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Unter- und Überzuckerung bei Diabetes

Unter- und Überzuckerung bei Diabetes€¦ · Menschen ohne Diabetes können keine Unterzuckerung bekommen. Für Menschen mit Diabetes gilt ein gemessener Wert unter 4,0 mmol/l (=70

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Page 1: Unter- und Überzuckerung bei Diabetes€¦ · Menschen ohne Diabetes können keine Unterzuckerung bekommen. Für Menschen mit Diabetes gilt ein gemessener Wert unter 4,0 mmol/l (=70

Unter- und Überzuckerungbei Diabetes

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Einleitung 03

Was ist eine Unterzuckerung? 04So bemerken Sie eine Unterzuckerung 05Manche merken’s spät 05Unterzuckerung oder nicht? 07So kommt es zu einer Unterzuckerung 07Anzeichen für eine Unterzuckerung 09So reagiert der Körper auf eine Unterzuckerung 09Nicht schwere oder schwere Unterzuckerung 10So wirkt sich eine Unterzuckerung aus 10So begegnen Sie einer Unterzuckerung 10Nächtliche Unterzuckerung 11Das können andere tun 12Dem Notfall vorbeugen 13Sie sind am Zug 13So reagieren Sie richtig auf eine Unterzuckerung 14So kommen Sie sich auf die Spur 15So sorgen Sie für Verbesserungen 16

Was ist eine Überzuckerung? 17Das merken Sie selbst 18So kommt es zu einer Überzuckerung 18Überzuckerung oder nicht? 19So reagiert der Körper auf eine Überzuckerung 19So wirkt sich eine Überzuckerung aus 20So begegnen Sie einer Überzuckerung 20Sie sind am Zug 21

Hören Sie auf Ihren Körper 22

Quellenverzeichnis 24

So unterstützt Sie die BARMER 25

Impressum 27

Inhalt

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Unter- und Überzuckerung

Diese Broschüre richtet sich an Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen. Sie soll Ihnen helfen, die Zusammenhänge der Unter- und Überzuckerung besser zu ver-stehen und bei den ersten Anzeichen sofort reagieren zu können. Vielleicht wurde Ihnen die Broschüre auch ausgehändigt, weil Sie in der Vergangenheit schon einmal wegen einer Unter- oder Überzuckerung not-ärztlich behandelt werden mussten oder deswegen ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Unter- und Überzuckerung sind Entgleisun-gen des Stoffwechsels, bei denen Sie ent-weder entschieden zu wenig Zucker im Blut haben oder viel zu viel. Eine Unterzuckerung trifft vornehmlich Menschen mit Diabetes, die Insulin spritzen. Aber auch Personen, die ihren

Typ-2-Diabetes mit insulinfreisetzenden Tabletten (Sulfonylharnstoffe) behandeln, kann eine Unterzuckerung ereilen. Ob Sie solche Tabletten einnehmen, erfahren Sie von Ihrem Diabetesteam (Ärztin/Arzt und Diabetesassistent/-in, Diabetes-berater/-in). Darüber hinaus gibt der Beipackzettel Auskunft, ob die Einnahme des Arzneimittels eine Unterzuckerung hervorrufen kann. Eine Überzuckerung hingegen kann sich bei allen Menschen mit Diabetes einstellen – unabhängig von der Art der Behandlung.

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Was ist eine Unterzuckerung?

Bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie; „hypo“ = unter, „glyk“ steht für „Zucker“, „ämie“ = im Blut) enthält das Blut sehr wenig Glukose – das ist der Zucker, um den sich bei der Krankheit Diabetes alles dreht. Diesen Zucker nehmen Sie pur, aber vor allem gebunden in Form sogenannter Kohlenhydrate mit der Nahrung zu sich.

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Bei der Diabetesbehandlung wird ein aus-gewogenes Verhältnis angestrebt zwischen den aufgenommenen Kohlenhydraten und dem Insulin, das Sie entweder spritzen oder das mit Hilfe von Tabletten von Ihrer Bauchspeicheldrüse noch produziert wird. Kippt dieses Gleichgewicht, sodass das Insulin im Blut die Oberhand gewinnt und den größten Teil des Blutzuckers in den Zellen verschwinden lässt, entwickelt sich eine Unterzuckerung. Unterzuckerungen sind die häufigste unerwünschte Neben-wirkung einer Diabetesbehandlung mit Insulin und blutzuckersenkenden Tabletten.

So bemerken Sie eine Unterzuckerung

Eine drohende Unterzuckerung erkennen die meisten Menschen an folgenden Anzeichen:• Sie beginnen zu schwitzen.• Die Hände zittern.• Das Herz klopft schneller.• Sie fühlen sich innerlich unruhig.• Sie bekommen Heißhunger.

Diese Reaktionen beruhen auf der Wirkung von Hormonen wie Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol und Glukagon, mit denen der Körper versucht, wieder mehr Zucker aus der Leber ins Blut zu bringen. Gelingt das nicht schnell genug, treten die Zeichen einer nachlassenden Gehirntätigkeit auf, denn von allen Körperzellen sind die Nervenzellen im Gehirn am dringlichsten auf eine ausreichende Zuckerversorgung angewiesen.

Die Symptome sind: • Sie können sich nicht mehr konzentrieren.• Sie denken langsamer.• Sie werden müde.• Ihnen fehlen die Worte oder Sie können

sie nicht mehr richtig aussprechen.• Ihr Mund fühlt sich „pelzig“ an.• Ihr Gleichgewichtssinn kann gestört sein.• Ihr Wesen kann sich verändern: Sie

werden albern, gereizt oder aggressiv. Manche Menschen bekommen Sehstörun-gen, sie sehen Doppelbilder oder es flim- mert vor ihren Augen. Auch Ohrensausen kann auftreten. Sinkt der Blutzucker weiter, drohen Krampfanfälle und Bewusst- losigkeit.

Manche merken’s spät

Nicht bei allen Menschen mit Diabetes sind die Zeichen einer Unterzuckerung deutlich ausgeprägt. Sinkt der Blutzucker-spiegel langsam ab, fallen sie schwächer aus. Bei Menschen, die häufig Unterzucke-rungen haben und sie erst spät beheben, „gewöhnt“ sich der Körper an diesen Zustand und steuert dem sinkenden Blut-zucker erst sehr spät entgegen. Das gilt auch für diejenigen, die meinen, sie könnten die Zeichen einer Unterzuckerung „aus-halten“, bis sie von selbst verschwinden. Ein wichtiger Grund sind auch zu niedrig angesetzte Zielwerte des Blutzuckers im Tages- und Nachtverlauf.

