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Umwelterklärung. Umweltschutz in der Produktion. BMW Group

Umwelterklärung. Umweltschutz in der Produktion. · Produkt, Design und Entwicklung. 25 Schon in der Entwicklung wird auf Umweltverträglichkeit über den gesamten Lebenszyklus Wert

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Umwelterklärung.Umweltschutz in der Produktion.

BMW Group

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Vorwort. 1

Die Umweltleitlinien der BMW Group. 2Konzernweit gültig und Ausdruck der Verpflichtung zu möglichst nachhaltigem Wirtschaften.

Erfolg und Verantwortung. 4Nachhaltig denken. Verantwortungsvoll handeln. Dauerhaft erfolgreich sein.

Umweltmanagement. 5Sinnvoll verteilte Verantwortung und klare Anweisungen als Basis für effizienten Umweltschutz.

Automobilproduktion. 6Perfektes Zusammenspiel von Menschen und Maschinen.

Werkzeug- und Anlagenbau/Presswerk. 8Die Blechteil-Fertigung ist eine Kooperation von Umformspezialisten und Anlagentechnik.

Karosseriebau. 9Industrieroboter fügen mit Hilfe innovativer Schweiß- und Fügetechniken Karosserien zusammen.

Lackiererei. 10Umweltverträgliche Verfahren für brillanten, dauerhaften Glanz.

Montage. 12Karosserie, Antriebsstrang und Ausstattungen werden zu Premium-Produkten komplettiert.

Antriebs- und Fahrwerkssysteme. 13Die Freude am Fahren basiert auf effizienten Motoren nach Maß und leistungsfähigen Fahrwerken.

Fahrzeugkomponenten und -systeme. 14Wichtige Bestandteile im Produktionsnetzwerk.

Standortdienste. 15Logistik, Energie- und Medienversorgung für den reibungslosen Werksbetrieb.

Umweltauswirkungen. 16Kontinuierliche Verbesserungen der Umweltleistung minimieren die Auswirkungen auf die Umwelt.

Energieverbrauch. 17Weniger Energieverbrauch, geringere Emissionen.

Emissionen. 18Die Fahrzeugproduktion verursacht Emissionen, die sich unterschiedlich auf die Umwelt auswirken.

Einsatz von Material und Stoffen. 20Der wirtschaftliche und verantwortungsvolle Umgang mit Betriebsstoffen schont Ressourcen und entlastet die Umwelt.

Abfallaufkommen. 21Vermeidung, verträgliche Verwertung und Beseitigung von Abfällen.

Wasserverbrauch. 22Geschlossene Kreisläufe, Wiederaufbereitung und der Einsatz von Grundwasser schonen die Trinkwasserreserven.

Abwasseraufkommen. 23Werksinterne Abwasserbehandlung entlastet kommunale Kläranlagen.

Bodennutzung/Grundwasserschutz. 24Nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen Boden und Grundwasser.

Produkt, Design und Entwicklung. 25Schon in der Entwicklung wird auf Umweltverträglichkeit über den gesamten Lebenszyklus Wert gelegt.

Verantwortung wahrnehmen durch Dialog. 26Kommunikation und Einbindung sind Eckpfeiler der Umweltpolitik der BMW Group.

Verkehr. 28Intelligente Vernetzung der Verkehrssysteme reduziert die Verkehrsbelastung.

Motorradproduktion. 29Faszination auf zwei Rädern.

Glossar. 30

Validierung der Umwelterklärung. Impressum. 32

Inhalt.

Zur OrientierungDiese Umwelterklärungbesteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beschreibt werks-übergreifende, allgemeingültige Umweltschutz-Aktivitä-ten der BMW Group und ist gültig für den Validierungs-zeitraum 2009 – 2011.

Der zweite, werksspezifischeTeil dokumentiert dieAktivitäten jeweils einesEMAS-validierten Werks der BMW Group und wird jährlich aktualisiert.

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Vorwort. 1

Bei der Produktion ihrer Fahrzeuge folgt die BMWGroup der CleanProductionPhilosophie. Damit hat sich das Unternehmen zu einem vorsorgendenUmweltschutz verpflichtet und senkt im Herstel-lungsprozess seiner Fahrzeuge systematisch undkonsequent Ressourcenverbrauch und Umwelt-auswirkungen. Dazu werden monatlich die umwelt-relevanten Berichtsgrößen systemgestützt erho-ben.

In ihrem weltweiten Produktionsnetzwerk hat dieBMW Group eine Systematik etabliert, mit der sichRessourcenverbrauch und Emissionen heute ge-nauso konsequent steuern lassen wie beispielswei-se der Einsatz finanzieller Ressourcen. Vom Pro-jektstart im Jahr 2006 bis zum Jahr 2012 sollen aufdiese Weise die Verbräuche von Energie und Was-ser, der Ausstoß von Lösungsmitteln und Kohlen-dioxid sowie Abfall und Abwasser um beeindrucken-de 30 Prozent gesenkt werden.

Seit die BMW Group Anfang der siebziger Jahre alserster Automobilhersteller einen Umweltschutzbe-auftragten berief, verbessert sie kontinuierlich ihreUmweltbilanz. Ablesen lassen sich die Fortschritteunter anderem an der Platzierung im Dow JonesSustainability Index World: Im Ranking dieser welt-weit maßgeblichen Nachhaltigkeitsindizes belegtedie BMW Group als einziger Automobilherstellervon Anfang an Spitzenränge – in den vergangenenvier Jahren sogar durchgehend den ersten Platz.Damit ist die BMW Group der weltweit am nachhal-tigsten wirtschaftende Automobilhersteller.

Herbert Höltschl, BMW Group, Konzernbeauftragter für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, März 2009

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Die BMW Group hat ihre Umweltleitlinien, die1993 erstmals für die Marke BMW verabschie-det wurden, zu einem konzernweit gültigenStandard entwickelt. Das Unternehmen über-nimmt Verantwortung für den Erhalt und die Schonung der natürlichen Umwelt. Dazuverpflichtet die Kompetenz als Herstellerhochtechnologischer Produkte und als einerder beliebtesten Arbeitgeber. Als Unterneh-men ist die BMW Group zu verantwortungsvol-ler, nachhaltiger Umweltpolitik aufgerufen, die gleichzeitig mit den wirtschaftlichen Inter-essen im Einklang stehen muss.

1. Die Ziele des UnternehmensWir gehen verantwortungsvoll und effizient mitRessourcen um und verpflichten uns zur nach-haltigen Sicherung unserer Umwelt. Sämtli-che Unternehmen der BMW Group orientierensich an der von der BMW AG unterzeichne-ten internationalen Umweltcharta (ICC Chartafür eine nachhaltige Entwicklung) und an den Grundsätzen der Agenda 21.

2. Verpflichtung und VerantwortungDie Umweltverantwortung wird durch jeden Ge-schäftsbereich wahrgenommen. Die Führungs-kräfte tragen besondere Verantwortung dafür,die Umweltleitlinien umzusetzen und vorzule-ben sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterim Sinne dieser Aufgabe zu motivieren.

3. Verantwortungsbewusste DurchführungWir werden regelmäßig den Erfolg unserer Um-weltmaßnahmen überprüfen und, wo immererforderlich, weitere Verbesserungen vornehmen.Grundlage unseres konzernweiten Handelnssind Gesetze, Verordnungen und Normen.Wenn über den gesetzlichen Rahmen hinaus-gehende technisch-wissenschaftliche undorganisatorische Erkenntnisse zur Reduzierungder Umweltbelastungen vorliegen und diesewirtschaftlich vertretbar sind, werden wir sie imSinne der Agenda 21 entsprechend anwenden.

4. Konzernweiter UmweltschutzBei Entwicklung, Konstruktion, Produktion, Be-trieb von Anlagen und bei anderen Tätigkeitensind angemessene technische und wirtschaftli-che Möglichkeiten zu nutzen, um Ressourcenzu schonen und Belastungen der Umwelt zuminimieren. Insbesondere ist beim Einsatz neu-er Produktionsprozesse und Verfahren dieUmweltverträglichkeit in die technisch-wirtschaft-liche Gesamtentscheidung einzubeziehen.

Die Umweltleitlinien der BMW Group.Konzernweit gültig und Ausdruck derVerpflichtung zu nachhaltigem Wirtschaften.

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Unser Ziel ist deshalb, entsprechend der ICCCharta, den sparsamen Einsatz von Energieund Rohstoffen, die nachhaltige Nutzung vonerneuerbaren Ressourcen, die Minimierungumweltschädlicher Auswirkungen, die Vermei-dung von Abfällen sowie die gefahrlose um-weltverträgliche Entsorgung des Restabfalls zuberücksichtigen. Um alle wesentlichen Umwelt-aspekte vorbeugend zu verarbeiten, kommenUmweltmanagement-Systeme zum Einsatz.

5. Vorsorge für NotfälleIm Falle einer Betriebsstörung ist dem Schutzvon Gesundheit und Umwelt höchste Prioritäteinzuräumen. Für Störfälle haben wir Notfallplä-ne – auch unter Berücksichtigung werküber-schreitender Auswirkungen – entwickelt, die wirlaufend an die aktuellen Erkenntnisse anpassen.

6. Umweltverträgliche FahrzeugeIm Bewusstsein unserer Verantwortung für dieGesundheit der Menschen und unseres natürli-chen Lebensraums setzen wir neueste Tech-nologie zur Erhöhung der Sicherheit und zurMinderung der Abgasemissionen, der Ge-räuschemissionen und des Kraftstoffverbrauchskonsequent ein. Durch optimale Konstruktionunserer Produkte stellen wir sicher, dass dieAuswirkungen auf die Umwelt möglichst geringsind. Information des Kunden zum Gebrauchund zum Betrieb unserer Fahrzeuge unterstütztdiesen Prozess.

7. RecyclingZur Vermeidung von Abfällen erarbeiten wir Lö-sungen zum Recycling von Altfahrzeugen undsetzen diese systematisch in die Praxis um. Un-ser Ziel ist es, die recyclingoptimierte Produkt-gestaltung und den Einsatz von Sekundär-Roh-stoffen weiter voranzutreiben, um damit denGesamtverbrauch an Energie und Ressourcenaus Produktion und Betrieb zu vermindern undStoffkreisläufe zu schließen.

8. Alternative AntriebskonzepteZur Schonung von Ressourcen und zur Verbes-serung der Umweltverträglichkeit unserer Fahr-zeuge entwickeln wir alternative Antriebskon-zepte, die wir konsequent weiterverfolgen. Da-bei sind wir auch der Entwicklung der Infra-struktur zur Erzeugung und Verteilung der alter-nativen Energien für diese Fahrzeuge verpflich-tet.

9. Mobilität für die ZukunftGemeinsame Planung und Kooperation mit al-len Bereichen aus Politik, Gesellschaft und Ver-waltung ermöglicht es der BMW Group, Zu-kunftsperspektiven anzubieten, in der Mobilitätund Umweltverantwortung keine Widersprüchesind. Deshalb entwickeln wir Verkehrskonzepteund Verkehrstechnologien, deren oberstes Zieles ist, die Mobilität der Menschen zu erhalten,ohne ihre Lebensqualität einzuschränken.

10. Einbeziehung von Lieferanten In Verantwortung für einen effizienten Umgangmit Ressourcen und die nachhaltige Sicherungunserer Umwelt sehen wir uns verpflichtet, die Lieferanten der BMW Group in unsere um-weltpolitische Zielsetzung einzubeziehen undsie dementsprechend zu motivieren und zu för-dern. Hinsichtlich der Produkt-Umweltverträg-lichkeit fordern wir von unseren Lieferanten dieEinhaltung der gesetzlichen Vorschriften so-wie die Beachtung der einschlägigen Normenund Standards der BMW Group. Zur Gewähr-leistung der Prozess-Umweltverträglichkeit er-warten wir von ihnen ein zertifiziertes Umwelt-managementsystem gemäß DIN ISO 14001oder ein davon abgeleitetes, anerkanntes undzertifiziertes Umweltmanagementsystem fürden Produktionsstandard.

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Die BMW Group ist seit mehr als 85 Jahren un-trennbar mit Mobilität verbunden. 1916 beganndie Produktion von Flugmotoren, 1923 bauteBMW in München das erste Motorrad. FünfJahre später stieg BMW in Eisenach ins Auto-mobilgeschäft ein. Der legendäre BMW 328der 30er Jahre schuf die Basis für das sportli-che Image der Marke. Die Isetta der Nachkriegs-zeit sicherte das Überleben, der BMW 1500,aus dem die BMW 3er Reihe hervorging, legteden Grundstein für den stetigen Aufschwungdes Konzerns. Seit dem Jahr 2000 setzt dieBMW Group mit den Marken BMW, MINI undRolls-Royce auf ausgewählte Premiumsegmen-te im internationalen Automobilmarkt. Heute istdie BMW Group in mehr als 160 Ländern derErde vertreten, produziert jährlich deutlich übereine Million Fahrzeuge und stützt sich dabei aufein weltweites Produktions- und Entwicklungs-netzwerk.

Nachhaltigkeit ist ManagementaufgabeDie BMW Group versteht Nachhaltigkeit als Ma-nagementaufgabe und berücksichtigt bei ihrenEntscheidungen neben wirtschaftlichen auchökologische und soziale Kriterien. UmfassendeVerantwortung übernimmt das Unternehmen-für seine Produkte, für ressourcenschonendeProduktion, für zukunftsfähige Arbeitsplätze so-wie gegenüber der Gesellschaft, als deren Be-standteil sie sich begreift.

