterschiede zu diesen auf: bei den Pal~iob6den dominieren die kleinen KomgriSBen, ihre Kurven i.iberschreiten alle schon in der Klasse 0,2-0,315 mm die P85-Perzentile. Die Md-Werte der Proben Cloefund Hed- deft betragen 0,009 mm, die der Proben von Hermeskeil 0,067 mm (gelblicher Horizont) bzw. 0,11 mm (r6tlicher Horizont). Der Tonanteil der Pal~iob6den liegt zwar nur zwischen 8,40/0 (Hermeskeil, r6tlicher Horizont) und 20,6% (Heddert), wenn man jedoch bedenkt, dab nur tiefste Horizonte des urspri.inglichen Bodenprofils erhalten sind, erscheint der Ton- gehalt bei sandig-quarzitischem Ausgangsmaterial beachtlich (s. Fig. 2.3.).

Im Vergleich mit der Komgr6Benverteilung dieser Pal~iobtiden erweisen sich die Sum- menkuven anderer Btiden, die man ihrer Lage und ihrem Aussehen nach zun~ichst ebenfalls f'tir Pal~iob~Sden halten k~Snnte, u.a. Grabung K6nigsfeld, R2566850/H 5506000, als zu ver- schieden, um sie als terti~ir ansehen zu ktinnen (s. Fig. 2.3.). Es sei noch vermerkt, dab bei

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HANGSCHUTTBILDUNG UND PLATEAULEHME, HUNSRUCK 159

StraBenbauarbeiten im Juli 1976 am NW-FuB der schmalen Taunusquarzitrippe von Abtei bis zum in 3 m Tiefe anstehenden Schiefer eine Verzahnung des "K6nigsfeld-Lehmes" mit Hangschutt von der Quarzitrippe beobachtet werden konnte, was ebenfalls ftir ein pleisto- z~ines Alter dieses Lehmes spricht. Hingegen vermerkt GREBE (1889, Erl. BI. Hermeskeil, S. 15) die frtihere Gewinnung von Bohnerzen aus dem Lehm, so dab Teile davon vieUeicht doch terti~ires Alter besitzen. Die hier mitgeteilten Befunde legen also nahe, dai3 die "Plateaulehme" im Niveau der "R 1" durchaus verschiedener Genese sein k6nnen.

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Fig. 2.1.: Kornsummenkurven, AufschluB Teufelskopf

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10 - 20 cm 2 . 2 . : Kornsummenkurven, AufschluB KZ Hinzert . . . . . . . . . . . . 1 2 0 - 1 3 0 cm

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Fig. 2.3.: AufschluB Heddert, 100 - 150 cm Kornsummenkurven, Plateaulehme Grabung K/Snigsfeld, 110 cm

4.2. SCHWERMINERALANALYSE

Nachdem STOHR (1964) einen Zusammenhang zwischen Lockerbraunerden und Laacher Bimstuffen festgestellt hat (s.a. SEMMEL 1968, 87 f.) und JUNGERIUS & MUCHER (1970) ihre typische Schwerm.ineralassoziation im transparenten Anteil (Augite, basaltische Homblende, Titanit; s.a. MULLER & NEGENDANK 1974) in Luxemburg, JUVIGNE (1977, 1979) sogar in Belgien nachgewiesen haben, kann davon ausgegangen werden, dab diese im folgenden als "Eifel-Assoziation" bezeichneten Schwermineralien auch im Hochwald anzutreffen sind. W~ihrend andere jungvulkanische Eruptionen der West-Eifel ihre Aschen offenbar nur in der niiheren Umgebung der Schlote abgelagert ha- ben, mul3 die weite Verbreitung der Eifel-Assoziationen in Mittel- und Westeuropa mit den jtingsten Ausbr0chen des Laacher Vulkanismus in Beziehung gesetzt werden (STOHR 1964 und mtindl. Mitt. vom 26.11.1979, JUVIGNE 1977, 1979). Da die letzten Ausbriiche des Laacher-See-Vulkanismus ins Aller/Sd-Interstadial (ca. 11000 J.v.h., FIRBAS 1953), spii- testens an den/,Jbergang zur Jiingeren Tundrenzeit (Dryas III) datiert werden ktinnen (STRAKA 1956, JUVIGNE 1977), bietet die Untergrenze ihres Vorkommens in Sodimenten und Hangschuttdecken ein ausgezeichnete Gelgenheit, priialler/Sdzeitliche von postaller/Sd- zeitlichen Umlagerungsprodukten und -prozessen zu unterscheiden und das Ausmaf~ von jungtundrenzeitlich-holoz~inen Bodenumlagerungen abzusch~itzen.

