Upload
truongque
View
214
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Seite 1
Inhaltsverzeichnis
Grußwort
1. Unsere Hochschule – kurz vorgestellt .................................................................................................................................... 3 1.1. Profil ........................................................................................................................................................................................ 3 1.2. Standorte ............................................................................................................................................................................... 4
2. Umweltleitlinien ........................................................................................................................................................................... 6 3. Aufbauorganisation des Umweltmanagementsystems ...................................................................................................... 8 4. Wesentliche Handlungsfelder im Umweltmanagementsystem ........................................................................................ 9
4.1. Kontextanalyse und Strategie ........................................................................................................................................... 9 4.2. Umweltschutz in Lehre und Forschung .......................................................................................................................... 9 4.3. Studentisches Umweltengagement ............................................................................................................................. 10 4.4 Information und Beteiligung ........................................................................................................................................... 10 4.5 Betriebliche Handlungsfelder ......................................................................................................................................... 11
4.5.1 Abfall ............................................................................................................................................................................ 11 4.5.2 Baumaßnahmen ......................................................................................................................................................... 12 4.5.3 Beschaffung ................................................................................................................................................................ 12 4.5.4 Biologische Vielfalt und Bodennutzung ............................................................................................................... 13 4.5.5 Emissionen .................................................................................................................................................................. 13 4.5.6 Energie ......................................................................................................................................................................... 14 4.5.7 Green IT ....................................................................................................................................................................... 15 4.5.8 Mobilität ....................................................................................................................................................................... 16 4.5.9 Notfallplanung ........................................................................................................................................................... 16 4.5.10 Tätigkeit mit Gefahrstoffen ................................................................................................................................... 16 4.5.11 Wasser ........................................................................................................................................................................ 17
5. Kernindikatoren der Umweltleistung ................................................................................................................................... 18 6. Das Umweltprogramm 2017/2018 ........................................................................................................................................ 20 7. Erklärung des Umweltgutachters .......................................................................................................................................... 22
Abbildungsverzeichnis
Abb. 01 Rahmendaten unserer Hochschule .......................................................................................................................... 3 Abb. 02 Aufteilung der Studierenden nach Fachrichtung .................................................................................................. 3 Abb. 03 Lageplan Campus Treskowallee ............................................................................................................................... 4 Abb. 04 Lageplan Campus Wilhelminenhof ........................................................................................................................... 5 Abb. 05 Gemeinsame Verantwortung im Umweltmanagementsystem .......................................................................... 8 Abb. 06 Umweltbezogene Lehre .............................................................................................................................................. 9 Abb. 07 Forschungsschwerpunkte und -cluster ............................................................................................................... 10 Abb. 08 Abfallaufkommen 2016 und 2017 ......................................................................................................................... 12 Abb. 09 Aufkommen gefährlicher Abfälle 2016 und 2017 .............................................................................................. 12 Abb. 10 Papierverbrauch 2016 und 2017 ........................................................................................................................... 13 Abb. 11 Treibhausgasemissionen 2016 und 2017 ............................................................................................................ 14 Abb. 12 Stromverbrauch 2016 und 2017 ............................................................................................................................ 15 Abb. 13 Verbrauch von Wärmeenergie 2016 und 2017 ................................................................................................... 15 Abb. 14 Wasserverbrauch 2016 und 2017 .......................................................................................................................... 17 Abb. 15 EMAS-Kernindikatoren kumuliert für beide Campus ........................................................................................ 18 Abb. 16 EMAS-Kernindikatoren aufgeteilt nach Campus ............................................................................................... 19 Abb. 17 Das Umweltprogramm 2017/2018 ........................................................................................................................ 21
Seite 2
Grußwort
Liebe Leserinnen und Leser,
als Lehr- und Forschungseinrichtung kann unsere
Hochschule einen großen Beitrag zum Umwelt-
schutz leisten. Beinahe 14.000 Studierende, rund
300 Professor_innen, 500 Beschäftigte sowie 800
Lehrbeauftragte können mit entsprechenden Lern-
inhalten und Umweltschutzaktivitäten erreicht
werden – und sind zugleich Wissensvermitt-
ler_innen, Beitragende, Ideen- und Ratgebende.
Mit diesem Potential vermitteln wir seit unserem
Bestehen umweltschutzbezogene Lehrinhalte,
setzen Forschungsprojekte mit Umweltschutzbe-
zug um und gestalten den Hochschulbetrieb ökolo-
gisch. Strategisch ist das Thema verankert, was u.a.
unser Hochschulentwicklungsplan oder die Klima-
schutzvereinbarung mit dem Land Berlin zeigen.
Um unsere Aktivitäten transparent zu machen,
Synergieeffekte noch besser nutzen zu können und
das Thema noch stärker in unser tägliches Handeln
einfließen zu lassen, haben wir uns 2015 ent-
schlossen, ein Umweltmanagementsystem (UMS)
einzuführen. Von Beginn an war erklärtes Ziel, die-
ses nach EMAS zertifizieren zu lassen und somit
einerseits einen hohen Anspruch zu erfüllen, ande-
rerseits öffentlichkeitswirksam ein Zeichen für die
Verantwortung unserer Hochschule zum Thema
Umweltschutz zu setzen.
Startschuss zur Erreichung dieses Ziels bildete die
erste Umweltprüfung: mit Begleitung des HIS-
Instituts für Hochschulentwicklung wurden um-
weltrelevante Handlungsfelder identifiziert, Ver-
antwortliche benannt sowie Umweltaspekte und
–auswirkungen unserer Hochschule erfasst und
bewertet. Begehungen und Umweltkennzahlen
bildeten die weiteren Bausteine einer systemati-
schen Umweltanalyse. Rund 1000 Hochschulmit-
glieder bewerteten in einer Onlinebefragung die
Rahmenbedingungen für umweltfreundliches Ver-
halten an unserer Hochschule sowie ihr eigenes
Umweltverhalten. Knapp die Hälfte der 34 Maß-
nahmen des ersten Umweltprogramms 2017/2018
entstammten den 1800 Hinweisen und Umwelt-
schutzideen aus dieser Befragung, weitere Ideen
werden auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft. Außer-
dem wurde zur Verankerung und Transparenz um-
weltrelevanter Abläufe und Verantwortlichkeiten
ein Umweltmanagementhandbuch erstellt. Die sich
anschließende Umweltbetriebsprüfung mit Stich-
probeninterviews mit Hochschulmitgliedern und
Begehungen zeigte, dass die Umweltplanung ver-
wirklicht, die Maßnahmen des Umweltprogramms
im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt, geeigne-
te Methoden zur Messung, Analyse und Verbesse-
rung von Umweltauswirkungen angewendet und
alle für unsere Hochschule geltenden umweltrele-
vanten Gesetze und Verpflichtungen eingehalten
werden: Das UMS wird also verwirklicht.
Die vorliegende erste Umwelterklärung ist der
vorerst letzte Schritt in diesem Prozess – und
gleichzeitig Startschuss für die kontinuierliche
Weiterentwicklung unseres UMS.
Eine interessante Lektüre wünschen Ihnen
Claas Cordes
Kanzler und Umweltmanagementverantwortlicher
Katja Schröder
Umweltmanagementbeauftragte
Kerrin van Bergen
Mitarbeiterin Umweltmanagement
Seite 3
1. Unsere Hochschule – kurz vorgestellt
1.1. Profil
Vielfalt als Grundlage für interdisziplinäre Zusam-
menarbeit
Unsere Hochschule ist seit 1994 rechtlich selb-
ständig und damit die jüngste staatliche Fachhoch-
schule im Land Berlin. Gleichwohl sind wir inzwi-
schen mit rund 70 Studiengängen eine der größten
und vielfältigsten Hochschulen für Angewandte
Wissenschaften in Deutschland. Das disziplinäre
Spektrum in den fünf Fachbereichen reicht von den
Ingenieurwissenschaften und der Informatik über
die Wirtschafts- und Rechtswissenschaften bis hin
zum Design und den Kulturwissenschaften. Diese
Vielfalt nutzen wir für transdisziplinäre Ansätze
und interdisziplinäre Zusammenarbeit, um so einer-
seits unsere Studierenden auf entsprechende Ko-
operationsbedarfe im Berufsleben vorzubereiten
und andererseits in der Forschung innovative Lö-
sungen für praktische Entwicklungsaufgaben zu
erzielen. Die aktuellen Forschungsschwerpunkte
unserer Hochschule liegen dabei in den Praxisfel-
dern Energie, Gesundheit, Kultur und Kreativwirt-
schaft – digitale Wirtschaft.
Studierende 13 900
Professor_innen 280
Mitarbeiter_innen Verwaltung, Technik, Service 350
Lehrbeauftragte 800
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen 140
Finanzvolumen inkl. Drittmittel 74,8 Mio.
