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Universitätsjournal Die Zeitung der Technischen Universität Dresden 9. Jahrgang 2. Juli-Ausgabe - 21. Juli 1998 Nummer 14 AUS DEM INHALT Implantatmaterial: TUD-Forschergruppe verfolgt neuen Ansatz Media Design Center (MDC): Neue Einrichtung ist als Kompetenz-Zentrum geplant Einzelgänger und Magier: Architekt und Maler Poelzig hat auch in Dresden gewirkt Sommerzeit, Urlaubszeit: Wo Persönlichkeiten der TU ihren Urlaub verbringen Seite 2 Seite 3 Seite 9 Seite 10 Jazz in der Oper – am 7. September (20 Uhr) in der Semperoper, mit ei- nem der renommiertesten noch leben- den Trompeter des Mainstream, mit Clark Terry, einst Wegbegleiter Count Basies und Duke Ellingtons! Die TU Dresden, Mannesmann Mo- bilfunk und die Semperoper haben sich zusammengetan, um gemeinsam – an bewährte Kooperationen an- knüpfend allen interessierten Dresdnern ein Konzert der Extraklas- se offerieren zu können. Der Trompeter und Flügelhornist Clark Terry ist Legende. Ob als Solist in berühmten Bands bzw. Big Bands wie die von Lionel Hampton (1945), George Hudson (1946/47), Charlie Barnet (1947), Count Basie (1948 bis 1951) und Duke Ellington (bis 1959) oder als Lei- ter eigener Gruppen – stets bestach Terry mit seiner völlig eigenständigen, stil- historisch eine Sonderstellung einnehmenden Spielweise, die in Ton, Phrasierung und melodischem Erfin- dungsreichtum die gesamte Trompeten- tradition von Louis Armstrong über Roy Eldridge bis zu Clifford Brown in sich aufgenommen hat. „Er ist einer der größten Trompeter, die je lebten“, waren sich Freddie Hubbard und Miles Davis einig, wobei Davis Clark Terry immer wieder als einen wichtigen persönlichen Einfluß herausgestellt hat. Terry ging bis auf den heutigen Tag immer seinen eige- nen künstlerischen Weg. Souverän über alle nur denkbaren musikalischen Aus- drucksmittel auf der Trompete verfü- gend, ließ sich Terry zu keiner Zeit von den jeweils dominierenden Modeströ- mungen des Jazz vereinnahmen. Daß Terry – jahrzehntelang in Swing und Mainstream zu Hause – zudem auch ein außergewöhnlicher Blues-Spieler ist, können seine Fans anhand der Clark- Terry-CD „Shades of Blues“ verfolgen; hier spielt der Trompeter exzellent Char- lie Parkers „Parker’s Mood“, W.C. Han- dy’s „St. Louis Blues“ sowie viele eige- ne Blues-Kompositionen. In welch überzeugender Weise Terry gemeinsam mit Sängerin Carol Sloane die Songs, die Louis Armstrong gemeinsam mit Ella Fitzgerald aufnahm, zu Gehör bringt (Carol Sloane&Clark Terry: „The Songs Ella&Louis sang“, Concorde/edel contrai- re; 1997), ist bemer- kenswert – gesanglich mit anschmiegsamer Stim- me, auf der Trompete mit warmem, teils auch silbrigem Ton, mit tiefempfunde- ner Melodiösität. Immer noch ist er – vielleicht agiler als je zuvor – aktiv. Kein Wunder, bleibt der Altmeister doch jung durch das Zusammenspiel mit jungen Musikanten. So spielte der Trompeten- Altstar anläßlich seines 75. Geburtsta- ges die CD „Clark Terry: Remember The Time“ (1996; Mons Records/sunny moon) gemeinsam mit dem Mainstre- am-Drum-Star der mittleren Generation Jeff Hamilton, der Baß-Legende Ray Brown, dem schon vielgefeierten jungen britischen Posaunen-Überflieger Mark Nightingale und dem Pianisten Dado Moroni ein, eine swingende Musik mit Sinn für prägnante Soli, mit sicherem Formempfinden, mit Gefühl für die vor allem im Umfeld des kalifornischen Concorde-Labels gepflegten Tradition der Jazz-Moderne – und, bemerkens- wert, mit dem Titelstück aus der Feder des Pop-Stars Michael Jackson! Clark-Terry-Quintet, 7. September 1998 (20 Uhr) in der Semperoper. Zum Konzert nach Dresden – einem der ganz wenigen in Deutschland – kommt Clark Terry mit Sylvia Cuenca (Drums), Don Friedman (Piano), Dave Glasser (Alto Saxophone) und Marcus McLaurine (Bass). Karten zum Preis von 6 bis 40 Mark, halbe Preise für Ermäßigte, gibt es im Vorverkauf in der Schinkelwache am Theaterplatz, PF 12 07 12, 01008 Dres- den, Telefon: (0351)4911705, Fax: (0351)4911700. -mb 7. September: Trompetenjazz in der Oper Semperoper, die TU Dresden und Mannesmann Mobilfunk präsentieren: Clark Terry Quintet I m Rahmen der 4. Dresdner Textilta- gung (24. bis 25. Juni 1998) konnten wieder der „Förderpreis des Institu- tes für Textil- und Bekleidungstechnik (ITB)“ für herausragende studentische Arbeiten und der „Dr. Th. Böhme-För- derpreis“ für herausragende Einzelar- beiten aus deutschen Hochschulen und Fachhochschulen vergeben werden. Er- freulicherweise erhielten diese Würdi- gungen Absolventen/Doktoranden der TU Dresden. Mit dem Förderpreis des ITB wurde der Absolvent des Institutes für Textil- und Bekleidungstechnik der Fakultät Maschinenwesen der TU Dres- den, Diplomingenieur Heiko Schirmer, ausgezeichnet, der seit einem Jahr bei der Firma Görlitz Fleece GmbH als Pro- zeßingenieur tätig ist. Das Verleihungskuratorium würdigte seine Diplomarbeit „Konzeption und Implementierung eines Qualitätsmana- gementsystems in einem mittelständi- schen Textilunternehmen“ als „selb- ständige, kreative und sowohl wissenschaftlich als auch betrieblich unmittelbar nutzbare Arbeit“. Den „Dr. Th. Böhme-Förderpreis“ erhielt Doktor Astrid Große für ihre Dissertation „Grundlagenuntersuchungen zur Auf- klärung des Phasenverhaltens sowie zur Charakterisierung und reinigungstech- nischen Anwendung von wäßrigen und gemischt wäßrigen Mikroemulsionen in Mehrkomponentensystemen“. Astrid Große fertigte ihre Arbeit am Institut für Physikalische Chemie und Elektroche- mie der Fakultät Mathematik und Na- turwissenschaften der TU Dresden an. Die Dissertation zeichnet sich dadurch aus, daß sie „praxisrelevante Aussagen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über Mikroemulsionen“ verbindet. Be- reits im Mai 1998 erhielt Diplomwirt- schaftsingenieur Ralf Bärwald den vom wfk-Forschungsinstitut für Reinigungs- technologie e. V. Krefeld gestifteten „wfk-Preis“ für die beste den Schwer- punkt Textilreinigung betreffende Di- plomarbeit. Diplomwirtschaftsingenieur Bär- wald studierte an der Fakultät Wirt- schaftswissenschaften im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen und belegte die Vertiefungsrichtung Maschinen- bau/Textil- und Bekleidungstechnik. Seine Diplomarbeit ist Teil des gemein- sam vom wfk-Forschungsinstitut e. V. und der Professur für Konfektionstech- nik des ITB bearbeiteten AiF-For- schungsthemas „wetclean“. Bereits während der Diplomphase wurde Ralf Bärwald von der Maria- und- Otto-Heynen-Stiftung durch die Vergabe eines Stipendiums unterstützt. Die Diplomarbeit wurde von Profes- sor Helmut Sabisch (Professur für BWL, insb. Innovationsmanagement und Technologiebewertung) und Pro- fessor Hartmut Rödel (ITB) betreut und gibt ein gutes Beispiel für eine erfolgrei- che wissenschaftliche Zusammenarbeit beider Fakultäten. Für seine Dissertationsschrift „Ent- wicklung von textilen Halbzeugen für Faserverbunde unter Verwendung der Sticktechnik“, in der erfolgreich nach- gewiesen wurde, daß sticktechnisch ge- fertigte Faserverstärkungen neuartige Möglichkeiten für Hochleistungsver- bunde sind, wurde der Absolvent des In- stitutes für Textil- und Bekleidungs- technik Dr. Dirk Feltin anläßlich der Mitgliederversammlung der Fachge- meinschaft Textilmaschinen am 19. Juni 1998 durch den Vorsitzenden der Walter Reiners-Stiftung, Dr. Heinz Schippers, mit dem „Zweiten Geldpreis der Stif- tung“ geehrt. Peter Raue DresdnerTextilwissenschaftler holen die Preise! 4. Dresdner Textiltagung stellte Innovationen vor Der Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises des ITB, Diplomingenieur Gerd Bauer, überreicht Diplomingenieur Heiko Schirmer (links) den Förderpreis des Institutes für Textil- und Bekleidungstechnik. Foto: AVMZ/Hermann Clark Terry, hier mit Sängerin Carol Sloane. Der Trompeter, Flügelhornist und Sänger ist mit allen jazzstilistischen Wassern gewaschen. Foto: Concorde Deutschland – Israel Wissenschaftler pflegen Kontakte Am 1. Juli 1998 weilte der Direktor der German-Israel-Foundation for Scienti- fic Research and Development, Dr. Amnon Barak, an der Medizinischen Fakultät. In einer Beratung, an der mehr als 30 Professoren und andere Wissenschaftler vorwiegend der Medi- zinischen Fakultät, aber auch anderer Bereiche der TU Dresden teilnahmen, führte Dr. Barak in die Möglichkeiten der Förderung wissenschaftlicher Pro- jekte durch die Stiftung ein. Die Stif- tung schüttet jährlich etwa 20 Millio- nen Mark für Projekte aus, die dezidiert eine enge Kooperation israelischer und deutscher Forschungsteams ausweisen und sich neben Sozial- und Humanwis- senschaften insbesondere mit Fragen der Neurowissenschaften, der Gen- technik, Onkologie, Zellbiologie und Infektionskrankheiten befassen. Dr. Barak appellierte an die Medizinische Fakultät, aktiv zu werden, weil medizi- nische Projekte, insbesondere auch aus Sachsen, gern gesehen würden. Multi- disziplinäre Ansätze sind erwünscht. Die Chancen, bei tragfähigen Projek- ten zum Erfolg zu kommen, liegen bei 20 bis 40 Prozent. Der nächste Termin zur Projekteinreichung ist der 1. No- vember 1998. Über Dr. Barak sind auch fachbezogene israelische Kontaktpart- ner vermittelbar. Persönliche Ge- spräche nach dem sehr interessanten und instruktiven Meeting rundeten das Bild einer sehr nützlichen Kontaktauf- nahme ab. Prof. Dr. med. Otto Bach Hörsaalzentrum wird am 13. Oktober festlich eingeweiht Endlich wird die TU Dresden noch farbi- ger – am 13. Oktober soll das neue Hör- saalzentrum mit der Fassadengestaltung von Michael Fischer-Art eingeweiht werden. Dann kann unter viel besseren Bedingungen an der TU studiert werden. AWW-Angebot Neue Ausbildung für Europa Eine neue Ausbildung bietet das AWW an: den EU-Wirtschaftler. Die Ausbil- dung dauert vom 21. September 1998 bis zum 30. August 1999 mit folgenden Aus- bildungskomplexen: Sprachausbildung Englisch und Französisch, BWL, Marke- ting, Projektmanagement, Steuerlehre, Versicherungsmanagement, EU-Pro- jektmanagement, europäische Sozial- kunde und Europageschichte, Arbeits- markttheorie und Bewerbungstraining, Personalwirtschaft und -entwicklung, Zivil-, Sozial- und Öffentliches Recht und anderem. Drei Monate sind für ein Praktikum vorgesehen. Die Ausbildung wird zu 100 Prozent aus EU- und Landesmitteln ge- fördert. Sie wendet sich an Hoch- und Fachhochschulabsolventen aller Studien- richtungen, die keine Leistungen nach Arbeitsförderungsgesetz erhalten. Infor- mationen unter (03 51) 4 63-56 72, -60 90 oder -60 91. Astrid Renger

Universitätsjournal...McLaurine (Bass). Karten zum Preis von 6 bis 40 Mark, halbe Preise für Ermäßigte, gibt es im Vorverkauf in der Schinkelwache am Theaterplatz, PF 120712, 01008

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Page 1: Universitätsjournal...McLaurine (Bass). Karten zum Preis von 6 bis 40 Mark, halbe Preise für Ermäßigte, gibt es im Vorverkauf in der Schinkelwache am Theaterplatz, PF 120712, 01008

UniversitätsjournalDie Zeitung der Technischen Universität Dresden

9. Jahrgang 2. Juli-Ausgabe - 21. Juli 1998 Nummer 14

AUS DEM INHALT

Implantatmaterial:TUD-Forschergruppe verfolgtneuen Ansatz

Media Design Center (MDC):Neue Einrichtung ist als Kompetenz-Zentrum geplant

Einzelgänger und Magier:Architekt und Maler Poelzighat auch in Dresden gewirkt

Sommerzeit, Urlaubszeit:Wo Persönlichkeiten der TU ihren Urlaub verbringen

Seite 2

Seite 3

Seite 9

Seite 10

Jazz in der Oper – am 7. September(20 Uhr) in der Semperoper, mit ei-nem der renommiertesten noch leben-den Trompeter des Mainstream, mitClark Terry, einst WegbegleiterCount Basies und Duke Ellingtons!Die TU Dresden, Mannesmann Mo-bilfunk und die Semperoper habensich zusammengetan, um gemeinsam– an bewährte Kooperationen an-knüpfend – allen interessiertenDresdnern ein Konzert der Extraklas-se offerieren zu können.

Der Trompeter und FlügelhornistClark Terry ist Legende. Ob als Solist inberühmten Bands bzw. Big Bands wiedie von Lionel Hampton (1945), GeorgeHudson (1946/47), Charlie Barnet(1947), Count Basie (1948 bis 1951) undDuke Ellington (bis 1959) oder als Lei-ter eigener Gruppen – stets bestach Terrymit seiner völlig eigenständigen, stil-historisch eine Sonderstellung einnehmenden Spielweise, die in Ton,Phrasierung und melodischem Erfin-dungsreichtum die gesamte Trompeten-tradition von Louis Armstrong über RoyEldridge bis zu Clifford Brown in sichaufgenommen hat. „Er ist einer dergrößten Trompeter, die je lebten“, warensich Freddie Hubbard und Miles Daviseinig, wobei Davis Clark Terry immerwieder als einen wichtigen persönlichenEinfluß herausgestellt hat. Terry ging bisauf den heutigen Tag immer seinen eige-nen künstlerischen Weg. Souverän überalle nur denkbaren musikalischen Aus-drucksmittel auf der Trompete verfü-gend, ließ sich Terry zu keiner Zeit vonden jeweils dominierenden Modeströ-mungen des Jazz vereinnahmen. DaßTerry – jahrzehntelang in Swing undMainstream zu Hause – zudem auch einaußergewöhnlicher Blues-Spieler ist,können seine Fans anhand der Clark-Terry-CD „Shades of Blues“ verfolgen;hier spielt der Trompeter exzellent Char-lie Parkers „Parker’s Mood“, W.C. Han-dy’s „St. Louis Blues“ sowie viele eige-ne Blues-Kompositionen. In welchüberzeugender Weise Terry gemeinsam

mit Sängerin Carol Sloane die Songs,die Louis Armstrong gemeinsam mitElla Fitzgerald aufnahm, zu Gehörbringt (Carol Sloane&Clark Terry:„The Songs Ella&Louis sang“,Concorde/edel contrai-re; 1997), istbemer-kenswert

– gesanglich mit anschmiegsamer Stim-me, auf der Trompete mit warmem, teilsauch silbrigem Ton, mit tiefempfunde-ner Melodiösität. Immer noch ist er –vielleicht agiler als je zuvor – aktiv. KeinWunder, bleibt der Altmeister doch jungdurch das Zusammenspiel mit jungenMusikanten. So spielte der Trompeten-Altstar anläßlich seines 75. Geburtsta-ges die CD „Clark Terry: RememberThe Time“ (1996; Mons Records/sunnymoon) gemeinsam mit dem Mainstre-am-Drum-Star der mittleren GenerationJeff Hamilton, der Baß-Legende RayBrown, dem schon vielgefeierten jungenbritischen Posaunen-Überflieger MarkNightingale und dem Pianisten DadoMoroni ein, eine swingende Musik mitSinn für prägnante Soli, mit sicheremFormempfinden, mit Gefühl für die vor

allem im Umfeld des kalifornischenConcorde-Labels gepflegten Traditionder Jazz-Moderne – und, bemerkens-wert, mit dem Titelstück aus der Federdes Pop-Stars Michael Jackson!

Clark-Terry-Quintet, 7. September1998 (20 Uhr) in der Semperoper. ZumKonzert nach Dresden – einem derganz wenigen in Deutschland – kommtClark Terry mit Sylvia Cuenca(Drums), Don Friedman (Piano), DaveGlasser (Alto Saxophone) und MarcusMcLaurine (Bass).

Karten zum Preis von 6 bis 40 Mark,halbe Preise für Ermäßigte, gibt es imVorverkauf in der Schinkelwache amTheaterplatz, PF 12 07 12, 01008 Dres-den, Telefon: (0351)4911705, Fax:(0351)4911700. -mb

7. September: Trompetenjazz in der OperSemperoper, die TU Dresden und Mannesmann Mobilfunk präsentieren: Clark Terry Quintet

Im Rahmen der 4. Dresdner Textilta-gung (24. bis 25. Juni 1998) konntenwieder der „Förderpreis des Institu-

tes für Textil- und Bekleidungstechnik(ITB)“ für herausragende studentischeArbeiten und der „Dr. Th. Böhme-För-derpreis“ für herausragende Einzelar-beiten aus deutschen Hochschulen undFachhochschulen vergeben werden. Er-freulicherweise erhielten diese Würdi-gungen Absolventen/Doktoranden derTU Dresden. Mit dem Förderpreis desITB wurde der Absolvent des Institutesfür Textil- und Bekleidungstechnik derFakultät Maschinenwesen der TU Dres-den, Diplomingenieur Heiko Schirmer,ausgezeichnet, der seit einem Jahr beider Firma Görlitz Fleece GmbH als Pro-zeßingenieur tätig ist.

Das Verleihungskuratorium würdigteseine Diplomarbeit „Konzeption undImplementierung eines Qualitätsmana-gementsystems in einem mittelständi-schen Textilunternehmen“ als „selb-ständige, kreative und sowohlwissenschaftlich als auch betrieblichunmittelbar nutzbare Arbeit“. Den „Dr.Th. Böhme-Förderpreis“ erhielt DoktorAstrid Große für ihre Dissertation„Grundlagenuntersuchungen zur Auf-

klärung des Phasenverhaltens sowie zurCharakterisierung und reinigungstech-

nischen Anwendung von wäßrigen undgemischt wäßrigen Mikroemulsionen in

Mehrkomponentensystemen“. AstridGroße fertigte ihre Arbeit am Institut fürPhysikalische Chemie und Elektroche-mie der Fakultät Mathematik und Na-turwissenschaften der TU Dresden an.Die Dissertation zeichnet sich dadurchaus, daß sie „praxisrelevante Aussagenmit wissenschaftlichen Erkenntnissenüber Mikroemulsionen“ verbindet. Be-reits im Mai 1998 erhielt Diplomwirt-schaftsingenieur Ralf Bärwald den vomwfk-Forschungsinstitut für Reinigungs-technologie e. V. Krefeld gestifteten„wfk-Preis“ für die beste den Schwer-punkt Textilreinigung betreffende Di-plomarbeit.

Diplomwirtschaftsingenieur Bär-wald studierte an der Fakultät Wirt-schaftswissenschaften im StudiengangWirtschaftsingenieurwesen und belegtedie Vertiefungsrichtung Maschinen-bau/Textil- und Bekleidungstechnik.Seine Diplomarbeit ist Teil des gemein-sam vom wfk-Forschungsinstitut e. V.und der Professur für Konfektionstech-

nik des ITB bearbeiteten AiF-For-schungsthemas „wetclean“.

Bereits während der Diplomphasewurde Ralf Bärwald von der Maria-und- Otto-Heynen-Stiftung durch dieVergabe eines Stipendiums unterstützt.

Die Diplomarbeit wurde von Profes-sor Helmut Sabisch (Professur fürBWL, insb. Innovationsmanagementund Technologiebewertung) und Pro-fessor Hartmut Rödel (ITB) betreut undgibt ein gutes Beispiel für eine erfolgrei-che wissenschaftliche Zusammenarbeitbeider Fakultäten.

Für seine Dissertationsschrift „Ent-wicklung von textilen Halbzeugen fürFaserverbunde unter Verwendung derSticktechnik“, in der erfolgreich nach-gewiesen wurde, daß sticktechnisch ge-fertigte Faserverstärkungen neuartigeMöglichkeiten für Hochleistungsver-bunde sind, wurde der Absolvent des In-stitutes für Textil- und Bekleidungs-technik Dr. Dirk Feltin anläßlich derMitgliederversammlung der Fachge-meinschaft Textilmaschinen am 19. Juni1998 durch den Vorsitzenden der WalterReiners-Stiftung, Dr. Heinz Schippers,mit dem „Zweiten Geldpreis der Stif-tung“ geehrt. Peter Raue

Dresdner Textilwissenschaftler holen die Preise!4. Dresdner Textiltagung stellte Innovationen vor

Der Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises des ITB, DiplomingenieurGerd Bauer, überreicht Diplomingenieur Heiko Schirmer (links) den Förderpreisdes Institutes für Textil- und Bekleidungstechnik. Foto: AVMZ/Hermann

Clark Terry, hier mit Sängerin Carol Sloane. Der Trompeter, Flügelhornist undSänger ist mit allen jazzstilistischen Wassern gewaschen. Foto: Concorde

Deutschland – Israel

Wissenschaftlerpflegen Kontakte

Am 1. Juli 1998 weilte der Direktor derGerman-Israel-Foundation for Scienti-fic Research and Development, Dr.Amnon Barak, an der MedizinischenFakultät. In einer Beratung, an dermehr als 30 Professoren und andereWissenschaftler vorwiegend der Medi-zinischen Fakultät, aber auch andererBereiche der TU Dresden teilnahmen,führte Dr. Barak in die Möglichkeitender Förderung wissenschaftlicher Pro-jekte durch die Stiftung ein. Die Stif-tung schüttet jährlich etwa 20 Millio-nen Mark für Projekte aus, die dezidierteine enge Kooperation israelischer unddeutscher Forschungsteams ausweisenund sich neben Sozial- und Humanwis-senschaften insbesondere mit Fragender Neurowissenschaften, der Gen-technik, Onkologie, Zellbiologie undInfektionskrankheiten befassen. Dr.Barak appellierte an die MedizinischeFakultät, aktiv zu werden, weil medizi-nische Projekte, insbesondere auch ausSachsen, gern gesehen würden. Multi-disziplinäre Ansätze sind erwünscht.Die Chancen, bei tragfähigen Projek-ten zum Erfolg zu kommen, liegen bei20 bis 40 Prozent. Der nächste Terminzur Projekteinreichung ist der 1. No-vember 1998. Über Dr. Barak sind auchfachbezogene israelische Kontaktpart-ner vermittelbar. Persönliche Ge-spräche nach dem sehr interessantenund instruktiven Meeting rundeten dasBild einer sehr nützlichen Kontaktauf-nahme ab.

Prof. Dr. med. Otto Bach

Hörsaalzentrumwird am 13. Oktoberfestlich eingeweiht

Endlich wird die TU Dresden noch farbi-ger – am 13. Oktober soll das neue Hör-saalzentrum mit der Fassadengestaltungvon Michael Fischer-Art eingeweihtwerden. Dann kann unter viel besserenBedingungen an der TU studiert werden.

AWW-Angebot

Neue Ausbildungfür Europa

Eine neue Ausbildung bietet das AWWan: den EU-Wirtschaftler. Die Ausbil-dung dauert vom 21. September 1998 biszum 30. August 1999 mit folgenden Aus-bildungskomplexen: SprachausbildungEnglisch und Französisch, BWL, Marke-ting, Projektmanagement, Steuerlehre,Versicherungsmanagement, EU-Pro-jektmanagement, europäische Sozial-kunde und Europageschichte, Arbeits-markttheorie und Bewerbungstraining,Personalwirtschaft und -entwicklung,Zivil-, Sozial- und Öffentliches Recht und anderem.

Drei Monate sind für ein Praktikumvorgesehen. Die Ausbildung wird zu 100Prozent aus EU- und Landesmitteln ge-fördert. Sie wendet sich an Hoch- undFachhochschulabsolventen aller Studien-richtungen, die keine Leistungen nachArbeitsförderungsgesetz erhalten. Infor-mationen unter (03 51) 4 63-56 72, -60 90oder -60 91. Astrid Renger

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Universitätsjournal 14/98 TU aktuell Seite 2

Herausgeber des „Universitätsjournals“:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Redaktion Besucheradresse: Nöthnitzer Str. 43,01187 Dresden, Tel. 03 51/4 63 -28 82. Fax:03 51 / 4 63 - 71 65, e-mail: [email protected]ßenstelle Medizinische Fakultät, Fetscherstr. 74,Tel.: 03 51 / 4 58-34 68, Fax: 03 51 / 4 58 -53 68.Vertrieb: Petra Kaatz, Außenstelle an der Medi-zinischen Fakultät.Anzeigenverwaltung: Sächsische Presseagentur Dr. Siegfried Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24,01309 Dresden, Tel. / Fax: 03 51 / 31 99 - 26 70.Die in den Beiträgen vertretenen Auffassungenstimmen nicht unbedingt mit denen der Redak-tion überein. Für den Inhalt der Artikel sind dieUnterzeichner voll verantwortlich. Nachdruck istnur mit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluß: 10. Juli 1998Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen:IMAGIC, Publigraphische Systeme, DresdenDruck: Lausitzer Druck- und VerlagshausGmbH, Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Impressum

AOK2/200

Farbseite!

Etwa 50 Familien gaben sich auf derWiese vor der Kinderklinik ein Stell-dichein zum Frühgeborenentreffen derStationen K4 und K6. Das Wetter spiel-te mit. Die lieben Kleinen im Alter vonein bis viereinhalb Jahren tobten aufden Hüpfburgen und kasperten mit denClowns. Manche Eltern, die einander inder Kinderklinik bei der Pflege ihrerFrühchen begegnet waren, trafen sichwieder. Die gastgebenden Ärzte undSchwestern freuten sich über die guteResonanz, die ihre Einladung gefundenhatte.

Kathrin Kleeberg aus Hamburg warmit ihrer Familie und Söhnchen Maxi-milian gekommen, das im August 1996

drei Monate vor dem Geburtstermin inder Uni-Frauenklinik geboren wurde.Zur Geburt nur 30 Zentimeter groß und680 Gramm schwer, war es zunächstvier Wochen auf der Säuglingsintensiv-station und danach weitere acht Wo-chen im UniversitätskrankenhausHamburg-Eppendorf. Frau Kleeberghat die Betreuung in der Unikinderkli-nik in sehr guter Erinnerung. Die Grün-dung einer Selbsthilfegruppe hält siefür eine wichtige Sache, denn sie weißaus eigener Erfahrung, daß es für Früh-geborene keine speziellen medizini-schen Programme gibt. Frau Kleeberghat nun kurz vor Vollendung des zwei-ten Lebensjahres ihres Sohnes einen

Untersuchungstermin beim Kinderarztvereinbart. Zum Glück hat das Kindkeine gesundheitlichen Probleme bisauf den Umstand, daß es eine Brille tra-gen muß.

