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UMWELTBERICHT 2017 UMWELTBERICHT 2017

UMWELTBERICHT 2017 · 2019-11-20 · 2 Hight light Inhalt Editorial Umweltstrategie Betrieb und Umwelt Energieeffizienz Umweltbewusstes Verhalten 03 04 06 12 17 Highlights 2017 –

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UMWELTBERICHT 2017

UM

WEL

TBER

ICH

T 2017

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Hight light

Inhalt Editorial

Umweltstrategie

BetriebundUmwelt

Energieeffizienz

UmweltbewusstesVerhalten

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Highlights 2017

– 33,5 kT/J. CO2 Erweitertes Ankunfts management

+ 30%  Energieeffizienz seit 2006

– 12 MWh/J.  Stromverbrauch der Kontrollturm-Simulatoren

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Lieber Leserin, lieber Leser,

Obwohl der Luftverkehr weltweit nur 2% der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verursacht, wird er als wich-tige Ursache für die Gefährdung der Umwelt angesehen, insbesondere weil die Zahl der Flugbewegungen rasch zunimmt.

Deshalb ist Umweltschutz ein integraler Teil unserer Mission. Wir haben auf den drei zentralen Gebieten Betrieb, Infrastruktur und Beteiligung unserer Mitarbeiter eine entschlossene Umweltpolitik in Angriff genommen.

Voll und ganz übernommen haben wir den Leistungsplan der Europäischen Kommission zur Schaffung des einheit-lichen europäischen Luftraums (SES), der die Umwelt-effizienz als Hauptziel bei Luftverkehrsaktivitäten festlegt. Als Mitglied sowohl des Funktionalen Luftraumblocks Mittel europa (FABEC) als auch des Forschungsprogramms für die technologische Erneuerung im einheitlichen euro-päischen Luftraum (SESAR) sowie als bundesnahes Unter-nehmen ist skyguide eng in die Umsetzung von deren Umweltstrategien eingebunden.

Der Bundesrat hat 2013 die Energiestrategie 2050 verab-schiedet. Und wie die Bundesverwaltung, das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, die Eidgenössischen Technischen Hochschulen und bundes-nahe Betriebe engagiert sich skyguide seit 2014 im Pro-gramm »Energie-Vorbild Bund« der Eidgenossenschaft. Umweltfreundliche Praktiken sind Teil unserer Geschäfts-strategie. Indem wir die Koexistenz von Windparks und Flugsicherungsinfrastruktur fördern und künftig Drohnen statt Flugzeuge für bestimmte Kalibriervorgänge einsetzen, auch mit Green IT und anderen innovativen Technologien sind wir an der Spitze des Fortschritts.

Dieser Bericht erläutert die vielschichtigen Bemühungen von skyguide sowohl in unserem Kerngeschäft als auch in weiteren Handlungsfeldern wie Gebäude und erneuerbare Energien, Mobilität und Green IT.

Ich bin stolz, dass wir dank erheblicher Verbesserungen bereits einige der langfristigen Ziele erreicht haben.

Alex BristolCEO skyguide

Umweltschutz ist ein integraler Teil unserer Mission

EDITORIAL

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Als Teil der Wertschöpfungskette im Luftverkehr engagiert sich skyguide  für  Nachhaltigkeit  im  Luftverkehr  und  trägt  zu  nationalen, europäischen und globalen Initiativen bei, um die Umwelteinflüsse des Luftverkehrs zu verbessern und den eige-nen  ökologischen  Fussabdruck  zu  reduzieren. Thierry  Brégou ist bei skyguide für Umweltfragen zuständig. Dazu gehört die Führung  des  Green Team,  dessen  Hauptziel  es  ist,  eine  Reihe von Good Practices in den Bereichen Gebäude und erneuerbare Energien, Mobilität und Green IT umzusetzen.  

SicherheithatfürATMoberstePriorität.WiebringtskyguidedieAnforderungenandieSicherheitmitMassnahmenzumSchutzderUmweltinEinklang?Sicherheit, die DNA von skyguide, darf nicht gefährdet werden. Aber Sicherheit und Umwelt sind keine konkurrierenden Berei-che. Unsere technischen Systeme und Betriebsverfahren wer-den kontinuierlich verbessert, um den Nutzern des Luftraums mehr Sicherheit und grössere Kapazität zu bieten. Dies wiede-rum verkürzt in der Regel die Flugstrecken, spart somit Kraft-stoff und senkt den CO2-Ausstoss.

SkyguidewilldieUmweltbelastung indenBereichenBetrieb,InfrastrukturundMobilitätreduzieren.WiekönnendieseZieleerreichtwerden?Auf der operativen Seite ist »Flugeffizienz«, das heisst die Reduktion der geflogenen Distanz auf einer Flugbahn, die grösste Herausforderung. Der Luftraum wird von verschiede-nen zivilen und militärischen Nutzern geteilt, was zu zusätzli-chen geflogenen Meilen führen könnte. Eine gute Zusammen-arbeit zwischen allen Akteuren ist entscheidend für die Verbesserung des Systems. Bezüglich Infrastruktur wirken sich energieeffizientere Gebäude und Systeme positiv aus.

Wie arbeitet skyguide mit anderen Anbietern von Dienstleis-tungeninderFlugsicherung(ANSP)zusammen?Die Schweiz ist Teil des einheitlichen europäischen Luftraums (SES) und erhält damit Leistungsziele. Jenes für die Flugeffizienz wird von der Europäischen Kommission für den Funktionalen Luftraumblock Mitteleuropa (FABEC) gesetzt, dem die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Nieder-lande angehören. Um die Ziele zu erreichen, arbeiten wir mit

den betroffenen Flugsicherungsorganisationen zusammen. Unter anderem geht es um ein quantitatives Leistungsziel für die horizontale Flugeffizienz. In diesem Zusammenhang haben wir gemeinsam an der Entwicklung eines Werkzeugs zur Mes-sung der Flugeffizienz gearbeitet, das mögliche Verbesserun-gen identifizieren soll. Der Klimawandel muss jedoch global angegangen werden. Deshalb beteiligen wir uns über die Orga-nisation ziviler Flugsicherungsdienste (CANSO) im Ausschuss für Umweltschutz (CAEP) der Internationalen Zivilluftfahrt-Or-ganisation (ICAO).

WiefunktioniertdiesesWerkzeug?Das Werkzeug, genannt CARPE DIEM, misst die Differenz zwi-schen den geplanten oder geflogenen Flugbahnen und der Orthodrome (die kürzeste Distanz zwischen zwei Punkten auf einer Sphäre). Dies ermöglicht die Identifizierung von Ineffizien-zen innerhalb eines Luftraums oder an der Schnittstelle zwi-schen Lufträumen.