Es zeigt sich bei den Proben aller Aufschltisse und Grabungen, dab der obere gelb- braune Horizont die Mineralien der Eifel-Assoziation enthiilt, der untere hingegen nicht, die Grenze zwischen beiden Horizonten trennt also postaller~idzeitlich umgelagerten "Deckschutt" von priialler/Sdzeitlich gebildetem "Basisschutt". SteUvertretend seien wieder die Ergebnisse der Schwermineralanalyse der Proben vom A. Teufelskopf und vom A. KZ Hinzert angeFtihrt. Vereinzelt vorkommende K~mer von Mineralien der Eifel-Assoziation in tieferen Horizonten (bis 1 Kom%) sind vermutlich aufVerunreinigungen bei der Proben- behandlung oder durch Bodentiere und Wurzelgiinge zuriickzuf'tihren. Es wurden i.A. min- destens 300 KdSmer ausgeziihlt (Tab. 1).

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H A N G S C H U T T B I L D U N G UND PLATEAULEHME, HUNSRUCK 161

Tab. 1: SCHWERMINERAL1ENGEHALT VON HANGSCHUTrKORPERN (in Korn% )

Probe Hbl. Au. Tit. ZiRu. Tu. Chl. Alt. Op. H/i. Gew.O/0

A. Teufelskopf I0- 20 cm 24 19 7 1 35- 45 20 11 10 1 90- 100 0,4 - 0,4 0,8

170-190 - 0,3 0,4 22,2 200-220 - - - 4,5 240-260 - - - 0,5 280-290 I ? - - 9,8

A. KZ Hinzert 0- 10 cm 10 8 6 -

10- 35 24 7 5 - 120-130 0,3 - 0,3 - 140-150 . . . .

Kliifte im . . . . Anstehenden

- 2 2 4 5 - 0 , 8 1

- 3 - 5 5 - 1,57 0,8 1,6 - 95,2 0,51 1,9 - - 75 0,6 0,51 0,4 - - 94,2 0,9 0,33 0,5 - - 99 - 0,5 0,8 - - 88 0,4 0,48

m

m

m

m

1 - 7 3 2 3 , 6

10 - 48 6 1,64 14 1,3 81 3 4,53

1 1 97,5 0,5 1 - - 9 9 1 3,2

Hbl. = basalt. Hornblende, Au. = Augite, Tit. = Titanit, ZiRu. = Zirkon und Rutil,Tu. = Tur- malin, Chl. = Chlorit, Air. = Alterit, Op. = Opake, Hii. = H/imatit,Gew.O/0 = Anteil dee Schwermineralien an gesamter Fraktion 0,63-0,063 mm

Beim Vergleich der hier gewonnenen Ergebnisse mit anderen in tier Literatur vertrete- nen Hangschuttgliederungen muB beriicksichtigt weden, dab prim~ire, den Schuttdecken zwischengeschaltete L6sse im Untersuchungsgebiet nicht aufgefunden wurden, auch konn- ten die Laacher Bimstuffe makroskopisch nigends erkannt werden. SEMMEL (1968) glie- dert die Schuttmassen im Taunus in Basis- , Mit te l - und Deckschutt. Letzterer tritt nur fiber Laacher Bimstuff auf, Mit te l - und Basisschutt liegen darunter und sind ~ilter, w~ihrend die Deckschuttbildung in die Jiingere Tundrenzei t zu stellen ist. Diese Datierung ist nunmehr auch f'tir die Hangschuttbildung im Hochwald zu i ibemehmen. Damit ist der Ansicht SCHNEIDERs (1956) zu widersprechen, wonach er gr6t~te Teil der Wanderschuttdecken im Taunus rezenter Entstehung sei (vgl. SEMMEL 1968, 85).