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Sie merken in der Tat irgendwann nicht mehr, dass sie beispielsweise schwitzen, und dennoch ist ihr Blutzuckerspiegel gefährlich niedrig. Hinzu kommt, dass die Empfindlichkeit für die Symptome nach-lässt, wenn der Diabetes viele Jahre bis Jahrzehnte besteht. Wenn darüber hinaus nach vielen Krankheitsjahren die für Diabetes typischen Nervenschädigungen ein getreten sind, reagiert der Körper nicht mehr so rasch auf das Absinken des Blutzuckerspiegels.

Die Hormone, die dem Insulin entgegen- wirken, werden dann nur noch langsam und in geringerem Maße aktiviert. So sind ihre Wirkungen kaum zu spüren. Bei diesen Menschen sind die Ausfallerschei nungen des Gehirns die ersten Anzeichen der Unterzuckerung: Störungen der Konzentra-tion, des Empfindens, des Gleich gewichts und Wesensveränderungen. Da sie aber erst auftreten, wenn das Blut schon relativ wenig Zucker enthält, ist das Zeitfenster klein, in dem die Betroffenen eine schwere Unterzuckerung noch selbst abwenden können. Manche Menschen mit Diabetes haben so- gar überhaupt keine warnenden Symptome mehr. Bei ihnen scheint die Unterzuckerung wie aus heiterem Himmel zu kommen, und die ersten erkennbaren Anzeichen können Krämpfe und Bewusstlosigkeit sein – Erscheinungen, die eigentlich als späte Anzeichen gelten.

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Unterzuckerung oder nicht?

Ob eine Hypoglykämie vorliegt, lässt sich durch eine Blutzuckermessung feststellen. Menschen, die ihren Diabetes mit Insulin behandeln, sind es gewohnt, ihren Blutzucker selbst zu bestimmen; viele tun das mehrmals täglich. Diejenigen, die Tabletten einnehmen und mit der Technik des Blutzuckermessens nicht vertraut sind, können eine Unterzuckerung aufgrund der Anzeichen vermuten (siehe Seite 9).

Es ist klar, dass es sich um eine Unterzuckerung handelt, wenn sich die aufgetre- tenen Anzeichen bessern, nachdem Sie Zucker ins Blut bringen, also zum Beispiel Traubenzucker lutschen oder Fruchtsaft trinken. Menschen mit Diabetes Typ 1 bekommen eine sogenannte Notfallspritze (Hypokit) von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin verschrieben. Diese enthält das Hormon Glukagon, welches von geschulten Angehörigen gespritzt werden kann. Wenn der Notarzt tätig wird, bekommen sie zumeist Glukose in die Vene gespritzt.

Menschen ohne Diabetes können keine Unterzuckerung bekommen. Für Menschen mit Diabetes gilt ein gemessener Wert unter 4,0 mmol/l (=70 mg/dl) als Unter-zuckerung. Derzeit geht man davon aus, dass der Blutzuckergehalt bei Patienten, die mit Insulin behandelt werden, nicht unter 100 mg/dl (= 5,6 mmol/l) liegen soll. Anzeichen für eine Unterzuckerung können sich allerdings schon dann einstellen, wenn das Blut noch mehr Zucker enthält.

So kommt es zu einer Unterzuckerung

Alle Gründe für eine Unterzuckerung laufen auf zweierlei hinaus: Entweder Sie haben für die Insulinmenge, die in Ihrem Körper wirkt, nicht genug gegessen, oder Sie haben mehr Zucker verbraucht als gedacht. Folgende Situationen sind typisch:

• Die Behandlung mit Normalinsulin sieht vor, dass bei Blutzuckerwerten im individuellen Zielbereich unmittelbar vor der jeweiligen Mahlzeit kurz wirkendes Insulin gespritzt wird (Müller et al. 2013). Sollten Sie einen Blutzuckerwert unterhalb des Zielbereiches messen, spritzen Sie bitte erst nach dem Essen und nehmen Sie unmittelbar schnell wirkende Kohlenhydrate zu sich.

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• Wenn Sie zwischen Spritzen und Essen zu viel Zeit vergehen lassen, wirkt das gespritzte Insulin bereits, während sich die Kohlenhydrate, die es verarbeiten soll, noch auf dem Tisch statt im Blut befinden. Dann geraten Sie in eine Unterzuckerung.

• Bei der Behandlung mit einem Misch- insulin wird morgens und abends eine meist festgelegte Insulinmenge gespritzt. In der Diabetesschulung lernen Sie auch, die Dosis zu verändern. Sollten Sie insulinfreisetzende Tabletten (Sulfonyl- harnstoffe) einnehmen, wird Ihre Bauch-speicheldrüse angeregt, vermehrt Insulin ins Blut abzugeben. In beiden Fällen müssen Sie zu den Mahlzeiten jeweils eine bestimmte Menge Kohlenhydrate essen. Haben Sie keinen Appetit und essen kaum etwas, sinkt der Blutzucker-spiegel, weil dann zu wenig Zucker für das vorhandene Insulin zur Verfügung steht.

• Menschen, die ihre Diabetesbehandlung mit Insulin relativ eigenständig gestalten, variieren ihre Insulindosis entsprechend dem gemessenen Blutzuckerwert. Dabei sollte stets berücksichtigt werden, wann das letzte Mal Insulin gespritzt wurde. Denn ein Blutzuckerwert kann, bedingt durch die Kohlen hydrate der letzten Mahlzeit, noch erhöht sein. Da bei dieser Mahlzeit auch Insulin gespritzt wurde, wirkt dieses Insulin ebenfalls noch. Korri-gieren Sie nun den aktuellen Blutzucker-wert, kommt es zu einer Überlappung beider Injektionen. Eine Unterzuckerung kann die Folge einer zu schnellen Korrek-tur sein. Deswegen sollte ein erhöhter Blutzuckerwert nach einer Injektion von Normalinsulin (Humaninsulin) bzw. von kurzwirksamen Analoginsulinen (Insulin glulisin, Insulin lispro, Insulin aspart) mindestens vier Stunden nicht korrigiert werden. Eine voreilige Korrektur kann eine Unterzuckerung auslösen. Zudem muss beachtet werden, dass die Wirk-dauer des Mahlzeiteninsulins stark von der Dosis abhängt. Je höher die Insulin dosis, desto länger die Wirkung. Auch die Wahl der Injektionsstelle ist ausschlag gebend. In den Bauch gespritz-tes Insulin wirkt schneller als Insulin, das in den Oberschenkel injiziert wird. Außerdem sollte beachtet werden, ob körper liche Aktivität den Blutzucker aktuell beeinflusst.