Insbesondere für Eltern behinderterKinder sei es sinnvoll, ihre Erfahrungenin einer Selbsthilfegruppe auszutau-schen, beispielsweise über den Um-gang mit Krankenkassen bei der Bean-tragung bestimmter Therapien, wie z. B. der Vojta-Therapie, sagt Stations-arzt Dr. Jürgen Dinger. Ansprechpart-nerin für die Gründung dieser Gruppeist Assistenzärztin Martina Peter-Kern.Auskünfte erteilt die Station K4, Tel.(0351)4 58 -23 41. Marion Fiedler

Frühgeborenentreffen inder Unikinderklinik

Initiative für Selbsthilfegruppe

Dicht umlagert war die Tombola, bei der jedes Los einen Gewinn brachte. Foto: Kölbl

Mit dem Ziel, eine leistungs- und wett-bewerbsfähige Plattform für LehreForschung und Technologietransfer zuschaffen, den Wissensstand in den je-weiligen Fachgebieten zu verbessernsowie einen optimalen Einsatz vonwissenschaftlichen Mitarbeitern zu ge-währleisten, haben das Institut für öko-logische Raumentwicklung Dresden e.V. (IÖR) und die TU Dresden am 30.Juni 1998 einen Kooperations-Rah-menvertrag unterzeichnet. Damit sol-len die bisher bereits bestehenden viel-fältigen Beziehungen weiter vertieftund ausgebaut werden.

In ihren kurzen Ansprachen anläß-lich der Unterzeichnung unterstrichender Direktor des IÖR, Prof. Dr. Bern-hard Müller, der zugleich den Lehr-stuhl für Raumordnung an der TU in-nehat, Ministerialdirigent Dr. Frank

Schmidt vom Sächsischen Ministeri-um für Wissenschaft und Kunst sowieder Rektor der TU, Prof. Dr. AchimMehlhorn, die große Bedeutung, diedieser Vertrag für beide Partner hat. Potentiale und Stärken einer Univer-sität könnten so mit denen eines außer-universitären, interdisziplinär arbeiten-den Forschungsinstitutes optimalverknüpft werden.

Danach schritten der Direktor desIÖR und der Rektor der TU Dresden inGegenwart des Vertreters des Bundes-ministeriums für Bauwesen undRaumordnung, Dr. Hans-Peter Gorzel,weiterer Vertreter der TU Dresden unddes Sächsischen Ministeriums für Wis-senschaft und Kunst sowie der Beleg-schaft des IÖR im Saal des Instituteszur feierlichen Unterzeichnung desVertrages. Pinfo

Nun noch besser kooperierenKontakt zum Institut für Ökologische Raumentwicklung

In Kooperation der Poliklinik fürZahnärztliche Prothetik der Medizini-schen Fakultät Carl Gustav Carus derTU Dresden und der Firma DIT-Dia-manttechnik Oberlungwitz wurdenzahnärztliche Schleifinstrumenteentwickelt, welche die präzise zahnärzt-liche Präparation bezüglich Randgestal-tung und definiertem Zahnsubstanzab-trag wesentlich erleichtern. Einglattpolierter Dorn an der Spitze des Ar-beitsteils der innovativen Schleifer er-möglicht eine sichere Führung der In-strumente an der Zahnhartsubstanz. Inumfangreichen Laborversuchen wurden

die innovativen Schleifer im Vergleichzu formkongruenten konventionellenSchleifern bezüglich Führungseigen-schaften, Substanzabtrag, Temperatur-entwicklung, Qualität der Präparations-kanten und Einflüssen auf dieMikrostruktur der Zahnhartgewebe un-tersucht. Als ein bemerkenswertes Er-gebnis konnte festgehalten werden, daßdie innovativen Schleifer bei höchstou-riger Präparation geringere Gefügeschä-den verursachen.

Die Prototypen der innovativenSchleifer und die wissenschaftlichen Er-gebnisse der Laboruntersuchungen

konnten auf dem diesjährigen Weltkon-greß der International Association forDental Research präsentiert werden.

Innovative Schleifer wurden inAbstimmung mit den Anforderungendentaler CAD/CAM-Anlagen und voll-keramischer Werkstoffsysteme in ver-schiedenen Größen zusammengestellt.Diese sollen als „Dresdner Präparations-set“ zur Internationalen Dentalschau inKöln auf dem Markt eingeführt werden.

Die Studie ist Teil eines Verbundpro-jektes mit der Partnerfirma, gefördertvon zwei sächsischen Ministerien.

Dr. med. Klaus Böning

Wie man Zähne präziser bohren kannZahnmediziner entwickeln innovative Schleifinstrumente mit Industriepartner

Implantate bestehen bisher aus Werk-stoffen, die für ganz andere Einsatzge-biete entwickelt wurden. „Entscheidendwaren meist mechanische Eigenschaftenund eine gute Korrosionsbeständigkeit“,erläutert Prof. Hartmut Worch, Leiter desInstituts für Werkstoffwissenschaft ander TU Dresden.

„Dies sind zwar notwendige, aber lei-der nicht hinreichende Voraussetzungendafür, daß ein Material vom Körper an-genommen wird.“ Eine interdisziplinäreForschergruppe der TUD verfolgt einenneuen Ansatz: Die Wissenschaftler wol-len Kompetenten, die der Organismusselber produziert, in die Legierungsbil-dung oder in die Struktur der Oberflächeeinbeziehen. Das Projekt der Forscher-gruppe „Untersuchungen und Wechsel-wirkung an biologisierten Grenzschich-ten von Implantaten im Knochen“ wurdekürzlich von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) bestätigt. Bundes-weit werden vier neue Forschergruppeneingerichtet, erklärte die DFG. Dies solle„dazu beitragen, neue Arbeitsrichtungenzu etablieren, die in der BundesrepublikDeutschland bislang nicht oder nur unzu-reichend vertreten waren.“ Das Ziel derDresdner Wissenschaftler ist es, Materia-lien für Implantate zu finden, die eine sta-bilere Verbindung mit dem Knochen ein-gehen und einen günstigerenHeilungsverlauf garantieren.

Dazu wollen sie zunächst die Wech-selwirkungen zwischen den Körperzel-len, dem Knochenmaterial und der Ober-fläche von Implantaten besser verstehen.An dem Projekt beteiligen sich Prof.Hartmut Worch und Dr. Dieter Scharn-weber, Institut für Werkstoffwissen-schaft, Professor Dr. Wolfgang Pompe,Professur für Materialwissenschaft, Pro-fessor Dr. Richard Funk, Professor Dr.Michael Kasper und Dr. Martin Witt, In-stitut für Anatomie, Professor Dr. Hans

Zwipp und Dr. Michael Holch, Klinik fürUnfall- und Wiederherstellungschirur-gie, Prof. Klaus-Wolfgang Wenzel undDr. Ute Hempel, Institut für Physiologi-sche Chemie. „Wir wollen Implantatefunktionalisieren, indem wir das Biopo-lymer Kollagen I in die Oberfläche des,Fremdkörpers’ so integrieren, daß dieZelle möglichst wenig von dem körper-fremden Material spürt“, berichtetWorch. Dort, wo das Implantat in denKnochen einwachsen soll, erzeugen dieWissenschaftler auf seiner OberflächeNetzwerke aus Kollagenfasern, die vonden Titanoxidkristallen festgehaltenwerden. „Die Zelle entscheidet, ob ihrdiese Struktur angenehm ist. Wir müssenihre Vorlieben bei Maschenweiten undAusrichtung berücksichtigen.“ Das al-lein reicht freilich noch nicht aus. Dennbei einem Knochenbruch sorgen be-stimmte „Botenstoffe“ dafür, daß dierichtige Zellart anbindet und so der Kno-chen wieder zusammenwächst. „DieseBotenstoffe geben Signale an die Zellen,sie steuern Abbau- und Aufbaureaktion“,sagt Worch. „Wir wollen die Implantat-oberfläche so funktionalisieren, daß derKörper sie akzeptiert wie die eigenenKnochen.“ Deshalb wollen die Wissen-schaftler Gitterdefekte der Kollagenmo-leküle nutzen, um morphogenetischeBotenstoffe anzusiedeln, so daß sie beienzymatischen Schnitten in der richtigenKonzentration zur Verfügung stehen, er-läutert Worch: „Die Osteoblasten – dassind die Zellen, die für den Aufbau derKnochensubstanz verantwortlich sind –sollen auch beim Implantat eine Ober-fläche vorfinden, die so aussieht, wie siesie kennen.“ Die Wissenschaftler prüfennun verschiedene Ideen und Verfahren.Doch bis die neuen Hüftprothesentatsächlich zur Verfügung stehen, wer-den wohl noch Jahre ins Land gehen.

Anke Müller

Körperfreundliches ImplantatmaterialTUD-Forschergruppe verfolgt neuen Ansatz

Page 3: Universitätsjournal...McLaurine (Bass). Karten zum Preis von 6 bis 40 Mark, halbe Preise für Ermäßigte, gibt es im Vorverkauf in der Schinkelwache am Theaterplatz, PF 120712, 01008

Das Rektoratskollegium hat beschlos-sen, die Einrichtung eines Media De-sign Centers (MDC) an der TUD zufördern. UJ sprach mit dem TU-Kanz-lerAlfred Post.

Warum soll an der TU Dresden ein MDCentstehen?

Wir verfolgen mit der Gründung desMDC das Ziel, die an der TU Dresdenbereits vorhandenen Potentiale für Mul-timediaforschung und Projektbearbei-tung zusammenzuführen und zu koordi-nieren. Solche Potentiale gibt es anverschiedenen Fakultäten, im Univer-sitätsrechenzentrum, am AudiovisuellenMedienzentrum und in der Verwaltung.Einbezogen wird auch die SächsischeLandesbibliothek – Staats- und Univer-sitätsbibliothek Dresden. Vertreter dieserEinrichtungen haben in den letzten Wo-chen gemeinsam beraten und eine Kon-zeption zur Errichtung des MDC erarbei-tet. Wir streben an, daß sich einKompetenzzentrum entwickelt, das denCharakter einer interdisziplinären wis-senschaftlichen Einrichtung besitzt.

Wird das Center helfen, die Lehre weiter-zuentwickeln?

Natürlich soll das MDC auch zur Be-ratungsstelle für jene Struktureinheitender TU Dresden werden, die sich denneuen computerunterstützten Medien inder Lehre widmen wollen. Nur so wirddie Lehre effizienter und öffnet sich dieUniversität. Vorrangig wird jedoch amMDC Forschung initiiert, koordiniertund betrieben werden, so zum Designmultimedialer Bildungs- und Anwen-dungssoftware, zu Entwicklungswerk-zeugen und -methoden sowie zu Anwen-dungsszenarien und Infrastrukturen.Forschungstransfer und Beratunggehören genauso dazu wie die Weiterbil-dung. Übrigens geht die Idee des MDCauf ein Gespräch zwischen dem Dekander Fakultät Erziehungswissenschaftenund mir aus dem Jahre 1996 zurück. Die

an dieser Fakultätvorhandenen Er-fahrungen auf ver-schiedenen Gebie-ten werden wireinbeziehen.

Da sind Stellen undGeld notwendig…

Zunächst wirdein Aufbaustab alle weiteren Aktivitätenkoordinieren. Er setzt sich zusammenaus den Professoren Wolfgang Ihbe (Bil-dungstechnologie), Hermann Körndle(Psychologie des Lehrens und Lernens)und Klaus Meißner (Multimedia-Tech-nik). Vier wissenschaftliche Mitarbeiter,von denen bereits einer bei Professor Ih-be arbeitet, werden im MDC mitarbeiten.Bezüglich der Finanzen hat die TU be-reits Anträge zur Bewilligung von HSPIII-Mitteln gestellt. Damit sollen auch

die technische Basisausstattung sowieein Medienserver finanziert werden. Ei-ne schrittweise Finanzierung aus Dritt-mitteln ist geplant. Außerdem habe ichalle Dezernate angewiesen, den Aufbau-stab mit hoher Priorität zu unterstützen.

Wer wird das MDC leiten?Die Leitung des MDC und dessen

Stellvertretung erfolgt jeweils befristetauf zwei Jahre durch einen TU-Profes-sor, der in einem Wissenschaftsgebietdes Mediadesigns forscht. Die Bestel-lung erfolgt durch das Rektoratskollegi-um auf Vorschlag des wissenschaftlichenBeirates des MDC. Wir richten das Zen-trum zunächst für einen Zeitraum vonfünf Jahren ein. 2003 wird dann geprüft,wie das MDC seinen Zielstellungen ge-recht geworden ist und ob die weitereFinanzierung möglich und sinnvoll ist.

Gespräch und Foto: Karsten Eckold

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Das Universitätsjournal der TU Dresdenveröffentlichte in seiner letzten Ausgabeeinen Beitrag zum aktuellen Studienfüh-rer Chemie und Wirtschaftswissenschaf-ten, der von der Stiftung Warentest unddem Centrum für Hochschulentwick-lung (CHE) herausgegeben wurde. Autordes Beitrages war Hannes Lehmann,Leiter des Dezernates Akademische An-gelegenheiten (TU-Verwaltung). Leh-mann kritisierte in seinem Beitrag insbe-sondere „das methodische Potpourri ansubjektiven Vorlieben (...Zufriedenheitder Studenten u.v.a.m.)“ sowie die „de-mokratische Vielzahl völlig unterschied-licher Studienplätze“, womit offenbarder Verzicht auf eine Gesamtrangliste ge-meint war. In der Tat wurde die Einschät-zung für jedes Kriterium getrennt ausge-wiesen, um pauschalisierenden Urteilenvorzubeugen. Dennoch ließ sich anhandder Tabellen abschätzen, daß die Che-mie-Studiensituation an der TU als sehrgut einzuschätzen ist. Diese Einschät-zung wird auch von Lehmann geteilt.Auf die gleiche Art und Weise läßt sichaber anhand der Daten und Fakten ausdem aktuellen Lehrbericht der TU Dres-den einschätzen, daß die Situation an derTU-Wirtschaftsfakultät, die nicht in denStudienführer aufgenommen werdenkonnte, alles andere als rosig ist. DieWirtschaftsfakultät der TU Dresden wur-de jedoch nicht etwa einfach „unter-schlagen“, sondern die Nichtaufnahmebestimmter Fachbereiche in den Tabel-lenteil wurde explizit methodisch be-gründet: Die Tabellen wurden grundsätz-lich nur für solche Hochschulen erstellt,von denen mindestens zwei der drei un-abhängigen Datenquellen verfügbar wa-

ren (Selbstdarstellung/Hochschulstati-stiken, Professorenurteil, Studentenur-teil), wie auch im von ihm zitierten adrem-Artikel nachzulesen ist. Von derWirtschaftsfakultät an der TU erhieltendie Autoren jedoch weder Professoren-noch Studentenurteil. Die Gründe für dieVerweigerungshaltung der TU hat Leh-mann im UJ-Beitrag offengelegt.

Des weiteren kritisiert Lehmann, daß„Reformfreudigkeit“ sowie „Stand, Pla-nung und Entwicklung innovativer Cur-ricula“ nicht als Qualitätskriterien in denStudienführer aufgenommen wurden.Dies wäre für die TU Dresden mit ihrenerst kürzlich eingeführten Bachelor-Stu-diengängen sicher wünschenswert, dürf-te jedoch immense methodische Proble-me aufwerfen (Wie mißt manReformfreudigkeit usw.?). Die Aufnah-me solcher Kriterien ist deshalb eherfragwürdig und würde auch das von Leh-mann kritisierte „Potpourri“ noch ver-größern. So und nicht anders ist die „Her-angehensweise“ des Studienführers zurechtfertigen und deshalb wird er auchvon anderen, methodisch Versierteren alsdas „bisher wohl solideste Unterfangen“eingeschätzt, beispielsweise vonH.Grimm, Ko-Autor eines nicht geradeunkritischen Aufsatzes zum Spiegel-Ranking (1995).

Dennoch wurde der „Test“-Studien-führer in dem von Lehmann erwähntenad rem-Beitrag nicht „hochgelobt“, son-dern sehr wohl kritisch eingeordnet (al-lerdings nicht im Artikel selbst, sondernim Kommentar mit dem aus Platzgrün-den benutzten Kürzel R.K.). Es wurdeexplizit darauf hingewiesen, daß Verglei-che von Fachbereichen und Hochschul-

statistiken immer problematisch sind.Auch wurde versucht zu erläutern, wieman dies dennoch in den Griff bekom-men könnte. Und warum soll es nicht le-gitim sein, sich damit im Rahmen einerDissertation auseinanderzusetzen? Beiden Widerständen, mit denen man beisolch einem Thema innerhalb der Hoch-schule rechnen muß, ist es aber vielleichtwirklich eine realistischere Idee, darausein „Geschäft“ zu machen, indem manEvaluation als von der Hochschule unab-hängige Institution betreibt. Denn wieman leider nur zu häufig beobachtenkann, bleibt nach einigen Jahren Hoch-schuldienst vom anfänglichen Idealis-mus selten noch etwas übrig. Vielleichtwird Lehmann auch in diesem Falle rechtbehalten: Nämlich dann, wenn die Hoch-schulpolitik wegen der inneren Wider-stände an den Hochschulen letzten Endesdoch noch zu der Einschätzung kommt,daß die einzig effektive Art der Qualitäts-entwicklung die externe Evaluierung ist,weil allein über interne Evaluierungenkeine Transparenz zu schaffen ist. Einst-weilen bemüht sich noch ein verspreng-tes Häuflein „verkappter Idealisten“verschiedener TU-Fakultäten, der Öf-fentlichkeit den Eindruck zu vermitteln,daß eine Hochschule auch selbständigTransparenz über ihre Studienbedingun-gen schaffen kann. Denn nur, wenn diesgelingt, kann die in der Wissenschaftlängst nicht mehr als „Modewelle“ be-trachtete Evaluierung von den Hoch-schulen noch in stärkerem Maße mitge-staltet werden. Und damit wäre dannvielleicht auch die vor zwei Wochen un-beantwortete Frage („Cui bono?“) beant-wortet. René Krempkow

Wo Licht ist, ist auch SchattenEinige Anmerkungen zur UJ-Themenseite (Nr.13/98, S.3)

Im Juni 1998 führte der Lehrstuhl fürHolz- und Faserwerkstofftechnik eineExkursion nach Finnland durch. Ziel wares, einen tieferen Einblick in die dortigeholzbe- und -verarbeitende Industrie zubekommen.

Die Studentengruppe und Angehörigedes Lehrstuhles folgten einer Einladungvon Mitarbeitern der Technischen Uni-versität Lappeenranta, die ein vielseiti-ges Exkursionsprogramm zusammen-stellten. In der gleichen Zeit präsentierteProfessor Roland Fischer, geschäfts-führender Direktor des Instituts für Holz-und Papiertechnik der TU Dresden, inverschiedenen Gastvorträgen den Er-kenntnisstand auf dem Gebiet der Mo-dellierung von Holzbearbeitungsvorgän-gen. Die erste Station der Exkursion wardas Technologiezentrum VTT in Espooin der Nähe von Helsinki, das unter ande-rem umfangreiche Forschungsarbeit fürdie finnische Holzindustrie leistet.

An den folgenden Tagen bestand dieMöglichkeit, den Weg des Holzes vonder Rodung im Wald bis hin zur Papier-herstellung zu verfolgen. Beeindruckendsind die großen Mengen Rundholz, wel-che in den verschiedenen Betrieben zuSchnittholz, Sperrholz und anderenHolzprodukten verarbeitet werden. Als

echtes Highlight wurde von den Exkursi-onsteilnehmern der Besuch bei einemmittelständischen Sägewerksausrüsterempfunden, der mit einer Visite in der fir-meneigenen Sauna finnische Lebensartnäherbrachte. Die finnische Gastfreund-schaft zeigte sich in einer intensiven Be-treuung durch Studenten der Techni-schen Universität Lappeenranta. So wares möglich, am Wochenende einige Se-henswürdigkeiten der Umgebung zu be-suchen. Dabei konnten das Forstmuseumin Lusto, Lapin Kulta und die Festungvon Savonlinna besichtigt werden.

Beim Besuch verschiedener Bil-dungseinrichtungen fiel auf, daß in Finn-land hoher Wert auf die Bildung und For-schung gelegt wird und entsprechendefinanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Die während der Reise geknüpftenVerbindungen sind für die studentischeund wissenschaftliche Arbeit sehr wert-voll und werden durch weitere Koopera-tion, wie beispielsweise gemeinsameProjekte, mit Leben erfüllt. So weilte inder vergangenen Woche Leo Taskinenvon der Technischen Universität Lap-peenranta zum Erfahrungsaustausch inDresden. Die finnischen Studenten wer-den im kommenden Frühjahr Dresdenbesuchen. Zetzsche, Tech, Donath

Finnische, portugisische und deutsche Exkursionsteilnehmer im Werksgeländevon Enso Timber Oy Ltd. (Säge und Hobelwerke). Foto: Christian Gottlöber

Als Kompetenz-Zentrum geplantErfahrungen bündeln: TU Dresden richtet ein Media Design Center (MDC) ein

Kanzler Alfred Post

„Holzige“ ExkursionTU-Studenten besuchten finnische Partnereinrichtung

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Der 1. Arbeits- und Organisationspsy-chologische Workshop der TU Dresdenfand am 10. Juli 1998 im Büro- undCongresscenter „dre.Punct“, Zelle-scher Weg, in Dresden statt.

Die Idee zu dieser Veranstaltung hat-te die Psychologin Birgit Helfmannvom Institut für Arbeits-, Organisati-ons- und Sozialpsychologie der TUDresden. Unter dem Motto „NeueBlickrichtungen in der Arbeitspsycho-logie für morgen“ sollten Themen dis-kutiert werden, die für Unternehmen,Unternehmensberater, Politiker undWissenschaftler von Interesse sind.

In der Tat kamen etwa sechzig Pro-zent der Workshopteilnehmer nicht ausdem universitären Sektor.

Professor Peter Richter, Direktor desInstitutes für Arbeits-, Organisations-und Sozialpsychologie der TU Dresden,betonte, man wolle keinen Workshopvon Psychologen für Psychologen ver-anstalten. In einer Zeit, in der der Ar-beitsmarkt zahlreichen Veränderungenunterliege, sei es wichtig, durch wissen-schaftliche Erkenntnisse größere Men-schenmengen, vor allem auch Politiker,zu sensibilisieren, um neue Gesetzeoder Gesetzesänderungen auf den Wegzu bringen, die den heutigen Bedingun-gen des Arbeitsmarktes gerecht werden.Mehrere Forschungsarbeiten am Institutuntersuchen diese Veränderungen. Un-ter anderem sollen Verfahren entwickeltwerden, die Verhaltensaktivitäten inner-halb des 24-Stunden-Zyklus bewertenund Belastungs- und Erholungsvorgän-ge während und nach der Arbeit diagno-stizieren. Diese Verfahren könnten hel-fen, Gestaltungslösungen flexiblerKombinationsformen von (Teilzeit-)Arbeit zu finden.

Weitere Referate beschäftigten sichmit Erwartungen an die Arbeits- undOrganisationspsychologie zur Gestal-tung der Arbeitswelt von morgen ausder Sicht einer zukunftsorientiertenVerwaltung (Frau Müller-Eschenbach,

Städtische Bibliotheken Dresden) bzw.aus der Sicht der Arbeitsvermittlung(Dr. Gudrun Wolf, Arbeitsamt Dres-den).

Professor Winfried Hacker, Direktordes Institutes für Allgemeine Psycholo-gie und Methoden der Psychologie derTU Dresden, und Professor BärbelBergmann vom gleichen Institut spra-chen zum Thema „Arbeitspsychologieund die Arbeit von morgen“ bzw. „Ar-beitspsychologie und Erwerbslosig-keit“. Weitere Beiträge beschäftigtensich mit Auswirkungen der 24-Stun-den-Belastung auf den Erholungsver-lauf (Prof. Renate Rau, TUD) und Aus-wirkungen von Veränderungen imErwerbsarbeitszeitmodell auf die 24-Stunden-Belastung und die Gesundheit(Dipl.-Psych. Birgit Helfmann, TUD).

Ob Hausarbeit persönlichkeitsför-dernd ist, erläuterte Privatdozentin Dr.Marianne Resch von der UniversitätFlensburg. Frau Lic. phil. BernadetteKadishi (Projekt FHAB SonnhaldeWorb, Schweiz) berichtete von einemForschungsprojekt, das untersucht, wienützlich Familienkompetenzen für dieErwerbsarbeit sind.

Eine rege Diskussion folgte auchdem Beitrag von Professor Gisela Mohrund Dipl.-Psych. Carmen Knorz vomInstitut für Arbeits- und Organisations-psychologie der Universität Leipzigzum Thema „Führen Frauen andersoder führen Frauen andere?“. BeideWissenschaftlerinnen sehen in einem„androgynen“ Modell der Führung diePerspektive der zukünftigen Führungs-anforderungen.

Im Resümee der Veranstaltung lobteProfessor Peter Richter das angenehmeKlima des Workshops und kündigte ei-ne Fortsetzung für voraussichtlich Juli1999 an. Gespannt darf man sein, obdann auch der ursprünglich geplanteBeitrag „Mein Unbehagen als Frau“ derBerliner Journalistin Daniela Dahn zuhören sein wird. Dagmar Möbius

Löst das „androgyne“Führungsmodell Probleme

des Arbeitsmarktes?1. Arbeits- und Organisationspsychologischer Workshop

Im Rahmen der wissenschaftlichen Zu-sammenarbeit zwischen der CVUTPrag (Tschechische Hochschule fürTechnik in Prag) und der TU Dresdenwaren am 15. und 16. Juni 1998 Stu-denten aus Prag in Dresden zu Gast. Sieabsolvierten am AusbildungsreaktorAKR-1 der Professur für Kernenergie-technik ein reaktorphysikalischesPraktikum in englischer Sprache.

Diese Kooperation ist Bestandteilder Hochschulvereinbarung der CVUTPrag und der TU Dresden, welche vomDeutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) im Rahmen des För-derprogramms „Ostpartnerschaften1998“ unterstützt wird.

Die Professur für Kernenergietech-nik unter Leitung von Prof. JürgenKnorr pflegt seit vielen Jahren die wis-senschaftliche Kooperation mit ihrenPartnern aus Prag. Im letzten Jahr wur-de die Zusammenarbeit durch einegemeinsame Erklärung erneuert. Dieswar notwendig geworden, da in denvergangenen Jahren eine Vielzahl vonpersonellen und strukturellen Verände-rungen an der dortigen Fakultät stattge-funden haben. Diese erneuerte Zusam-menarbeit beinhaltet außer derwissenschaftlichen Diskussion auchden Austausch von Studenten zu Vorle-sungen und Praktika beider Länder.

Sowohl die CVUT Prag als auch dieTU Dresden verfügen über die perso-nellen und materiellen Voraussetzun-gen, junge Ingenieure im Bereich derKerntechnik auszubilden. Beide Uni-versitäten unterhalten Forschungsreak-toren, die nicht nur der universitärenAusbildung dienen, sondern auch innationale und internationale For-schungsprogramme integriert sind.

Die Vorbereitung des Praktikumsbegann bereits im Herbst letzten Jahresin Prag anläßlich der Unterzeichnungder Erklärung zur Zusammenarbeit derbeiden Universitäten. Zu diesem Zeit-punkt wurde vereinbart, zunächst einerGruppe von tschechischen Studentenein Praktikum an der TU Dresden zuermöglichen.

Nach Begrüßung der Studentendurch Prof. Knorr begann das umfang-reiche zweitägige Programm mit einerEinführung in Aufbau und Funktions-weise der Anlage durch den Leiter desForschungsreaktors AKR-1. ZumKennenlernen des Steuer- und Regel-verhaltens des Forschungsreaktorswurden wichtige Lehrsätze der Reak-tortheorie wiederholt. Diese warenGrundlage für die sichere Beherr-schung der unterschiedlichen Betriebs-zustände des Reaktors. Nach dem ge-meinsamen Mittagessen wurde das

Praktikum mit dem Start des Reaktorsunter Aufsicht des Betriebspersonalsvon den Studenten aus Prag fortgesetzt.Im Anschluß daran wurden eine Viel-zahl von Einzelexperimenten zur Bil-dung und zum Zerfall radioaktiver Iso-tope durchgeführt.

Abends nutzten die Studenten ausPrag die Gelegenheit, den anstrengen-den Arbeitstag mit einem Spaziergangdurch das historische Dresden ausklin-gen zu lassen.

Am nächsten Morgen stand alserstes die Kalibrierung eines Steuersta-bes auf dem Programm. Nacherfolgreicher Aufnahme der Steuer-stabkennlinie und dem gemeinsamenMittagessen ging es daran, die Ab-schaltreaktivität bei partieller Abschal-tung unter Zuhilfenahme der Steuer-stabkennlinien zu ermitteln. Mit derAuswertung der erzielten Ergebnisseund der anschließenden Diskussion en-dete das gemeinsame reaktorphysikali-sche Praktikum an der TU Dresden.