Partnerhochschulen 150
Eigene Grundstücksfläche 115 200m2
Fünf Fachbereiche
1 – Ingenieurwissenschaften – Energie und Information
2 – Ingenieurwissenschaften – Technik und Leben
3 – Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
4 – Informatik, Kommunikation und Wirtschaft
5 – Gestaltung und Kultur
Abb. 01 Rahmendaten unserer Hochschule
Qualität im Fokus
Die hohe Qualität unseres Studienangebots, die
sowohl Absolvent_innen als auch Arbeitge-
ber_innen sehr zu schätzen wissen, wird durch ein
hochschuleigenes Qualitätsmanagementsystem
gesichert, für das unsere Hochschule 2014 system-
akkreditiert wurde. Gestützt auf eine moderne
Infrastruktur haben wir uns zudem zu einer beson-
ders forschungsstarken Fachhochschule entwi-
ckelt, die sich damit als Mitglied der European
University Association (EUA) qualifizieren konnte.
Eng vernetzt mit einer Vielzahl von Partnern aus
Wirtschaft und Wissenschaft, Politik und Verwal-
tung sowie Kultur und Gesellschaft ist unsere
Hochschule nicht nur gesuchte Partnerin in der
Forschung, sondern auch im hochschul-, wissen-
schafts- und gesellschaftspolitischen Diskurs.
Abb. 02 Aufteilung der Studierenden nach Fachrichtung
Engagement für Diversity
Wir verstehen uns als offene Hochschule. Dement-
sprechend engagieren wir uns aktiv in der Nach-
barschaft unserer Standorte und für die Entwick-
lung der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.
Unsere Hochschule setzt sich für eine bessere
Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademi-
scher Bildung ein und bekennt sich zum Prinzip der
Diversity, das heißt zur Anerkennung, Wertschät-
zung und konstruktiven Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen biographischen Hintergründen.
Unsere Hochschule zeichnet sich durch ein aner-
kannt großes Engagement im Bereich der Gleich-
stellung aus. Wir fördern den internationalen und
interkulturellen Austausch und engagieren uns
stark für die Inklusion von Menschen mit Behinde-
rungen.
Seite 4
1.2. Standorte
Seit dem Jahr 2009 ist die Hochschule auf zwei
Standorte konzentriert: den Campus Treskowallee
und den Campus Wilhelminenhof.
Der Campus Treskowallee
Der Campus Treskowallee im Ortsteil Karlshorst hat
eine Grundstücksgröße von rund 63 800 m2 (be-
baute Fläche: 12 400 m2). Er wurde 1991 von unse-
rer Hochschule in Gründung, damals noch Fach-
hochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW),
übernommen. Das älteste Gebäude stammt aus
dem Jahr 1914, das jüngste wurde 1979 einge-
weiht. An diesem Campus ist der Fachbereich 3
(Wirtschafts- und Rechtswissenschaften) und ein
Großteil der Verwaltung angesiedelt. Etwa 3 500
Studierende und 80 hauptamtliche Lehrkräfte stu-
dieren, lehren und forschen hauptsächlich an die-
sem Campus.
Abb. 03 Lageplan Campus Treskowallee
Seite 5
Der Campus Wilhelminenhof
Der Campus Wilhelminenhof befindet sich im Orts-
teil Oberschöneweide auf einem ehemaligen In-
dustrieareal aus dem späten 19. Jahrhundert. 2006
bezog unsere Hochschule das erste Gebäude auf
dem rund 51 400 m2 großen Gelände (bebaute
Fläche: 19 300 m2). Die Fachbereiche 1 (Ingenieur-
wissenschaften – Energie und Information), 2 (In-
genieurwissenschaften – Technik und Leben), 4
(Informatik, Kommunikation und Wirtschaft) und 5
(Gestaltung und Kultur) sind hier zu finden. Rund
10 400 Studierende und 220 hauptamtliche Lehr-
kräfte studieren, lehren und forschen hauptsäch-
lich an diesem Campus.
Abb. 04 Lageplan Campus Wilhelminenhof
Am Campus Wilhelminenhof hat unsere Hochschule
zusätzlich zu den eigenen Flächen Räume im Peter-
Behrens-Haus für den Fachbereich 4 und im Tech-
nologie– und Gründerzentrum Spreeknie für das
Hochschulrechenzentrum und die Zentraleinrich-
tung Fremdsprachen angemietet.
Geltungsbereich des UMS
Der Geltungsbereich UMS erstreckt sich auf unsere
gesamte Hochschule an den beiden Campus
Treskowallee und Wilhelminenhof, unsere Hoch-
schulmitglieder und die von uns betriebenen Anla-
gen. Nicht einbezogen werden An-Institute.
Seite 6
2. Umweltleitlinien
Die im vierten Quartal 2016 erarbeiteten Umweltleitlinien für unsere Hochschule stellen Grundsätze dar, an
denen sich Zielsetzungen, Ressourceneinsatz und Priorisierung von Maßnahmen orientieren. Die Hochschullei-
tung stimmte ihnen im Januar 2017 zu; im gleichen Monat befürwortete sie der Akademische Senat.
Präambel
Wir sind uns als öffentliche Einrichtung sowohl in
der Gesamtorganisation, als auch individuell unse-
rer Vorbildwirkung und gesellschaftlichen Verant-
wortung bewusst. Als große Hochschule sind wir
auch Verursacherin von Umweltauswirkungen -
und haben gleichzeitig die Chance, diese durch
umweltbezogene Lehre und Forschung sowie tech-
nische und organisatorische Maßnahmen im Hoch-
schulbetrieb zu erkennen und zu reduzieren. In
Einklang mit anderen Zielstellungen unserer Hoch-
schule und der Ressourcenverfügbarkeit messen
wir dem Umweltschutz in unserem täglichen Han-
deln eine hohe Bedeutung bei. Die Veröffentlichung
der Umweltleitlinien ist Ausdruck dessen und bil-
det den Rahmen für die Ausrichtung und stetige
Weiterentwicklung unseres Umweltmanagement-
systems.
1. Lehre und Forschung
Wir streben eine noch stärkere Vernetzung und die
interdisziplinäre Bearbeitung von umweltschutzbe-
zogenen Fragestellungen in Lehre und Forschung in
allen Studiengängen an und fördern den Austausch
mit dem Hochschulbetrieb. Wir unterstützen vor-
handene und initiieren neue umweltschutzbezoge-
ne Projekte, Lehrveranstaltungen und Studiengän-
ge. Dadurch wird das Umweltbewusstsein der Stu-
dierenden gefördert; sie werden befähigt, gesell-
schaftliche Debatten zu bereichern und auch nach
dem Studium Verantwortung für die Umwelt zu
übernehmen.
2. Nutzerverhalten, Information und Einbeziehung
In Bezug auf die Umweltfaktoren gestalten wir die
Rahmenbedingungen entsprechend unserer tech-
nischen und/oder organisatorischen Möglichkeiten
umweltschützend. Jedes Hochschulmitglied trägt
zudem die Verantwortung, durch eigenes energie-
und ressourcenschonendes Verhalten zum Um-
weltschutz beizutragen. Informations-, Weiterbil-
dungs- und Schulungsangebote unterstützen und
sensibilisieren die Hochschulmitglieder dabei. Sie
werden aktiv in die Gestaltung des Umweltmana-
gementsystems einbezogen. Des Weiteren begrü-
ßen und fördern wir den Informations- und Erfah-
rungsaustausch mit externen Interessengruppen,
um den Umweltschutzgedanken zu stärken.
3. Abfall
Wir wirken auf die kontinuierliche Reduktion des
Abfallaufkommens hin. Um bei der Abfallverwer-
tung hohe Quoten zu erzielen, stellen wir geeignete
Rahmenbedingungen für die sortenreine Entsor-
gung bereit.
4. Baumaßnahmen
Bei Bau-, Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnah-
men achten wir auf sparsamen Flächenverbrauch,
umweltfreundliche Baustoffe, Einsparung von
Wärmeenergie und ressourceneffiziente Bewirt-
schaftung.
5. Beschaffung
Wir streben den Einsatz von umweltschonenden
Waren und Dienstleistungen an und geben bei der
Beschaffung umwelt- und sozialverträglichen Vari-
anten den Vorzug. Durch ökologische Vergabekri-
terien wirken wir auch auf Zulieferer und Vertrags-
partner ein.
6. Biodiversität und Bodennutzung
Bei der Pflege und Gestaltung der Außenanlagen
berücksichtigen wir Belange der Artenvielfalt und
des Arten- und Bodenschutzes. Flächenversiege-
lungen erfolgen so sparsam wie möglich.