Nachhaltiges Wirtschaften entlang dergesamten WertschöpfungsketteBereits in deren frühen Entwicklungsphase wer-den Fahrzeuge in der BMW Group so konstru-iert, dass sie ressourcenschonend produziertund später möglichst umweltgerecht wiederver-wertet werden können. Mit einer nachhaltigenMobilitätsstrategie, die von Effizienzsteigerungenüber zunehmende Elektrifizierung des Antriebs-

strangs bis zur langfristigen Nutzung von Was-serstoff als unerschöpflichem Energiespeicherreicht, trägt die BMW Group zur Reduzierungder CO2- Emissionen bei. Ferner engagiert siesich in Mobilitätsprojekten für die Optimierungdes Verkehrs insgesamt und leistet so einen Bei-trag zur weiteren Verringerung der CO2-Emis-sionen des gesamten Verkehrs. Mit effizientenUmweltmanagementsystemen sorgt das Un-ternehmen für möglichst geringe Umweltauswir-kungen ihrer Produktionstätigkeit und die größt-mögliche Ressourcenschonung. Hohe ökolo-gische und soziale Standards gelten aber nichtnur im Unternehmen, sondern auch für dieLieferanten und Dienstleister entlang der Wert-schöpfungskette der BMW Group. Ihre über100.000 Mitarbeiter begreift die BMW Group alsentscheidende Erfolgskomponente und be-müht sich, ihnen attraktive Arbeitsplätze zu bie-ten. Unternehmerische Verantwortung endetbei der BMW Group jedoch nicht an den Werks-toren – im Gegenteil, das Unternehmen über-nimmt an ihren Standorten umfassende gesell-schaftliche Verantwortung.

Anerkannte LeistungenFür ihre Leistungen im Bereich nachhaltigenWirtschaftens erhält die BMW Group hohe An-erkennung von den Finanzanalysten. So wurdesie im Dow Jones Sustainability Index World2005, 2006, 2007 und 2008 als „SupersectorLeader“ ausgezeichnet und ist damit unterNachhaltigkeitsgesichtspunkten das führendeAutomobilunternehmen. Die BMW Group istals einziger Automobilhersteller seit Gründungder Dow Jones Sustainability Indexes im Jahr1999 ununterbrochen auf einem der ersten dreiPlätze in dieser Indexmamilie gelistet.

Erfolg und Verantwortung. Nachhaltig denken. Verantwortungsvoll handeln.Dauerhaft erfolgreich sein.

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Mobile Tradition:Mit Flugmotoren begann 1916 die Geschichte der BMW Group. 1928 startete in Eisenach dieAutomobilfertigung.

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Umweltmanagement.Sinnvoll verteilte Verantwortung und klare Anweisungen als Basis für effizienten Umweltschutz.

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Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortungfür den Umweltschutz. Im Rahmen der Delega-tionskette geht die Betreiberverantwortung andas Standort-Management über. Jede Anlage,jedes Gebäude und jede Fläche am Standortist einem so genannten Betreiber zugeordnet.Die Betreiber tragen die Verantwortung für dieProdukte, Verfahren, Anlagen und technischenSysteme in ihren Bereichen.

Mitsprache bei der UmsetzungUnterstützt und beraten werden Betreiber undMitarbeiter an den jeweiligen Standorten durchUmweltschutzfachstellen. Hier sind die Umwelt-managementbeauftragten sowie die Betriebs-beauftragten für Abfall, Gewässerschutz und Im-missionsschutz tätig, die die Umsetzung mög-lichst umweltverträglicher Produktionsprozessevorantreiben.

Koordination der UmweltaktivitätenAuf Groupebene berätund unterstützt der „Kon-zernbeauftragte für Nachhaltigkeit und Umwelt-schutz“ die dezentralen Umweltschutzfach-stellen. Für die BMW Group ist darüber hinausauch ein Gefahrgutbeauftragter bestellt.

Unter der Leitung des Konzernbeauftragten fürNachhaltigkeit und Umweltschultz finden regel-mäßige Treffen der Umweltmanagementbeauf-tragten der Werke im „Lenkungskreis produk-tionsbezogener Umweltschutz“ statt. Der Len-kungskreis koordiniert konzernweit die Umwelt-schutzaktivitäten im Bereich der Produktion.

Konsequente Steuerung des konzernwei-ten UmweltschutzesBei der Produktion ihrer Fahrzeuge folgt dieBMW Group der Clean Production Philosophie.Damit hat sich das Unternehmen zu einem vor-sorgenden Umweltschutz verpflichtet undsenkt im Herstellungsprozess seiner Fahrzeugesystematisch und konsequent Ressourcenver-brauch und Umweltauswirkungen. Dazu werdenmonatlich die umweltrelevanten Berichtsgrö-ßen systemgestützt erhoben:• Energieverbrauch • Wasserverbrauch• Prozessabwasser• Lösungsmittelemissionen• Abfall zur Beseitigung

Darüber hinaus werden die CO2-Emissionenpro produziertemFahrzeug als Resultat des En-ergieverbrauchs und des verwendeten Ener-giemixes erfasst. Die Zielvorgabe für das welt-weite Produktionsnetzwerk ist, diese Kern-indikatoren im Zeitraum von 2006 bis 2012 um 30 % zu senken. Dies bedeutet eine durch-schnittliche Reduzierung von jährlich 5 %.

EMAS – Verordnung für effizientenUmweltschutzZur Umsetzung der Umweltleitlinien der BMWGroup ist umweltbewusstes Denken und Han-deln in der gesamten Organisationsstruktur er-forderlich. Unterstützend dazu wird ein Um-weltmanagement-System gemäß den Vorgabender EG-Verordnung 761/2001 über die freiwil-lige Beteiligung von Organisationen an einemGemeinschaftssystem für das Umweltmana-gement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS)betrieben. Es beinhaltet auch Elemente derinternational anerkannten Umweltmanagement-Norm DIN EN ISO 14001. Konkretisiert wer-den die Anforderungen dieser Regelwerke inverbindlichen Vorgabedokumenten wie zumBeispiel• die BMW Group Richtlinien und Anweisungen• das Management Handbuch der BMW Group

für Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz • Prozessbeschreibungen und Verfahrens-

anweisungen• Arbeits- und Betriebsanweisungen.

Delegation vonVerantwortung, Organisation und Kontrolle

Aufgaben,Kontrolle

Aufgaben,Kontrolle

Aufgaben,Kontrolle

Bericht

Ziele

Information

Information

Information

Information

Bericht

Bericht

Bericht

BetreiberKernfertigung und

Technologien

Umwelt-Management-Beauftragter

Betriebs-beauftragte

AbfallGewässer-

schutzImmissions-

schutz

Abteilung

Gruppe

Meister

Bereichsleitung

Umweltschutz-Organisation an denProduktions-Standorten

Bericht

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Automobilproduktion.Perfektes Zusammenspiel von Menschen und Maschinen.

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Effiziente Kooperation:Neben modernster Produkti-onstechnologie ist die Erfah-rung qualifizierter Mitarbeiterunerlässlich.

StartLeichtmetall-Gießerei Weg-weisende Guss-Technologien imEinsatz.

Ursprung Mit Stahl- und Aluminiumblechen auf ton-nenschweren Rollen beginnt der Fertigungsprozesseines Fahrzeugs

Motorenbau Handarbeit, Erfahrung und modernsteAnlagentechnik sind die Basis für Motorentechnikauf höchstem Niveau.

KarosseriebauRoboter fertigen aus bis zu 500Blechteilen Karosserien.

Lackiererei Fünf Funktionschichten schützen vorUmwelteinflüssen und verleihen den Fahrzeugendauerhaften und brillianten Glanz.

Achsenfertigung Aluminium-Fahrwerke garan-tieren ausgezeichnete Fahreigenschaften, erfordernaber auch viel Fertigungskompetenz.

Presswerk Hier werden die zugeschnittenenBlechplatinen mit Pressen in die richtige Formgebracht.

Ein Automobil besteht aus bis zu 20.000Einzelteilen.Die einzelnen Phasen der Fahrzeug-Fertigungwerden hier schematisch dargestellt und aufden nächsten Seiten kurz beschrieben. Die we-sentlichen Umweltaspekte der einzelnen Be-reiche, ihre Wirkung auf die Umwelt sowie dieergriffenen Maßnahmen sind in Tabellen dar-gestellt. Ausgewählte Umweltaspekte werdenanschließend genauer erläutert.

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Auslieferung Gut vorbereitet machen sich die BMW und MINIFahrzeuge auf die Reise per LKW, Bahn oder Schiff zu Kunden in über160 Ländern in aller Welt.

Finish Zahlreiche Prüfungen und Tests sind zu bestehen, bevor dieFahrzeuge in gewohnter Premium-Qualität die Bänder verlassen

EndmontageDie Fahrzeuge stehen nun aufeigenen Rädern. Letzte Teile undVerbindungen werden montiert,Betriebsmittel eingefüllt und erst-mals der Motor gestartet

Hochzeit Die Antriebseinheitaus Motor, Getriebe und Achsentrifft punktgenau auf die dazu-gehörige Karosserie und wird ver-schraubt. Dies geschieht teilsautomatisch, teils manuell.

Module Sitze, Cockpits, Front-Ends oder kundenspezifische Kompo-nenten werden individuell gefertigt und exakt in die Montagefolge einge-steuert.

Montage Erfahrene und gut ausgebildete Mitarbeiter komplettierendie lackierten Karosserien zu maßgeschneiderten Fahrzeugen

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Als Spezialisten zum Beispiel für Umformtechniksind die Mitarbeiter des Werkzeug- und Anla-genbaus enorm wichtige Partner für viele Fach-stellen. Das Spektrum reicht vom Design überden Schwerpunkt Presswerk und Karosserie-Rohbau bis hin zur Lackiererei und Montage. DerBereich Werkzeug- und Anlagenbau betreibteine Vielzahl von metallverarbeitenden Maschi-nen, die wassermischbare Kühlschmierstoffeim Umlauf enthalten. Die Kühlschmierstoffewerden analytisch überwacht und fachgerechtgepflegt. Zunehmend wird zur Minimalmen-genschmierung übergegangen, um Ressour-cen noch mehr zu schonen. Der Werkzeugbaubetreibt auch hydraulische Versuchspressen,um das Umformverhalten der Werkzeuge zu er-proben. Die Pressen entsprechen dem neue-sten Stand der Technik und sind auch hinsicht-lich Boden- und Grundwasserschutz optimiert.

Perfekt in Form gebrachtIn den Presswerken wird Stahl- und Aluminium-blech in so genannte Platinen zugeschnittenund anschließend zu Karosserieteilen verarbei-tet.

Da die Platinen aus Korrosionsschutzgründendurch den Werkstofflieferanten bereits grund-beölt sind, kann aus Umweltschutzgründen derEinsatz weiterer, verdünnter Emulsionen als Schmierstoff nahezu vermieden werden.

Eingesetzt werden vollautomatische und schall-isolierte Pressenstraßen mit Transfer- undGroßteilpressen. In den Fundamenten sind um-fangreiche Ölüberwachungssysteme und Ölauf-fangwannen installiert, die im Fall einer Leckagedas Eindringen von Betriebsstoffen in das Fun-dament der Presse bzw. das Erdreich verhin-dern.

In den Presswerken fallen etwa 40 Prozent deseingesetzten Materials als Metallabfall an.Dieser wird in Paketierungsanlage zur Verringe-rung seines Volumens verpresst und zu 100Prozent in den Materialkreislauf zurückgeführt.

Aufgrund der ständig steigenden Rohstoff- undEnergiepreise, werden unterstützt durch dieBestrebungen Kosten zu reduzieren, permanentOptimierungen in allen umweltrelevantenProzessen durchgeführt, um Ressourcen best-möglich zu nutzen.

Werkzeug- und Anlagenbau/Presswerk. Die Blechteil-Fertigung ist eine Kooperationvon Umformspezialisten und Anlagentechnik.

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Presswerk- Metallbearbeitung, Umformtechnik, Herstellung von FahrzeugteilenWesentlicher UmweltaspektAbfallaufkommen

Einsatz von Material und Stoffen

EmissionenEnergieverbrauch

Was wirkt auf die Umwelt einMetallabfälle

Hydrauliköle der Pressen und Emulsionen

Erschütterungen des UntergrundesBezug von Primärenergie

Umweltaktivität• getrennte Sammlung und Verwertung von Stahl und Aluminium• Erhöhung des Materialnutzungsgrades in der Planungsphase

der Bauteile• Überwachung der Hydrauliköle und Ziehemulsionen• Schutz von Boden und Grundwasser durch

ölbeständige Beschichtungen und Leckölrückhaltesysteme• Kapselung und Schwingungsisolierung von Pressen• Einsatz modernster Pressen mit hohem Wirkungsgrad

Technologie undAugenmaß: Die Verarbeitung von Stahl-und Aluminiumblechen erfor-dert neben moderner An-lagentechnik auch geschulteund erfahrene Mitarbeiter.

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Der Karosseriebau ist der Fertigungsbereichmit dem höchsten Automatisierungsgrad. Dort werden 300 bis 500 verschiedene Teileschrittweise zu einer lackierfertigen Rohka-rosserie komplett zusammengefügt. Dabei kom-men neben konventionellen Schweißverfahrenauch innovative Fügetechniken wie Laser-schweißen, Kleben oder Punktschweiß-Klebenzum Einsatz. Darüber hinaus wird auch genie-tet, geclincht und geschraubt – vor allem dann,wenn neben höherfesten Stählen auch andereLeichtbauwerkstoffe verwendet werden. DerFertigungsprozess beginnt mit dem Zusam-menheften der vielen Einzelteile zu so genann-ten Unterzusammenbauten. So entstehen inverschiedenen Schweißanlagen, die mittels ei-ner automatisierten Fördertechnik verbundensind, unter anderem Bodengruppe, Seitenrah-men aber auch Türen und Klappen. Im weiterenVerlauf der Fertigung nimmt die Karosseriemehr und mehr Gestalt an: Die mittlerweile kom-pletten Bodengruppen werden jetzt mit Sei-tenrahmen und Dach zum Karosseriegerippezusammengefügt.

Die Anforderungen steigenSchließlich werden die Verbindungsstellen deszusammengehefteten Karosseriegerippes mitmehreren tausend Schweißpunkten vollständigverschweißt und dann mit der Seitenwand vorn,Türen und Klappen komplettiert. Meist sind esIndustrie-Roboter, die neben den Laser-, Punkt-,Schutzgas- und Bolzenschweißungen auch dieVersiegelung und den Klebstoff auftragen.

Neue Fügeverfahren wie das Punktschweiß-Kleben und die intelligente Kombination ver-schiedener Werkstoffe wie hochfeste Stähleund Aluminium dienen der Gewichtsreduzie-rung. Damit kann eine Karosserie optimalen In-sassenschutz bei möglichst geringem Gewichtund hoher Steifigkeit bieten. So bringt zumBeispiel die Karosserie der BMW 3er Limousi-ne nur rund 350 Kilogramm auf die Waage –das sind nur etwa 25 Prozent des Gesamtge-wichts. Durch diesen intelligenten Leichtbaukann der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden.

