ColorLogic GmbH

Druckstandards

und Profile

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1. Auflage, Version 4.0, März 2013

Impressum

3Inhalt

Druckstandards und Profile

Effiziente Arbeitsabläufe durch die Nutzung von Standard-Profilen ...............4Organisationen und Hersteller rund um Druckstandards, Austauschfar-bräume und ICC-Profile ............................................................................................5 ISO .............................................................................................................................. 5 ICC ............................................................................................................................. 5 GWG .........................................................................................................................5 Adobe .........................................................................................................................5 FOGRA ......................................................................................................................6 ECI .............................................................................................................................. 6 BVDM ........................................................................................................................7 CGATS .......................................................................................................................7 IDEAlliance, SWOP, GRACoL und G7 ................................................................7 Japan ........................................................................................................................... 7 Australien ..................................................................................................................8 Asien, Südamerika, und Afrika ...............................................................................8 Übersicht zu aktuellen Druckstandards, Charakterisierungsdaten und ICC-Profilen ..9Farbmanagement Workflows mit Standard-Profilen .........................................10

4 Druckstandards und Profile

KurzbeschreibungDarstellung der Rolle von Druckstandards und den dazugehörigen ICC-Pro-filen im Farbmanagement-Workflow.

Anwendungsprogramme• ColorLogic DeviceLink Sets (DLS)• CoPrA• Alle üblichen DTP-Programme

Zielgruppen• Agenturen• Vorstufe• Druckereien• Fotografen (die Druckdaten erstellen)

Effiziente Arbeitsabläufe durch die Nutzung von Standard-Profilen Beim Druck von Farbe auf Papier können je nach Druckverfahren und Pa-piertyp unterschiedlich große Farbräume dargestellt werden. Ein Druckstan-dard beschreibt für ein Druckverfahren und verschiedene Kategorien von Bedruckstoffen (Papieren) die notwendigen Maßnahmen, um im Druck stabil und wiederholbar gemäß eines Austauschfarbraums zu drucken. Ein Austauschfarbraum für den Druck wird durch Farbmessdaten - auch Cha-rakterisierungsdaten genannt - repräsentiert. Mit Hilfe einer Software zur Profilerstellung (z.B. CoPrA) kann aus Standard-Charakterisierungsdaten für einen Druckstandard ein ICC-Druckprofil berechnet werden. Es ist üblich, dass große Hersteller, Branchenorganisationen oder versierte Anwender sich eigene ICC-Profilvarianten auf Basis von Standard-Charakterisierungsdaten berechnen. Für einen Druckstandard (Verfahren und Papiertyp) sind daher oft mehrere Profilvarianten für den gleichen Druckstandard im Umlauf. Je nach Region gibt es aber oft eine dominierende Organisation, deren Profilvariante als Branchenreferenz für einen Druckstandard und damit als Austauschfar-braum gilt. Diese Referenzprofile erleichtern deutlich die Kommunikation zwischen Datenlieferant und Druckerei.

Um optimale Daten für den Druck zu erstellen, sprechen sich Druckerei und Datenlieferant zum verwendeten Standard ab. Für die Erstellung der Druckdaten und Proofs kommen dann Referenz-Farbprofile für den jeweiligen Druckstandard zum Einsatz.

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Organisationen und Hersteller rund um Druckstandards, Austauschfarbräume und ICC-Profile

Weltweit gibt es eine Handvoll von Organisationen und Herstellern, die die Entwicklung von Druckstandards, Austauschfarbräumen und dazugehörigen ICC-Profilen vorantreiben. Europa und die USA bilden dabei zwei wichtige Zentren der Entwicklung.

ISODie International Standards Organisation setzt sich aus nationalen Standar-disierungsgremien zusammen, die gemeinsam weltweit gültige Normen für die verschiedensten Branchen definieren. Wichtige ISO Standards für die Druckproduktion definieren z.B. die Farbmessung, das Format für Charakte-risierungsdaten, das Format von Farbprofilen, das PDF-Format im Allgemeinen bzw. das PDF/X-Format für den Austausch von Druckdaten im Besonderen oder die Standardisierung des Offsetdrucks auf verschiedenen Papiertypen.Die ISO selbst veröffentlicht weder Charakterisierungsdaten für Druckstan-dards noch davon erstellte ICC-Profile.