7. Energieeinsatz und Energieeffizienz, Wasser
Wir verpflichten uns zu einem sparsamen und effi-
zienten Umgang mit Strom, Wärme, Gas und Was-
ser. Dieses Ziel soll aus technischer Sicht durch
drei wesentliche Grundsätze erreicht werden:
Seite 7
Transparenz — Wir betreiben ein modernes Ener-
giecontrollingsystem. Alle Zählerdaten werden
automatisch erfasst, gespeichert und grafisch aus-
gewertet. Zusammen mit den verschiedenen Ge-
bäudeleittechniksystemen ist so eine gezielte Kon-
trolle der Energieeffizienz unserer technischen
Anlagen möglich.
Bedarfsgerechte Betriebsführung — Ein großer Teil
des Energieverbrauchs unserer Hochschule wird
durch die gebäudetechnischen Anlagen verursacht.
Mit einer bedarfsgerechten Regelung der Anlagen
heben wir wesentliche Einsparpotentiale.
Moderne Anlagentechnik — Wir nutzen die Effizi-
enzgewinne des technischen Fortschritts. Unsere
technischen Anlagen und Geräte werden fortlau-
fend auf ihre Energieeffizienz untersucht und bei
Bedarf modernisiert.
8. Green IT
Gerade die Informationstechnik verursacht einen
stetig wachsenden Verbrauch von Ressourcen und
Energie. Wir verfolgen Strategien zur Effizienzstei-
gerung und berücksichtigen hierbei sowohl die
Beschaffung und die Entsorgung von IT-Systemen,
als auch die Energieverbräuche im laufenden Be-
trieb. Wir streben an, die unter anderem mit der
Schaffung eines zentralen Data Center erfolgreich
begonnene Umsetzung einer Konsolidierungsstra-
tegie konsequent fortzuschreiben und weitere
innovative Maßnahmen zur ressourcen- und ener-
gieeffizienten Bewirtschaftung umzusetzen.
9. Sicherer Betrieb
Arbeits- und Umweltschutz sind eng miteinander
verbunden. Durch den sicheren Betrieb von Anla-
gen, den umweltschonenden Umgang mit Gefahr-
stoffen und präventive Maßnahmen zur Verhütung
von Unfällen werden schädliche Auswirkungen auf
Mensch und Natur minimiert.
10. Verkehr
Wir empfehlen die Anfahrt mit öffentlichen Ver-
kehrsmitteln. Sofern wirtschaftlich vertretbar, sind
bei Exkursionen und Dienstreisen öffentliche Ver-
kehrsmittel dem Flugzeug und dem Auto vorzuzie-
hen. Bei der Beschaffung von Dienstfahrzeugen
stellen geringe Abgaswerte und Kraftstoffverbräu-
che wichtige Auswahlkriterien dar.
11. Rechts- und Verwaltungsvorschriften
Die Einhaltung von umweltschutzbezogenen
Rechts- und Verwaltungsvorschriften ist für uns
selbstverständlich. Alle Hochschulmitglieder haben
Zugang zu aktuellen, relevanten Umweltvorschrif-
ten ihres Handlungsbereiches. Wir sind bestrebt,
über den gesetzlichen Rahmen hinaus umweltbe-
zogene Ziele festzulegen und zu erfüllen.
Seite 8
3. Aufbauorganisation des Umweltmanagementsystems
In ihrem täglichen Handeln haben alle Hochschulmitglieder einen großen Einfluss auf unsere Umweltleistung.
Sie können zudem mit Vorschlägen und ihrer Unterstützung bei der Umsetzung konkreter Umweltschutzmaß-
nahmen zur Verbesserung des UMS an unserer Hochschule beitragen. Die Aufbauorganisation beschreibt, wel-
che Person bzw. welches Gremium welche Aufgaben im Rahmen des UMS verantwortet.
Die Hochschulleitung vertritt das UMS als seine
oberste Leitung nach innen und außen, entscheidet
über seine Ein- und Weiterführung, gibt wesentli-
che Bestandteile wie Umweltleitlinien, Umweltpro-
gramm und Umwelterklärung frei und leitet sie
erforderlichenfalls weiteren zu beteiligenden Gre-
mien zu.
Als Umweltmanagementverantwortlicher trägt der
Kanzler die Verantwortung für den Aufbau, Erhalt
und Ausbau des UMS. Er entscheidet über Strate-
gie, grundlegende Strukturen und Regelungen des
UMS.
Die Umweltmanagementbeauftragte verantwortet
die Gesamtkoordination, Konzeption und Steuerung
von Maßnahmen zum Aufbau des UMS, zu dessen
Überführung in den Regellauf und zu dessen exter-
ner Zertifizierung. Außerdem vertritt sie unsere
Hochschule intern und extern in Fragen zum UMS.
Der Steuerungskreis ist ein Gremium aus Umwelt-
managementverantwortlichem, Umweltmanage-
mentbeauftragter, einer Hochschullehrerin, dem
Leiter der Abteilung Technische Dienste sowie
einem Studierenden. Er berät sich in strategisch
relevanten Entscheidungen zum UMS, sowie zu
Zielen, Vorgehensweise und Kommunikationsmaß-
nahmen.
Ein Gremium aus Hochschulmitgliedern mit zentra-
ler Verantwortung für Umweltaspekte unserer
Hochschule bildet das Umweltteam. Es formuliert
Ziele, entwickelt Maßnahmen, setzt diese um und
berichtet zu relevanten Umweltfaktoren.
Abb. 05 Gemeinsame Verantwortung im Umweltmanagementsystem
Seite 9
4. Wesentliche Handlungsfelder im Umweltmanagementsystem
In der ersten Umweltprüfung von Oktober 2016 bis Juli 2017 erfasste das Umweltteam nach dem Berichterstat-
terprinzip die Umweltaspekte unserer Hochschule sowie deren Auswirkungen und beurteilte ihre Bedeutung
anhand einheitlicher Kriterien. Den Umweltaspekten sind Handlungsfelder zugeordnet, die entsprechend unse-
rer Organisationsstruktur von einem/einer Bereichverantwortlichen vertreten werden. Die Leistung und Aktivi-
täten in diesen 15 Handlungsfeldern des UMS werden im Folgenden kurz vorgestellt. Die Ziele und geplanten
Maßnahmen zu jedem Bereich sind im Umweltprogramm auf S. 20 f. aufgeführt.
Die Kenntnis und Einhaltung von Umweltvorschriften ist wesentliche Grundlage für alle Handlungsfelder. Ein
Kapitel des Umweltmanagementhandbuchs beschreibt die zugrundeliegenden Regelungen.
4.1. Kontextanalyse und Strategie
Unsere strategische Entwicklung nimmt sowohl
positiven, als auch negativen bzw. schwer prog-
nostizierbaren Einfluss auf unsere Umweltleistung.
So gilt es zum Beispiel, der mit der Internationali-
sierungsstrategie einhergehenden steigenden
Reisetätigkeit mit vermehrter Sensibilisierung für
umweltschonende Verkehrsmittel zu begegnen.
Ebenso wird beobachtet, inwieweit im Zuge der
Digitalisierungsstrategie der steigende Stromver-
brauch den sinkenden Papierverbrauch negativ
überkompensiert. Hochschulspezifisch ist die hohe
Mitgliederfluktuation, was naturgemäß die Gruppe
der Studierenden betrifft und regelmäßige Neu-
starts in der Kommunikation und Beteiligung von
Hochschulmitgliedern am UMS erfordert.
Neben unseren Hochschulmitgliedern haben wir als
aus Umweltgesichtspunkten wichtigste Stakehol-
der Behörden, externe Dienstleister sowie Koope-
rationspartner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Ver-
waltung und Kultur identifiziert.
4.2. Umweltschutz in Lehre und Forschung
Lehre
Das Thema Umweltschutz in der Lehre zu veran-
kern, sieht unsere Hochschule als ihre Verantwor-
tung für jetzige und zukünftige Generationen. In
allen unseren Studiengängen wird das Quer-
schnittsthema Umweltschutz daher in mindestens
einem Modul aufgegriffen. Zudem gibt es „klassi-
sche“ Umweltstudiengänge und umweltschutzbe-
zogene Vertiefungsmöglichkeiten.
2017 wurde durch eine Maßnahme des Umwelt-
programms zur tieferen Verankerung des Themas
Umweltschutz in der Lehre ein Treffen mit Profes-
sor_innen organisiert, um dem Austausch und der
Entwicklung von Lehrformaten mit Umweltbezug
einen Rahmen zu bieten. Dieser Austausch soll
verstetigt werden.
Studiengänge mit starkem Umweltbezug
• Regenerative Energien (B.Sc., M.Sc.)
• Umweltinformatik (B.Sc.), Betriebliche Umweltinforma-
tik (M.Sc.)
• Gebäudeenergie- und Informationstechnik (B.Sc.,
M.Sc.)