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• Die Leber verfügt über große Zucker- speicher und sorgt für ein bedarfsange-passtes Zuckerangebot im Blut. Erheb- licher Alkoholkonsum beeinträchtigt die Tätigkeit der Leber. Unter anderem kann sie dann nicht mehr wie sonst Zucker ins Blut abgeben, sondern beschäftigt sich stattdessen mit der Entgiftung des Körpers. Dadurch kann sich noch Stunden nach der Alkoholaufnahme eine Unter- zuckerung entwickeln.

• Bei starkem Durchfall oder heftigem Erbrechen kann der Organismus nicht genügend Kohlenhydrate aus der Nah-rung aufnehmen. Befindet sich dann medikamentenbedingt so viel Insulin im Blut wie sonst auch, droht eine Unter-zuckerung.

• Bei körperlicher Aktivität verbrauchen die Muskeln mehr Zucker als in Ruhe. Der Blutzuckerspiegel sinkt also bei dem-jenigen schneller, der beispielsweise Schnee schippt, als bei dem, der den Tag am warmen Ofen verbringt. Hinzu kommt, dass der Körper häufig noch viele Stun- den nach einer vermehrten Anstrengung weniger Insulin braucht als sonst. So kann es beispielsweise nach einem Umzugstag oder einem Hausputz notwendig werden, im Falle gleichbleibender Medikamenten-einnahme mehr Kohlenhydrate aufzu-nehmen als gewöhnlich. Geschieht das nicht, droht eine Unterzuckerung. Eine Reduzierung dieser Medikamente sollten Sie stets als Erstes überlegen. Genaueres erfahren Sie hierzu in einer Diabetes-schulung. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt legen Sie fest, welches Schulungsprogramm für Sie sinnvoll ist.

Anzeichen für eine Unterzuckerung

• Müdigkeit• Nervosität• Zittern• Herzklopfen• Innere Unruhe• Kopfschmerzen• Weiche Knie• Kaltschweißausbruch• Heißhunger• Konzentrationsschwierigkeiten• Pelziger Mund• Störung des Gleichgewichtssinns

So reagiert der Körper auf eine Unterzuckerung

Zucker ist für alle Körperzellen ein wichtiger Energielieferant; am dringendsten ist das Gehirn auf Glukose angewiesen. Um sicher-zustellen, dass dieses Organ genügend Brennstoff hat, um alle lebenswichtigen Funktionen zu steuern, gibt es im Körper eine Art „Überwachungssystem“.

Registriert der Organismus, dass der Blut-zuckergehalt unter einen bestimmten Wert abfällt, werden eine Reihe von Hormonen freigesetzt. Sie sorgen dafür, dass die Leber ihre Zuckerreserven mobilisiert, sodass der Blutzuckerspiegel wieder ansteigt. Das wichtigste dieser Hormone ist Glukagon, der Gegenspieler des Insulins, der ebenfalls von der Bauchspeicheldrüse produziert wird; darüber hinaus spielt das Hormon Adrenalin aus den Nebennierenrinden eine erhebliche Rolle.

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Nicht schwere oder schwere Unterzuckerung

Als nicht schwer gilt eine Unterzuckerung, bei der sich die Betroffenen selbst helfen können; schwer ist sie, wenn sie die Situa-tion nicht mehr allein bereinigen können und fremde Hilfe notwendig wird. Das ist immer der Fall, wenn jemand Krampf- anfälle bekommt oder bewusstlos wird. Diese Einteilung bedeutet aber nicht, dass leichte Unterzuckerungen harmlos sind. Aus einer unbehandelten, nicht schweren Unterzuckerung kann eine schwere Unter-zuckerung werden! So wirkt sich eine Unterzuckerung aus

Leichte Unterzuckerungen, die gelegentlich auftreten und schnell behoben werden, gefährden die Gesundheit nicht akut. Die vornehmliche Gefahr besteht darin, dass Sie womöglich nicht mehr überlegt und kontrolliert handeln, wenn der Blutzucker-spiegel zu stark absinkt, zum Beispiel im Straßenverkehr, oder dass Sie, beispiels-weise bei einer Bewusstlosigkeit, stürzen. Lang anhaltende schwere Unterzuckerun-gen kommen nur sehr selten vor. Allerdings bergen sie die Gefahr, einen schweren Gehirnschaden zu erleiden.

So begegnen Sie einer Unter- zuckerung

Handeln Sie sofort bei den ersten Anzei-chen. Grundsätzlich gilt: Erst essen, dann messen! Denn den Blutzuckerspiegel wie-der anzuheben, ist entschieden wichtiger, als zu wissen, wie weit er abgesunken ist. Um das zu erreichen, tun Sie Folgendes: • Trinken Sie 200 ml (ein Glas) eines

gezuckerten Fruchtsaftgetränks, einer Limonade oder eines Cola-Getränks. Sie enthalten viel Zucker. Doch Vorsicht: Light-, Diät- oder Zero-Getränke eignen sich nicht.

• Sie können aber auch vier Plättchen Traubenzucker, welche Sie in die Wangentasche legen bzw. lutschen, zu sich nehmen.

• Essen Sie sofort danach noch eine halbe Scheibe Graubrot, einen Zwieback oder einen Müsliriegel. Dann kann der Blut- zuckerspiegel nicht so bald wieder so weit absacken.

Überlegen Sie anschließend, wie es zu dieser Situation kommen konnte und wie Sie diese zukünftig vermeiden können. Berichten Sie bei Ihrem nächsten Praxis-besuch von der Unterzuckerung. In der Regel werden Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie ohnehin bei jedem Besuch nach Unter-zuckerungen fragen. Und wenn sie es nicht tun: Berichten Sie unaufgefordert davon! Solche Ereignisse sind immer eine Auf forderung, die Behandlung zu über denken.