Karosseriebau.Industrieroboter fügen mit Hilfe innovativer Schweiß- und FügetechnikenKarosserien zusammen.

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SchweißenWesentliche Umweltaspekte Was wirkt auf die Umwelt einEmissionen Schweißrauche, Staub, Partikel,

Lärm im Innen- und Außen-bereich (Leergutplätze)

Energieverbrauch Bezug von Primärenergie

Abfallaufkommen Elektrodenkappenabfälle

Kleben und TrocknenWesentliche Umweltaspekte Was wirkt auf die Umwelt einEmissionen CO2/CO/NOX aus den Vorgelier-

öfen

Abfallaufkommen Klebstoffabfälle

Energieverbrauch Bezug von Primärenergie

Umweltaktivität• Abzug der Schweißrauche durch Absaugung• Abluftreinigung durch Elektro-, Schlauch- oder Taschenfilter• Einhausung von Leergutplätzen• Einsatz energieeffizienter Roboter• Minimierung der Kühlung von Steuergeräten• Wasser-Rückkühlsysteme für Schweißelektroden• Rückführung der Elektrodenkappen in Recyclingprozesse

Umweltaktivität• Vermeidung lösemittelhaltiger Abluft durch Einsatz lösemittelfreier

Klebstoffe• Reinigung der Klebstofftrocknerabluft von Öldämpfen in thermischer

Nachverbrennung• Vermehrter Einsatz von Klebstoffen, die keinen zusätzlichen Wärme-

prozess benötigen• Minimierung der Klebstoffreste durch optimierte Entleerung der

Behälter• Wärmerückgewinnung in thermischer Nachverbrennung

Hoher Automatisierungs-grad:Wie von Geisterhand gelenktsetzen Roboter tausende vonSchweißpunkten.

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Die Fahrzeuglackierung gehört wegen des ho-hen Einsatzes an Material, Energie und Wasserzu den Prozessschritten mit der höchsten Um-weltrelevanz in der Fahrzeugproduktion. Bis zurWeitergabe der Karosserie an die Montage wer-den fünf Funktionsschichten aufgebracht, Unter-boden und Doppelungen versiegelt und Hohl-räume konserviert.

Die fertige Rohkarosserie wird in einer Folge vonTauchbädern zunächst heiß entfettet und miteiner dünnen Zink/Eisen-Phosphat-Schicht zurAbsicherung der Lackhaftung versehen. Ineinigen Produktionswerken geschieht dies in ei-nem neuartigen Rotations-Tauchverfahren, dasbei verbesserter Lackierqualität das Chemikali-en- und Abwasseraufkommen verringert.

Es folgt die Kathodische Tauchlackierung (KTL),bei der eine Lackschicht aus wässriger Disper-sion aufgetragen wird. Nach einem Trocken-vorgang entsteht so eine gleichmäßige, lücken-lose Grundierung, die eine hervorragendeKorrosionsbeständigkeit gewährleistet. Die Ab-luft der verschiedenen Trockneranlagen imgesamten Prozess wird in thermischen Abluft-reinigungsanlagen gereinigt. Nach Beschich-tung und Abdichtung des Unterbodens tragenRoboter automatisch die zweite Funktions-schicht, den wasserbasierten Füller auf: Auchdieser durchläuft einen nachgelagerten Trock-nungsprozess mit Abluftreinigung.

Anschließend erhält die Karosserie in derDecklackierstraße die gewünschte Farbe. Derfarbgebende Decklack auf Wasserbasis istnahezu lösemittelfrei. Die letzte Beschichtungist die Glanz gebende und schützende Klar-lackschicht.

Sie wird derzeit in den einzelnen Produktions-werken auf unterschiedliche Weise aufge-bracht. Entweder auf Basis eines lösemittelhal-tigen Zwei-Komponenten-Klarlacks oder als emissionsfreier Pulverklarlack. Bei diesem,1997 von der BMW Group erstmals in derAutomobilindustrie eingesetzten Verfahren,wird der Klarlack in Pulverform auf die Karosse-rie aufgetragen.

Emissionsfreier Auftrag des Pulverklar-lacks / HohlraumkonservierungIm Lacktrockner entsteht durch Verschmelzendes Pulvers die glänzende Klarlackschicht.Neben der Emissionsfreiheit spricht auch dieTatsache, dass das Lackpulver durch Direkt-recycling im Prozess zu fast 100 Prozent ge-nutzt wird, für dieses Verfahren. Außerdemkann auf Wasser oder chemische Reinigungs-mittel zur Anlagensäuberung verzichtet wer-den. Dieses umweltschonende Lackierverfah-ren, das seit 1997 im Werk Dingolfing einge-setzt wird, findet heute in weiteren Werkeninnerhalb der BMW Group wie z.B. Regens-burg und Leipzig eine breite Anwendung .Vor der Übergabe der lackierten Karosserie andie Montage werden die Hohlräume mit einerWachsdispersion auf Wasserbasis ausge-sprüht. Zur optimalen Verteilung des Wachsesin den Hohlräumen wird die Karosserie nach derApplikation gekippt.

Lackiererei.Umweltverträgliche Verfahren für brillanten,dauerhaften Glanz.

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Lackierte KarosserieAn jeder Karosserie müssen bis zu92 m2 Gesamtoberfläche, davon12 – 14 m2 Außenfläche, be-schichtet werden. Die Beschich-tung besteht aus fünf Funktions-schichten für den Lackaufbau.

Eingesetzte Materialmengenim Durchschnitt: 2,2 kg Phosphatierung7,9 kg Grundierung (KTL – 20 m)3,2 kg Füllerlack (30 – 40 m)3,7 kg Basislack (12 – 25 m)1,6 kg Klarlack (55 – 65 m)Es werden 30 Serien- und mehrals 200 Sonderfarben verarbeitet.

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VorbehandlungWesentliche UmweltaspekteWasserverbrauch

Abwasseraufkommen

VWas wirkt auf die Umwelt einWasserverbrauch

Industrieabwässer mit z.B. Ölen, Schwermetallen, Tensiden,Phosphaten

hUmweltaktivität• Wasserrecycling• Mehrfachspülung• Abwasserbehandlungsanlage

LackierenWesentliche UmweltaspekteEmissionen

Abfallaufkommen

Energieverbrauch

LackierenWas wirkt auf die Umwelt einSchall (Lärm)Lösemittel, Staub und Partikel

Lackschlamm, Lösemittelrückstände

Bezug von Primärenergie

LackierenUmweltaktivität• Schalldämpfer, SchallprognosenEinsatz von:• Venturiwäschern bei Spritzkabinen • Wasserbasislacken für jede Lackschicht• Hohlraumkonservierung mit wässrigem Wachs• Pulverlack – Klarlack• Reduzierung Reinigungsmittelverbrauch• Keine Transportkonservierung• Lackschlammentwässerung• Verwertung von Lösemittelrückständen• Reduzierung des Oversprays• Wärmerückgewinnung in Prozeßlüftungsanlagen• Prozessgesteuerte Regelung• Luftkaskadierung• drehzahlgeregelte Ventilatoren• bedarfsabhängiges Ein-/Ausschalten (reduzierte Grundlast)

TrocknenWesentliche UmweltaspekteEmissionen

Energieverbrauch

TrocknenWas wirkt auf die Umwelt einCO und CO2, Stickoxide, flüchtigeorganische KohlenstoffverbindungenBezug von Primärenergie

TrocknenUmweltaktivität• Abluftreinigung durch TNV/RNV, RTO oder allgemeine thermische

Reinigungsverfahren• Wärmerückgewinnung – Nutzung der Abwärme aus den Luftrein-

haltungsverfahren

Wasserbasis:Der Einsatz von wasser-löslichen Lacken trägt erheb-lich zur Reduzierung vonLösemittelemissionen bei.

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Handwerkliches Können und Erfahrung, gepaartmit modernster Anlagentechnik, ermöglichendie wirtschaftliche Fahrzeugfertigung bei höchs-ten Qualitätsansprüchen. In der Montage wer-den die lackierten Karosserien nach den indivi-duellen Vorstellungen der Kunden zu Wunsch-fahrzeugen komplettiert.

Die enorme Variantenvielfalt erfordert dabei einausgeklügeltes Logistiksystem. Teile undKomponenten aus interner Fertigung und vonZulieferern treffen punktgenau an den Mon-tagebändern ein. Modellspezifische Baugrup-pen wie Türen, Motoren oder Sitze werdengenau in der Einbaureihenfolge in den Ferti-gungsprozess eingesteuert.

In der Vormontage werden Motor, Getriebe,Vorder- und Hinterachse zum Antriebsstrang zu-sammengesetzt und in der Endmontage beider so genannten Hochzeit mit der Karosserieverschraubt.

Ist das Fahrzeug fahrbereit, wird es betankt. DieTankstelle ist mit einer Gasrückführung aus-gestattet, um die Emissionen in den Arbeitsbe-reich und die Umgebung auf ein Minimum zureduzieren. Nach der Erstbefüllung mit den Be-triebsstoffen wird das Fahrzeug auf Rollen-prüfständen geprüft.

Die Fahrzeugdistribution erfolgt ohne Oberflä-chenschutz. Hierzu greift die BMW Group aufinnovative Waschmethoden und /oder Distribu-tionsverfahren mit geschlossenen Waggonsund überdachten Umschlagplätzen zurück. DieFahrzeugkonservierung durch eine Wachs-schicht entfällt dadurch komplett.

Montage.Karosserie, Antriebsstrang und Ausstattungenwerden zu Premium-Produkten komplettiert.

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Was wirkt auf die Umwelt einKraftstoffgase

Kraftstoff, Bremsflüssigkeit, Kühl-wasser, Klimagas, Scheibenwasch-wasser, Hydro Lenköl

Umweltaktivität• Gase werden bei Betankung zurückgehalten (Schlauchabsaugung und

Gaspendelung)• Minimale Kraftstoff-Betankung

Medienbefüllung der FahrzeugeWesentliche UmweltaspekteEmissionen

Einsatz von Material und Stoffen

Was wirkt auf die Umwelt einZulieferteile, KomponentenVerpackungsabfälle

Umweltaktivität• Verwendung von recyclebaren Materialien• Sortenreine Trennung von recyclebaren Verpackungen• Optimierte Mehrwegverpackungssysteme durch Verpackungsplanung

Verbau / Einbau von Zulieferteilen / KomponentenWesentliche UmweltaspekteEinsatz von Material und StoffenAbfallaufkommen

Was wirkt auf die Umwelt einWasserverbrauch

Umweltaktivität• Wasserkreislaufführung für Dichtprüfkabinen

DichtheitsprüfungWesentliche UmweltaspekteWasserverbrauch

Hochzeit:Die Antriebseinheiten mit Mo-tor, Getriebe, Achsen undFahrwerksteilen treffen punkt-genau auf die Karosserien.

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Die Leichtmetallgießerei im Werk Landshutproduziert Motorkernbauteile wie Kurbelgehäu-se und Zylinderköpfe, die anschließend in dermechanischen Fertigung weiterbearbeitet wer-den. In den BMW Motorenwerken Hams Hall,München und Steyr werden Motorenteile aufhochmodernen Verbundlinien und Transferstra-ßen mechanisch bearbeitet.

Effiziente Motoren nach MaßDie Kernteile aus eigener Fertigung wie Kurbel-gehäuse, Kurbelwelle, Pleuel und Zylinderkopfwerden nach erfolgreicher Qualitätsprüfung zu-sammen mit Komponenten von Zulieferbe-trieben in der Motorenmontage dem Kunden-wunsch entsprechend aufgebaut. Zum Ab-schluss absolviert jeder Motor einen computer-überwachten Funktionsprüflauf.

Dies geschieht heute überwiegend in sogenannten Kalttests, bei denen der Motor nichtmehr mit Kraftstoff, sondern umweltscho-nend von einem Elektromotor angetrieben wird.

Bereits seit den 70er Jahren, einer Zeit, in der„Recycling” oder „Schonung der Ressourcen”noch nicht im Vordergrund standen und um-weltpolitische Zwänge weder eine Rücknahmenoch eine Wiederverwertung forderten, setztBMW Motoren in der Austauschmotorenferti-gung im Werk Landshut instand.

Erstklassige FahrwerkskomponentenZum Aufgabenspektrum dieser Technologie ge-hören auch die Fertigung von Vorder- und Hin-terachsen, Achsgetrieben, Gelenkwellen, Achs-trägern sowie weiterer Fahrwerkskomponenten.Die BMW Group verfügt durch die Serienferti-gung von Aluminiumfahrwerken über ein hohesMaß an Kompetenz. Die Fahrwerke entstehenmit komplexer Roboterschweiß- und Lackier-technik, vollautomatischer Zerspanungstechnik,Wärmebehandlungsverfahren, dem Innenhoch-druck-Umformen (IHU) und dem LuftgestütztenUmformen (LGU). Durch den konstruktiven und werkstofflichen Leichtbau haben die BMWFahrwerksentwickler gegenüber früheren Kon-struktionen mit einer Reduktion um 65 kg deut-lich zur Gewichtsersparnis beigetragen.

Antriebs- und Fahrwerkssysteme.Freude am Fahren basiert auf effizienten Motoren nach Maß undleistungsfähigen Fahrwerken.