Das Praktikum in Dresden warhinsichtlich vermittelter Lehrinhalteund Aufbau einer langfristigen Zusam-menarbeit ein voller Erfolg. Bereits imHerbst diesen Jahres werden Angehöri-ge der TU Dresden den Forschungsre-aktor VR-1 der CVUT Prag besuchen.

Rüdiger Rohr

Reaktor-Praktikum in englischer SprachePrager Studenten am Forschungsreaktor AKR-1 der TU Dresden

Zufriedene Gesichter nach erfolgreichem Start des Reaktors. Foto: Langnickel

Arbeitslosigkeit, Armut, sinkende Ge-burtenraten, düstere Rentenaussichten,Gesundheitsreformen, leere Staatskas-sen, all dies sind alltägliche Probleme,die manchem über den Kopf zu wachsendrohen.

Weil Soziale Arbeit Verantwortung fürdie Gestaltung des öffentlichen Lebensin unserem Land hat und verstärkt wahr-nehmen muß, soll der 3. Bundeskongreßin Dresden beim Namen nennen, was dieSozialarbeiter vor Ort erleben. Die The-men „Polizei statt Soziale Arbeit?“, „DieÖkonomisierung des Sozialen“ und„Ehrenamt statt Wohlfahrtsstaat“ spre-

chen hier für sich. Zum ersten Mal wirddas alle drei Jahre stattfindende Forumjetzt in den neuen Bundesländern organi-siert. Dies gibt nicht nur Gelegenheit dar-zustellen, wie sich die Sozialarbeit inOstdeutschland seit 1990 entwickelt hat.Genauso wichtig ist, daß sich ost- undwestdeutsche Wissenschaftler und Prak-tiker in gemeinsamer Gestaltungsabsichtverständigen, austauschen und treffen.Diese Perspektive zieht sich durch alleProgrammebenen, seien es die Vorträge,Symposien oder Arbeitsgruppen.

Der Kongreß wird von einem bundes-weiten Initiativkreis und den sieben

sächsischen Hochschulen, die im Be-reich Sozialpädagogik und Soziale Ar-beit ausbilden, organisiert. Erwartet wer-den etwa 1 500 nationale und auchinternationale Teilnehmer. Für dieAbsolventenjahrgänge der ostdeutschenHochschulen für Sozialwesen wird derKongreß das erste große fachpolitischeForum sein.

Anmeldungen und das Programmheftzum Kongreß über: Organisationsbüro,Institut für Sozialpädagogik und Sozialar-beit der TU Dresden, Weberplatz 5, 01217Dresden, Telefon (03 51) 4 63 -32 38, Fax(03 51) 4 63 - 71 74. PI

Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen3. Bundeskongreß Soziale Arbeit vom 17.-19. September in Dresden

Lionsclub spendet für Kinderklinik

Dr. Barbara Amelung, Präsidentin des Lionsclub Dresden Brücke BlauesWunder, überreicht Klinikdirektor Prof. Dr. med. Manfred Gahr einen Spen-denscheck über 10 000 Mark. Von dem Geld sollen zwei Langzeitblutdruck-meßgeräte gekauft werden, um kleinen Patienten den Klinikaufenthalt zudiagnostischen Zwecken zu ersparen. Foto: Eckold

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Nach langem Internetkontakt untersuch-ten nun Studenten aus Dresden undColumbus (Ohio, USA) in direkter Zu-sammenarbeit die vergleichbare Stadt-Umland-Entwicklung ihrer Heimatstäd-te

Deutschland im Amerikafieber? Fastfood, Beauty Farm, American Style, Rol-ler Skates, Microsoft … Täglich liebenund leben immer mehr Deutsche den„american way of life“. Nicht verwunder-lich sind auch die wirtschaftliche Orien-tierung und die Übernahme kompletterBerufsbilder. Doch seit geraumer Zeitmacht sich ein neuer Trend bemerkbar:die Amerikanisierung deutscher Städte.Besonders deutlich macht sich dies in ost-deutschen Städten bemerkbar, die nachmeist amerikanischen Konzeptvorbil-dern neu aufgebaut worden sind. Die auf-fälligsten Kennzeichen dieser Entwick-lung sind die Stadt-Umland-Wanderungder Bevölkerung, die Ansiedlunggroßflächiger Gewerbeparks an denStadträndern und die drohende Verödungvon den Innenstädten. Schon lange suchtman sowohl in Deutschland als auch inden USA nach Möglichkeiten alternati-ver Stadtentwicklung, um diese Suburba-nisierungsprobleme lösen zu können.

Gemeinsame Probleme können ge-meinsam gelöst werden, wohl ein Gedan-ke von Professor Bernhard Müller, Insti-tut für ökologische Raumentwicklunge.V. (IÖR) und Lehrstuhl für Raumord-nung im Geographischen Institut der TU

Dresden, als er gemeinsam mit ProfessorHazel Morrow-Jones, Geographical De-partement der Ohio State University(OSU), die deutsch-amerikanische For-schungskooperation initiierte.

Nachdem im vergangenen Jahr ein er-ster Studentenaustausch mit Praktika inden Stadtplanungsämtern von Columbusund Dresden stattgefunden hatte, besuch-ten auch dieses Jahr – vom 15. bis 29. Juni– 12 amerikanische Studenten die TUDresden, um zusammen mit ihren deut-schen Kommilitonen im Rahmen vondrei ausgewählten Fallstudien Erfahrun-gen zu sammeln und auszutauschen. Sobeschäftigten sie sich mit der Entwick-lung in Bannewitz, dem geplanten Baueiner neuen Wohnsiedlung in Radebeulund der Sanierung in der Äußeren Neu-stadt von Dresden. Ihre Ausarbeitungenund eigene Anregungen zum Vorhaben

präsentierten sie am 26. Juni 1998 in ei-nem gemeinsamen Workshop. Dabeistellten sie heraus, daß angesichts der mo-difizierten Entwicklung in der amerikani-schen Stadtplanung die „Amerikanisie-rung“ eine nunmehr positive Wirkung aufostdeutsche Städte haben könnte. Werjetzt neugierig auf die Ergebnisse desWorkshops geworden ist, kann sich darü-ber entweder direkt vor Ort im IÖR aufeiner kleinen Ausstellung informierenoder unter www.best.uts.ohio-state.edu/BPcources/dresden konkreteDaten zum gesamten Seminarablauf ab-rufen. Übrigens, bevor die amerikani-schen Studenten nach Dresden kamen,fanden zwei Videokonferenzen per Inter-net statt. Es war eine der ersten transatlan-tischen Verbindungen innerhalb vonLehrveranstaltungen an der TU. DerKontakt zwischen amerikanischen undDresdner Studenten kam ohne etwaigeVerständigungs- oder Mentalitäts-probleme zustande: privat wie auch studi-enmäßig fanden sie sich sehr schnell zu-sammen.

Morrow-Jones und Müller, aber vor al-lem die Studenten wünschen sich diesenKontakt noch viel intensiver. Daher sollnun ein Modell für interaktive Lehrveran-staltungen entwickelt werden. Der Traumvom „globalen Seminarraum“, in demzur selben Zeit an verschiedenen Ortender Welt Seminargruppen zusammenge-führt werden können, scheint mehr undmehr realisierbar. „In der vernetzten Weltdes ‘global village’ wird die Kommuni-kation und die gemeinsame Erfahrungbei der Lösung von Problemen übergroße Distanzen und kulturelle Schran-ken hinweg unabdingbar“ – so Prof. Mül-ler. „Dies trifft nicht nur für die Lehre zu,sondern insbesondere auch für die For-schung.“

Da der unmittelbare Dialog aber im-mer noch erlebnisreicher und kommuni-kativer ist, werden wohl auch in Zukunftweitere Kurzbesuche im und vom fernenLand stattfinden. So wird im Septemberdie deutsche Gruppe zu einer vierzehntä-gigen Reise nach Columbus aufbrechen.Damit bestätigt es sich aufs neue: in Dres-den studieren heißt internationalstudieren… und vielleicht schon bald vir-tuell studieren. Michaela Kühn

Vorlesungssaal von Deutschlandbis nach Amerika

Institut für Ökologische Raumentwicklung mit Kontakten in die Neue Welt

Studenten aus Ohio und Dresden während des Praktikums. Fotos (2):M.Kühn

Prof. Bernhard Müller und Prof. HazelMorrow-Jones (rechts) im Gespräch.

Buchen gelten als Wahrzeichen der Be-ständigkeit. Dominierend gedeihenBuchen in mitteleuropäischen sommer-grünen Laubmischwäldern, in höherenLagen und auf gut durchlüfteten, feuch-ten Lehm- und Tonböden. Sie sind emp-findlich gegenüber hoher Winterkälte,Spätfrösten und Trockenheit. Daher fin-det man Buchen bevorzugt in luftfeuch-ten und vor strengen Winterfrösten ge-schützten Lagen. Ein besonders schönesExemplar der Blut-Buche – Fagus sylva-tica L. f. purpurea (eine Form der Rotbu-che) mit rotbraunen bis schwarzrotenBlättern befindet sich im Forstbotani-schen Garten Tharandt und ehrt die Büstevon Heinrich Cotta, dem Begründer derForstlehranstalt Tharandt. Diese Buchewurde wahrscheinlich um 1811gepflanzt.

Aufgrund der ausgeprägten Pfrop-fungswulst am Baum ist anzunehmen,daß die Veredlung bereits unter JohannAdam Reum (1780-1839) erfolgte. Reumzählte zu den bedeutendsten Forstbotani-kern des 19. Jahrhunderts. Er war bekanntdafür, daß er die armen Pflanzen mit ver-schiedenen wissenschaftlichen Versu-chen mehr geplagt haben soll, als Wind,Regen und Frost es zu tun vermögen(1827). Heute findet man unter der Kroneder Blut-Buche am Cottaplatz Ruhe undErholung.

Baumart: Blut-Buche (Fagus sylvaticaL. f. purpurea (Ait.)Schneid.

Familie: Buchengewächse (Faga-ceae)

Standort: Forstbotanischer GartenTharandt

Alter: 187 JahreHöhe: 26,5 mStammumfang: 307 cm

Literatur: 1827 Anonym, Versammlungder deutschen Naturforscher und Ärzte zuDresden vom 18ten bis 25ten September1826. In: ISIS von Oken, Leipzig (1827),

Die Blut-Buche in TharandtBemerkenswerte Bäume in Botanischen Gärten der TU (7)

Blut-Buche Foto: Agnes Bobah

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Universitätsjournal 14/98 Mitteilungen Seite 6

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Zur Absolventensituation schreibtdas Blatt:

Die Arbeitslosenrate von Akademi-kern liegt zwar mit knapp unter fünfProzent weit unter der allgemeinen Er-werbslosenquote, trotzdem landet nureine Minderheit nach dem Studienab-schluß im Traumberuf und verdientTraumgehälter. Auf die meisten wartetnach dem letzten Tag der Prüfung einequälende Suche nach einem Job, mitdem sich einerseits die erworbenenFachkenntnisse verbinden lassen undsich andererseits der Lebensunterhaltbestreiten läßt. Nur wenige erhaltendabei von ihrer Universität Unterstüt-zung. In den Stuben der deutschenAlma mater fechten immer nochProfessoren für das HumboldtscheBildungsideal – wer lediglich aus Kar-rieregründen studiert, gilt als „Schein-Student“.

Doch die Kritik von zahlreichen Per-sonalchefs und Wirtschaftsverbänden,die Studienabgänger würden von denHochschulen ungenügend auf die be-rufliche Situation vorbereitet, zeigtWirkung. Hochschulen wie die TUDresden animieren ihre Absolventenzur Existenzgründung und haben hier-für eigens ein Programm geschaffen.Damit wolle man mithelfen, den Miß-stand zu beseitigen, daß nur 15 Prozentder Existenzgründer in DeutschlandAkademiker sind, heißt es in einer Pres-semitteilung der TU.

Mit der Arbeit des Wissenschaftsra-tes setzt sich diese Zeitung auseinan-der:

Der Wissenschaftsrat, die Beratungs-und Beurteilungsinstanz des deutschenHochschulwesens, hat in Berlin zehnStellungnahmen für bedeutsame For-schungsinstitute der sogenannten„Blauen Liste“ bekanntgegeben; er hatsich außerdem unter Bedingungen be-reit erklärt, die neuen Strukturpläne derBerliner Hochschulen zu überprüfen.Die Berliner Universitäten stecken, ver-ursacht durch die Finanznot des LandesBerlin, in einem grundlegenden Um-bau, der sowohl Einsparungen als auchStrukturreformen bewirken soll.

Das Ergebnis der Reformen soll nunauf Bitten des Landes vom Wissen-schaftsrat begutachtet werden. Der Rathat jetzt auf einer Sitzung in Berlin da-zu seine Bereitschaft erklärt, sie aberan die Voraussetzung gebunden, daßdas Land Berlin gesicherte Aussagenüber die Finanzausstattung der Hoch-schulen im kommenden Jahrfünft vor-legt und damit plausibel macht, daßmittelfristig eine Zahl von mindestens85 000 Studienplätzen in Berlin erhal-ten werden kann.

Bericht von der 14. Sitzung des Sena-tes am 8. Juli 1998: Textiles Gewebe und Beton: kann so et-was zusammengehen? Daß und wie ausden beiden so unterschiedlichen Stoffenhocheffektive Materialien für die In-standsetzung von Bauwerken entstehenkönnen, wollen Wissenschaftler ausdem Institut für Textil- und Beklei-dungstechnik (Prof. Peter Offermann)und der Fakultät für Bauingenieurwe-sen unter Leitung von Prof. ManfredCurbach in einem neuen Sonderfor-schungsbereich nachweisen.

„Textile Bewehrungen zur Instand-setzung und Verstärkung im Bauwesen“ist die Bezeichnung des Vorhabens, dasin Theorie und Praxis den Einsatz tex-tiler Gewebe (z. B. Glasfasern oder Kar-bonfasern) zum Verstärken von Betonuntersuchen will. Schon die vorberei-tenden Untersuchungen lassen einedeutliche Verbesserung der Spannungs-festigkeit von Beton durch den Einsatztextiler Bewehrungen erwarten.

In Anbetracht des vielfältigen Sanie-rungsbedarfes an Betonbauwerkenkommt diesem Projekt, das in Abstim-mung mit der RWTH Aachen durchge-führt wird, eine große Bedeutung zu.Der Senat befürwortete die Antragstel-lung und wünschte den beteiligten Wis-senschaftlern viel Erfolg.

Der Prorektor für Wissenschaft, Pro-fessor Hans Wiesmeth, konnte im Zu-sammenhang mit der Veröffentlichungdes Jahresforschungsberichte 1997 nurin wenigen Stichworten Bilanz über dieForschungsleistungen der TechnischenUniversität im vergangenen Jahr zie-hen. Überaus erfreulich ist es, daß dasDrittmittelaufkommen 1997 nochmalsum knapp 12 Mio auf ca. 132 Mio Markgesteigert werden konnte. Dies ist be-sonders beachtenswert, da die Förde-rungen aus Mitteln des Bundesministe-riums für Bildung, Forschung undTechnologie erheblich zurückgegangensind. Ersichtlich ist jedoch auch, daß ei-ne weitere und notwendige Steigerungdes Drittmittelvolumens nach neuenWegen und noch breiterer Einwerbungverlangt.

Große Unterstützung im Senat fanddie Vorlage zur Einrichtung des Studi-enganges „Internationale Beziehun-gen“. Dieser von mehreren Fakultätengetragene Studiengang soll eine Lückeim Ausbildungsangebot der Bundesre-publik schließen, die seit Jahren vonstaatlichen Institutionen, aber auch vonseiten der Industrie und des Handels be-klagt wird. Es fehlt die Ausbildung vonAbsolventen, die infolge der rasch vor-anschreitenden Globalisierung alsFührungsnachwuchs in vielen Berei-chen (z. B. im Auswärtigen Amt, Ent-wicklungsdienst, im EU-Rahmen, in in-ternational arbeitenden Firmen) gesuchtwerden. Der von einer Arbeitsgruppe(Prof. Monika Medick-Krakau, Prof.Reiner Pommerin, Prof. Ulrich Fasten-rath, Prof. Friedrich Sell bzw. Prof. Ul-rich Blum) vorbereitete Studiengangwendet sich sowohl an deutsche wie anausländische Studenten und wird teil-weise in englischer Sprache abgehalten.

Organisatorisch soll er zunächst an dieJuristische Fakultät angebunden wer-den.

Ebenfalls international ausgerichtetsind die zwei beantragten Aufbaustudi-engänge der Juristischen Fakultät: - gemeinsame Wege nach Europa: Mit-tel- und Osteuropa auf dem Weg in dieEuropäische Union - gemeinsame Wege nach Europa: Inter-national Studies in Intellectual PropertyLaw.

Auch für diese Gebiete besteht vordem Hintergrund der Integration derLänder Mittel- und Osteuropas in dieEU sowie der Globalisierung der Märk-te ein Bedarf an gut ausgebildeten Kräf-ten. Die Studiengänge sollen auf natio-nale oder internationale Tätigkeitenvorbereiten.

Von außerordentlicher Bedeutung fürdie gesamte Universität, ganz besondersnatürlich für die Medizinische Fakultät,ist es, Rahmenbedingungen für eine zu-kunftsorientierte Entwicklung der uni-versitären Medizin unserer Universitätzu sichern. Als notwendig werden seitlangem Veränderungen angeregt, diedem Universitätsklinikum größereHandlungsfreiheit sichern. Der Senathat nunmehr zwölf Thesen verabschie-det, die vom Rektoratskollegium for-muliert und in intensiven Diskussionenabgestimmt wurden. In Anbetracht derBedeutung dieser Stellungnahme wirdsie nachfolgend ausführlich wiederge-geben.

Präambel:

Ausgehend von der seit Jahren bundes-weit geführten Diskussion beabsichtigtdie sächsische Staatsregierung, dieHandlungskompetenz, Flexibilität undWirtschaftlichkeit der Universitätskli-nika zu erhöhen.

Das Rektoratskollegium sieht sich inder Verantwortung, die Ziele zu benen-nen, die mit der Reform erreicht werdensollen. Es sieht sich zugleich in derPflicht, die Bedingungen zu formulie-ren, die bei jeder Art der Ausgestaltungder Reform erfüllt werden müssen. Seinoberstes Ziel ist dabei, die Aufgabenuniversitärer Lehre, Forschung undKrankenversorgung in der Medizinauch bei erweiterten betriebswirtschaft-lichen Entscheidungsbefugnissen zubewahren. Dazu gehört eine enge unddauerhafte Verbindung zwischen demrechtlich neu gestalteten Klinikum undder Universität.

Thesen:

1. Zur Verselbständigung der medizi-nischen Einrichtungen der Universitätwerden die Kliniken, klinischen undtheoretischen Institute sowie die Be-triebseinheiten und sonstige derMedizinischen Fakultät dienende Struk-tureinheiten zu einer rechtlich selbstän-digen Einrichtung der Universität mitdem Namen „Universitätsklinikum CarlGustav Carus“ zusammengefaßt.

2. Alle in dem UniversitätsklinikumBeschäftigten bleiben korporations-

rechtlich Mitglieder der Universität. Siebilden die Teilkörperschaft Medizini-sche Fakultät Carl Gustav Carus derTechnischen Universität Dresden.

3. Die Freiheit von Lehre und For-schung im Sinne von Artikel 5 (3)Grundgesetz ist im Universitätsklini-kum zu gewährleisten.

4. Die Einheit von Forschung, Lehreund Krankenversorgung erfordert dieinstitutionelle Einheit von Kliniken,klinischen und theoretischen Instituten.

5. Aus der Untrennbarkeit und der in-stitutionellen Einheit von Forschung,Lehre und Krankenversorgung folgt dieEinheitsverwaltung für Krankenversor-gung sowie Forschung und Lehre.

6. Die Universität erhält mit derZweckbindung für Lehre und For-schung in der Medizinischen Fakultäteinen Zuschuß. Der Zuschuß ist langfri-stig festzuschreiben und enthält eineneinzigen Pauschalbetrag für laufendeKosten, Personal- und Sachmittel sowiefür Bau und Investitionen unterhalb derHochschulbau-Förderungsgesetz(HBFG)-Grenze. Über die Verwendungdes Zuschusses entscheiden die zustän-digen Gremien der Universität gemäß §104 Abs. 3 SHG. Der Zuschuß wird mitentsprechenden Auflagen zur Verwal-tung und Bewirtschaftung an das Uni-versitätsklinikum weitergereicht.

7. Der Vorstand trägt die wirtschaftli-che Gesamtverantwortung. Im Rahmender Aufgabenerfüllung in Lehre, For-schung und Krankenversorgung gemäßSächsischem Hochschulgesetz ist dieEigenständigkeit und Unabhängigkeitdes Vorstandes in allen unternehmeri-schen Entscheidungen unabdingbar.Dies schließt die Befugnis ein, sich ananderen Firmen und deren Gründung zubeteiligen und über das mobile und im-mobile Vermögen verfügen zu können.Die unternehmerische Selbständigkeitschließt die eigene Entscheidungskom-petenz über Investitionen und ihre Fi-nanzierung einschließlich der Kredit-aufnahme ein. Zur Sicherung derKredite dient das Grundvermögen unddie Gewährträgerschaft des FreistaatesSachsen.

Die wirtschaftliche Selbständigkeiterfordert die Unabhängigkeit von Lan-deshaushaltsordnung und die Übertra-gung landesrechtlicher Zuständigkei-

ten, insbesondere in Bau- und Liegen-schaftsangelegenheiten.

8. Die Kontrolle des Vorstandes übtein unabhängiger und entscheidungs-fähiger, nur der Satzung und dem Ge-setz verpflichteter Aufsichtsrat aus. ImAufsichtsrat muß die Universität ange-messen u. a. zur Sicherung der HBFG-Fähigkeit vertreten sein. Ebenso mußauswärtiger Sachverstand in das Gremi-um eingebunden werden.

9. Entscheidungen, die Lehre undForschung unmittelbar berühren, bedür-fen der Zustimmung der zuständigenGremien der Universität. Entscheidun-gen, die die Krankenversorgung und de-ren Wirtschaftlichkeit unmittelbarberühren, bedürfen der Zustimmung desVorstandes des Klinikums. Besteht Un-einigkeit zwischen den Gremien der Fa-kultät und dem Vorstand über die jewei-lige Zuständigkeit oder sieht eine Seitedurch einen Beschluß der anderen ihrenAufgabenbereich gefährdet, so ent-scheidet das Rektoratskollegium nachAnhörung von Fakultät und Vorstand.

Die Bindung des Universitätsklini-kums an Entscheidungen der Univer-sität in Fragen von Forschung undLehre muß in der rechtlichen Ausgestal-tung sichergestellt werden.

10. Zur Stärkung der Selbständigkeitdes Universitätsklinikums ist dieDienstherreneigenschaft unerläßlich.Die nach Errichtung des hier beschrie-benen selbständigen Universitätsklini-kums Eingestellten werden Beschäftig-te dieser neuen Einrichtung.Gleichzeitig sind sie Mitglieder derUniversität. Der Vorstand hat ihre moti-vationsfördernde Beteiligung am Un-ternehmenserfolg sicherzustellen.

Die im Zeitpunkt der Errichtung be-reits Beschäftigten können unmittelbarBedienstete des Freistaates bleiben. Ihrearbeitsrechtliche und mitgliedschafts-rechtliche Stellung ändert sich nicht. Sieerfüllen ihre Arbeitsaufgaben im Uni-versitätsklinikum auf der Grundlage ei-nes Gestellungsvertrages.

11. Das SMWK führt die Rechtsauf-sicht unbeschadet der Zuständigkeitendes Gesundheitsministeriums.

12. Das Universitätsklinikum bleibteine der Universität dienende Einrich-tung. Der Betrieb des Klinikums durcheinen privaten Dritten wird abgelehnt.

Lediglich in der These 9 hält die Me-dizinische Fakultät eine modifizierteSchlichtung (gemeinsame Schlich-tungsgruppe aus je drei Vertretern vonRektoratskollegium und Vorstand) fürangebrachter. Ansonsten besteht überalle Thesen vollständige Einigkeit.

Der Senat hat zudem beschlossen,daß die o. g. Ziele in Form einer AnstaltÖffentlichen Rechts der TU Dresdenangestrebt werden sollen.

Dr. Klaus Rammelt

Optiker Kuhn2/55

Aus dem Senat berichtet

KurhotelHeringsdorf

1/110

Das Gelände des Uniklinikums aus derVogelperspektive. Foto: Archiv UJ

SpruchbandBei gleicher Geistlosigkeit kommtes auf den Unterschied der Körper-fülle an. Ein Dummkopf sollte nichtzu viel Raum einnehmen.

Karl Kraus

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Universitätsjournal 14/98 Vermischtes Seite 7

Hotel Inge-borg1/65

Stadtmuseeum2/115

Leserbrief: Richtigstellung zumLeserbrief von Gert Förschnerim UJ 13/98 von Marco Neu-

bert, Geschäftsführer der TU-Um-weltinitiative zum Thema autofreierHochschultag:

Daß die Probleme des Autoverkehrsan der Uni immens und unübersehbarsind, wissen wir nicht erst seit der ein-drucksvollen und treffenden Schilde-rung von Herrn Förschner. Daß einigeMenschen dagegen etwas unterneh-men, ist eine nur natürliche Reaktion.Für das herrschende Verkehrschaossind aber nicht wir, sondern die Ver-kehrsteilnehmer selbst (Verursacher)verantwortlich. Nun ist unsere Um-weltgruppe parteiunabhängig (ein-schließlich diverser sozialistischer Par-teien) und hält sich zudem an geltendesRecht. So war die Sperrung derMommsenstraße vom Ordnungsamtgenehmigt und von der Unileitung un-terstützt. Damit es alle wissen, wurdedie Sperrung in den Medien, in der Uni

und am Ort des Geschehens selbst(durch Ausschilderung) bekanntge-macht. Eine Verbindung mit einer nichtmehr existierenden DDR-Jugendorga-nisation erscheint uns an den Haarenherbeigezogen. Beim Streetball ist esnun mal die vorgeschriebene Regel,daß sich sechs Spieler auf dem Feld be-finden. Fakt ist, daß die Sperrung beieiner Vielzahl von Studenten, Mitar-beitern der TU und nicht zuletzt demKanzler, Herrn Post, sehr gut ankamund als positives Zeichen sicherlichWiederholung finden wird. Einzig sol-che schlaglichtartigen Aktionen durch-zuführen, bringt aber keine dauerhafteLösung mit sich. Nun sind Universitätund Stadt gleichermaßen (auf-)gefor-dert, verkehrs- und umweltpolitischZeichen zu setzen.

PS: Auf weitere reißerische Bemerkun-gen (Verleumdungen) möchte ich andieser Stelle nicht eingehen, stehe abergern für ein persönliches Gespräch zurVerfügung.

Martin Alter, AG Verkehr desStudentenrates der TUDresden, schreibt zum sel-

ben Thema:

Liebe Unijournalisten, die TU-Um-weltinitiative und die AG Verkehrmöchten sich bei Ihnen für Ihre um-fangreiche und hintergründige Bericht-erstattung zum „Autofreien Hochschul-tag“ bedanken. Leider mußten wir aberfeststellen, daß unsere Aktion nichtüberall auf so große Zustimmung wiebei den Studenten gestoßen ist. Dabeihatten wir in Absprache mit dem Ord-nungsamt der Stadt Dresden alle not-wendigen Ausschilderungen mehrereTage im voraus aufgestellt, um Behin-derungen zu vermeiden. Leider muß esaber eine ganze Menge unvernünftigerPKW-Nutzer gegeben haben, die z.B.die Ausfahrt der imagic GmbH zuge-parkt haben. Des weiteren wurde nachunseren Informationen die Dülferstraße

durch einen defekten LKW blockiert.Ein entsprechender Stau wurde danndurch die herbeigerufene Feuerwehrausgelöst, die ausgelaufenes Motorenölbeseitigen mußte. Soviel zu den Tatsa-chen. Mit unseren verkehrspolitischenWünschen, wie Sie es ausdrücken, hatdas alles wenig zu tun. Über unserewirklichen Anliegen war aber im Uni-Journal nicht viel zu erfahren. Wahr-scheinlich ist man in der Redaktion ansachlicher Auseinandersetzung mitdem Thema nicht interessiert. Wir ste-hen jedenfalls jederzeit für die Erläute-rung unseres intergrativen Verkehrs-konzeptes gern zur Verfügung. Undnoch eine kleine Nachhilfe für HerrnFörschner von der imagic GmbH: Die 6„FDJ-ler“ auf der Mommsenstraßespielten Streetball. Nach den Regelndieser Basketballart spielen in jederMannschaft drei „FDJ-ler“.