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Nächtliche Unterzuckerung

Wenn der Blutzuckerspiegel tagsüber absinkt und Sie die Anzeichen rechtzeitig bemerken, können Sie das rasch beheben. Schwieriger ist es, wenn die Unterzucke-rung nachts auftritt – das ist aber selten. Wenn eine neben Ihnen schlafende Person Ihren unruhigen Schlaf bemerkt, kann sie helfend eingreifen. Sonst muss der Körper mit dem Problem allein fertig werden und dafür sorgen, dass aus seinen Reserven wieder Zucker ins Blut kommt. Dann wer-den Sie auf die nächtliche Unterzuckerung nur aufmerksam, wenn Sie am darauf-folgenden Morgen Ihren Blutzucker mes-sen und feststellen, dass er überraschend niedrig ist. Weitere Anzeichen für eine nächtliche Unterzuckerung könnten durch-geschwitzte Nachtwäsche oder auch ein zerwühltes Bettlaken sein.

Wenn Sie Derartiges bemerkt haben, soll-ten Sie sich mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt in Verbindung setzen. Sie werden Ihnen helfen, die Dosierung von Medikamenten oder Insulin und die Kohlenhydratmenge, die Sie abends essen, besser aufeinander abzustimmen. Außerdem sollten Sie in der darauffolgenden Nacht um Mitternacht und um 3.00 Uhr Ihren Blutzucker bestimmen.

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Das können andere tun

Wenn der Betroffene nicht mehr sicher schlucken kann, wenn er bewusstlos ist oder sogar Krampfanfälle auftreten, muss der Notarzt sofort gerufen werden. Auf-grund der Erstickungsgefahr bei bewusst-losen Personen darf ihnen auf keinen Fall etwas in den Mundraum gegeben werden. Doch nicht nur bei einer solchen schweren Unterzuckerung sind Sie auf die Hilfe anderer angewiesen. Als Mensch mit Dia-betes müssen Sie – besonders wenn Sie Insulin spritzen – grundsätzlich damit rech-nen, einmal fremder Hilfe zu bedürfen. Sie handeln also sehr vorausschauend, wenn Sie die Personen, die in engem Kontakt mit Ihnen leben und arbeiten, darauf vor-bereiten.

Besprechen Sie mit ihnen Folgendes: • Die Warnzeichen einer Unterzuckerung,

die bei Ihnen vorherrschen.

• Den Ort, an dem Sie üblicherweise das Fruchtsaftgetränk oder den Trauben- zucker aufbewahren, mit dem Sie eine Unterzuckerung behandeln.

• Eine Unterzuckerung kann vorübergehend das Wesen verändern. Es kann also beispielsweise sein, dass Sie, obwohl Sie sonst sehr friedfertig sind, aggressiv auftreten und sich heftig wehren, wenn Ihnen jemand helfen will. Machen Sie den anderen klar, dass sie sich davon nicht beeindrucken lassen dürfen, wenn sie annehmen müssen, dass Sie eine Unter-zuckerung haben.

• Menschen mit Diabetes können aus ver-schiedenen Gründen bewusstlos werden; Laien können diese Ursachen aber nicht unterscheiden. Sie sollten bei einem be- wusstlosen Menschen mit Diabetes je- doch immer so vorgehen, als handele es sich um eine Unterzuckerung, denn dabei ist schnelle Hilfe am wichtigsten. Selbst wenn die Bewusstlosigkeit eine andere Ursache hat – die Maßnahmen, mit denen gegen eine Unterzuckerung vorgegangen wird, können nichts verschlimmern. Doch Vorsicht: Da einem bewusstlosen Menschen nichts eingeflößt werden darf, weil er daran ersticken könnte, kommt das Fruchtsaftgetränk nicht infrage, um die Unterzuckerung zu beheben. In die-sem Fall sollte immer sofort der Notarzt verständigt werden.

• Wenn Sie als Mensch mit Diabetes Typ 1 für den Notfall Glukagon zum Spritzen verordnet bekommen haben, sollten Ihre Vertrauten wissen, wo Sie die Packung aufbewahren und wie das Hormon ge- mischt und injiziert werden muss. Am besten üben Sie das gemeinsam.

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Dem Notfall vorbeugen

• Gehen Sie niemals ohne ein Fruchtsaftgetränk oder Trauben-zuckerplättchen aus dem Haus.

• Wenn Sie Insulin spritzen, mes-sen Sie vor dem Autofahren oder verantwortungsvollen Tätigkeiten Ihren Blutzucker und halten Sie Saft oder Traubenzucker im Auto immer griffbereit.

• Treten die Unterzuckerungen vor-nehmlich nachts auf, besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, um welche Uhrzeit Sie den Blutzucker messen und wie Sie reagieren sollen.

• Es kann beispielsweise sein, dass Ihre Insulindosis angepasst werden muss oder dass Sie, je nach gemessenem Wert, vor dem Schlafengehen noch einen Schokoriegel oder einen Apfel essen sollen.

Sie sind am Zug

Unterzuckerungen treten in der Regel öfter auf, wenn Sie Ihren Blutzucker so einzustellen versuchen, dass er dem von Menschen ohne Diabetes nahekommt. Niedrige Zielwerte des Blutzuckers können Ihnen eher schaden als nutzen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, welche Werte in Ihrem Fall anzustreben sind. Das Auftreten einer schweren Unter- zuckerung dürfen Sie nicht tolerieren. Sie müssen die Anzeichen einer Unter-zuckerung rechtzeitig wahrnehmen und darauf richtig reagieren, und Sie müssen die Diabetesbehandlung so gestalten, dass solche Ereignisse sehr selten auf-treten.

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So reagieren Sie richtig auf eine Unterzuckerung

Jede Verbesserung in Sachen Unterzucke-rung läuft darauf hinaus, dass Sie das, was Sie wissen, in Handeln umsetzen. Das gelingt, wenn Sie sich selbst gegenüber sehr aufmerksam sind und das, was Sie bemerken, nicht ausblenden, verdrängen oder schönreden, sondern damit vielmehr selbstkritisch und der Realität angemessen umgehen. Folgende Schritte gehören dazu: • Sie kennen die kritischen Situationen

und reagieren darauf. Wenn Sie an einem strukturierten Behandlungs- und Schu-lungsprogramm für Menschen mit Dia-betes teilgenommen haben, wurden Sie mit den Situationen vertraut gemacht, in denen sich ein Missverhältnis zwischen Insulin und Zucker im Blut einstellen kann. Nun gilt es, dieses Wissen umzusetzen. Vor einer geplanten Wanderung oder vor der Gartenarbeit verringern Sie beispiels-weise Ihre Insulindosis oder essen even-tuell mehr kohlenhydratreiche Kost.