DerPlanderEuropäischenKommissionfürdenSESerklärtdieUmwelteffizienz zum wichtigen Ziel. In welcher Weise istskyguide am SES-Forschungs- und EntwicklungsprogrammSESARbeteiligt?Unser Ziel ist es, Lösungen zur Reduzierung von Umweltbelas-tungen zu entwickeln. SESAR ist die Innovationsplattform, auf der die europäischen Luftfahrtunternehmen neue Konzepte austauschen und ausprobieren, um die Leistung zu verbessern. Durch Validierungsübungen in diesem Rahmen konnten wir

Sicherheit und Umwelt sind keine konkurrierenden Bereiche Thierry Brégou

UMWELTSTRATEGIE

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gemeinsam mit anderen Beteiligten z.B. die Warteschleifen am Flughafen Zürich drastisch reduzieren. Weiter beteiligen wir uns an der Erforschung optimaler Profile für den Sinkflug, satel-litengestützter Navigation im Terminalbereich und des Free Routings, die alle Einsparpotenziale bei Treibstoff und CO2-Emis-sionen haben.

Skyguideistbestrebt,seinenKundendirekteRoutenanzubie-ten.WassinddieKonsequenzen?Direkte Strecken ermöglichen es, Kraftstoff zu sparen, was gut für die CO2-Emissionen ist und Kosten für Luftraumnutzer spart. Diese können die neuen Direktverbindungen einplanen, so weniger Treibstoff mitführen und damit den Energiever-brauch senken. Der Verkehr wird berechenbarer, womit die Leis-tung auf Ebene der Netzwerke weiter verbessert wird.

SkyguidearbeitetaneinemProjektimRahmenvonSESAR,dasdieAnflugprofilefürFlughäfenverbessernsoll.GibtesschonErgebnisse?Eine erste Phase des Projekts wurde in Zürich umgesetzt. Das vorherrschende ATC-Konzept von »first come, first served« hatte den Nachteil, dass sich Flugzeuge kurz vor dem Ende des Nachtflugverbots am Flughafen Zürich an den Ankunftsrouten stauten. Durch die Zuweisung eines vierdimensionalen Slots an alle Flugzeuge der Swiss Airlines vor dem Anflug in der Ankunftswelle am frühen Morgen konnten die CO2-Emissionen um 2’100 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

SkyguideengagiertsichwieanderestaatsnaheUnternehmenimProgramm»Energie-VorbildBund«undhatsichzuerhebli-chenEinsparungenverpflichtet.WassinddieErgebnisse?Indem wir unsere Energieeffizienz seit 2006 um mehr als 30% verbessert haben, haben wir das Ziel übertroffen, bis 2020 25% zu erreichen. Der Aktionsplan des Bundes gab uns die Gelegen-heit, einen Rahmen und eine Struktur für unsere Umweltmass-nahmen zu schaffen. In der Lage zu sein, unser Umweltverhal-ten zu messen, war neu und hat uns geholfen, Korrek tur mass- nahmen zu ergreifen. Wir verfügen über Einrichtungen, beson-ders in den Bereichen Kommunikation, Navigation und Über-wachung, in denen wir innovativ sein können. Zum Beispiel führen wir eine Drohne ein, um unsere Systeme zu kalibrieren,

welche Flugzeuge zu den Start- und Landebahnen leiten. Die Einsätze eines Spezialflugzeugs für diesen Zweck können damit reduziert werden, was Emissionen und Lärm verringert.

Skyguidehatein»GreenTeam«geschaffen.WassindseineAuf-gaben?Am Green Team sind Management und Mitarbeiter aus allen Abteilungen repräsentativ beteiligt. Es nutzt die Strukturen und Kompetenzen von skyguide. Dieses eingebettete Setup funktio-niert sehr gut. Seine Hauptaufgabe ist die Umsetzung des Akti-onsplanes des Bundes. Beispiele für erfolgreiche Massnahmen sind optimierte Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, Wech-sel der Beleuchtung zu LED, Verbesserungen in der Systemarchi-tektur und Virtualisierung.

UndwieüberzeugenSieMitarbeitendevonderNotwendigkeitunddenVorteilenumweltfreundlichenVerhaltens?Glücklicherweise ist es nicht nötig, sie zu überzeugen. Ich frage mich eher, ob das »Green Team« die hohen Erwartungen erfül-len kann. Die Menschen bei skyguide arbeiten mit Leidenschaft und engagieren sich für den Umweltschutz.

DenkenSie,dieLuftfahrtindustriewirdjemalsinderLagesein,ihrenRufalsUmweltsünderinloszuwerden?Die Bemühungen der Luftfahrtindustrie in den letzten vier Jahr-zehnten, Lärm und CO2-Emissionen zu reduzieren, sollten aner-kannt werden. Die Luftfahrt trägt 12% der CO2-Emissionen aller Verkehrsmittel bei. Tatsächlich ist die Wachstumsrate des Luft-verkehrs momentan grösser als die erzielten Einsparungen beim Treibstoffverbrauch. Die Beteiligten verpflichteten sich jedoch, die CO2-Emissionen bis 2020 zu stabilisieren und gegenüber 2005 um 50% zu reduzieren. In dieser Richtung macht die Luftfahrtindustrie grosse Fortschritte, vor allem bei Biokraftstoffen. Die neuen, globalen, marktbasierten ICAO- Massnahmen des Internationalen CO2-Kompensations- und -Reduktionsprogramms für Luft- und Raumfahrt (CORSIA) und die CO2-Preisgestaltung werden ebenfalls dazu beitragen, CO2-Emissionen nach 2020 zu verringern.

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BETRIEB UND UMWELT

» Um den ökologi-schen Fussabdruck zu reduzieren, arbeitet skyguide deshalb aktiv mit lokalen und internationalen Gremien zusammen. «

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Die  Auswirkungen  des  Luftverkehrs  auf  die  Umwelt  sind eine  Herausforderung,  die  globale  Lösungen  erfordert. Unsere Umweltpolitik setzt jedoch bereits auf lokaler Ebene an. Um den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren, arbei-tet skyguide deshalb aktiv mit lokalen und internationalen Gremien zusammen.  

Die Luftfahrt ist ein Motor der Weltwirtschaft, insbesondere um aufstrebende Märkte zu versorgen. Mit mehr als 3,3 Mil-liarden Fluggästen pro Jahr ist der Luftverkehr ein unverzicht-barer Bestandteil der modernen Welt. Ein Drittel der Güter, berechnet nach ihrem Wert, und die Hälfte aller internatio-nalen Touristen reisen mit dem Flugzeug. Von der Industrie hängen rund 60 Millionen Arbeitsplätze ab; sie schafft 3,5% des globalen BIP. Aber obwohl der Luftverkehr die erste Branche war, die sich ehrgeizige Umweltziele gesetzt hat, wird er manchmal kritisiert, weil er zu den Umweltgefahren beiträgt. Deshalb stellt sich die Frage: Wie können wir den zunehmenden Luftverkehr und seine Verpflichtung, die Aus-wirkungen auf das Klima zu minimieren, in Einklang bringen?

Lokal und global wirken

Skyguide ist entschlossen, durch Zusammenarbeit mit Gre-mien wie dem Functional Airspace Block Europe Central (FABEC) und der Civil Air Navigation Services Organization (CANSO) und seiner Beteiligung an verschiedenen Projekten, wie z. B. am Forschungsprogramm SESAR, an vorderster Front von Fortschritt und Innovation zu stehen. Mit ihren Partnern entwickelt skyguide Werkzeuge und Verfahren, um die Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbe-lastung zu minimieren.

