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619 auahlqgenden Magnet lat bebandeln. Auch dtirften eicb kleine Dructhlelsmen aus Bequemlicbkeitsrli~sichten bes- 8er empfehlen ale HQahen. Zum Berubigen niirde sich mit grofaem Vortbeil die BUrtlich in dieeen Anualen von mir b d r i e b e n e Beruhigsogswtbsde auweaden lasoen. E~P auf die angegebeoe taeise armirter Tbedolith nn- terocbeidet sich also von dem Larnont’s,dadurch, &Fa dtr Miqpet excentrieob angebracht iat, w~s durcb deu *Pamile- lismus der rnagnetischen Meridiane fk zwei mnig von einander entfernte Punkte maglich gemacht ist. VIII. C’eber zmei neue Meteoritenfalie; Qon G. Rose. (Aus d. Monatsbericbtcn d. K. Acad. 1883, October.) 111 der Geaatnmteitzung r o n ‘22. October d. J. bericbtete G. R 0s e nach Mittheiluqen, die ibm Hr. Prof. G r e w ia g k in Dorpat gemecbt hatte, Uber zwei iieue Metemitenhlle. Der .ersLe derrselben ereignete siah am 2. Juni d. J. Morgens 7 Uhr auf dem Gute Buschbof bei Jacobstadt in Kurland. Der Meteorit fie1 hei ganz wolkenloeea Himmel wid dliger Windstille mit starkem Brawen und heftigem Knall; nach Angabe der in der N&e befindlichen Hirten- knabeo ging er ihnen in echrwr Ricbtuog von NW. nacb SO. tiber die Kapfe, und schlug in die Erde etwa 1: Fufs tief eia. Der Steiu, 12: Pfund Russ. an Gewicbt, befin- det sich jetzt im Besitz des Hrn. v. K i e t e r , Priiaidenten dee baltischen Domainenhofes, der einen Tbeil davon dem mineralogischen Cabinet der Universittit Dorpat als Ge- schenk Uberlassen will. Nech Prof. G r e w i n g k hat er in seiner Beschaffeobeit grofse Aebnlicbkeit mif dem 1855 auf der Insel Oesel gafallenen Meteorstein, gebllrt also naeb

Ueber zwei neue Meteoritenfälle

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Page 1: Ueber zwei neue Meteoritenfälle

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auahlqgenden Magnet l a t bebandeln. Auch dtirften eicb kleine Dructhlelsmen aus Bequemlicbkeitsrli~sichten bes- 8er empfehlen ale HQahen. Zum Berubigen niirde sich mit grofaem Vortbeil die BUrtlich in dieeen Anualen von mir b d r i e b e n e Beruhigsogswtbsde auweaden lasoen.

E~P auf die angegebeoe taeise armirter Tbedol i th nn- terocbeidet sich also von dem Larnont’s,dadurch, &Fa dtr Miqpet excentrieob angebracht iat, w ~ s durcb deu *Pamile- lismus der rnagnetischen Meridiane fk zwei m n i g von einander entfernte Punkte maglich gemacht ist.

VIII. C’eber zmei neue Meteoritenfalie; Qon G . R o s e .

(Aus d. Monatsbericbtcn d. K. Acad. 1883, October.)

111 der Geaatnmteitzung ron ‘22. October d. J. bericbtete G. R 0 s e nach Mittheiluqen, die ibm Hr. Prof. G r e w ia g k in Dorpat gemecbt hatte, Uber zwei iieue Metemitenhlle.

Der .ersLe derrselben ereignete siah am 2. Juni d. J. Morgens 7 Uhr auf dem Gute Buschbof bei Jacobstadt in Kurland. Der Meteorit fie1 hei ganz wolkenloeea Himmel wid d l i g e r Windstille mit starkem Brawen und heftigem Knall; nach Angabe der in der N&e befindlichen Hirten- knabeo ging er ihnen in echrwr Ricbtuog von NW. nacb SO. tiber die Kapfe, und schlug in die Erde etwa 1: Fufs tief eia. Der Steiu, 12: Pfund Russ. an Gewicbt, befin- det sich jetzt im Besitz des Hrn. v. K i e t e r , Priiaidenten dee baltischen Domainenhofes, der einen Tbeil davon dem mineralogischen Cabinet der Universittit Dorpat als Ge- schenk Uberlassen will. Nech Prof. G r e w i n g k hat er in seiner Beschaffeobeit grofse Aebnlicbkeit mif dem 1855 auf der Insel Oesel gafallenen Meteorstein, gebllrt also naeb

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der von dem Verfasser vopgescblageuen Eintheilung der Meteorite zu der grofseu Abtheilung der Chondrite uud zwar zu den weifsen undeutlich krysiallinischen.