• Sie nehmen die Anzeichen wahr. Ihr „Sensor“ für Ihre vorherrschenden Anzeichen einer Unterzuckerung sollte selbst bei anstrengenden Tätigkeiten, Stress oder intensiver Konzentration nicht abschalten. So wie eine Mutter im tiefsten Schlaf das Schreien ihres Kindes hört, lässt Schwitzen Ihre Alarm-glocken schrillen, wenn das Ihr typisches An zeichen für eine Unterzuckerung ist.

• Sie deuten die Anzeichen richtig. Nicht jede Schweißperle beruht auf einer Unter-zuckerung. Wer sich gut kennt, findet leicht heraus, ob beispielsweise Angst oder Nervosität die Ursache ist. Wichtig ist, sich nichts vorzumachen und sich nicht mit Gedanken wie „Es wird schon keine Unterzuckerung sein“ in trüge-rischer Sicherheit zu wiegen.

• Sie handeln, und zwar nach der Devise: realitätsgerecht und angemessen. Dabei ist Ihnen klar, dass die Bedürfnisse Ihres Körpers – bei einer Unterzuckerung zum Beispiel Traubenzucker zu bekommen – oberste Priorität haben. Lassen Sie sich nicht von vermeintlich wichtigeren Dingen ablenken. Wollen Sie etwa vor anderen Menschen nicht durch Ihre Reaktion auf eine Unterzuckerung auffallen, so geraten Sie womöglich in eine schwere Unter-zuckerung und damit genau in jene Situation, die Sie vermeiden wollten: Sie ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich und brauchen fremde Hilfe.

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So kommen Sie sich auf die Spur

In dem Behandlungs- und Schulungs- programm für Menschen ohne Insulin-behandlung lernen Patienten, wie man den Urinzucker selbst messen kann. Da nur bei der Einnahme von insulinfrei- setzenden Tabletten (Sulfonylharnstoffe) Unterzuckerungen auftreten können, ist folgender Hinweis wichtig. Sollten Sie nach einer Hauptmahlzeit nie Zucker im Harn nachweisen können oder wenn bei Ihnen Anzeichen einer Unterzuckerung auftreten, sollten Sie diese Tabletten unbe-dingt schrittweise reduzieren. Sie fördern die Ausschüttung des körpereigenen blut-zuckersenkenden Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse und können so auch zu einer Unterzuckerung führen.

Falls Sie sich ein Blutzuckermessgerät ge-kauft haben und Ihr Blutzucker immer unter 180 mg/dl (10,0 mmol/l) liegt, reduzieren Sie ebenfalls die Dosis dieser Tabletten. Nur so können Unterzuckerungen ver mie- den werden. Bitte sprechen Sie dann die weitere Behandlung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab. Auch wenn Ihr HbA -Wert unter 7 Prozent (= unter 53 mmol/mol) liegt, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten, ob die Diabetesmedikamente reduziert werden müssen.

Für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 und einer Insulintherapie sowie für Men- schen mit Typ-1-Diabetes wird immer das Blutzuckermessen empfohlen.

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So sorgen Sie für Verbesserungen

Menschen, die in der Behandlung ihres Diabetes erfahren sind, können sich meist recht gut erklären, wieso eine Unter- zuckerung aufgetreten ist, sie erfolgreich beheben und in Zukunft vielleicht eher vermeiden. Wer darin jedoch nicht so erfahren ist, tut gut daran, sich fachlichen Rat zu holen, statt die Medikamenten- oder Insulindosierung zu variieren und/oder die Nahrungsmenge nach Gutdünken zu ändern. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt müssen von den Unterzuckerungen wissen, um Ihre Be- handlung optimal gestalten zu können. Schließlich ist eines der Ziele der Diabetes-behandlung, dass es keine schweren Unterzuckerungen gibt. Stellt sich im Gespräch heraus, dass Sie noch sehr unsicher bei dem sind, was Sie tun können, um Unterzuckerungen zu vermeiden, kann es hilfreich sein, an einem speziellen Patientenschulungsprogramm teilzunehmen. In der Schulung können Sie gerade diesen Aspekt der Behandlung noch einmal vertiefen und erhalten nützliche Tipps. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt legen Sie fest, ob und welches Schulungsprogramm für Sie sinnvoll ist. Manchmal sind die Zusammenhänge, die zu einer Unterzuckerung führen, aber auch sehr verzwickt. Dann kann es vielleicht notwendig sein, in der Behandlung des Diabetes besonders erfahrene Spezialisten einzuschalten. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt werden mit Ihnen die notwendigen Schritte besprechen.

Sehr hilfreich ist ein Tagebuch, in das Sie Datum, Anzeichen, Tätigkeiten und Emp- findungen eintragen, sowie den gemesse-nen Blutzucker festhalten und festhalten welchen Grund Sie für die Unterzuckerung vermuten.

Wenn Sie die Aufzeichnungen nach einiger Zeit auswerten, erkennen Sie die zuver- lässigen Symptome, werden aber gleich- zeitig auf neue aufmerksam. Und auch die „unechten“ Anzeichen, die Sie fälschlicher-weise mit einer Unterzuckerung in Verbin-dung gebracht haben, fallen auf. Kennen Sie erst einmal die Situationen und Tages-zeiten, in denen Sie besonders gefährdet sind, können Sie sich darauf einstellen. So sollten Sie zum Beispiel eine Zeit lang spätabends oder vor jeder Autofahrt den Blutzucker messen. Sollten Sie als Patient mit Diabetes Typ 1 jeden Tag oder gar mehrmals täglich Blut-zuckerwerte unter 70 mg/dl (= 3,9 mmol/l) registrieren, ohne jedoch Warnzeichen empfunden zu haben, ist Ihre diesbezüg- liche Wahrnehmung vielleicht schon gestört. Ein Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt kann dann klären, wie Sie dem entgegensteuern können. Die aktuelle Medikation und Ihre Blutzucker-Zielwerte sollten hierbei unbedingt besprochen werden.