Das beginnt schon am Terminal: Piloten auf Schweizer Flughäfen erhalten erst kurz vor dem Pushback die Erlaub-nis, ihre Motoren zu starten. Und wenn Flugzeuge vom Gate zur Startbahn rollen, gibt es Techniken, die entweder schon in Betrieb sind, z.B. nur ein Triebwerk zu nutzen, und solche, die noch entwickelt werden, etwa elektrische Zubringersys-teme, die es dem Flugzeug ermöglichen, die Startbahn ohne volle Motorenleistung zu erreichen.

Effiziente Abwicklung der Flüge

Neu strukturierte Routen, neue Verfahren und Werkzeuge sollen Treibstoffverbrauch und Lärmemissionen senken. iStream, XMAN, die Verbesserung vertikaler Flugprofile und die Implementierung von Direktrouten (Free Route Airspace oder FRA) sind vier Beispiele dafür. Skyguide hat zusammen mit anderen Flugsicherungsdienstleistern, Fluggesellschaf-ten, Flughäfen und Eurocontrol Tests für Flüge am frühen Morgen nach Zürich durchgeführt. Das frühere Konzept »wer zuerst kommt, mahlt zuerst« hatte den Nachteil, dass sich Flugzeuge kurz vor dem Ende des Nachtflugverbots am Flughafen Zürich an den Eingängen der Ankunftsstrecken stauten und unnötigen Lärm und Umweltverschmutzung verursachten. Mit einem neuen Zeitmanagement wird nun jedem Flugzeug ein präziser Slot zugewiesen. Auf diese Weise wird der Luftverkehr flüssiger, wodurch Lärm und Treibstoffverbrauch reduziert werden.

Die Auswirkungen des wachsenden Verkehrs in den Griff bekommen

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BETRIEB UND UMWELT

Das Ziel von XMAN (erweitertes Ankunftsmanagement) besteht, wie Eurocontrol schreibt, »in der Optimierung von Ankunftsflüssen durch die Steuerung der Geschwindigkeit von Luftfahrzeugen, die sich bereits im Luftraum benachbar-ter Kontrollzentren befinden. Die Warteschleifen über über-lasteten Flughäfen werden verkürzt, indem die Geschwin-digkeit des Flugzeugs im letzten Abschnitt des Flugs, mehrere hundert Kilometer vom Flughafen entfernt, redu-ziert wird. Dank der so erzielten Reduktion des Treibstoffver-brauchs und der CO2-Emissionen wird die Flugeffizienz erhöht.« Weniger Staus bei Anflügen tragen auch zur Verbesserung der Betriebssicherheit bei, indem sie die Arbeitsbelastung von Piloten und Fluglotsen reduzieren. Schon mehr als 75 Prozent des Zürcher Ankunftsverkehrs sind von XMAN erfasst. Mit XMAN wird bis 2023 eine Reduktion von 33,5 kT CO2 pro Jahr prognostiziert. Neue Techniken, neue Verfahren

Die Effizienz eines Flugzeugs hängt von seiner Reise-flughöhe ab. Die Verbesserung der vertikalen Flugprofile ermöglicht es, die Energieeffizienz von Flugzeugen im schweizerischen Luftraum zu optimieren. Für die Sommer- und Wintersaison wurden internationale Vereinbarungen unterzeichnet, welche die Übergänge zwischen den ver-schiedenen Lufträumen regeln, um die Flugprofile optimal an die Unterschiede zwischen Zeiten mit wenig und Zeiten mit viel Verkehr anzupassen. Damit können 7,8 GWh pro Jahr eingespart werden.

Und schliesslich werden grössere Einsparungen aus der schrittweisen Einführung direkterer Routen resultieren. Im Rahmen des Direct Routing Airspace-Projekts werden jedes Jahr Verbesserungen umgesetzt, welche die Planung von kürzeren Flugrouten über der Schweiz erleichtert. Ein noch ehrgeizigeres Projekt des Free Route Airspace (FRA) sollte bis 2022 umgesetzt werden.

Skyguide beteiligt sich zusammen mit Swiss International Air Lines und der Flughafenbehörde von Zürich an der Atlan-tischen Interoperabilitätsinitiative zur Reduktion von Emis-sionen (AIRE), die unter der Schirmherrschaft von SESAR an einem Forschungsprojekt für verbesserte Effizienz von Langstreckenflügen nach Zürich arbeitet.

Beim Anflug an den Flughafen stiegen Flugzeuge in mehre-ren Stufen von der Reiseflughöhe bis zur Landung ab. Zur Stabilisierung wurden jeweils auf der neuen Flughöhe die Motoren hochgefahren. Eine neue Technik ermöglicht nun eine viel genauere Überwachung der Position jedes Flugzeugs im Luftraum; sie gibt mithin ein umfassenderes Bild des Verkehrs. Dies hat zu einem neuen Verfahren geführt, dem kontinuierlichen Abstieg, das es Flugzeugen erlaubt, mit gedrosselten Motoren sozusagen in den Flughafen zu gleiten. Dadurch werden Treibstoffverbrauch und Lärm reduziert. Einmal umgesetzt, wird der kontinuier-liche Abstieg an den Flughäfen Genf und Zürich zu jähr-lichen Energieeinsparungen von 133 GWh führen.

-33,5 kT/J.

CO2-Emissionen durch das erweiterte Ankunftsmanagement (XMAN)

-133 GWh/J.

Kontinuierlicher Sinkanflug (CDO)

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Ökonomische und ökologische Vorteile von Drohnen

Immer mehr unbemannte Flugzeuge oder Drohnen benut-zen  den  untersten  Luftraum.  Die  Europäische  Kommission schätzt,  dass  bis  2050  sieben  Millionen  Drohnen  für  Frei-zeitzwecke plus 400’000 für kommerzielle oder administra-tive  Aufgaben  eingesetzt  werden.  Dies  schafft  zusätzliche Sicherheitsrisiken, aber gleichzeitig neue Möglichkeiten für Innovation und Umweltschutz.   

Automatische Landesysteme an allen Schweizer Flughäfen müssen mittels Kalibrierflügen in verschiedenen Höhen und Winkeln regelmässig kalibriert werden. Dazu muss ein Flug-zeug mit Spezialausrüstung aus Deutschland eingeflogen werden, das teuer ist und in verkehrsarmen Zeiten, meist nachts, Abgase und Lärm verursacht. Durch den Einsatz von Drohnen zur Überprüfung des Instrumentenlandesystems (ILS) wird skyguide in naher Zukunft Kosten sowie Umwelt-einflüsse erheblich reduzieren.

Durch den Einsatz von Drohnen mit Messinstrumenten wird die Anzahl der Kalibrierflüge und deren Messprogramm ab 2020 um 50 Prozent und ab 2023 um 70 Prozent reduziert. Dadurch werden der CO2-Ausstoss um 142 Tonnen und der Energieverbrauch ab 2020 um 541 MWh pro Jahr gesenkt. Ab 2023 erwartet skyguide gar eine Reduktion von 199 Tonnen CO2 und einen um 757 MWh pro Jahr niedrigeren Energie-verbrauch.