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Spanabhebende BearbeitungWas wirkt auf die Umwelt einÖle und wassermischbare Kühl-schmierstoffe

Verbrauchte Betriebsmittel, metallhal-tige Schlämme, Späne und SchrotteKühlschmierstoffe und Waschbäderauf WasserbasisÖl- und schwermetallhaltiges Industrieabwasser

Umweltaktivität• Sparsamer Betriebsmittel-Einsatz • Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen• Umstellung auf Trockenbearbeitung (Minimalmengenschmierung)• Prozessoptimierung in der Produktentwicklung• Sortenreine Abfallsammlung für stoffliche / energetische Verwertung• Kreislaufführung bei Emulsionsanlagen und Waschmaschinen• Verlängerte Standzeiten durch Badpflege• Abwasserbehandlungsanlage

Wesentliche UmweltaspekteEinsatz von Material und Stoffen

Abfallaufkommen

Wasserverbrauch

Abwasseraufkommen

Härten, Schweißen, LackierenWas wirkt auf die Umwelt einÖle

CO und CO2, Stickoxide, Rauchgase, Lösemittel

Umweltaktivität• Umstellung auf Härteverfahren ohne Ölbäder

• Nachverbrennung bei Härteprozessen• Schutz der Mitarbeiter durch Objektabsaugungen und Filter

Wesentliche UmweltaspekteEinsatz von Material und StoffenEmissionen

Prüfstände für Motor-HeißtestWas wirkt auf die Umwelt einCO und CO2, Stickoxide, Schwefel-dioxid, unverbrannte Kohlenwasser-stoffe, Staub und PartikelBezug von Primärenergie

Umweltaktivität• Katalysatoren bei Heiß-Prüfständen• Gaspendelleitungen• Kalttest-Prüfstände• Energierückgewinnung

Wesentliche UmweltaspekteEmissionen

Energieverbrauch

Kernkompetenz:Motoren und Fahrwerke derBMW Automobile stammenaus eigener Fertigung.

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Leichtmetall-GießereiAm Standort Landshut befindet sich die einzi-ge Leichtmetallgießerei der BMW Group. In fünfGießverfahren – Niederdruck-, Schwerkraft-,Sand-, Druck- und Lost Foam-Guss – werdenausschließlich Leichtmetall-Legierungen ver -arbeitet. Pro Jahr werden weit mehr als 1,9 Mill -ionen Motorkomponenten gefertigt.

Den hohen produktionstechnologischen An-spruch der Landshuter Leichtmetallgießereiunterstreicht die weltweit erstmalige Einfüh-rung der anorganischen Sandkernfertigung fürdie Großserie. Der Vorteil des anorganischenSandbinders auf Wasserglasbasis liegt in derdeutlich reduzierten Kerngasbildung beim Ab-guss. Die Belastung sowohl für die Mitarbeiterals auch für die Umwelt sinkt damit erheblich.Die BMW Group beschreitet hiermit neue We-ge hinsichtlich nachhaltig umweltschonendersowie mitarbeiterfreundlicher Gießerei-Produk-tion.

InterieurKomfort, Funktion und Individualität sind die Eigenschaften, die Kunden der BMW Group vomInnenraum ihres Automobils erwarten. In denWerken Dingolfing, Landshut, München undRegensburg (Wackersdorf) entstehen zum Bei-spiel Sitze und Cockpits. Ein entscheidenderProzess in der Fertigung ist das Schäumen. Soentstehen die Sitzpolster in einer bislang ein-

zigartigen Vakuumschäumanlage, mit der sichbei reduziertem Gewicht eine deutliche Steige-rung des Komforts und der Dauerfestigkeit derproduzierten Schaumteile erreichen lässt.

Exterieur / LackierenDer Bereich Exterieur verfügt über eine einzig-artige Kompetenz in der Fertigung und Lackie-rung von großflächigen Kunststoffkomponen-ten. Mehr als 3.000 lackierte Stoßfänger undSeitenteile aus Kunststoff verlassen täglich dieLandshuter Fertigung in Richtung der BMWGroup Montagewerke.

Gemeinsam mit der Fahrzeugentwicklung wirdan innovativen Kunststoffkomponenten für die Automobilkarosserie gearbeitet. Die Weiter-entwicklung der Leichtbauweise durch denEinsatz neuer Materialien zeigt sich beispiels-weise im Leichtbau-Dach des BMW M6 und M3 (kohlefaserverstärkte Kunststoffe CFK)oder in den Leichtbau-Seitenwänden desBMW 6er und des 3er Coupe/Cabrio (Thermo-plast).

Unterstützung aus dem LaborMit dem Labor stehen Spezialisten zur Verfü-gung, die bei der Lösung umweltrelevanterProblemstellungen anderer Bereiche und beimesstechnischen Überwachungen mitwirken.Nennenswerte umweltrelevante Einflüsse liegen im Rahmen dieser Aufgabe nicht vor.

Fahrzeugkomponenten und -systeme.Wichtige Bestandteile im Produktionsnetzwerk.

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GießereiWesentliche Umweltaspekte

Emissionen

Energieverbrauch

Abfallaufkommen

Abwasseraufkommen

Was wirkt auf die Umwelt ein

Lösemittel, Staub, Schall

Bezug von PrimärenergieGussabfälle, gebrauchter Kernsand

gebrauchte Emulsion

Umweltaktivität

• Abgasreinigung (Nasswäscher, RNV)• Elektrofilter, Staubfilter• Schalldämpfer, Schallprognosen• anorganische Sandkernfertigung• Keine wirtschaftliche Abwärmenutzung möglich• Verwertung der Metallabfälle• Sandaufbereitungsanlage• Abwasserbehandlungsanlage

Exterieur – Lackieren

Wesentliche Umweltaspekte

Emissionen

Was wirkt auf die Umwelt ein

Lösemittel, Staub und PartikelUmweltaktivität

• Venturiwäscher bei Spritzkabinen• Wasserbasislacke

Innenausstattung – KunststoffschäumenWesentliche Umweltaspekte

Einsatz von

Material und Stoffen

Abfallaufkommen

Emissionen

Was wirkt auf die Umwelt ein

Schaumkomponenten Polyol und Isocyanat, Formtrennmittel und KlebstoffPU-Schaumreste, verbrauchte Be-triebsmittelPartikel, Aerosole, Kohlenwasserstoffe

Umweltaktivität

• Sparsamer Einsatz der Betriebsmittel• Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen

• Sortenreine Abfallsammlung für stoffliche / energetische Verwertung

• Filterung der Staubpartikel• Einsatz wässriger Trennmittel

Leichtmetall-Kompetenz:Im Werk Landshut entstehenZylinderköpfe und Kurbel -gehäuse für BMW Motoren.

Individuelle Sitzfertigung:Jeder Sitz wird nach Kunden-wunsch gefertigt und ist ei-nem Kundenauftrag zugeord-net. In der Montage trifft er punktgenau auf die richtigeKarosserie.

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Für den reibungslosen Ablauf der vielfältigenArbeitsprozesse ist in den Werken eine leis-tungsfähige Versorgungsinfrastruktur unerläss-lich. Das gilt sowohl für Teile, Energie undBetriebsmittel als auch für den Unterhalt vonGebäuden und Anlagen.

Logistik für reibungslosen Ablauf Die Logistik sorgt dafür, dass alle Teile und Be-triebsmittel in der richtigen Menge, zum rich-tigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und in der ge-forderten Qualität verfügbar sind. Sie ist auchfür die Teileversorgung, Auftrags- und Produkti-onssteuerung der Fahrzeugfertigung zuständig.Ferner ist sie für die Ersatzteilversorgung derrund 3.500 Vertragshändler der BMW Group inüber 130 Ländern der Welt verantwortlich.

Die BMW Group versucht, den Zu- und Auslie-ferverkehr auf geringem Niveau zu halten undachtet auf die effiziente Bündelung von Waren-strömen und die optimale Nutzung von Trans-portmöglichkeiten.

Durch die konzernweite Verwendung von zu-sammenklappbaren Standardbehältern werdenjährlich mehrere hunderttausend KubikmeterTransportvolumen eingespart. Alle BMW Werkeverfügen über einen eigenen Gleisanschlussund versenden mehr als die Hälfte aller Neuwa-gen und Zulieferteile per Bahn. Die Werks-logistik organisiert außerdem die fachgerechteBereitstellung von Abfällen für den Transport zu den Entsorgungs- oder Verwertungsbetrieben.

Versorgungsdienste Gebäudebewirtschaftung, Energieversorgungund technische Dienste sorgen in den Werkennachhaltig dafür, dass die Funktion und derWerterhalt der Gebäude und gebäudebezoge-nen Anlagen stets gesichert ist. Außerdemgewährleisten sie mit Augenmerk auf Nachhal-tigkeit und Wirtschaftlichkeit eine sinnvolleEnergie- und Medienversorgung. Umweltaus-wirkungen entstehen insbesondere im Bereichder Wärme- und Stromerzeugung.

Standortdienste.Logistik, Energie- und Medienversorgung für den reibungslosen Werksbetrieb.

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Logistik – FahrverkehrWesentliche UmweltaspekteEmissionen

Was wirkt auf die Umwelt einCO, CO2, und NOx,Lärm

Umweltaktivität• Warenbündelung• Einsatz von klapp-/faltbaren Standardbehältern• Bahnnutzung

Versorgung – Wärme und Strom Wesentliche UmweltaspekteEmissionenEinsatz von Material und Stoffen

Energieverbrauch

Was wirkt auf die Umwelt einCO, CO2, NOx und SO2Bezug von PrimärenergieRessourcenverbrauch

Ressourcenverbrauch zur Erzeugung von Sekundärenergie

Umweltaktivität• Einsatz schwefelarmer Brennstoffe (Erdgas) und NOx-armer Brenner• Optimale Primärenergieverbrauch und hoher Anlagennutzungs- und

Wirkungsgrad• Kraft-Wärme-Kopplung• Fernwärmeversorgungssysteme• Optimierung der Versorgungsnetze, z.B. Druckluftnetze

Versorgung – MedienWesentliche UmweltaspekteFlächennutzungBodenbeanspruchung

Was wirkt auf die Umwelt einLagerung / Bereitstellungwassergefährdender Stoffe

Umweltaktivität• Sicherungsmaßnahmen bei Gefahrstofflagern und Tankanlagen

Logistisches Netzwerk:Die pünktliche Warenanliefe-rung am Band ist Vorausset-zung für stabile Produktions-prozesse.

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Um die Leistungen im Umweltschutz zu ver-bessern und die Risiken zu minimieren, werdendie Umweltauswirkungen der Produktion aufMensch und Umwelt in Form von Input-Output-Analysen betrachtet. Dabei minimiert die BMWGroup die Umweltauswirkungen kontinuierlich,wobei auch technische und ökonomische Fak-toren berücksichtigt werden.

Die Einschätzung der Umweltaspekte erfolgtunter Einbeziehung von aktuellen wissen-schaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich techno-logischer sowie umwelt- und gesellschafts-politischer Entwicklungen in einem standort-übergreifenden Expertenteam.

Auf dieser Basis von Umweltaspekten bewertetjedes Werk seine Umweltauswirkungen anhandeines einheitlichen Verfahrens in hohe, mittlereund geringe Auswirkungen (ABC-Analyse).

Dabei wird sichergestellt, dass die Betrachtungüber alle Werke aus einem gleichen Blickwin-kel erfolgt. D.h. standardisierte Prozesse werden in einer einheitlichen Detaillierungs- und Be-trachtungstiefe bewertet. Zusätzlich werdenauch die potenziellen Risiken bei einem umwelt-relevanten Vorfall bewertet und ggf. Maßnah-men eingeleitet.

Diese Übersicht ermöglicht den Betreibern fürihre betreffenden Produktionseinheiten dieAbleitung von Umweltzielen zur kontinuierlichenVerbesserung. Umweltbilanzen wie die Input-Output-Bilanz der Werke untermauern diesenProzess.

Umweltauswirkungen.Kontinuierliche Verbesserungen der Umwelt-leistung minimieren die Auswirkungen auf die Umwelt.

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Direkte UmweltaspekteIm Zentrum dieser Umwelterklärung stehen dieUmweltauswirkungen der Produktion von Auto-mobilen der BMW Group, da diese direkt vonder nach EMAS validierten Organisationseinheitgesteuert bzw. beeinflusst werden.

• Energieverbrauch• Emissionen• Einsatz von Material und Stoffen• Abfallaufkommen• Boden-/Wasserverunreinigung• Wasserverbrauch• Abwasseraufkommen

Indirekte UmweltaspekteUmweltaspekte wie zum Beispiel Produkt-Ent-wicklungsthemen, die ein Produktionswerknicht unmittelbar beeinflussen kann und dienicht direkt vom Produktionsstandort ausgehen,sind indirekte Aspekte.

• Produkt, Design und Entwicklung• Verkehr • Gesellschaftliche Verantwortung• Externe Partner• Umweltrisiken

Input-Output-Analyse,Ergebnisse aus Audits

Direkte und indirekteUmweltaspekte

WerksübergreifendesExpertengremiumErmittlung der wesent-lichen Umweltaspekte

Bewertung der werks-spezifischenUmweltauswirkungen(ABC-Analyse)

Ableitung vonZielsetzungen zurVerbesserung derUmweltleistung

Analyse und Optimierung:Die Bewertung der Auswirkun-gen sowie die Einbeziehungvon Experten hilft, die Umwelt-leistungen zu verbessern.

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Als Fahrzeughersteller benötigt die BMW GroupEnergie. Zahlreiche Maßnahmen erlaubendurch optimale Primärenergieausnutzung, ho-hen Anlagennutzungs- und Wirkungsgradsowie durch hohe Betriebssicherheit eine ge-zielte Schonung der Ressourcen sowie dieReduzierung der Emissionen.

Die Aktivitäten, den Energieverbrauch in derBMW Group weiter zu senken, werden seitBeginn 2007 in einem international agierendenEnergieprojekt gesteuert.

Durch die verschiedenen Energiesparmaßnah-men des internationalen Energieprojekts wur-den seit Anfang 2007 bis Ende 2008 im gesam-ten Unternehmen rund 1,1 Mio. MWh Energieeingespart. Dies entspricht in etwa dem jährli-chen Energieverbrauch einer deutschen Stadtmit 170.000 Einwohnern. Die daraus realisier-ten Einsparungen belaufen sich auf etwa 62Mio. Euro.

Den Mitarbeitern der BMW Group wurde beiEnergietagen in den Werken Berlin, Dingolfing,Leipzig, München und Steyr aufgezeigt, wie sie an ihrem Arbeitsplatz einen wichtigen Bei-trag zur Verringerung des Energieverbrauchsleisten können.

Wichtig ist: Wir ruhen uns auf dem Erreichtennicht aus, sondern arbeiten konsequent anMaßnahmen, die unseren Energieverbrauchauch in Zukunft weiter senken werden.

Energieverbrauch.Weniger Energieverbrauch, geringere Emissionen.

