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PDF: tinyurl.com/GeldvsGold - 1 - 10. März 2016 Unsere Zeit läuft ab ... Der unvermeidbare Zusammenbruch eines kranken Systems Unser Finanzsystem, ja unsere gesamte Wirtschaft steckt in der Krise. Das ist wohl für niemanden, der sich heute in unserer Welt mit einem etwas kritischen Blick umsieht, ein großes Geheimnis. Ja, sogar unsere Politiker und Experten aus der Wirtschaftsforschung jammern und diskutieren schon so lange darüber, dass man da endlich was tun muss, dass wir gar nicht mehr hinhören. Ist inzwischen ja normal. …Versucht haben sie es ja auch im Laufe der letzten Jahrzehnte - mit einer Reform nach der anderen. Viel geholfen hat es offensichtlich nicht, ganz im Gegenteil. Wir leiden nach wie vor an den gleichen strukturellen Problemen unseres Finanz- und Währungssystems, wie wir es zuletzt in der Finanzkrise von 2008 so deutlich miterleben durften. Heute, wie schon 2008, und auch lange davor, sind es aber damals wie heute die gleichen Ursachen, die diese immer schlimmer werdenden Krisen auslösen. Diese Probleme, an denen unser ganzes Finanz- und Wirtschaftssystem langsam aber sicher zu Grunde geht, begleiten uns aber schon über viele Jahrzehnte und obwohl (oder vielleicht gerade weil) deren Ursachen doch so offensichtlich sind, spricht niemand darüber; nennt den wirklichen Grund der Probleme beim Namen. Damit macht man sich ja auch nur unbeliebt. Worüber Politiker, „Experten“ und natürlich die Medien es aber immer lieben zu reden, sind die bekannten Symptome an denen wir immer stärker leiden und die auch reichlich Material liefern für Debatten, Schuldzuweisungen, Abstreitungen, Wahlversprechen, jede Menge verkaufter Zeitungen, etc. etc. Die Schlagworte zu diesen Symptomen hören wir inzwischen fast täglich und auch wenn diese Themen durchaus wichtig sind, so darf man hier auf keinen Fall den Unterschied zwischen den wirklichen, aber tabuisierten Ursachen und den medienwirksam präsentierten Symptomen, bzw. auch den sogenannten „Heilmitteln“ vergessen.

Unsere Zeit läuft ab - Geld vs Gold - 2016-03

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10. März 2016

Unsere Zeit läuft ab ... Der unvermeidbare Zusammenbruch eines kranken Systems

Unser Finanzsystem, ja unsere gesamte Wirtschaft steckt in der Krise. Das ist wohl für

niemanden, der sich heute in unserer Welt mit einem etwas kritischen Blick umsieht, ein

großes Geheimnis. Ja, sogar unsere Politiker und Experten aus der Wirtschaftsforschung

jammern und diskutieren schon so lange darüber, dass man da endlich was tun muss,

dass wir gar nicht mehr hinhören. Ist inzwischen ja normal. …Versucht haben sie es ja

auch im Laufe der letzten Jahrzehnte - mit einer Reform nach der anderen. Viel geholfen

hat es offensichtlich nicht, ganz im Gegenteil. Wir leiden nach wie vor an den gleichen

strukturellen Problemen unseres Finanz- und Währungssystems, wie wir es zuletzt in der

Finanzkrise von 2008 so deutlich miterleben durften. Heute, wie schon 2008, und auch

lange davor, sind es aber damals wie heute die gleichen Ursachen, die diese immer

schlimmer werdenden Krisen auslösen.

Diese Probleme, an denen unser ganzes Finanz- und Wirtschaftssystem langsam aber

sicher zu Grunde geht, begleiten uns aber schon über viele Jahrzehnte und obwohl (oder

vielleicht gerade weil) deren Ursachen doch so offensichtlich sind, spricht niemand

darüber; nennt den wirklichen Grund der Probleme beim Namen. Damit macht man

sich ja auch nur unbeliebt. Worüber Politiker, „Experten“ und natürlich die Medien es

aber immer lieben zu reden, sind die bekannten Symptome an denen wir immer stärker

leiden und die auch reichlich Material liefern für Debatten, Schuldzuweisungen,

Abstreitungen, Wahlversprechen, jede Menge verkaufter Zeitungen, etc. etc.