Ein weiteres Projekt befasst sich mit Wartungsflügen für Hochspannungsleitungen und Bahnstrecken mit Drohnen. Zwei Programme namens Skyopener und ViaDrone zeigen die Verwendung von ferngesteuerten Luftfahrtsystemen für kommerzielle Anwendungen. Skyopener ist das von der EU

geförderte Projekt, während ViaDrone von der Schweiz finanziert wird. Die Mitgliedschaft in beiden Konsortien wird die Kosten für Forschung und Entwicklung von skyguide erheblich senken.

-142 T/J.

CO2 Emissionen von Kalibrierungsflügen ab 2020

-541 MWh/J.

Energieverbrauch von Kalibrierungsflügen ab 2020

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Landung 100 NM 200 NM200 NM 100 NM

Ankunftsmanagement /Anpassung der Geschwindigkeit

aktuelle Situation

Frühzeitige Anpassung der Geschwindigkeit

XMAN Projekt

Kerosinverbrauch CO2-Emissionen

11 kT/Jahr 33.5 kT/Jahr

Frühzeitige Anpassung der Geschwindigkeit

AMIKI

MOSIT

MOSIT

ZRH

ZRH

AMIKI

GIPOL

GIPOL

Vorherige Situation

iStream

Kerosinverbrauch CO2-Emissionen

700 T/Jahr 2.1 kT/Jahr

Vorherige Situation

DCT - Direktrouten

Kerosinverbrauch CO2-Emissionen

527 T/Jahr* 1.7 kT/Jahr*

63 direkte Routen wurden 2017 eingeführt

* Einsparungen durch den Streckenabschnitt zwischen der Umgebung von Pontarlier (Jura) und Chambéry (Savoie) durch die Region Genf.

DCT - Direktrouten

XMAN

iStream

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BETRIEB UND UMWELT

Wir müssen umweltschonende Massnahmen mit sicheren Verfahren in Einklang bringen. Manuela Berger Lochbrunner

Bei skyguide ist Manuela Berger Lochbrunner, ursprünglich ausgebildete  Flugverkehrsleiterin,  für  ATM-Abläufe  (Air Traffic Management) zuständig, welche die Sicherheit erhö-hen. Als Expertin überwacht sie die Einführung neuer und besserer Verfahren,  die  sich  aus  Entscheiden  des  Manage-ments, Anforderungen von Geschäftspartnern und Regulie-rungsbehörden oder internationalen Regeln und Vorschrif-ten ergeben.  

WelcheMassnahmenderFlugsicherungkönnenEinflüsseaufdieUmwelthaben?Es gibt viele Dinge, die wir tun können, um die Umweltaus-wirkungen der Flugsicherung zu beeinflussen. Aber wir dür-fen nicht vergessen, dass wir umweltschonende Massnah-men mit sicheren Verfahren und auch politischen Interessen in Einklang bringen müssen. Am Flughafen Zürich zum Bei-spiel konnten wir dank direkten Abflügen Zeit und Treibstoff sparen und sogar die Sicherheit erhöhen. Innerhalb von SESAR haben wir Versuche für den kontinuierlichen Sinkflug unternommen, die ebenfalls Treibstoff sparen. Dieses Ver-fahren ist sehr vielversprechend, und wir analysieren, wo wir einen solchen kontinuierlichen Sinkflug einführen können.

Welche Vorteile bringt das den Kunden und Partnern vonskyguide?Mit einem kontinuierlichen Sinkflug zum Beispiel würden unsere Kunden Treibstoff sparen und Zeit gewinnen. Es gibt andere Verfahren mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt, die es den Fluggesellschaften erleichtern, ihre Ankunfts- und Abfahrtszeiten vorherzusagen.

Waskommtzuerst:SicherheitoderUmweltschutz?Lassen Sie es mich ganz klar sagen: Vor allen Anliegen für die Umwelt liegt noch immer die Sicherheit an erster Stelle. Bei neuen Umweltmassnahmen muss geprüft werden, ob sie Einfluss auf die Sicherheit haben. Aber sobald erwiesen ist, dass diese gewährleistet oder sogar verbessert wird, bemü-hen wir uns, den ökologischen Fussabdruck und die Lärmbe-lastung zu reduzieren.

Sicherheit,wieSiesagen,istderDaseinsgrundvonskyguide.Doch wie beeinflussen Umweltfaktoren die Entscheidungs-findungeinesFluglotsen? Verkürzte Strecken scheinen der Umwelt zuträglich zu sein, sie können jedoch ganze Flugpläne durcheinanderbringen, die das effizienteste und wirtschaftlichste Profil für den beabsichtigten Flug bestmöglich gewährleisten. Eurocont-rol und die Europäische Kommission fordern sehr klar, dass der Luftfahrzeugbetreiber und der Fluglotse den Flugplan einhalten müssen. Wir müssen die Konsequenzen abwägen: Welches Verfahren verbraucht mehr Kraftstoff? Den ursprünglichen Flugplan einhalten und sofort landen oder die schnelle Route wählen und dann eine halbe Stunde in der Warteschleife verbringen?

WasbedeutetesfüreinenFluglotsen,solcheMassnahmeninseinetäglicheArbeitzuintegrieren?Wenn neue Verfahren eingeführt werden, müssen die Mit-arbeiter der Flugsicherung geschult und aus dem Blickwin-kel der Sicherheit getestet werden. Ein kontinuierlicher Sink-flug oder ein gerader Abflug bedeuten eine Änderung der Arbeitsmethoden der Fluglotsen.

WiegenaukooperierendieFluglotsen,welchedieMassnah-menumsetzenmüssen,mitdenen,welchedieATM-Verfahrenausgearbeitethaben?Gemeinsam mit den sogenannten Domain Managern, die teils als Fluglotsen und teils im Büro Projekte und Verände-rungen unterstützen, werden neue Verfahren etabliert. Sie haben eine breite Übersicht über die allgemeine Situation und sie vertreten die Fluglotsen gegenüber der Geschäfts-leitung. Danach werden neue Verfahren unter dem Gesichts-punkt der Sicherheit bewertet mit besonderem Augenmerk auf menschliche Faktoren, um sicherzustellen, dass sie keine unvorhergesehenen Risiken beinhalten. Schliesslich wird das neue Verfahren mit angemessenen Informationen und Schulungen für die Fluglotsen umgesetzt. Es ist der gleiche Prozess für alle Arten von Veränderungen, einschliesslich der Anpassung von Verfahren für die Umwelt.