Und übrigens hat die PDS den kaput-ten LKW gesponsert. It’s imagic.

Leserpost

Wüste. Über vierzig Grad Hitze. Weitund breit kein Wasserloch, und diepaar ausgemergelten Menschenführen auch noch Krieg um die letztenpaar Tropfen. Sicher: Menschen ist eszu danken, daß das Wasser immerknapper wird, Menschen und ihremWahn des immer „Schneller – Höher– Weiter“. Eigentlich geschieht’s ih-nen recht, das Dürsten. – Oder?

Und damit das denen auch wirklichklar wird, den Wasserverschwendernauf der ganzen Welt, haben sich Akti-visten aus dem kühlen, feuchten Nor-den zusammengetan, haben unterdem Namen Technische Umwelt- und-Wasserinitiative (TUUWI) eine Was-serpolizei gebildet, und begonnen,mit Happenings in der Tradition der

Wüstendadaisten auf den verdorbe-nen Charakter des Menschen, insbe-sondere des wasserverbrauchenden,hinzuweisen. „Drehen wir den Leutenden Hahn zu! Die sollen mal sehen,wie die Endkonsequenz ihres Han-delns aussieht“, freuten sich dieTUUWI’s, sperrten in der Wüste alleBewässerungssysteme, gestaltetenein fulminantes Kulturprogramm. Aufden stillgelegten Zulaufrohren balan-cierten Zirkusartisten, und Sekt trin-kende Öko-Touristen klatschten Bei-fall.

Nur die durstenden Wüstenbewoh-ner schauten verstört, und mit letzterKraft spannten sie den Abzug ihrerKalaschnikow. Bald wasserfreierHochschultag? Igor Wasserrad

Bald wasserfreier Hochschultag?

Prof. Hermann Stehr schreibtzum Konzert des Universitäts-chores im Rahmen der Reißi-

ger-Ehrung:

Am 1. Juli 1998 fand in der Martin-Luther-Kirche das Konzert des Uni-versitätschores im Rahmen der Reißi-ger-Ehrung statt. Ein herzlichesDankeschön an das Orchester – mir

hat es gefallen. Traurig stimmt mich,daß die Beschäftigten unserer Uni sowenig Anteil nehmen am Wirken die-ses Orchesters – warum?

Könnte das UJ mal wieder etwasüber diesen Klangkörper berichten?Wer sind z. B. die Mitglieder oder wel-che Vorhaben sind geplant? Das ist si-cherlich nicht nur für mich, sondernauch für andere interessant!

Spende erhalten

Am 30. Juni 1998 hat das Zentrum fürAngewandte Photonik Dresden e.V.(ZAP) von der POLAROID CORPO-RATION, Cambridge, Massachusetts,USA, eine Spende in Höhe von 12500Dollar (ca. 22500 Mark) erhalten. DasZAP ist am Institut für AngewandtePhotophysik (IAPP) der TU Dresdenangesiedelt und hat sich die Förderungvon Wissenschaft, Forschung und Leh-re auf dem Gebiet der angewandtenPhotonik zum Ziel gestellt. Die erhalte-nen Mittel sollen vorwiegend zur För-derung des wissenschaftlichen Nach-wuchses (Finanzierung vonKongreßbesuchen sowie Forschungs-aufenthalten im Ausland) eingesetztwerden. Dr. Torsten Fritz

Geschäftsführer des ZAP

Ausstellung mit Böhlich-AquarellenDie in Ausgabe 13 des Universitätsjournals erwähnte Ausstellung von Profes-sor Adolf Böhlich ist bis zum 7. August verlängert worden.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 Uhr bis 18 Uhr und Samstag, 9 Uhr bis 14 Uhr.

Dienstjubiläen im August

40 Jahre

Prof. Dr. Adolf BöhlichInstitut für Kunst- und Musikwissen-schaftChrista BrandesKlinik/Poliklinik für DermatologieHelga Horn VD-Dezernat PatientenverwaltungHelga RysselKlinik/Poliklinik für HNO-Heilkunde

25 Jahre

Ruth BläsnerInstitut für WerkstoffwissenschaftDipl.-Ing. Andreas HeinInstitut für AnalysisMargot Krabbe Institut für FestkörpermechanikDr. Stephanie RasmusInstitut für Thermodynamik undTechnische GebäudeausrüstungDipl.-Ing. Ursula RiechertDezernat 3., SG. 3.5Monika RösnerKlinik/Poliklinik für HNO-HeilkundeDr. Irmgard SchmeichelInstitut für AlgebraDr.-Ing. Rudolf UebelInstitut für ArbeitsingenieurwesenDr. Ute JungVD-Dezernat Budgetierung, Control-ling und FinanzenAllen genannten Jubilaren herzlichenGlückwunsch.

Prof. Dr. med. Ehrig Lange, langjährigerDirektor der damaligen Klinik und Poli-klinik für Psychiatrie und Neurologieder Medizinischen Akademie „Carl Gu-stav Carus“ Dresden, wurde auf der die-sjährigen Jahrestagung der DeutschenGesellschaft für Psychiatrie, Psychothe-rapie und Nervenheilkunde (DGPPN) inEssen zum Ehrenmitglied ernannt.

Professor Lange wurde 1963 als or-dentlicher Professor und Direktor an dieNervenklinik der Medizinischen Akade-mie berufen. Hier war er bis zu seinerEmeritierung am 1. September 1987tätig. In diesen 25 Jahren in Dresdenprägte Professor Lange nicht nur die vonihm geleitete Klinik nachhaltig, sonderner hatte als Hochschullehrer und Mit-glied des Senates wesentlichen Anteil ander Entwicklung der Reputation dieserdamals relativ jungen medizinischenAusbildungsstätte. Eine große Zahl vonStudenten, Doktoranden und Fachärztenerfuhren ihre entscheidende Formung,und es gab in der engeren Region Dres-dens kaum einen Nervenarzt, der nichtsein fachliches Rüstzeug auf ProfessorLange zurückführte. Neben dieser terri-torialen Wirksamkeit, die insbesondereauch durch die über Jahrzehnte von ihmwesentlich bestimmte ärztliche Fortbil-dung unterstrichen wurde, hat er die Ent-wicklung der Psychiatrie der ehemali-gen DDR maßgeblich geprägt undentwickelt und sich eine internationaleReputation erworben, die sich in zahlrei-chen Mitgliedschaften in Fachgremienausdrückt.

Die internationalen und gesamtdeut-schen Kontakte konnten von ProfessorLange auch in politisch schwierigen Zei-ten einer ausgesprochen repressivenFachpolitik des Staates angemessen undwürdevoll weitergestaltet werden. DieSchwerpunkte der wissenschaftlichenund fachpublikatorischen Arbeit lagenim wesentlichen auf vier Gebieten.

Auf dem Gebiet der Sozialpsychiatriesind der Ausbau spezieller Betreuungs-strategien wie Tages- und Nachtbehand-lung und spezifische Formen derArbeitstherapie hervorzuheben. Psy-chiatriegeschichte hat er insbesonderemit der Erarbeitung der sogenannten Ro-dewischer Thesen 1963 geschrieben,einem Forderungskatalog für eine mo-derne psychiatrische Therapie undRehabilitation.

Ein zweiter Schwerpunkt der wissen-schaftlichen Arbeit Langes ist die foren-sische Psychiatrie. Hier liegt unter ande-

rem eine Monographie zur Problematikdes erweiterten Suizids vor. In der klini-schen Psychiatrie wurde die Arbeit vonAspekten der Pharmakotherapie undPsychopathologie bestimmt. Eine multi-zentrische Studie über die Lithiumpro-phylaxe der Zyklothymie war seinerzeitwegweisend für die Einführung dieserTherapieform.

Besonders intensiv hat er sich derEpileptologie zugewandt, hierbei in er-ster Linie der Psychopathologie Anfalls-kranker und der psychotropen Wirkungvon Antikonvulsiva.

Professor Lange ist Mitglied derDeutschen Akademie der NaturforscherLeopoldina, war Mitglied des Vorstan-des des Weltverbandes für Sozialpsy-chiatrie, Korrespondierendes Mitgliedder Finnischen Psychiatrischen Gesell-schaft und Ehrenmitglied weiterer aus-ländischer wissenschaftlicher Gesell-schaften. Von 1971 bis 1983 war erMitglied des Komitees des Weltverban-des für Psychiatrie. Nach der revolu-tionären Erneuerung der gesellschaftli-chen Verhältnisse der DDR hat deremeritierte Professor Lange seine Lei-stungskraft sofort zur Verfügung ge-stellt, um in diffizilen Bereichen bei derAufarbeitung staatlicher Mißstände derstalinistischen Zeit mitzuwirken. HerrLange ist Ehrenvorsitzender der Sächsi-schen Wissenschaftlichen Gesellschaftfür Nervenheilkunde.

Am gleichen Tag wie Professor Langewurde übrigens auch Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Heinz Häfner, der sich als Gutach-ter im Rahmen des Forschungsverbun-des Public Health um unsere Fakultätbemüht hat, Ehrenmitglied der DGPPN.

Prof. Dr. med. Otto Bach

Nestor der DresdnerNervenheilkunde

wird EhrenmitgliedPsychiatrie-Gesellschaft ehrt Prof. Dr. med. Ehrig Lange

Prof. Bach Vorsitzender

Prof. Otto Bach, Direktor der Klinik undPoliklinik für Psychiatrie und Psycho-therapie, wurde vom Sächsischen Staats-minister für Soziales, Gesundheit undFamilie in den Landesbeirat für Psychia-trie berufen und zum Vorsitzenden desGremiums gewählt. Der Landesbeirathat gemäß § 7 des Sächsischen Gesetzesüber die Hilfen und die Unterbringungbei psychischen Krankheiten (Sächs.PsychKG) eine beratende Funktion fürdie Landespolitik auf dem Gebiet derpsychiatrischen Versorgung. fie

Gewählt

Ehrig Lange Foto:UJ/Eckold

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Universitätsjournal 14/98 Exkursion Seite 8

Hindelang2/180

DZzM2/178

Jahrestagung derGesellschaft für

Angewandte Linguistik

Die 29. Jahrestagung der Gesellschaftfür Angewandte Linguistik (GAL) fin-det in diesem Jahr an der TU Dresdenvom 24. bis 26. September statt. Siewird vom Lehrstuhl Angewandte Lin-guistik und Fachsprachenforschungam Institut für Germanistik ausgerich-tet. Die Organisatoren rechnen mitrund 400 Teilnehmern aus unterschied-lichen Arbeitsbereichen der Sprach-wissenschaft und angrenzender Gebie-te. Unter dem Tagungsthema „Spracheund Technik“ werden zahlreiche Vor-träge und Diskussionen zu hauptsäch-lich anwendungsbezogenen Fragen derbetrieblichen, technischen und me-diengebundenen Kommunikationerwartet. Typisch für die jährlich an je-weils verschiedenen Orten stattfinden-de Tagung ist die außerordentlicheThemenvielfalt; neben sprachwissen-schaftlichen Themen wie Grammatik,Fachsprachen, Übersetzung, Textlin-guistik und Stilistik werden auchsolche sprachwissenschaftlichenGrenzbereiche behandelt wiebeispielsweise Rhetorik, Medienkom-munikation, Soziolinguistik, Interkul-turelle Kommunikation und Psycholin-guistik.

Welchen Einfluß die Technik auf denSprachgebrauch ausübt und welcheMöglichkeiten die Sprachwissenschafthat, sich im Zeitalter der Technik undinsbesondere der Medientechnik alsForschungsrichtung mit beruflicherPerspektive zu präsentieren, dieseFragen werden im Mittelpunkt derdreitägigen Veranstaltung stehen. PI

Eine Exkursion von Studierendender Theologie – wo könnte sie geeig-neter hinführen als in die „ewigeStadt“ Rom, das Zentrum der katho-lischen Weltkirche?

Nachdem unter Leitung von Prof. Dr.Thomas Schmeller im letzten Jahr be-reits eine Exkursion nach Israel und aufden Sinai an die Stätten des Alten undNeuen Testaments geführt hatte, ging esnun an Orte des Urchristentums und derGeschichte der katholischen Kirche.

Unter Leitung des Lehrstuhlinhabersfür systematische Theologie an der TUDresden, Professor Albert Franz, mach-ten wir, 25 Studierende der evangeli-schen und katholischen Theologie, unsPfingsten 1998 für 10 Tage auf den Wegnach Rom.

Zwischenstation war für einen TagFlorenz, wo wir einen ersten Eindruckvon der Vielfalt und Fülle der italieni-schen Bau- und Kunstgeschichte beka-men. Einen Vorgeschmack auf dasreichhaltige Schaffen des Allround-Künstlers der Renaissance, Michelan-gelo, erhielten wir in der Kapelle derMedici und beim Anblick der David-skulptur, die der Bildhauer aus einemdurch ein Loch verunstalteten Marmor-

block herausgeholt hatte. Weitere Sta-tionen waren Baptisterium (Taufkapel-le) und Dom, in welchem die bishereher graue Theorie gebliebene „Göttli-che Komödie“ von Dante – vorher imSeminar thematisiert – Farbe annahm.

Pünktlich zum Pfingstgottesdienstmit dem Papst standen wir am nächstenMorgen inmitten der ca. 400 000 Teil-nehmer auf dem Petersplatz. In dergrößten Kirche der Welt, dem Peters-dom, beeindruckten uns die vielen klei-nen kunsthistorischen Details, derentheologischer Gehalt uns durch die kun-dige Führung durch „Professore Franz“erschlossen wurde.

Mit dem Eindruck der Größe und desPrunkes von Petersdom und -platzsuchten wir tags darauf die Katakom-ben auf – alte Grabstätten und Orte, andenen sich in der Zeit der Christenver-folgungen die römischen Christen zumGottesdienst versammelten, was wirnun ebenfalls taten. Anschließend führ-te uns Prof. Albert Franz mit traum-wandlerischer Sicherheit durch dasdunkle Gängegewirr, um uns Wandfres-ken zu zeigen, die Anfänge des Chri-stentums dokumentieren und deutlichmachten, wie stark das Christliche amAnfang von heidnischer Symbolik ge-

prägt war.Weitere römisch-theologische Im-

pressionen erhielten wir beim Besuchder Vatikanischen Museen, in denen be-sonders die Stanzen des Raffael und dieSixtina beeindruckten, bei Besichtigun-gen zahlreicher Kirchen (eine Teilneh-merin will 13 gezählt haben) und derPäpstlichen Universität Gregoriana, ander Theologie in weitaus anderenGrößenordnungen als in Dresden be-trieben wird.

Damit auch die Geschichte nicht zukurz kam, besuchten wir das antikeRom, Höhepunkte waren u.a. der Kapi-tolshügel, das Forum Romanum, dasColosseum und das Pantheon.

Daß Rom aus weit mehr als aus altenSteinen besteht, konnten wir in den Be-gegnungen mit Menschen, die heute indieser Stadt leben, erfahren: Im „Colle-gium Germanicum“, dem Wohnheimdeutscher Priesteramtskandidaten, tra-fen wir uns mit einem Theologiestuden-ten aus Zittau, der an der hiesigenPäpstlichen Universität studiert. EinenEinblick in die Verwaltung der Weltkir-che im Vatikan gewährte uns ein Be-such bei Vertretern der „Studienkongre-gation“.

Ein besonderes Erlebnis war ein Be-such bei der Gemeinschaft „St. Egidio“,deren Mitglieder sich v. a. um die ärme-re Bevölkerung Roms kümmern, z. B.mit einer Nachhilfeschule oder einerMensa für Bedürftige. Zu der Gemein-schaft gehören Menschen verschiede-ner Berufe und sozialer Schichten (soz.B. auch der Rektor der PäpstlichenUniversität), die von dem Gedankengeeint sind, das Evangelium konkret zuleben. In der Gründungszeit der Ge-meinschaft gehörte auch Albert Franz,damals Student in Rom, zu ihren Mit-gliedern.

Vom Trubel und nie versiegendenVerkehrslärm Roms erholten wir unsbeim Ausflug nach Tivoli in der Villad’Este, einer paradiesischen Gartenan-lage. Weiter führte uns der Weg nach

Subiaco, zur Wiege des abendländi-schen Mönchtums, in die beiden Bene-diktinerklöster des Ortes. Hier hatte Be-nedikt von Nursia drei Jahre alsEinsiedler gelebt und anschließend eineerste Klostergründung vorgenommen,bevor er nach Monte Cassino ging, des-sen Kloster weitaus bekannter und be-deutender wurde.

Jeder hatte sich mit einem Referat,das entweder in den vorbereitenden Se-minaren oder an Ort und Stelle gehaltenwurde, auf einen Aspekt aus Theologie-oder Kunstgeschichte vorbereitet.Dank der Synthese von visuellen Ein-drücken und theologischen, histori-schen und kunstgeschichtlichen Hinter-grundinformationen von unserem

Reiseleiter Prof. Dr. Albert Franzbrachten die gemeinsamen Tage einenenormen Wissenszuwachs – durch das„ganzheitliche Erleben“ besonders in-tensiv und wohl in keiner Lehrveran-staltung so anschaulich vermittelbar.

Auf diesem Weg sei allen gedankt,die uns diese Zeit ermöglichten: DemBischof des Bistums Dresden-Meißen,Joachim Reinelt, für einen großzügigenfinanziellen Zuschuß, Bertin Rauten-berg und der Vorbereitungsgruppe fürdie Organisation und vor allem Profes-sor Albert Franz, der uns mit Begeiste-rung, Leidenschaft und Engagement ander Liebe zu seiner zweitenHeimat(stadt) teilhaben ließ!

Claudia Kern / Franziska Gaffron

„Rom sehen und (nicht) sterben“Studierende der Theologie besuchten Zentrum der katholischen Weltkirche

Eine der größten Basiliken in Rom: „St. Paul vor den Mauern“ – gewidmet demApostel und Missionar Paulus. Foto: Claudia Kern

Am Trevi-Brunnen in Rom: Nach altem Brauch kehrt nach Rom zurück, wer eineMünze über die linke Schulter in das Wasser wirft. Foto: Patricia Werner

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Universitätsjournal 14/98 Special / Kunstgeschichte Seite 9

Dresden war für Hans Poelzig nur einekurze Station. Von 1916 bis 1920 führteer das Amt des Stadtbaurats. Nur der Mo-saikbrunnen im Großen Garten 1926, dasLingner-Mausoleum am Elbhang unter-halb des Lingner-Schlosses 1920, dieKlingenbergtalsperre 1908 und die Fa-brik Goeritz in Chemnitz 1926 erinnernnoch an diese Zeit.

Sein Mythos hingegen ist untrennbarmit dem Großen Schauspielhaus in Ber-lin 1919 verbunden, das er für Max Rein-hardt baute und als Friedrichstadtpalastin den achtziger Jahren abgerissen wur-de. Bekannt ist auch sein expressionisti-sches Bühnenbild für den Stummfilm-klassiker „Golem“. In den letzten Jahrenkam das IG Farben-Haus in Frankfurt amMain in die Schlagzeilen. Nach demAuszug der US-Streitkräfte aus dem da-mals größten Gebäudekomplex Europassoll hier die Johann Wolfgang Goethe-Universität einziehen. Dagegen prote-stieren jüdische Organisationen, da hierdie IG Farben einst die Entscheidung zurHerstellung von Giftgas zur Vernichtungder Juden fällten. Dies kann dem Gebäu-de aber nicht angelastet werden: Poelzigselbst wurde von den Nazis als Jude ver-folgt, obwohl seine Herkunft ungeklärtist; er starb unter dem psychischen Druck1936 in Berlin.

Poelzig, geboren 1869 in Berlin, läßtsich keinesfalls in eine der Schubladender Geschichte ablegen. Sein Werk istvoller überraschender Wendungen undBrüche. Es führt hin zu den spannendstenKapiteln der deutschen Geschichte. AlsArchitekt, Maler, Bühnenbildner, Zeich-ner und Lehrer gehört Poelzig wie Ar-nold Schönberg zu der seltenen Spezieder Mehrfachbegabten. Er ist ein Skepti-ker und Mystiker im technischen Zeital-ter, Mitgestalter aller Phasen des moder-nen Bauens von der Jahrhundertwendebis in die dreißiger Jahre. Poelzig stehtneben Peter Behrens und zwischen denGenerationen der ersten Reformer wieOtto Wagner und Henry van de Veldeund den jungen Radikalen wie Gropiusund Mies van de Rohe. Seit den achtzigerJahren interessiert sich die Publizistik fürden großen Einzelgänger, just zu einemZeitpunkt, da die rigorose Modernedurch die Postmoderne abgelöst wurde.

Poelzig ist heute noch Anreger undProvokateur. Nach seinem Architektur-studium bei dem Gotiker Karl Schäfer inBerlin war seine erste Station Breslau.Als Direktor der Breslauer Kunstakade-mie von 1900 bis 1916 setzte er eine Aus-bildungsreform durch, noch vor Henryvan de Velde in Weimar, und schuf damitein Vorbild für das spätere Weimarer undDessauer Bauhaus. In dieser Zeit ent-standen ebenso zahlreiche Bauten, dieSchlesien aus dem kulturellen Abseitsführten. Darunter der Anbau des Löwen-berger Rathauses 1903 im Heimatstil,mit dem er die Maximen des DeutschenWerkbundes vorausgriff. Das Hochzeits-zimmer darin bewahrten die Bürger überJahrzehnte, während die alte Stadt rings-herum barbarisch durch Krieg und Wie-deraufbau zugrunde ging. Nahe demPuls der Geschichte fühlt man sich auchin Luban bei Posen. Poelzig baute hier1911 eine chemische Fabrik, die nebender AEG-Turbinenhalle von Peter Beh-rens zu den ersten modernen Industrie-bauten der Moderne zählt. Wie voneinem Inferno getroffen liegen Gebäude-teile des Ensembles ausgeweidet imGelände. Immerhin bemüht sich die heu-tige Betriebsleitung, eine der Hallendenkmalgerecht zu sanieren. Doch las-sen die deutschen und polnischen För-dermittel auf sich warten.

In Breslau hinterließ Poelzig 1911 einGeschäftshaus im Stil der ChicagoerSchule, das erstmals mit Horizontalglie-derung zu einem Prototyp des Geschäfts-hauses der zwanziger Jahre wurde.Schließlich schuf er 1913 für die welt-berühmte Jahrhunderthalle von MaxBerg eine Freiraumgestaltung mit Pergo-la und einen vierkuppligen Ausstellungs-

pavillon. Darin sind heute die Werkstät-ten des Breslauer Filmstudios unterge-bracht. Perspektivisch soll hier eine Ga-lerie für moderne Kunst untergebrachtwerden.

Es war die glücklichste Zeit in Poel-zigs Schaffen, wie seine BiographenTheodor Heuss und Julius Posener mitrecht feststellten. In Dresden konnte erviele seiner stürmischen Visionen wie fürein Stadthaus 1917 und eine Feuerwache1918 aufgrund der mageren Kriegsjahrenicht verwirklichen. Sein Bauen begannerst wieder ab 1925 in Berlin, als Poel-zigs Atelier zur sozialdemokratischenExperimentierbühne des StadtbauratsMartin Wagner wurde. Die Kinos Capi-tol und Babylon entstanden wie grandio-se Entwürfe für eine neue Mitte Berlins.Davon wurde aber nur das Haus desRundfunks 1932 gebaut.

Auffallend in seinem architektoni-schen Werk ist das Gelagerte und Stäm-mige. Es findet sich keine gerade Linie,eher neigt Poelzig zu Schwüngen undElypsen. Seine Räume ähneln Höhlen. Inseinen Entwürfen schichten sich großeBaumassen nicht selten zu einer beweg-ten gärenden Masse auf. Erst Ende derzwanziger Jahre beruhigen sich seineEntwürfe. Hier zeigt sich der Einfluß ost-europäischer Bautradition. Poelzig nahmalle möglichen Einflüsse auf wie die derenglischen Landhausbewegung, des Ex-pressionismus um die Zeitschrift„Sturm“ und der Wiener Sezession. Sei-ne Vorliebe galt jedoch der Gotik. Ergehörte zu jenen wie Otto Bartning,Ernst Barlach, Hermann Hesse und Al-fred Döblin, die sehnsüchtig nach Ostenblickten, um Antwort auf die deutscheKrise in der Kunst zu finden. Der Ostenstand damals formal für eine neue Trans-parenz und sozial für eine humane Ge-staltung der Massengesellschaft.

Poelzigs Neigung zum Zen-Buddhis-mus wird vor allem in seinem Lehrkon-zept spürbar: „Ich kann nur das lehren,was ich selber kann und erfahren habe –nicht das, was ich weiß... Und hier kannnur der Meister den Schüler belehren,hier herrscht als Mittler zur Erkenntnisder Eros, nicht der rechnende Ver-stand“(1931). Mit Hingabe förderte erdie Individualität jedes seiner Schüler,ohne aus ihnen kleine „Poelzigs“ ma-chen zu wollen. Dieses Lehrkonzept, dasheute nichts an seiner Aktualität einge-

büßt hat, ließ ihn neben Heinrich Tesse-now zum bedeutendsten Architektur-lehrer der Weimarer Republik werden.Seine Schüler sind Konrad Wachsmann,Julius Posener, Rudolf Schwarz undEgon Eiermann. Sie prägten mit ihrenBauten das Bild des demokratischenNachkriegsdeutschlands.

Was Poelzig aber vor allem ausmacht,ist sein Mehrfachtalent. Damit gab er derIdee des Gesamtkunstwerkes eine eigenePrägung. Die Spuren seiner Malereiführen nach Breslau zurück. Er hielt sei-ne Bilder stets im Verborgenen, denn erfürchtete als Architekt um seine „Repu-tation“. Die Dresdner KunstsammlerinIda Bienert schätzte die „Sachen als zeit-los“ ein. Eine einzige Ausstellung inDresden 1919 stieß jedoch auf Unver-ständnis und Kritik.

Poelzig malte im Stil eines grobenPointillismus und variierte Themen dergriechischen Antike undShakespeare`scher Dramen. SeineBilder sind weder abstrakt noch figürlichund leben von einem Verweben der Far-ben. Für Poelzig ist die Malerei „Brückezur Übersinnlichkeit“. Diese Virtuositätfindet sich auch in seinen Bühnenbildernfür das Theater und den Film. Seine er-sten Kulissen entstanden für Hans Johst„König“ an den Sächsischen Landesbüh-nen. In Berlin arbeitete er für Max Rein-hardt und Gustav Hartung. Seine Büh-nenbilder waren malerisch so kraftvoll,daß manch ein Regisseur daran scheiter-te. Poelzigs Werk ist von einer „kosmi-schen Harmonie“ getragen. Sie wird be-sonders in seinen Festbauten wie demGroßen Schauspielhaus, in Kino- undKonzertsälen sowie in Entwürfen für einFestspielhaus in Salzburg 1922 spürbar.Sein Ziel ist die Erziehung der Wahrneh-mung, während Brecht und Piscator ihrPublikum politisieren wollten.

Verständlich wird damit auch PoelzigsStandpunkt in den Debatten der Zeit. Erversteht sich als Kritiker in einem Zwei-frontenkrieg, gegen die verlogene Tradi-tion und die zunehmende Technikeupho-rie. Poelzig unterstützte zwar das NeueBauen um Gropius und Mies van der Ro-he, attackierte es aber auch heftig. Im un-erfahrenen Umgang mit der Technik saher die Gefahr eines neuen Historismus.Für ihn ist die „Kunstform eine mysti-sche Form, die ewig Bestand hat“. „Dietechnische Form merzt wie die Natur al-

les Schöne aus und kann nur in ihrer my-stischen Umwandlung bestehen blei-ben.“ Poelzig argumentierte: „Das Auto,das Fahrrad, das ausgedient hat, wird aufden Misthaufen geworfen, kein Menschweint seiner Form, der Form des Autosvon vor zehn Jahren, eine Träne nach. Ei-ne reine Kunstform, ein Tempel oder einBild von Rembrandt büßen dagegennichts von ihrer Wirkung auf den Men-schen ein“ (1931). Und: „Gemalte Archi-tektur kann sehr schön sein, gemalteTechnik ist widersinnig“. Nur die Magiekönne die Technik vermenschlichen.Und für diese Magie wählte Poelzig denBegriff des Klangs – Raumklang, Far-benklang und Linienklang. Jedes Werkwar für ihn deshalb ein „symphonischausbalanciertes Klangwerk“. Sicherlichwar Poelzigs Kritik damals überzogen,sicherlich wird heute kaum einer auf dieIdee kommen, nach seinem Vorbild zubauen. Doch gibt die Geschichte Poelzigin vielerlei Hinsicht recht. Technische

Bauten der Moderne haben es heute be-sonders schwer, als Denkmale anerkanntund behandelt zu werden. Viel einfacherläßt sich eine drittklassige Jugendstilvillabewahren. Das erfahren auch PoelzigsBauten am eigenem Leib: Eine Fabrik-halle des ehemaligen Kabelwerks in Ber-lin-Spandau und die Fabrik Goeritz inChemnitz stehen leer und sind in ihrerExistenz gefährdet.