Der zweite Fall ist noch interessanter and grofsartiger. Er ereignete sich ain 8. Aug. d. J. Miltags 12; Uhr beim Pastorat Pillistfer im F e I 1 i n’schen Kreise Nord - Livlands an folgenden acht in einer Richtung von ungehhr NNW. nach SSO. auf einander folgendeu Puukten, dereu aufserste in gerader Richtung 11 bis 12 Werst von eiuauder ent- fernt siud: Kurla-Krug, Heuechlag des Aakoma - Ghindea, nadstube Pilllenikko, Gesinde Takki, Hofsfeld des Gutes Wolmarshof ( 2 Steine), Dorf Unnakfer. Die beiden erst- gennnnten Punkte gch6reu zum Cute Cabbal, die librigen zu Wolmarshof. Drei der gefallenen Steine sind bisher gefuiiden, der Aukoma- Stein, der Kurla- Stein uud der Wahhe-Steiu; mau hat aber Hoffnuug uoch mebrere zu finden. Der Fall ereignete sich bei, uufreundlichem Wet- ter, NNW.-Wiud und eiuer Temperatur von 8 O bis loo R.; ebeufalls mit einer Detonation, die mehr oder weuiger stark in einem Umkreise vou ungefiihr 17 Werst im Halbmes- ser gehbrt wurde; eiue Feuererscheinung wurde w‘ie bei dem vorigen nicht wahrgeuoinnieu.

Der Aukoma-Stein machte eio Loch in dem Boden das unter einem Winkel voii uugefiihr 75O \’on NW , nach SO. gerichtet war und 14” schwarze Moorerde, 5” grau- blauen Lehm und 8“ mit Lehm verbuudeues Kalkger6lle durchsauk. In der letzten Schicht steckte der Stein init der Spitze voran so fest, dafs er nur mit einem Brecheisen herauszuholen war. Er hat im Allgemeineu die Gestalt einer sechsaeitigen Pyramide, deren Hbhe 6” uud deren Basis im Minimum 8;” mifst. Die schwane Rinde ist matt rauh uud diinu. Das Gewicht des Steins betriigt gegen- wartig 28,77 Pfd., doch mag er ursprlinglich 30 Pfd. ge- wogen babeu; sein specifisches Gwicht = 3,663. Der Stein befindet. sich jetzt im Besitz des Gutsherrn, Baron R i c h a r d V i e t i n g h o f f , der ihn behufs der Untersuchung nach nor- pat geachickt hat,

1.

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2. Der Kurla-Stein war init Geriiusch in einen Schwei- nestall gefallen; die Bewohner des Kruges bemerkten da- bei eine uber den1 Dache des Stalles 'aafsteigciide Staub- wolke , erwarteten in der Meiuung der Blitz habe cinge- schlagen , das Ausbrechen von Feuer, beruhigten sich aber, da weiter nichts erfolgte damit, dals es ein kalter Schlag gewesen sey. Beim Oeffnen des Schweinestalls sturzten die Bewohner desselben angstvoll heraus. Diese V o r g ~ n g e wurden am Abend desselben Tages im Pastorat Pillistfer, w o man die D e t on a t i o n en e h en fa 1 Is v er no in in e 11 hat t e , be- kannt, und veranlafsten dcn Quintaner A u g u s t M i c k w i t z Besitzer einer Miiieralieiisaminlung und flcifsigen Bcsuclier der Universitatssammlung, einen Meteorsteinfall vorauszu- setzen und aach dein Stein zu suchen. Mit eiiiein Licht in der Hand wurde der fiustere, unsaubere Schweinestall durchlnustert, und in dein Unrath der Stein richtig gefun- den. Nach der Lokaluntersrichurig war der Stein an der Hinterseite dcs Gebaudes i n den untern, ein Paar Furs iibet der Mnuer gelegenen Thcil des Dnches gedrungen, hatte 1; Dachziegel initgenolnmeii , vom Sparrenholz ein Stuck fortgerissen, eine Latte (Querholz zum Auflegen der Zie- gelnase) auf ein Furs Lange zertrummert und war dann durch das ziemlich starke Bretterdach des Schweinestalls in denselben eingedrungen. Die Gestalt des Steines ist ungef;ihr die einer vierseitigen sich sehr allmahlich vetjuii- genden iiach oben sich etwas krumrnenden Pyramide init quadratischer Grundflache. Seine Hohe betragt 8:" die Sei- ten der Grundfldche sind 4 bis 5" lang, die Flachen ziein- lich eben , die Rinde w'ie heim vorigen. Er wiegt 16,79 Pfund und hat ein spec. Gew. = 3,620. Er sol1 dem ini- neralogischen Cabinet der Universitat vermacht werden.