• Facility Management (B.Sc., M.Sc.)
• Construction and Real Estate Management (M.Sc.)
Schwerpunkte, Vertiefungen und Wahlpflichtfächer mit
starkem Umweltbezug
• BWL (B.A.): Vertiefung Umwelt- und Nachhaltigkeits-
management
• Industrial Design (B.A.): Schwerpunkt Sustainability
• Life Science Engineering (B.Sc.): Wahlpflichtfächer
Erneuerbare Energie aus Biomasse, Boden – und
Grundwassersanierung und Umweltpolitik
• Life Science Engineering (M.Sc.): Stoffstrommanage-
ment, Life Cycle Assessment
Abb. 06 Umweltbezogene Lehre
Seite 10
Forschung
Wir als Fachhochschule haben uns vornehmlich der
transferorientierten Forschung verschrieben – so
auch in der umweltbezogenen Forschung. Durch
Forschungsaktivitäten sind wir sowohl mit anderen
wissenschaftlichen Einrichtungen als auch mit
Unternehmen aus der Umwelt- und der Energie-
wirtschaft, der IKT-Branche oder der Biotechnolo-
gie im Austausch. Detaillierte Informationen, Bei-
spiele für aktuelle Drittmittelprojekte und Veran-
staltungen mit Umweltbezug sind im Bericht "Um-
weltschutz in Lehre und Forschung" aufgeführt.
• „Regenerative Energien und Energieeffizienz“ ist einer
von drei Forschungsschwerpunkten.
• Zwei von neun Forschungsclustern befassen sich mit
nachhaltiger Ressourceneffizienz: das Cluster
„Klimagerechte Energieversorgungssysteme und
energieeffiziente Gebäude (KEG)“ und das Cluster
„Softwaresysteme und Informatikmethoden für eine
nachhaltige Entwicklung (SOFTINE)“.
Abb. 07 Forschungsschwerpunkte und -cluster
4.3. Studentisches Umweltengagement
AStA Nachhaltigkeitsreferat
Zentrale Aufgabe des 2011 vom Studierendenpar-
lament eingerichteten Referats ist die Sensibilisie-
rung von Studierenden für Themen wie Klimawan-
del, Ressourcen- und Energieknappheit oder nach-
haltiges Wirtschaften. Um dieser Aufgabe gerecht
zu werden, werden eigene Projekte umgesetzt und
es wird als zentraler Ansprechpartner Studieren-
den, nachhaltigen Projekten und Initiativen gehol-
fen, deren Ziele zu verwirklichen und unserer
Hochschule somit neue Impulse gegeben.
Studentische Initiativen
Einleuchtend e.V., ein gemeinnütziger Verein und
gleichzeitig eine Studierendeninitiative an unserer
Hochschule mit etwa 30 aktiven Mitgliedern ver-
schiedener Studiengänge, leistet einen Beitrag zu
einer erneuerbaren Energieversorgung. In einem
Projekt namens „SonnJA!“ installierte der Verein
beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage auf dem
Mensa-Dach unserer Hochschule am Campus Wil-
helminenhof. Der damit erzeugte Strom wird ver-
gütet und die Gelder werden wiederum genutzt, um
ökologisch-nachhaltige Projekte zu unterstützen.
Neben der Mensa am Campus Wilhelminenhof be-
findet sich ein urbaner Garten, der von Studieren-
den, Lehrenden und Anwohner_innen gestaltet
wird (siehe Foto oben). In naher Zukunft möchte
das Team des urbanen Gartens ein neues Projekt
zur Herstellung von Schwarzerde ins Leben rufen.
4.4 Information und Beteiligung
Hochschulmitglieder zu informieren, beteiligen,
befähigen ist eine wichtige Voraussetzung für die
Verbesserung der Umweltleistung. Mit dem UMS
kann dieses Thema mehr Berücksichtigung finden.
Beteiligung und Vernetzung verschiedener Akteure
Kooperationen zwischen Lehre, Forschung und
Hochschulbetrieb werden mit dem Ziel des Wissen-
stransfers in Form von Veranstaltungen, Projektar-
beiten, Masterarbeiten etc. umgesetzt. Die struktu-
relle und kontinuierliche Beteiligung verschiedener
Statusgruppen im UMS wird mithilfe der Mitglied-
schaft von Professor_innen, Beschäftigten und
Studierenden im Umweltteam und im Steuerungs-
kreis über regelmäßige Treffen erreicht. Des Weite-
ren besteht eine Vernetzung mit dem AStA Nach-
Seite 11
haltigkeit, und zwei Semesterprojekte mit dem
Masterstudiengang „Betriebliche Umweltinforma-
tik“ – zur ersten Umweltbefragung und zur Emissi-
onsbilanzierung von Dienstreisen – wurden umge-
setzt.
Hochschulmitglieder können sich durch das Einrei-
chen von Vorschlägen stets am Umweltschutz und
an der Verbesserung von Abläufen im UMS beteili-
gen. In der Umweltbefragung Ende 2016 und in der
Umweltbetriebsprüfung Anfang 2018 wurden auch
Ideen für Umweltschutzmaßnahmen abgefragt.
Diese werden von den Bereichverantwortlichen auf
ihre praktische und finanzielle Umsetzbarkeit sowie
ihren potenziellen Beitrag zum Umweltschutz hin
geprüft und ggfs. in Maßnahmen überführt.
Persönliche und digitale Informationen
Informationen zum UMS, Tipps zu umweltfreundli-
chem Verhalten und Beteiligungsmöglichkeiten
werden im Bereich des Umweltmanagements auf
der Webseite und im Intranet („rundUM informiert“)
sowie in den Newslettern für die Studierenden
(„Checkpoint“) und für die Beschäftigten
(„htw.aktuell“) veröffentlicht. Anlassbezogen wer-
den Informationen per E-Mail verteilt.
Die Umweltbetriebsprüfung zeigte, dass es im
Arbeitsalltag noch Wissenslücken gibt, wie jede_r
durch das eigene Verhalten zum Umweltschutz
beitragen kann. Eine Weitergabe von umweltrele-
vanten Informationen an Studierende soll im Rah-
men der Orientierungstage zu Beginn des Studiums
oder einer allgemeinen Sicherheitsunterweisung zu
Beginn des Semesters erfolgen. Ebenso wird ange-
strebt, allen Mitarbeiter_innen in der Einarbei-
tungsphase Informationen zu umweltfreundlichem
Verhalten zukommen zu lassen.
Zusammenarbeit zum Thema Energieeinsparung
Anlässlich der Teilnahme am EU-weiten Projekt
„save@work“ kamen an unserer Hochschule An-
fang 2016 statusübergreifend Mitglieder zusam-
men und setzen Maßnahmen zur Sensibilisierung
für energieeinsparendes Verhalten um. Mitte 2017
erhielt das Energieteam den Preis für die nachhal-
tigste Kampagne unter den deutschen Teilnehmen-
den, da es sich auch nach dem auf ein Jahr be-
grenzten Projekt weiterhin trifft, sich zum Thema
Energieeinsparung austauscht und an Energie-
sparmaßnahmen feilt. Das quartalsweise Treffen ist
offen für alle Hochschulmitglieder.
Externe Vernetzung
Wir profitieren vom Erfahrungsaustausch mit ande-
ren Hochschulen und Netzwerken; so sind wir u.a.
aktives Mitglied im „Netzwerk Umwelt an Hoch-
schulen und Forschungseinrichtungen der Region
Ost“ und im Berliner NetzwerkE.
4.5 Betriebliche Handlungsfelder
4.5.1 Abfall
Die Abfallsammlung erfolgt getrennt nach Abfallar-
ten bzw. Wertstoffen. Auf den Internetseiten des
Umweltmanagements sind Informationen zur Ent-
sorgung folgender Abfallarten bzw. Wertstoffen an
unserer Hochschule veröffentlicht: Papier, Verpa-
ckungen, Restabfälle, Altglas, Elektronikschrott,
Sperrmüll, Metall, Leuchtmittel, Permanent und
Whiteboard Marker, ausrangiertes Mobiliar, Dru-
ckerpatronen, Batterien und Chemikalien. Eine sich
derzeit in Überarbeitung befindende Abfallrichtlinie
soll die Regelungen und Verantwortlichkeiten de-
taillieren.
In 2017 wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
• Die flächendeckende Bereitstellung von Papier-
mülleimern mit kleinem Einsatz für Restmüll in
den Büros und Verzicht auf Mülleimerbeutel in
Papiermülleimern
• Ersatz veralteter Abfalltrennbehälter in den öf-
fentlichen Bereichen am Campus Wilhelminenhof
mit eindeutiger Kennzeichnung nach Abfallart in
deutscher und englischer Sprache (siehe Foto
S.12).
