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734 Verkleinerung. Dagegen lassen sich unpigmentierte Melanosarkom- knoten durch R6ntgenbestrahlung restlos zuriickbilden. Es besteht somit eine Beziehung zwischen der StrahlensensibilitXt und der jeweils vorherrschenden Funktion der bestrahlten Zellen. A~ssprache: G. Sc~wAaz. -- POLITZER. PRESSER. Arztlicher Bezirksverein Zittau i. Sa. Sitzung vom 14. ~anuar 1926. MOSER: Demonstrationen: a) R6ntgenbildervonSchenkethals- Osteomyelitis und yon schwerer Arthritis deformans coxae, b) 29j ~hr. Frau auswXrts operiert wegen Tuberkulose der Ful3wurzelknochen, darauf Fistel (i Jahr). Operation nach OBALI~SKu Heilung. ENCKE (a. G.): I. Demonstrationen: Eutertuberkulose, Perl- sucht des Netzes, Sporotrichosis und Tuberkulose beim Schaf. 2. Die Tollwut der Hunde. Formen der rasenden und stillenWut. Verlauf in 3 Stadien: Prodrome (bereits Ansteckungsf~higkeit) KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 5. JAHRGANG. Nr. r6 ~6. APRII, I920 Charakterver~nderung und rasende Wut. Die einzelnen Stadien verlaufen je in einigen Tagen. Charakteristiseh ist das Vorkommen der Negrischen K6rperchen im Ammonshorn. In verd~chtigen F~tllen sind Impfungen mit dem Filtrat yon Hirnemulsion yon Kaninchen notwendig. Die Schutzimpfung gebissener Menschen mug sehr frflh erfolgen und ist nur bet den sp~tt auftretenden Er- krankungen (gelegentlich I Jahr nach BiB und dar~ber) wirkungs- volh Geimpft wird mit verschiedenen Verdi~nnungen des Virus iixe 21 Tage lang in die Bauehhaut. Die yon Hundebesitzern ge- forderte pr~tinfektionelle Impfung der Hunde diirfte praktisch sich kaum durchfflhren lassen. BeschrXnkung des Hundehaltens ist vernfinftiger. Sch~rfste Grenziiberwachung, schfltzende Maul- k6rbe (absolute Nnderung der in Gebrauch befindliehen Maulk6rbe), Abschul~ aller herrenlos umherlaufenden Hunde wird strikt gefor- deft. Aussprachv: WILISCH. - - ~r Parallele zwischen Encephalitis epidemica und Tollwut. KLIENEBERGER. THERAPEUTISCHE NOTIZEN. 0BER KONSTLICHE MINERALWASSER. Von Prof. O~To WARBURG, Bertin-Dahlem. Viele IvIineralw~sser enthalten nebeu Bicarbonatkoh!ensXure grol3e Mengen an freier Nohlens:ure, w~hrend die kflnstlichen Mineralw~sser, die durch AuflOsen yon 13runnensalzen in Leitungs- wasser bereitet werden, nur wenig Ireie Kohlens~ure enthalten. Die physiologischen Eigenschaften einer bicarbonathaltigen Salz- 16sung aber sind weitgehend abh~ngig yon dem VerhXltnis zwischen freier und gebundener Kohlens~ure, zum Tell deshalb, well die Konzentration der Wasserstoffionen diesem Verh~ltnis propor- tional ist. Es sollte also jedes kfinstliche Mineralwasser nicht nur die gleichen Mengen an Salzen, sondern auch die gleiche Menge an freier tr enthalten, wie das natfirliche Mineralwasser, das man zu ersetzen wfinscht. Dies