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Was ist eine Überzuckerung?

Als Ihr Diabetes festgestellt wurde, war Ihr Blutzuckerspiegel erhöht. Diese Überzuckerung des Blutes wird als Hyperglykämie („hyper“ = über) bezeichnet. Eine solche Stoffwechsellage kann sich auch während der Behandlung einstellen. Auf sie gilt es richtig zu reagieren, denn zu den Zielen der Diabetesbehandlung gehört es, diesen belastenden Zustand zu vermeiden und schwere Stoffwechselentgleisungen mit gefährlichen Überzuckerungen zu verhindern.

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Das merken Sie selbst

Eine Reihe typischer Symptome, die im Zusammenhang mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel auftreten, weisen Menschen mit Diabetes auf ihre Stoff- wechsellage hin:

• Häufiges reichliches Wasserlassen. Es beruht darauf, dass der Körper sich bemüht, den überschüssigen Zucker im Blut loszuwerden, indem er ihn mit Urin ausscheidet.

• Großer Durst signalisiert die Forderung des Körpers, die Flüssigkeit, die dabei verloren geht, wieder zu ersetzen. Dabei kommt es leicht zu Trinkmengen von mehreren Litern pro Tag.

• Schwäche, Mattigkeit, Müdigkeit, Kon- zentrationsstörungen und Gewichts- verlust. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Gehirnzellen, ebenso wie die anderen Körperzellen, langsam auszutrocknen beginnen, denn der Körper verliert mit dem auszuscheidenden Zucker so viel Flüssigkeit, dass der Nachschub durch Trinken kaum zu decken ist.

• Appetitverlust

• Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen, die so heftig sein können, dass man fälschlicherweise eine Blinddarmentzün-dung oder andere Entzündungen im Bauchraum vermuten kann. Diese Be- schwerden treten nur bei Diabetes Typ 1 auf und zeigen an, dass die Überzucke-rung bedrohliche Formen annimmt.

So kommt es zu einer Überzuckerung

Überzuckerungen gibt es von Zeit zu Zeit immer wieder, wenn die Behandlung einmal nicht so gut war, wie sie hätte sein können. Ein solcher Blutzuckeranstieg kann bei-spielsweise durch die vermehrte Aufnahme von Kohlenhydraten beim Essen oder Trin-ken, eine schwere psychische Belastung oder eine Therapie mit Nebennierenhor-monpäparaten bedingt sein. Steht dem Körper eines Menschen mit Typ-1-Diabetes kein Insulin mehr zur Verfügung, steigt der Blutzucker so sehr an, dass man die auf Seite 19 besprochenen Ketonkörper im Urin nach kurzer Zeit nachweisen kann. Sowohl bei Menschen mit Typ-1-Diabetes als auch mit Typ-2-Diabetes kann der Insulinbedarf drastisch ansteigen. Eine so enorme Überzuckerung entwickelt sich allerdings über mehrere Tage hinweg. Die Symptome verschlimmern sich meist nicht dramatisch schnell, aber unaufhörlich. Oft sind Infektionen die Ursache, zum Beispiel eine Entzündung der Harnwege oder eine Erkältung. Vor allem bei hohem Fieber kann der Insulinbedarf innerhalb weniger Stunden auf das Doppelte ansteigen. Sogar bei längerer Bettlägerig- keit steigt der Insulinbedarf an. Andere Ursachen sind schwere Verletzungen, ein Herzinfarkt, Operationen oder eine Behandlung mit Kortison.

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Überzuckerung oder nicht?

Eine Blutzuckermessung gibt exakt an, wie hoch der Blutzuckerspiegel ist. Mit Urinteststreifen können Sie prüfen, ob der Zuckergehalt des Blutes eine bestimmte Schwelle überschritten hat und Sie mit dem Urin Zucker ausscheiden. Erhöhter Urinzucker ist ein Hinweis auf eine Überzuckerung. Bei einem Blutzuckerwert über 250 mg/dl (= 13,3 mmol/l) oder einem Urinzucker von 3 Prozent und mehr – den Wert erkennen Sie an der entsprechenden Ver- färbung der Teststreifen – sind Sie auf dem Weg in eine erhebliche Überzuckerung. Als Patient mit Typ-1-Diabetes sollten Sie dann Ihren Urin unbedingt mit speziellen Teststreifen auf Ketonkörper prüfen. Was Ketonkörper sind, lesen Sie auf dieser Seite. Teststreifen, um damit den Urin auf Zucker zu prüfen, und solche Teststreifen, mit denen im Urin Ketonkörper nachgewiesen werden, sollten Menschen mit Diabetes Typ 1 stets zur Hand haben.

So reagiert der Körper auf eine Überzuckerung

Krankheiten, Unfälle und Operationen sind für den Körper eine enorme Stressbelas-tung. Dabei werden zum einen Hormone ausgeschüttet, durch die das Insulin an den Muskelzellen nicht mehr richtig wirken kann, zum anderen überschwemmen Sub-stanzen, die die Insulinproduktion hemmen, den Körper. Im Endeffekt wirkt nicht so viel Insulin, wie es nötig wäre. Dadurch kann der Zucker aus dem Blut vor allem nicht mehr in die Muskelzellen hinein, schließlich fehlt es ja an Insulin – dem „Schlüssel“, der dem Zucker die Zellen öffnet. Bei Insulinmangel kreist also viel Zucker ungenutzt im Blut und die Leber produziert zudem laufend neuen. Den Muskelzellen hingegen fehlt er als Energielieferant. Damit sie trotzdem arbeiten können, baut die Leber Fette ab. Die dabei entstehenden Substanzen, sogenannte Ketonkörper, können die Muskelzellen statt Zucker als Energiequelle nutzen.

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Bekommen Menschen mit Typ-1-Diabetes einen absoluten Insulinmangel, wird die benötigte Energie aus gespeichertem Kör-perfett bereitgestellt. Bei der Umwandlung von Körperfett zu Energie entsteht als Abfallprodukt Azeton. Dieses bewirkt, dass der ph-Wert im Blut geringfügig sinkt. In der Medizin heißt das „Azidose“. Es ist eine sogenannte Ketoazidose entstanden. Die Übersäuerung bringt die Zusammenset-zung des Blutes und den Zustand der Kör-perzellen so durcheinander, dass in der Folge weitere schwerwiegende Komplika-tionen auftreten können, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen und Nierenschä-den. Bekommt der Körper nicht zeitnah Insulin, mündet dies in ein diabetisches Koma, eine schwere und gefährliche Ent-gleisung des Stoff wechsels.