Die Schlagworte zu diesen Symptomen hören wir inzwischen fast täglich und auch wenn

diese Themen durchaus wichtig sind, so darf man hier auf keinen Fall den Unterschied

zwischen den wirklichen, aber tabuisierten Ursachen und den medienwirksam

präsentierten Symptomen, bzw. auch den sogenannten „Heilmitteln“ vergessen.

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Staatsverschuldung, Kreditblase, Finanz- & Wirtschaftskrise, Bankenpleiten,

Quantitative Easing, Bargeldverbot, Einlagensicherung, Negativzinsen,

Inflation/Deflation, Bail-Out und Bail-In, … Die Liste der Schlagworte die seit 2008

immer öfter durch die Medien geistern ist ebenso lang wie für die meisten Menschen

kryptisch. Eine Situation, die von den Entscheidungsträgern in der Hochfinanz und

Politik regelmäßig ausgenutzt und sogar gefördert wird. In erster Linie natürlich, weil

eine für den normalen Bürger obskure und mit unverständlichen Fachausdrücken

durchsetzte Finanzpolitik nun einmal viel einfacher und mit wesentlich weniger Fragen

und Kritik in der Gesetzgebung umzusetzen ist. In der Regel zum Nutzen der

Hochfinanz und politischen Elite während die normalen Bürger und Sparer jedes Mal,

direkt oder indirekt, für die steigenden Kosten gerade stehen dürfen.

Die Frequenz und Intensität, mit der diese Symptome in den letzten Jahren auftreten,

nimmt merklich zu und verdeutlicht den besorgniserregenden Verfalls-Trend unseres

Finanzsystems und resultiert in immer drastischeren Panik-Reaktionen von Politik und

Hochfinanz. So gibt es z.B. neben den beunruhigenden, fast schon surrealen

Bestrebungen, die Verwendung von Bargeld/Papiergeld Stück für Stück immer mehr

einzuschränken, auch sehr gefährliche Entwicklungen in den Bereichen der

Einlagensicherung und der Gemeinschaftshaftung von privatem Sparvermögen

zugunsten europäischer Banken.

Obwohl eine komplette Abschaffung des Bargeldes (noch) nicht wirklich zu befürchten

ist, so sind doch Bestrebungen spürbar, es als veraltet und obsolet abzukanzeln. Schon

eine teilweise Marginalisierung zugunsten von digitalen Bankeinlagen und Transaktionen

würde einen erheblichen Schaden für den Werterhalt unserer Ersparnisse darstellen.1

Besondere Risiken bestehen durch die de facto Auslieferung der privaten Einlagen an

die politische Willkür im Rahmen der Währungs- und Zinspolitik, d.h. Inflation,

Negativzinsen oder sogar Bail-Ins, als auch durch die Beschneidung der Privatsphäre der

Bürger (Stichwort ‚gläserner Bürger‘).

Viel konkreter ist hingegen wieder die Gefahr für das Vermögen der EU-Bürger, das

von den jüngsten Entwicklungen in Deutschland ausgeht. In einem offiziellen und damit

für Banken rechtlich gültigen Interview in der Druckausgabe der FAZ am 25. Jänner

2016 2 hat der deutsche Finanzminister Schäuble verkündet, das die sogenannte

„gemeinsame europäische Einlagensicherung“ oder „Vergemeinschaftung von Haftung“

kommen soll, was für alle EU-Banken bedeutet, dass sie ab sofort die 2.000 Milliarden

deutschen Spar-Vermögens als Sicherheit betrachten können. Es ist Anzunehmen das

diese Maßnahme von den maroden Banken in Italien (und anderen überschuldeten

Ländern) sehr begrüßt wird, da sie dadurch im Moment noch einmal vor dem Ruin

gerettet werden… auf Kosten der deutschen Sparer, die keine Ahnung von ihrer

Hilfsbereitschaft haben - oder wie sie überhaupt zu dieser Ehre gekommen sind.3

1 http://www.misesde.org/?p=11929 – „…die angestrebte Bargeldabschaffung…“ – Prof. Thorsten Polleit

2 http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/zerfaellt-europa-1-europa-zwischen-wunsch-und-wirklichkeit-14031658.html

3 http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/01/26/schaeuble-gibt-deutsche-sparguthaben-als-pfand-fuer-euro-risiken-frei/

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Ein weiteres gravierendes „Problem” (obwohl selbst nur ein Symptom) an dem wir alle

als Sparer und Steuerzahler zu leiden haben, ist inzwischen wohl ebenfalls recht gut

bekannt und wurde ausgiebig, jedoch kaum zielführend oder gar erfolgreich, diskutiert:

die exponentiell steigende globale Staatsverschuldung ist, wie auch die globale

Kreditblase im privaten Sektor, eine der größten Herausforderungen unserer

Gesellschaft(en), jedoch wird auch hier, wie erwähnt, lieber medienwirksam an den

oberflächlichen Folgen “herumgedoktert” und lauthals mit Schuldzuweisungen hin und

her geworfen als tatsächlich einmal den wahren Ursachen auf den Zahn zu fühlen.