ICCDas International Color Consortium entwickelt gemeinsam mit der ISO die Spezifikationen für ICC-Profile und deren Verrechnung in Anwendungspro-grammen bzw. Betriebssystemen (z.B. mit Hilfe eines Farbrechners - CMM). Das ICC selbst veröffentlicht weder Charakterisierungsdaten für Druck-standards noch davon erstellte ICC-Profile. Stattdessen pflegt das ICC ein Verzeichnis (Registry) zu Charakterisierungsdaten für Druckstandards, die verschiedene nationale Organisationen veröffentlicht haben. Diese ICC Re-gistry gilt vorläufig weltweit als wichtigste Referenz für Austauschfarbräume/Charakterisierungsdaten in der Druckproduktion.

GWGDie Ghent Working Group erarbeitet weltweit Empfehlungen für den Einsatz von PDF/X in der Druckproduktion. Dies umfasst u.a. Vorgaben für den Pre-flight (Datencheck) von PDF/X-Dateien, als auch die Pflege einer Liste von empfohlenen Standard-Profilen (Output Intents) für den Datenaustausch mit PDF/X Dateien (siehe handbuch Thema Workflows mit PDF/X).

AdobeAdobe erstellt für ausgewählte Charakterisierungsdaten ICC-Profile, die so-wohl in der Creative Suite mit ausgeliefert werden, als auch kostenlos von der Adobe Website heruntergeladen werden können.

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FOGRADie FOGRA ist sehr aktiv in der Erarbeitung und Pflege von ISO-Standards in Europa. Basierend auf ISO-Standards für die Standardisierung des Drucks erarbeitet sie Charakterisierungsdaten, die von der FOGRA-Homepage kos-tenlos herunter geladen werden können. Die Namen der von der FOGRA veröffentlichten Charakterisierungsdaten bestehen aus dem Kürzel FOGRA und einer fortlaufenden Nummer. FOGRA39 repäsentiert z.B. den Offset-druck auf gestrichenem Papier. Weiterhin führt die FOGRA mit der FOGRAcert ein umfangreiches Zerti-fizierungsprogramm für Equipment und Dienstleistungen in der Druckpro-duktion durch. Die Zertifizierung für Druckereien zur Produktion gemäß ISO 12647-2 ist auch unter dem Namen PSO für ProzessStandard Offsetdruck bekannt.

ECIDie European Color Initiative ist ein europäischer Zusammenschluss von Verlagen, Druckereien und einigen Herstellern aus dem Colormanagement-Umfeld. Ziel der ECI ist die Entwicklung von kostenlosen Tools rund um die Druckproduktion mit ICC-Profilen und PDF/X auf Basis von Branchenstan-dards für den Druck. Im Bereich Rollenoffset- und Tiefdruck koordiniert die ECI europaweit Drucktests, aus denen Standard-Charakterisierungsdaten gewonnen und dann bei der FOGRA veröffentlicht werden.Von allen FOGRA-Charakterisierungsdaten erstellt die ECI Referenz-ICC-Profile, die zuerst in Deutschland und mittlerweile in Europa und Teilen von Asien umfangreiche Anwendung in der standardisierten Druckproduktion gefunden haben. Die Regeln zur Namensvergabe bei den ECI-Profilen haben sich 2008 geändert. Alle vor diesem Datum erstellten ECI-Profile trugen das Kürzel ISO im Namen, da sie die standardisierte Druckproduktion auf Basis der ISO 12647-2 repräsentieren sollten. Bekannte Profile aus dieser Periode sind z.B. ISOcoated.icc, ISOcoated_v2_eci.icc, ISOwebcoated oder ISOun-coated.icc. Um für die Zukunft Missverständnisse auszuschließen, dass es sich um offizielle Profile der ISO handeln könnte, tragen alle ab 2008 erzeugten ECI-Profile für den Offsetdruck das Kürzel PSO im Namen. ECI-Profile für den Tiefdruck tragen das Kürzel PSR für ProcessStandard Rotogravure. 2009 gab es ein wichtiges Update im Tiefdruck-Bereich, welches durch das Kürzel PSRv2 gekennzeichnet ist.In seinen Workflow-Produkten referenziert ColorLogic in vielfacher Weise auf die Profile bzw. die Profilnamen der ECI. Im Programm ZePrA sind eine Vielzahl von Einstellungen zur Konvertierung oder Optimierung von PDF/X Daten hinterlegt, bei denen die ECI-Profile als Kennzeichnung (z.B. als Output Intent) eingebettet werden. Desweiteren enthalten viele Standard Device-Link-Profile von ColorLogic Namenskürzel, die aus den ECI-Profilen abge-leitet sind.