Der Basisschutt ist nach SEMMEL 16Blehmfrei, w~ihrend dem Mittelschutt meist brau- ner L6Blehm beigemischt ist. Mittelschutt i.S. SEMMELs l/il3t sich hingegen im Hochwald nicht nachweisen, der m6glicherweise L681ehm enthaltende obere Schutthorizont ist zeit- lich dem Deckschutt SEMMELs gleichzusetzen. Wenn vielleicht im HochwiJrm aus den Frostb6den der n/iheren Umgebung ausgewehter 1.6ft abgelagert wurde (wie NEGEN- D A N K 1978 t'dr die Moselterrassen nachweist), konnte er sich im Hochwald nicht in situ erhalten, da in diesen Hochgebieten fiber 500 rn fiber NN das Klima vermutlich w/ihrend des gesamten Wtirm noch zu feucht war und hier stattdessen h6chstens Verlehmung und FlieBerdebildung statffanden. In der Jiingeren Tundrenzei t wurden darm diese Relikte voll- stiindig in den Deckschutt eingearbeitet.

Im Hochwald scheint deshalb eine iJbeflokal giiltige Hangschuttgliederung nur in - postaUer6dzeitlich (jungtundrenzeitlich) gebildeten Deckschutt und - pr~ialler6dzeitlich entstandenen Basisschutt sinnvoll.*

* Prof. Dr. A. Semmel und der Verf. kamen bei einer gemeinsamen Gel/indebegehung im August 1977 iiberein, dab der Mittelschutt hier fehlt.

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162 ZOLLER

Ffir den Basisschutt ist wfirmzeitliches Alter anzunehmen, ohne dab eine genauere Ein- stufung bisher m6glich ist. Pr/iwiJrmzeitliche Schuttk6rper k6nnen h6chstens in Ausnahme- f'~illen erhalten sein (SELZER 1964).

ROHDENBURG (1968, 38) bemerkt zu einem Hangschuttprofil im Konderbachtal (Hunsrfick, W. Waldesch): wenn die pNialler6dzeitliche Hangschuttsedimentation ~ihnlich rasch verliefwie die in der Jfingeren Tundrenzeit, umfaBt die gesamte Schuttfolge nur weni- ge tausend Jahre.

Da die wfirmzeitlichen undjungtundrenzeitlichen Schuttmassen noch weitgehend die H/inge des Hochwaldes bedecken, andererseits das Klimaoptimum des Holoz~ins bereits fiberschritten scheint, dr~ingt sich die Vermutung auf, dab auch die Hangschuttbildungen frfiherer Kaltzeiten in der jeweils folgenden Warmzeit nicht volls~ndig von den H~ingen abgetragen wurden. Die Reste ~ilterer Schuttdecken sind vermutlich in die wfirmzeitlichen Flieferden eingearbeitet, daftir spricht auch das gleichzeitige Vorkommen frischer und stark angewitterter GesteinsbruchstiJcke in den meisten Schuttk6rpern, w~ihrend eine Schutt- schleppe am FuB eines sehrjungen, kurzen Steilhanges nur frische, blauschwarze Schiefer- stficke enth~ilt (s. Kap. 5.).

Oberraschenderweise ftihren Lehme auf nicht oder nur ganz schwach geneigten Par- tien die Eifel-Assoziation bis in beachtliche Tiefen (his fiber 1 m). Auch die Probe vom A. Heddert (1-1,5 m Tiefe) ftihrt die Eifel-Assoziation noch mit 1,7 Kom%, was wohl kaum dutch Verunreinigung der Probe erkl~irt werden kann, sondem eher dutch kryogene Vor- g~inge. Wenn in der Jfingeren Tundrenzeit nochmals, was anzunehmen ist, Dauerfrost- boden im Hochwald geherrscht hat, dfirften seine Auftautiefe und kryogene Vermengung des Bodens bis mindestens 1-1,5 m Tiefe gereicht haben.

