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Umbau und Sanierung der
Hamburg-Dulsberg
FROHBOTSCHAFTSKIRCHE
3
Auftraggeber: Ev.-luth. Kirchengemeinde
Hamburg-Dulsberg
Planung: 2012 - 2015
Realisierung: 2015 - 2019
Leistungsumfang: LPH 1 - 9
Architekten: WRS ARCHITEKTEN & STADTPLANER GMBH
Markusstraße 7
D-20355 Hamburg
Fon +49 (0) 40 39 15 41
www.wirsind.net
Axel Winckler
Robert Schlett
Stefani Wolf
Uwe Meiling
Umbau und Sanierung der
FROHBOTSCHAFTSKIRCHE
4
Geschichte
Kirchenschiff mit Orgel 2015
Die Frohbotschaftskirche in Hamburg-Dulsberg wurde 1935
bis 1937 von den Architekten Dyrssen und Averhoff als Saal-
kirche mit seitlichem Turm erbaut, im Juli 1943 teilweise zerstört
und 1952 bis 1955 vom Architekten Dyrssen wieder aufgebaut.
Die Kirche mit ihrem Turm bildet einen markanten Orientierungspunkt
innerhalb der umliegenden Fritz-Schumacher-Siedlung Dulsberg.
Das ursprüngliche Kirchengebäude war für 600 Besucher ausgelegt.
Außerdem wurde im benachbarten Gemeindehaus eine Kita betrieben
und die Gemeindearbeit geleistet. Dort waren auch die Büros der Pas-
torinnen untergebracht. Aufgrund dramatisch sinkender Besucherzah-
len - zuletzt besuchten etwa 30 Kirchgänger die Gottesdienste - sowie
gravierender baulicher Mängel überlegte die Kirchengemeinde, das Ge-
bäude abzureißen, weil sich der Unterhalt nicht mehr finanzieren ließ.
Dies stieß jedoch auf erheblichen Widerstand bei der Bevölkerung, die
das Gebäude erhalten sehen wollte, wie auch auf Widerspruch von
Seiten des Denkmalschutzes.
5
Kirche 2015
6
Der Dulsberg ist seit 2009 Fördergebiet im Rahmenprogramm inte-
grierte Stadtteilentwicklung, mit dem Fokus des Erhalts und der be-
hutsamen Sanierung der denkmalgeschützten Bausubstanz. Das För-
dergebiet erhält MIttel der Städtebauförderung aus dem Programm
Städtebaulicher Denkmalschutz. Ziel ist es, den in weiten Teilen er-
haltenen Charakter der von Fritz Schumacher entwickelten Siedlung
zu bewahren und zeitgemäßen Ansprüchen entsprechend weiter zu
entwickeln. Die Frohbotschaftskirche, als markantes Gebäude, sowohl
hinsichtlich ihrer Platzierung im Stadtteil als auch ihrer Funktion für den
Gemeinbedarf, galt es in diesem Kontext zu erhalten und neuen Nut-
zungen zuzuführen.
Eine von der Kirchengemeinde Dulsberg beauftragte und 2012 von
WRS Architekten & Stadtplaner durchgeführte Machbarkeitsstudie er-
gab eine realistische Möglichkeit, das Gebäude zu erhalten, wenn alle
drei Funktionen der Gemeinde (Sakralraum, Kita und Gemeindearbeit)
unter einem Dach vereint würden.
Die gemeinsame Finanzierung durch Denkmalschutzbehörde, Stadt
Hamburg, der Bund-Länder-Förderung Städtebau im Programm Städ-
tebaulicher Denkmalschutz sowie der Kirchengemeinde und des evan-
gelischen Kirchenkreises Hamburg-Ost ermöglichte schließlich den
Umbau durch das Hamburger Büro WRS Architekten und Stadtplaner
GmbH.
An Pfingsten 2019 erfolgte die Einweihung der umgebauten Kirche.
Entwurfsperspektive
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Haus-im-Haus-Prinzip
KITA Kirchengemeinde
Kita Aussengelände Gemeinde Aussengelände
WC105
Flur / Garderobe104
Nebenraum103
SaalA / Winterki.135
WC-H132
Brücke OG1121
Büro133
??
Flur / Vorraum131
Treppenh. OG1122
Elementargr.2102
Elementargr.1101
Galerie107
Flur106
KITA Kirchengemeinde
KITA Kirchengemeinde
Kuben Neu
Kirche Bestand
KiTa
Kirchengemeinde
Sitzungsraum 1235
Sitzungsraum 2236
Mitarbeiter234
WC-D232
??
WC Mitarbeiter205
Flur/Garderobe204
??
