2
82 2 Katalysator durch Filtrieren getrennt. Aus der unter vermindertem Druck stark eingedampften Losung wird durch Aceton das 0 x a1a t , [CHB.CH(OH).CH(NH~).CH(OH).CH~]~, C2Hs 04, in einer Ausbeute von 70-80 "/* der Theorie abgeschieden, das zwecks Reinigung in menig Wasser gelost und durch Aceton gefallt oder aus gewohnlichem Alkohol umkrystallisiert werden kann. 0.1444 g Sbst.; 0.2328 g COs, 0.1125 g H20. - 0.1606 g Sbst.: 11.6 ccm N (18", 759 mm Hg). Zp. 178-1'790. CtaIrtsOsNa. Ber. C 43.87, H 8.60, N 5.54. Gef. * 48.97, * 8.72, * 8.36. 39. E. Ab el: aber Katalysator.Beeinflussung und spezitlsch wirkende Katalysatoren. SchluBwort an die HHm. Karl W. Rosenmund und Fritz Zetzsche. (Eingegangen am 15. Dezember 1921.) Aus den Bemerkungen, die ich juogst I) zu der im Titel genannten Arbeit der HHm. I(. W. Rosenmund und Fr. Zetzsche') ver- offentlicht hsbe, lesen die Genannten drei Punkte heraus, zu deoen sie Stellung nehmen3). Ich greife diese Punkte auf, um einer den beiden Herren etwa wieder ischwer verstiindlichen Formulierungs auszuweichen, und bemerke abschIieBend und in aller Kiirze : ad 1). Wiewohl die seinerzeitigen Ausfiihrkgen der HHm. Rosenmund und Zetzsche in der Tat die Vermutung hatten recht- fertigen lassen, da8 sie nicht der Meinung waren '), katalytische Vor- giinge und insbesondere die Erscheinungen der Reaktionsablenkung unterliigen voll und ganz den Gesetzen der chemischen Kinetik, so war ich doch kritisch genug, diese Vermutung abzuweisen und lieber doch vorauszusetzen, daB *die HHm. Rosenmund und Zetzsche sich dieeer Anschauung anschliqBen<. Ihre Verwahrung gegen eine solche Zumutung 1iif3t hiernach schlieaen, daf3 sie meine Bemerkungen nur recht fliichtig gelesen haben. I) B. 84, 1407 [1921]. a) B. 54, 2885 [1921]. *) Man vergleiche u. a. die von den Verfasscrn mit gesperrter Schrift hervorgehobene und Dim Gegensatz zu der herrsehenden Ansichts betonte Miiglichkeit eiuer reaktionsschaff en den Katalysatorwirksamkeit, die gewiB mit den geltenden Gesetzen der Kinetik (und Energetik) nicht vertraglich ist, und die auch dadurch nicht plausibler wird, dnB die Verfasser in ihrer aEr- widerung< dieser Wirksamkeit die Rolle zuschreiben, aohne den Begriff der unendlich kleinen Reaktionsgeschwindigkeiten auskommen. zu kiinnen. a) B. 54, 425, 638 [1921].

Über Katalysator-Beeinflussung und spezifisch wirkende Katalysatoren. Schlußwort an die HHrn. Karl W. Rosenmund und Fritz Zetzsche

  • Upload
    e-abel

  • View
    214

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Über Katalysator-Beeinflussung und spezifisch wirkende Katalysatoren. Schlußwort an die HHrn. Karl W. Rosenmund und Fritz Zetzsche

82 2

Katalysator durch Filtrieren getrennt. Aus der unter vermindertem Druck stark eingedampften Losung wird durch Aceton das 0 x a1 a t , [CHB.CH(OH).CH(NH~).CH(OH).CH~]~, C2Hs 0 4 , in einer Ausbeute von 70-80 "/* der Theorie abgeschieden, das zwecks Reinigung in menig Wasser gelost und durch Aceton gefallt oder aus gewohnlichem Alkohol umkrystallisiert werden kann.

0.1444 g Sbst.; 0.2328 g COs, 0.1125 g H20. - 0.1606 g Sbst.: 11.6 ccm N (18", 759 mm Hg).

Zp. 178-1'790.

CtaIrtsOsNa. Ber. C 43.87, H 8.60, N 5.54. Gef. * 48.97, * 8.72, * 8.36.

39. E. A b el: aber Katalysator.Beeinflussung und spezitlsch wirkende Katalysatoren. SchluBwort an die HHm. Karl W.

Rosenmund und Fritz Zetzsche. (Eingegangen am 15. Dezember 1921.)

