2
Bericht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe. 65 der Titration etwa 3~5 n sein. Die L5sung wird nun dureh festes Natriumsulfit entf/~rbt und ansehlief~end wird mit Luft, die mit verdfinnter Salzsi~ure gewasehen wird, das Sehwefeldioxyd verfliichtigt. Man ffihrt die LSsung in einen Kjeldahl- Kolben fiber, gibt 50 ml 10 n Natronlauge hinzu, destilliert in 20 ml 0,1 n S~ure und titriert mit 0,05 n Natronlauge gegen Methylrot znriiek. Die Fehler betragen etwa 0,5%. Durch Guanidine werden St6rungen verursaeht. G. DENK. Zur quantitativen Bestimmung yon Stickstoffmonoxyd und Distickstoffoxyd (Stickoxydu]) in einem Gasgemisch empfehlen E. L. S~R und A. POZEFSKY 1 die Anwendung der Ultrarotspektrometrie ~. NO ist durch ein scharfes Absorptions- maximum bei 1908 em-1, N~O dureh das ebenfalls scharfe Maximum bei 1275 cm -1 gekennzeichnet. Die Absorption yon NO bei 1275 em -1 ist Null, das gleiche gilt ffir die N20-Absorption bei 1908 cm-1. Die Messungen erfolgen ira Perkin-Elmer- Spektrometer, Modell 12A. Die Gasproben passieren vor der Messung ein mit Asearit beschiektes Rohr, um stSrende Beimengungen yon COS nnd NO~ zu ent- fernen. Kohlenmonoxyd, Stiekstoff und Wasserstoff stSren nicht. Die Auswertung der MeBergebnisse erfolgt an Hand der Eichkurven ffir die beiden Gase; die Kurven sind keine Geraden. Die durchschnittlichen Fehler betragen bei der Bestimmung yon NO etwa i 0,8~o, bei der Bestimmung yon N~O etwa ~ 1,0%. A. KVRWE~CAC~E~. Um Gemische aus weiilem Phosphor, Phosphoroxychlorid und Phosphortri- chlorid zu analysieren, hydrolysieren R. A. KEELEd, C. J. ANDERSON und D. SAT~IA~A 3 mit Wasser und trennen den verbleibenden Phosphor durch Extraktion mit Benzol yon den Hydrolyseprodukten phosphorige S/~ure und Phesphorsi~ure. Die phosphorige S/iure wird jodometriseh bestimmt. Naeh Oxydation mit Salpeter- und ~berehlors/~ure wird dana in einem anderen Tell die Gesamtmenge an Phos- phor ermittelt. Aus der Differenz ergibt sieh die Menge des ursprfinglich 5wertigen Phosphors. Statt tier Gesamtphosphors/~urebestimmung kann aueh die dureh Itydrolyse entstandene Sauremenge titriert werden. -- Aus/~hrung. 3--5 g der Probe werden mit 200 ml Wasser 15 rain hydrolysiert. Dann schfittelt man 1 min mit 75 m] Benzol, bringt die LSsung in einen Seheidetriehter, spfilt 2real mit 20 m] Wasser und 20 ml Benzol naeh und schiittelt 2 ruin. Die w~13rige Phase wird nach dem Ablassen noeh 2real mit 50 ml Benzol ausgeschfittelt und dann in einen 500 ml- Metkolben gebracht. Die vereinigten Benzolextrakte werden 2mal mit 20 ml Wasser extrahiert und die wgl3rigen Antefle in don MeBkolben gegeben. -- Zur Bestimmung des weil]en Phosphors wird der Benzolextrakt 15 rain mit 50 mI einer 25%igen KupfernitratlSsung geschfittelt. Enth~lt die Probe mehr als 40 mg P, dann wird nur ein entsprechender aliquoter Tell verwendet. Man dampft das Benzol ab, gibt naeh dem Abkiihlen 5 ml konz. Salpeters/~ure hinzu, erhitzt 5 rain, kiihlt wieder ab und erhitzt mit 5 ml Salpeters/~ure und 10 ml 70%iger Uber- chlors~ure bis weil~e Nebel entweichen. Nun versetzt man mit 150 ml Wasser, 15 g NHtNOa und 10 ml Uberchlorsi~ure, erhitzt zum Sieden und gibt unter Riihren 20 ml der F~llunglSsung hinzu, die im Liter 100 g Molybd/~ns/~ure und 100 g Citronens/iure enth/ilt. Man 1/~Bt 2--3 rain kochen, filtriert nach weiteren 5 rain, w/~scht mit einer 1~o igen KNOa-LSsung , schl~mmt den Niederschlag in 100--150 ml Wasser auf und titriert mit n Natronlauge bis der Rfiekstand gelSst ist, wobei ein l~berschuB yon etwa 5 ml hinzugegeben wird, dermit n Sehwefels/~ure gegen 1 Analyt. Chemistry 26, 1079--1080 (1954). Gulf Res. and Development Co., Pittsburgh, Pa. (USA). 2 Vgl. aueh H. KIENITZ, Cbim. analytique 84, 83 (1952); vgl. diese Z. 138, 455 (1953). 3 Analyt. Chemistry 26, 933--934 (1954). Vitro Corp. America, West Orange, N.J. z. anal. Chem. Bd. 145. 5