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Bringt die ECI neue Profile heraus, so produziert ColorLogic zeitnah dazu passende DeviceLink-Profile bzw. Settings für ZePrA.

BVDMDer Bundesverband Druck und Medien arbeitet im Rahmen der Standardi-sierung eng mit der FOGRA und der ECI zusammen. Er publiziert u.a. den kostenlos per Download erhältlichen MedienStandard Druck sowie das kostenpflichtige Handbuch ProzessStandard Offsetdruck. Bei Zertifizierung von Druckereien gemäß PSO fungieren BVDM und FOGRA jeweils als Co-Zertifizierer.

CGATSCGATS vertritt die USA innerhalb der ISO und veröffentlicht Charakterisie-rungsdaten, die amerikanische Druckstandards repräsentieren. Diese Cha-rakterisierungsdaten beginnen mit dem Kürzel TR und einer folgenden drei-stelligen Nummer TR001 repräsentiert eine alte Version des amerikanischen SWOP Standards und stellt die Basis für das weitverbreitete SWOP-Profil in der Adobe Creative Suite dar. Im Unterschied zur FOGRA führt CGATS keine Zertifizierungen für Equipment oder Dienstleister durch.

IDEAlliance, SWOP, GRACoL und G7IDEAlliance ist eine amerikanische Dachorganisation rund um die Medien-produktion. Mitglieder sind neben Herstellern aus der Medienindustrie auch Endanwender. Neben Aktivitäten rund um XML betreut IDEAlliance auch die Spezifikationen GRACoL für die Druckproduktion im Bogenoffset, SWOP für Rollenoffset und Tiefdruck sowie G7 als Druckprozess-übergreifende Kalib-rierungstechnologie. Auf Basis von CGATS-Charakterisierungsdaten erarbei-ten die Arbeitsgruppen zu GRACoL und SWOP auch ICC-Profile für ame-rikanische Druckstandards. Diese werden aber nicht weiter aktiv beworben, seitdem Adobe eigene SWOP- und GRACoL-Profil-Versionen veröffentlicht und in die Creative Suite integriert hat.Ähnlich wie die FOGRA bietet auch die IDEAlliance Zertifizierungen für Equipment und Dienstleister auf Basis von SWOP, GRACoL und G7 an.ColorLogic bietet für den amerikanischen Markt Einstellungen für seine Workflow-Anwendungen und Standard DeviceLink-Profile an. Diese refe-renzieren auf die Adobe Profile für SWOP und GRACoL.

JapanFür japanische Druckstandards existieren ebenfalls Standard-Charakterisie-rungsdaten. Im Unterschied zu Europa und den USA sind diese allerdings kostenpflichtig. Adobe bietet auf dieser Basis Standard ICC-Profile an, die sich als Quasi-Standard etabliert haben. ColorLogic DeviceLink-Profile für

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den japanischen Raum orientieren sich in der Benamung an den Adobe ICC-Profilen für Japan.

AustralienDie australische Druckindustrie orientiert sich an den Vorgaben der ISO sowie den FOGRA-Charakterisierungsdaten für gestrichene Papiere (FO-GRA39) und LWC-Papiere (FOGRA28). Unter dem Label 3DAP gibt es Pro-duktionsrichtlinien, Zertifizierungen für Proofsysteme sowie eigene Profile auf Basis der FOGRA-Charakterisierungsdaten. ColorLogic DeviceLink-Profile mit den Zielfarbräumen ISOcoated_v2 bzw. ISOwebcoated repäsentieren die gleichen Druckstandard wie 3DAPv3_PAPERTYPE-1 und 3DAPv3_PA-PERTYPE-3.

Asien, Südamerika, und AfrikaMit Ausnahme von Japan sind in Asien bisher keine eigenen Vorgaben für den standardisierten Druck inkl. Charakterisierungsdaten und Profilen veröffent-licht worden. Viele asiatischen Druckereien arbeiten entweder nach Hausstan-dards oder richten sich nach ihren Kunden aus, wenn diese aus Europa oder den USA stammen. Ähnlich sieht die Situation in anderen Kontinenten aus.