Es klingt zwar verlockend einfach, aber die inzwischen astronomischen Schuldenberge

unserer Regierungen können einfach nicht mehr nur durch die Unfähigkeit oder

verschwenderische Natur der Politik erklärt werden. Es mag sicher stimmen, dass es

kaum einen Politiker gibt der nicht jedes Programm oder sonstige Art der Ausgabe von

Steuergeldern unterstützt, solange er dafür ein paar Wählerstimmen mehr für sich

verbuchen kann oder eine weitere Spende für den nächsten Wahlkampf oder sogar sein

privates Konto einstreicht, aber selbst diese enormen Missstände können nicht mehr

alleine die fortschreitende Explosion der Staatsschulden erklären.4

Wir sollten aber diese Schwächen der Politik, bzw. eigentlich der menschlichen Natur

ebenfalls in unsere Überlegungen mit einbeziehen, wo sie uns dabei helfen, den

historischen Ursprüngen unserer heutigen finanziellen Misere doch noch auf die Spur zu

kommen… Wir wissen schließlich alle, dass, wenn man ein Verbrechen lösen will - und

von nichts anderem reden wir hier - man dem Geld folgen soll: „Wer profitiert?“

"Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles" Redewendung frei nach Johann Wolfgang von Goethe

Wenn man sich also die Frage stellt, wer nun aus unserem aktuellen globalen

Währungssystem Gewinn schlägt und in weiterer Folge auch, wie dieses System

überhaupt entstanden ist, stößt man bald auf einige interessante Fakten, über die sonst

wohl nur hinter verschlossenen Türen geflüstert wird.

Der erste Anhaltspunkt führt uns zu einer der zentralen Ursachen unserer seit

Jahrzehnten andauernden Finanz- und Wirtschaftskrise. Er versteckt sich ganz

unauffällig in aller Öffentlichkeit, genauer gesagt ist er in den Sparschweinen, Konten

und Geldtaschen von uns allen zu finden. Geld, d.h. die vom Staat und den Banken

ausgegebenen Münzen und Scheine die wir alle als Euros, Dollar, Pfund, Franken, usw.

kennen und eben „Geld“ nennen, ist der Ursprung der meisten Probleme, mit denen wir

uns seit langem - und jüngst immer öfter - herumschlagen müssen. Sicher nicht weil

Geld an sich etwas Schlechtes oder gar Böses ist, wie es uns ja auch manche Leute

einreden wollen. Nein, in Wahrheit ist das Gegenteil der Fall.

4 http://staatsschulden.at - http://www.staatsverschuldung.de/ - http://www.usdebtclock.org

http://demonocracy.info/infographics/usa/world_debt/world_debt.html

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Geld, ehrliches Geld, ist eine notwendige Voraussetzung für eine gesunde und faire

Wirtschaft und Gesellschaft. Nur leider haben die Scheine und Münzen unserer heutigen

nationalen Fiat-Währungen (siehe Box), die wir tagtäglich verwenden, mit ehrlichem

Geld nur noch oberflächlich etwas gemeinsam. Unsere Währungen hatten zwar vor

langer Zeit einmal ihren Ursprung in echtem Geld, wurden aber im Laufe der Jahre und

Jahrzehnte immer mehr ‚pervertiert‘ bis sie Anfang der 70er Jahre diese Verbindung

schließlich endgültig verloren haben und somit ihre ursprüngliche und wichtigste

Funktion, nämlich die eines zuverlässigen und vor allem wertbeständigen

Zahlungsmittels, einfach nicht mehr erfüllen konnten.

Aber weil von nahezu allen Seiten weiterhin das

Märchen propagiert wird, dass es sich bei unseren

Münzen und Scheinen nach wie vor um „echtes Geld“

handelt, kommt es den meisten Menschen gar nicht in

den Sinn, sich über unsere Währungen Gedanken zu

machen. Wären sich mehr Menschen der Tatsache

bewußt, dass unser „Geld“ nur noch eine Fiat-Währung

ist und auch der schwerwiegenden Konsequenzen, die

dieser Unterschied für unser Finanzsystem, unsere

Gesellschaft und unser tägliches Leben mit sich bringt,

so „…hätten wir eine Revolution noch bevor der

morgige Tag anbricht.“ [Henry Ford, amerik.