Poelzigs Reden, Schriften und unver-öffentlichte Manuskripte stellen einenSteinbruch des Nachdenkens über dieheutige Zeit dar. Auch in seinem Verhält-nis zur Geschichte fordert er heraus:„Wir werden die Tradition nicht los da-durch, daß wir krampfhaft die Augen undOhren zu schließen versuchen. Wir müs-sen uns vor ihr retten dadurch, daß wir siemeistern.“ Norbert Göller

Videofilm: „Der Magier Hans Poel-zig“ (Regie: Norbert Göller), Balance-film 1998, Friedrichstraße 14, 01067Dresden, Tel: (0351)4903780.

Einzelgänger und Magier: Hans PoelzigFilm über den unbekannten bekannten Architekten, Bühnenbildner und Maler

Östliche Magie und Mystik bestimmen manche Entwürfe Poelzigs.

Bauhütte Dresden2/150

Lehnert Bau GmbH2/100

FBVH2/45

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Universitätsjournal 14/98 Vermischtes Seite 10

Auf die Frage, wie es ihm imPlattenbau gefällt, weiß Prof.Patrick J. („Pat“) Moyer zu-

erst keine Antwort: What is a Plat-tenbau? Erst als man ihm erklärt,daß die für ihn und seine Familie vonder TU gestellte Wohnung in derHeinrich-Greiff-Straße vor ihrer Sa-nierung noch so aussah wie mancherBlock in Prohlis, versteht er, was einPlattenbau ist.

In seiner Wohnung jedoch gefällt esihm und der Familie sehr gut, wie über-haupt in Dresden und seiner Umge-bung. Pat Moyer ist in diesem SommerGastprofessor am Institut für Ange-wandte Photophysik der TU Dresden.Er vertritt eine bis zur Neuberufung un-besetzte Professorenstelle, um die lau-fende Forschung aufrechtzuerhaltenund den Lehrbedarf zu erfüllen.

Prof. Moyer ist einer der Begründereiner neuartigen optischen Mikrosko-pietechnik: In der optischen Nahfeld-mikroskopie gelingt es, mit sichtbaremLicht Bilder von ungewöhnlich hoherAuflösung zu erzeugen. Nach einembereits in den 70er Jahren des letztenJahrhunderts durch Ernst Abbé erkann-ten Gesetz kann man mit einem norma-len Mikroskop nur Details auflösen,die größer als die halbe Wellenlängedes verwendeten Lichts sind. Seit derJahrhundertwende hat man dadurch inder optischen Mikroskopie keine we-sentliche Verbesserung der Auflösun-gen erreichen können: Selbst die bestenLinsen können diese fundamentalephysikalische Grenze nicht überwin-den.

Professor Moyer als einer der Pio-niere dieser neuen Technik kann denEffekt sehr leicht erklären: Die Grund-idee besteht darin, daß man an das Ob-jekt nur nahe genug herangehen muß,

dann kann man auch mit verhält-nismäßig „groben“ Lichtwelleneine hohe Auflösung erzielen.Am einfachsten ist ein Ver-gleich mit einem akusti-schen Effekt: Tiefe Tönehaben eine Wellenlänge voneinigen Metern, die man un-schwer an den Baßpfeifen ei-ner Orgel erkennen kann. Trotz-dem kann man mit solchenSchallwellen eine viel höhere Ortsauf-lösung erzielen, wenn man beispiels-weise einen Lautsprecher eines Walk-man-Kopfhörers hinter einer Platte miteinem kleinen Loch entlang führt: Ausder Modulation der Lautstärke kannman ohne weiteres ein Loch von eini-gen Zentimetern Durchmesser lokali-sieren, obwohl es viel kleiner ist als dieWellenlänge der entsprechendenSchallwellen. Das geht aber nur, wennman den Lautsprecher sehr nahe amLoch vorbei führt; oder anders ausge-drückt, wenn man sich im Nahfeld be-findet. Bei optischen Messungen gehtdas ganz genau so, allerdings auf vielkleineren Skalen: Statt einem kleinenLoch benutzt man eine haarfein ausge-zogene Faserspitze, die am Ende einenDurchmesser von etwa 100 nm hat, dasist etwa ein 250stel eines menschlichenHaares. Diese Spitze muß man nun we-nige Nanometer über die Oberflächedes abzubildenden Objekts hinwegführen.

Professor Moyer hat mit seinen 34Jahren eine bemerkenswerte beruflicheLaufbahn hinter sich: In einem Alter, indem mancher deutsche Promovend ge-

rade seinen Doktor-hut in Empfang neh-men kann, hat er nachStudium und Pro-

motion bereits 3 Jahrein der Industrie gearbeitet,

dort das erste kommerzielle Nahfeld-mikroskop entwickelt, danach einePostdoc-Zeit absolviert und ist nun In-haber seiner zweiten Professorenstellean der University of North Carolina inCharlotte, North Carolina, USA.

Im Gespräch mit Professor Moyerkann man viel über die Unterschiedezwischen der deutschen und amerika-nischen Hochschullandschaft erfahren:Beispielsweise ist einer der Gründe,warum er gerne das Angebot für eineGastprofessur an der TU Dresden an-nahm, die Tatsache, daß es für amerika-nische Professoren absolut üblich ist,drei Monate in der Sommerpause nichtbezahlt zu werden. Jeder muß sich des-wegen selber um seine Stelle küm-mern: Wer gut ist, erhält von der Indu-strie oder im Ausland eine gut dotierteStelle, wer sich keinen Namen geschaf-fen hat, muß eben mit neun MonatenGehalt klarkommen!

In der Lehre engagiert sich ProfessorMoyer in verschiedener Weise. Beson-ders Spaß macht ihm die Vorlesungüber Laserphysik, die er in englischerSprache hält. Trotz einiger Verständi-gungsprobleme ist es auch für die Stu-

denten eine neue Erfah-rung, Vorlesungen „theAmerican way“ angebo-ten zu bekommen. In derForschung fand Profes-

sor Moyer zu seinem Erstaunen einbesseres Mikroskop vor, als er es zuHause in seinem Labor zur Verfügunghat: Dieses Gerät war von Professor Al-fred Meixner am Institut aufgebautworden, bevor er an die Universität Siegen wechselte. Da es teilweise ausDrittmitteln des Institutsdirektors Professor Karl Leo finanziert war, kamman bei der Wegberufung überein, dasGerät in Dresden zu behalten und inSiegen ein zweites, identisches Gerätaufzubauen.

An diesem Gerät führt ProfessorMoyer zusammen mit Doktorandenund Diplomanden ein gemeinsamesProjekt mit Professor Waldfried Pliethvon der Fachrichtung Chemie durch:Bereits wenige Wochen nach demStart des Projektes hat die kleine Gruppe sehr interessante Resultate er-halten: Farbstoffmoleküle auf winzi-gen Silberkügelchen zeigen höchst un-gewöhnliche optische Eigenschaften,die für Spektroskopie und für Anwen-dungen von großem Interesse seinkönnten. Zudem zeigte es sich, daß diefein ausgezogene Faserspitze desNahfeldmikroskops mit diesen kleinenKügelchen im wahrsten Sinne desWortes Fußball spielen kann: Es gelang zu beobachten, wie die Faser-spitze eine der kleinen Silberkugelneinige 100 nm „weiterkickte“ – wahr-scheinlich der kürzeste Steilpaß in der

Fußballgeschichte. Auch privat fühlt sich die Familie

Moyer in Dresden sehr wohl. Vomgroßen Freizeitangebot hat man bereitsausgiebig Gebrauch gemacht. Die vier-jährige Tochter geht gerne in den deut-schen Kindergarten, obwohl sie unddie Kindergärtnerin sich kaum verstän-digen können. Im alltäglichen Lebensieht man viele Parallelen, aber auchUnterschiede zu den USA: So genießtFamilie Moyer das Leben ohne Auto:Zu Fuß, mit Fahrrad und der Straßen-bahn kann man in Dresden vielesleichter erreichen als in den USA miteinem Auto; Patrick J. Moyer findet,daß es in Deutschland bestimmtweniger Dicke gibt, weil sich dieDeutschen einfach mehr bewegenmüssen!

Ende Juli wird Prof. Moyer wiederin die Vereinigten Staaten zurück-kehren, wenn dort das neue Semester beginnt. Dorthin mitnehmen werdenseine Familie und er viele neue Erfah-rungen und Eindrücke. Sicherlich wirdes aber nicht der letzte Besuch in Dresden sein, denn die begonnene wissenschaftliche Kooperation wirdweitergeführt werden. So war bereits indiesem Frühjahr ein Doktorand beiProfessor Moyer in den USA; im letzten Sommer war ein Kollege ausCharlotte, Professor Michael Paesler,in Dresden, und für die Zukunft ist einweiterer Austausch vereinbart. Die Besucher werden dann auch mitbrin-gen müssen, was Familie Moyer in denUSA vermissen wird: Zumindest dasgute Feldschlößchen-Bier läßt sich jaeinigermaßen transportieren. Die Auswahl an Leckereien in einer deut-schen Bäckerei hingegen wird die Familie nur genießen können, wenn siewieder in Deutschland sein wird.

Prof. Karl Leo

Ein Amerikaner in DresdenWie sich Gastprofessor Patrick J. Moyer an der TU Dresden wohlfühlte

TU

Dinternational

Bibliothek europäischen Ranges entsteht am Zelleschen Weg

Am 13. Juli 1998 begann der Bau des 180 Millionen Mark teuren Bibliotheksgebäudes am Zelleschen Weg. Im Jahr2001 wird die neue Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek auf 13 000 Quadratmetern über-bauter Fläche 4,2 Millionen Bestandseinheiten, 920 Leseplätze und 284 Mitarbeiter beherbergen. Beim ersten Spaten-stich: Wissenschaftsminister Hans Joachim Meyer, Staatssekretär Karl-Heinz Karl, TU-Prorektor Hans Wiesmeth undBibliotheks-Generaldirektor Jürgen Hering (v.r.n.l.). Foto: UJ/Eckold

Wußten Sie schon, daß es schön seinkann, von der Uni zu fliegen? Ja-wohl, in den Urlaub. Was dennsonst? Für die meisten dauert es bloßnoch ein paar Tage, dann werdenKuli, Pipette oder Maus aus derHand gelegt und Sonnenbrille undBermudashorts rausgeholt. UJhorchte sich an der Uni um und frag-te nach, wer wo seine erholsamstenWochen des Jahres verbringt.

Professor Achim Mehlhorn hat sei-nen Urlaubsort bereits erreicht. DiesesJahr steht Dänemark auf dem Pro-gramm. Noch bis Ende Juli bewohntder Rektor ganz in Familie ein Ferien-haus in Gudbjerg. Alfred Post, Kanzlerder TU, zieht es dagegen in den Süden.Er hat sein Lager bereits im französi-schen Biarritz aufgeschlagen. Bis zumEnde des Monats bleibt er am Golf vonBiskaya. Ganz auf Schusters Rappensetzt Professor Hans Wiesmeth. Erwandert ab 24. Juli entlang der sächsi-schen Silberstraße. Übernachtet wirdin Hotels und Pensionen auf der RouteAnnaberg-Buchholz, Schwarzenberg,Aue, Oberwiesenthal und Johanngeor-genstadt. Unser Tip: Pflaster nicht ver-gessen. Ebenfalls in Deutschland bleibtDr. Astrid Schindler. „Erstmal dasLändle kennenlernen”, meint die Per-sonalratsvorsitzende und freut sich auf14 Tage Urlaub am Neckar. Ihre Feri-enwohnung in der Nähe von Heidel-berg wartet schon. Ferienwohnungenscheinen überhaupt „in” zu sein, dennauch Professor Siegbert Liebig pro-biert (erstmals) diese Art des Feriendo-mizils aus. Der Dekan der Fakultät Ver-kehrswissenschaften fährt für dreiWochen ins Altmühltal. Und wo ur-laubt ein Angehöriger der Fachrich-tung Wasserwesen? Natürlich standes-gemäß am Wasser. „Wie jedes Jahr”,meint Prodekan Professor JürgenBenndorf. Ahrenshoop an der Ostseewird für Benndorfs Ende August/An-fang September das Ziel sein. Noch

mehr Meer hat es Dr. Matthias Lienertangetan. Mit Kind und Kegel fliegt derChef des Uniarchivs im August nachChania auf Kreta. Dagmar Blei ist Pro-fessorin für Deutsch als Fremdsprache.Sicher wird sie deswegen keineSchwierigkeiten mit dem SüdallgäuerDialekt haben, denn sie bezieht für 14Tage eine Ferienwohnung im Bregen-zer Wald. Viel umherreisen muß derProjektmanager Messen im Dezernat5, Dr. André Wejwoda, schon von Amtswegen. Aus diesem Grunde will er imUrlaub vor allem seinem Hobby, derMalerei frönen. Als wildromantischeKulisse wird ihm der Ort Neggio imsüdschweizerischen Tessin dienen.Weitere Punkte im inoffiziellen Kampfum den Titel “Sportlichster Professor”sammelt Manfred Buchroithner. Erklettert in der ersten Augusthälfte inden Dolomiten. Wem der Ort Arco imSarcatal etwas sagt, darf sich ruhigebenfalls zu den Extremsportlernzählen. Als musischen Ausgleich hängtder Professor für Kartographie noch ei-ne Stippvisite bei den Opernfestspielenin Verona dran.

UJ wünscht allen genannten und un-genannten Bald-Urlaubern schöne underholsame Tage. Karsten Eckold

Segel setzen und ab in den Urlaub…Wer wo seine Ferien verbringt – eine UJ-Umfrage

Einfach davonsegeln… Foto: Strahl

TU-Wissenschaftler und Ingenieu-re aufgepaßt! Der Messekalender1999 des Gemeinschaftsprojektessächsischer Hochschulen und weite-rer Einrichtungen „ForschungslandSachsen“ ist erschienen. Das Faltblattgibt Anregungen für alle, die ihre Ent-wicklungen und Projekte im Rahmendes Gemeinschaftsstandes „For-schungsland Sachsen“ auf einer odermehreren der folgenden acht Messenpräsentieren wollen: TerraTec Leip-zig, 2. bis 5. März, CeBIT Hannover,18. bis 24. März, Hannover Messe,

19. bis 24. April, GEObit Leipzig, 4.bis 7. Mai, SENSOR Nürnberg, 18.bis 20. Mai, INTERKAMA Düssel-dorf, 18. bis 23. Oktober, INNOVATI-ON Leipzig, November 1999, Com-tec Dresden, November 1999. DieLeitung des Projektes „Forschungs-land Sachsen“ liegt beim SachgebietForschungsförderung/Transfer derTechnischen Universität Dresden, Dr.André Wejwoda.Nähere Infos unter Telefon (03 51)4 63 -53 73, Dr. André Wejwoda, oderwww.tu-dresden.de/folasa.

Auf ins „Forschungsland Sachsen“ Planung für TU-Messeteilnahmen 1999 hat begonnen

Universitätsjournal:Weiter am 6. Oktober

Liebe Leserinnen und Leser, liebeGeschäftspartner,der Sommer hat mittlerweile dochbegonnen, zumindest kalendarisch,und damit auch die Ferienzeit.Während der Semesterferien er-scheint auch das Universitätsjournalnicht – wer sollte es auch lesen?

Doch pünktlich zu Semesterbe-ginn können Sie wieder ein druckfri-sches UJ in den Händen halten – wirerscheinen mit unserer Nummer 15am 6. Oktober. Ihre UJ-Redaktion

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Ein gewisser Optimismus warschon aus den Worten des Rek-tors der TU Dresden, Professor

Achim Mehlhorn, zu spüren, als er dieVeranstaltung zur Begutachtung desInnovationskollegs „Magnetofluiddy-namik elektrisch leitfähiger Flüssig-keiten“ am 30. Juni dieses Jahres eröff-nete. Und auch der Sprecher desKollegs, Professor Roger Grundmann,konnte in seiner Einführung einen lei-sen Stolz auf das Geleistete kaum ver-hehlen. Trotzdem sahen die beteiligtenWissenschaftler der zweitägigen Dis-kussion mit Spannung und vielleichtauch etwas Bangigkeit entgegen. Dennvom Urteil der sieben „Weisen“, dienach dem Willen der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) den bis-herigen Erfolg des Kollegs zu begut-achten hatten, sollten Wohl und Weheder wissenschaftlichen Arbeit für dienächsten zwei Jahre abhängen.

Eingerichtet am Institut für Luft undRaumfahrttechnik der TU Dresden undgetragen von der DFG kann das Inno-vationskolleg inzwischen auf eineknapp dreijährige Laufzeit zurück-blicken (im UJ wiederholt dargestellt).Es vereint derzeit elf Teilprojekte, de-ren Forschungsthemen weit gefächertsind. Sie reichen von der Strömungs-kontrolle in schwach leitfähigen Flui-den über die Kristallzüchtung bis hinzur Untersuchung von flüssigenMetalloberflächen oder der Selbsterre-gung des Erdmagnetfelds. All dieseThemen beruhen auf dem gleichenPhänomen: der Wechselwirkung zwi-schen elektromagnetischen Feldernund elektrisch leitfähigen Flüssigkei-ten – auch als Magnetofluiddynamik

(MFD) bezeichnet. Grundsätzlich las-sen sich alle elektrisch leitenden Fluide– z. B. Metall- und Halbleiterschmel-zen oder Elektrolyte wie auch dasMeerwasser – mittels elektromagneti-scher Felder beeinflussen. Damit kannman Strömungen direkt und ohne me-chanische Hilfsmittel verändern.MFD-Phänomene sind deshalb sowohlin der metallurgischen Industrie alsauch in der Elektrolytchemie und beider Verbesserung von Elektronen-strahltechnologien gefragt. SelbstSchiffbauer zeigen großes Interesse andieser Thematik.

Genau dieser praktische Bezug istes, der als ein wichtiges Ziel bei der

Vergabe von Innovationskollegs ange-strebt wird. Diese spezielle Form derFörderung wissenschaftlicher Projektedurch die DFG wurde 1993 speziell fürdie neuen Bundesländer eingerichtetund aus Sondermitteln des Bundes füreinen Zeitraum von acht Jahren aufge-legt. Sie soll die interdisziplinäre For-schung unterstützen, das gewonneneKnow-how zusammenführen und des-sen schnellen Transfer in die Wirtschaftermöglichen. Inzwischen existierensechs dieser Kollegs in Sachsen: je-weils zwei an den Universitäten Dres-den, Leipzig und Chemnitz-Zwickau.Die maximale Dauer der Förderung be-trägt fünf Jahre. Im ersten Bewilli-

gungszeitraum, der drei Jahre umfaßt,stehen den sächsischen Kollegs insge-samt 23 Mio. DM zur Verfügung. DasInnovationskolleg MFD verfügte indiesen Zeitraum über 4,5 Mio. Mark.Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der In-stitute für Luft- und Raumfahrttechniksowie Energiemaschinen und Maschi-nenlabor der TUD, des Forschungszen-trums Rossendorf (FZR) und desFraunhofer-Instituts für Elektronen-strahl- und Plasmatechnik Dresden.

Für den zweiten Bewilligungszeit-raum war von den Projektleitern einVerlängerungsantrag an die DFG zustellen. Diese berief ein Gutachtergre-mium und beraumte die eingangs er-wähnte Veranstaltung an. Die Gutach-ter – allesamt hochkarätige Fachleuteaus den Universitäten München, Erlan-gen und Siegen, dem Max-Planck-In-stitut für Strömungsforschung Göttin-gen, dem Institut für Physik derAtmosphäre Weßlingen sowie demForschungszentrum Karlsruhe –scheuten keine Mühe, die vorgelegtenArbeitsberichte und Anträge auf Herzund Nieren zu prüfen. Einer zweistün-digen Vorstellung der Teilprojekte mit anschließender Diskussion folgten dieBesichtigung verschiedener, am Kol-leg beteiligter Einrichtungen und kriti-sche Gespräche mit den Projektbear-beitern. Danach fand dieVorbesprechung der Gutachter, die bisweit in die Nacht reichte, statt.

Am nächsten Tag folgte die eigentli-

che Antragsdiskussion. Mit detaillier-ten Fragen und kompetenten Hinwei-sen konnte dabei in vielen Fällen weite-re Klarheit bei der Planung zukünftigerArbeiten geschaffen werden. Nach derabschließenden, internen Gutachter-klausur stand fest, daß man die Ergeb-nisse des Innovationskollegs MFD alsausgesprochen erfolgreich einge-schätzt hatte und nicht nur für dessenFortführung, sondern auch für eine Er-weiterung plädierte: Alle elf Teilpro-jekte waren bestätigt worden, ebensodrei der vorgeschlagenen vier Neuan-träge. Damit erweitert sich nicht nurdas Themenspektrum – z. B. wurdeauch ein Teilprojekt, das sich mit ma-gnetorheologischen Kupplungen be-faßt, aufgenommen –, sondern auch derKreis kooperierender Einrichtungen.Hinzu kamen beispielsweise das Insti-tut für Festkörper- und Werkstoffor-schung Dresden e. V. sowie das Fraun-hofer-Institut für Werkstoff- undStrahltechnik.

Aufgrund dieses Begutachtungser-gebnisses kann das InnovationskollegMFD auch weiterhin großzügige finan-zielle Unterstützung erfahren: Im Ver-gleich zum Erstantrag von 1995 ergibtsich sogar ein jährlicher Zuwachs vonca. 40 Prozent. Damit können weitereDrittmittel in Millionenhöhe auf einemGebiet investiert werden, das auchnach Aussage der Gutachter einen„weißen Fleck“ auf der Wissenschafts-landkarte Deutschlands besetzt. Denndie Verbindung von Fluiddynamik undMaterialforschung mit elektromagneti-schen Kräften, wie sie im Rahmen desKollegs gepflegt wird, ist hierzulandenahezu einmalig. Kerstin Dittes

Universitätsjournal 14/98 Blick über die Uni-Grenzen / Bericht Seite 11

Da war doch noch was... außer derTU. Nämlich weitere (Fach-)Hoch-schulen in Dresden, an denen sichjunge Leute für ihre berufliche Zu-kunft ausbilden lassen. Was passiertdort neben dem „normalen“ Studi-enbetrieb? Wie stehen die „Kolle-gen“ der TU-Studenten möglicher-weise mit diesen oder auchuntereinander in Kontakt? In loserFolge stellt das Uni-Journal die ein-zelnen Einrichtungen vor – diesmaldie Hochschule für KirchenmusikDresden.

Sie ist die kleinste unter DresdensHochschulen und vermutlich die mitder idyllischsten Aussicht: die Hoch-schule für Kirchenmusik Dresden(HfKm). Die zwei Villen, in denenkünftige Kantoren ausgebildet werden,stehen vis-à-vis der Albrechtschlösseram Käthe-Kollwitz-Ufer. Etwa 50 jun-ge Leute studieren hier – im Grün-dungsjahr waren es gerade fünf. Daswar 1949. In jenem Jahr waren alle Stu-denten der Orgelabteilung der „Staatli-chen Akademie für Musik und Theater“(der Vorläufer der heutigen Hochschulefür Musik) schlicht und einfach exma-trikuliert worden. In der eben gegründe-ten DDR meinte man wohl, auf Kir-chenmusiker verzichten zu können.Professor Martin Flämig, der spätereKreuzkantor, gründete darum im Auf-trag der Ev.-Luth. Landeskirche Sach-sens die Kirchenmusikschule. Von ihrerauch ohne staatliche Unterstützung er-folgreichen Arbeit zeugen einstige Stu-

denten wie z.B. Professor Ulrich Böh-me (Organist der Thomaskirche Leip-zig) oder Professor Christoph Krumma-cher (Rektor der Hochschule für Musikund Theater „Felix Mendelssohn Bar-tholdy“ Leipzig).

Nach wie vor in Trägerschaft derLandeskirche stehend, wurde die Aus-bildungseinrichtung – deren Rektor seit1988 Professor Christfried Brödel ist –1992 zur Hochschule erhoben. Acht Se-mester Regelstudienzeit, um Diplom-Kirchenmusiker(in) zu werden – das be-deutet eine gründliche Ausbildung inFächern wie Chorleitung, Orgellitera-turspiel, Liturgisches Orgelspiel, Mu-siktheorie u. a. Da das Ziel der meistenStudenten eine spätere Tätigkeit inKirchgemeinden ist, gehören natürlichauch Gemeindesingen, Arbeit mit Kin-dern und theologische Grundausbildungdazu. Um wirklich „mit der Zeit zu ge-hen“, wurde 1997 zusätzlich eine Do-zentur für Populärmusik eingerichtet.Die Studenten spielen Keyboard, arran-gieren Musiktitel, beschäftigen sich mitchristlicher Rockmusik – unabdingbareVoraussetzungen, um im späteren Kan-torendasein wieder mehr junge Men-schen in das gemeindliche Musiziereneinbinden zu können. Unbestritten istschließlich, daß dieser Beruf vermutlichvielen Zeitgenossen etwas altmodischerscheint, daß sich mancher fragt, ob erüberhaupt noch in so großem Umfanggebraucht wird. Ebenso unbestritten istaber auch die reiche kirchenmusikali-sche Tradition Sachsens. Deshalb wirdMusik auch weiterhin eine entscheiden-

de Rolle im Gemeindeleben spielen.Professor Brödel dazu: „Sie spricht mitihrer Kraft auch Menschen an, die aufandere Weise von der Kirche nicht er-reicht werden.“

Wer keinen Hochschulabschluß an-strebt, sondern den kirchenmusikali-schen Dienst später nebenamtlich aus-üben will (eine übliche Praxis v. a. dort,wo ein festangestellter Kantor nichtmehr bezahlt werden kann), kann an derHfKm auch eine dreisemestrige, soge-nannte C-Ausbildung oder ein berufs-begleitendes Fernstudium aufnehmen.

Eine gewisse „Verschulung“ des Stu-diums an dieser Hochschule läßt sichnicht leugnen. So manchen Neueinstei-ger überrascht der fest vorgegebenePlan von Seminaren, Gruppen- undEinzelunterricht. Aller drei Wochen ruftaußerdem ein „Dienstwochenende“ zurPflicht. Dafür kommen die Studentenaber eben in den Genuß einer sehr fami-liären Atmosphäre.

Daß die Zahl der Dozenten fast eben-so groß ist wie die ihrer Schützlinge,mutet auf den ersten Blick wahrlich in-flationär an. Genaueres Hinschauen of-fenbart: Nur fünf sind hauptamtlich undzu 100 Prozent angestellt, sechs weiterehaben eine halbe Stelle inne. Die ande-ren sind Honorarkräfte, u.a. Kantorenaus ganz Sachsen, die teilweise nur ein-mal wöchentlich an die Hochschulekommen oder in ihrer eigenen Kirche –z.B. Orgel – unterrichten. Genau dasstärkt aber den Ruf der Hochschule alseine, die „auf die Gemeinde hin“ ausbil-det. Zur praxisbetonten Ausbildunggehören auch das neunwöchige Ge-meindepraktikum und das regelmäßigeAusgestalten von Gottesdiensten inDresdner Gemeinden – ob an der Orgeloder im Hochschulchor.

Diesem gehören alle Studenten an,weshalb die Gesamtproben in den Räu-men der Trinitatiskirche stattfindenmüssen. Jene in der Hochschule sindnicht groß genug. Im kürzlich gekauf-ten Nachbarhaus (das dem im Januarverstorbenen Martin Flämig gehörte),soll endlich ein angemessener Proben-raum eingerichtet werden.