Die lehmige Bodenbedeckung aufTonschiefem weist i.A. eine tiefere Einmischung der Mineralien der Eifel-Assoziation auf als sandigere B6den auf quarzitischem Ausgangs- gestein. Im ersten Fall treten diese Mineralien v.a. bei geringer Hangneigung his in gr6Bere Tiefen auf, so dab die Komgr6i3enzusammensetzung des Bodens wichtiger ffir die post- aller6dzeitlichen Solifluktions- und Kryoturbationsvorg~inge gewesen zu sein scheint als die Hangneigung, zumindest, was den Tiefgang der Prozesse betrifft. Dutch derartige Massen- bewegungen auch aufganz flachen B6schungen bei ausreichender Durchfeuchtung k6nnen die stark verbreiterten Muldent~ler auch tiefunter dem Niveau der"R 1" erkl~irt werden (z.B. bei Reinsfeld).

In verschiedenen Schwermineralpr~iparaten tritt verst~rkt Chlorit auf. Er ist in frischen Tonschiefern des Untergrundes reichlich vorhanden und wurde nach ECKHARDT (1963) im Terti~irklima je nach pH-Wert des Bodenhorizontes zu Kaolinit oder zu Montmorillonit umgewandelt. Die "Palaob6den" enthalten auch keinen Chlorit, allerdings auch einige andere Proben nicht. In den Proben vom A. Teufelskopf, A. KZ Hinzert und anderen zeigt sich st~rkeres Auftreten yon Chlorit an die wiirmzeitlichen bzw. postaller6dzeitlichen Hang- schuttbildungengebunden. In einer Probe aus "Plateaulehm" spricht hoher Chloritgehalt meines Erachtens gegen ein terti~ires Alter.

Nach den vorliegenden Ergebnissen muB also his aufden Lehm yon Heddert und den Quarzitzersatz von Hermeskeil das yon GREBE angegebene Alter der Plateaulehme be- zweifelt werden; die fibrigen, bis zu 3 m m~ichtigen, von GREBE kartierten Vorkommen sind vermutlich pleistoz~ine "Riesenb6den", an deren Entstehung in einigen F~illen m6g- licherweise auch Verlehmung yon 16Bartigen Anwehungen beteiligt war; Teile des K6nigs- feld-Lehmes m6gen ~ilter sein.

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5. ZUR ENTWICKLUNGSGESCHICHTE JUNGER T~tLCHEN

(3stlich von Reinsfeld zieht ein Mulden~lchen v o n d e r Gemarkung "Fuchseich" nach N zur B 407. In seinem Unterlaufentwickelt es sich zu einem asymmetrischen Kerbt~ilchen mit steilerer E -F lanke und schlieBlich zu einem trichterf'6rmig ge6ffneten Kerbsohlen- t~ilchen, sein Boden liegt hier 1-2 m htiher als der Vorfluter-Talboden, und seine H~inge erscheinen so frisch in ein htiheres Tal -Niveau eingeschnitten, dab f'tir seine Austiefung in der heutigen Form ein morphodynamisch sehr aktiver Abschnitt des Wi.irm angenommen werden muB.

Durch ein Netz dicht nebeneinanderl iegender Bohrungen konnten die in Fig. 3.1.-3.3. dargestellten Querschnitte durch das T~ilchen und die in ihm pr~servierten Schuttk6rper ermittelt werden.

NE [ ca. 80 m ] SW

., ..~ ! " " cn

3

Fig. 3.1.: Schematisches Querprofil durch das asymmetrische T:,ilchen bei Reinsfeld, Kerbsohlental nahe der MiJndung.

Unter Gerinne in 50-60 cm Tiefe Bachkies fiber vergleyendem Tonschieferersatz. Am Fu8 des NE-Hanges eine Schleppe aus Deckschutt, max. 1 m m~ichtig, frische Tonschieferpl~ittchen in gelb- braunem Lehm. Am Steilhang frischer Schiefer unter 10-20 cm Boden. Aufder hiSherliegenden Ver- flachung mehliger grauer Schieferzersatz, bis 90 cm sehr locker, SchieferstiJcke angewittert. Aufdem SW-Hang ca. 1 m m~ichtiger Deckschutt, am konvexen Oberhangknick auf ca. 40 cm ausdi.innend.

Fig. 3.2.: Querprofil oberhalb des MiJndungstrichters, Kerbtal.

Schuttschleppe am NE-Hang tritt bis nahe an den Bach heran, keine ver- breiterte Talsohle mehr; unter Bachkies ist das An- stehende zersetzt und ver- gleyt.