Industrieller]

Mit der Trennung der letzten, fragilen Bindung, die all

unsere Währungen (durch den US Dollar) noch an Gold

hatten, mutierten sie am 15. August 1971 zu Fiatgeld

und das bis dahin gültige Bretton-Woods-System

kollabierte.5

Als Folge dieser Degeneration wurden die Bürger

finanziell/wirtschaftlich der Willkür der Banken und

Politiker de facto ausgeliefert. Wenn man nun die

erwähnten Schwächen der Politik (d.h. der menschlichen

Natur) bedenkt und dass der Wert unseres Geldes seit

1971 nicht mehr primär durch den inneren Wert von

Gold bestimmt wird, sondern nur noch durch das

politische Vertrauen in den Staat und seine Fähigkeit, ein

Land nachhaltig zu verwalten und seine Bürger zu

besteuern, werden die langfristig unausweichlichen

Konsequenzen mehr als deutlich.

5 https://www.finanz-lexikon.de/bretton-woods-system_709.html

Als Fiat-Währung (auch

Fiatgeld) bezeichnet man

ungedecktes, staatliches

Papiergeld, da es seine

Gültigkeit nur durch einen

gesetzlichen Erlass erhält

[Lat. fiat = „es werde“]

und über keinen eigenen

inneren Wert verfügt.

Papiergeld (Fiat-Währungen)

Tausch-/Zahlungsmittel

Recheneinheit

transportabel

(begrenzt) haltbar

teilbar

austauschbar

+

exp. steigende Geldmenge

Inflation

Langfristiger Wertverlust

historisch 100% Ausfallrate

Gold (echtes Geld)

Tausch-/Zahlungsmittel

Recheneinheit

transportabel

haltbar

teilbar

austauschbar

+

Begrenzter Vorrat

Stabile Kaufkraft

Langfristiger Werterhalt

weltweit akzeptiert

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Mit dem Ende des Goldstandards fiel das letzte Hindernis für jene Herren der privaten

US-Zentralbank („Federal Reserve“) und der politischen Elite, die, aufgrund recht

zweifelhafter Motive, einen deutlich gelockerten, ja geradezu nonchalanten Umgang mit

der nationalen Geldmenge und auch dem Umgang mit den Staatsschulden durchsetzen

wollten. Damit wurden allerdings auch alle anderen Staaten über kurz oder lang dazu

gezwungen, die gleiche Währungspolitik zu betreiben, um ihre Wirtschaft in einer

zunehmend globalen Welt am Laufen zu halten.

Die hochinteressante und spannende Geschichte, die zu diesem historischen Bruch

geführt hat, sollte, besonders heute, unbedingt zur Allgemeinbildung gehören. Leider

würde selbst eine nur oberflächliche Behandlung dieses Themas den aktuellen Rahmen

um ein Vielfaches sprengen. Ich möchte aber doch auf zwei Werke aufmerksam machen,

die sich mit diesem Thema hervorragend auseinandersetzen und schon seit vielen Jahren

zu den Klassikern gehören, in mehrfacher Hinsicht geradezu eine Pflichtlektüre.6

„Das Schein-Geld-System: Wie der Staat unser Geld zerstört“ von Murray N. Rothbard

„Die Kreatur von Jekyll Island“ von G. Edward Griffin

Da Geld in nahezu jedem Bereich des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens eine

wichtige Rolle spielt, sind die resultierenden Konsequenzen dieses Fiat-Systems in

unzähligen Bereichen zu spüren, auch wenn wir die tatsächlichen Ursachen vielleicht

nicht gleich erkennen können. Eine der offensichtlichsten Folgen ist sicher der

kontinuierliche Wertverlust an dem unser „Geld“ leidet, seit die Federal Reserve vor

mehr als 100 Jahren begann damit Gott zu spielen…

6 Das Schein-Geld-System: http://www.amazon.de/Das-Schein-Geld-System/dp/3930039729/

Engl.: https://mises.org/library/what-has-government-done-our-money (kostenlos) Die Kreatur von Jekyll Island: www.amazon.de/Die-Kreatur-von-Jekyll-Island/dp/3938516283/ Engl.: https://archive.org/details/CreatureFromJekyllIslandByG.EdwardGriffin (kostenlos)

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Seit der Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 und dem damit einhergehenden

Beginn ihrer Bemühungen, eine immer lockerere und für die Banken lukrativere

Währungspolitik zu etablieren, hat der US-Dollar (als am längsten existierende Währung)

aktuell bereits mehr als 97% seines Wertes verloren.