So wirkt sich eine Überzuckerung aus

Eine Ketoazidose aufgrund eines absoluten Insulinmangels kann der Körper aus eigener Kraft nicht überwinden. Ohne medizinische Hilfe würden über kurz oder lang alle Kör- persysteme zusammenbrechen. Bevor ein Diabetes mit Insulin behandelt werden konnte, starben alle Menschen mit Diabe-tes Typ 1 an den Folgen des entgleisten Stoffwechsels.

So begegnen Sie einer Überzuckerung

Bei einem zwei- (++) bis dreifach (+++) positiv ausgefallenen Urintest auf Keton-körper wird es Zeit einzugreifen. Jetzt muss zusätzliches Insulin in den Körper. Wer dieses zur Hand und gelernt hat, wie damit eine Überzuckerung abgefangen wird, wendet dieses Wissen nun an. Wer sich seiner Sache nicht sicher ist, sollte un- bedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Dies ist auch bei Menschen erforderlich, die ihren Diabetes mit Tabletten behandeln. Bis diese Maßnahmen greifen, sollten Sie viel Wasser trinken, um der drohenden Austrocknung entgegenzuwirken.

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Sie sind am Zug

Überzuckerungen entstehen am häufigsten im Zusammenhang mit Krankheiten. Sie fühlen sich unwohl, haben keinen Appetit, vielleicht übergeben Sie sich sogar. Da für viele Menschen diabeteskrank zu sein aber bedeutet „Wenn ich Kohlenhydrate esse, brauche ich Insulin aus der Spritze oder meine Tabletten“, ziehen sie den Um- kehrschluss, dass sie kein Medikament brauchen, wenn sie nichts essen. Und das ist verkehrt. Ganz besonders bei Fieber, Entzündungen und vielen Krankheiten braucht der Körper im Gegenteil deutlich mehr Insulin als an gesunden Tagen – auch wenn nichts gegessen wird. Wenn Sie sich krank fühlen, prüfen Sie am besten etwa zwei Stunden nach jedem Essen Ihren Urin auf Zucker. Ist das Ergeb-nis positiv, testen Sie als Typ-1-Diabetiker den Urin auch auf Ketonkörper. Diejenigen, die regelmäßig ihren Blutzucker messen, merken eventuell schon ein bis zwei Tage vorher, dass eine Krankheit naht, weil nämlich ihre Blutzuckerwerte ansteigen, obwohl sie an ihrer Ernährung und der Insulinmenge nichts geändert haben. Die Entscheidung, was die Ursache des Unwohlseins ist und was zu tun ist, fällt nach dem Einsatz der Teststreifen. Bei einem Insulinmangel ist der Blutzucker-spiegel hoch, der Urin enthält viel Zucker und bei Typ-1-Diabetikern reichlich Keton-körper. Eine zwei- bis dreifach positive Reaktion der Keton-Teststreifen ist ein sicherer Hinweis darauf, dass es an Insulin fehlt.

Wenn Sie Ihren Diabetes mit Tabletten behandeln, wenden Sie sich bei Fieber, Erbrechen und anderen Krankheiten an Ihre behandelnde Ärztin oder den Arzt. Es kann sein, dass die Tabletten der Bauchspeichel-drüse nicht mehr genügend Insulin ent-locken, um diese Bedingungen aufzufan- gen. Dann müssen Sie für die Zeit der Krankheit Insulin spritzen. Sind Sie wieder gesund, können Sie meist zur Behandlung mit Tabletten zurückkehren.

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Hören Sie auf Ihren Körper

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Eines der Ziele dieser Broschüre ist es, Sie vor Schäden durch schwere Unter- und Überzuckerungen zu bewahren. Damit das gelingt, ist Ihre Mithilfe notwendig. Beide Veränderungen des Stoffwechsels ereignen sich in Ihrem Alltag, fernab von Ihrem Dia-betesteam, und sie können abhängig davon auftreten, welche Art der Behandlung Sie vereinbart haben. Ihre besondere Verantwortung ergibt sich dadurch, dass nur Sie selbst die Reak- tionen, mit denen Ihr Körper auf die dro-hende Entwicklung aufmerksam macht, wahrnehmen können. Und nur Sie selbst können auf die in diesem Heft beschriebene Art und Weise feststellen, was sich in diesem Moment im Stoffwechsel Ihres Körpers abspielt. Bei einer Unterzuckerung müssen Sie schnell reagieren und dem Körper Zucker zuführen. Bei Menschen mit einer Insulinbehandlung ist die Messung des Blutzuckers zwingend notwendig. Zusätzlich sollten Patienten mit Diabetes Typ 1 und erhöhten Blutzuckerwerten an eine Ketoazidose denken. Diese kann nur mit Hilfe von Keton-Teststreifen fest- gestellt werden. Wenn Sie dann auf die Ergebnisse richtig reagieren, ist viel ge-wonnen. Erst danach können Ärztin oder Arzt etwas dazu beitragen, gemeinsam mit Ihnen solche Situationen zu vermeiden.

Werden bei der Diabetesbehandlung mit Insulin Blutzuckerwerte angestrebt, die den Werten von Menschen ohne Diabetes mög-lichst ähnlich sind, dann sind bei Patienten mit Typ-1-Diabetes gelegentliche leichte Unterzuckerungen fast unvermeidlich. Auch Überzuckerungen sind keine Seltenheit. Es besteht also kein Grund, mit sich und sei-nen Fähigkeiten, den Diabetes zu managen, zu hadern, wenn solche Ereignisse auftre-ten. In Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Fachpersonal und durch Ihre gewonnenen Erkenntnisse aus der Patientenschulung haben Sie gute Chancen, derartigen Stoff-wechselstörungen zu begegnen und dafür zu sorgen, dass sie immer seltener auf- treten.