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»Landung 100 NM 200 NM200 NM 100 NM

Ankunftsmanagement /Anpassung der Geschwindigkeit

aktuelle Situation

Frühzeitige Anpassung der Geschwindigkeit

XMAN Projekt

Kerosinverbrauch CO2-Emissionen

11 kT/Jahr 33.5 kT/Jahr

Frühzeitige Anpassung der Geschwindigkeit

AMIKI

MOSIT

MOSIT

ZRH

ZRH

AMIKI

GIPOL

GIPOL

Vorherige Situation

iStream

Kerosinverbrauch CO2-Emissionen

700 T/Jahr 2.1 kT/Jahr

Vorherige Situation

DCT - Direktrouten

Kerosinverbrauch CO2-Emissionen

527 T/Jahr* 1.7 kT/Jahr*

63 direkte Routen wurden 2017 eingeführt

* Einsparungen durch den Streckenabschnitt zwischen der Umgebung von Pontarlier (Jura) und Chambéry (Savoie) durch die Region Genf.

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ENERGIEEFFIZIENZ

 + 30%    Energieeffizienz

Skyguide hat das durch den Bund vorgegebene Ziel der Verbesserung der Energieeffizienz um 25% bis 2020 gegenüber 2006 bereits übertroffen.

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Im  Bemühen,  Umweltschutzmassnahmen  umzusetzen, gehen die Aktivitäten von skyguide weit über das Kernge-schäft,  die  Flugsicherung,  hinaus:  Das  Unternehmen  ist bestrebt,  seinen  eigenen  ökologischen  Fussabdruck  zu reduzieren,  indem  es  sich  aktiv  am  Aktionsplan  »Ener-gie-Vorbild Bund« beteiligt.

Beteiligt am Aktionsplan des Bundes sind die zivile Bundes-verwaltung, das Departement für Verteidigung, Bevölke-rungsschutz und Sport (VBS), die Eidgenössischen Techni-schen Hochschulen (ETH), der Genfer Flughafen, die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die Schweizerische Post, Swisscom und Skyguide. Diese Unternehmen, Instituti-onen und Verwaltungen beabsichtigen, ihre Energieeffizi-enz bis 2020 gegenüber 2006 um 25% zu verbessern. Zu die-sem Zweck wurden 39 Massnahmen definiert; bis 2020 sollen mindestens 80% der Ziele erreicht werden. Darüber hinaus verpflichtete sich jeder Akteur zu Massahmen spezi-fisch für seinen Sektor.

2016 wurde die Energieeffizienz der gesamten Gruppierung bereits um 27% verbessert, während 72% der geplanten Massnahmen umgesetzt waren. Skyguide kann bis Ende 2016 eine Verbesserung von über 30% verzeichnen und wird ihre Bemühungen weiterführen. Der Aktionsplan macht gute Fortschritte; etwa zwei Drittel der Massnahmen sind bereits abgeschlossen.

Energie-optimierte Räumlichkeiten

Die Technologie zur Optimierung des Energieverbrauchs hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Bei der Eröffnung 1998 wurde das skyguide-Kontrollzentrum in Genf mit damals hochmodernen, energieeffizienten Tech-nologien wie Free Cooling ausgestattet. 2011 hat das Unter-nehmen das Heizsystem in der Genfer Zentrale durch Anschluss an das Fernwärmenetz der Genfer Industrie ersetzt.

Das Flugsicherungszentrum Dübendorf (ANZ), das Anfang 2009 seinen Betrieb aufnahm, gehört zu einer neueren

Generation energieoptimierter Gebäulichkeiten. Neben Konstruktionselementen verfügt das Zentrum über Bewe-gungssensoren zur An- und Abschaltung von Beleuchtung und Klimatisierung, ein zentrales, »intelligentes« Gebäu-deleitsystem, Abwärme-Rückgewinnung und Wärmepum-pen, um den Energieverbrauch zu senken. Frühere Beleuch-tungssysteme im ANZ (wie Rechenzentren, Simulatoren, Fluren, Empfang, Kühl- und Heizverteiler, Tiefgarage, usw.) wurden 2016 auf effizientere LED-Technologie umgestellt. Der kombinierte Stromverbrauch in diesen Anlagen ist deut-lich gesunken: von 395 MWh auf 118 MWh pro Jahr.

2012 weihte Skyguide seinen neuen 3D-Kontrollturm-Simu-lator (TOSIM) in Dübendorf ein. Er heisst TOSIM green und ergänzt die Infrastruktur des Schulungszentrums von skyguide, das derzeit drei Simulatoren in Dübendorf und einen in Genf besitzt. Sein Projektionssystem wurde 2016 abgelöst und ist jetzt mit LED-Technologie ausgestattet, eine Massnahme, die den jährlichen Energieverbrauch von 11,9 auf 7,1 MWh reduziert. Zusammen mit Spareffekten durch den Ersatz der Projektionssysteme der beiden ande-ren Simulatoren in Dübendorf 2013 und 2014 beträgt die gesamte Energieeinsparung 12 MWh pro Jahr, was mit dem durchschnittlichen Stromverbrauch von drei Haushalten in der Schweiz vergleichbar ist.

Für die Kommunikation zwischen Fluglotsen und Piloten betreibt skyguide ein Funksystem, bestehend aus 600 Funk-geräten und 34 Sende- und Empfangsstationen in der Schweiz. 2012 startete skyguide ein Projekt namens »Smart Radio«, um sein gesamtes Funksystem zu erneuern. Die neue Ausrüstung ist landesweit harmonisiert und bietet mehr Flexibilität und eine bessere Energieeffizienz. Durch die Verwendung eines zentralen externen Netzteils verbrau-chen die Installationen bis zu 30% weniger Energie. Damit spart skyguide jährlich fast 200 MWh Strom. Darüber hin-aus kann das neue System fernbedient werden. Daher sind die meisten Wartungsfahrten zu den externen Standorten nicht mehr notwendig, so dass mehr als 13’000 Fahrkilome-ter wegfallen. Bis 2020 werden alle wichtigen Funkstationen der Schweiz mit den neuen Geräten ausgestattet sein.

Der Aktionsplan des Bundes macht gute Fortschritte

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Ein wichtiger Schritt beim Energiesparen machte skyguide in der Funk- und Radarstation von La Dôle im Waadtländer Jura auf 1677 Metern über Meer. Unter Ausnutzung der loka-len klimatischen Bedingungen hat skyguide dort 2016 die Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) renoviert. Dazu gehören ein Kühlsystem mit Free Cooling, Kältema-schinen und eine elektronische Steuerung zur Optimierung des Betriebs. Der Energieverbrauch des HLK-Systems der Sta-tion konnte so um 15% bzw. rund 35 MWh pro Jahr gesenkt werden.

Die Einführung von Green IT wird den Energieverbrauch von skyguide weiter senken.

Nutzung und Erhaltung von Land 

Einige Anlagen von skyguide stehen auf Grundstücken im Eigentum des Unternehmens, andere befinden sich auf gepachtetem Land oder in gemieteten Gebäuden. Wo immer möglich, unterhält skyguide gemeinsame genutzte Einrichtungen zusammen mit interessierten Partnern, etwa Flughafenbehörden, Swisscom, Armasuisse, Schweizer Luft-waffe und Kantonspolizei. Da skyguide zivilem Baurecht untersteht, arbeitet das Unternehmen bei Baugenehmi-gungsverfahren eng mit regionalen und kantonalen Umweltfachleuten und von Fall zu Fall mit privaten Umwelt-schutzorganisationen zusammen.