So konnte man z.B. im Jahr 1914 einen Ford ‚Tin Lizzy‘ für rund 370 Dollar erwerben

während ein Ford ‚Galaxy‘ 2014 fast 24.000 Dollar kostet. Zu beachten ist aber, dass

beide Preise zu ihrer Zeit ca. 18,5 Unzen Gold entsprachen. Somit entspricht der

tatsächliche Wert (in Gold) eines Autos von heute, trotz bzw. dank immenser

technologischer Fortschritte, in etwa dem von einem Auto vor 100 Jahren.

Nun ist es aber damit nicht genug, dass wir gezwungen sind, dem fortschreitenden

Wertverlust unseres Kapitals hilflos zuzusehen oder zu versuchen, ihn durch immer

mehr Arbeit und/oder entsprechend höhere Löhne

auszugleichen. Nein, da diese Entwertung verzögert stattfindet,

profitieren diejenigen, die das neue Geld von den

Notenbanken als Erste erhalten (d.h. die Großbanken und der

Staat). Währenddessen erhalten wir, als normale Arbeitnehmer

oder sogar Pensionisten, das Geld zuletzt und haben daher

auch den vollen Wertverlust der Inflation zu (er)tragen.

Besonders deutlich wird diese Entwertung mit der Etablierung des Fiat-Systems 1971

(s.o.), da es dadurch möglich wurde, allfällige Lohnerhöhungen und die gesteigerte

Produktivität, dank der kontinuierlichen Inflation, größtenteils zu kompensieren - und

das fast völlig unbemerkt. Den größten Vorteil haben dadurch Großkonzerne und

Großbanken, die dadurch in der Lage waren (und sind), von steigender Produktivität zu

profitieren ohne die höheren Löhne real voll aufbringen zu müssen.

Inflation: Die allg.

und anhaltende

Ausweitung der

Geldmenge. Der

Anstieg von Preisen

ist eine bedingte

Folge von Inflation.

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Somit sind also die astronomischen Staatsschulden rund um den Globus, die in diesem

Ausmaß ebenfalls erst durch die Trennung vom Goldstandard möglich wurden, und die

anderen, bereits erwähnten Symptome, die uns immer stärker quälen, Teil eines fatalen

Krankheitsbildes. Man muss allerdings auch die propagierten „Lösungen“ inkludieren,

wenn man sich ein vollständiges Bild der aktuellen Situation und den zu erwartenden

Entwicklungen machen will…

Staaten ertrinken in Schulden (die nur noch durch das künstliche Null-

Zins-Niveau 7 bedient werden können)

Private Kreditblasen (ebenfalls eine Folge des niedrigen Zinsniveaus)

wachsen in einem ähnlich erschreckenden Tempo.

Zahllose Banken stehen wegen Überschuldung kurz vor dem Konkurs.

Analog zu den wachsenden Schuldenbergen erreicht auch die globale

Geldmenge kontinuierlich neue Höchststände.8

Die logische Folge der…

Politik der Zentralbanken immer mehr und schneller (digital) Fiat-

Geld zu drucken um die Wirtschaft (sprich: Banken und Staaten)

noch etwas länger vor dem Kollaps zu bewahren (siehe auch

„Quantitative Easing“ 9) und

des Mindestreserve-Systems des privaten Bankwesens.10

Regierungen und Zentralbanken planen Bargeld einzuschränken und

ggf. sogar zu verbieten, um Negativ-Zinsen(!) durchsetzen zu können. 1

Die ebenfalls längst unzureichende staatliche Einlagensicherung wurde

durch eine private „Einlagensicherung“ der Banken ersetzt die, bei

vollen Reserven ab dem Jahr 2024, nicht einmal 1% des nationalen

Sparvolumens abdecken wird.11

Mit der kommenden „gemeinsamen europäischen Einlagensicherung“

werden nun private(!) Spareinlagen automatisch zur Absicherung von

Kredit- und Risikogeschäften der schon ziemlich wackeligen Banken

verwendet.3

Unsere Regierungen können/wollen sich keine weiteren Bail-Outs

mehr leisten, weshalb eben die Kunden per Bail-In und Negativzinsen

zur Kasse gebeten werden.12

7 http://www.finanzen.net/leitzins/

8 Siehe Grafik auf Seite 5

9 http://www.welt.de/wirtschaft/Wirtschaftslexikon/article6338045/

10 http://www.misesde.org/?p=2515

11 https://www.einlagensicherung.at/

12 http://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/gastbeitrag-bail-in-wenn-die-sparer-haften-13436235.html