Seite 12
Die in Abbildung 08 dargestellten Abfallmengen
berücksichtigen Gewerbeabfälle und Wertstoffe
(ungefährliche Abfälle). Ihre Menge sank zwischen
2016 und 2017 insgesamt um 3,3%, die Mengen
pro Mitglied um 6,7%. Unter den Abfallfraktionen
verzeichnet nur der Restabfall im Jahresvergleich
einen Anstieg (+2,4%). 2017 stellten gewichts-
bezogen die größten Anteile am gesamten
Abfallaufkommen Restabfälle (45,2%), Papier
(43,3%) und Altglas (5,1%) dar. Im Zeitraum der
Erfassung wurden noch keine Maßnahmen zur
Reduktion des Abfallaufkommens umgesetzt,
aktuell sind dazu zwei Maßnahmen in Planung.
Abb. 08 Abfallaufkommen 2016 und 2017
Unter gefährlichen Abfällen fassen wir Sonderab-
fälle und gefährliche Abfälle nach der Abfallver-
zeichnisverordnung (AVV). An unserer Hochschule
fallen u.a. folgende gefährliche Abfälle an: Batte-
rien, Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, Elekt-
roschrott, Lösemittelgemische, Säuren, Laugen,
Altöl und Emulsionen, Farben und ionisierende
Strahler. Über festgelegte Wege und Verfahren
entsorgen die jeweiligen Fachbereiche gefährliche
Abfälle ihrer Labore. Die Hausverwaltung verfährt
ebenso für gefährliche Abfälle, die im Hochschul-
betrieb anfallen.
Die Menge gefährlicher Abfälle wird anhand der
Entsorgungstätigkeiten beziffert (Abbildung 09).
Hierbei sind üblicherweise größere Schwankungen
zwischen den Jahren als bei gewerblichen Abfällen
zu erwarten, da die Abfallarten teilweise eingela-
gert und nur bei Veranlassung entsorgt werden.
Der absolute Anstieg von gefährlichen Abfällen um
47,5% (42,9% je Mitglied) von 2016 auf 2017 lässt
sich insbesondere auf große, unregelmäßig statt-
findende IT-Umrüstungsmaßnahmen zurückfüh-
ren.
Abb. 09 Aufkommen gefährlicher Abfälle 2016 und 2017
4.5.2 Baumaßnahmen
Das Handlungsfeld beinhaltet insbesondere den
Erhalt und die umweltgerechte Modernisierung des
baulichen Zustands sowie die Gewährleistung des
sicheren Betriebs der Gebäude und Grundstücke
unserer Hochschule. Bei allen Baumaßnahmen wird
auf die Verwendung schadstoffarmer und langlebi-
ger Bauteile und –stoffe sowie auf die Möglichkeit
einer energieeffizienten Betreibung geachtet.
4.5.3 Beschaffung
Das Beschaffungswesen ist im Wesentlichen de-
zentral organisiert. Daher sind viele Beschaf-
fer_innen für die Einhaltung der Beschaffungsvor-
gaben in ihrer jeweiligen Organisationseinheit
verantwortlich. Informationen zu umweltfreundli-
cher Beschaffung stehen im Umweltmanagement-
handbuch, auf der Webseite und im Intranet zur
Verfügung. Eine flächendeckende, htw-spezifische
Schulung zu umweltfreundlicher Beschaffung ist
für 2019 geplant.
Über die Gestaltung von Ausschreibungskriterien
kann unsere Hochschule indirekt Einfluss auf das
Umweltverhalten von Auftragnehmern und Liefe-
ranten nehmen. Ökologische Aspekte waren unter
Seite 13
anderem Auswahlkriterium für den Anbieter von
Büroartikeln und beim Gestattungsvertrag der
öffentlichen Kopiergeräte. Bei der Beschaffung von
Produkten wie Reinigungsmitteln, Auslegwaren
und Möbeln achten wir darauf, dass diese ein Um-
weltzertifikat tragen. Beispielgebend lässt das
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit alle
extern vergebenen Druckaufträge mithilfe einer
C02-Kompensation für Umweltprojekte klimaneut-
ral produzieren.
Der Papierverbrauch wird über das beschaffte
Papier, extern vergebene Druckaufträge und die
Klicks an Kopiergeräten erfasst und wo möglich
aufgeschlüsselt nach: 1. Frischfaserpapier, 2. Re-
cyclingpapier mit 100er Weißegrad, 3. Recycling-
papier mit 60er bis 90er Weißegrad. Die verfügba-
ren Daten für den Papierverbrauch sind noch nicht
ausreichend valide, weshalb die Werte in Abbildung
10 und 15 als Annäherung zu verstehen sind. Mit-
telfristig sollen Maßnahmen zur Verbesserung der
Datenqualität umgesetzt werden.
Gemäß den verfügbaren Daten ist der absolute
Papierverbrauch zwischen 2016 und 2017 um 7,3%
gesunken (siehe Abbildung 10). Pro Mitglied wur-
den in 2017 durchschnittlich 2,63 kg Papier ver-
braucht, was gegenüber 2016 eine Reduktion von
10,5% darstellt. Der Anteil von Recyclingpapier
sank im gleichen Zeitraum von 83,6% auf 76,1%.
Von einem zukünftigen Anstieg des Recyclingpa-
pieranteils ist dank des neuen Rahmenvertrages für
öffentliche Kopiergeräte auszugehen, da dieser die
Bestückung der Geräte mit Recyclingpapier vor-
schreibt.
Abb. 10 Papierverbrauch 2016 und 2017
4.5.4 Biologische Vielfalt und Bodennutzung
Bei der Bewirtschaftung ihrer Grünflächen achtet
unsere Hochschule auf einen Grundbestand an
blühenden Bäumen und umweltverträgliches Dün-
gen der Rasenflächen. Gemäß den Vorgaben des
Grünflächenamtes Berlin wird jährlich kontrolliert,
ob die Bäume auf dem Hochschulgelände gesund
sind. Fällungen erfolgen nur nach Genehmigung
des Grünflächenamtes. Für jeden gefällten Baum
pflanzen wir nach Vorgabe des Grünflächenamtes
neue Bäume.
Gemäß EMAS-Verordnung wird für dieses Hand-
lungsfeld die bebaute Fläche als Kennzahl veröf-
fentlicht. Sie betrug 2016 und 2017 konstant
31 641 m2, da in diesem Zeitraum keine neuen Ge-
bäude errichtet wurden. Der Anteil der bebauten
Fläche an der Gesamtfläche lag bei 27,5%.
4.5.5 Emissionen
Treibhausgasemissionen sind ein Aspekt mehrerer
Handlungsfelder. Aktuell erfolgt die Bilanzierung
und Veröffentlichung von direkten und indirekten
Emissionen in CO2-Äquivalenten für den Verbrauch
von Wärmeenergie. Die Emissionen von Kraftstof-
fen für die Dienstkraftfahrtzeuge und Fahrzeug-
technik sowie für die Wasserbereitstellung und die
Aufbereitung von Abwasser werden erfasst, aber
aufgrund ihres geringen Anteils an den Gesamte-
missionen (0,9%) nicht in den Kennzahlen abgebil-
det. Emittieren unsere Kältemaschinen gemäß den
Wartungsprotokollen fluorierte Treibhausgase,
werden diese in der Emissionsbilanzierung aufge-
führt. Dies ist aktuell nicht der Fall; Wartungspro-
tokolle bestätigen die Dichtheit der Kältemaschi-
nen. Zusätzlich sollen bei verbesserter Quellenlage
Emissionen für Dienstreisen, beschafftes Papier
und Abfälle bilanziert werden.
Seite 14
Da gemäß Liefervertrag der bezogene Strom einen
zertifizierten CO2-Faktor von 0 Gramm je Kilowatt-
stunde hat, ist er nicht in Abbildung 11, 15 und 16
berücksichtigt. In dem Bewusstsein, dass die Be-
reitstellung von Strom nicht komplett ohne Treib-
hausgasemissionen erfolgen kann, weisen wir diese
ebenso inkl. der Vorketten für unseren Stromver-
brauch aus: Die Emissionen des Stromverbrauches
betrugen in 2016 3281 t CO2-Äquivalente, in 2017
sanken sie um 7,1% auf 3063 t CO2-Äquivalente.
Abbildung 11 stellt die bilanzierte Menge direkter
und indirekter Treibhausgasemissionen in C02-
Äquivalenten für den Wärmeenergieverbrauch
unserer Hochschule dar. Durch die Reduktion des
Wärmeenergieverbrauches sind die Emissionen
zwischen 2016 und 2017 absolut um 10% gesun-
ken, pro Mitglied betrug die Einsparung 13%.