ist erreichbar entweder, indem man das kiJnsttiche ~rasser mit einem bestimmten KoMens~ure- partialdruck s~tttigt oder einfacher nach einem Prinzip, das im folgenden an dem Beispiel des Karlsbader Miihlbrunnens erl~utert werden soil. Von den Bestandteilen des Karlsbader Mt~hlbrunnens fassen wir hier nur das Natriumsulfat, das Natriumbicarbonat und die freie Kohlens~ture ins Auge. Unser vereinfachtes Brunnenmodell ist ein Gemisch der 3 genannten Stoffe, aufgel6st in Wasser. Dieses Gemisch k6nnen wit uns entstanden denken dutch Einwirkung von saurem Natriumsulfat auf f~bersehflssiges Natriumbicarbonat nach der Gleichung : NaHSO~ + NaHCO a = Na~SO~ + CO e + H~O und auf die gleiche Art k6nnen wir den Mf~hlbrunnen im Reagenzglas entstehen lassen, indem wit sautes Natriumsulfat mit Natrium- bicarbonat umsetzen, Hierbei sind die Konzentrationen der reagie- renden Stoffe so zu w~hlen, dab nach vollzogenem Umsatz die durch die Brunnenanalysen vorgeschriebenen tr an Bi- carbonat und freier Ir herrschen. Die praktJsche Anwendung des Prinzipes ist einfach. Von 2 Tabletten enthNt die eine sautes Natriumsulfat (I), die andere Natriumbicarbonat (II), w~thrend die ~brigen Komponenten des Mghlbrunnens auf beide Tabletten beliebig verteilt werden. Man 15st I in warmem Wasser und iiigt II -- indem man Kohlens~ure- verluste durch zu heftiges Umrt~hren vermeidet -- hinzu. So ent- steht ein kfinstlicher Mfthlbrunnen, der unsere eingangs gestellte Forderung erf~llt, dab das VerhNtnis zwischen Ireier und gebunde- ner Kohlens~ture gleich dem in der Quelle herrschenden sein soil. Die Wasserstoffionenkonzentrationen dieses kiknstlichen und des natfirlichen Brunnens sind identisch, w~hrend die k~tuflichen Brun- nensalze, in Dahlemer Leitungswasser aufgelSst, ioo- bis iooomal alkalischer reagieren. Nach dem gleichen Prinzip kann man, wie nicht nXher ausgefiihrt zu werden braucht, andere Mineralw~tsser bet der ki~nstliehen Be.- reitung dutch chemischen Umsatz im Trinkglas entstehen lassen*). *) Es ist kaum nStig zu erwfihnen, dab die Reaktion zwischen Bicarbonat und S~uren vielfaeh iiir medizinische Zwecke benutzt worden ist, so bet der Bereitung kohlen- saurer B~ider oder der ,,Brausesalze". Wesen~lieh bet dem im Text beschriebenen Verfahren ist, dag naeh vollzogenem Umsatz in der LSsung kei~l fremdes Anion (Citration, Tartration) vorkommt und dab eln Trinkwasser entsteht, das in bezug auf Neutralsalze, Bicarbonat und Wasserstoffionenkonzentration mit der natiirliehen Trinkquelle identiseh ist. PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN MIT KONSTLICHEM KARLSBADER.MUHLBRUNNEN AUS WARBURG- SCHEN TABLETTEN (SCHERING). Von Prof. F. UMBER, Berlin-Westend. Seit Dezember :923 benutze ich die yon der Firms Schering auf Anregung O. \u hergestellten ,,I~arIsbader-Mfihlbrunnen- Tabletten", die in Leitungswasser gelOst einen kiinstlichen M~hl- brunnen ergeben. Dieser kt~nstliche Mflhlbrunnen besitzt die gleiche Zusammensetzung wie die frische an Ort und Stelle genossene Quelle, wXhrend der Versandbrunnen durch Entweichen der freien Nohlens~ure ~rmer an I:ohlens:ure und damit alkalischer wird. Der Unterschied ist natflrlich noch grOger gegeniiber einem durch AuflSsen yon natflrlichem oder kfinstlichem Karlsbader Salz her- gestellten Brunnen, der fiberhaupt keine freie t(ohlens~ure besitzt nnd noch starker Mkalisch ist. Der kanstliche Karlsbader Mahlbrunnen (WARBURG) wird so hergestetlt, dab erst : Tabfette Nr. I in 20o ccm warmem Leitungswasser gel6st, nach erfolgter L6sung I Tablette Nr. If zugesetzt, und der so gewonnene Brunnen dann sofort getrunken wird. Ich babe diesen kiinstliehen Mi;lhlbrunnen bisher bet 5 ~ Patienten des t(rankenhauses Westend, sowie bet empfindtichen privat- klinischen Patienten verabreichen lassen und zwar bet ersteren als Ersatz des dutch L6sung yon JCarlsbader Salz hergestellten Brunnens, bet letzteren an Stelle des natiirlichen Versandbrunnens. Alle Patienten haben den durch Aufl6sung der Scheringschen Tab- letten gewonnenen k/instlichen Miihlbrunnen sehr gern genommen. Auch verw6hnte Patienten zogen die L6sung dieser Scheringschen Tabtetten wegen des besseren Geschmacks infolge hSheren Kohlen- s~uregehaltes dem stets zu Anfang der ICuren gereichten Versand- l~fihlbrunnen vor. Den gew6hnlichen L6sungen yon I~arlsbader Salz ist die Warburg-Scheringsche L6snng weit t~berlegen. Ich empfehle daher die Scheringschen Tabletten far diejenigen Leber- und Magen-Darm-t~ranken, die eine h~usliche Karlsbader Kur durchmachen sollen. Sie kommen so zu einem 3/iflhlbrunnen, der angenehmer schmeckt nnd erheblich billiger ist als der Ver- sandbrunnen, und der obendrein dem an der Quelle getrunkenen Brunnen in seiner Zusammensetzung weit mehr entspricht als der Versandbrunnen. INSULIN. Durch wiederholte Ffdlung mit Pyridin wurde ein sehr reines InsulinprXparat gewonnen. Anhaftende AminosXuren und EiweiB- k6rper wurden auf diese ~reise entfernt. Durch I(ochen mit Natriumcarbonatl6sung wird das reine Insulin inaktiviert. Zu- gleich mit der Inaktivierung geht eine Ver~tnderung des im Insulin enthaltenen Schwefels vor sich. W~thrend vor der Behandlung mit Natriumcarbonat durch verdiinnte S~turen kein Schwefelwasserstoff aus dem Insulin in Freiheit gesetzt werden kann, ist das nachher wohl m6gHch. Das reine Insulin enth~lt also eine labile Schwefel- verbindung. Je h6her der Gehalt an labilem SchwefeI, desto wirk- samer ist da.; PrXparat. Phosphor ist kein Bestandteil des Insulins (Referiert nach ABEL und GELLING, Journ. of pharmacoI, a. exp. therapeut. Bd. 25 , Nr. 6, S. 423--448 1925.) S. ISAAC, Frankfurt a. M.