Bewegungsr.1201
Bewegungsr. 2202
Flur206
Treppe OG2222 Brücke OG2
221
Flur231
KITA Kirchengemeinde
M
/ 1 : 200
EG KonzeptU-01.1
M
/ 1 : 200
OG 1 KonzeptU-01.2
M
/ 1 : 200
Schnitt A-AU-01.5M
/ 1 : 200
Schnitt C-CU-01.4
M
/ Isometrie KubenU-01.6
M
/ 1 : 200
OG 2 KonzeptU-01.3DatumMaßstab
Auftraggeber
Planverfasser
Plangröße
DIN A1
Status
IndexPlannummergezeichnet
Projekt
ARCHITEKTEN & STADTPLANERWRS ARCHITEKTEN & STADTPLANER GMBH
Markusstraße 7, 20355 HamburgTel 040 39 15 41 [email protected]
Axel Winckler Stefan Röhr-Kramer Daniel Schöning
INDWIRS
Planinhalt
1 : 200 23.11.2015
Kirchengemeinde Hamburg-DulsbergStraßburger Platz 222049 Hamburg
DUL-EN-U-01RS
Umnutzung der FrohbotschaftskircheStraßburger Straße 23, 22049 Hamburg
Ausführungsplanung
Konzept
KITA Kirchengemeinde
WC105
Flur / Garderobe104
Nebenraum103
SaalA / Winterki.135
WC-H132
Brücke OG1121
Büro133
Abstellraum134
Flur / Vorraum131
Treppenh. OG1122
Elementargr.2102
Elementargr.1101
??
Lagerraum136
Galerie107
Flur106
KITA Kirchengemeinde
KITA Kirchengemeinde
Sitzungsraum 1235
Sitzungsraum 2236
Büro234
WC-D232
Abstellraum233
WC205
Flur/Garderobe204
Mitarbeiterraum203
Raum 1201
Raum 2202
Flur206
Treppe OG2222
Brücke OG2221
Flur231
Terrasse237
KITA Kirchengemeinde
DatumMaßstab
Auftraggeber
Planverfasser
Plangröße
DIN A1
Status
IndexPlannummergezeichnet
Projekt
ARCHITEKTEN & STADTPLANER
WRS ARCHITEKTEN & STADTPLANER GMBHMarkusstraße 7, 20355 Hamburg
Tel 040 39 15 41 [email protected] Winckler Stefan Röhr-Kramer Daniel Schöning
INDWIRSVO
RABZU
GPlaninhalt
1 : 200 22.05.2015
Kirchengemeinde Hamburg-Dulsberg
Straßburger Platz 222049 Hamburg
DUL-EN-U-01RS
Umnutzung der Frohbotschaftskirche
Straßburger Platz 2-6, 22049 Hamburg
Entwurf
Konzept
Gemeinde
Kita
8
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss:
Lageplan: Kirche und neu gestaltete Außenbereiche
Kita Gemeinde
AtriumKita Gemeinde
9
Neuplanung Ansicht Süd: mit zwei neuen, großen Fenstern im Seitenschiff, Öffnung zum Stadtteil
Neuplanung Ansicht West: mit neuem Rundbogenfenster für die Kita
10
Der neue Haupteingang im Norden vom Straßburger Platz aus führt
mittig in das entkernte Kirchenschiff, in das zwei frei eingestellte, drei-
geschossige Kuben nach dem „Haus-im-Haus-Prinzip“ gesetzt wur-
den. Dazwischen entstand ein Atrium, eine überdachte Freifläche, von
der aus alle Erschließungen in die jeweiligen Nutzungen führen.
Beide Kuben verfügen über ein gemeinsames Treppenhaus sowie ei-
nen Aufzug und sind über ein Brückenbauwerk barrierefrei zugänglich.
Im westlichen Kubus ist die Kita für 60 Kinder im Krippen- und Elemen-
taralter untergebracht. Der östliche Kubus beinhaltet die Nutzungen der
Kirchengemeinde einschließlich der Büros der Pastorinnen. Die Kuben
berühren weder die Außenhülle noch das Tragwerk. Zwischen den
Kuben und den Seitenschiffen entstanden Lufträume, im Erdgeschoss
liegen hier die Erschließungen. In den Seitenschiffen sind überwiegend
Nebennutzungen untergebracht, beispielsweise Garderoben, WCs,
Küchen. Zum Atrium hin orientiert sich jeweils eine Bürofläche der Kita
und der Kirchengemeinde.
Die Funktion des ehemaligen Sakralraums blieb im Chorbereich erhal-
ten. Im Sinne des Denkmalschutzes hat dieser Raum mit seiner halb-
runden Fassade keine neuen Öffnungen bekommen. Der Sakralraum
kann bei Bedarf über mobile Trennwände mit dem Gemeindesaal ver-
bunden und so für größere Veranstaltungen erweitert werden.