ENERGIEEFFIZIENZ

-30%Energieverbrauch durch die Verwendung

eines zentralen externen Netzteils (Smart Radio)

-277 MWh/J.

Stromverbrauch im Flugsicherungszentrum Dübendorf

Energieoptimierte IT-Systeme Green  IT  soll  die  Umweltbelastung  durch  IT-Systeme  des Unternehmens reduzieren. Elektrische Energie zum Betrieb von  IT-Geräten  wird  danach  als  Wärme  freigesetzt.  Die Zusammenlegung  von  Rechenzentren  erzeugt  noch  mehr Wärme, die dann abgeführt werden muss. Dies ist notwen-dig,  um  Überhitzung  zu  vermeiden,  die  zu  einem  Syste-mausfall führen kann.

Bei skyguide gehen wir das Problem des Energieverbrauchs von IT-Systemen von zwei Seiten her an: Auf der einen Seite verbessern wir die Energieeffizienz in unseren technischen Räumen. Eine der Lösungen ist, alle Geräte, die Wärme abge-ben, in einem Gang oder auf einer Seite eines Gehäuses zu konzentrieren. Kalte und heisse Zonen werden dann vonein-ander getrennt. Durch diese Massnahme vermeiden wir die Vermischung von Kalt- und Warmluft und erreichen so eine effizientere Kühlung. Die Wärmeabfuhr wird optimiert, der Kühlbedarf und die Betriebszeit von Kälteanlagen werden reduziert und deren Lebensdauer erhöht. Die jüngste Sanie-rung des Genfer Kontrollzentrums hat auch die Installation modernster Kühlsysteme umfasst.

Als Ergebnis ihrer Bemühungen hat skyguide das Ziel der Eidge-nossenschaft in diesem Bereich vier Jahre früher als geplant erreicht. Schon Ende 2015 waren rund 43% der Green IT-Massnah-men im Rahmen der Initiative »Energie-Vorbild Bund« umgesetzt. Inzwischen wurden weitere Verbesserungen vorgenommen.

Was Bürocomputer betrifft, ist die Virtualisierung - die den Einsatz physischer Server reduziert – bereits weit fortge-schritten, mit entsprechenden erheblichen Einsparungen. Der gleiche Ansatz soll nun, mit der Entwicklung des Virtual Center, für jene Installationen übernommen werden, die dem Management und der Überwachung des Luftverkehrs dienen.

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Verbesserte Koexistenz von Windenergie und LuftfahrtMit der Energiestrategie 2050, die 2018 in Kraft tritt, hat der Bund das politische Ziel gesetzt, die Produktion von Wind­energie auf 4300 GWh pro Jahr zu steigern. Dies entspricht 600 bis 800 Windkraftanlagen in der Schweiz. Zu diesem Zweck strebt skyguide die sichere Koexistenz von Wind­kraftanlagen und der Luftfahrt an.

Windenergieanlagen stellen wegen ihrer beachtlichen Höhe von bis zu 230 m eine Herausforderung für die Flugsiche-rung dar. Einerseits stellen sie physische Hindernisse dar, andererseits können sie die Flugsicherungssysteme negativ beeinflussen. Solche Störungen beeinträchtigen die rei-bungslose, effiziente und wirtschaftliche Erbringung von Flugsicherungsdiensten. Daher arbeitet skyguide daran, wo möglich Lösungen zu evaluieren und anzubieten.

Binden Entwickler von Windenergieanlagen und Planungs-behörden unsere Spezialisten frühzeitig ein, fördert dies das Gespräch über gegenseitige Bedürfnisse und verbessert die Chance, die richtigen Mittel zu finden. So erhöht sich der Anteil positiver Ergebnisse bei den Wirkungsstudien, und das Risiko teurer Fehlinvestitionen in Windenergie sinkt.

Skyguide gewährleistet die Bereitstellung sicherer Flugver-kehrsdienste im Schweizer Luftraum und in Teilen des Luftraums angrenzender Länder. Um diese Aufgabe zu erfül-len, stellt skyguide sicher, dass technische Anlagen nicht durch äussere Einflüsse gestört werden und ermittelt durch die Abschätzung von Folgen, ob ein geplanter Windpark mit Kommunikations-, Navigations- oder Überwachungsinstal-lationen (CNS) sowie Instrumentenflugverfahren (IFP) kom-patibel ist.

Auf der anderen Seite ist sich skyguide der ökologischen und energetischen Bedeutung der Windenergie bewusst. Um den Dialog über die Kompatibilität von Windenergie und Luftfahrt zu fördern, hat skyguide eine Kommunikations-plattform für wichtige Stakeholder wie das BAZL, das Bun-desamt für Energie, Suisse Eole, aber auch die Schweizer Luftwaffe geschaffen,

Um die Bewertungsmethodik zu verbessern, hat skyguide zudem in elektromagnetische Berechnungsinstrumente investiert. Wir pflegen auch einen intensiven Austausch mit Experten aus Akademie, Forschungsprogrammen und der Luftfahrtindustrie in Europa und den USA, um sicherzustel-len, dass die neuesten Industriestandards gelten. Für die Erneuerung unserer Radaranlagen an den Landesflughäfen in Zürich und Genf haben wir sichergestellt, dass sie besser für Einflüsse von Windparks gerüstet sind.

-15%Energieverbrauch des HLK-Systems von La Dôle

-12 MWh/J.

Stromverbrauch der Kontrollturm-Simulatoren in Dübendorf

©SuisseEole

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ENERGIEEFFIZIENZ

Stefan Meyer ist Leiter Corporate Real Estate Management und Infrastruktur bei skyguide und für alle Gebäude und damit ver-bundene Infrastrukturleistungen verantwortlich. Für den Akti-onsplan  des  Bundes  ist  er  der  wichtigste  Kontakt  zwischen  skyguide und der Eidgenossenschaft. Ausserdem nimmt er am Green  Team  von  skyguide  teil,  wo  der  Aktionsplan  eines  der treibenden Elemente ist.

DieEidgenossenschafthatinihremAktionsplan39Massnah-men festgelegt; skyguide hat36 davon ausgewählt.WelchehabendengrösstenEinflussaufdieUmwelt?Alle 36 wirken sich direkt oder indirekt aus. Die grösste Reduk-tion des Energieverbrauchs wird jedoch durch effiziente Hei-zungs- und Klimaanlagen und deren cleveres Management erreicht. Ein weiterer Punkt ist die Installation neuer Beleuch-tung (LED) in unseren Räumlichkeiten. Eine dritte wichtige Massnahme ist Green IT. Der Einbau von Gehäusen und passiven Kühllösungen für unsere Rechenzentren ist der erste Schritt, gefolgt von der Wärmerückgewinnung und der Implementierung von Server-Virtualisierungs- und Poo-ling-Lösungen.