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TätigkeitBezug von Primärenergie:• Strom• Erdgas• HeizölErzeugung von Sekundärenergie:• Druckluft • Raumwärme zur Gebäudebeheizung• Industriewärme für Prozessanlagen• Kühlwasser• Kaltwasser zur Klimatisierung• Kälte für Prozesse z.B. in der

Lackiererei• Verbrennung von Primärenergie-

trägern

UnternehmensbereichStandortweit / Energieversorgung

Standortweit

UmweltauswirkungenRessourcenverknappung

Emissionen in die Luftsiehe Seite 21

Umweltaktivität• Blockheizkraftwerke • Nutzung von Fernwärme• Wärmerückgewinnung in Gebäude-

lüftungs- und Klimaanlagen • Abwärmenutzung • Einsatz von drehzahlgeregelten

Umwälzpumpen • Kälteerzeugung in Absorptions-

kälteanlagen• Einsatz einer Zentralen Leit-Technik• Energiebegehungen

siehe Seite 21

Wärmerückgewinnung:Durch die Wärme-Rückge-winnung der Abluft reduziertsich der Energiebedarf zumHeizen einer Halle um bis zu70%.

Außenluft

Zuluft

Fortluft

Abluft

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Prozessbedingt entstehen an den Produktions-standorten eine Reihe von Emissionen in Formvon Luftschadstoffen, Lärm und Erschütter-ungen. Die kontinuierliche Verbesserung desbetrieblichen Umweltschutzes bedeutet indiesem Zusammenhang auch die Entwicklungund Einführung von sowohl emissionsarmenals auch energiesparenden Verfahren.

Die entstehenden Luftschadstoffe lassen sichim Wesentlichen auf Verbrennungsvorgänge(Gebäude- und Prozessbeheizung, thermischeNachverbrennung, Betrieb von Trocknern), den Einsatz von Lösemitteln und die Verarbei-tung von Materialien zurückführen, die in Form von Partikeln und Gasen in die Luft gelan-gen. Durch den Einsatz moderner Techno-logien konnte der Ausstoß an Luftschadstoffenim Laufe der Jahre reduziert werden. Maßgeb-lich dazu beigetragen hat die Einführung von lö-semittelarmen bzw. -freien Lackierverfahren.Zukünftig werden sich die Anstrengungen ver-stärkt auf die Reduzierung der Lösemittel unddie Minderung des Kohlendioxid (CO2)-Aussto-ßes konzentrieren. Schwefeldioxide (z.B. SO2)und Stickoxide (NOx) sind wegen der bereitseingeführten Maßnahmen auf einem niedrigenNiveau.

Kohlendioxid/Kohlenmonoxid Die Sonneneinstrahlung erwärmt die Erde.Schichten aus Wasserdampf und Kohlendioxid(CO2) in der Erdatmosphäre verhindern, dassdie Wärmestrahlung, die die Sonne tagsüber zurErde schickt, nachts ungehindert in den Welt-raum entweichen kann.

Ohne diese Schichten wäre die Erdoberflächeextremen Temperaturschwankungen aus-gesetzt. Durch die verstärkte Nutzung fossilerEnergiereserven wird bei der Verbrennungmehr CO2 freigesetzt, als Pflanzen während ih-res Wachstums binden können. Dadurch steigtder CO2- Gehalt in der Erdatmosphäre und esstellt sich ein sogenannter Treibhauseffekt ein.

Die Reduzierung des CO2- und CO-Ausstoßeswird in der Produktion über die sparsame Ver-wendung von Strom, Wärmeenergie, Druckluftund Kraftstoffen an Prüfständen gesteuert.Dabei steht auch der Energieverbrauch zur pro-duktionsfreien Zeit im Fokus. CO-Emissionenwerden durch optimale Einstellung der Ver-brennungsprozesse minimiert.

Schwefeldioxide und StickoxideSchwefeloxide entstehen bei der Verbrennungschwefelhaltiger fossiler Brennstoffe wie zumBeispiel Heizöl oder Dieselkraftstoff. In Verbin-dung mit Wasser bilden sie aggressive Säuren,die mit den Stickoxiden eine Versauerung desBodens bewirken können.

Verbrennungsprozesse erzeugen mit Stickstoffaus der Umgebungsluft große Mengen anStickoxiden. Unter Einwirkung von Sonnenlichtkönnen Stickoxide zu so genannten Photooxi-dantien reagieren, zu denen das Ozon gehört.Ozon ist Hauptbestandteil des an heißen Tagenauftretenden bodennahen Sommersmogs.

Organische Lösemittel/KältemittelOrganische Lösemittel halten Lacke und Farbenfür den Lackauftrag auf der Karosserie in flüs-sigem Zustand. Auf Grund ihrer Flüchtigkeit ge-langen diese Verbindungen in die Atmosphäreund tragen zur Luftverschmutzung und alsVorläufersubstanzen zur Bildung des bodenna-

Emissionen.Die Fahrzeugproduktion verursachtEmissionen, die sich unterschiedlich auf dieUmwelt auswirken.

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hen photochemischen Sommersmogs bei.Über thermische Nachverbrennungen werdenbei hohen Temperaturen organische Lösemittelvollständig zu Kohlendioxid (CO2) und Wasseroxidiert.

Die Mehrzahl der als Kältemittel verwendetenhalogenierten Kohlenwasserstoffe zeichnetsich durch hohe Stabilität, gute Aufnahmefähig-keit im Fettgewebe von Lebewesen undgeringe biologische Abbaubarkeit aus. SteigenKältemittel in die Stratosphäre auf, greifen siedie vor UV-Strahlen schützende Ozonschichtan. BMW setzt im Gebäudebereich sehrsparsam Klimaanlagen mit Kältemitteln ein. Für Klimaanlagen in BMW Automobilenzeichnet sich ein Trend zum Einsatz von Kälte-mitteln ohne Ozon abbauendes Potential ab,z.B. CO2.

Partikel Partikel sind feste oder flüssige Stoffe, die über Abgase in die Luft gelangen können. We-sentliche Quellen im Produktionsbereich sind Schweißrauche und Schleifstäube aus demKarosseriebau sowie Lackpartikel aus derLackiererei. Partikel werden gefiltert und abge-trennt (siehe Tabelle unten).

SchallSchall, Geräusche und Erschütterungen werdenüber die Luft und den Boden übertragen.Schon in der Planung wird über Schallprogno-sen versucht, diese Auswirkungen zu mini-mieren. Beim Betreiben der Produktionsanlagenwird regelmäßig auf die Vermeidung von ver-haltensbedingten und technischen Schallemis-sionen hingewirkt. Weitere Schallquellen sindBaustellen, für die BMW Group als Auftraggeberneben dem Auftragnehmer die generelle Ver-antwortung wahrnimmt.

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TätigkeitVerbrennung fossiler Brennstoffe (Heizöl, Erdgas)

Verdunstungsprozesse wässriger und organischer Lösemittel

Entweichen von halogeniertenKohlenwasserstoffenAusstoß von Partikeln über dieAbluft

Produktion (Stapler, Lüftungsanlagen, Lkw-Verkehr)Baustellenbetrieb

Betrieb von Großpressen

UnternehmensbereichLackiererei RohbauMontage – NachlackGießereiEnergieversorgungAntriebs- und Fahrwerks-systeme, Prüfstände

LackierereiMontage (Nachlack und Konservie-rung)

Energieversorgung (Kälteanlagen)Rohbau Lackiererei

Je nach Produktions-situation oder Bautätigkeit

Presswerk

UmweltauswirkungenCO2: verursacht anthropogenenTreibhauseffekt

CO: führt zur Verminderung der Sauerstoffbindung im BlutSO2: führt zu Versauerung von Ge-wässern und Böden

NOx: verursacht durch Ozonbildung den sogenannten SommersmogSommersmogGeruchsbelastung

Ozonabbau in der Stratosphäre

Belastung der Atemwege

Lärmbelastung

Erschütterungen

Umweltaktivität• Senkung der Grundlastenergie

(Energieverbrauch zu pro-duktionsfreier Zeit)

• Optimierung der Verbrennungsprozesse

• Einsatz schwefelarmer Brenn-stoffe wie Erdgas, Fernwärmeoder leichtem Heizöl

• Einsatz NOx-armer Brenner

• Einsatz wasserverdünnbarerLacke für Füller- und Basislack-ierung

• Einsatz lösemittelarmer Zwei-Komponenten-Klarlacke undemissionsfreier Pulver-Klarlack-technologie

• Thermische bzw. regenerativeNachverbrennungsanlagen

• Substitution• Optimierte Wartung und Betrieb• Elektrostatische Auftragsverfah-

ren beim Lackiervorgang undVenturiwäscher in den Spritzka-binen

• Bautechnischer Lärmschutz derGebäude (Gebäudehülle undSchalldämpfer auf Lüftungs-technik)

• Lärmschutzmaßnahmen im Au-ßenbereich durch Abschirmung,Verlagerung lärmintensiver Arbei-ten, Beschwerdemanagement

• Gekapselte Pressen zum Unter-grund schwingungsisoliert bzw.mit Schwingungselementennachgerüstet

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Die BMW Group setzt sich für einen nachhal-tigen Umgang von Materialien und Stoffen ein.Dabei stellt die BMW Group nicht nur sicher,dass die Auswahl und Verwendung von chemi-schen Stoffen und Materialien gesetzeskon-form ist, sondern bezieht auch neue wissen-schaftliche Erkentnisse früh in die Entwicklungmit ein. Der Prozess „Freigabe ChemischerProdukte“ stellt sicher, dass im Unternehmenweltweit nur gewerbehygienisch geprüftechemische Produkte zum Einsatz kommen und

Einsatz von Material und Stoffen.Der wirtschaftliche und verantwortungsvolleUmgang mit Betriebsstoffen schont Ressourcenund entlastet die Umwelt.

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Tätigkeit Einsatz flüssiger Stoffe wie Lacke,Öle, Reiniger, Bremsflüssigkeit, organische Lösemittel, Chemikalienfür die PUR-Schäumerei in Boden-nähe

Nutzung Gefahrstoffe, Konservier-stoffe

UnternehmensbereichWerkzeugbau Presswerk Tankanlagen für die Fahrzeug-Befüllung Sitzeschäumerei Montage

Alle Bereiche, besondersLackiererei Montage

Umweltauswirkungen BodenbelastungGewässerbelastung

Verbrauch endlicher Ressourcen (Gefahrstoffe)Luftbelastung

Umweltaktivität• Rückhaltesysteme für wasser-

gefährdende Stoffe• Doppelwandige unterirdische

Lagerbehälter und Rohrleitun-gen

• Teilweise Einführung eines IT-gestützten Grundwassermodellszur gezielten Schadensminimie-rung in Notfällen

• Laufende Überprüfung derMöglichkeit zur Reduktion undSubstitution von Gefahrstoffenzur Risikominimierung

• Laufende Überprüfung derMöglichkeit zur Reduktion undSubstitution von Gefahrstoffenzur Risikominimierung

alle erforderlichen sicherheitstechnischen Maß-nahmen beim Einsatz dieser Produkte einge-halten werden. Dadurch wird ein umfangreicherSchutz vor chemischen Produkten für dieBMW Mitarbeiter, die Umwelt und die BMWKunden gewährleistet. Bauteile der Fahrzeugeund Motorräder der BMW Group werden mitihren Werkstoffen und chemischen Inhaltsstof-fen in sogenannten Materialdatenblätternerfasst. Lieferanten geben hierzu in IMDS (Inter-nationales Material Daten System) die erfor-derlichen Daten ein. Der zugehörige Prozess„Materialdatenblatt“ stellt sicher, dass nurMaterialien eingesetzt werden, welche die ho-hen Anforderungen an die Wiederverwertungerfüllen und keine gefährlichen chemischen In-haltsstoffe enthalten.

Durch diese beiden definierten Prozesse über-prüft die BMW Group die Einhaltung der ge-setzlichen Vorgaben (z.B. Altfahrzeugrichtlinie,Gefahrstoffverordnung). Sie ist aber auch gutaufgestellt, neue gesetzliche Forderungen z.B.aus der europäischen REACH Gesetzgebungzur Registrierung von chemischen Produktenoder dem Globally Harmonized System zurKlassifizierung und Kennzeichnung von chemi-schen Produkten effizient und schnell umzu-setzen.

Umweltschonende Vor-behandlung in der Lackie-rerei:Durch die Vorbehandlung derKarosserien in neuartigenVario-Shuttle-Anlagen redu-ziert sich der Einsatz vonChemikalien sowie das Abwas-ser- und Abfallaufkommen.

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Vermeiden. Verwenden. Verwerten. BeimThema Abfall verfolgt die BMW Group einekonsequente, dreistufige Strategie: So weit wiemöglich werden Abfälle vermieden oder alsWertstoff wiederverwendet. Nur was nicht oh-ne Qualitätsverlust erneut eingesetzt werdenkann, wird schließlich verwertet. Erst wennauch die Verwertung nicht mehr möglich ist,wird der Abfall beseitigt.

Abfälle überwachenEin IT-gestütztes Abfall-Informationssystem(ABIS) erlaubt jederzeit einen genauen Überblicküber die Abfallströme. So können Veränderun-gen sofort erkannt und Vermeidungsstrategiensystematisch entwickelt werden. Beispiele für Maßnahmen zur Abfallvermeidungsind:

Weniger Blechabfälle in den Presswerkendurch Zuschnittsoptimierung Hoher Qualitätsmaßstab bedeutet wenigerAusschussMehrweg- statt EinwegverpackungenWenn Einwegverpackungen nicht zu vermeidensind, wird Recyclingmaterial vorgezogen.

Alle relevanten Bereiche in den Entsorgungs-zentren der Werke sind überdacht und gegen-über dem Untergrund durch flüssigkeitsdichteBodenwannen gesichert. Alle Vertragspartner imBereich der Abfallentsorgung werden zusätz-lich zu bereits bestehenden Zertifizierungen vorVertragsabschluss und anschließend regel-mäßig von den Abfallbeauftragten der Werkeeinem für die BMW Group spezifischenEntsorgeraudit unterzogen.

Einweg-Verpackungen vermeidenEin Automobil der BMW Group besteht ausrund 20.000 Einzelteilen, die zu einem erhebli-chen Teil von Zulieferbetrieben hergestelltwerden. Eine gezielte Verpackungsplanung derMaterialversorgung mit hohem Anteil an Mehr-weg- oder Rücknahmesystemen ermöglicht es,bei maximaler Transportsicherheit die Mengenan Verpackungsabfall zu minimieren.