Der Chor ist nicht nur in Gottesdien-sten zu erleben – er gibt auch zahlreicheKonzerte, mit denen er immer wiederdas Kulturleben der Stadt bereichert.Neben Aufführungen bekannter Werkeeines Schütz, Bach oder Brahms ist esdie große Zahl von Konzerten mit zeit-genössischer Musik – darunter viele Ur-aufführungen –, die die Programme vondenen anderer Chöre unterscheiden. Ge-nannt seien das Projekt „Oratorien des20. Jahrhunderts“ (1996 in Zusammen-arbeit mit dem Orchester der Hochschu-le für Musik „Carl Maria von Weber“aufgeführt in Dresden, Leipzig und Hal-le) und die Uraufführung des „Weih-nachtsoratoriums“ von Matthias Drude,Dozent an der HfKm, im vergangenenDezember. Diese Komposition wirddemnächst als erste derartige Produkti-on der Hochschule auf CD veröffent-licht. Verbindungen zur Musikhoch-schule gibt es übrigens auch, weil einigeHonorardozenten an beiden musikali-schen Ausbildungsstätten tätig sind. Be-ziehungen zur TUD bestehen darin, daßDr. Horst Hodick vom Institut für Mu-sikwissenschaft gelegentlich Gastvorle-sungen im Fach Akustik hält, nehmensich also wesentlich bescheidener aus.

Umfangreich sind die Auslandskon-takte der HfKm. Schon etliche „Fremd-linge“ haben in Dresden studiert, z. B.zwei junge Frauen aus dem Baltikum.Durch deren Vermittlung unternahmdann auch der Hochschulchor eine Rei-se dorthin. Von Bedeutung ist auch dieBachakademie, die Rektor Brödel seit1992 gemeinsam mit weiteren Dozen-ten im rumänischen Siebenbürgendurchführt.

All die Aktivitäten zeigen, daß ausder anfänglichen „Notlösung“ eine eta-blierte Bildungseinrichtung gewordenist. Die 1999 anstehende „50“ soll des-halb gebührend gefeiert werden: ImEröffnungskonzert wird vom Hoch-schulchor eine Komposition des Kasse-ler Komponisten Hans Darmstadt ur-aufgeführt, im Festkonzert erklingtArthur Honeggers Oratorium „KönigDavid“ mit dem Chor der Ehemaligenund wiederum dem Musikhochschul-Orchester. In Planung ist zudem einSymposium zum Thema „Kirchenmu-sik an der Schwelle zum 21. Jahrhun-dert“. Im Irrtum ist also, wer glaubt,Kirchenmusiker würden nur auf ihrerOrgelbank hocken und alte Chorälespielen. Sybille Graf

Kein Staub in den OrgelpfeifenVorgestellt: Hochschule für Kirchenmusik Dresden

Käthe-Kollwitz-Ufer 97 – da liegt Musike drin ... Foto: UJ/Eckold

Begutachtung glänzend bestandenInnovationskolleg „Magnetofluiddynamik elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten“

Zur Abbildung: Versuchsstand „Modellierung der Konvektion beim Elektronen-strahlverdampfen“

Gudrun Maiwald studiert im 4. Semester Kirchenmusik - dazu gehört natürlichdas fleißige Üben an der hochschuleigenen Orgel. Foto: UJ/Eckold

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Universitätsjournal 14/98 Vermischtes Seite 12

In der ersten Juli-Hälfte verteidig-ten junge Jurastudenten als eifrigeAnwälte ihre promovierten Klientenvor studentischem Publikum.

„An der Uni rechnet man ja mit allem...“ gesteht ein einsichtiger Beteiligterin einem makabren, ja, in seinen Moti-ven nahezu primitiv erscheinendenRechtsstreit. Er greift damit in nüch-terner Weise eine Grundsatzfrage desProzesses auf: Muß der aufmerksameAutofahrer jederzeit damit rechnen,daß ein Fahrradfahrer die falsche Seitevom Radweg nutzt – sozusagen als ra-delnder Geisterfahrer? Daraufhin durf-te der Prozeßrichter und der Zuschauermiterleben, wie alle Register der juri-stischen Kunst gezogen wurden, umdiese Frage vorteilig für die eigene Po-sition beantworten zu können.

Wie jedoch kam es zu diesem Pro-zeß? In erster Linie entsprang er einerstudentischen Idee: Seit nicht allzulan-ger Zeit präsentiert die europäischeVerbindung von Jurastudenten (el§a)jedes Semester eine Gerichtsverhand-lung über einen selbstkonstruiertenRechtsfall mit eifrigen Jurastudentenals junge, noch positiv motivierte An-wälte der gegnerischen Parteien sowieenergischen Juraprofessoren der TUDresden in den Rollen des Klägers undBeklagten. Geleitet wird dieser Pro-zeß, der nach seinem amerikanischenVorbild als „Moot Court“ bezeichnetwird, von einem ehrenwerten, „ech-ten“ Richter, der trotz des spieleri-schen Charakters der Verhandlung mitstrengem Auge über einen der Ge-richtswirklichkeit entsprechenden ge-ordneten Ablauf wacht. Das Motiv fürdiese Veranstaltung besteht vor allemdarin, daß die „nur“ theoriegeprüftenJurastudenten sich hier in freier Rede,juristischer Argumentationstechnikund auch geschickter Interessenvertre-tung üben können.

Die Konstellation des diessemestri-gen Falles war folgende: Der Kläger,Herr Eichbaum, dargestellt von Prof.Dr. Michael Kort, ist ein leidenschaft-licher Radfahrer. Am 8. Oktober 1997sollte ihm die Benutzung der falschenRadwegseite an der Kreuzung Zelle-scher Weg/Heinrich-Greiff-Straßezum Verhängnis werden. Der erwar-

tungsgemäß ebenso leidenschaftlicheMercedesfahrer Herr Müller-Rüttker,verkörpert durch Prof. Dr. DetlevSternberg-Lieben, rechnete geradenicht mit diesem Fahrradfahrer, sahihn nach eigener Aussage auch nichtund stieß mit ihm auf unangenehmeWeise zusammen. Herr Eichbaum er-litt bei dem Sturz einige Platzwunden.Nunmehr verklagten dieser bzw. seineAnwälte Herrn Müller-Rüttker aufSchmerzensgeld und Schadensersatzin Höhe von insgesamt über 4 000Mark. Grund für diese horrende Sum-me: eine Woche Arbeitsausfall, zweidadurch verfallene, teure Semper-operkarten der Vorstellung „Aida“, einzerstörter Smoking und eine vollkom-mene Ruinierung der gerade frisch ge-säuerten Dauerwelle. Durch diese An-klage entbrach ein heftigerRechtsstreit zwischen den Parteien.Angeblich hätte der Mercedesfahrernicht geblinkt und wäre auch zuschnell gefahren. Nachdem sich derleitende Richter, Herr Münch, vomLandgericht Dresden absurde An-schuldigungen und natürlich völligambivalente Situationsbeschreibun-gen zwei Stunden lang anhörte, fällteer das salomonische Urteil: „Beidetrifft jeweils zu gleichen Teilen einVerschulden am Unfall. Ein Fahrrad-fahrer muß schon die gesetzlich vorge-schriebene Fahrtseite akzeptieren undein Pkw-Fahrer, namentlich auch alleMercedesfahrer, hat im Straßenver-kehr die Augen vor allem nach vorn zurichten.“

Im Ergebnis standen dem Fahrrad-fahrer Herr Eichbaum trotz der eigenenVerfehlung knapp 2 000 Mark zur Ver-fügung, die die anfallenden Gerichts-kosten jedoch kaum decken konnten.Der zweistündige erbitterte Kampfwurde für die zahlreichen neugierigenZuschauer besonders auch durch sehramüsante Zeugenberichte und äußerstdiffuse Erklärungen der beiden betei-ligten Herren zu einer kurzweiligen,aber auch erschreckend realen Erfah-rung des gerichtlichen Alltags. Übri-gens, nächstes Semester werden aufsneue Studenten für die Rechte ihrerpromovierten Klienten kämpfen – einErlebnis allemal, nicht nur für Jurastu-denten. Michaela Kühn

„Aida muß warten“Jurastudenten zogen alle Register der Rechtskunst

Positive Schlußbilanz einer berufs-pädagogischen Untersuchung zurTheorie und Praxis der Instandhal-tungsausbildung.

Die Trias von Arbeit, Technik und Bil-dung im Lern- und Arbeitsbereich „In-standhaltung“ stand im Mittelpunkt derAbschlußveranstaltung des Modellver-suches „Instandhaltungsausbildung“(INA), die Ende Juni in den Räumlich-keiten des IHK-BildungszentrumsDresden stattfand. Verantwortlich fürdie wissenschaftliche Begleitung die-ses Projektes war das Institut für Beruf-liche Fachrichtungen, FachrichtungMetall- und Maschinentechnik der TUDresden, während die Erprobung derErgebnisse in der Ausbildungspraxisvom IHK-Bildungszentrum sicherge-stellt wurde. Dementsprechend oblagdie Moderation der Veranstaltung auchderen Hauptvertretern, Prof. Jörg-PeterPahl (TUD) und Dr. Ulrich Hübner(IHK-BZ).

Der Einladung zu dieser Abschluß-tagung folgten neben Wissenschaftlernaus Berlin, Bremen, Dresden, Ham-burg, Schwerin und Wilhelmshavenauch Vertreter aus Schule und Praxissowie Unternehmensvertreter. Die An-wesenheit von Herrn Holz und FrauHöpke, die das Bundesinstitut für Be-rufsbildung (BIBB) repräsentierten,spiegelt die Bedeutung der Veranstal-tung wider.

Der erste Veranstaltungstag warhauptsächlich der wissenschaftlichenReminiszenz der Instandhaltungspro-

blematik vorbehalten. Besonders auf-gefallen ist dabei der Vortrag von Dr.Peter Zehrt vom Institut für AllgemeinePsychologie und Methoden der Psy-chologie der TU Dresden, der über dasTraining von Problemlösungsfähigkei-ten bei der Störungsdiagnose referierte.Die Tagungsteilnehmer zeigten großesInteresse an dieser Thematik, was sichin einer anschließenden regen Diskus-sion äußerte.

Am zweiten Tag wurden die konkre-ten Praxisergebnisse des Modellversu-ches „Instandhaltungsausbildung“ dar-gelegt. In diesem Zusammenhangerhielten die Tagungsteilnehmer Gele-genheit, die Umsetzung der Ergebnissevor Ort, in den Werkstätten des IHK-Bildungszentrums, zu beurteilen undauch mit beteiligten Auszubildenden

zu diskutieren. Ihren Abschluß fand dieTagung in einer äußerst positiven Ein-schätzung des Modellversuchs durchFrau Höpke (BIBB), die auch noch ein-mal die ausgesprochen gute wissen-schaftliche Betreuung durch die TUD-Mitarbeiter vom Lehrstuhl für Metall-und Maschinentechnik/Berufliche Di-daktik hervorhob.

Mit dem Ende des Modellversucheswurden auch neue Wege für weiter-führende Untersuchungen aufgezeigt.In diesem Kontext ist es vor allem dieThematik der Instandhaltung alsZusatzqualifikation während der be-ruflichen Ausbildung, welche als Un-tersuchungsgegenstand eines Nachfol-geprojektes sowohl für die Theorie alsauch für die Praxis von Interesse seinkönnte. Steffen Gruner

Arbeit, Technik, BildungModellversuch „Instandhaltungsausbildung“ erfolgreich beendet

Teilnehmer der Abschlußtagung beim Besuch des Lern- und Arbeitszentrums fürInstandhaltung am IHK-Bildungszentrum. Foto: Schreiber / IHK-BZ

Er war der Nestorder elektronischenRechentechnikund Informatik inSachsen. Vor allemmit dem weltweitersten Personal-computer sorgte erfür Aufsehen. Am27. Juni verlor die

Technische Universität Dresden einenihrer berühmtesten Forscher: ProfessorNikolaus Joachim Lehmann (Foto) starbin Dresden im Alter von 77 Jahren.

Zunächst aus purem Eigeninteressewidmete sich der Physiker und Mathe-matiker seit den 50er Jahren der Ent-wicklung moderner Rechenmittel. Erwollte sich und seinen Kollegen von derSektion Mathematik die Arbeit erleich-tern. Oft mußten die MathematikerRechnungen lösen, an denen sie mit derherkömmlichen manuellen Rechenweisescheiterten. 1956 erlöste Lehmann sichund seine Kollegen – mit dem ersten inDeutschland aus eigener Entwicklunghervorgegangenen elektronischen Re-chenautomaten, dem sogenannten D1.Der „Computer“ bestand aus 760Röhren, verfügte über einen Ma-gnettrommelspeicher und konnte 100arithmetische Operationen in der Sekun-de ausführen. Mit dem D1 hatte nicht nur

Lehmann, sondern die gesamte DDRNeuland auf der elektronischen Compu-terentwicklung betreten.

Doch der Computerpionier hatteschon ein höheres Ziel vor den Augen,entwarf und baute zwischen 1959 und1963 einen kleineren und bedienungs-freundlicheren Kleinstrechenautomaten.Das unter dem Namen D1a bekannteGerät in Größe eines Fernsehers, dessenTransistoren aus eigener Produktionstammten, wird in Fachkreisen als ersterPersonalcomputer bezeichnet. Er ist freiprogrammierbar, bewältigt längereRechnungen und kann sogar an einenDrucker angeschlossen werden. Unterder Marke „Cellatron 8200“ wurde derRechner fast 3000mal industriell gefer-tigt. Allerdings bekundete die Industrienicht sofort Begeisterung für die Innova-tion aus der Elbestadt, denn das Gerätwar aus den Bedürfnissen der SektionMathematik heraus entstanden. Dennochwurde es später in den Betrieben einge-setzt, beispielsweise zur Lohnabrech-nung oder Buchführung. - Doch trotzdieses Erfolges schloß der Kleinstrech-ner die Rechengeräteentwicklung an derDresdner Universität ab: Die rasanteEntwickung der Computertechnik konn-te nicht mehr von dort aus mitbestimmtwerden.

„Die TU Dresden verliert in Lehmann

einen Lehrer und Forscher von hoherKreativität und Ausstrahlungskraft“,würdigt Professor Erwin Stoschek vonder Informatik-Fakultät den PC-Erfin-der. „Sein Name kann in einer Reihe mitden großen Dresdner Gelehrten und In-genieuren Schubert, Zeuner und Bark-hausen genannt werden.“ Schon zuDDR-Zeiten wurde der Dresdner For-scher und Entwickler dafür hoch geehrt:mit dem DDR-Nationalpreis, der Ehren-doktorwürde der Rostocker Universitätund der Konrad-Zuse-Medaille der Ge-sellschaft für Informatik. Lehmann ist al-lerdings nicht nur für seine Forschungs-aktivitäten zu ehren, sondern auch fürseine wichtige Rolle als Lehrer. Bis zuseiner Emeritierung vor elf Jahren be-treute er rund 1000 Diplomanden und 50Doktoranden. Zudem kommen aus sei-ner Schule mehr als ein Dutzend Profes-soren. Anläßlich des 75. GeburtstagesLehmanns ist bei Dresden UniversityPress vor zwei Jahren eine 130seitigeFestschrift erschienen (ISBN 3-931828-54-9). Sie enthält alle wissenschaftlichenVorträge, Grußworte und Reden desfachwissenschaftlichen Kolloquiumsund der akademischen Feierstunde zuEhren des Jubilars. Zum ersten TodestagLehmanns soll ein weiteres Buch überihn herausgegeben werden.

Sophia-Caroline Kosel

Verlust für deutsche RechentechnikComputerpionier Nikolaus Joachim Lehmann ist gestorben

Pirna macht’s vor – neue Elbbrücke

Vor wenigen Tagen wurden die letzten drei Teile für die neue Pirnaer Elb-brücke mit einem Schwimmkran eingehoben. Jedes Teil wiegt 140 Tonnen. Allewesentlichen Segmente wurden an Land vorgefertigt und mit spezieller Tech-nik eingeschoben bzw. mittels Pylonen eingehangen.Der Schiffsverkehr auf der Elbe mußte nur für wenige Stunden unterbrochenwerden. Die 1071m lange Doppelbrücke mit jeweils zwei Fahrspuren soll bis Novem-ber 1999 fertiggestellt sein. Übrigens widmet sich die Wissenschaftliche Zeit-schrift der TU Dresden in ihrer Ende des Jahres erscheinenden Ausgabe (WZ5/98) dem Thema „Brücken“. Experten des In- und Auslandes stellen darinunter Federführung von Prof. Jürgen Stritzke, Dekan der Fakultät Bauinge-nieurwesen, Professur für Massivbrückenbau, geplante bzw. vor der Vollen-dung stehende Bauwerke vor. ss/kek; Foto: Seibt

Mitte Juli 1998 fand am Dresdner Max-Planck-Institut für Physik komplexer Sy-steme der DFG-Workshop „Dimensions-artige Charakteristiken dynamischerSysteme“ statt.

Dynamische Systeme sind mathema-tische Objekte zur Beschreibung zeitab-hängiger Prozesse. Das Langzeitverhal-ten eines solchen Systems wird oft durchObjekte mit komplizierter geometrischerStruktur beschrieben, auf denen die zeit-liche Bewegung nur im statistischen Sin-

ne vorausschaubar ist. Solche Objekte,oft als Fraktale bezeichnet, sind durchPorösität, Selbstähnlichkeit und andereMerkmale gekennzeichnet. Stochasti-sche Eigenschaften des Systems werdenunter anderem durch sogenannte Entro-pien beschrieben, die den Verlust oderGewinn an Information im System be-schreiben. Ziel des Workshops war es,neuerkannte Zusammenhänge zwischenverschiedenen Dimensions- und Entro-piebegriffen zu diskutieren. Die Haupt-

vorträge von namhaften Wissenschaft-lern aus den USA, Rußland und Kanadabehandelten Themenspektren von reinmathematischen Aspekten bis zurnumerischen Umsetzung über Zeitrei-henanalysen. Darüber hinaus waren dieDemonstration des Programmpakets„Dynamics“ und Kurzvorträge vorgese-hen. Eine Posterpräsentation war der An-wendung der Dimensions- und Entropie-theorie in Physik, Elektrotechnik,Elektronik gewidmet. Pinfo

Bewegung nur statistisch vorausschaubarMax-Planck-Institut: Workshop über Fraktale und Entropie in der Dynamik

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Universitätsjournal 14/98 Geschichte / Meinung Seite 13

Im Rahmen des Hauptseminars „Ge-schichte vor Ort: Zur Didaktik der „hi-storischen Exkursion“ machten sich imMai 32 Historiker auf den Weg in dieTschechische Republik. Die Exkursiondauerte zwei Tage. Sie wurde von Pro-fessor Hartmut Voit und ProfessorKarl-Heinz Schlarp geleitet und vonder TU finanziell unterstützt. Auf demProgramm standen die Völkerschlacht-denkmäler bei Kulm, die BischofstadtLeitmeritz, das KonzentrationslagerTheresienstadt und eine Begegnungmit Studenten der KarlsuniversitätPrag.

Die Exkursion war gut vorbereitet:Es wurde eine Vorexkursion durchge-führt; im Seminar diskutierten wiranhand von dokumentarischem Film-material über das System der national-sozialistischen Konzentrationslager;für Kurzvorträge „vor Ort“ erhieltendie Teilnehmer gezielte Arbeitsaufträ-ge.

In Litomerice erwartete uns am Vor-mittag der Leiter des bischöflichen Ar-chivs, Dr. Macek. Er führte uns durchden Dom und die Bischofsresidenz. AlsHistoriker und Zeitzeuge gab er eineausführliche und lebendige Einführung

in die Geschichte Nordböhmens undder schwierigen deutsch-tschechischenNachbarschaft. Der Gang durch dasbischöfliche Archiv war aus Zeitgrün-den leider nicht mehr möglich. Ein er-neuter Besuch und eine Einladung nachDresden wurden jedoch verabredet.

Das Quartier, das wir in Litomericebezogen, bot von den Zimmern des 11.Stockwerkes eine atemberaubendeAussicht auf die Stadt und ihre Umge-bung. Am Nachmittag stand eineFührung durch das Schloß Ploschko-witz auf dem Programm; wir waren vorallem beeindruckt vom Barockgartenund seinen botanischen Besonderhei-ten.

Im Nachbarort Trebusin bestiegenwir noch am Abend den markantenKelchberg; wir hatten bei herrlichemWetter einen erhebenden Ausblick aufdie Berge des Böhmischen Mittelgebir-ges.

Nach dem Abendessen hörten wir ei-nen Vortrag von Professor Karl-HeinzSchlarp über die Geschichte Nordböh-mens. Professor Hartmut Voit berichte-te über eine kleine Umfrage bei deut-schen Schülern; das Bild dertschechischen Nachbarn war hier noch

häufig von Stereotypen und Vorurtei-len geprägt. Der Abend endete gemüt-lich. Man hatte sich viel zu erzählen,und es wurde eifrig diskutiert. ZweiTroubadoure boten uns böhmischeVolksmusik.

Am folgenden Tag fuhren wir in dasnahegelegene Theresienstadt – von denNationalsozialisten für Propaganda-zwecke zum „Vorzeige-Lager“ ausge-baut. Am Anfang stand der Besuch der„Großen Festung“, des eigentlichenGhettos. Nach einer einführendenFilmdarbietung konnten wir das neueingerichtete Museum besichtigen. DieAusstellung über Ghettos und Konzen-trationslager löste tiefe Betroffenheitaus. Vor allem die Bilder, von den spä-ter deportierten und ermordeten Kin-dern in der „Schule“ des Lagers ge-malt, werden wohl noch lange inbeklemmender Erinnerung bleiben.

Am Nachmittag besuchten wir danndie „Kleine Festung“. Hier wird dasSystem der nationalsozialistischenKonzentrationslager besonders deut-lich: Appellplätze, Mauern, Stachel-draht, Wachtürme, Zellen, in denenHunderte von Häftlingen auf wenigenQuadratmetern ausharren mußten ...Die Schrecken und Qualen der Opferwerden ansatzweise spürbar. Die Un-terdrückungs- und Herrschaftsmecha-nismen, mit denen die Wachmann-schaften das Lager kontrollierten,provozierten tiefe Nachdenklichkeit.

Wir diskutierten über den „richti-

gen“ Umgang mit diesem Kapitel unse-rer Geschichte; besonders schwierigerwies sich dabei die museumsdidakti-sche Frage, wie dieser gewaltsame Todangemessen „auszustellen“ und einergrößeren Öffentlichkeit zu erklären sei.Letztlich bleibt wohl das ganzeAusmaß des nationalsozialistischenTerrors für immer unerklärlich.

Mit vielen sehr unterschiedlichenEindrücken beladen machten wir unsauf den Rückweg. Wir fuhren durchdas Elbtal an der Burg Schreckensteinvorbei und verweilten noch einmalkurz auf den Schlachtfeldern von Kulm(1813). Am Beispiel des russischen,preußischen und österreichischenDenkmals wurde das Problem derHeroisierung des Sterbens für das Va-terland im Denkmal (Totenkult) undder Wert dieser gegenständlichen Quellen für das historische Forschenund Lernen erörtert.

Zwei Wochen nach der Exkursiontrafen wir uns noch einmal in gemütli-cher Runde, um Eindrücke auszutau-schen, Referate auszuwerten, Bilderanzuschauen, fachliche Probleme zudiskutieren und persönliche Kontaktezu vertiefen.

Mit dem besonderen Dank an dieExkursionsorganisatoren AlbrechtHoch und Maike Günther verbandendie Teilnehmer bereits konkrete Vor-schläge für die nächste Exkursion.

Susi Rentzsch, Lars Strothmann

Europäische Geschichtein Nordböhmen

TU-Wissenschaftler mit einer historischen Exkursion

Die akademische Selbstverwaltung istschon manchmal totgesagt worden,aber zur Überraschung vieler ist sie ei-ne zählebige Pflanze, die immer wiederausschlagen kann – auch an der TUDresden. Doch niemand weiß genau,welche Triebe sie in den Fakultäten un-serer Universität eigentlich sprießenläßt. Vielleicht bringt sie – ganz gegendie Gesetze der Verwaltungsmorpholo-gie – recht unterschiedliche Blüten her-vor.

Alle kennen und respektieren wirdas Sächsische Hochschulgesetz, da-her wissen wir, daß es nur wenigeäußerliche Parameter festlegt und dieFakultäten mithin ihre eigenen Wegefinden müssen. Und – siehe da! – siegehen ihre eigenen Wege.

Der Gesprächskreis „Forum Univer-sität“ hat versucht, einen Überblicküber die praktizierten Verfahren in Fa-kultäten unserer Universität zu gewin-nen. 10 Fakultäten bzw. Fachrichtun-gen konnten in den Überblickeingeschlossen werden.

Einige Ergebnisse belegen eineüberraschende Vielfalt:

1. Bekanntlich legt das Gesetz dieZahl der Hochschullehrer und der wis-senschaftlichen Mitarbeiter fest, die ih-re Gruppen im Fakultätsrat vertretenkönnen. Kann die Limitierung zur Fol-ge haben, daß die Mehrheit der Hoch-schullehrer und der wissenschaftlichenMitarbeiter einer Fakultät vom Mei-nungs- und Willensbildungsprozeß inder Fakultät ausgeschlossen ist?

Einige Fakultäten haben diesem Ri-siko vorgebeugt, indem sie gestatten,daß auch andere als die gewählten Mit-glieder des Fakultätsrates regelmäßigan den Fakultätsratssitzungen teilneh-men. Das trifft auf die Hälfte der be-trachteten Fakultäten zu. Allerdingsunterscheidet sich die Praxis dieser Fa-kultäten in Hinsicht auf den Personen-kreis, der zusätzlich zugelassen wird.Eine der Fakultäten öffnet die Sitzun-gen des Fakultätsrates für alle Mitglie-der der Fakultät, zwei Fakultäten las-sen alle Professoren der Fakultät zu denSitzungen zu, eine Fakultät öffnet siefür Institutsdirektoren, die nicht ge-wählte Mitglieder des Fakultätsratessind, eine weitere nur für solche Insti-tutsdirektoren, deren Institute nichtdurch ein anderes Institutsmitglied imFakultätsrat vertreten sind. Von diesenfünf Fakultäten geben vier auch dennichtgewählten Teilnehmern an denSitzungen des Fakultätsrates ein Rede-recht oder eine Redemöglichkeit, einedagegen behält das Rederecht den ge-wählten Mitgliedern des Fakultätsratesvor.

Nahezu einig sind sich alle Fakultä-ten darin, daß das Stimmrecht nur dengewählten Mitgliedern des Fakultäts-rates zusteht.

2. Unterschiede zeigen sich auch inder Frage, ob Dekan, Prodekan(e) undStudiendekan(e) regelmäßig als Deka-natskollegium tagen. Für acht Fakultä-ten können Aussagen zu dieser Fragegetroffen werden. In einem Fall tagen

regelmäßig Dekan und Prodekan(e). Indrei Fällen beraten sich Dekan, Prode-kan(e) und Studiendekan(e) regel-mäßig, in einem weiteren Falle kom-men zu dieser Gruppe noch Direktorengrößerer Verwaltungsbereiche hinzu,und in einem zusätzlichen Fall kom-men zum Dekanatskollegium noch dieVorsitzenden der Studienkommissio-nen hinzu. In zwei Fällen gibt es keinregelmäßig tagendes Dekanatskollegi-um.

3. In fast allen Fakultäten gibt es Ver-fahren für den Informationsfluß vomDekanat oder Fakultätsrat zu den Insti-tuten bzw. – sofern keine Institutsglie-derung vorliegt – zu den Lehrstühlenbzw. Professuren. Nur in einem der 10Fälle gibt es kein solches Verfahren. Invier Fällen erfolgt der Informations-fluß durch regelmäßige Sitzungen desDekans mit den Institutsdirektoren. Inden anderen fünf Fällen ist das Verfah-ren informeller Art. Es wird erwartet,daß die Mitglieder des Fakultätsratesihre Institute informieren. Diese Er-wartung richtet sich gleichermaßen andie Professoren, die in den Fakultätsratgewählt wurden, wie an die wissen-schaftlichen Mitarbeiter, die im Fakul-tätsrat mitwirken. In dem oben erwähn-ten Falle, in dem alle Professoren anden Fakultätsratssitzungen teilnehmenkönnen, wird erwartet, daß sie ihre Be-reiche informieren.

Die Frage, ob auf diesen Wegen alleInstitute bzw. – sofern keine Instituts-gliederung vorliegt – alle Professuren

erreicht werden, wurde in einem Falleverneint, ansonsten bejaht.