SkyguideunterstütztdieInitiative»Energie-VorbildBund«derEidgenossenschaft.ZielderInitiativeistes,dieEnergieeffizi-enzbis2020,verglichenmit2006,um25%zuverbessern.HatskyguidediesesZielerreicht,undmitwelchenMassnahmen?Wir arbeiten an der Optimierung von Konzepten, Design und Verfahren. Zusätzlich zum Aktionsplan des Bundes haben wir Zielvereinbarungen mit den Kantonen Zürich und Genf unter-zeichnet. Und wir evaluieren neue Technologien, zum Beispiel Pläne zur Kühlung unseres Rechenzentrums und unserer Kon-trollräume in Genf mit Seewasser.

Seit 2006 haben wir unsere Energieeffizienz um ca. 30% ver-bessert. Zusätzlich sollten wir das gesetzte Ziel erreichen, 80% aller ausgewählten Massnahmen bis 2020 umzusetzen.

MitwelchenkonkretenEingriffenerreichenSiedas?Wir ergreifen Massnahmen in drei Bereichen: »Gebäude und erneuerbare Energien«, »Mobilität« und »Rechenzentren und

Green IT«. In Dübendorf und Genf haben wir LED-Technologie installiert. In La Dôle haben wir energieeffiziente Lösungen für Klimatisierung und Lüftung gefunden. Wir nehmen Funksys-teme mit neuer Stromversorgung in Betrieb, die den Energie-verbrauch optimieren. Und mit Green IT wollen wir effizien-tere Rechenzentren, passive Kühlsysteme, Abwärmenutzung und die Wiederverwendung bestimmter Materialien einfüh-ren.

WieentstanddieIdeezudieserInitiative,undwarumwurdeskyguideeinbezogen?Der Bundesrat beauftragte die Verwaltung, ein Konzept zur Darstellung von vorbildlichem Verhalten in Energiefragen zu entwerfen. 2012 wurden staatsnahe Unternehmen wie Swiss-com, die SBB und skyguide zur Teilnahme eingeladen.

Der Aktionsplan sollte bis 2020 umgesetzt werden. Gibt esPlänefürdiefolgendenJahre?Ja, basierend auf der Energiestrategie 2050 diskutieren wir über die Jahre nach 2020. Alle Beteiligten treffen sich regel-mässig unter Federführung des Eidgenössischen Departe-ments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Im Laufe des Jahres 2018 streben wir eine Absichtserklärung für die nächsten zehn Jahre an.

Wir arbeiten an der Optimierung von Konzepten, Design und Verfahren Stefan Meyer

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UMWELTBEWUSSTES VERHALTEN

Als Unternehmen im Dienstleistungssektor mit Schwerpunkt auf Sicherheit und Effizienz setzt skyguide auf das Engage-ment ihrer Mitarbeitenden. Ihnen wird wann immer möglich eine  flexible  Arbeitsweise  angeboten,  zum  Beispiel,  an gewissen Tagen zu Hause arbeiten zu können, um unnötige Fahrten zu vermeiden. Skyguide fördert umweltfreundliches Verhalten  durch  Anreize  für  die  Nutzung  öffentlicher  statt privater Verkehrsmittel und durch die Installation moderner Videokonferenzgeräten  für  die  Kommunikation  zwischen ihren Standorten, um Reisen zu vermeiden.

Skyguide bemüht sich permanent, nicht nur die Auswirkun-gen des Flugverkehrs auf die Umwelt zu reduzieren, sondern auch als Unternehmen zum Umweltschutz beizutragen. Dazu hat sie ein eigenes Umweltmanagementsystem entwi-ckelt und sich konkrete Ziele gesetzt. Um ein Maximum an Wirkung zu erzielen, hält Green Team, das sich aus Mitarbei-tern verschiedener Abteilungen zusammensetzt, stets die Prinzipien des umweltfreundlichen Verhaltens aufrecht und verbreitet die Botschaft (siehe Interviews auf Seite 19).

Mit diversen Aktionen und Anreizen ermutigt skyguide ihr Personal, öffentliche anstatt private Verkehrsmittel zu nutzen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen die Videokonfe-renzanlagen weiter, um unnötige Reisen zu vermeiden. Aber das sind nicht die einzigen Massnahmen, um Energie zu spa-ren und den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren. Die »Dynamische Arbeitsumgebung« bei skyguide, Telearbeit und das »FlexWorks« -Programm des Unternehmens sollen Energieeffizienz und Arbeitsqualität ebenfalls erhöhen.

Zeit und Raum effizienter genutzt

Im Rahmen ihrer »Dynamischen Arbeitsumgebung« bietet skyguide eine Reihe von Möglichkeiten für mobilere Arbeits-möglichkeiten an, darunter die Schaffung offener Büroberei-che in Genf und Dübendorf zur Erleichterung der zwischen-menschlichen Kommunikation. Flexibles und dynamisches Arbeiten ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Die Forschung sagt, dass Mitarbeiter, die für einen flexiblen Arbeitgeber tätig sind, motivierter und engagierter arbeiten und bessere Beziehun-

gen untereinander entwickeln. Darüber hinaus können Arbeitszeit und verfügbare Arbeitsplätze produktiver genutzt werden.

Skyguide unterhält weiterhin ihr »FlexWorks« -Programm, das flexibleres Arbeiten von zuhause oder anderswo ermög-licht, und hat diese Option 2016 auf alle administrativen, ope-rativen und technischen Mitarbeiter ausgeweitet. Heutige Kommunikationstechnologien erlauben flexibleres Arbeiten und helfen, unnötige Fahrten zu vermeiden. Da beide Pro-gramme das Volumen an beheiztem Büroraum reduzieren, verbessern sie auch den ökologischen Ausweis von skyguide. Die Energieeinsparungen, welche aus diesen Massnahmen resultieren, werden derzeit untersucht. Zwischenergebnisse sind sehr ermutigend.

Weiteres Engagement und täglicher Einsatz

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Es gibt eine Reihe weiterer Massnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs. Skyguide hat zum Beispiel eine bessere Kontrolle des Papierverbrauchs erreicht, indem sie Drucker-einrichtungen zentralisiert und ihre Einstellungen standar-disiert hat. Durch den Einsatz von Druckerpapier in dünnerer Qualität hat skyguide zudem seit 2015 jährlich rund eine Tonne Papier gespart. Das Unternehmen arbeitet daran, den Papierverbrauch weiter zu reduzieren, und zwar auf maxi-mal 5 Kilo pro Mitarbeiter und Jahr.

Lokale und saisonale Produkte

Skyguide ist mit dem Betreiber des Dübendorfer Mitarbei-terrestaurants, SV (Schweiz) AG, eine Partnerschaft einge-

gangen, um einen Nachhaltigkeitsplan zur Minimierung der Kohlendioxidemissionen in Logistik, Betrieb, Beschaffung und Sortiment zu erstellen. Die SV-Gruppe selber hat es sich zur Aufgabe gemacht, lokale und saisonale Produkte zu ver-wenden und den Fleischanteil in den Menüs zu reduzieren. Dadurch konnte der Kohlendioxid-Ausstoss im Mitarbeiter-restaurant Dübendorf erheblich reduziert werden.