Indirekter UmweltaspektEinen indirekten Einfluss auf die Umweltaus-wirkung nimmt die BMW Group über die Art derVerwertung oder Beseitigung von Abfällen(Recycling, Verbrennung, Behandlung, Deponie-rung). So verursachen zum Beispiel Abfallver-brennungsanlagen u. U. Luftverunreinigungen.Die Deponierung steigert andererseits denVerbrauch an Deponieraum und birgt für zukünf-tige Generationen ein Risiko für potenzielleBoden-, Luft- und Grundwasserverunreinigun-gen.

Die BMW Group stellt durch kontinuierlicheErhöhung des Verwertungsanteils ihrer Abfälle den Rücklauf in den Stoffkreislauf miteinem Minimum an Umweltauswirkungensicher.

Abfallaufkommen.Vermeidung, verträgliche Verwertungund Beseitigung von Abfällen.

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TätigkeitAnfall und Transport von Abfällen

Einsatz von Verpackungsmaterial

UnternehmensbereichAlle UnternehmensbereicheHauptverursacher sind:PresswerkLackierereiMontageAntriebs- und Fahrwerkssysteme

LogistikVerpackungsplanungAbfallanfallstelle Montage

UmweltauswirkungVerbrauch endlicher RessourcenBei unsachgemäßer HandhabungLuft-, Boden- und Gewässer-belastung

Verknappung von Verbrennungs-kapazitätenLuftbelastung bei der Verbrennung

Umweltaktivität• Abfallvermeidung • Erhöhung der Verwertungsquo-

te durch sortenreine Abfalltren-nung

• Auditierung /Kontrolle der Ver-tragspartner im Abfallbereich

• Ausstattung von Entsorgungs-plätzen mit geeigneten Boden-wannen

• Förderung von Mehrweg- undRücknahmesystemen

• Einsatz wieder verwertbarer Ver-packungsmaterialien

Sauber getrennt:Durch Mehrwegverpackun-gen, sortenreine Trennung undhohe Recyclingquoten lässtsich die zu beseitigende Ab-fallmenge deutlich reduzieren.

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Wasser ist für die BMW Group eine kostbareRessource. In der betrieblichen Verwendung vonWasser wird der minimal mögliche Einsatz undVerbrauch angestrebt, um den lebenswichtigenRohstoff Wasser so weit wie möglich als Le-bensgrundlage und Allgemeingut zu erhalten.

Das für Produktion und Sozialbereiche benötig-te Trink- und Brauchwasser wird als Stadt-wasser bezogen. An einigen Standorten wirdStadtwasser durch oberflächennahes Grund-wasser zur Schonung der Trinkwasserreservenersetzt und insbesondere für Kühlzwecke ver-wendet. Abgesehen von einer geringen Erwär-mung erfährt das Grundwasser keine Beein-trächtigung.

Wasserkreisläufe helfen sparenUm unverhältnismäßigen Verbrauch von Wasserzu vermeiden, wird dieses – wo immer möglich– im Kreislauf geführt.Dies gilt sowohl für die Produktionsverfahren –wie zum Beispiel bei Kühlschmierstoff-Anlagenin der mechanischen Fertigung – als auch für eingesetzte Kühl- und Waschwässer. DurchBadpflegemaßnahmen wie die analytischeÜberwachung und exakte Chemikaliendosierungwird ein vorzeitiger Neuansatz und somit er-höhter Wasserbedarf vermieden. Wasserrecyc-ling wird zum Beispiel in der Lackiererei, inFahrzeugwaschanlagen oder der Qualitätskon-trolle umgesetzt. So wird das bei der Dicht-heitsprüfung fertiger Fahrzeuge benötigte Was-ser zur Gewährleistung der optimalen Pro-duktqualität gereinigt und im Kreislauf für den-selben Prozess wieder verwendet.

Regenwasser schließt den KreislaufIm Wasserkreislauf spielt der Niederschlag (Re-gen) eine bedeutende Rolle. Regenwasserbildet nach dem Versickern Grundwasser oderspeist direkt die Oberflächengewässer. Umeine Unterbrechung dieses Kreislaufs und un-nötige Aufwendungen im Kanalnetz zu ver-meiden, wird Niederschlagswasser nach Mög-lichkeit versickert. Hier wurden zum Teil erheb-liche Investitionen zur Einrichtung von Rigolen(unterirdische Versickerungsbauwerke) getätigt.

Wasserverbrauch.Geschlossene Kreisläufe, Wiederaufbereitungund der Einsatz von Grundwasser schonen dieTrinkwasserreserven.

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Tätigkeit Sanitäre und betriebliche Verwen-dung von StadtwasserVerwendung von Brunnenwasser für industrielle Zwecke

Unternehmensbereich Alle BereicheStandortdienste: Energie- und Medienversorgung

UmweltauswirkungTrink- und Grundwasser-verknappung durch Entnahme von Stadtwasser Trink- und Grundwasser-verknappung durch Entnahme von Brunnenwasser (mögliches Absinken desGrundwasserspiegels, ggf. Wasserverknappung)

Umweltaktivität• Wasserrecycling wie Kaskaden-

spülung, Schleifwasserrecycling,Kreislaufführung bei Emulsions-anlagen und Waschmaschinen

• Badpflege zur Standzeitverlän-gerung

• Entnahme von oberflächenna-hem Grundwasser zur Scho-nung der Trinkwasserreserven

• Regenwasserversickerung

Sparsamer Umgang:In den Kabinen zur Dichtheits-prüfung schont die Kreislauf-führung und Wiederaufberei-tung die Trinkwasserreserven.

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Durch die Betriebstätigkeiten und Produktions-prozesse fallen ölige und schwermetallhaltigeAbwässer an. Je nach Produktionsprozess kön-nen verschiedene Schadstoffe enthalten sein:Schwermetalle wie zum Beispiel Zink, Nickel undKupfer können sich in Wasserlebewesen anrei-chern und in die Nahrungskette gelangen. Nitra-te können ein stark erhöhtes Nahrungsangebotfür kleinere Wasserlebewesen zur Folge haben.Dies kann in den Vorflutern (Flüssen) zur Über-handnahme einzelner Arten auf Kosten andererführen. Die Folge ist unter Umständen die Sau-erstoffzehrung bis hin zum Kippen eines Ge-wässers.

Öle und Fette sind wassergefährdende Stoffeund können Gewässer belasten und somit fürdie Trinkwassergewinnung unbrauchbar machen.Lösungsmittel sind organische Verbindungen,die andere Stoffe lösen können, ohne siechemisch zu verändern. In der Industrie werdensie vor allem für Lacke und andere Beschich-tungsmittel zum Reinigen und Entfetten verwen-det. Sie können auf Bakterien und Algen einetoxische Wirkung haben, was insbesondere inkommunalen Kläranlagen zu Beeinträchtigungenführen kann. Die Abwässer aus der Produktionwerden in betriebseigenen Abwasserbehand-lungsanlagen behandelt, wobei die Inhaltsstoffeentfernt bzw. reduziert werden. So vorgereinigtwerden sie gemeinsam mit den Sanitärabwäs-sern über das öffentliche Kanalnetz den kom-munalen Kläranlagen übergeben. Diese leitennach einem weiteren biologischen Reinigungs-prozess das gereinigte Wasser in öffentlicheGewässer.

Ständige Überwachung Die übergebenen Abwässer werden entsprech-end den behördlichen Auflagen regelmäßiganalysiert und überwacht. Die zuständigen Stel-len in der BMW Group untersuchen dabei weitmehr Parameter als der Gesetzgeber vorschreibt.Die zahlreichen Aufbereitungsschritte undKontrollmaßnahmen verhindern, dass es in denkommunalen Kläranlagen zu Behinderungenbeim Reinigungsprozess kommt. Die Kanalsys-teme der Standorte der BMW Group werdensystematisch mit Videokameras auf Schädenuntersucht. Defekte Kanalteile werden repariertoder erneuert.

Niederschlagswasser von Straßen und Dächernversickert nach Möglichkeit oder wird über einseparates Kanalsystem in einen Vorfluter (Fließ-gewässer) eingeleitet. Eine Überlastung vonnachgelagerten Anlagen, wie zum Beispiel kom-munalen Kläranlagen, wird durch Regenwasser-versickerung vermieden.

Abwasseraufkommen.Werksinterne Abwasserbehandlung entlastet kommunale Kläranlagen.

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TätigkeitenWasserintensive Kühl- und Waschprozesse

Verwendung von Lacken, undBetriebsmitteln, Auslösung aus Metall-Legierungen

Verwendung von (Kühl-) Schmier-stoffen, flüssigen Betriebsmitteln wie Maschinen-Öle, Reiniger, Gleit-mittel etc.

Verwendung von Lösungsmitteln in Lacken, ReinigungsmittelVerwendung von Reinigern undBetriebsmitteln auf saurer oderalkalischer Basis

UnternehmensbereichLackierereiAntriebs- und FahrwerkssystemeLeichtmetall-Gießerei

LackierereiAntriebs- und FahrwerkssystemeLeichtmetall-GießereiInnenaustattungAntriebs- und FahrwerkssystemeWerkzeugbauPresswerkLeichtmetall-GießereiInnenaustattungLackierereiAntriebs- und FahrwerkssystemeLackierereiAntriebs- und FahrwerkssystemeLeichtmetall-GießereiInnenausstattung

UmweltauswirkungenGewässerbelastung durch Einleitung großer Mengen vonProzessabwasser,thermische BelastungGewässerbelastung durch Einleitung von Schadstoffen

Gewässerbelastung durch Einleitung von Ölen und Fetten,Tensiden und Nitrat

Gewässerbelastung durch Einleitung von Lösungsmittel

Gewässerbelastung durch Veränderung des pH-Wertes

Umweltaktivität• Wasserrecycling• Geschlossene Kreisläufe• Badpflege von Wasch- und

Emulsionsanlagen• Substitution in Betriebsstoffen• Fällung /Flockung oder Nano-

filtration in betriebsinternerAbwasserbehandlungsanlage

• Betriebsmittel mit geringer Wassergefährdungsklasse

• Leichtflüssigkeitsabscheider• Ultra- und /oder Nanofiltration

• Substitution von organischenVerbindungen

• Substitution aggressiver Medien• Neutralisation

Saubere Sache:Durch regelmäßige Kontrollenwird die Wirksamkeit der Rei-nigungsanlagen gewährleistet.

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Der Boden gehört zu den nicht erneuerbarenRessourcen. Zur Sicherstellung seiner nachhal-tigen Nutzung und zur Vermeidung von nega-tiven Bodenveränderungen und Grundwasser-verunreinigungen hat die BMW Group ent-sprechende Vorsorgestrategien und -initiativenentwickelt und umgesetzt.

Schon bei der Auswahl neuer Standorte, beiUmbauten an Gebäuden und Flächen sowiewährend des Betriebes werden Maßnahmenzum Schutz des Bodens geplant und realisiert.

Nachhaltige BodennutzungBei der Ermittlung des Flächenbedarfs werdendie aktuellen Nutzungsanforderungen heran-gezogen. Optionsflächen werden weder bereit-gestellt noch vorbereitet. Durch diese strate-gische Vorgabe wird erreicht, dass Flächenver-brauch und Bodenversiegelung minimiertwerden.

Machbarkeitsstudien für Standortentwicklungs-projekte berücksichtigen bereits die umwelt-relevanten Anforderungen. Durch eine so genannte Altlastenrecherche mitnachfolgenden Boden- und Grundwasserun-tersuchungen – bei Gebäudeumbauten wird dieBausubstanz untersucht – wird in einer sehrfrühen Planungsphase die Umweltrelevanz desVorhabens ermittelt und bewertet. Die Ergeb-nisse sind eine wesentliche Grundlage für dieWeiterführung des Projektes.

Auch die Budgetplanung, die zeitliche Durch-führung und die Lastenhefte für die ausführen-den Firmen werden dadurch wesentlich beein-flusst.

Schutz vor Kontaminationen des Bodensund des GrundwassersOberstes Ziel ist es, Verunreinigungen von Bo-den und Grundwasser von vornherein zu ver-meiden. Organisatorische und technische Maß-nahmen wie z. B. abgedichtete Bodenbeläge,Leckwarngeräte, Auffangwannen, doppelwan-dige Tanks und Rohrleitungen sind Teil des prä-ventiven Boden- und Grundwasserschutzes.

Alle Anlagen zum Umgang mit wassergefähr-denden Stoffen werden erfasst, bewertet undin einer Datenbank (VAwS-Datenbank) doku-mentiert. Außerdem werden an einigen Stand-orten Grundwassermodelle eingesetzt, mitderen Hilfe die Ausbreitung möglicher Schad-stoffeinträge in das Grundwasser simuliertwerden kann.

An allen Standorten der BMW Group wird dieGrundwassersituation durch Grundwasserpegelüberwacht und die chemisch-biologische Be-schaffenheit des Grundwassers mehrmals imJahr überprüft.

Durch all diese Instrumente können umweltrele-vante Einflussgrößen frühzeitig erkannt undGefährdungsrisiken für Grundwasser und Bo-den auf ein Minimum reduziert werden.

Bodennutzung/Grundwasserschutz.Nachhaltiger Umgang mit den RessourcenBoden und Grundwasser.

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TätigkeitFlächennutzung früherer Grund-stückseignerUmgang mit wassergefährdendenStoffen

Erstellung von Gebäuden, befestigten Flächen (Wege und Plätze) und der Infrastruktur

UnternehmensbereichBau: Neubau/Erweiterung

Alle Bereiche

Planung, Bau

UmweltauswirkungenBodenbelastung durch bestehendeAltlastenBodenbelastung durch unsachge-mäßen Umgang

Flächenverbrauch und Boden-versiegelung (Ableitung von Regenwasser)Beeinträchtigung des Landschafts-bildes

Umweltaktivität• Beprobung und ggf. vollständige

Sanierung• Doppelwandige Tanks • Sicherungsmaßnahmen bei

Umschlagsplätzen• Sicherheitspaletten• VAwS-Datenbank• Grundwassermodell• Funktionsgerechte Werks- und

Fertigungsstrukturen• Logistikkonzepte• Schaffung von Ausgleichsflächen• Regenwasserversickerung• Ansprechende Gestaltung der

Industriebauten in Architekturund Ausführung

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Um die Mobilität auch für die kommendenGenerationen nachhaltig zu gestalten, entwickeltdie BMW Group alternative Antriebskonzepte,senkt kontinuierlich den Flottenverbrauch, erar-beitet neue Recycling-Konzepte und engagiertsich in der Vernetzung verschiedener Verkehrs-träger.