Die Protokolle der Fakultätsratssit-zungen werden in vier Fakultäten nurden gewählten Mitgliedern des Fakul-tätsrates zugestellt. Eine weitergehen-de Verbreitung der Protokolle betrifftin zwei Fakultäten die Institutsdirekto-ren, allerdings gilt dieses in einem die-ser Fälle nur für das Protokoll des öf-fentlichen Teiles der Sitzung. In vierweiteren Fakultäten werden alle Pro-fessoren bei der Versendung der Proto-kolle berücksichtigt. Eine Versendungauch an alle wissenschaftlichen Mitar-beiter oder gar an alle Fakultätsmitglie-der ist in keiner der betrachteten Fakul-täten gängig.

4. Die Wahlen zum Fakultätsrat kön-nen unterschiedlich begriffen werden.Sie können vom Gesetz her als reinePersönlichkeitswahlen verstandenwerden. Dennoch kann auch im Vor-feld der Wahlen versucht werden, dieInstitute bzw. Fachgebiete der Fakultätmöglichst gleichmäßig am Fakultätsratzu beteiligen. Es wurde erfragt, ob inder Gruppe der Professoren im Vorfeldder Wahlen versucht wurde, einegleichmäßige Repräsentanz der Insti-tute bzw. Fachgebiete zu erreichen. Inder Hälfte der hier behandelten Fällewurde nicht versucht, eine Vertretungaller Institute bzw. Fachgebiete der Fa-kultät im Fakultätsrat zu erreichen. DerHauptgrund war, daß die Wahlen alsPersönlichkeitswahlen aufgefaßt wur-den. Verstärkend kam in drei dieser

fünf Fälle hinzu, daß eine Vertretungaller Institute bzw. Fachgebiete quanti-tativ nicht möglich ist. In den anderenfünf Fällen gab es den Wunsch, für alleInstitute wenigstens einen Hochschul-lehrer in den Fakultätsrat zu bringen. Indrei Fällen gelang es auch, in zwei Fäl-len kam es anders raus.

Die Absicht, für alle Institute bzw.Fachgebiete wenigstens einen Reprä-sentanten im Fakultätsrat zu haben,könnte auch in Abstimmung mit denwissenschaftlichen Mitarbeitern ver-folgt werden. Dieser Weg wurde in ei-nem Falle begangen.

5. Eine Zusammenkunft der Hoch-schullehrer im Sinne eines Treffens inder Statusgruppe (Professorium) gibtes in acht der hier betrachteten Fakultä-ten. Dabei überwiegt die unregelmäßi-ge Tagungsweise. In drei Fakultätenwird es als ein Ziel dieses Treffens an-gesehen, Entscheidungen im Fakultäts-rat inhaltlich vorzubereiten.

Die Professorien befassen sich über-wiegend mit Fragen der Lehre und derWissenschaft und Forschung in der Fa-kultät. An zweiter Stelle steht ein Inter-esse an der Stellung der Professoren inder Fakultät und in der Universität. Inetwas geringerem Maße tritt die hoch-schulpolitische Entwicklung in Sach-sen als Thema auf.

Über die wissenschaftlichen Mitar-beiter ist aus vier Fakultäten bekannt,daß sie sich in der Fakultät als Status-gruppe beraten.

Die Fakultäten formen ihre eigenePraxis aus. Kontakt und Austauschzwischen den Fakultäten über dieseFragen sind hilfreich.

Prof. Dr. Dietmar Waterkamp, Fakultät Erziehungswissenschaften

Ist die akademische Selbstverwaltung tot?Diskussionsbeitrag: Die Meinungsbildung und Entscheidungsfindung in den Fakultäten

Nachdenklichkeit in Theresienstadt. Foto: Martin Müller

Denkmale zur Heroisierung des Sterbens im Krieg – Dresdner Historiker mit kri-tischer Sicht. Foto: Martin Müller

Stipendium fürPapiertechniker

Die ostdeutsche Papierindustrie mitihrem traditionellen Schwerpunkt inSachsen hat zum Jahresbeginn ein neu-es Stipendium für Papiertechnik-Stu-denten der TU Dresden gestiftet, dasgemeinsam von der Arbeitgeberverei-nigung der ostdeutschen Papierindu-strie (AGOP), Berlin, und dem Indu-strieverband der ostdeutschenPapierindustrie e.V. (VOP), Heidenau,jährlich vergeben wird. Die ostdeut-schen Papierfabriken als wettbewerbs-fähige Partner einer innovativen undglobalen High-Tech-Wachstumsbran-che auf kurzem Weg zur Nachhaltig-keit fördern damit das bewährte Uni-versitätsstudium „Papiertechnik“ ander TU Dresden.

Auf Vorschlag des Leiters der Studi-enrichtung Papiertechnik, Prof. Dr.-Ing. H.L. Baumgarten, wurde der Stu-dent Patrick Schindler in der letztenMaiwoche von den Vorsitzenden derVerbände VOP und AGOP mit dem er-sten Stipendium in Höhe von monat-lich 500 Mark während der Anferti-gung seiner Diplomarbeitausgezeichnet. Patrick Schindler steht– als engagierter Vorsitzender der Akti-vitas des Akademischen Papieringe-nieurvereins an der TU Dresden – kurzvor dem Abschluß seines Studiums.Seine herausragende Projektarbeit inder Feinpapierfabrik Nordland PapierAG, Dörpen/Emsland, mit einer Jahres-

produktionvon über einerMegatonnewar Teil derInbetriebnah-me und Opti-mierung derweltweit er-sten Installa-tion einer„Extented-Nip“-Pressein einer Hoch-leistungs-Feinpapier-maschine.

Ihr\not\vopstip

Ausgezeichnet als er-ster TU-Papiertechnik-Stipendiat durch VOPund AGOP: PatrickSchindler

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Universitätsjournal 14/98 Mitteilung / Stellenausschreibungen Seite 14

Die TU Dresden baut ein „Lehrzentrum Sprachen und Kulturräume“ auf. Dafür sind ab so-fort folgende Stellen, zunächst befristet bis zum 31.12.2000 mit Verlängerungs- bzw. Entfri-stungsmöglichkeit, zu besetzen:

Leiter/in des Ostasien-Zentrums (bis BAT-O I b)

Leiter/in des Lateinamerika-Zentrums (bis BAT-O I b)

Leiter/in des Multimedialen Sprachlernzentrums (BAT-O II a)

Das Lehrzentrum wird eine fakultätsübergreifende zentrale wiss. Einrichtung der Aus- u. Wei-terbildung sein. Neben dem Fachsprachenzentrum sind als weitere Abteilungen des Lehrzen-trums ein Zentrum für Ostasien-Studien, ein Zentrum für Lateinamerika-Studien u. ein Multi-mediales Sprachlernzentrum vorgesehen. Während sich die beiden regional ausgerichtetenZentren der Vermittlung der für einen beruflichen Einsatz im Ausland erforderlichen sprachli-chen u. landeskundlichen Kompetenz (Politik, Wirtschaft, Kultur) an Studierende nicht-philo-logischer Fächer widmen sollen, wird das Multimediale Sprachlernzentrum Dienstleistungenfür die gesamte Sprachausbildung an der Universität (einschließl. der philologischen Fächer) er-bringen.Aufgaben: Mitwirkung in der Lehre; konzeptionelle u. organisatorische Entwicklung sowieverantwortliche Leitung des jeweiligen Zentrums.Voraussetzungen: einschlägiges HS-Studium; Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement so-wie in der Lehre auf universitärem Niveau; im Falle der beiden regional ausgerichteten Zentrenaußerdem die sichere Beherrschung mindestens einer der jeweiligen Hauptsprachen (Chine-sisch oder Japanisch bzw. Spanisch oder Portugiesisch) u. während der bisherigen beruflichenTätigkeit erworbene Auslandserfahrung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 04.08.1998 an: TU Dresden, Prorektor für Bildung,Herrn Prof. Dr. Walter Schmitz - persönlich -, 01062 Dresden.

Am Institut für Technik- und Umweltrecht ist an der Professur für Öffentliches Recht bald-möglichst die Stelle eines/einer

wiss. Assistenten/-in bzw. befr. wiss. Mitarbeiters/-in (C1 bzw. BAT-O IIa)

zu besetzen. Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 60 SHG bzw. § 57 c HRG.Aufgaben: Mitarbeit in Forschung und Lehre; Gelegenheit zur weiteren wiss. Qualifizierungbesteht. Voraussetzungen: Zweites juristisches Staatsexamen mit Prädikat bzw. Erstes juristischesStaatsexamen mit Prädikat; Interesse am Öffentlichen Recht und an Grundlagenfragen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 04.08.1998 an: TU Dresden, Juristische Fakultät, Institut für Technik- und Umweltrecht, Lehrstuhl fürÖffentliches Recht, Herrn Priv.-Doz. Dr. Joachim Lege, 01062 Dresden.

In der Forschungsgruppe Schulevaluation ist in einem laufenden DFG-Projekt ab 15.09.1998die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Das Projekt läuft bis12/1999, ein Verlängerungsantrag ist geplant. Aufgaben: Auswertung bereits erhobener Schüler- und Lehrerdaten zum „Sozialverhalten vonSchülern“ mit Hilfe von deskriptiven, bivariaten und multivariaten Verfahren. Berufsanfängermit guten Statistikkenntnissen erhalten die Chance, sich in einem funktionierenden Forschung-steam weiterzuqualifizieren. Voraussetzungen: wiss. HSA Erziehungswissenschaften, Psychologie oder Sozialwissen-schaften; fundierte Kenntnisse im Bereich der empirischen Sozialforschung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte nach telefonischer Rücksprache (0351/ 463 4858) ab sofort biszum 21.08.1998 an: TU Dresden, Fakultät Erziehungswissenschaften, Institut für Schul-pädagogik und Grundschulpädagogik, Forschergruppe Schulevaluation, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Melzer, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Dekanatab 01.09.1998 für die Dauer von drei Jahren

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Unterstützung des Dekans direkt in allen Bereichen der Geschäftsführung der Fa-kultät. Dazu zählen u.a. Öffentlichkeitsarbeit, Finanz- und Stellenplanung sowie Projektmana-gement. Gleichfalls sind Sie Ansprechpartner für die Mitarbeiter der Fakultät. Einer Promotionsteht nichts im Wege. Voraussetzungen: Sie sollten kürzlich Ihr wirtschaftswissenschaftliches Studium an einer Uni-versität mit Prädikatsexamen beendet haben, auf der Suche nach einer fordernden, abwechs-lungsreichen und spannenden Tätigkeit sein; flexible Arbeitszeiten bevorzugen und sich schnellauf neue Situationen einstellen können; den Umgang mit Menschen lieben und Routine verab-scheuen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 04.08.1998 an: TU Dresden, Dekan der FakultätWirtschaftswissenschaften, Herrn Prof. Dr. W. Esswein, 01062 Dresden.

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftsprüfung und Steuerlehreab 01.10.1998

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit

Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57 c HRG.

Aufgaben: Mitwirkung an der organisatorischen und inhaltlichen Gestaltung des Lehrstuhls so-wie in Lehre und Forschung. Die Möglichkeit zur Promotion wird geboten.Voraussetzungen: abgeschl. HS-Studium mit Schwerpunkt Steuerlehre und/oder Wirt-schaftsprüfung; sehr gute Kenntnisse in den oben genannten Gebieten; Prädikatsexamen; Be-reitschaft zum selbständigen Arbeiten; Flexibilität und Teamfähigkeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 10.08.1998 an: TU Dresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL, insbesondereWirtschaftsprüfung und Steuerlehre, Herrn Prof. Dr. H. Mayer, 01062 Dresden;Tel.: (0351) 463 4988, e-mail: [email protected]

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Institut für Regelungs- und Steuerungstheorieim Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojek-tes, ab sofort befristet für die Dauer von 2 Jahren nach den Richtlinien der DFG

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Arbeitsthema ist die Steuerung und Regelung von Systemen mit verteilten Parame-tern durch örtlich konzentrierte Stelleingriffe. Bei nicht promovierten Bewerbern ist die Absichtzur Promotion im Rahmen der Anstellung erwünscht.Voraussetzungen: überdurchschnittlicher Hochschulabschluß.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.08.1998 an:TU Dresden, Fakultät Elektrotechnik, Institut für Regelungs- und Steuerungstheorie,Herrn Dr. J. Rudolph, 01062 Dresden; Weitere Informationen per Telefon (0351) 463 3940oder per e-mail ([email protected])

Elektrotechnischen InstitutCarl Friedrich von Siemens-Stiftungsprofessur für Elektromagnetische Verträglichkeitab 01.10.1998

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57 c, HRG. Aufgaben: Betreuung von Vorlesungen der Professur (Durchführung von Übungen, Seminarenu. Praktika) sowie Studien- u. Diplomarbeiten im Rahmen der eigenen Forschungsarbeiten; Eswird erwartet, daß sich der Bewerber engagiert einem Forschungsthema der numerischen Feld-berechnung widmet, gedacht ist an die Anwendung von Spline-Funktionen als Basis- u. Test-funktion in der Momententheorie.Voraussetzungen: mit gutem Erfolg abgeschl. HS-Studium der Elektrotechnik oder der Phy-sik; besondere Neigungen u. Begabungen in der Elektrodynamik u. der Hochfrequenztechnik;Neugier u. starkes Interesse in der Anwendung u. der numerischen Umsetzung der Maxwell-schen Theorie zur Lösung von Fragen elektromagnetischer Unverträglichkeiten. Programmier-kenntnisse in FORTRAN wären von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 10.08.1998 an: TU Dresden, Fakultät Elektrotechnik, Carl Friedrich von Siemens -Stiftungsprofessur fürElektromagnetische Verträglichkeit, Herrn Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Gonschorek, 01062 Dresden.

Institut für Nachrichtentechnik, Stiftungslehrstuhl für Mobile Nachrichtensystemeinnerhalb der nächsten 6 Monate einen/eine weiteren/weitere

Systemadministrator/in (BAT-O IVb,Teilzeit möglich)

Aufgaben: Installation und Wartung unserer PC-basierenden Arbeitsplätze und Server inLAN/WAN-Umgebungen. Die zu administrierenden PC-Betriebssysteme sind Windows 95/98,Windows NT, Linux. Darüberhinaus sind vertretungsweise Wartungsaufgaben aus dem UNIX-Umfeld zu absolvieren. Die Einarbeitung durch unseren Systemadministrator wird garantiert.Voraussetzungen: FH-Abschluß in einschlägiger Richtung bzw. gleichwertige Kenntnisse undErfahrungen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.08.1998 an:TU Dresden, Fakultät Elektrotechnik, Institut für Nachrichtentechnik, StiftungslehrstuhlMobile Nachrichtensysteme, Herrn Prof. Dr.-Ing. G. Fettweis, 01062 Dresden.Fachliche Auskünfte unter Tel.: (0351) 463 3918.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Institut für Werkstoffwissenschaft

baldmöglichst für die Dauer von drei Jahren

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Modellierung der relevanten Prozesse, die die Materialeigenschaften von Verbun-den mit Piezofasern und Piezofolien bestimmen. Dies betrifft sowohl die physikalische Model-lierung nichtlinearer Prozesse (Polungsverhalten, Schädigungsmechanismen) als auch die Ab-leitung der gekoppelten elektro-thermomechanischen Materialgesetze der Verbunde. DasProjekt erfordert eine enge Kooperation mit experimentellen Arbeiten in anderen Forschungsin-stituten und der Industrie innerhalb des BMBF-Leitprojektes “Adaptronik im Leichtbau”.Voraussetzungen: Promotion in Physik oder einer werkstoffwissenschaftl. Fachrichtung undausgeprägtes Interesse an theoretischen Fragestellungen. Die Fähigkeit zur interdisziplinärenZusammenarbeit ist von besonderer Bedeutung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 30.07.1998 an: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft, Herrn Dr. Wolfgang Kreher, 01062 Dresden.

ab sofort zunächst für die Dauer von zwei Jahren

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Experimentelle Untersuchungen zu grundlegenden Fragestellungen der Rißbildungund Rißausbreitung auf dem Gebiet der Werkstoffermüdung. Unter Einbeziehung der Elektro-nenmikroskopie sind modellmäßige Beschreibungen von Mechanismen und Kinetik derRißvorgänge abzuleiten.Voraussetzungen: wiss. HSA in einschläg. Richtung; Promotion erwünscht; ( Bewerber ohne

Promotion werden nach BAT-O IIa/2 vergütet); Grundlagenkenntnisse über die Zusammenhän-ge zwischen Struktur/Gefüge und mechanischen Eigenschaften metallischer Werkstoffe. Ge-wünscht sind auch Erfahrungen auf den Gebieten der mechanischen Werkstoffprüfung undElektronenmikroskopie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.08.1998 an: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft, Herrn Prof. Dr. M. Schaper, 01062 Dresden; Tel.: (0351) 463 3332, Fax: (0351) 463 3207, e-mail: [email protected]

ab sofort zwei Stellen mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für zunächst zweiJahre im Rahmen einer DFG-Forschergruppe

Doktorand/ wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Im Rahmen der Gesamtthematik “Untersuchung der Wechselwirkungen an biologi-sierten Grenzschichten von Implantaten im Knochen” zielen die Arbeiten des Teilprojekts aufdie “Optimierung der Biokompatibilität und Osseointegration von Knochen- und Gewebsim-plantaten durch Entwicklung biologisch funktionalisierter Verbundwerkstoffe”. Werkstoffwis-senschaftler/Physikochemiker sollten die Anwendung elektrochemischer Verfahren mit demZiel des Einbaus biomolekularer Komponenten in Oxidschichten von Implantatoberflächen aufder Basis von Titanwerkstoffen und Biochemiker die Fragestellung der Immobilisierung vonknochenmorphogenen oder osteotropen Faktoren in Oberflächenschichten behandeln. Voraussetzungen: Überdurchschnittlicher HS-Abschluß, idealerweise ersten Erfahrungen aufden jeweiligen Teilthemen, die die Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern aus theoreti-schen und klinischen medizinischen Bereichen aktiv suchen und gestalten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 07.08.1998 an: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft, Herrn Prof. Dr. H. Worch, 01062 Dresden; Tel. (0351) 463 4336, Fax (0351) 463 2172, e-mail: [email protected]

Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik ab sofort mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für die Dauer von 2,5 Jahren

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Mitarbeit im Verbundprojekt: Biotechnologische und verfahrenstechnische Modifi-kation von ein- und mehrjährigen Lignocellulosen für die Herstellung biologisch abbaubarerWerkstoffe. Teilprojekt: Biomonitoring und methodische Untersuchungen zur Feststoffermen-tation von Braun- und Weißfäulepilzen.Voraussetzungen: HSA in Biologie oder Biochemie mit praktischen Erfahrungen bei der An-wendung molekularbiologischer Methoden zum Biomonitoring.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.08.1998 an:TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrens-technik, Herrn Prof. Dr. Th. Bley, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Institut für Gebäudelehre und Entwerfen, Lehrstuhl für Grundlagen des Entwerfensab 01.01.1999 zwei Stellen mit je 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit, vorerst be-fristet für die Dauer von 1,5 Jahren

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Betreuung von Entwurfsaufgaben, vorrangig im Rahmen der Lehrveranstaltungendes Faches „Grundlagen des Entwerfens“ einschließlich der Vorbereitung und der Nacharbei-ten. Hinzu kommen studienorganisatorische Aufgaben sowie Aufgaben der akademischenSelbstverwaltung.Voraussetzungen: wiss. HSA Architektur, überdurchschnittliche Fähigkeiten und umfangrei-che Erfahrungen im architektonischen Entwerfen, pädagogische Sensibilität.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.09.1998 an: TU Dres-den, Fakultät Architektur, Institut für Gebäudelehre und Entwerfen, Lehrstuhl fürGrundlagen des Entwerfens, Herrn Prof. Dr.-Ing. Manfred Wagner, 01062 Dresden.

Institut für Städtebau und RegionalplanungLehrstuhl für Städtebau (Prof. H. Schellenberg)spätestens zum 01.01.1999

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57 c HRG.Aufgaben: Mitarbeit in Lehre und Forschung.Voraussetzungen: wiss. HSA der Fachrichtung Architektur/Städtebau; Praxisnahe Erfahrun-gen in den Bereichen Hochbau, Städtebau/Stadtplanung sind erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und Arbeitsproben bis zum25.09.1998 an: TU Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Städtebau und Regionalpla-nung, Herrn Prof. Heiko Schellenberg, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Geowissenschaften

Institut für Planetare Geodäsie, Lohrmann-Observatoriumzum 01.10.1998 mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für zunächst 3 Jahre

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Selbstständige wiss. Arbeiten auf dem Gebiet der Asteroidendynamik, Mithilfe beiden Lehrveranstaltungen der sphärischen Trigonometrie, Betreuung von Studien- und Diplom-arbeiten. Es wird Gelegenheit zur beruflichen Weiterbildung gegeben.Voraussetzungen: wiss. HSAAstronomie, Physik oder Geodäsie; Erfahrungen im Umgang mitPCs/Workstationen. Eine Promotion wäre von Vorteil, ebenso Erfahrungen auf dem Gebiet derHimmelsmechanik und der Computer-Algebra-Systeme.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 04.08.1998 an:

Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften

Fakultät Architektur

Fakultät Maschinenwesen

Fakultät Elektrotechnik

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Fakultät Erziehungswissenschaften

Juristische Fakultät

Zentrale Einrichtungen

Technische Universität Dresden

Die TU Dresden veranstaltet gemeinsammit der Gesellschaft für Medien und Wis-senschaft (GMW) vom 15. bis 17. Sep-tember 1998 eine internationale wissen-schaftliche Fachkonferenz zum Thema„Studieren 2 000 – Alte Inhalte in neuen

Medien?“ Veranstaltungsort wird dasneue Hörsaalzentrum auf der Bergstraßein Dresden sein. In vier Themenkomple-xen („Studieren 2 000 – Realisierungsbe-dingungen“, „Neue Medien – neue Orga-nisationsformen des Lehrens undLernens“, „Didaktisches Design“ und„Evaluation“) beleuchten Wissenschaft-ler aus mehreren europäischen Ländern

Potenzen und Grenzen neuer elektroni-scher Medien für das Lehren und Lernen,entwickeln Anwendungskonzepte undpräsentieren Informations-, Lehr- undLernsysteme. In einer Abschlußdiskussi-on soll der Frage „Alma mater – quo va-dis? Lehren und Lernen mit neuen Medi-en im 3. Jahrtausend“ nachgegangenwerden. Dr. Klaus Lehmann

Infos: Audiovisuelles MedienzentrumMommsenstr. 501069 Dresden

Telefon (03 51) 4 63 50 11e-mail : [email protected]

http://www.tu-dresden.de/avmz/Informationen :

http://gmw.avmz.uni-siegen.de/events/JT98/

Studieren 2000 - Alte Inhalte in neuen Medien?Internationale wissenschaftliche Fachkonferenz im September an der TU Dresden

Stellenausschreibungen

Page 15: Universitätsjournal...McLaurine (Bass). Karten zum Preis von 6 bis 40 Mark, halbe Preise für Ermäßigte, gibt es im Vorverkauf in der Schinkelwache am Theaterplatz, PF 120712, 01008

Universitätsjournal 14/98 Stellenausschreibungen Seite 15

TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, FR Geowissenschaften, In-stitut für Planetare Geodäsie, Lohrmann-Observatorium, Herrn Prof. Dr. phil. nat. habil. Michael H. Soffel, 01062 Dresden;Auskünfte unter Tel.: (0351) 463 4097 oder 4200.

Geodätisches Institut, Professur für Bodenordnung und Bodenwirtschaftab sofort mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit

techn. Mitarbeiters/-in (BAT-O VIb)

Aufgaben: Einsatz an einem graphisch-interaktiven Arbeitsplatz zur Bearbeitung und Anferti-gung von Landnutzungsplänen und -karten; Manuelle und programmgestützte Umsetzung vonEntwurfsskizzen, Erstellung von Tabellen, Diagrammen und Graphiken; Textverarbeitung undLiteraturverwaltung.Voraussetzungen: Techn. Zeichner/in oder Vermessungstechniker/in mit gründlichen Kennt-nissen in der EDV-Anwendung von Graphik-, Zeichen- und Textverarbeitung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.08.1998 an:TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, FR Geowissenschaften, Ge-odätisches Institut, Herrn Prof. Dr.-Ing. Franz Reuter, 01062 Dresden.Auskünfte unter Tel.: (0351) 463 7115.

An der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Medizinischen Fakultät Carl GustavCarus der Technischen Universität Dresden ist zum nächstmöglichen Termin eine

C3-Professur für Neurobiochemie

befristet für 6 Jahre zu besetzen.

Von dem/der Bewerber/in werden umfangreiche Kenntnisse, insbesondere im Bereich des Ener-giestoffwechsels und dessen Störungen in Muskel und Gehirn, erwartet. Der/die Bewerber/insoll umfangreiche biochemische und insbesondere molekulargenetische Erfahrungen einbrin-gen, um bei der Aufdeckung mitochondrialer Zytopathien aktiv mitzuwirken. Ein Schwerpunktder Professur soll auf dem Gebiet der Gentherapie mitochondrialer Zytopathien beruhen.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung ist eine abgeschlossene Habilitation oder einegleichwertige wissenschaftliche Qualifikation, Nachweis wissenschaftlicher Publikationen imBereich der oben genannten Forschungsgebiete in international angesehenen Fachzeitschriftenund eigenständige Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln.

Die Medizinische Fakultät strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehrean. Qualifizierte Wissenschaftlerinnen sind deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewer-ben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf und Lichtbild, beruflichemWerdegang, Zeugniskopien, einem ausführlichen Verzeichnis der Publikationen und aller aufwissenschaftlichen Kongressen gehaltenen Vorträge, einer Auswahl wesentlicher Sonderdrucke(bis zu 5 Exemplaren, keine Bücher) und einem Verzeichnis der akademischen Lehrveranstal-tungen bis 4 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Medizinischen Fakul-tät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, Herrn Prof. Dr. Dr. med.Kirch, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

Auf der Basis einer Vereinbarung zwischen der Technischen Universität Dresden (TUD) unddem Herz- und Kreislaufzentrum Dresden e.V. (HKZD) ist ab sofort eine

C4-Professur für Kardiologie

an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus zu besetzen.

Diese Stelle ist zugleich verbunden mit der Leitung der Abteilung für Kardiologie des HKZD,die ca. 80 Betten umfaßt. Hinsichtlich der Leitung dieser Abteilung wird ein Chefarztvertragzwischen dem HKZD und dem Stelleninhaber abgeschlossen.

Das Herz- und Kreislaufzentrum ist eine Klinik der Maximalversorgung für Herzchirurgie undKardiologie unter Trägerschaft einer privatrechtlichen und gemeinnützigen Institution. Es wirddas gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum der Herz- und Kreislaufmedizineinschließlich zahlreicher Spezialgebiete, wie etwa thorakale Organtransplantation und insbe-sondere minimalinvasive Techniken, praktiziert.In den genannten Fachgebieten nimmt das HKZD die universitären Aufgaben der Medizini-schen Fakultät Carl Gustav Carus an der TUD wahr.

Die Bewerber(innen) sollen das Fachgebiet kompetent sowohl im Bereich der Krankenversor-gung als auch auf dem Gebiet von Forschung und Lehre vertreten. Besonderer Wert wird aufausgewiesene Erfahrungen im interventionellen Bereich einschließlich aller modernen Techni-ken gelegt. Die wissenschaftliche Kooperation mit den an der Medizinischen Fakultät vorhan-denen Arbeitsgruppen der Arteriosklerose- und der kardiovasculären Grundlagenforschungwird erwartet.Neben Habilitation und wissenschaftlicher Qualifikation werden langjährige Erfahrungen aufdem Gebiet der Kardiologie in verantwortlicher Position vorausgesetzt.

Die gesuchte Persönlichkeit sollte Kenntnis von den Anforderungen einer selbständig wirt-schaftenden Institution haben. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Abtei-lung für Herzchirurgie sowie dem Bereich Kardioanästhesie des HKZD ist selbstverständlicheVoraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit. Weiterhin wird erwartet, daß der/die Bewerber/inüber die enge Zusammenarbeit mit den Einrichtungen des Universitätsklinikums hinaus guteBeziehungen zu den übrigen kardiologischen Abteilungen in der Region sowie niedergelasse-nen Fachvertretern der Kardiologie pflegt.