Fig. 3.3.: Querprofil oberhalb des Kerbtales, Muldent~ilchen.

Talsohle fiber 1 m m~ichtig (:lurch Deckschutt plombiert. An NE-F lanke frischer Ton- schiefer anstehend, auf SW-Hang unter Deckschutt mehlig zersetzt.

NE SW

NE SW

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164 ZOLLER

Aus der Schuttschleppe an NW-Hang in Fig. 3.1. wurden Proben aus Tiefen von 0-20 cm, 30-- 50 cm (gelbbraun, locker) und 60-80 cm (gelbbraun-graubraun, etwas fester infol- ge beginnender Vergleyung) aufihren Gehalt an den Mineralien tier Eifel-Assoziation hin untersucht, dazu eine Probe vom Talboden (10-30 cm), der Anteil dieser Mineralien an der gesamten Schwermineralfraktion wurde unter dem Mikroskop abgesch~itzt (Tab. 2).

Tab. 2:

Probe

DIE EIFEL- ASSOZIATION IM ASYMMETRISCHEN T)/tLCHEN BEi REINSFELD

Einwaage Schwcrmineralien Anteil der (g) (g) Eifel- Assoziation

(Korn%)

Schuttschleppe 0-20 cm 7,1 0,0175 = 0,25% ca. 50 30-50 9,1 0,045 = 0,5% ca. 30 60- 80 8,6 0,26 = 3,0% ca. 70

Talboden 10- 30 cm 13,1 0,0875 = 0,67% ca. 80

Beri,icksichtigt man den Anteil der Schwermineralien (in Gewichtsprozenten) an der Gesamtfraktion 0,63-0,063 mm, so zeigt sich, dab die Mineralien der Eifel-Assoziation im Horizont 60-80 cm weitaus sNrker vertreten sind als in den h6heren Horizonten. Auch auf dem Talboden sind diese Mineralien noch zahlreich vorhanden, so da6 hier kaum eine morphologisch wirksame Erosionsleistung nach ihrer Ablagerung stattgefunden haben kann, weshalb die Eintiefung des T~ilchens auch hinter der des Vorfluters zuriickblieb.

Die Anlage des heutigen trichterf'6rmig ge/Sffneten Talbodens geschah also pr~ialler6d- zeitlich (WiJrm). Nach den Ascheniederschl~igen desji.insten Laacher Bimstuffes wurde nur noch Deckschutt am Fu6 der H~inge akkumuliert. Die Ausr~iumung eventueller ~ilterer Schuttmassen (die vielleicht noch in Fig. 3.3. unter Deckschutt auftreten) mu6 vor dem Aller6d geschehen sein.

Die Ursache der Talasymmetrie mu6 in diesem Falle in einem sNrkeren Schuttwandern auf dem SW-Hang gesehen werden, so dab das Gerinne vor der Deckschuttablagerung den NE-Hang unterschnitt, an dem stellenweise noch heute frischer Schiefer zutage tritt. Struk- turell bedingte Talasymmetrie scheidet aus. Somit erweist sich die Asymmetrie als Vorzeit- form (entgegen QUILITZSCH 1961, der die Talasymmetrie im Bingerwald/6stl. Hunsri, ick durch rezente Abtragungsprozesse hinreichend erkl~irt sieht), da beide Hangf'ti6e durch Schuttschleppen fossilisiert sind.

Fig. 3.3. zeigt, dab die Muldenform des T~ilchens an dieser Stelle durch teilweise Ver- schi.ittung eines fri.iheren KerbNIchens entstand. Die Muldenform solcher kleiner T~ilchen sieht auch ROHDENBURG (1968) nicht als Folge eines station~iren Gleichgewichtes von Erosion und Denudation sondem eines zeitlichen Formenwandels an, der im vorliegenden Fall nut als klimabedingt aufgefa6t werden kann (vgl. auch SEMMEL 1968, 123 f.).