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Übersicht zu aktuellen Druckstandards, Charakterisierungs-daten und ICC-Profilen

Charakterisierungs-

daten

Profile ECI Profile Adobe

FOGRA / ECI

Offset Bogen / Rolle

gestrichen FOGRA 39 ISOcoated_v2_eci.icc CoatedFOGRA39.icc

gestrichen FM-Raster FOGRA 43 PSO_Coated_NPscreen_

ISO12647_eci.icc

ungestrichen FOGRA 47 PSO_Uncoated_ISO12647_

eci.icc

ungestrichen FM-

Raster

FOGRA 44 PSOA_Uncoated_NP-

screen_ISO12647_eci.icc

Rolle Heatset

LWC Improved FOGRA 45 PSO_LWC_Improved_eci.

icc

LWC Standard FOGRA 46 PSO_LWC_Standard_eci.

icc

MFC F OGRA 41 PSO_MFC_Paper_eci.icc

SC FOGRA 40 SC_paper_eci.icc

Standard NewsPrint FOGRA 42 PSO_SNP_Paper_eci.icc

Zeitungsdruck

Standard NewsPrint IFRA 26 ISOnewspaper26v4.icc

Tiefdruck

LWC Plus ECI_PSR_LWC_PLUS_

V2.txt

PSR_LWC_PLUS_V2_

PT.icc

LWC Standard ECI_PSR_LWC_STD_

V2.txt

PSR_LWC_STD_V2_PT.icc

SC ECI_PSR_LWC_SC_V2.txt PSR_LWC_SC_V2_PT.icc

MF PSRgravureMF_ECI2002.txt PSRgravureMF.icc

CGATS IDEAlliance

Bogenoffset

Grade 1 TR006 CoatedGRACol2006.icc

Rollenoffset/Tiefdruck

Grade 3 TR003 WebCoatedSWOP-

2006Grade3.icc

Grade 5 TR005 WebCoatedSWOP-

2006Grade5.icc

Zeitungsdruck TR002

SNAP_220_2009.icc

(provided by www.

snapquality.com)

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Farbmanagement Workflows mit Standard-Profilen

Die nachfolgende Grafik zeigt zwei typische Farbmanagement Workflows mit Standard-Profilen.

Erstellung von PDF/X-1a Dokumenten für gestrichenes Papier im Farbraum FOGRA39 / ISO Coated V2.Der linke Teil der Grafik zeigt die Anwendung von Farbprofilen bei der Er-stellung eines PDF/X-Dokumentes für gestrichenes Papier im Farbraum FOGRA39 / ISO Coated V2:• Bilder im Farbraum Adobe RGB werden in den Farbraum FOGRA39 /

ISO Coated V2 gewandelt• Für die Simulation des späteren Druckergebnisses am Monitor durch-

laufen die Daten zuerst das Profil für FOGRA39 / ISO Coated V2 und dann das Monitorprofil

• Beim Proof wird das Monitorprofil durch das Proofer-Profil ersetzt• Bei der Datenübergabe wird FOGRA39 / ISO Coated V2 als Farbkenn-

zeichnung (Output Intent) in die druckfertige PDF/X-Datei eingebettet.

Der rechte Teil der Grafik zeigt zum einen die Konvertierung einer PDF/X-1a Datei von gestrichenem Papier in den Zeitungsdruck aber auch die Gesamt-farbreduktion auf 300% im gleichen Farbraum ISO Coated V2.

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Für die Konvertierung kompletter PDF-Dateien empfiehlt sich der Einsatz von maßgeschneiderten DeviceLink-Profilen. ColorLogic bietet hier ein gro-ßes Portfolio an DeviceLink-Profilen zur Umsetzung zwischen einer Vielzahl von Druckstandards an (siehe handbuch DLS). Wichtig bei der Konvertie-rung von PDF/X-Dateien ist die Einbettung der korrekten Farbkennzeich-nung (Output Intent) nach der Konvertierung. Nutzt man in der Applikation ZePrA die DeviceLinks von ColorLogic, so wird der korrekte Output Intent automatisch eingebettet.