Da wir einen höheren Anteil von Frauen in Wissenschaft und Lehre anstreben, sind qualifizierteWissenschaftlerinnen besonders aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden beigleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Auswahl der Bewerbungen erfolgt durch eine Kommission mit paritätischer Besetzung derMedizinischen Fakultät sowie des Herz- und Kreislaufzentrums.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf, Lichtbild, beruflichem Werde-gang, Zeugniskopien und einer beglaubigten Kopie der Urkunde über den höchsten erworbenenakademischen Grad, einem ausführlichen Verzeichnis der Publikationen und aller auf wissen-schaftlichen Kongressen gehaltenen Vorträge und einer Auswahl wesentlicher Sonderdrucke(bis zu 5 Exemplaren, keine Bücher) innerhalb von 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeigean den Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen UniversitätDresden, Herrn Prof. Dr. Dr. med. Kirch, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

101/98In der Medizinischen Psychologie, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik ist ab01.09.1998 eine Stelle als

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/-in(BAT-O IIa)

befristet für 3 Jahre zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhande-ner Haushaltmittel für das Jahr 1998.

Aufgaben: Mitarbeit in der Forschung (u. a. Bewältigungsmodalitäten, Familienuntersuchun-gen und Chronifizierung) und Lehre des Faches Medizinische Psychologie.

Voraussetzungen: Diplom in Psychologie, Psychotherapieausbildung (VT / Systemische The-rapie), Kenntnisse in der Auswertung wissenschaftlicher Arbeiten (SPSS, Statistik).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Medizinische Psycho-logie, Herrn Prof. Dr. Friedrich Balck, Telefon 3177 323, Löscherstraße 18, 01309Dresden.

104/98Im Institut für Medizinische Informatik und Biometrie ist ab dem nächstmöglichen Zeit-punkt eine Stelle als

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/-in(BAT-O IIa - Drittmittelfinanzierung)

befristet bis 29.02.2000 zu besetzen. Teilzeitbeschäftigung mit 30 Stunden / Woche.

Aufgaben: Im Rahmen eines Forschungsprojektes zur AUntersuchung der Effizienz der Diabe-tikerversorgung im Freistaat SachsenA sollen Krankenkassendaten erhoben und bezüglich derfür die Diabetikerbetreuung anfallenden Kosten ausgewertet werden. Dazu ist ein Leistungs-Kosten-Katalog zu erstellen. Darüber hinaus zu erhebende medizinische Daten und Daten zurLebensqualität bilden die Grundlage für eine zu erstellende Kosten-Vergleichs-Analyse und derErmittlung von QALY´s.

Voraussetzungen: Master of Public Health oder Ärztliche Approbation oder abgeschlossenes

Hochschulstudium in einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Fach mit SpezialisierungEpidemiologie, sehr gute Kenntnisse auf dem Gebiet der Inneren Medizin, anwendungsbereiteKenntnisse auf den Gebieten klinische Epidemiologie, Biometrie und Gesundheitsökonomie,Grundkenntnisse der Medizinischen Informatik, Fähigkeiten zur Formalisierung und zur inter-disziplinären Zusammenarbeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie, Direktor: HerrProf. Dr. med. Kunath, Telefon 3177 133, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

107/98In der Klinik und Poliklinik für Orthopädie ist ab 01.01.1999 eine Stelle als

Stellvertretende Leitung im OP(BAT-O Kr VI)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1998.

Aufgaben: Das Aufgabengebiet umfaßt die ständige aktive Unterstützung der Abteilungslei-tung bei der Führung des OP-Saales sowie die eigenverantwortliche Übernahme von deren Auf-gaben bei Abwesenheit.

Voraussetzungen: Fachausbildung Operationsschwester/-pfleger; Ausbildung zur Leitung ei-ner Station bzw. Funktionsabteilung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Pflegedienstdirektorin: Frau Helaß, Telefon 458 3362 / 458 2383, Fet-scherstraße 74, 01307 Dresden.

108/98In der Medizinischen Klinik I B Bereich Knochenmarktransplantation (KMT) ist ab01.10.1998 eine Stelle als

Stellvertretende Stationsleitung(BAT-O Kr VI)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1998.

Aufgaben: Zu leiten ist ein Team von ca. 35 Mitarbeitern der Station 66c/KMT bei Abwesenheitder Stationsleitung.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung als Krankenschwester/-pfleger; Fach-kompetenz im speziellen Fachgebiet Knochenmarktransplantation; der Abschluß zur Leitungeiner Station ist erwünscht. Gesucht wird eine engagierte Führungskraft mit Organisationsta-lent, Geschick und Erfahrung in der Mitarbeiterführung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Pflegedienstdirektorin: Frau Helaß, Telefon 458 3362 / 458 2383, Fet-scherstraße 74, 01307 Dresden.

109/98In der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt ei-ne Stelle als

Stellvertretende Stationsleitung(BAT-O Kr VI)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1998.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung als Krankenschwester/-pfleger; Ab-schluß der Weiterbildung ALeitung einer StationA ist erwünscht. Wir suchen eine engagierteFührungskraft mit fachlicher Kompetenz, Organisationstalent, Geschick und Erfahrung in derMitarbeiterführung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Pflegedienstdirektorin: Frau Helaß, Telefon 458 3362 / 458 2383, Fet-scherstraße 74, 01307 Dresden.

110/98In der Klinik und Poliklinik für Neurologie sind ab 01.09.1998 zwei Stellen als

Krankenschwester/-pfleger(BAT-O Kr IV)

zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1998.

Aufgaben: Das Aufgabengebiet umfaßt Tätigkeiten entsprechend dem Berufsbild einer Kran-kenschwester / eines Krankenpflegers auf einer neurologischen Station.

Voraussetzungen: Abgeschlossene Berufsausbildung als Krankenschwester/-pfleger mit 2Jahren Berufserfahrung; Verantwortungsbewußtsein; Einsatzbereitschaft; Erfahrungen im Um-gang mit Patienten der Intensivmedizin; gute Umgangsformen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Pflegedienstdirektorin: Frau Helaß, Telefon 458 3362 / 458 2383, Fet-scherstraße 74, 01307 Dresden.

111/98Im Institut und Poliklinik fürArbeits- und Sozialmedizin sind ab dem nächstmöglichenZeitpunkt drei Stellen als

Studentische Hilfskraft(Vergütung 11,55 DM/Stunde - Drittmittelfinanzierung)

befristet für 3 Monate zu besetzen. Arbeitszeit ca. 10 B 19 Stunden / Woche.

Aufgaben: Aufarbeiten von Literaturrecherchen, Auswertung von Erfassungsbögen, organisa-torische Aufgaben bei Vorbereitung von Expertentreffen.

Voraussetzungen: Medizin-Student, englische Sprachkenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut und Poliklinik fürArbeits- und Sozialmedizin, Direktor: HerrProf. Dr. med. K. Scheuch, Telefon 458 2491, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

112/98Im Institut Physiologische Chemie sind ab 01.10.1998 eine Stelle als

Doktorand/-in(BAT-O IIa/halbe - Drittmittelfinanzierung)

vorerst befristet für 2 Jahre - Aussicht auf Verlängerung gegeben - zu besetzen. Die Einstellungerfolgt vorbehaltlich der Zuweisung der finanziellen Mittel durch die DFG.

Aufgaben: Mit der Zielstellung der Promotion sollen im Rahmen eines von der DFG geförder-ten Projektes biochemische Parameter der Wechselwirkung von Knochenzellen mit Gradienten-werkstoffen untersucht werden.

Voraussetzungen:Abgeschlossenes Hochschulstudium der Biochemie, Biologie oder Chemie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 31.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Physiologische Chemie, Direktor: Herr Prof. Dr. K.-W.Wenzel, Telefon 8832 874, Karl-Marx-Straße 3, 01109 Dresden.

113/98Im Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Abteilung Neuroradiologie sindab 01.09.1998 zwei Stellen als

Arzt/Ärztin im Praktikum(Vergütung entsprechend Entgelttarifvertrag für AiP-Ost)

befristet für 18 Monate zu besetzen.

Aufgaben / Voraussetzungen: Überdurchschnittliches Interesse an der neuroradiologischenDiagnostik. Geboten wird eine Ausbildung in der computertomographischen und magnetreso-nanztomographischen Diagnostik der Erkrankung von Gehirn und Rückenmark und der umge-benden Struktur. Das Interesse an wissenschaftlicher Arbeit ist erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 07.08.1998 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Leiter derAbtei-lung Neuroradiologie: Herr Prof. Dr. R. von Kummer, Telefon 458 2660, Fetscherstraße74, 01307 Dresden.

An der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau, Institut für Markschei-dewesen und Geodäsie, ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine befristete Stelle eines/einer

wissenschaftlichen Mitarbeiters/-inzu besetzen. Vergütung: BAT-O IIaStellenumfang: 0,5 VZÄBefristung: 2 JahreForschungsthema: Kluftanalyse durch digitale BildbearbeitungUnter Nutzung der digitalen Bildverarbeitung sind aus Gebirgsaufnahmen Kennwerte abzulei-ten, die seine Klüftigkeit charakterisieren, so daß anhand dieser Kennwerte Bohr- und Spreng-parameter ausgewählt werden können, die Haufwerk in einer gewünschten Korngrößenvertei-lung bei den Gewinnungssprengungen erzeugen. Anforderungen: Fähigkeiten im Bereich der Algorithmierung und Programmierung; Bereit-schaft, ein anwendungsbezogenes Thema auf entsprechendem mathematischen Niveau kreativund selbständig unter Nutzung der bereits vorhandenen Vorarbeiten arbeitsteilig abgestimmtmit zwei Forschungsstudenten zu bearbeiten; Vertiefte Kenntnisse in digitaler Bildverarbei-tung; Kenntnisse eines der vorhandenen BVS ENVI, EASI/PACE, IMAGEC oder IMAGE-PRO. Voraussetzung: Hochschuldiplom in einschlägigen Fachrichtungen wie Mathematik, Physik,Informatik, Geodäsie u.a..Qualifizierung: Die Thematik ist anspruchsvoll und für eine Dissertation geeignet. Bewerbun-gen mit dem Ziel der Promotion sind erwünscht.

Die TU Bergakademie Freiberg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Lehre und For-schung an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie unter Angabe der Stellennummer(51/98) sind bis zum 03.08.1998 zu richten an: TU Bergakademie Freiberg, 09596 Freiberg.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist die befristete Stelle einer/eines

Wissenschaftlichen Assistentin/Assistenten (C1)für Technik und ihre Didaktik

zu besetzen.Einstellungsvoraussetzungen: überdurchschnittliche Promotion, mehrjährige unterricht-spraktische Tätigkeit.Zu den Aufgaben gehören besonders Lehrveranstaltungen zum Fach Technik im Rahmen vonLehramtsstudiengängen, Betreuung von Schulpraktika und wissenschaftliche Dienstleistungen.Außerdem wird die Weiterqualifizierung mit dem Ziel der Habilitation erwartet.Die Pädagogische Hochschule hat sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in Lehre und For-schung zu erhöhen und fordert entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklichzur Bewerbung auf. Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berück-sichtigt.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum 31.08.1998 erbeten an den Dekan der Fakultät III der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Postfach 4960, 76032 Karlsruhe.

Bei der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen(LUA), Standort Dresden, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle des/der

Abteilungsdirektors/inLebensmittelchemie mit Pharmazie

neu zu besetzen.Die LUAist eine Landesoberbehörde, die die zuständigen Behörden beim Vollzug gesundheits-,veterinär- und lebensmittelrechtlicher Vorschriften für Mensch und Tier unterstützt. Sie hatihren Sitz in Dresden und weitere Standorte in Chemnitz und Leipzig.Der/die Abteilungsdirektor/in ist fachlich verantwortlich für die insgesamt vier lebensmittel-chemischen/lebensmitteltoxikologischen Abteilungen an den drei Standorten einschl. des Fach-gebietes Pharmazie und koordiniert deren Aufgaben.Dies erfordert ein hohes Maß an Verantwortung und Einsatzbereitschaft, Flexibilität, persönli-che Integrität und Sensibilität.Vorausgesetzt werden der Nachweis der zweiten Staatsprüfung als staatlich geprüfter Lebens-mittelchemiker sowie langjährige Leitungserfahrungen und umfassende Kenntnisse auf denGebieten des Lebensmittelrechts und der Lebensmitteluntersuchung. Promotion zum Dr. rer. nat. ist erwünscht.Die Stelle ist nach Bes.Gr. B 2 bewertet.Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Im Interesse der beruflichen Gleich-stellung von Frau und Mann werden Frauen besonders aufgefordert, sich zu bewerben.Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 27.07.1998 an das Sächsische Staatsmi-nisterium für Soziales, Gesundheit und Familie, Personalabteilung, Albertstraße 10,01097 Dresden.

Im Fachbereich Elektrotechnik, Fachgebiet Hochspannungstechnik/Werkstoffe der Elek-trotechnik ist im Rahmen eines Forschungsverbundprojektes “Entwicklung und Optimierungvon leitfähigen Polymerwerkstoffen für Heiz- und Abschirmzwecke” -vorbehaltlich der Zu-weisung von Projektmitteln- eine Stelle als

Forschungsmitarbeiter/in

ab dem 01.09.1998 zu besetzen. Die Stelle ist bis zum 31.12.2000 befristet.Die Tätigkeit beinhaltet im wesentlichen folgende Arbeitsaufgaben:Mitarbeit bei der Materialauswahl im Verbund mit den externen Forschungsinstituten (Frauen-hofer-IFAM Dresden, IPF Dresden); Aufbau und Weiterentwicklung geeigneter elektrischerMeß- und Prüfverfahren; Messung elektrischer/magnetischer Parameter in Abhängigkeit vonder Werkstoffzusammensetzung; Messung und Bewertung der Wärmeentwicklung der Funkti-onswerkstoffe; Untersuchungen zum Langzeit - Alterungsverhalten der Funktionswerkstoffe.Es werden folgende Kenntnisse und Fähigkeiten vorausgesetzt:abgeschlossene Hochschulausbildung (TU/TH) der Fachrichtungen Werkstoffwissenschaft,Physik oder Elektrotechnik; Erfahrungen auf relevanten Gebieten der Meß- und Prüftechnik(elektrische Leiter- und Isolierstoffe bzw. Isolierungen, physikalische Meßverfahren) sind wün-schenswert; Integrationsfähigkeit in ein Forschungsteam sowie hohes Engagement und Selbst-ändigkeit in der Aufgabenerfüllung, Flexibilität.Die Vergütung erfolgt nach Vergütungsgruppe BAT-O IIa/2. Arbeitsort ist Zittau. In Abhängig-keit von der Bewilligung von Anschlußprojekten ist eine zeitliche Verlängerung der Anstellungmöglich.Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 10.08.1998 an das DezernatPersonalverwaltung der HTWS, 02763 Zittau, Theodor-Körner-Allee 16. Nähere Informa-tionen zum Arbeitsgebiet können beim Projektleiter, Prof. Dr.-Ing. Bärsch (Tel.: 03583-611235/Fax: 03583-611213), eingeholt werden.

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz (FH)

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie

Pädagogische Hochschule Karlsruhe

TU Bergakademie Freiberg

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Page 16: Universitätsjournal...McLaurine (Bass). Karten zum Preis von 6 bis 40 Mark, halbe Preise für Ermäßigte, gibt es im Vorverkauf in der Schinkelwache am Theaterplatz, PF 120712, 01008

Universitätsjournal 14/98 Kultur/Sport Seite 16

Treffpunkt Klub, Kino und kleines Theater

IgeltourDonnerstag, 23. Juli, 21.30 Uhr,Zwinger, Brücke vor dem Kronentor:Romantische Stadtnacht – Dresdenzwischen Abend und Nacht genießen,den Wassergraben des Zwingers, dasNymphenbad (Foto), die rastlosenMöwen auf der Elbe. Geschichtenhören vom Grauen Mönch, der WeißenFrau, begleitet von klassischer Musik,Wein und Kerzenschein.Sonnabend, 25. Juli, 14 Uhr, Techni-sche Sammlungen, Junghansstraße:Umgeben von Kaffeemühlen, Facettendes Jugendstils in Striesen – Architek-turelemente an Bauwerken in Striesensind stumme Zeugen des Stilwandelszwischen Historismus und Jugendstil.Eine Referenz an Baudetails vergange-ner Zeit, ihre Schöpfer und Bewahrer.

MedienkunstperformanceAb Sonnabend, 1. August, Barockgar-ten Großsedlitz:Metamorphosen II, die Ergebnisse desdiesjährigen Sommerwerkstatt-Projek-tes mit Dresdner Künstlern, die aneiner Medienkunstperformanceund -installation unter freiem Himmelarbeiten.

Theater Junge GenerationSommertheater im Stallhof:bis 26. Juli, donnerstags bis sonntags,20 Uhr:Maskerade (Der Pirat oder Edle imExil) von Aphra Behn – vier Engländerim Exil, ein junger Mann, dem seineliebestollen Schwestern die Aufsichts-pflicht erheblich erschweren, eineberühmte Kurtisane und eine verführe-rische Hure. Sie alle stürzen sich in dieWogen des Karnevals von Neapel, sietäuschen und enttäuschen, verführenund entführen, verkleiden und entklei-den sich. Und das alles unter freiemHimmel.

Flower-Power-Festival in Freiberg

7. bis 9. August, Ortsausgang vonFreiberg in Richtung Dresden:Unter dem Motto: „Liebe, Frieden undBlumen“ orientiert sich das Festival anden Werten der Endsechziger. Das Ge-fühl der 60ger soll wiederbelebt wer-den. Bis 1. August gibt es die Karten für20 Mark und VVK-Geb. in Dresden bei

SAX-Ticket und der Dresden-Informa-tion, an der Abendkasse 35 Mark.

GüntzclubFreitag, 24. Juli, 21 Uhr:Party: ENDLICH, die HTW-Prü-fungsabschlußparty mit den BlackJackets.

PassageSommerkino in der Zschoner MühleMittwoch, 22. Juli, 21 Uhr:Film: Stille Tage in Clichy (ClaudeChabrol, BRD/FRAU/ITA 1989) - ImRückblick auf seine Jugend führt eingreiser Erotomane einem jungenMädchen einige Episoden aus dem sün-digen Paris der 30er Jahre vor Augen:Der damals noch jugendliche Schrift-steller und sein Freund fallen von einemerotischen Abenteuer ins nächste.Sonntag, 26. Juli bis Mittwoch, 29.Juli, 21 Uhr:Film: Am Goldenen See (Mark Rydell,USA 1981) – Seit 48 Jahren verbringenNorman und Ethel Thayer den Som-merurlaub am Golden Pond. Normanmöchte dort seinen 80. Geburtstag fei-ern. Als Überraschung besucht ihn sei-ne Tochter. Das Verhältnis zwischenVater und Tochter ist gespannt...

die bühne in der Ruine der St. Pauli-Kirche

Donnerstag, 23. Juli und Freitag, 24.Juli, 22 Uhr:Undine (nach Friedrich de la Motte-

Fouqué). Ewige Treue erwartet die Ni-xe von ihrem Geliebten, doch der un-vollkommene Mensch versteht sienicht. Ein Zaubermärchen für Erwach-sene.Freitag, 24. Juli, 19 Uhr und Sonn-abend, 25. Juli, 20.30 Uhr:Göttliche Komödie (Isidor Schtock) –mit hängenden Flügeln liegen die En-gel faul im NICHTS. Nur der Engel D –wie Dämon – provoziert und die himm-lische Ruhe gerät aus den Fugen. End-lich beginnt der Schöpfer Licht undFinsternis, Himmel und Erde, Adamund Eva zu erschaffen...

Ungarische Filme in derSchauburg

Dienstag, 21. Juli, 20 Uhr:Tiszta Amerika (Just like Amerika)OmU

ProjekttheaterSonnabend, 1. und Sonntag, 2. Au-gust, Donnerstag, 6. bis Samstag, 8.August, Donnerstag, 13. bis Samstag,15. August, 20 Uhr:Die Haut des Dionysos (Allraunen-Theater), Dionysos gilt als der Begrün-der des abendländischen Theaters –ihm zu Ehren wurden ausschweifendeKulte und Riten gefeiert. Die Schau-spieler des Allraunen-Theaters gehender Frage nach dem Wesen des Thea-ters nach, mit Masken, Kostümen undVerkleidungen und Umzügen durch dieDresdner Neustadt.

Obgleich vom Universitätsjournal be-reits ausführlich angekündigt, verdientes die Qualität des Konzertes vom 1.Juli im Rahmen der Ehrung zum 200.Geburtstag von Carl Gottlieb Reißiger,daß noch einmal dazu berichtet wird.

Es ist besonders das Verdienst desKantors der Martin-Luther-KircheDresden, KMD Markus Leidenberger,daß der Nachfolger Carl Maria v. We-bers als Hofkapellmeister in Dresdeneine angemessene Würdigung erfuhr.Markus Leidenberger wandte sich andas Institut für Kunst- und Musikwis-senschaft der TU Dresden und knüpfteso u. a. den Kontakt zum Universitäts-orchester. Dessen künstlerischer Lei-ter, Dr. Richard Hughey, übernahm es,nach einer handschriftlich vorliegen-den Partitur der Jubel-Ouvertüre in auf-wendiger Arbeit spielbare Stimmen fürdie einzelnen Instrumente zu erarbei-ten. Dieses Stück, einst zur HuldigungKönig Antons bestimmt, bildete denAuftakt zum eindrucksvollen Konzert-abend in der Martin-Luther-Kirche.Das Concertino für Flöte und Orchesterin D-Dur von Carl Gottlieb Reißigerlag bereits gedruckt vor. BernhardKury, der ab Herbst 98 stellvertreten-der Soloflötist der Staatskapelle Dres-den sein wird, übernahm den dominie-renden Part als Solist. Die Qualitätseines Vortrages überzeugte, und dasUniversitätsorchester zeigte sich der indiesem Fall mehr begleitenden Rollebemerkenswert gut gewachsen. DasConcertino verdiente es wohl, auch

einmal von einem professionellen Or-chester beachtet zu werden.

Wenig bekannt ist, daß der französi-sche Komponist Hector Berlioz 1843mit großem Erfolg in Dresden aufge-treten ist. So wurde der zeitliche Bogenzum 2. Konzertteil mit der Suite undder Romanze der Margarethe aus„Fausts Verdammung“ stimmig ge-spannt. Auch hier bewies das Univer-sitätsorchester Dresden sein Können.Jane Hughey, Mezzosopranistin an denLandesbühnen Sachsen, gab der Ro-manze der Margarethe Ausdruck undKlangschönheit.

Glanzvoller Ausklang war RichardWagners Rienzi-Ouvertüre. DiesesStück hat ebenfalls einen engen Bezugzu Dresden, wo die Oper 1842 mit bra-vourösem Erfolg uraufgeführt wurde.

Dr. Richard Hughey gelang es, dasOrchester zu hoher Leistung zu moti-vieren. Nachhalleffekte im Kirchen-raum dürften besonders im Forte er-schwerend gewirkt haben, vomPublikum aber je nach Sitzplatz unter-schiedlich empfunden worden sein.

Den Gesamteindruck konnten dieseSchwierigkeiten jedoch nicht beein-trächtigen, so daß Initiatoren, Aus-führenden und den Sponsoren ein herz-liches Dankeschön gesagt werdenmuß.

Zu den letzteren gehörten das Säch-sische Staatsministerium für Wissen-schaft und Kunst, die Gesellschaft vonFreunden und Förderern der TU Dres-den e. V., mittelständische Betriebe ausder Region, die Stadtsparkasse Dres-den sowie der Sächsische Musikrat.

Wer sich für Leben und Werk CarlGottlieb Reißigers interessiert, seinochmals auf die Ausstellung in derSächsischen Landesbibliothek Mari-enallee 12 hingewiesen, die noch biszum 18. September zu besichtigen ist.Geöffnet ist das Foyer der Musikabtei-lung von Montag bis Samstag jeweils 9bis 19 Uhr. Angela Jugelt

UniversitätsorchesterDresden in der Tradition

der RomantikEhrung zum 200. Geburtstag von Carl Gottlieb Reißiger

Hochschulmeisterschaft

Rudern bis andie Spitze

Auf der InternationalenDeutschen Hochschul-meisterschaft in Hanno-ver zeigten unsere Ruder-hünen und -damen derTU Dresden einmalmehr, daß Elberudernhart und schnell macht.Hieß die Trainingsdevisein Cotta noch „no

sweat!“, so mußte sich die Konkurrenzin den Rennen warm anziehen. Schonder Achter um Jock Graml (A) erreich-te durch fulminantes Spurten den Bron-zerang vor Angstgegner Uni Würz-burg. Michael Martin (BIW) setztenoch eins drauf und peitschte den wieein Uhrwerk laufenden Vierer zum Vi-zemeister. Lag der Mixed-Doppelvie-rer Christoph Grzimek (JF), MichaelKoban (BIW), Katja Hartkopf (JF) undKatharina Zech (VW) nach dem Startnoch hinten, so bestach er auf der1000 m langen Strecke durch techni-sche Brillanz und konnte sehr stark auf-holen, so daß das Strohfeuer der phy-sisch weit überlegenen Gegner erlosch,sie Nerven zeigten und klassisch abge-kocht wurden.

Da die Kleinboote durchweg Final-plätze belegten, gelang in der Gesamt-wertung ein achtbarer dritter Rang, dertrotz aller Misere Dresdens Ruf als Ru-derhochburg sicher käftig polierenhilft... Christoph Grzimek

Mit einer ambitionierten Per-formance aus Muskelspielund Volksliedern eröffnete

die Künstlergruppe REINIGUNGS-GESELLSCHAFT einen Diskurs zugesellschaftlichen Gestaltungs-vorschlägen. Als „Installation einesLebensgefühls“ versteht sie ihre Aus-stellung, die mit dem Universitäts-chor am 9. Juli im Arbeitsamt auf derBudapester Sraße eröffnet wurde.Die Exposition zeigt bis zum 13. Au-gust Ergebnisse eines Workshops,den die Künstler Henrik Mayer undMartin Keil mit Vertretern des säch-sischen Mittelstandes durchführten.

Zum Thema Zukunftsgestaltungäußerten sich die Teilnehmer bildhaftmittels bereitsgestellter Materialien.Die Bestandteile Bild, Symbol undWort konnten frei miteinander kombi-niert werden. Die spannungsreiche Zu-ordnung dieser Elemente ermöglichtvielschichtige und neuartige Denk-

ansätze. Wichtiger Bestandteil desWorkshops war zudem, daß die Teil-nehmer ihre individuelle Arbeitsweisezugunsten von Gruppenarbeit aufgebensollten. Die so entstandenen gesell-schaftlichen Gestaltungsvorschlägesind auf den ausgestellten Bildtafeln zubesichtigen.

Vom 13. bis zum 16. Juli waren par-allel zu dieser Präsentation im Sächsi-schen Landtag die Ergebnisse einesgleichartigen Workshops mit Arbeitslo-sen ausgestellt. Eine direkte Kontakt-aufnahme zwischen Arbeitsamt undLandtag wurde durch eine Videoüber-tragung ermöglicht.

UJ sprach mit den beiden Künstlern:

Was ist die Grundidee des Projektes?Künstlerische Arbeit bedeutet für uns

Vermittlungstätigkeit. Ich meine damitden Brückenschlag zwischen Arbeits-amt und Landtag, zwischen Arbeitssu-chenden und Arbeitgeber. UnsereGrundidee ist eine Bestandsaufnahmedes gesellschaftlichen Kreativitätspo-tentials.

Unichor und Bodybuilding zur Aus-stellungseröffnung – was wollten dieKünstler damit sagen?

Wir wollten eine Inszenierung, dieauf poetische Weise die „Stimme desVolkes“ mit eigenen Kraftanstreng-ungen vereinigt. Sie illustriert die Si-tuation des motivierten Arbeitssuchen-den.

Und wieviel Kreativität braucht dennnun die Gesellschaft?

Kreativität wird oft durch Sicher-heitsdenken gebunden. Wir fordernmehr Potenz und Liebesfähigkeit, umungewöhnliche und kreative Wege ge-hen zu können. Susann Mayer

Muskelspiel im Arbeitsamt – oder:Wieviel Kreativität braucht die Gesellschaft?

Künstlerisches Statement der Projektgruppe Reinigungsgesellschaft

Teil der Performance war das Muskel-spiel der beiden Künstler.

Ergebnis des Workshops sind Bildta-feln mit gesellschaftlichen Gestal-tungsvorschlägen. Fotos (2): UJ/sum