,~danliche Verh~iltnisse wie im vorgestellten T~ilchen bei Reinfeld wurden an verschiede- nen Stellen im Untersuchungsgebiet angetroffen. Teilweise sind kleine KerbNlchen in Pedi- menten vor Quarzitzi.igen noch vollstS, ndig durch Basis- und Deckschutt plombiert. Fiuvia- tile wi.irmzeitliche bis holoz~ine TalverschiJttung im Oberlauf kleinerer und mittlerer B~iche konnte an verschiedenen Stellen im Hochwald und in seinem s~idlichen Vorland (Oberrot- liegendes und Buntsandstein im Untergrund) im Bereich der Bl~itter 6306 Kell, 6406 Losheim und 6407 Wadern mit M~ichtigkeiten zwischen 3,5 m und 11 m festgestellt werden. Die

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HANGSCHUTTBILDUNG UND PLATEAULEHME, HUNSROCK 165

schwermineralogische Untersuchung ergab, dab grobe wiJrmzeitliche Basisschotter ohne Eifel-Assoziation jungtundrenzeitliche Kiese mit Eifel-Assoziation unterlagern, letztere werden von sandigen Auesedimenten bedeckt. Moorbildungen im Hangenden der jung- tundrenzeitlichen Kiese fiihren an der Basis ein ins Atlantikum datiertes Pollenspektrum (FIRTION & FISCHER 1955).

So zeichnet sich also im Gebiet des Hochwaldes wie auch seines tiefergelegenen siJdli- chen Vorlandes folgendes einheitliches Schema der wtirmzeitlichen Entwicklung kleiner T/ilchen ab:

Holoz~in Jfingere Tundrenzeit

: Verschiittung, Plombierung

Aller6d : (jfingste Laacher Bimstuffe)

Wtirm evtl. teilweise Wiederausr/iumung : VerschiJttung kriiftige Tiefenerosion

6. BEMERKUNG ZUR REZENTEN MORPHODYNAMIK

An den B~ichen des Hochwaldes l~iBt sich i.A. keine rezente Tiefenerosion nachweisen, eher scheint noch geringe Tendenz zur Akkumulation vorzuherrschen. Die wiirmzeitlichen Ablagerungen der Niederterrassen sind erst an der unteren Prims (FISCHER 1956) und an der unteren Ruwer (RICHTER 1976, MOLLER 1976) zerschnitten.

Auch an den H/ingen finden sich keine Spuren spektakul/irer Massenbewegungen, wie sie etwa von den Winzern an Mosel, Saar und Ruwer gef'tirchtet sind (RICHTER 1979). Den- noch lassen sich an vielen Stellen in Dellen und im Hochflutbett kleiner T/ilchen Ansamm- lungen von humosem, oft tortigem Feinmaterial feststellen, die aber nirgends in mehr als 1 m M~ichtigkeit erbohrt wurden. An der Basis dieser Bildungen finden sich h/iufig verfaulte Holzreste, so dab sie wohl infolge der im Sp~itmittelalter einsetzenden verst2irkten Rodung entstanden sind. Sie wurden teilweise auch unter Wald festgestellt, es kann sich aber um ursprtinglich gerodete und jetzt wiederbewaldete Stellen handeln oder um Fernwirkungen von ~,ckern, die oberhalb des Waldes aufVerflachungen liegen.

An steilen Quarzith~ingen l/iBt sich im Bereich episodisch durchflossener Runsen wie auch aufWegen Sandverschwemmung feststellen. Die Quarzith/inge sind aber nahezu aus- nahmslos bewaldet, ebenso wie steile Einkerbungen in Schiefer, hingegen sind die meisten Hochfl/ichen und sanften H/inge waldfrei. Deshalb ist der Bodenabtrag rezent aufden steilen H/ingen insgesamt gesehen eher geringer als aufden sanfteren. Die gute Erhaltung vonjung- tundrenzeitlichem Deckschutt belegt, dab das Holoz/in insgesamt dutch sehr geringe Morphodynamik aufden H/ingen ausgezeichnet ist.

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166 ZOLLER

DANKSAGUNG

Den Herren Prof. Dr. G. Richter und Prof. Dr. J.F.W. Negendank, Universi~t Trier, sei ftir die Anregung und wertvolle Ratschl/ige zu dieser Arbeit herzlich gedankt.

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Anschrift des Autors: Ludwig Z6ller, FB IlI, Physische Geographie, Universit~t, 5500 Trier