Die Umsetzung verschiedener ehrgeiziger Programme wäre ohne das Engagement und die täglichen Anstrengungen der skyguide-Mitarbeiter nicht möglich. Sie reagieren im Allgemeinen sehr positiv und verständnisvoll, so dass sich skyguide mit gutem Grund als herausragendes Unterneh-men im Umweltschutz bezeichnet.

UMWELTBEWUSSTES VERHALTEN

Mehrschichtige Massnahmen zur Förderung von ökologischer MobilitätGeschäftsreisen  von  skyguide-Mitarbeitern  und  das  Pen-deln zur Arbeit verbrauchen mehr Energie als die gesamten Einrichtungen  des  Unternehmens,  wobei  die  Arbeitswege fast  83%  der  insgesamt  15  GWh  ausmachen,  die  für  die Mobilität  verbraucht  werden.  Deshalb  motiviert  skyguide ihre  Mitarbeiter,  öffentliche  Verkehrsmittel  zu  nutzen, indem sie Halbtax-Bahnkarten offeriert oder die Kosten für lokale und regionale Dauerkarten subventioniert.

Die Menge an Kohlendioxid, die durch Reisen und Pendeln entstanden, belief sich 2015 auf fast 390 Tonnen. Dies wurde jedoch – insbesondere zwischen den wichtigsten Betriebs-standorten Genf und Dübendorf – durch den Ausbau der Videokonferenzanlagen reduziert, die auch in Bern-Belp in-stalliert wurden. Wenn Reisen nicht vermieden werden können, bietet die Abteilung für Geschäftsreisen von skyguide an, diese zu beobachten und zu kontrollieren.

Derzeit besitzt skyguide rund 60 Fahrzeuge, die vor allem für

Wartungsarbeiten an abgelegenen Einrichtungen eingesetzt werden. Neue Richtlinien, 2016 eingeführt, erklären Energie-effizienz zu einem Schlüsselkriterium bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge. Skyguide hat auch ihr erstes Elektroauto gekauft, das in Genf stationiert ist. Um umweltfreundliche Mobilität zu fördern, hat das Unternehmen in Dübendorf sechs Ladestationen für Elektroautos installiert.

» Die Umsetzung verschiedener ehrgeiziger Programme wäre ohne das Engagement und die täglichen Anstrengungen der skyguide-Mitarbeiter nicht möglich. «

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Kerstin Knopf

Im Rahmen ihrer Funktion im Facility Manage-ment  ist  Kerstin  Knopf  Mitglied  im  Green Team und verantwortlich  für die Umsetzung des  Aktionsplanes  des  Bundes  im  Bereich Mobilität.  Sie  leitet  auch  das  Programm  skyguide:hro,  das  die  Prinzipien  einer  High Reliability Organisation fördert.  

Welche Auswirkungen hat die Arbeit des Green Team auf die Organisation von skyguide?Das Green Team nutzt seinen Einfluss, indem es Empfehlun-gen an das Management richtet. Hier einige Beispiele für die Mobilität: Das Arbeiten von zu Hause aus kann erheblich auf die Umwelt einwirken, und wir müssen Home Office zu einem wichtigen Thema machen. Im Bereich Mobilität wollen wir unsere Mitarbeiter bei der Wahl ihres Verkehrsmittels unter-stützen. Ein anderes Beispiel ist der Kauf von umweltfreundli-chen Firmenfahrzeugen.

Welches ist bisher der grösste Erfolg des Green Team im Bereich Mobilität?Ein grosser Erfolg liegt in der Förderung des öffentlichen Ver-kehrs durch Subventionierung. Ein weiterer ist der Kauf des

Daniel Vauthey

Daniel Vauthey leitet bei skyguide komplexe Projekte  im  Bereich  Heizung,  Klima  und Stromversorgung.  Im  Green  Team  ist  er  für alle  Fragen  rund  um  Gebäude  und  erneuer-bare Energien verantwortlich.

Welche Auswirkungen hat die Arbeit des Green Team auf die Organisation von skyguide?

Das Green Team kann den Betrieb nicht direkt beeinflussen. Daher konzentriert es seine Bemühungen darauf, dafür zu sor-gen, dass die Linienorganisation die vom Team erarbeiteten Umweltaspekte berücksichtigt.

Welches ist bisher der grösste Erfolg des Green Team im Bereich Infrastruktur?Der Einbezug von Energiebewertungen in den Innovations- und Veränderungsprozess 2015 ist ein Meilenstein für die Umset-zung einer Umweltstrategie bei skyguide.

ersten Elektroautos im letzten Jahr, was Kraftstoffverbrauch, Geräuschpegel und CO2-Emissionen reduziert.

Und was sind die wichtigsten Hindernisse?Die Mobilität wird durch die geografische Aufstellung unseres Unternehmens beeinflusst. Wir haben Projekt- und Arbeit s-teams, die sich aus Leuten an verschiedenen Standorten zusammensetzen. Wann immer möglich, wird virtuelle Zusam-menarbeit eingesetzt, aber oft sind persönliche Treffen not-wendig, was Reisen bedingt.

Können Sie Ihre Ideen im Green Team problemlos entwickeln?Ideen zu entwickeln ist einfach, obwohl ich denke, dass wir mehr Mitarbeiter mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung einbe-ziehen sollten. Die Ideen und Projekte müssen jedoch mit den Prioritäten des Unternehmens übereinstimmen.

Was können Mitglieder des Green Team persönlich beitragen, um den ökologischen Fussabdruck von skyguide zu reduzieren?Zu zeigen, wo Verbesserungsbedarf besteht, ist unser professi-oneller Auftrag. Die interne Mobilitätsstudie liefert mir eine fundierte Datenbasis und zeigt konkrete Möglichkeiten auf. Es ist jetzt meine Aufgabe, Vorschläge zu formulieren, um unsere Ziele zu erreichen.

Und was sind die wichtigsten Hindernisse?Skyguide konzentriert sich auf operative Ziele. Was den Bereich der Gebäude betrifft, müssen wir die Projekte mit den Prioritä-ten und Ressourcen des Unternehmens in Einklang bringen.

Können Sie Ihre Ideen im Green Team problemlos entwickeln?Das Green Team ist ein interdepartementales Gremium, das die Fortschritte bei der Umsetzung der Zielvereinbarung mit den Kantonen Zürich und Genf und dem Aktionsplan des Bundes beobachten soll. Es ist daher die richtige Plattform, um notwen-dige Massnahmen einzuleiten.

Was können Mitglieder des Green Team persönlich beitragen, um den ökologischen Fussabdruck von skyguide zu reduzieren?Wir müssen vorbildliches Verhalten zeigen. Aber wir erzielen noch grössere Wirkung, indem wir unsere Informationspflicht erfüllen und versuchen, die Entscheidungsträger von skyguide zu beeinflussen und zu überzeugen.

Das Green Team, ein Forum, das Aktionen vorbereitet

UMWELTBEWUSSTES VERHALTEN

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Impressum

Media Relations+41 22 417 40 [email protected]

Der verbindliche Originalbericht erscheint in Englisch.Übersetzungen sind in Französisch und Deutsch erhältlich.

© 2018

Skyguide, swiss air navigation services ltd.Umweltbericht 2017/de/3.2018

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