Um Gemische aus weißem Phosphor, Phosphoroxychlorid und Phosphortri-chlorid zu analysieren

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Page 1: Um Gemische aus weißem Phosphor, Phosphoroxychlorid und Phosphortri-chlorid zu analysieren

Bericht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe. 65

der Titration etwa 3 ~ 5 n sein. Die L5sung wird nun dureh festes Natriumsulfit entf/~rbt und ansehlief~end wird mit Luft, die mit verdfinnter Salzsi~ure gewasehen wird, das Sehwefeldioxyd verfliichtigt. Man ffihrt die LSsung in einen Kjeldahl- Kolben fiber, gibt 50 ml 10 n Natronlauge hinzu, destilliert in 20 ml 0,1 n S~ure und ti tr iert mit 0,05 n Natronlauge gegen Methylrot znriiek. Die Fehler betragen etwa 0,5%. Durch Guanidine werden St6rungen verursaeht. G. DENK.

Zur quantitativen Bestimmung yon Stickstoffmonoxyd und Distickstoffoxyd (Stickoxydu]) in einem Gasgemisch empfehlen E. L. S ~ R und A. POZEFSKY 1 die Anwendung der Ultrarotspektrometrie ~. NO ist durch ein scharfes Absorptions- maximum bei 1908 em -1, N~O dureh das ebenfalls scharfe Maximum bei 1275 cm -1 gekennzeichnet. Die Absorption yon NO bei 1275 em -1 ist Null, das gleiche gilt ffir die N20-Absorption bei 1908 cm -1. Die Messungen erfolgen ira Perkin-Elmer- Spektrometer, Modell 12A. Die Gasproben passieren vor der Messung ein mit Asearit beschiektes Rohr, um stSrende Beimengungen yon CO S nnd NO~ zu ent- fernen. Kohlenmonoxyd, Stiekstoff und Wasserstoff stSren nicht. Die Auswertung der MeBergebnisse erfolgt an Hand der Eichkurven ffir die beiden Gase; die Kurven sind keine Geraden. Die durchschnittlichen Fehler betragen bei der Bestimmung yon NO etwa i 0,8~o, bei der Bestimmung yon N~O etwa ~ 1,0%.