Über KÜnstliche MineralwÄsser

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Verkle inerung . Dagegen lassen s ich u n p i g m e n t i e r t e Me lanosa rkom- k n o t e n d u r c h R 6 n t g e n b e s t r a h l u n g rest los zuri ickbilden. Es b e s t e h t s o m i t eine Bez i ehung zwischen der St rahlensens ib i l i tXt u n d der jeweils v o r h e r r s c h e n d e n F u n k t i o n der b e s t r a h l t e n Zellen. A~ssprache: G. Sc~wAaz. -- POLITZER. PRESSER.

Arztlicher Bezirksverein Zittau i. Sa. S i t z u n g v o m 14. ~ a n u a r 1926.

M O S E R : Demons t r a t ionen : a) R 6 n t g e n b i l d e r v o n S c h e n k e t h a l s - Os teomyel i t i s u n d yon schwerer Ar th r i t i s d e f o r m a n s coxae, b) 29j ~hr. F r a u auswXrts oper ier t wegen T ube rku l o se der Ful3wurzelknochen, d a r a u f Fis te l (i Jahr ) . Opera t ion n a c h OBALI~SKu Hei lung .

E N C K E (a. G.): I. Demons t r a t ionen : E u t e r t u b e r k u l o s e , Perl- s u c h t des Netzes , Sporot r ichos is u n d Tube rku lose be im Schaf. 2. Die Tol lwut der Hunde. F o r m e n der r a senden u n d s t i l l enWut . Ver lauf in 3 S tad ien : P rod rome (berei ts Ans teckungs f~h igke i t )

K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 5. J A H R G A N G . N r . r6 ~6. APRII, I920

C h a r a k t e r v e r ~ n d e r u n g u n d r a sende W u t . Die e inzelnen S tad ien ve r l au fen je in e inigen Tagen . Charak te r i s t i s eh is t das V o r k o m m e n der Negr i schen K 6 r p e r c h e n im A m m o n s h o r n . I n v e rd ~ch t i g en F~tllen s ind I m p f u n g e n m i t d e m F i l t r a t yon H i r n e m u l s i o n yon K a n i n c h e n no twend ig . Die S c h u t z i m p f u n g gebissener Menschen m u g sehr frflh erfolgen u n d ist n u r bet den sp~tt a u f t r e t e n d e n Er - k r a n k u n g e n (gelegentl ich I J a h r n a c h BiB u n d dar~ber) w i rkungs - volh Ge impf t wird m i t ve r sch i edenen Verd i~nnungen des Virus i ixe 21 Tage l ang in die B a u e h h a u t . Die yon H u n d e b e s i t z e r n ge- forder te pr~tinfektionelle I m p f u n g der H u n d e di i r f te p r a k t i s c h sich k a u m durchf f lh ren lassen. BeschrXnkung des H u n d e h a l t e n s is t vernf inf t iger . Sch~rfs te Grenz i ibe rwachung , schf l tzende Maul- k6rbe (absolute N n d e r u n g der in G e b r a u c h bef indl iehen Maulk6rbe) , Abschul~ aller her ren los u m h e r l a u f e n d e n H u n d e wird s t r i k t gefor- def t . Aussprachv: WILISCH. - - ~r Paral lele zwischen Encepha l i t i s ep idemica u n d Tol lwut . KLIENEBERGER.

T H E R A P E U T I S C H E NOTIZEN.

0BER KONSTLICHE MINERALWASSER. Von

P r o f . O~To WARBURG, B e r t i n - D a h l e m .

Viele IvIineralw~sser e n t h a l t e n nebeu Bicarbonatkoh!ensXure grol3e Mengen an freier Noh l ens : u r e , w~hrend die kf lns t l ichen Mineralw~sser , die d u r c h AuflOsen yon 13runnensalzen in Le i tungs - wasser be re i t e t werden, nu r wenig Ireie Kohlens~ure en tha l t en . Die phys io log i schen E i genscha f t en einer b i ca rbona tha l t i gen Salz- 16sung abe r s ind we i tgehend abh~ng ig yon d e m VerhXltnis zwischen freier u n d g e b u n d e n e r Kohlens~ure , z u m Tell deshalb , well die K o n z e n t r a t i o n der Wasse r s to f f ionen d iesem Verh~l tn i s propor- t ional ist.

Es soll te also jedes kf inst l iche Minera lwasser n i ch t n u r die gleichen Mengen an Salzen, sondern auch die gleiche Menge an freier tr en tha l t en , wie das natf i r l iche Minera lwasser , das m a n zu erse tzen wfinscht . Dies is t e r re ichbar entweder , i n d e m m a n das kiJnst t iche ~ ra s se r m i t e inem b e s t i m m t e n KoMens~ure - p a r t i a l d r u c k s~tttigt oder e infacher n a c h e inem Prinzip, das im fo lgenden an d e m Beispiel des K a r l s b a d e r Mi ih lb runnens e r l~uter t werden soil.

Von den Bes t and t e i l en des K a r l s b a d e r Mt~hlbrunnens fassen wir hier n u r das N a t r i u m s u l f a t , das N a t r i u m b i c a r b o n a t u n d die freie Kohlens~ture ins Auge. Unse r ve re in fach te s B r u n n e n m o d e l l i s t e in Gemisch der 3 g e n a n n t e n Stoffe, aufge l6s t in Wasser . Dieses Gemisch k 6 n n e n wi t u n s e n t s t a n d e n d e n k e n d u t c h E i n w i r k u n g von s a u r e m N a t r i u m s u l f a t auf f~bersehflssiges N a t r i u m b i c a r b o n a t n a c h der Gle ichung :