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Verfolgt man diese Entwicklungen nun sowohl einzeln als auch in ihrem klar

erkennbaren Kontext, kristallisiert sich eine unvermeidliche Schlussfolgerung immer

deutlicher heraus…

Unsere Experten der Hochfinanz und der politischen Elite verlieren immer mehr die

Kontrolle über das von ihnen geschaffene System und während sie noch versuchen das

Schiff vor dem unausweichlichen Untergang zu bewahren, geraten sie gleichzeitig immer

mehr in Panik. Anders sind viele der erwähnten „Lösungen“ einfach nicht mehr zu

erklären. So sind z.B. Negativzinsen ein absolutes Novum in unserer Geldgeschichte, ein

verzweifelter Hilfeschrei von ‚Experten‘, die einfach nicht mehr wissen was sie noch tun

sollen oder können (ohne öffentlich kapitulieren zu müssen, da sie eben keine Ahnung

haben).

Wie so oft, wenn sich herausstellt, dass unseren geschätzten Politikern ein Fehler

unterlaufen ist, werden wieder die Bürger die Leidtragenden sein, während sich die

tatsächlichen Schuldigen von jeder Verantwortung frei sprechen, weil „das ja niemand

vorhersehen konnte.“ Was die heutige Entwicklung jedoch von den üblichen

Dummheiten unterscheidet, die sich die Politik ansonsten leistet, ist das schiere Ausmaß

dieser Dummheit. Seit über 100 Jahren wird uns ein Finanz- und Wirtschaftssystem

aufgezwungen, dessen Fehler (und vorhersehbares Ende) von Beginn an bekannt waren,

aber geflissentlich ignoriert wurden, da ein kleiner und elitärer Personenkreis davon

unglaublich profitieren konnte. Darüber hinaus wurde das Fiat-System auch noch über

den ganzen Globus verbreitet, so dass heute die gesamte Weltbevölkerung die aktuellen

Konsequenzen ertragen muss. Es steht auch zu befürchten, dass sich die volle Tragweite

dieser Entwicklung erst offenbart, wenn diese ‚Fehler‘ von der unvermeidlichen Realität

eingeholt werden und unser ganzes globales Fiat-Geld-System in sich zusammenbricht.

„Gold und Silber kompensieren immer, früher oder später,

die Expansion der Geldmenge und die folgende Entwertung

einer Währung durch die inflationäre Politik unserer Regierungen.

Wenn dieser Zeitpunkt kommt fühlen die Menschen deutlich den Verlust

ihrer Kaufkraft, drängen zurück zu Gold und Silber und drücken deren

Preis in ihrer Währung weiter nach oben. Dieser Prozess hat sich im

Laufe der Geschichte immer wieder und wieder wiederholt, jedoch

geschieht es nun zum ersten Mal auf der globalen Ebene.“

~ Michael Maloney ~

Für einen tieferen Einblick in die Geldgeschichte und einen sprichwörtlichen Blick

hinter die Kulissen unseres heutigen Finanzsystems empfehle ich unbedingt die Video-

Serie „Hidden Secrets Of Money“ von Mike Maloney.13

13

Hidden Secrets Of Money (engl. mit deutschen Untertiteln): http://snip.ly/dZSL

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Diese Situation, in die wir leider im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hinein manövriert

wurden, ist, wie wir festgestellt haben, mehr als prekär und ohne drastische und

zweifelsohne schmerzhafte Änderungen am aktuellen System gibt es auch keine

realistische Aussicht auf dauerhafte Besserung oder gar ein „Happy End”. Weshalb

derzeit auch dringend von der sehr beliebten „Vogel-Strauß-Politik”, das Problem

einfach zu ignorieren, abzuraten ist. Dadurch wird das Problem nur noch schlimmer.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass es nicht mehr allzu lange wie gehabt weiter gehen kann,

bevor diese Veränderungen unvermeidlich sind. Viel schwerer ist es jedoch,

vorherzusehen, wie sie am Ende wirklich aussehen werden. Nicht zuletzt auch, weil die

Befürworter des gegenwärtigen Systems sich mit Sicherheit nicht einfach sang- und

klanglos verabschieden werden, sondern mit allen Mitteln versuchen werden, weiter am

Ruder zu bleiben.14

Wie man es aber dreht und wendet, in jedem Fall erwarten uns in nächsten Jahren, eher

früher als später, sehr turbulente Zeiten. Im wahrsten Sinn des Wortes eine Zeit des

Umbruchs, die für die meisten Menschen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden

sein wird. Aber wie während jeder Krise wird es auch diesmal jene geben, die die

bevorstehenden Hürden relativ unbeschadet, eventuell sogar mit einem Gewinn,

meistern werden. Die Informationen in diesen Seiten sollen ihnen dabei helfen, sich auf

diese Hürden entsprechend gut vorzubereiten.