Bereits im Produkt-Entstehungs-Prozess wer-den ökologische Kriterien festgeschrieben.Dabei werden nicht nur die Produkte entwickelt,sondern auch die Fertigungs- und Montage-prozesse geplant.

Die Methodik der ökologischen Bauteilbilanzie-rung hat sich zur Beurteilung der Umweltaus-wirkungen fest etabliert: Hierbei wird durch dieAnalyse der verursachten Rohstoff- und Ener-gieströme sowie der dabei entstehenden Emis-sionen der gesamte Produkt-Lebenszyklus be-wertet. Der ökologische Vergleich erstreckt sichvon einzelnen Bauteilkonzepten über die Be-wertung alternativer Antriebskonzepte wie etwaden Wasserstoff- oder Elektroantrieb.

Flottenverbrauch deutlich gesenktBereits vor acht Jahren wurde mit EfficientDynamics eine umfassende Entwicklungsstrate-gie zur Senkung des Flottenverbrauchs verab-schiedet. Efficient Dynamics ist ein Innovations-paket für geringen Kraftstoffverbrauch und re-duzierte CO2-Emissionen. Es wirkt nicht nur ineinzelnen Nischenmodellen, sondern in dergesamten Fahrzeugflotte.

Details zum produktbezogenen Umweltschutzsind im BMW Group Sustainable Value Reportbeschrieben. www.bmwgroup.com/sustainability

Produkt, Design und Entwicklung.Schon in der Entwicklung wird aufUmweltverträglichkeit über dengesamten Lebenszyklus Wert gelegt.

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Neutralisierung pyrotech-nischer KomponentenAirbags und andere pyrotech-nische Komponenten werdenso konzipiert, dass sie amLebensende eines Fahrzeugsohne manuelle Demontageausgelöst werden können.

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Die BMW Group ist nicht nur für die Umwelt-verträglichkeit ihrer Produkte und Produktionverantwortlich. Vielmehr gilt es, auch über die Werksgrenzen hinaus Menschen und Um-welt durch nachhaltiges Handeln zu schützen.

Verantwortung übernehmenDie Umweltleitlinien der BMW Group sindGrundlage des Handelns im gesamten Konzern.Sie sind eine Aufforderung an alle Mitarbeiter,in Prozessen und an Produkten ökologischeSchwachstellen zu erkennen und gefundeneLösungen engagiert umzusetzen. Dies giltauch für externe Partner wie Auftraggeber, Zu-lieferer und Vertragspartner. Um die Einhal-tung der Handlungsgrundsätze sicherzustellen,werden sie in das Umweltmanagement-System integriert.

Verantwortung wahrnehmen durch Dialog.Kommunikation und Einbindung sindEckpfeiler der Umweltpolitik der BMW Group.

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Geschulte Einsatzkräfte:Die BMW Werkfeuerwehrentragen dazu bei, die Restrisi-ken zu minimieren und helfenauch außerhalb der Standort-grenzen.

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Externe KommunikationIn zahlreichen regionalen und überregionalenVeranstaltungen, Tagungen und Vorträgenbemüht sich die BMW Group um Austauschmit den Nachbarn und der Öffentlichkeit.Tägliche Werksführungen sowie Tage der offe-nen Tür bieten die Gelegenheit, sich die Werke und die Entwicklungen im Umweltbe-reich näher anzusehen.

Ein weiteres Informationsangebot der BMWGroup stellen Berichte und Broschüren dar.Insbesondere die Umwelterklärungen der ein-zelnen Standorte und der Nachhaltigkeits-bericht des Gesamtunternehmens versteht dieBMW Group als ein Forum, um den aktuellenStand des Umweltschutzes, seine Erfolge undmögliche Verbesserungen vorzustellen.Internetauftritte der BMW Group und der Werkeergänzen das Kommunikationsspektrum.

Interne KommunikationJeder Mitarbeiter trägt selbst zur Verbesserungder umweltorientierten Leistung der BMWGroup bei. Vor allem das Vorbild der Führungs-kräfte spornt zu umweltbewusstem Verhaltenan. Neben Aus- und Weiterbildung sowie Infor-mation zu Umweltschutzthemen bewirkt auch der tägliche verantwortungsvolle Umgang mit Materialien und Anlagen einen Bewusst-seinswandel. Auf diese Weise soll die vollstän-dige Integration aller Umweltschutzbelange indie Betriebsabläufe erreicht werden. Zusätzlichzur Verbesserung der fachlichen Qualifikationfördert die BMW Group auch die Kreativität ihrerMitarbeiter. Vorschläge und Ideen zur Verbes-serung der betrieblichen Abläufe und somitauch zum Thema Umweltschutz werden überdas interne Ideenmanagement „imotion“ ge-prüft und häufig auch prämiert.

Externe PartnerDie Zulieferer werden von der BMW Groupzunehmend in ökologische Fragen einbezogen.Gemeinsam sollen Ressourcen effizientergenutzt und Belastungen für die Umwelt ver-mieden werden. Die BMW Group will mit ihnengemeinsam Produktions- und Serviceinno-vationen sowie Alternativen für eine ressourcen-schonendere Gestaltung der Produkte und desWertschöpfungsprozesses entwickeln.

Die BMW Group hat den Anspruch, dass Zulie-ferer ein zertifiziertes Umweltmanagement-system gemäß DIN ISO 14001 oder ein davonabgeleitetes, anerkanntes und zertifiziertesUmweltmanagementsystem für den Produkti-onsstandard etabliert haben und die Umwelt-leitlinien der BMW Group berücksichtigen. DieEinhaltung von gesetzlichen Vorgaben muss,ebenso wie die Konformität mit den Standardsder BMW Group, gewährleistet sein.

UmweltrisikenObwohl sich die BMW Group um größtmögli-che Sicherheit für die Umwelt bemüht, bestehtein Restrisiko. Zur Minimierung von Umwelt-risiken (Brandfall, Umgang mit chemischen Pro-dukten und Fertigung) sind zahlreiche techni-sche (siehe vorangegangene Kapitel) und orga-nisatorische Maßnahmen getroffen worden.An nahezu allen Standorten der BMW Group isteine Werkfeuerwehr in Bereitschaft, andern-falls besteht eine direkte Notfall-Kommunikationzur örtlichen Feuerwehr.

Das Hauptaugenmerk liegt auf dem vorbeugen-den Brandschutz. Fachleute der Versichererund eigenes Personal nehmen regelmäßige Be-gehungen aller Anlagen vor. Die Mitarbeiterwerden in Unterweisungen geschult. Auch fürmögliche umweltrelevante Unfälle sind dieWerkfeuerwehren gerüstet: Einsatzwagen mitentsprechender Ausrüstung stehen bereit.In einem Alarm- und Gefahrenabwehrplan istbeschrieben, welche speziellen Aufgaben die damit betrauten Mitarbeiter im Alarmfall zuübernehmen haben. Für Betriebsstörungen mit Wirkung nach außen haben die Werke frei-willig eine betriebliche Katastrophenschutz-Organisation (BKO) eingerichtet. Der hierfürverantwortliche Einsatzstab tritt regelmäßig zuÜbungszwecken zusammen.

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Nachwuchs fördern:Werksführungen und Informa-tionsveranstaltungen spre-chen auch Schüler und Stu-denten an.

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Dieses Kapitel behandelt die Maßnahmen zurVerminderung der Umweltauswirkungen durchden von der BMW Group induzierten Verkehr.Die wesentlichen Wirkungen des Straßen- undSchienenverkehrs auf die Umwelt und das Um-feld sind:• Energiebedarf• Flächenverbrauch• Schadstoffbelastungen und CO2-Emissionen• Lärmbelastungen

Der Energieverbrauch des Verkehrs zeigt beiallen Verkehrsträgern die typischen Umweltaus-wirkungen aus der Verbrennung von Benzinund Diesel. Die resultierenden Wirkungen ent-sprechen im Wesentlichen den im Kapitel„Emissionen” beschriebenen Umweltauswir-kungen. Die BMW Group ist deshalb ständig bemüht, den Zu- und Auslieferverkehr sowie denIndividualverkehr der Mitarbeiter durch ver-schiedene Maßnahmen auf geringem Niveauzu halten.

Reduzierung des motorisierten Indivi-dualverkehrs Werksbussysteme und Vergünstigungen im öf-fentlichen Nahverkehr entlasten den regiona-len und örtlichen Verkehr deutlich. Die Werks-busse, die aus einem großen Einzugsgebietviele tausend Mitarbeiter in die verschiedenenWerke befördern, legen pro Arbeitstag eine Gesamtstrecke von mehreren zehntausend Kilo-metern zurück. Sie tragen hierdurch in erheb-lichem Maße zu einer Reduzierung der Pkw-Be-lastungen auf den Straßennetzen in den Haupt-verkehrszeiten bei.Um Fahrgemeinschaften zu fördern, richtet dieBMW Group an den Standorten computerge-steuerte Mitfahrerzentralen ein.

Bahntransport/Auslieferung Die BMW Group reduzierte konsequent die Um-weltbelastungen, die durch den Transport derWarenströme von der Beschaffung bis zu Aus-lieferung entstehen. So halbierte sich im Jahr2008 der Anteil der Anteil der Luftfracht an dergesamten Transportleistung für die Werke imAusland durch eine weiter optimierte Versor-gungsplanung. Die Luftfracht hat damit nur nocheinen Anteil von 0,1 % an der gesamten Trans-portleistung. Der Anteil der Seefracht stieg von76,8 % im Jahr 2007 auf 79,1% im Jahr 2008.Der Anteil der Transporte auf dem Schienen-weg ging nach 6,9 % im Vorjahr leicht auf 6,3 %zurück. Der Anteil der Straße liegt bei 14,5 %im Jahr 2008.

Insgesamt verlassen über die Hälfte aller Neu-fahrzeuge die Werke auf dem Schienenweg.

Verkehr.Intelligente Vernetzung der Verkehrsystemereduziert die Verkehrsbelastung.

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Motorradfahrer auf der ganzen Welt vertrauenauf die Qualitäten der am Standort Berlin gefer-tigten BMW Motorräder. Das weltweite BMW Händlernetz und eine aus-geklügelte Fertigungssteuerung ermöglichenes, dass jeder Kunde seinen Traum auf zweiRädern aus einer Vielzahl von Modellen, Farbenund Sonderausstattungen auswählen kann.

Die Motorradproduktion erfolgt in exakt geplan-ten und präzise gesteuerten Arbeitsschritten.Rahmen und Fahrwerksteile entstehen in einerKombination aus automatisier Anlagentech-nik und Handarbeit. Im Motorenbau werden dieKomponenten aus den Bearbeitungszent-ren der mechanischen Fertigung zu Triebwer-ken montiert. Dabei demonstriert der Moto-renbau hohe Flexibilität, denn entsprechend derKundennachfrage werden Bauteile von Zwei-und Vierzylindermotoren in beliebiger Reihen-folge bearbeitet und montiert.

Kundenorientierte ProdukionAnders als die Automobile erhalten BMW Mo-torräder ihren brillianten Glanz zum Teil noch vonHand. Besondere Fähigkeiten beweisen hierdie Lackiererei-Spezialisten vor allem bei Zwei-und Mehrfarblackierungen und Linierungen.

Neben den internen Lieferanten Rahmenbau,mechanische Fertigung, Lackiererei, Radmonta-ge, Antriebs- und Fahrwerkssysteme sorgenauch externerne Lieferanten dafür, dass alle be-nötigten Teile in der richtigen Menge zum rich-tigen Zeitpunkt und in der geforderten Qualitätam richtigen Montageort verfügbar sind. DasKernstück der Motorradmontage ist ein Decken-fördersystem mit Montagegehängen. Darinsind die Motorräder höhenverstellbar und dreh-bar – also für die Mitarbeiter ergonomisch opti-mal – befestigt.

Am Ende der Montagelinie absolvieren die Mo-torräder ein umfangreiches Testprogramm aufdem Rollenprüfstand, bevor sie gut verpackt denWeg zum Kunden oder Händler antreten. Bedingt durch die Vielfalt an Farben, Motorisie-rungen und Sonderausstattungen sind rech-nerisch mehr als 10.000 verschiedene Motor-radvarianten möglich. Täglich verlassen bis zu 580 Motorräder unterschiedlicher Baureihenmit Ein-, Zwei- oder Vierzylindertypen denStandort. Auf saisonbedingte Schwankung derMotorradnachfrage reagiert das Werk Berlin mitflexiblen Arbeitszeitmodellen.

Motorradproduktion.Faszination auf zwei Rädern.

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Flexible Arbeitszeiten:Während im ersten Halbjahrdie Produktion auf Hochtourenläuft, wird bei sinkender Nach-frage im Herbst weniger gear-beitet.

Wesentliche UmweltaspekteAbfallaufkommen

Abwasseraufkommen

FlächennutzungBodenbeanspruchung

Emissionen

Energieverbrauch

Einsatz von Material und Stoffen

Wasserverbrauch

Was wirkt auf die Umwelt einVerbrauchte Betriebsmittel,Lackschlamm, Späne,Metallschlamme und Schrotte

Industrieabwässer mit z.B. Ölen, schwermetallen, Tensiden,PhosphatenLagerung/Bereitstellungwassergefährdender Stoffe

CO, CO2 und NOxLärm

Bezug von Primärenergie

Öle und wassermischbareKühlschmierstoffeWasserverbrauch für industrielle und sanitäre Zwecke

Umweltaktivität• Sortenreine Abfallsammlung für stoffliche oder

energetische Verwertung• Verpackungsplanung• Mehrwegsysteme• Abwasser-Behandlungsanlage zur Vorbehandlung des Abwassers• Leichtflüssigkeitsabscheider

• Substitution wassergefährdender Stoffe• Sicherheitspaletten• Rückhaltesysteme• Thermische Nachverbrennung• Lärmkataster• Schallschutzeinrichtungen• Wärmetauscher• Energiesparprogramme• Stromspitzenregelung• Kraft-Wärme-Kopplung• Sicherer Gefahrstoffumgang (Sicherheitspaletten)• Sparsamer Betriebsmitteleinsatz (Kreislaufführung, etc.)• Kreislaufführung bei Emulsionsanlage

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AAgenda 21Abschlussdokument der UN-Konferenz von Rio 1992, das weltweit zur nachhaltigenEntwicklung aufruft.