A. KVRWE~CAC~E~.

Um Gemische aus weiilem Phosphor, Phosphoroxychlorid und Phosphortri- chlorid zu analysieren, hydrolysieren R. A. KEELEd, C. J . ANDERSON und D. SAT~IA~A 3 mit Wasser und trennen den verbleibenden Phosphor durch Extraktion mit Benzol yon den Hydrolyseprodukten phosphorige S/~ure und Phesphorsi~ure. Die phosphorige S/iure wird jodometriseh bestimmt. Naeh Oxydation mit Salpeter- und ~berehlors/~ure wird dana in einem anderen Tell die Gesamtmenge an Phos- phor ermittelt. Aus der Differenz ergibt sieh die Menge des ursprfinglich 5wertigen Phosphors. Stat t tier Gesamtphosphors/~urebestimmung kann aueh die dureh Itydrolyse entstandene Sauremenge titriert werden. - - Aus/~hrung. 3--5 g der Probe werden mit 200 ml Wasser 15 rain hydrolysiert. Dann schfittelt man 1 min mit 75 m] Benzol, bringt die LSsung in einen Seheidetriehter, spfilt 2real mit 20 m] Wasser und 20 ml Benzol naeh und schiittelt 2 ruin. Die w~13rige Phase wird nach dem Ablassen noeh 2real mit 50 ml Benzol ausgeschfittelt und dann in einen 500 ml- Metkolben gebracht. Die vereinigten Benzolextrakte werden 2mal mit 20 ml Wasser extrahiert und die wgl3rigen Antefle in don MeBkolben gegeben. - - Zur Bestimmung des weil]en Phosphors wird der Benzolextrakt 15 rain mit 50 mI einer 25%igen KupfernitratlSsung geschfittelt. Enth~lt die Probe mehr als 40 mg P, dann wird nur ein entsprechender aliquoter Tell verwendet. Man dampft das Benzol ab, gibt naeh dem Abkiihlen 5 ml konz. Salpeters/~ure hinzu, erhitzt 5 rain, kiihlt wieder ab und erhitzt mit 5 ml Salpeters/~ure und 10 ml 70%iger Uber- chlors~ure bis weil~e Nebel entweichen. Nun versetzt man mit 150 ml Wasser, 15 g NHtNOa und 10 ml Uberchlorsi~ure, erhitzt zum Sieden und gibt unter Riihren 20 ml der F~llunglSsung hinzu, die im Liter 100 g Molybd/~ns/~ure und 100 g Citronens/iure enth/ilt. Man 1/~Bt 2- -3 rain kochen, filtriert nach weiteren 5 rain, w/~scht mit einer 1~o igen KNOa-LSsung , schl~mmt den Niederschlag in 100--150 ml Wasser auf und titriert mit n Natronlauge bis der Rfiekstand gelSst ist, wobei ein l~berschuB yon etwa 5 ml hinzugegeben wird, d e r m i t n Sehwefels/~ure gegen

1 Analyt. Chemistry 26, 1079--1080 (1954). Gulf Res. and Development Co., Pittsburgh, Pa. (USA).

2 Vgl. aueh H. KIENITZ, Cbim. analytique 84, 83 (1952); vgl. diese Z. 138, 455 (1953).

3 Analyt. Chemistry 26, 933--934 (1954). Vitro Corp. America, West Orange, N.J.

z. anal. Chem. Bd. 145. 5

Page 2: Um Gemische aus weißem Phosphor, Phosphoroxychlorid und Phosphortri-chlorid zu analysieren

66 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

Phenolphthalein zuriicktitriert wird (Milli~quiv. NaOIt • 0,00135 = g P). - - Von der wal3rigen Phase wird ein aliquoter Tefl mit etwa 0,2 g PC13 mit einer Mischung aus 50 ml 0,1 n JodlSsung und 50 ml einer gesattigten Hydrogencarbonatl5sung versetzt, 1/2 Std im Dunke]n stehen gelassen und dann der Ubersehu{~ an Jod mit 0,1 n As2Oa-LSsung gegen St~rke zuriickgenommen (Milli~quiv. Jod • 0,001549 = g pIII). __ Ein anderer Tell der w~Brigen LSsung mit etwa 0,035 g P wird mit 15 ml tIN03 und 10 ml HCIOa 5 min abgeraucht und dann wie oben beschrieben mit ~olybdat gef~llt. G. DENK.