3. D e r Wahhe-Ste in wurde am 19. Aug. voii eiuer Bauersfrau dem Pastor E. M i c h w i t z zugestellt, von diesein dem Kurator der Universitat, Graf K e y s e r 1 i ng iiberreicht und dann dem mineralogischen Cabinet der Universitat ein- verleibt. Er war auf ein zieinlich hochgelegenes Brachfeld des Wolmnrshof'scheu Gesindes W a h h e gefallen, und durch-

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drang dabei 9" brbunliche Ackerkrume und 2" feates Kalk- ger6lle. I m letztern lag er mit dem syitzen Ende nach obeo, und batte nach unten das KalkgerUll zertrfimmert. Seine Gestalt ist mehr plattenformig; seine grbfste Fliiche bildet ein unregelmHfsigea Fiinfeck , desaen grafste Breite 4 betriigt. Die sonst schwane matte Rinde ist bier glan- zend und irieirend. Man bemerkt an der grbbten FIHche wie eiwr kleimxn, atarke Eiudrncke oder gegen :" tiefe Lwher. Der Stein wiegt jetzt 3,626 Pfund, mag aber bei seiner Ankunft 4 Pfund betragen haben; sein spec. Gew. = 3,565.

ZwUlf Meilen weiter sudlich von dem sfidlichsten Punhte, dem Dotfe Unnakfer, wo die angeffihrten Meteorsteine ge- fallen siad, hat man ebeafalls an dem 8. Aug. Mittage l Uhr beim Schbsse E)rmes nbch zwei [Meteoriten' bemerkt. Der Besitzer der, Gutes Ermee, E d u a r d v. W a l t e r und des- sen Bruder H e t m am n , bcobachteten nsmlich, wie zwei Meteorite ohne. Qeraasch in den Awotiag-Moor fielen, der 6 Werst vom Hofe belegen ist. Diese- Nachricht traf in Decpat eia, bevoor dasdbst der I Pilliatfkr'sche hi1 be- kaltat gewordeidll war. Genauere Mitthellungen aihd noch nicht eingegaagen!

Die dvei Pillistfer'schen Steine paeeen nicbt aneioander sie uaterecheiden sicb etwas itn apeeiflschen Gewlchte und in der Bescbeffenheit der Rinde. Eriteres w8re bei einem Gelnenge uogleiahurtiger Theite iiicht auffallend, mh! aber letzteres? was daher wohl hoch der geaaueren Untersucbung bedUrfen mbchte. Pkof. G r e w i n g k bat dem Verfaser eine kleine, Prebe von einelb dieser Stdiue geechickt mit der M e ihh mit auderen Mdeoriten zu vergleichen, uud seine StellUog im System zb bestimmen, WZU die Dorpa- ter Meteoritemammlung nicbt hinreicht. Letzterer ' fand ihn soweit man nach dek kleinen tiberschickteh Probe urfhei- len konntd, den Meteor~teinen von Erxlebeu und Mein- Wenden EO Hholich, d a t er von ihuen nicht zu untdtschei- den seyn muchte. Et gehbrt also auch zu den Chondri- ten, aber zu der ersteu Abtheiluug dereelbdn. Die Pro-

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feaeoreu C r e r r i n g k uad S c h m i d t sind nun mit eioer nllbren UoteFsuehung d k e r Meteoritell bescbaftigt.

IX . Ein Hund- und Heisespeclroskop; oon Dr. R. Th . S i r n l e r ’ ) ,

Doccat der Chunie in Bern.

(Buprochen und vorgcwiuer in den Siuungeo der naturforscbaudeo Gc- rSlehaft in Bern rom 7. Fcbruar ond 14. Mbrz 1863).

s i t die Ohemie dem bewunderuogsntirdigen, praktisehen Scbbrfblicke d t r Fbrscher K i r c h b o f f uad B a u s e a in hidelberg eine ganz neue Ricbtaag qaslitativer Uotcreu- cbung - die genannte Spcctnal#aalyre - vtrdaaht, sind aucb die daze erfordtrlicetn q t i scheo Apparete, die Spec- troskbpe, rasch der VervoH#ommoung und zam Tbeil der Vereinfachung e n t g e p gepasgen. K i r c h h o f f und B u u- s e n habtn zungchat selbst ihrem ureprtinglichea Apparrte eine neue handlichere Gestalt gegeben und es nicht our erm&lgIicht, die hell& und dunkela Unien der vemchiede- nen Spectren mit Htilfe eider Scale hinekhtlich ihrer ge- genaeitlgen Absthde! zuqwtifen , sendern . a n d “gleichzeitig zwei vereebldehe Lichtquellen- dlrrch Superposition ibror 1

Spectren zu vergleidwn. Der Apparat hat. in der bellfibla- ten optischeu WerkstBtte von S t e i n b e i l in Mtincben e k e Gestalt erhalteu, die, we8 Elegana J und 1 Vollkommenhed betrifft, nicbt lviel zu wnlnecheo abrig Igfst; der Preis da- gegeu isl, wie begreiflicb, ein eolcher, dafs der einzelue La- bbrant. sich & d m e u Aascbtdftiug meiet versagen mufs. Auch ist er nicbt geeignet, vie1 herumgetragen zu wepden, son‘ dern bat nlehr die Bbdeutung einea st&ionlken~Instmmeutes fiir chemische uud pbysikabche Laboratorien. 1) hur den h e r Mittheilungu, No. 628 S, 62 mm Hrn. Verf. iiber- d. P.