ABISIT-gestütztes Abfallinformati-onssystem für die betriebs-wirtschaftliche Abwicklungder Abfallwirtschaft.

AltlastenAltablagerungen und Alt-standorte, durch die schädli-che Bodenveränderungenoder sonstige Gefahren fürden einzelnen oder dieAllgemeinheit hervorgerufenwerden.

BBlockheizkraftwerkGekoppelte Erzeugung vonWärme und Strom mit deut-lich höherer Ausnutzung derPrimärenergie.

CChemisch-technologischesProduktStoff, der in Prozessen verar-beitet wird und dessen La-gerung und Einsatz besonde-re Gefahren für Mensch undUmwelt bedeuten.

BMW ConnectedDriveIntelligente Verknüpfung vonverschiedenen Fahrerassis-tenz- und Informationssyste-men. Damit wird im Stra-ßenverkehr ein Optimum anSicherheit, Komfort undUmweltentlastung erzielt.

Clinchen Sammelbegriff für eine Reihevon umformtechnischenFügeverfahren, die ohne jegli-che Hilfsfügeteile (z.B. Nie-ten, Schrauben) auskommen.

DDruckguss Gussverfahren, bei dem flüs-siges Metall mit bis zu 600bar in eine beheizte Stahlformgepresst wird.

Dow Jones SustainabilityIndex: Indexfamilie für Unternehmen,die ihre Strategie am Konzeptder Nachhaltigkeit ausgerich-tet haben. Die BMW Group istseit 1999 an den Dow JonesSustainability Indexes an füh-render Stelle vertreten.

EEMASAbkürzung für „Eco-Manage-ment and Audit Scheme“, einder ISO 14001 vergleichbarerStandard für Umweltmanage-mentsysteme.

EmissionAusstoß von Schadstoffen,Geräuschen, Wärme, Licht-strahlen, Erschütterungen in Luft, Wasser oder Boden.

EmulsionVermischung zweier von sichaus nicht mischbarer Flüssig-keiten wie zum Beispiel Ölund Wasser in feinsten Tröpf-chen. Einsatz z.B. als Kühl-schmierstoff in der Metallbe-arbeitung.

FFlottenverbrauch Zahlenmäßig gewichteterdurchschnittlicher Kraftstoff-verbrauch der im Betrach-tungszeitraum zugelassenenNeufahrzeuge eines einzel-nen Fahrzeugherstellers oderder Automobilbranche insge-samt.

Fluor-Chlor-Kohlen-wasserstoffe (FCKW)Diese Stoffe zerstören die vorder UV-Strahlung schützen-de Ozonschicht in der Erdat-mosphäre und wurdenbislang in der Klima- und Pro-duktionstechnik eingesetzt.

IICC Charta1991 in Rotterdam verab-schiedete Grundsatzerklärungzum Umweltmanagement.

ImmissionEinwirken von Schadstoffenauf Luft, Wasser und Boden.

IMDSInternationales MaterialDatenSystem – gemeinsame Da-tenbank der Automobilindus-trie weltweit zu Bauteilen,deren Werk- und Inhaltsstof-fen und Gewichten.

Glossar.

Innenhochdruck-Umformung (IHU)Durch Einpressen von Flüssig-keiten in Rohre nehmen diese unter einem Druck vonbis zu 2.400 bar die Form der Werkzeuge an.

KKalttestPrüfverfahren für Motoren, bei dem diese nicht mehr mitKraftstoff befeuert werden.Der Kalttest spart Kraftstoff,vermeidet Emissionen undsteigert die Qualität.

Kathodische TauchlackierungEintauchen elektrisch negativgeladener Rohkarosserien in Lackbäder zur Oberflächen-beschichtung durch Strom-fluss.

Kohlendioxid (CO2)Ungiftiges Gas, das bei derVerbrennung von Kohlenwas-serstoffen entsteht und den Treibhauseffekt verstärkt.

Kohlenmonoxid (CO) Giftiges, farb- und geruchlo-ses Gas, das bei der un-vollständigen Verbrennungvon Kohlenstoff und des-sen Verbindungen entsteht.

Kohlenwasserstoffe (HC)Verbindungen von Kohlenstoffund Wasserstoff. Bei unvoll-ständiger Verbrennung gelan-gen sie über Abgase in dieUmwelt und sind teilweise ge-sundheitsgefährdend bzw.umweltschädigend.

KühlschmierstoffeMineralölhaltige oder synthe-tische Flüssigkeiten zumKühlen und Schmieren vonWerkstücken und Werkzeu-gen bei der Metallbearbeitung

KWKKraft-Wärme-Kopplung (sieheauch Blockheizkraftwerk).

LLösungsmittel sind Flüssigkeiten, die andereStoffe lösen können, ohne sie chemisch zu verändern. Inder Industrie werden orga-nische Verbindungen vor allemfür die Produktion, für Lackeund andere Beschichtungs-mittel, zum Reinigen und Ent-fetten verwendet. Sie könnenauf Bakterien und Algen eine

toxische Wirkung haben, was insbesondere in kommu-nalen Kläranlagen zu er-heblichen Beeinträchtigungenführen kann.

Luftgestütztes UmformenLGUEin Werkstück (Rohr) wird vordem Umformen von innen mitLuft beaufschlagt. Die Luftmit einem Luftdruck von 70–100 bar dient als Stützdruckund verhindert dass beimanschließendem Umformpro-zess die Wände einknicken.

MMinimalmengenschmierungKühlschmierstoffe werden mitHilfe von Düsensystemengezielt und in sehr geringenMengen zugeführt, um dieReibung und Wärmeentwick-lung in der mechanischen Be-arbeitung zu minimieren.

NNitrate können ein stark erhöhtesNahrungsangebot für kleinereWasserlebewesen zur Fol-ge haben. Dies kann in denVorflutern (Flüssen) zum Über-handnehmen einzelner Artenauf Kosten anderer führen.Die Folge ist unter Umständendie Sauerstoffzehrung bis hin zum Kippen eines Gewäs-sers. Öle und Fette, die was-sergefährdend sind, unter-stützen diese Prozesse zu-sätzlich.

OÖkologieDie Wissenschaft von denwechselseitigen Beziehungenzwischen Organismen undihrer Umwelt, vom Stoffhaus-halt und den Energieflüssen,die Leben auf der Erdeermöglichen.

ÖkonomieWirtschaftlichkeit.

OversprayLacknebel aus Spritzdüsen,der nicht auf das Werkstückgelangt.

OzonBesondere Form des Sauer-stoffs (O3).

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PPhotooxidantienUnter Einfluss von Sonnen-licht verbinden sich Vorläufer-substanzen wie Stickoxideund Kohlenwasserstoffe zuSchadstoffen in der Luft, diezu erheblichen Umweltbela-stungen führen können.

PlatinenBlechplatten, die von großenRollen abgewickelt und für dieWeiterverarbeitung im Press-werk formgerecht zugeschnit-ten werden.

pH-Wert nennt der Fachmann das Maßfür die Säure- oder Basekon-zentration. Die Stoffe beiderchemischen Klassen werdenals aggressive Substanzenbezeichnet. An Werkstoffenrufen sie Korrosionen hervor,Lebewesen tolerieren häufignur Lebensbedingungen inden engen pH-Wert-Grenzen,z.B. zwischen fünf und neun.

Polystyrol Vielseitig einsetzbarer Kunst-stoff. In geschäumter Formherkömmlich unter dem Pro-duktnamen „Styropor“ be-kannt.

Pulverklarlack Lackpulver wird auf der elek-trostatisch aufgeladenenKarosserie angereichert. ImOfen wird das Lackpulverflüssig und härtet dann imTrockner aus.

Punktschweiß-Kleben Kombination von Schweißenund Kleben, die bei erhöhterFestigkeit die Produktqualitätund Akustik des Fahrzeugesverbessert.

RPURPolyurethan ist ein Kunststoff,der unter anderem für Ver-schleißteile und Isolierungenverwendet wird.

RecyclingWiederverwendung von Stof-fen. Rohstoffe wie Metalle,Papier oder sortenreineKunststoffe lassen sich wie-der zu Rohmaterial für neue Produkte aufbereiten.

RessourcenGesamtheit aller natürlichenRohstoffe.

RNVRegenerative Nachverbren-nung (Abluftbehandlung)

RTORegenerativ thermischeOxidation

Rotations-Tauchverfahren Bei diesem Verfahren wird diezu lackierende Karosse im Tauchbad um sich selbstgedreht (Ro-Dip).

SSchwermetalleMetalle mit einem spezifi-schen Gewicht von über 4,5 g/cm3 wie zum BeispielBlei, Cadmium, Quecksilber.Sie haben toxische Auswir-kungen auf Menschen, Tiereund Pflanzen. Es kann zurAnreicherung der Schwerme-talle in Wasserlebewesen undsomit zum Eingang in dieNahrungskette kommen.

SommersmogDurch Einwirkung von Son-nenlicht gebildete Luftschad-stoffe wie bodennahes Ozon.

Stakeholder: Anspruchsgruppen gegen-über einem Unternehmen. Fürdie BMW Group zählen hierzuinsbesondere die Kunden,Mitarbeiter und Anteilseignersowie Interessensverbändeund die Kommunen, in denendie BMW Group weltweit tätigist.

Stickoxide (NOx)Verbindungen von Stickstoffund Sauerstoff, die bei Ver-brennungsprozessen aus denBestandteilen der Luft ent-stehen können.

SubstitutionErsatz eines Begriffs, Gegen-stands, Teils oder Stoffes

Sustainability Nachhaltigkeit oder nachhalti-ge Entwicklung berücksich-tigt die ökologische, sozialeund wirtschaftliche Entwick-lung. Die „Weltkommission fürUmwelt und Entwicklung“ derVereinten Nationen definierte

Nachhaltigkeit 1987 als eineEntwicklung, die die Bedürf-nisse der jetzigen Generationbefriedigt, ohne die Lebens-grundlagen künftiger Genera-tionen zu gefährden. Die wirt-schaftliche Relevanz nachhal-tigen Handelns zeigt sich fürdie BMW Group an den dreiAspekten Ressourcen, Repu-tation und Risiko.

TTechnologieWissenschaft von der Um-wandlung von Rohstoffen inFertigprodukte, Methodik der Verfahren, Gesamtheit derGewinnung und Bearbeitung.

Tensidesind waschaktive Substanzen,die die Oberflächenspan-nung des Wassers herabset-zen und die Schmutzlösungfördern. Manche Tenside sindnur unzureichend biologischabbaubar.

TNVThermische Nachverbren-nungsanlage – in der Produk-tion wird sie zur thermischenBehandlung bzw. Verwertungvon Lösemittelemissioneneingesetzt.

TranspackTransportverpackung für Neu-fahrzeuge.

UUmweltaspekt Der Bestandteil der Tätig-keiten, Produkte oder Dienst-leistungen, der mit der Um-welt in Wechselwirkung tretenkann.

UmweltauswirkungVeränderung der Umwelt, die das Ergebnis von Produkten, Tätigkeiten oderDienstleistungen ist.

UmweltrelevanzBedeutung bzw. Wichtigkeitfür die Umwelt.

VValidierungGültigkeitserklärung gem.EG-Verordnung Nr. 761/2001(EMAS) der Umwelterklärungdurch einen staatlich zugelas-senen Umweltgutachter.

VAwSVerordnung für Fachbetriebeund Anlagen zum Umgangmit wassergefährdendenStoffen.

WWässrige Dispersion Stoffsystem aus zwei odermehreren Phasen, bei dem einStoff (z.B. Lack, Wachs) inWasser in feinster Form ver-teilt ist.

ZZiehölHilfsmittel auf Ölbasis zumAbpressen von Blechteilen.

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Validierung der UmwelterklärungDie TÜV SÜD Umweltgutachter GmbH, DAU-Zulassungsnummer DE-V-0209, hat dieUmweltpolitik, das Umweltprogramm, dasUmweltmanagement-System, das Umweltbe-triebsprüfungsverfahren und die Umwelt-erklärung der

Bayerische Motoren Werke AG

auf Einhaltung der Vorschriften der VerordnungEG-VO 761/2001 in der Fassung vom 3.2.2006geprüft und stellt hiermit die Übereinstimmungmit den Anforderungen der Verordnung fest.

Hinweise auf Abweichungen von einschlägigenRechtsvorschriften liegen nicht vor.

München, den 16.03.2009

Dipl-Ing. U. WegnerUmweltgutachterDE-V-0045

Die Gültigkeitserklärung erstreckt sich nicht aufdas Kapitel „Produkt – Design und Entwick-lung“, da die Aktivitäten hierzu im gegenwärtigenBegutachtungsumfang nicht enthalten sindund eine detaillierte Prüfung deshalb nichtmöglich ist.

ImpressumHerausgeber:Bayerische Motoren Werke AG

Adressen für Anfragen:Kontaktadressen für Fragen,Hinweise oder Kritik zu dieser Um-welterklärung sowie zu den Um-weltaktivitäten entnehmen Sie bit-te den werkspezifischen Teilen.

Internetadressen:www.bmwgroup.comwww.bmwgroup.com/sustainabilitywww.bmwgroup.com/scienceclubwww.bmwgroup.com/cleanenergywww.bmw-werk-dingolfing.dewww.bmw-werk-leipzig.dewww.bmw-werk-muenchen.dewww.bmw-werk-regensburg.dewww.bmw-werk-berlin.dewww.bmw-werk-eisenach.de

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Der beiliegende, werksspezifische Teil do-kumentiert die Aktivitäten jeweils einesEMAS-validierten Werkes der BMW Groupund wird jährlich aktualisiert.