Abb. 11 Treibhausgasemissionen 2016 und 2017
Zur Reduktion der Emissionen wurden in 2017
Maßnahmen in den Handlungsfeldern Energie und
Mobilität umgesetzt. Parallel erfolgt die Umsetzung
von Maßnahmen im Rahmen der Klimaschutzver-
einbarung, die 2016 mit dem Land Berlin abge-
schlossen wurde und in der sich unsere Hochschu-
le zu der Reduktion des CO2-Ausstoßes um 20% bis
2025 im Vergleich zu 2014 verpflichtet.
Neben Treibhausgasen werden auch die Luftschad-
stoffe Schwefeldioxid, Stickoxid und Feinstaub für
die Verbräuche von Strom und Wärmeenergie bi-
lanziert. Sie stellen allerdings keinen wesentlichen
Umwelteinfluss unserer Hochschule dar. Indirekt
wird ihre Reduktion über Maßnahmen zur Senkung
des Strom- und Wärmeenergieverbrauchs ange-
strebt.
4.5.6 Energie
Durch einen optimierten Anlagenbetrieb bzw.
durch Anlagenmodernisierung wird auf einen mög-
lichst effizienten Energieeinsatz an unserer Hoch-
schule abgezielt. Eine Unterstützung dieses Zieles
erfolgt durch ein modernes Energiecontrollingsys-
tem und Gebäudeleittechnik mit fundierten und
aktuellen Daten. Seit 2010 wird auf unser Webseite
jährlich ein Energiebericht veröffentlicht.
Strom
Über den Rahmenvertrag des Landes Berlin wird
unsere Hochschule vom Anbieter e.on mit Strom
versorgt. Gemäß Vertrag hat der Strom einen CO2-
Emissionsfaktor von 0 Gramm je Kilowattstunde.
Zur Einsparung von Strom sind Bewegungsmelder
für die Beleuchtung in Räumen, in denen ihre Nut-
zung praktikabel erscheint, installiert. Die Beamer
in Seminarräumen schalten sich bei längerer Nicht-
nutzung automatisch ab. Lampen sind mit moder-
nen Leuchtstoffmitteln ausgestattet; erfolgen Um-
baumaßnahmen, wird auf LED umgesattelt.
In 2017 wurden folgende Maßnahmen aus dem
Umweltprogramm umgesetzt:
• Prüfung zusätzlicher Möglichkeiten der Photo-
voltaik-Strom-Eigenerzeugung auf Dachflächen
an beiden Campus
• Weitergabe von Hinweisen an Hochschulmitglie-
der für den sparsamen Umgang mit Energie auf
der Webseite, Informationen im hochschulinter-
nen Newsletter
Der Stromverbrauch auf eigenen Flächen ist seit
2010 an den beiden Campus um 23% gesunken. Am
Campus Treskowallee beträgt die Einsparung über
diesen Zeitraum 29%, am Campus Wilhelminenhof
20%. Zwischen 2016 und 2017 ist eine kumulierte
Seite 15
Verbrauchsreduktion von 6,7% zu verzeichnen,
auch der Verbrauch pro Mitglied sinkt um 10,1%
von 426 auf 383 kWh (siehe Abbildung 12). Einen
großen Beitrag hierzu hat der Einsatz von Bewe-
gungsmeldern für die Beleuchtungssteuerung
geleistet.
Der Stromverbrauch auf den angemieteten Flächen
ist in der Abbildung nicht enthalten (Erklärung
siehe S.18). Sein Anteil betrug in 2017 am Gesamt-
stromverbrauch 8% (434 MWH) und ist im Wesent-
lichen auf die Aktivitäten des Hochschulrechen-
zentrums zurückzuführen.
Abb. 12 Stromverbrauch 2016 und 2017
Wärme
Die Fernwärme am Campus Treskowallee wird von
Vattenfall Wärme Berlin AG über den Rahmenver-
trag des Landes Berlin geliefert. Dessen Anteil an
erneuerbaren Energien beträgt knapp 2%. Den
Campus Wilhelminenhof versorgt die Gasag Soluti-
on+ durch ein Nahwärmenetz auf dem Gelände mit
Heizenergie.
Der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch unserer
Hochschule ist seit 2010 rückläufig auf beiden
Campus, die Einsparungen für diesen Zeitraum
betragen 29%. Dieser Effekt ist insbesondere auf
die Sanierung mehrerer Heizungsstationen zurück-
zuführen. Am Campus Treskowallee wurden 49%,
am Campus Wilhelminenhof 17% eingespart. Zwi-
schen 2016 und 2017 sank der Verbrauch von
Wärmeenergie um 10%. Der Verbrauch pro Mitglied
sank sogar um 13% (von 855 kWh auf 743 kWh).
Abb. 13 Verbrauch von Wärmeenergie 2016 und 2017
Zur Einsparung von Heizenergie erfolgt eine Absen-
kung der Vorlauftemperatur über Nacht. Des Weite-
ren sind die Thermostatventile in den Seminarräu-
men und in den Teeküchen begrenzt, die Flure
werden nicht beheizt. In 2017 wurde eine Solar-
thermieanlage zur Warmwassergewinnung an der
Turnhalle des Campus Treskowallee installiert.
4.5.7 Green IT
Wesentliche umweltbezogene Aktivitäten betreffen
die Beschaffung von IT, den Betrieb des Rechen-
zentrums und der IT-Labore, die Beeinflussung des
Energieverbrauchs im Zusammenhang mit IT-
Hardware sowie die umweltgerechte Entsorgung
(einschließlich Wiederverwendung/Verwertung)
von IT-Geräten. Unsere Hochschule ist bestrebt,
IT-Funktionen u.a. mit dem Ziel einer höheren
Energieeffizienz in einem Datencenter zu konzent-
rieren. Ein erster Schritt dazu wurde 2012 mit dem
Bau eines neuen Datencenters getan.
Unsere Hochschule hat sich zwecks Hardware-
Beschaffungen einem Beschaffungsrahmenvertrag
der Humboldt-Universität angeschlossen, der die
einschlägigen Richtlinien für umweltgerechte Be-
schaffungen berücksichtigt. PC in Laboren werden
zentral nachts heruntergefahren. Bei aktuellen
Projekten, e-learning und e-Klausuren wird seitens
des Hochschulrechenzentrums darauf geachtet,
dass ressourcenschonende Hardware (energiespa-
rende Thin Clients) eingesetzt werden. Aufgrund
baulicher Restriktionen kann keine Nutzung der im
Betrieb entstehenden Abwärme erfolgen.
Seite 16
4.5.8 Mobilität
Rahmenbedingungen für die Verkehrsmittelwahl der
Hochschulangehörigen und –besucher_innen
Gemäß unserer ersten Umweltbefragung in 2016
gelangen bereits 86% der Hochschulmitglieder auf
umweltfreundlichem Weg an unsere Hochschule
(zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit öffentlichen Ver-
kehrsmitteln). Den Pkw nutzen rund 14% für die
Anreise und 10% für das Pendeln zwischen beiden
Standorten. Bei Exkursionen werden in 90% der
Fälle umweltfreundliche Verkehrsmittel genutzt.
Mit dem Semesterticket und dem Firmenticket
bestehen Vergünstigungen für die Nutzung öffent-
licher Verkehrsmittel.
Folgende Maßnahmen wurden in 2017 umgesetzt:
• Errichtung jeweils einer Ladestation für Elektro-
fahrzeuge an beiden Campus
• Hinweise zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln
auf Einladungen zu Bewerbungsgesprächen
Die Maßnahme zum Bau überdachter Fahrradab-
stellplätze wurde nach einer Kosten-Nutzen-
Analyse nicht umgesetzt.
Dienstkraftfahrzeuge
In 2017 ersetzten wir eines der benzinbetriebenen
Dienstkraftfahrzeuge durch ein Fahrzeug mit Elekt-
roantrieb.
Dienstreisen
Ungefähr 85% der Angestellten, die Dienstreisen
unternehmen, nutzen laut der ersten Umweltbefra-
gung hierfür Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel,
Bahn oder Fernbus. Pro Jahr werden ca. 1.200
Dienstreisen unternommen. Eine valide Datenbasis
für die Emissionen der Dienstreisen wird aktuell
von Studierenden in einem Semesterprojekt fertig-
gestellt. Eines ihrer bisherigen Ergebnisse, gemäß
dem 2016 44% aller Flugreisen Kurzstreckenflüge
waren, birgt ein Potential zur Senkung der Emissio-
nen durch die Nutzung der Bahn. Dementspre-
chend soll das Dokument zur Beantragung von
Dienstreisen um einen Hinweis zur Nutzung um-
weltfreundlicher Verkehrsmittel ergänzt werden.