Aus den Bemerkungen, die ich juogst I) zu der im Titel genannten Arbeit der HHm. I(. W. R o s e n m u n d und Fr. Zetzsche') ver- offentlicht hsbe, lesen die Genannten drei Punkte heraus, zu deoen sie Stellung nehmen3). Ich greife diese Punkte auf, um einer den beiden Herren etwa wieder ischwer verstiindlichen Formulierungs auszuweichen, und bemerke abschIieBend und in aller Kiirze :

ad 1). Wiewohl die seinerzeitigen Ausfiihrkgen der HHm. R o s e n m u n d und Z e t z s c h e in der Tat die Vermutung hatten recht- fertigen lassen, da8 sie nicht der Meinung waren '), katalytische Vor- giinge und insbesondere die Erscheinungen der Reaktionsablenkung unterliigen voll und ganz den Gesetzen der chemischen Kinetik, so war ich doch kritisch genug, diese Vermutung abzuweisen und lieber doch vorauszusetzen, daB *die HHm. R o s e n m u n d und Ze tz sche sich dieeer Anschauung anschliqBen<. Ihre Verwahrung gegen eine solche Zumutung 1iif3t hiernach schlieaen, daf3 sie meine Bemerkungen nur recht fliichtig gelesen haben.

I) B. 84, 1407 [1921]. a) B. 54, 2885 [1921]. *) Man vergleiche u. a. die von den Verfasscrn mit gesperrter Schrift

hervorgehobene und Dim Gegensatz zu der herrsehenden Ansichts betonte Miiglichkeit eiuer reaktionsschaff e n den Katalysatorwirksamkeit, die gewiB mit den geltenden Gesetzen der Kinetik (und Energetik) nicht vertraglich ist, und die auch dadurch nicht plausibler wird, dnB die Verfasser in ihrer aEr- widerung< dieser Wirksamkeit die Rolle zuschreiben, aohne den Begriff der unendlich kleinen Reaktionsgeschwindigkeiten auskommen. zu kiinnen.

a) B. 54, 425, 638 [1921].

Page 2: Über Katalysator-Beeinflussung und spezifisch wirkende Katalysatoren. Schlußwort an die HHrn. Karl W. Rosenmund und Fritz Zetzsche

323

ad 2). Hier tritt diese Fliichtjgkeit besonders deutlich hervor, indem die Verfasser Sentgegen der Bnsicht A b e l s u hervorheben zu m ussen glauben, daI3 bei heterogener Katalyse nicht Din jedem Falle. Zwischenreaktions-Katalyse eine Rolle zu spielen braucht. Die Ver- fasser haben einfach meine, dem Stande der katalytischen Forschung meines Erachtens durchaus Rechnung tragende Formulierung nicht beaohtet, wonach ich Zwischenreaktions-Katalyse fiir das homogene System ,fast ausschlieSlich<(, fur das heterogene System ~w o h 1 iiber- w i e g e n d a ' ) in Anspruch nahm?). Wenn ferner die Autoren be- haupten, da13 Sder Komplexbegriff m c h die Zwischenreaktions-Kata- lyse umfaSta: und mich des Irrtums zeihen, weil ich entgegengesetzter Meinung bin, so bleibt wohl nichts anderes ubrig, als sie auf die Literatur zu verweisen mit ihrer Uberfulle an Beispielen von IZata - lgsen, deren n a c h g e w i e s e n e r oder hochst plausibler Mechanismus iiber Zwischenreaktionen, n i c h t a b e r u b e r DKornplexea , also An- lagerungsverbiodungen fuhrt; es sei denn, daB die Verfasssr den fur den gesamten Chemismus fundamentalen Nnchweis gefiihrt hiitten, daIj a1 l e n chemischen Reaktionen sZusammenordnunga samtlicher xeagierender Molekiilgattungen, d. i. Bildung von aus allen Reaktions- teilnehmern bestehenden Anlagerungsverbindungen vorangeht; mir ist indessen von einem solchen Nachweis nichts bekannt, und e r wird wohl anch nicht zu erbringen sein. Dieser Sschverhalt schliefit nickit aus, sondern schliebt ein , daI3 Zwischenreaktions-Katalysen vielfach auch iiber a d d i t i o n e l l e Zwischenverbindungen verlaufen, was liingst bekannt ist, aber trotz der von den Verfassern angefuhrten Beiepiele, die sich hiiufen laeseo, zu der i n Rede stehenden Angelegenheit natur- fich nicht d a s Nindeste beitrlgt.

ad 3). Die von den Autoren geubte Unterscheidung zwischen .Kinetikera und ssynthetikerc ist mir nicht geliiufig. Ich denke, wir sind alle in erster Reihe C h e m i k e r und sollen alle als solche icenigstens mit den Grundlagen der theoretischen Chemie vertraut sein. Im ubrigen habe ich iiber die Uotersuchucgen der Verfasser durchaus nicht *abfalligc geurteilt, vielmehr mich nur gegen die theo- retische Ausmertung ihrer h t e r e s s a n t e n experimentellen Ergebnissec gewendet, und hierin hat mich ihre Erwiderung nicht umgestimmt.

W i e n , Technische Hochschule.

1) Fperrnng erst an dieser Stelle. a) Zum Uherflosse hiitte auch nur ein ganz oberfliichlicher Blick in mein

t h n an der angefiihrten Stelle und eben zur Kennzeichnung der homogeiien und der heterogeuen Katalyse zitiertes Katalyse-Referat die HErn. Rosen - tnund uncl Z o t z s c h e diesfalls zu orientieren vermocht.

Bericbte d. D. Cheni. C:esellschnt't. Jahrg. LV. 2 2