NaHSO~ + N a H C O a = Na~SO~ + CO e + H~O

u n d auf die gleiche Art k 6 n n e n wir den Mf~hlbrunnen im Reagenzg las e n t s t e h e n lassen, i n d e m wi t s au t e s N a t r i u m s u l f a t m i t N a t r i u m - b i ca rbona t umse t zen , Hierbe i s ind die K o n z e n t r a t i o n e n der reagie- r enden Stoffe so zu w~hlen, dab nach vo l lzogenem U m s a t z die du rch die B r u n n e n a n a l y s e n vorgeschr iebenen t r an Bi- c a r b o n a t u n d freier I r he r r schen .

Die prak tJsche A n w e n d u n g des Pr inz ipes is t e infach. Von 2 T a b l e t t e n e n t h N t die eine s au t e s N a t r i u m s u l f a t (I), die andere N a t r i u m b i c a r b o n a t (II), w~thrend die ~br igen K o m p o n e n t e n des M g h l b r u n n e n s au f beide T a b l e t t e n beliebig ver te i l t werden. Man 15st I in w a r m e m W a s s e r u n d i i igt I I - - i n d e m m a n Kohlens~ure- ve r lu s t e du rch zu hef t iges Umrt~hren ve rme i de t -- h inzu. So ent - s t e h t e in kf ins t l icher Mf th lbrunnen , der unse r e e ingangs geste l l te F o r d e r u n g erf~llt , dab das V e r h N t n i s zwischen Ireier u n d gebunde - ne r Kohlens~ture gleich d e m in der Quelle h e r r s c h e n d e n sein soil. Die W a s s e r s t o f f i o n e n k o n z e n t r a t i o n e n dieses kiknst l ichen u n d des na t f i r l ichen B r u n n e n s s ind ident isch , w~hrend die k~tuflichen Brun - nensa lze , in D a h l e m e r L e i t ungswasse r aufgelSst , ioo- bis i oooma l a lka l i scher reagieren.

N a c h d e m gleichen Pr inz ip k a n n man , wie n i ch t nXher ausgef i ih r t zu werden b r a u c h t , andere Mineralw~tsser bet der ki~nstl iehen Be.- r e i t u n g d u t c h c h e m i s c h e n U m s a t z im Tr inkg las e n t s t e h e n lassen*).

*) Es ist kaum nStig zu erwfihnen, dab die Reaktion zwischen Bicarbonat und S~uren vielfaeh iiir medizinische Zwecke benutzt worden ist, so bet der Bereitung kohlen- saurer B~ider oder der ,,Brausesalze". Wesen~lieh bet dem im Text beschriebenen Verfahren ist, dag naeh vollzogenem Umsatz in der LSsung kei~l fremdes Anion (Citration, Tartration) vorkommt und dab eln Trinkwasser entsteht, das in bezug auf Neutralsalze, Bicarbonat und Wasserstoffionenkonzentration mit der natiirliehen Trinkquelle identiseh ist.

PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN MIT KONSTLICHEM KARLSBADER.MUHLBRUNNEN AUS WARBURG-

SCHEN TABLETTEN (SCHERING). Von

P r o f . F . UMBER, B e r l i n - W e s t e n d .

Seit Dezember :923 benu t ze ich die yon der F i r m s Scher ing auf A n r e g u n g O. \u he rges te l l t en , , I~ar Isbader -Mfih lbrunnen- T a b l e t t e n " , die in L e i t u n g s w a s s e r gelOst e inen k i ins t l i chen M~hl- b r u n n e n ergeben. Dieser kt~nstliche Mf lh lb runnen bes i t z t die gleiche Z u s a m m e n s e t z u n g wie die fr ische an Or t u n d Stelle genossene Quelle, wXhrend der V e r s a n d b r u n n e n d u r c h E n t w e i c h e n der freien Nohlens~ure ~ rmer an I : o h l e n s : u r e u n d d a m i t a lkal ischer wird. Der Un te r s ch i ed is t na t f l r l ich noch grOger gegeni iber e inem d u rch Auf lSsen yon na t f l r l i chem oder k f ins t l i chem K a r l s b a d e r Salz her- ges te l l ten B r u n n e n , der f i be rhaup t keine freie t (oh lens~ure bes i t z t n n d noch s t a rke r Mkal isch ist.