Der Ausblick für Gold & Silber

Unser politisches und gesamtwirtschaftliches Umfeld steckt also global nachweisbar in

einer massiven, wenn auch hausgemachten, Krise, mit unvorhersehbaren Auswirkungen,

auf die wir uns jedoch individuell vorbereiten müssen. Es steht zu befürchten, dass jede

„Lösung“, die unsere Politik sich ausdenken wird, vor allem ihnen und ihren Freunden

einen Vorteil bringen wird, während die Bürger im besten Fall (wieder) sich selbst

überlassen werden.

Wir haben aber auch festgestellt, dass diese monetäre Katastrophe erst so richtig Fahrt

aufgenommen hat, als 1971 unser Geld in Fiat-Währungen wurde. Sicher, es gab auch

davor schon sehr bedenkliche Entwicklungen15, aber als unsere Währungen ihre letzte

Bindung an Gold verloren haben, war unser Schicksal mehr oder weniger besiegelt.

Damit ergibt sich aber auch wieder die logische Antwort, mit der wir uns effektiv vor

den irrwitzigen und gefährlichen Experimenten der Zentralbanken und der staatlichen

Schuldenpolitik schützen können.

Auch wenn Staaten und Zentralbanken sich leider schon lange vom Goldstandard

abgewandt haben, so war und ist Gold auch heute noch, wie schon die letzten 5000 14

http://dailyreckoning.com/triffins-dilemma-and-the-future-of-sdrs/ (engl.) 15

Siehe Grafik auf Seite 5

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Jahre, das effektivste Mittel, sich auch als Individuum vor dem exponentiellen

Wertverlust des staatlichen Papiergeldes zu schützen und sein hart erarbeitetes Kapital

langfristig und wertbeständig zu erhalten.

Welche enormen Auswirkungen schon allein der Wertverlust durch Inflation für eine

Ware oder eine Produkt über einen längeren Zeitraum hat, lässt sich beispielhaft sehr gut

an dieser historischen Grafik des Goldpreises erkennen…

Auch wenn der Goldpreis nominell vor einigen Jahren einen neuen Höchststand von

1.900 US Dollar erreicht hat (das Doppelte des bisherigen Rekords von 1980 mit 800 US

Dollar), so muss man hier natürlich auch die stetige und wachsende Inflation

berücksichtigen. Im Besonderen auch, dass der Verbraucherpreisindex, der zur

Berechnung der Inflation verwendet wird, ununterbrochen verändert wird, um ein

(politisch/wirtschaftlich) gewünschtes Ergebnis präsentieren zu können.

Wenn man also diesen Inflations-Effekt mit Hilfe des ursprünglichen und unveränderten

Verbrauchereisindex von 1980 einkalkuliert, ergibt sich für Gold die oben dargestellte

Grafik mit einem Höchststand (in heutigen Dollar) von fast 9.000 US Dollar im Jahr

1980. Damit sollte auch eindeutig geklärt sein, das Gold heute in keiner „Blase” und (in

reellen Werten) sogar ausgesprochen günstig ist.

Allerdings ist die wachsende Inflation nur eine der vielen Kräfte, die auf den Goldpreis

einwirken. Wie auf jedem anderen Markt, so gehorcht auch Gold den grundlegenden

Gesetzen von Angebot16 und Nachfrage17, aber wie bei einer Reihe anderer Waren wird

auch am Goldmarkt immer wieder ‚interveniert‘ (manipuliert), zum Einen durch relativ 16

http://demonocracy.info/infographics/world/gold/gold.html 17

www.insignitus.com/de/gold-vs-geld/der-goldmarkt-angebot-und-nachfrage/?x=Janus

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versteckte, aber kontinuierliche Eingriffe einiger Großbanken am Goldmarkt18, zum

Anderen durch massive Gold-Verkäufe der westlichen Zentralbanken in Richtung

Asien19 während der letzten Jahre. So gelang es den Banken den Goldpreis bis heute

künstlich niedrig zu halten. Gold ist immerhin ein Indikator für Inflation und Panik auf

den Finanzmärkten, weshalb Zentralbanken auch versuchen die Märkte mit solchen

Manipulationen noch so lange wie möglich unter scheinbarer Kontrolle zu halten. Wie

an der auffallenden und sich ausweitenden Unruhe auf den globalen Finanzmärkten aber

zu erkennen ist, wird diese Strategie wohl nicht mehr lange durchführbar bleiben.