4.5.9 Notfallplanung
Hinweise für das Verhalten im Notfall sind in einem
Notfallordner, im Internet, im Intranet unserer
Hochschule und auf Notfallaushängen allen zu-
gänglich. Gefährdungsbeurteilungen werden
durchgeführt, Feuerlöscher, Flucht- und Rettungs-
pläne sind vorhanden. Ersthelferlisten hängen in
den Fluren aus.
Folgende Maßnahmen wurden in 2017 umgesetzt:
• Dokumentation und Veröffentlichung der Infor-
mationen zur Notfallplanung im Notfallordner
• Kommunikation und Information zum Notfallkon-
zept, Schulung/Information von Führungskräften
(Informationspflicht verdeutlichen) und Vermitt-
lung von Inhalten an die Nutzer (Durchführung
von Schulungen, Unterweisungen)
4.5.10 Tätigkeit mit Gefahrstoffen
Dieses Handlungsfeld umfasst die Einhaltung der
Erfordernisse bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen,
Biostoffen, Stoffen nach Gentechnikgesetz sowie
Tätigkeiten gemäß Strahlenschutzverordnung und
Röntgenverordnung. In einer Software wird unser
Gefahrstofflager zur Kontrolle und Nachweisfüh-
rung digital abgebildet.
Die Entsorgung von Gefahrstoffen der Labore ist
dezentral in Verantwortung der Laborbereiche
organisiert. Aktuell wird die Idee einer zentralen
Entsorgung von Gefahrstoffen geprüft. Gefahrgut-
transport erfolgt nicht.
Das Abwasser unserer Hochschule enthält keine
unzulässigen Verunreinigungen, sodass es in das
kommunale Abwassernetz eingespeist werden
kann. Abwasser aus gentechnischen Laboren (S1)
wird gesammelt und autoklaviert oder als Sonder-
abfall entsorgt.
Seite 17
4.5.11 Wasser
In den Waschräumen wird in der Regel Kaltwasser
zur Verfügung gestellt, in Ausnahmefällen (z.B.
Teeküchen) sind Elektroboiler zur Warmwasserbe-
reitung vorhanden. Zur Reduktion des Wasserver-
brauchs werden nur noch selbstschließende Was-
serhähne verbaut, außerdem besteht an allen Spül-
kästen in den WCs die Möglichkeit, die Spülung zu
stoppen. Am Campus Wilhelminenhof werden bis zu
10.000 l Regenwasser in einer unterirdischen Zis-
terne gesammelt und dienen der Grünflächenbe-
wässerung. Weiteres Regenwasser wird aufgefan-
gen und in die anliegende Spree geleitet. Jährlich
wird die Trinkwasserqualität in allen Gebäuden
untersucht.
Abb. 14 Wasserverbrauch 2016 und 2017
Der Wasserverbrauch wird über das gelieferte
Trinkwasser als Kennzahl abgebildet. Zwischen
2016 und 2017 ist eine absolute Einsparung von
33% zu verzeichnen, der Verbrauch pro Mitglied ist
um 35,7% gesunken. Der hohe Verbrauch in 2016
ist insbesondere auf die temporäre Unterbringung
von Geflüchteten am Campus Treskowallee zurück-
zuführen. Wesentliche Potenziale zur Reduktion des
Wasserverbrauches bestehen aktuell nicht.
Seite 18
5. Kernindikatoren der Umweltleistung
Die gemäß EMAS-Verordnung erforderlichen Kernindikatoren der Umweltleistung sind nachfolgend für die
Jahre 2016 und 2017 aufgeführt. Sie dienen der Abbildung zentraler Umweltauswirkungen unserer Hochschule,
als Grundlage für die Verbesserung der Umweltauswirkungen und für die Bewertung von Maßnahmen.
Als Bezugsgröße je Mitglied dient die Anzahl der
Hochschulmitglieder (Professor_innen, Beschäftig-
te als Vollzeitäquivalente und Präsenzstudierende).
Diese betrug 14 145 im Wintersemester 2017, das
stellt ein Mitgliederanstieg von 3,6% gegenüber
2016 dar (13 648). Die Darstellung der Kennzahlen
pro Nutzfläche erfolgt mithilfe der Bezugsgröße
hochschuleigene Nettogrundfläche (NGF nach DIN
277) abzüglich der an Dritte überlassene NGF. In
2017 betrug sie, wie auch 2016, 106 460 m2.
Die Kennzahlen berücksichtigen nicht die Umwelt-
auswirkungen auf den Flächen, die an Dritte über-
lassen sind. Dies gilt auch für die von uns angemie-
teten Flächen, da der Aufwand der Erfassung der
Daten unverhältnismäßig groß wäre für ihren Anteil
(9% der Gesamtnutzungsfläche). Außerdem können
wir nur begrenzt auf die Umweltleistung der ange-
mieteten Flächen hinwirken. Allerdings werden für
die angemieteten Flächen der Papierverbrauch, die
Entsorgung von Datenschutzmaterial (unter Abfäl-
len) und Elektroschrott (unter gefährliche Abfällen)
berücksichtigt, da hierfür Werte vorliegen. Treib-
hausgasemissionen werden in C02-Äquivalenten
(C02-e) abgebildet.
Wie Abbildung 15 zeigt, sind die Verbräuche von
Energie, Papier und Wasser sowie das Aufkommen
von Abfällen zwischen 2016 und 2017 gesunken.
Lediglich das Aufkommen gefährlicher Abfälle stieg
in diesem Zeitraum. Da in 2017 keine weiteren
Gebäude errichtet wurden, ist die Kennzahl zum
Flächenverbrauch konstant. Der zwischen 2016
und 2017 gesunkene Verbrauch von Erneuerbaren
Energien lässt sich auf die Verbrauchsreduktion
von Strom zurückführen. Der prozentuale Anteil
von Erneuerbaren Energien am Gesamtenergiever-
brauch ist jedoch leicht gestiegen.
absolut
2016
absolut
2017 Einheit
relativ
2016
relativ
2017 Einheiten
Entwick-
lung
Verbrauch Strom 5811 5424 MWh 426 383 kWh je Mitglied
Verbrauch Wärmeenergie
(witterungsbereinigt)
11675 10503 MWh 855 743 kWh je Mitglied
110 99 kWh je m2 NGF
Gesamtenergieverbrauch 17486 15927 MWh 1281 1126 kWh je Mitglied
- davon Verbrauch an
Erneuerbaren Energien
5880 5478 MWh 33,6% 34,4% % am Gesamtener-
gieverbrauch
Materialeffizienz:
Papierverbrauch
40,17 37,23 t 2,94 2,63 kg je Mitglied
Wasserverbrauch 33951 22666 m3 2,49 1,60 m3 je Mitglied
Abfälle 538450 520750 kg 39,5 36,8 kg je Mitglied
Gefährliche Abfälle 2106 3107 kg 0,15 0,22 kg je Mitglied
Flächenverbrauch:
Bebaute Fläche
31641 31641 m2 27,5% 27,5% % bebaute Fläche an
Gesamtfläche
Treibhausgasemissionen aus
Wärmeenergieverbrauch
2627 2363 t CO2-e 192 167 kg CO2-e je Mitglied
Abb. 15 EMAS-Kernindikatoren kumuliert für beide Campus
Legende: Wert hat sich verschlechtert Wert ist gleichgeblieben Wert hat sich verbessert
Seite 19
2016 2017
Campus
Treskowallee
Campus
Wilhelminenhof
Campus
Treskowallee
Campus
Wilhelminenhof
Einheit
Verbrauch Strom 1243 4568 1118 4306 MWh
Verbrauch Wärmeenergie
(witterungsbereinigt)
3425 8250 2707 7796 MWh
Gesamtenergieverbrauch 4668 12818 3825 12102 MWh
- davon Verbrauch an
Erneuerbaren Energien
1312 4568 1172 4306 MWh
Materialeffizienz:
Papierverbrauch
nicht nach Campus getrennt* t
Wasserverbrauch 18222 15729 8393 14273 m³
Abfälle 223318 315132 201518 319232 kg
Gefährliche Abfälle 193 1913 1358 1749 kg
Flächenverbrauch:
Bebaute Fläche
12374 19267 12374 19267 m²
Treibhausgasemissionen aus
Wärmeenergieverbrauch
771 1856 609 1754 kg C02-e
Abb. 16 EMAS-Kernindikatoren aufgeteilt nach Campus
* Am Campus Treskowallee werden zentrale Dienste für die gesamte Hochschule erbracht, so dass die Erhebung nach Campus getrennt
nicht aussagekräftig ist.
Seite 20
6. Das Umweltprogramm 2017/2018
Das Umweltprogramm besteht aus konkreten Zielen und Maßnahmen, mit denen unsere Hochschule die Aus-
wirkungen der Umweltaspekte verringern möchte. Es stellt die tägliche Praxis unserer Umweltleitlinien und den
Motor des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses dar. Die Hochschulleitung bestätigte das Umweltpro-
gramm im Juli 2017. Für die Umsetzung bis Ende 2018 ist die/der jeweilige Bereichverantwortliche zuständig.