Uber die spektralphotometrische Bestimmung yon Natriumhypophosphit be- richte~ A. P. Sc~-~zmLo 1. Danaeh wird eine verdfinnte Hyp0phosphitlSsung (maximal 2,5 rag Natt2PO 2 �9 It20 im 100 ml-Mel]kolben) mit 10 ml 10%iger Am- moniummolybdatlSsung und 10 ml 6 Vol%iger schwefiiger S~ure versetzt, die LSsung 3 rain in siedendem Wasser erhitzt, ansehliel3end mit fiiel3endem Wasser gekfihlt, zur Marke erg~nzt und die dureh Reduktion der Molybd/~ns/~ure ent- s~ehende Blaufs gegen eine hypophosphitfreie, sonst aber in gleicher Weise vorbehandelte Blindprobe bei 470 m# photometriert. Die Genauigkeit der ~ethode betr~gt etwa ~ 3%. Die Bestimmung wird dureh Phosphate stark gestSrt, Phos- phite (untersucht his zu einem Verh~ltnis yon Phosphit zu Hypophosphit wie 4:1) und Ni-Ionen stSren nicht. Das Verfahren kann zur Nebeneinanderbestimmung yon phosphoriger und unteFphosphoriger Si~ure verwendet werden. In einem ali- quoten Tell der LSsung wird die unterphosphorige S~ure bestimmt, im anderen Tell werden beide S~uren zu Phosphors~iure oxydiert, diese nach bekannten Ver- fahren photometriert und der Gehalt an phosphoriger S~ure aus der Differenz errechnet. Aus den mitgeteilten Zahlenwerten folgt, da~ noch 0,5 mg tIypophosphit/ 100 ml neben 2 mg Phosphit mit guter Genauigkeit bestimmt werden kSnnen.

tI. Z~TTLER.

Die jodometrisehe Bestimmung yon unterphosphoriger und phosphoriger S~iure nebeneinander kann nach Untersuchungen yon R. T. JO~ES und E. H. SWIFT 2 auf Grand folgender Reakti()nen durchgeffihrt werden: Phosphorige S~ure wird durch Jod bei p~ 7,3 innerhalb 1 Std quantit~tiv zu Phosphors~ure oxydiert (Verbraueh 2 ~quiv. Jod), wobei anwesende unterphosphorige S~ure praktiseh nicht angegriffen wird. Unterphosphorige S~ure wird andererseits dureh Jod in 1,5 n saizsaurer LSsung innerhalb 3 Std quantitativ zu phosphoriger S~ure oxydiert, die dann in neutraler LSsung zu Phosphors~ure weiteroxydiert werden kann (Verbraueh 4 ~quiv. Jod ffir 1 Mol H2P02). - - Aus/i~hrung. Bestimmung yon phosphoriger Sliure. In einem Jodierungsko]ben versetzt man 25 ml Phosphatpuffer yon pE 7,3 (NaH~P04 �9 H20 ,-[- NaOH) mit 25 ml der zu untersuchenden LSsung und 25 oder 50 ml 0,1 n JodlSsung, versehliel~t den Kolben und 1/~I3t 1 Std im Dunkeln stehen. Hierauf ffigt man 5 ml 6 n Essigs~ure zu und titriert den Jod- fiberschuI] sofort mit 0,1 n ThiosulfatlSsung zurfick. - - Bestimmun~ der Summe HaPO 3 -~ HaPO 2. Man versetzt in dem Jodierungskolben 30 ml 6 n Salzs~ure mit 25 ml der zu untersuchenden LSsung, verdr~ngt die Luft durch CO 2, ffigt 50 ml 0,1 n JodlSsung zu und 1/~Bt 3,5 Std im Ounke]n stehen. Dann setzt man die der Salzsaure i~quivalente Menge 6 n NaOtt-LSsung, sowie 25 ml Phosphatpuffer zu, li~13t eine weitere Stunde im Dunkeln stehen, s~uert mit 5 ml 6 n Essigs~ure an und titriert sofort mit 0,1 n N%S202-LSsung. - - Die Resultate sind auf 0,1 bis 0,2% genau, wenn 0,02 n oder st~rkere LSsungen analysiert werden.

A. SCttLEICttER.

1 Analyt. Chemistry 26, 411--412 (1954). General Electric Co., Lynn, Mass. (USA). 2 Analyt. Chemistry 25, 1272--1274 (1953). Inst. Techn., Pasadena, Calif. (USA).