Eine weitere entscheidende Folge dieser Manipulationen, die ebenfalls für ein

bevorstehendes Ende des künstlich niedrig gehaltenen Goldpreises spricht, ist die immer

weiter auseinanderklaffende Differenz zwischen den auf den

globalen Finanzmärkten gehandelten Gold-Derivaten

(„Papier-Gold“) und dem auf den Märkten tatsächlich

vorhandenen physischen Gold, das diese Derivate eigentlich

decken (absichern) sollte.

So werden z.B. am Goldmarkt in London mittlerweile täglich

200% der globalen jährlichen Minenproduktion gehandelt.20

Eine ähnlich erschreckende Situation finden wir am Goldmarkt der COMEX in New

York. Durch den Rekord-Tiefststand an physischem Gold (nur 74.000 Unzen!) und

offenen (Papier-)Forderungen von 40 Millionen Unzen gab es Ende Jänner einen

Rekord von 542 Eigentümern für jede Unze reales Gold!21

18

www.insignitus.com/de/gold-vs-geld/goldpreismanipulation/?x=Janus 19

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/21/hedgefonds-manager-das-gold-der-bundesbank-ist-weg/ 20

http://www.safehaven.com/article/39627/londons-lbma-and-new-yorks-comex-gold-markets-in-collapse (engl.) 21

http://www.zerohedge.com/news/2016-01-26/comex-snaps-gold-dilution-hits-record-542-oz-gold-claims-every-ounce-physical (engl.)

Derivat:

Ein Finanzinstrument,

dessen Preis vom

Preis eines anderen

Produkt abhängt

oder davon abge-

leitet wird.

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Als wäre es mit diesem Chaos an den ‚Papier‘-Märkten nicht genug, wird die Angebot-

Nachfrage-Situation am Goldmarkt auch noch durch die seit Jahren fallende Anzahl neu

entdeckter Goldreserven weiter verschärft. Als Resultat fallender Goldpreise wurde

während der vergangenen Jahre und Jahrzehnte immer weniger Kapital in die

Erschließung neuer Goldvorkommen investiert. Damit wurde „Peak Discovery“ bereits

1995 erreicht, während wir die erwartete Spitze der Goldproduktion („Peak

Production“) im Jahr 2015 zu verzeichnen hatten. Unter Berücksichtigung der besonders

langen Entwicklungszyklen neuer Goldvorkommen von ihrer Entdeckung bis zur

Produktion, werden daher für die nächsten Jahre deutlich fallende Produktionsraten für

Gold prognostiziert.22 22

www.goldcore.com/us/gold-blog/peak-gold-in-2015-goldman-sachs-research-warns-of-peak-gold-production/ (engl.)

Zusammengefasst können wir somit klar feststellen, dass jede dieser Entwicklungen für

sich schon eine deutliche Sprache spricht. Betrachtet man sie aber zusammenhängend,

führt einfach kein Weg mehr an der Schlussfolgerung vorbei, dass diese Zeit extrem

niedriger Goldpreise unweigerlich, eher früher als später, ihrem Ende entgegensieht.

Als Konsequenz dieser sich potenzierenden Entwicklungen werden alle folgenden

Szenarien zweifellos dramatische, wenn nicht sogar explosive Folgen haben - nicht nur

für den Goldmarkt, sondern für alle Finanzmärkte rund um den Globus und somit auch

für unsere Währungs- und Wirtschaftspolitik.

Unabhängig davon, wie volatil und unsicher unsere finanzielle Zukunft daher auch sein

mag, Gold wird sich naturgemäß auch in dieser Krise wieder in seiner Rolle als das

wahre und „echte Geld“ bewähren.

"Es gibt keine [effektivere] Alternative zu

Gold und Silber als Vermögensschutz! Jeder

Mensch sollte als Basis eine Goldmenge von

zumindest 2 bis 3 Monatsgehältern an

physischem Gold besitzen!"