Handlungsfeld Kurzziel des Handlungsfeldes Maßnahme(n) des Handlungsfeldes
Abfall Abfalltrennung forcieren und
Abfallaufkommen reduzieren
Mülltrennung in Büros: Flächendeckenden Bereitstellung von
Papiermülleimern mit kleinem Einsatz für Restmüll
Verzicht auf Müllbeutel in Papiermülleimern
Ersatz beschädigter Abfallbehälter und eindeutige Beschriftung
mit der Abfallart auf allen Abfallbehältern am Campus Wilhel-
minenhof
Möglichkeit der Auswahl „eigener Becher“ an den Getränkeau-
tomaten
Vermeidung des Kaufes von Einwegplasteflaschen durch Ver-
besserung von Auffüllmöglichkeiten eigener Behältnisse:
a) Wasserspender aufstellen
b) Umrüstung einer Armatur je Nassbereich, so dass Wasserfla-
sche bequem darunter passt.
Beschaffung Aktuelle Informationen zur
Beschaffung umweltscho-
nender Produkte und Dienst-
leistungen stehen zur Verfü-
gung und sind bekannt.
Ergänzung der Beschaffungsrichtlinie um zu berücksichtigende
Umweltaspekte
Erarbeitung eines Leitfadens "grüne Beschaffung"
Auffüllmöglichkeit für Tafelstifte, z.B. in den Posträumen
Vernetzung, Sensibilisierung und Weiterbildung von Verant-
wortlichen zu umweltgerechter Beschaffung
Biologische Vielfalt und
Bodennutzung
Artenvielfalt erhalten Erstellung eines digitalen Flächennutzungsplans für unversie-
gelte Flächen/Grünflächen und Analyse ihrer Nutzung im Hin-
blick auf die biologische Vielfalt
Aufstellen von Bienenstöcken am Campus Treskowallee
Bau von Nisthilfen für Vögel am Campus Wilhelminenhof
Energie und Wasser Anteil erneuerbarer Energie
verdoppeln und Ressourcen
effizient einsetzen
Prüfung von Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer
Energien:
a) Photovoltaik
b) Solarthermie
c) Gasliefervertrag
Installation einer Solarthermieanlage an der Turnhalle Campus
Treskowallee zur Warmwassergewinnung
Prüfung des Einsatzes einer Raumtemperaturmessung - Heiz-
kurven inklusive Einzelraumregelung in Zusammenarbeit mit
Forschung und Lehre
Klimatechnische Überwachung von Wiringcentern
Erstellung eines Benchmark zu Wasserverbrauch
Green-IT Umsetzung der Konsolidie-
rungsstrategie und Verfol-
gung einer Green-IT Strate-
gie
Austausch der veralteten Teile der Kommunikationsinfrastruktur
Green-IT-Strategie: Umweltaspekte als Bestandteil der mittel-
und langfristigen Entwicklungsperspektive des Hochschulre-
chenzentrum manifestieren
Seite 21
Information und
Beteiligung
Informationen zu Umwelt-
schutzaktivitäten unserer
Hochschule und zu umwelt-
gerechtem Verhalten veröf-
fentlichen
Erarbeitung und Bereitstellung digitaler Informationen "Um-
weltschutz @ htw" zu allen relevanten Umweltaspekten
regelmäßiger Versand von Informationen zu umweltschützen-
dem Verhalten und Beteiligungsangeboten per Newsletter oder
Mobilität Rahmenbedingungen für die
Wahl umweltverträglicher
Verkehrsmittel verbessern
und für ihre Nutzung sensi-
bilisieren
Hinweise zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln auf Einladun-
gen zu Bewerbungsgesprächen und bei Veranstaltungen
Schaffung einer Datenbasis für Emissionsbilanzierung von
Dienstreisen in Zusammenarbeit mit Lehre
Prüfung folgender Optionen im aktuell entwickelten elektroni-
schen Antragsverfahren für Dienstreisen (in Zusammenarbeit mit
Lehre):
- Einbeziehung von CO2-Footprint
- Hinweis auf 5% Rabatt bei DB in Antragsformular
Prüfauftrag Bau überdachter Fahrradabstellplätze
Errichtung einer Ladestation für E-Autos am Campus Wilhel-
minenhof
Prüfung der Umsetzbarkeit von einem Fahrradverleih zwischen
den Campus Wilhelminenhof und S-Schöneweide über einen
privaten Anbieter, z.B. Nextbike; im 2. Schritt auf Campus
Treskowallee ausweiten
Entwicklung eines Konzeptes für ruhenden Verkehr am Campus
Wilhelminenhof
Notfallplanung und
Sicherheitsunterweisung
Notfallprävention durchfüh-
ren
Dokumentation, Veröffentlichung und Aktualisierung der Infor-
mationen zum Verhalten in Notfällen im Notfallordner
Verstärkung der Kommunikation und Information zum Notfall-
konzept, Schulung/Information von Führungskräften (Informa-
tionspflicht verdeutlichen) und Vermittlung von Inhalten an die
Nutzer (Durchführung von Schulungen, Unterweisungen)
Tätigkeiten mit
Gefahrstoffen
Entsorgung umweltgefähr-
dender Abfälle sicherstellen
Entwicklung von Ideen zur rechtzeitigen Entsorgung von Son-
derabfällen und Prüfung ihrer Umsetzbarkeit
Entwicklung von Ideen, um die Fachbereiche zu motivieren, Öle
und Farben aus Projekten ihrer Studierenden anzunehmen und
zu entsorgen
Umweltschutz in Lehre
und Forschung
Umweltschutzthemen in der
Lehre vertiefen
Möglichkeiten zu einer tieferen Verankerung von Umwelt-
schutzthemen in der Lehre ausschöpfen
Abb. 17 Das Umweltprogramm 2017/2018
Seite 22
7. Erklärung der Umweltgutachter
Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten
Das Institut für Umwelttechnik Dr. Kühnemann und Partner GmbH mit der Registrierungsnummer DE-V-0133,
vertreten durch Herrn Dr. Burkhard Kühnemann mit der Registrierungsnummer DE-V-0103, zugelassen für den
Bereich „Erziehung und Unterricht“ (NACE-Code 85), Ulrich Schmidt mit der Registrierungsnummer DE-V-0366
(NACE-Code 72.2 - Forschung und Entwicklung im Bereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
sowie im Bereich Sprach-, Kultur- und Kunstwissenschaften, sowie Prof. Dr. Jan Uwe Lieback mit der Registrie-
rungsnummer DE-V-0026 (72.1 - Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaf-
ten und Medizin)), bestätigen begutachtet zu haben, dass die Organisation (Hochschule für Technik und Wirt-
schaft Berlin) wie in der Umwelterklärung angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organi-
sationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS), geändert
durch Änderungsverordnung (EU) 2017/1505 vom 28.08.2017, erfüllt.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
- die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG)
Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
- das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der
geltenden Umweltvorschriften vorliegen,
- die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und wahr-
heitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angege-
benen Bereichs geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann
nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht
als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
Hannover, den 11.06.2018
Dr. Burkhard Kühnemann Ulrich Schmidt Prof. Dr. Jan Uwe Lieback
Seite 23
Impressum
Herausgeber
Claas Cordes, Kanzler der HTW Berlin
Redaktion
Katja Schröder, Kerrin van Bergen
Adressen der Campus
• Campus Treskowallee, Treskowallee 8, 10318 Berlin
• Campus Wilhelminenhof, Wilhelminenhofstraße 75 A, 12459 Berlin, mit:
Peter-Behrens-Haus, Ostendstraße 1, 12459 Berlin
Technologie- und Gründerzentrum Spreeknie, Ostendstr. 25, 12459 Berlin
Webseite
www.htw-berlin.de
Bilder
Deckblatt = HTW Berlin / Friederike Coenen, S.8 = HTW Berlin / Friederike Coenen, S.10 = HTW Berlin / Nina Zim-
mermann, S.11= HTW Berlin / Camilla Rackelmann, S.12 (beide) = HTW Berlin / Laura Tran, S.14 = HTW Berlin /
Joseph Huber, S.15 = HTW Berlin / Friederike Coenen, S.17 = HTW Berlin / Maria Schramm, S.18 = HTW Berlin /
Nina Zimmermann
Kontakt
Katja Schröder, Umweltmanagementbeauftragte der HTW Berlin, Tel. 030-50192631,
katja.schrö[email protected]
Stand
17. Mai 2018
Das Vorhaben „Einführung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS an der HTW Berlin“ (Projektlaufzeit:
06/2016 bis 11/2018) wird im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus Mitteln des
Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1108-B3-C).