Der kans t l i che K a r l s b a d e r M a h l b r u n n e n (WARBURG) wird so herges te t l t , dab ers t : Tab fe t t e Nr. I in 20o c c m w a r m e m Le i t ungswasse r gel6st , n a c h erfolgter L 6 s u n g I T a b l e t t e Nr. I f zugese tz t , u n d der so gewonnene B r u n n e n d a n n sofor t g e t r u n k e n wird.

I ch babe diesen k i ins t l iehen Mi;lhlbrunnen b i sher bet 5 ~ P a t i e n t e n des t ( r a n k e n h a u s e s W e s t e n d , sowie bet empf in d t i ch en pr iva t - k l in i schen P a t i e n t e n ve rab re i chen lassen u n d zwar bet e rs te ren als E r s a t z des d u t c h L 6 s u n g yon JCarlsbader Salz herges te l l t en Brunnens , bet l e tz te ren an Stelle des na t i i r l i chen V e r s a n d b r u n n e n s . Alle P a t i e n t e n h a b e n den d u r c h Auf l6 sung der Scher ingschen Tab- l e t t en gewonnenen k / ins t l i chen Mi ih lb runnen sehr gern g e n o m m e n . A u c h v e r w 6 h n t e P a t i e n t e n zogen die L 6 s u n g dieser Scher ingschen T a b t e t t e n wegen des besse ren G e s c h m a c k s infolge hSheren Koh len - s~uregeha l tes d e m s t e t s zu A n f a n g der ICuren ge re ich ten Ver sand- l~ f ih lb runnen vor. Den gew6hnl ichen L 6 s u n g e n yon I~ar lsbader Salz is t die W a r b u r g - S c h e r i n g s c h e L 6 s n n g wei t t~berlegen.

I ch empfeh le dahe r die Scher ingschen T a b l e t t e n fa r d ie jenigen Leber- u n d M a g e n - D a r m - t ~ r a n k e n , die eine h~us l iche K a r l s b a d e r K u r d u r c h m a c h e n sollen. Sie k o m m e n so zu e inem 3/iflhlbrunnen, der a n g e n e h m e r s c h m e c k t n n d e rhebl ich bill iger is t als der Ver- s a n d b r u n n e n , u n d der obendre in d e m an der Quelle g e t r u n k e n e n B r u n n e n in seiner Z u s a m m e n s e t z u n g wei t m e h r e n t sp r i ch t als der V e r s a n d b r u n n e n .

INSULIN. D u r c h wiederhol te Ffd lung m i t Py r id in wurde ein sehr reines

Insu l inprXpara t gewonnen . A n h a f t e n d e AminosXuren u n d EiweiB- k6rper w u r d e n au f diese ~reise en t fe rn t . D u r c h I (ochen m i t N a t r i u m c a r b o n a t l 6 s u n g wird das reine Insu l in inak t iv ie r t . Zu- gleich m i t der I n a k t i v i e r u n g geh t eine Ver~tnderung des im Insu l in e n t h a l t e n e n Schwefels vor sich. W~thrend vor der B e h a n d l u n g m i t N a t r i u m c a r b o n a t du rch ve rd i inn t e S~turen kein Schwefe lwassers tof f aus d e m In su l i n in Fre ihe i t gese tz t werden kann , is t das n a c h h e r wohl m6gHch. Das reine Insu l in en th~ l t also eine labile S c h w e f e l - ve rb indung . Je h6her der Geha l t an lab i lem SchwefeI, des to wirk- s amer ist da.; PrXparat . P h o s p h o r is t ke in B e s t a n d t e i l des In su l in s (Refer ier t n a c h ABEL u n d GELLING, Journ . of pharmacoI , a. exp. t h e r a p e u t . Bd. 25 , Nr. 6, S. 423- -448 �9 1925.)

S. ISAAC, F r a n k f u r t a. M.