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Quellenverzeichnis

• Richtlinie des Gemeinsamen Bundes- ausschusses zur Zusammenführung der Anforderungen an strukturierte Behandlungsprogramme nach § 137f Abs. 2 SGB V (DMP-Anforderungen-Richtlinie/DMP-A-RL) in der Fassung vom 20. März 2014, veröffentlicht im Bundes-anzeiger (BAnz AT 26.06.2014 B3; AT 26. 08.2014 B2) in Kraft getreten am 1. Juli 2014, zuletzt geändert am 20. April 2017 veröffentlicht im Bundes-anzeiger (BAnz AT 5. Mai 2017 B2), in Kraft getreten am 1. Juli 2017, www.g-ba.de/informationen/richtlinien/ 83/

• Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaft- lichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes – Langfassung, 1. Auflage. Version 1. 2013. Erhältlich unter: www.versorgungsleitli-nien.de/themen/diabetes2/dm2_Thera-pie; (Zugriff: 17.09.2013); DOI: 10.6101/AZQ/000145

• Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaft- lichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Diabetes – Strukturierte Schulungs- programme – Langfassung, 1. Auflage. Version 4.2012. Erhältlich unter: www.dm-schulung. versorgungsleitlinien.de; DOI: 10.6101/AZQ/000295

• Böhm, B. O., Dreyer, M., Fritsche, A., Füchtenbusch, M., Gölz, S., Martin, S. (2011) Therapie des Typ-1-Diabetes – Kurz- fassung, Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Diabetologie 2011; 6: S120–S130

• Choudhary, P., Davies, C., Emery, C. J., Heller, S. R. (2013) Do high fasting glucose levels suggest nocturnal hypoglycaemia? The Somogyi effect – more fiction than fact? Diabetic Medicine 2013; 30(8): S 914-917. DOI: 10.1111 dme.12175

• Müller, N., Frank, T., Kloos, C., Lehmann, T., Wolf, G., Müller, U. A. (2013) Randomized Crossover Study to Examine the Necessity of an Injection-to-Meal Interval in Patients With Type 2 Diabetes Mellitus and Human Insulin. Diabetes Care 2013; 36(7): S1865-1869. DOI: 10.2337/dc12-1694

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So unterstützt Sie die BARMER

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Wichtige Adressen • Deutscher Diabetiker Bund e. V.

Bundesgeschäftsstelle Käthe-Niederkirchner-Straße 16 10407 Berlin www.diabetikerbund.de

• Deutsche Diabetes Gesellschaft Albrechtstraße 9 10117 Berlin www.ddg.info

Literaturtipps • Das große TRIAS-Handbuch

für Diabetiker: Typ 1 und Typ 2: Alles was Ihnen hilft – für ein aktives Leben ohne Einschränkungen Standl, E.; Mehnert, H. Trias Verlag 2010

• Kirchheim-Verlag-Mainz: Diabetes Journal Monatlich erscheinende Zeitschrift mit praktischen Tipps und Adressen. Sie können zunächst zwei kostenlose Probeexemplare bestellen. www.diabetes-journal.de

• Diabetes fit – Mit Bewegung besser leben Schlagerl, G. Hubert Krenn Verlags-GmbH 2006

• Richtig essen bei Diabetes 3. aktualisierte und neugestaltete Auflage Toeller, M.; Schumacher, W. Hirzel Verlag 2009

• Diabetes Typ 2 - Wie Sie gezielt gegensteuern Jahn, E. Stiftung Warentest Verlag 2014

• Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissen- schaftlichen Medizinischen Fachge- sellschaften (AWMF). PatientenLeitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes 1. Auflage. Version 1. 2015 www.dm-therapie.versorgungsleit- linien.de DOI: 10.6101/AZQ/000238

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Webcode

Diese Broschüre kann auch im Internet unter www.barmer.de/a002383 heruntergeladen bzw. bestellt werden.

Impressum

Herausgeber BARMER Axel-Springer-Straße 44 10969 Berlin Konzeption und Redaktion Susanne-Bettina Windsch (v. i. S. d. P.) Versorgungsmanagement und –produkte [email protected] Claudia Tobis Prävention und Gesundheitsinformation [email protected]

Medizinische Prüfung Prof. Dr. med. habil. U. A. Müller M.Sc., Endokrinologe/Diabetologe DDG, Dr. rer. nat. G. Kramer M.Sc., Diabetes- berater DDG, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena TextVera Herbst, Wissenschaftsjournalistin und Pharmazeutin, Braunschweig Überarbeitung durch: Prof. Dr. med. habil. U. A. Müller M.Sc., Endokrinologe/Diabetologe DDG, Dr. rer. nat. G. Kramer M.Sc., Diabetes- berater DDG, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena

Gestaltung peuserdesign 42289 Wuppertal Abbildungen01, gettyimages / ©Westend61 | 03, getty-images / ©Anouk de Maar | 04, getty-images / ©PeopleImages | 06, getty images / ©BSIP | 08, gettyimages / ©Tom Merton | 11, getty images / ©Vladimir Godnik | 13, gettyimages / ©Tetra Images | 14, getty- images / ©redheadpictures | 15, getty- images / ©vgajic | 17, gettyimages / ©John Slater | 20, fotolia / ©puhhha | 21, getty- images / LWA / ©Larry Williams | 22, gettyimages / ©pixelfit | 28, getty-images / ©Westend61 DruckRudolf Glaudo GmbH & Co. KG Lockfinke 75 42111 Wuppertal

Stand: August 2017 Alle Internetlinks wurden zuletzt am 01.08.2017 abgerufen.

Alle Angaben wurden sorgfältig zusam-mengestellt und geprüft. Dennoch ist es möglich, dass Inhalte nicht mehr aktuell sind. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir für die Vollständigkeit und Richtig-keit des Inhalts keine Gewähr übernehmen können. Für Anregungen und Hinweise sind wir stets dankbar. © BARMER 2017 Alle Rechte vorbehalten.

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Auch bei einer sorgfältigen Diabetesbehandlung können Probleme auftreten, entweder dass der Blutzucker zu stark absinkt (Unterzuckerung) oder zu hoch ansteigt (Überzuckerung). Ein Ziel dieser Broschüre ist es, dabei zu helfen, Unter- und/oder Überzuckerungen zu verringern bzw. zu vermeiden. Diese Broschüre beschreibt Ursachen und Zusammen-hänge, informiert über die unterschiedlichen Warnzeichen und gibt Tipps, wie dem Notfall vorgebeugt werden kann.

www.barmer.de

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