Tageslicht für die Nutzungen der Kuben wird durch die neue transpa-
rente Verglasung in den Kirchenfenstern ermöglicht, die die ursprüng-
lich mattierten Gläser ersetzt. Die Fenster in den Kuben liegen diesen
Außenfenstern gegenüber und ermöglichen so den Tageslichteinfall.
Im südlich vorgelagerten Flachbau wurden zusätzlich zwei große neue
Fenster eingebaut, die Ein- und Ausblicke vom Stadtteil in das Kirchen-
gebäude und umgekehrt erlauben. Durch das große neue Rundbogen-
fenster im Westen über dem ehemaligen Eingang bekommt die Kita viel
Tageslicht für ihre Gruppen- und Spielbereiche.
Im Kontrast zu dem rauen, groben weißen Putz der Bestandsinnen-
wände sind die neuen Wände weiß und glatt gehalten. Nur die Ku-
busstirnseiten zum Atrium hin sind mit horizontal geschichteten, gold-
gelben Filzstreifen belegt. Die Filzoberfläche dient der akustischen
Dämmung, während der Farbton dem Innenraum Wärme verleiht.
Konzept
11
Westgiebel nach Fertigstellung 2019 mit großem, neuen Rundbogenfenster
Westgiebel vor dem Umbau 2015
12
Kirchenschiff während der Bauphase
Die Außenhülle der Kirche blieb erhalten, während der Innenbereich
vollständig entkernt wurde. Orgel, Empore sowie die Wände darunter
wurden abgebaut.
Nach Abbruch der Sohle erfolgte der Einbau von 40 Pfählen für die
Gründung der Kuben.
Der nördliche Anbau im Bereich der Sakristei wurde abgerissen, um die
neue Eingangssituation mit Blick auf den Kirchturm zu ermöglichen. Der
Haupteingang wurde an die Nordfassade des Kirchengebäudes vom
Straßburger Platz kommend verlagert. Von dort sind die verschiedenen
Nutzungen über das Atrium erreichbar.
Umbau
13
Kirchenschiff vor dem Umbau 2015
Abbruch der Sohlplatte im Kirchenschiff 2016
Während der Bauphase 2017, Rohbau der zweiten Ebene
14
Neuer, einladender Haupteingang vom Straßburger Platz
15
Zugang zum Gemeindekubus. Blick vom Atrium
16
Atrium zwischen den Kuben
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Brücke als Verbindung der Kuben mit Blick auf den Haupteingang
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Die Verbindungsbrücke in den Obergeschossen zwischen Kita- und Gemeindekubus
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Der Gemeindesaal mit großen Fenstern, die eine Blickbeziehung und Öffnung zum Stadtteil ermöglichen
Blick zur Decke des Sakralraums
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Zwischen Außenhülle und Kuben
21
Blick vom Sakralraum auf den Gemeindekubus mit der mobilen Trennwand zur Verbindung mit dem Gemeindesaal
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Neuer Sakralraum für kleine Gottesdienste
23
Sakralraum mit Erweiterung in den Gemeindeaal
24
Neuer Haupteingang vom Straßburger Platz 2019
Die Zuwegung zum neuen Haupteingang der Kita und der Kirchenge-
meinde erfolgt jetzt vom Straßburger Platz aus, in der Achse des Kirch-
turms, entlang der Nordfassade der Kirche.
Ein notwendiger zweiter Rettungsweg wird durch ein neu errichtetes,
außenliegendes Treppenhaus ermöglicht, das gleichzeitig den neuen
Eingang markiert.
25
West- und Südseite 2019
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Südansicht der Kirche 2019
Neuer Fluchtturm an der Nordfassade
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Sämtliche Texte, Bilder und andere veröffentlichten Informationen unterliegen - sofern nicht anders gekenn-zeichnet - dem Copyright der WRS ARCHITEKTEN & STADTPLANER GmbH oder werden mit Erlaubnis der Rechteinhaber veröffentlicht.
Jede Verlinkung, Vervielfältigung, Verbreitung, Sendung und Wieder- bzw. Weitergabe der Inhalte ist ohne schriftliche Genehmigung der WRS ARCHITEKTEN & STADTPLANER GmbH ausdrücklich untersagt.
Fotos von Jürgen Schmidt, KölnFotos S.5 unten und S.12 von Dorfmüller Klier, HamburgFotos S.4, S.11 und S.13 sowie die Zeichnungen von WRS ARCHITEKTEN & STADTPLANER GmbH
„Sanierungsfonds Hamburg 2020“ der Hamburger Bürgerschaft
Gefördert durch das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteil-entwicklung (RISE) im Bund-Länder-Förderungsprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz