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Tagesordnung 2 TextdervomBoardofDirectors vorgeschlagenenBeschlussfassungen 3 ErklärungenzudenvomBoardofDirectors vorgeschlagenenBeschlussfassungen 5 BerichtdesBoardofDirectors 7 Finanzbericht2008 (ineinergesondertenBroschürezusammengestellt) 57 Aktionärsinformation 58 am Mittwoch, den 27. Mai 2009 um 14:00 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande Unterlagen fürdieordentliche Hauptversammlung Die Übersetzung erfolgt zur Information, verbindlich ist nur die englische Originalfassung.

Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung...Hauptversammlung Herrn Wilfried Porth als seinen Nachfolger für die verbleibende Amtszeit (d. h. bis zur Hauptversammlung in 2012)

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Page 1: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung...Hauptversammlung Herrn Wilfried Porth als seinen Nachfolger für die verbleibende Amtszeit (d. h. bis zur Hauptversammlung in 2012)

Tagesordnung� 2

Text�der�vom�Board�of�Directors�vorgeschlagenen�Beschlussfassungen� 3

Erklärungen�zu�den�vom�Board�of�Directors�vorgeschlagenen�Beschlussfassungen� 5

Bericht�des�Board�of�Directors� 7

Finanzbericht�2008�(in�einer�gesonderten�Broschüre�zusammengestellt)� 57

Aktionärsinformation� 58

am Mittwoch, den 27. Mai 2009 um 14:00 Uhrim Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

Unterlagen�für�die�ordentliche�Hauptversammlung

Die Übersetzung erfolgt zur Information, verbindlich ist nur die englische Originalfassung.

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2 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Tagesordnung

Billigung des Berichts des Board of Directors mit:- Kapitel über Corporate Governance,- Dividendenpolitik und- vorgeschlagener Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board

of Directors einschließlich der Berechtigung, Aktien zu zeichnen;

Feststellung der geprüften Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2008;

Zustimmung zu Ergebnisverwendung, Ausschüttung und Auszahlungstermin;

Entlastung der Mitglieder des Board of Directors;

Bestellung der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009;

Änderung des Artikels 29 der Satzung der Gesellschaft;

Ermächtigung des Board of Directors, Aktien auszugeben und bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen Aktionäre auszuschließen;

Einziehung von zurückgekauften eigenen Aktien;

Erneuerung der Ermächtigung des Board of Directors zum Rückkauf von eigenen Aktien;

Ernennung von Herrn Wilfried Porth zum Mitglied des Board of Directors.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 3

ErsTEr�BEscHlUss

Bericht des Board of Directors

ES WURDE BESCHLOSSEN, den Bericht des Board of Directors mit Kapiteln über Corporate Governance, Dividendenpolitik, vorgeschlagener Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board of Directors einschließlich der Berechtigung, Aktien zu zeichnen, in der bei der Hauptversammlung vorgelegten Form anzunehmen und zu genehmigen.

ZwEiTEr�BEscHlUss

Feststellung der geprüften Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2008

ES WURDE BESCHLOSSEN, die geprüften Jahresabschlüsse für die vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008 laufende Abrechnungsperiode in der vom Board of Directors der ordentlichen Hauptversammlung vorgelegten Form festzustellen.

DriTTEr�BEscHlUss

Zustimmung zu Ergebnisverwendung, Ausschüttung und Auszahlungstermin

ES WURDE BESCHLOSSEN, den in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2008 ausgewiesenen Nettogewinn von 1.572 Mio. € den Gewinnrücklagen zuzuführen und aus den ausschüttungsfähigen Rücklagen am 8. Juni 2009 einen Bruttobetrag von 0,20 € pro Aktie an die Aktionäre zu zahlen.

ViErTEr�BEscHlUss

Entlastung der Mitglieder des Board of Directors

ES WURDE BESCHLOSSEN, den Mitgliedern des Board of Directors Entlastung für das Geschäftsjahr 2008 zu erteilen in dem Umfang, wie ihre betreffenden Tätigkeiten in den geprüften Jahresabschlüssen für das Geschäftsjahr 2008 oder im Bericht des Board of Directors dokumentiert sind.

FünFTEr�BEscHlUss

Bestellung der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009

ES WURDE BESCHLOSSEN, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 die Firmen Ernst & Young Accountants L.L.P., eingetragener Sitz in Antonio Vivaldistraat 150, 1083 HP Amsterdam, Niederlande, und KPMG Accountants N.V., eingetragener Sitz in Fascinatio Boulevard 200, 3065 WB Rotterdam, Niederlande, zu bestellen.

sEcHsTEr�BEscHlUss

Änderung des Artikels 29 Paragraph 2 der Satzung der Gesellschaft

ES WURDE BESCHLOSSEN, den folgenden Artikel der Satzung der Gesellschaft in Zusammenhang mit der Änderung niederländischer Gesetze zu ändern, wie unten in Übersetzung aufgeführt, und das Board of Directors und den Chief Executive Officer zu ermächtigen, diesen Beschluss mit der Berechtigung der Stellvertretung durchzuführen.

GESCHÄFTSJAHR UND JAHRESABSCHLÜSSE Artikel 29

2. Die Gesellschaft soll ihre Bücher am 31. Dezember jeden Jahres schließen. Das Board of Directors soll den Jahresfinanzbericht aufstellen, der den geprüften Jahresabschluss, den Bericht des Board und Aufstellungen gemäß Artikel 5:25c des Gesetzes zur Finanzaufsicht („WTF“) umfassen soll, und die Gesellschaft soll diesen innerhalb von vier Monaten ab diesem Zeitpunkt allgemein zugänglich machen. Der geprüfte Jahresabschluss mit Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, erläuternden Anmerkungen und Konzernabschluss soll vom Board of Directors der Hauptversammlung der Aktionäre zur Feststellung vorgelegt werden.

Text�der�vom�Board�of�Directors�vorgeschlagenen�Beschlussfassungen

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4 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

text der vom Board of directors vorgeschlagenen BeschlUssfassUngen

siEBTEr�BEscHlUss

Ermächtigung des Board of Directors, Aktien auszugeben und bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen Aktionäre auszuschließen

ES WURDE BESCHLOSSEN, das Board of Directors hiermit satzungsgemäß und vorbehaltlich Widerrufs durch die Hauptversammlung zu ermächtigen, Aktien der Gesellschaft auszugeben und Bezugsrechte für Aktien einzuräumen, die Teil des genehmigten Kapitals der Gesellschaft sind, vorausgesetzt, dass eine solche Ausgabe fallweise auf einen Wert beschränkt ist, der 1 % des genehmigten Kapitals entspricht, sowie bevorrechtigte Bezugsrechte zu begrenzen oder auszuschließen, beides während eines Zeitraums, der mit der in 2011 abzuhaltenden ordentlichen Hauptversammlung endet.

Eine solche Ermächtigung schließt uneingeschränkt auch die Genehmigung von auf Aktien basierenden langfristigen, leistungsorientierten Vergütungsprogrammen (wie Aktienoptions-, Erfolgsbeteiligungs- und gebundene Aktienpläne) und Aktienbeteiligungsplänen für Mitarbeiter ein. Eine solche Ermächtigung kann auch die Einräumung von Aktienbezugsrechten beinhalten, welche zu einem aus diesen Plänen sich ergebenden oder in ihnen spezifizierten Zeitpunkt ausgeübt werden können und die Ausgabe von Aktien, die aus den frei ausschüttbaren Rücklagen finanziert werden.

AcHTEr�BEscHlUss

Einziehung zurückgekaufter eigener Aktien

ES WURDE BESCHLOSSEN, bis zu 22.987 eigene Aktien, die von der Gesellschaft gehalten werden, einzuziehen. Das Board of Directors und der Chief Executive Officer werden hiermit ermächtigt, mit der Berechtigung der Stellvertretung, diesen Beschluss im Einklang mit dem niederländischen Recht durchzuführen.

nEUnTEr�BEscHlUss

Erneuerung der Ermächtigung des Board of Directors zum Rückkauf eigener Aktien

ES WURDE BESCHLOSSEN, den Board of Directors zu ermächtigen, innerhalb eines neuen Zeitraums von 18 Monaten, beginnend mit dem Datum dieser Hauptversammlung, eigene Aktien in beliebiger Form, einschließlich Finanzinstrumente, im Umfang von bis zu 10 % des ausgegebenen Kapitals der Gesellschaft an der Börse oder anderweitig gegen Bezahlung zu einem Preis zurückzukaufen, der zwischen dem Nennwert der Aktie und dem laufenden höchsten Gebot an den Handelsplätzen des geregelten Marktes des Landes liegt, in dem der Kauf getätigt wird. Diese Ermächtigung ersetzt die im siebten Beschluss der Hauptversammlung vom 26. Mai 2008 erteilte Ermächtigung.

ZEHnTEr�BEscHlUss

Ernennung von Herrn Wilfried Porth zum Mitglied des Board of Directors

ES WURDE BESCHLOSSEN, Herrn Wilfried Porth mit Wirkung ab Ende dieser Hauptversammlung zum Mitglied des Board of Directors zu ernennen.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 5

Erklärungen�zu�den�vom�Board�of�Directors�vorgeschlagenen�Beschlussfassungen

ErsTEr�BEscHlUss

Annahme des Berichts des Board of Directors

Wir empfehlen, dass diese Hauptversammlung den Bericht des Board of Directors – entprechend den niederländischen gesetzlichen Vorschriften und Empfehlungen mit Kapiteln über Corporate Governance, Dividendenpolitik, vorgeschlagener Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board of Directors, wie in diesem Bericht des Board beschrieben – annimmt.

ZwEiTEr�BEscHlUss

Feststellung der geprüften Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2008

Wir empfehlen, dass diese Hauptversammlung die geprüften Jahresabschlüsse für 2008 feststellt und beschließt.

DriTTEr�BEscHlUss

Zustimmung zu Ergebnisverwendung, Ausschüttung und Auszahlungstermin

Wir empfehlen, dass diese Hauptversammlung beschließt, dass der in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2008 ausgewiesenen Nettogewinn von 1.572 Mio. € den Gewinnrücklagen zugeführt und aus den ausschüttungsfähigen Rücklagen am 8. Juni 2009 ein Bruttobetrag von 0,20 € pro Aktie an die Aktionäre gezahlt wird.

Ab Mittwoch den 3. Juni 2009 wird die EADS-Aktie an den Börsen in Frankfurt, Paris und Spanien ex Dividende gehandelt. Die Dividende wird am 8. Juni 2009 an diejenigen Aktionäre ausgezahlt, die am 5. Juni 2009 über EADS-Aktien verfügen.

ViErTEr�BEscHlUss

Entlastung der Mitglieder des Board of Directors

Wir empfehlen dieser Hauptversammlung, den Mitgliedern des Board of Directors Entlastung für die Führung der Unternehmensgeschäfte im Geschäftsjahr 2008 zu erteilen.

FünFTEr�BEscHlUss

Bestellung der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009

Wir empfehlen dieser Hauptversammlung, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 die Firmen Ernst & Young Accountants L.L.P., eingetragener Sitz in Antonio Vivaldistraat 150, 1083 HP Amsterdam, Niederlande, und KPMG Accountants N.V., eingetragener Sitz in Fascinatio Boulevard 200, 3065 WB Rotterdam, Niederlande. Wir schlagen die Erneuerung der Bestellung dieser Abschlussprüfer für das laufende Geschäftsjahr aufgrund ihrer einschlägigen Qualifikation, Fähigkeiten und Unabhängigkeit vor.

sEcHsTEr�BEscHlUss

Änderung des Artikels 29 Paragraph 2 der Satzung der Gesellschaft

Wir empfehlen dieser Hauptversammlung, die Änderung der Satzung der Gesellschaft zu genehmigen, um niederländischem Recht zu entsprechen, das vorschreibt, dass der Jahresfinanzbericht der Gesellschaft innerhalb von vier Monaten nach dem Ende des Geschäftsjahres verfügbar sein muss.

siEBTEr�BEscHlUss

Ermächtigung des Board of Directors, Aktien auszugeben und bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen Aktionäre auszuschließen

Wir empfehlen dieser Hauptversammlung, die Ermächtigung des Board of Directors, Aktien der Gesellschaft von bis zu 1 % des genehmigten Kapitals auszugeben und bevorrechtigte Bezugsrechte zu begrenzen oder auszuschließen, und zwar für den Zeitraum, der mit der in 2011 abzuhaltenden ordentlichen Hauptversammlung endet. Dies schließt auch die Ermächtigung, LTIPs sowie ESOPs zu genehmigen, ein, da die vorausgegangene Ermächtigung mit Ende dieser Hauptversammlung erlischt. Die Gesellschaft wird in 2009 möglicherweise einen ESOP auflegen, der vom Board genehmigt werden müsste.

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6 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

erklärUngen zU den vom Board of directors vorgeschlagenen BeschlUssfassUngen

AcHTEr�BEscHlUss

Einziehung zurückgekaufter eigener Aktien

Wir empfehlen, dass diese Hauptversammlung die Einziehung von bis zu 22.987 zurückgekauften eigenen Aktien genehmigt, um den Verwässerungseffekt zu kompensieren, der sich durch Ausübung von Aktienoptionen aus den SOPs 2000 und 2002 ergab.

nEUnTEr�BEscHlUss

Erneuerung der Ermächtigung des Board of Directors zum Rückkauf eigener Aktien

Wir empfehlen, dass diese Hauptversammlung die dem Board of Directors erteilte Ermächtigung erneuert, innerhalb eines neuen Zeitraums von 18 Monaten, eigene Aktien in beliebiger Form, einschließlich Finanzinstrumente, an der Börse oder anderweitig zurückzukaufen. Diese Ermächtigung wird die von der Hauptversammlung vom 26. Mai 2008 erteilte Ermächtigung ersetzen. Das Board of Directors wird den Zweck der von der EADS zu realisierenden Aktienrückkaufprogramme entsprechend den gegebenen Anforderungen und Möglichkeiten fallweise bestimmen. Für Zusatzinformationen zu den Aktienrückkaufprogrammen der EADS – einschließlich deren Bestimmungszwecken, Eigenschaften und aktuellem Stand – sei auf die EADS-Website www.eads.com, Rubrik „Investor Relations“, und die den zuständigen Börsenaufsichtsbehörden vorgelegten bzw. von diesen freigegebenen Unterlagen verwiesen, welche in dieser Rubrik zur Einsichtnahme bereitstehen.

ZEHnTEr�BEscHlUss

Ernennung von Herrn Wilfried Porth zum Mitglied des Board of Directors

Am 14. April 2009 hat Herr Rüdiger Grube seinen Rücktritt als Chairman des EADS Board bekannt gegeben und das Board hat entschieden, mit sofortiger Wirkung Herrn Bodo Uebber als seinen Nachfolger in dieser Position zu bestimmen. Herr Rüdiger Grube hat auch seinen Rücktritt als Mitglied des Board bekannt gegeben und das Board hat entschieden, dieser Hauptversammlung Herrn Wilfried Porth als seinen Nachfolger für die verbleibende Amtszeit (d. h. bis zur Hauptversammlung in 2012) in dieser Position vorzuschlagen.

Wir empfehlen daher, dieser Hauptversammlung Herrn Wilfried Porth als Mitglied des Board zu ernennen, mit Wirkung ab Ende dieser Hauptversammlung.

Bodo Uebber

Bodo Uebber wurde im April 2009 zum Chairman der EADS ernannt. Er ist seit 2003 Mitglied des Vorstands der Daimler AG. Derzeit ist er für den Bereich Finanzen, Controlling, Auftragswesen und Daimler Financial Services zuständig. 2001 wurde er zum Vorstandsmitglied und Chief Financial Officer der Daimler Financial Services AG ernannt und dann 2003 Vorstandsvorsitzender der Daimler Financial Services AG sowie stellvertretendes Vorstandsmitglied der Daimler AG. Davor bekleidete er verschiedene Finanzposten bei der DASA AG, Dornier Luftfahrt GmbH und der MTU Aero Engines GmbH. Herr Uebber studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Karlsruhe und schloss sein Studium mit Diplom ab.

Wilfried Porth

Wilfried Porth ist seit April 2009 Mitglied des Vorstands der Daimler AG. Derzeit ist er verantwortlich für das Ressort Personal, gleichzeitig ist er Arbeitsdirektor des Unternehmens. Seit 2006 war er Executive Vice President MB Transporter und zuvor war er Geschäftsführer der Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corp. Davor bekleidete er verschiedene Ingenieur- und Managementposten bei der Daimler-Gruppe, hiervon mehrere Jahre im Ausland. Herr Porth studierte Maschinenbau an der Universität Stuttgart und schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur ab.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 7

Bericht�des�Board�of�Directors

Wir freuen uns, Sie zur ordentlichen Hauptversammlung der European Aeronautic Defence and Space Company EADS N.V. (im Folgenden „EADS”, „das Unternehmen“ oder „der Konzern“ genannt) begrüßen zu dürfen. Auf der Tagesordnung stehen insbesondere:

erstens die Annahme des Berichts des Board of Directors („ ● Board-Bericht“) über die Aktivitäten der EADS im Geschäftsjahr 2008;

zweitens die Präsentation der EADS-Jahresabschlüsse für die zwölf Monate von Januar bis Dezember 2008, die Vorlage dieser ●

Abschlüsse sowie der Ergebnisverwendung und der Dividenden-Ausschüttung für diesen Zeitraum zu Ihrer Genehmigung;

drittens die Bestellung der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009; ●

viertens, die Entlastung der Mitglieder des Board („das ● Board“) von ihrer Haftung für ihre Aktivitäten im Geschäftsjahr 2008;

fünftens, die Änderung der Satzung der Gesellschaft; und ●

sechstens und letztens, Genehmigung der Erneuerung der finanziellen Ermächtigung des Board (i) Aktien auszugeben und ●

bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen Aktionäre auszuschließen, (ii) eigene Aktien der Gesellschaft zurückzukaufen und (iii) zurückgekaufte eigene Aktien der Gesellschaft einzuziehen.

Die Unterlagen für die Hauptversammlung enthalten:

die Tagesordnung dieser Hauptversammlung; ●

die Beschlussvorschläge, die Ihnen zum Ende dieser Hauptversammlung zur Verabschiedung vorgelegt werden; ●

den vorliegenden Board-Bericht; ●

den Einzel- und den Konzernabschluss für 2008 und zu Vergleichszwecken die entsprechenden Informationen für das Jahr 2007; sowie; ●

die Bestätigungsvermerke der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young Accountants L.L.P. und KPMG Accountants N.V. ●

1.AllgemeinerÜberblick

Seit ihrer Gründung im Juli 2000 durch den Zusammenschluss der damaligen Firmen Aerospatiale Matra, DaimlerChrysler Aerospace AG („DASA“) und Construcciones Aeronáuticas S.A. („CASA“) ist die EADS in ihren meisten Geschäftsfeldern ein anerkannt führendes Unternehmen. EADS hat Bereiche wie Airbus, Eurocopter, Eurofighter, Astrium, MBDA und das industrielle Ariane-Netzwerk, in denen bereits eine langjährige Zusammenarbeit praktiziert wurde, unter eine einheitliche Führung gestellt.

Mit 118.349 Mitarbeitern zum Jahresende 2008 und einem Umsatz von 43,3 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2008 ist EADS Europas führendes und das weltweit zweitgrößte Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen.

Bezogen auf ihre Marktanteile rangiert EADS unter den zwei größten Herstellern von Verkehrsflugzeugen und Zivilhubschraubern, kommerziellen Trägerraketen und Lenkflugkörpersystemen und hat auch an den Märkten für Militärflugzeuge, Satelliten, Verteidigungselektronik und den hiermit verbundenen Dienstleistungen führende Positionen inne. Die Geschäftstätigkeit von EADS ist in vier Geschäftsbereiche gegliedert: (i) Airbus und Airbus Military, (ii) Eurocopter, (iii) Verteidigung und Sicherheit sowie (iv) Astrium.

Im Jahr 2008 erwirtschaftete EADS 74,5 Prozent ihres Umsatzes an zivilen Märkten und 25,5 Prozent im Verteidigungssektor.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

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8 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

die wichtigsten ereignisse 2008

2.DiewichtigstenEreignisse2008

EADS erzielte 2008 zufriedenstellende Ergebnisse, hatte jedoch auch in entscheidenden Programmen Herausforderungen zu bewältigen. Die robuste Performance des Konzerns beruht auf einer soliden Basis und profitierte von starker Nachfrage. Die gesamte Produktpalette verzeichnete beachtliche Auftragseingänge, die 98,6 Milliarden Euro überschreiten. Besonders hervorzuheben sind die Rekordauslieferungen von Flugzeugen und Hubschraubern bei Airbus und Eurocopter. Der ausgezeichnete Cashflow und die beispiellos gute Nettoliquidität bieten uns eine gewisse Widerstandskraft gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise.

Im gesamten Geschäftsjahr 2008 erzielte EADS ein EBIT* von 2,8 Milliarden Euro. Vorteilhaft wirkten sich die gute grundlegende Leistung und Währungseffekte aus, trotz der Schwierigkeiten bei kritischen Programmen. Die Umsätze stiegen um 11 Prozent auf 43,3 Milliarden Euro, der Auftragsbestand erreichte einen neuen Rekordwert von über 400 Milliarden Euro. Getragen von einem Free Cashflow, der alle Erwartungen übertraf, erreichte die Nettoliquidität mit 9,2 Milliarden Euro ebenfalls einen Spitzenwert.

Um den Turbulenzen auf den Finanzmärkten zu begegnen, wurden frühzeitig Gegenmaßnahmen getroffen. Der nachlassende Luftverkehr und die schwierigen Finanzierungsbedingungen lassen einen Rückgang des kommerziellen Flugzeugmarkts durch hinausgezögerte Lieferungen oder sogar Stornierungen erwarten. Ab Oktober 2009 reduziert Airbus die Produktionsraten bei der Single-Aisle-Familie auf 34 Maschinen pro Monat, während die Langstreckenfamilie auf 8,5 Einheiten pro Monat eingefroren wird, um der rückläufigen Nachfrageentwicklung Rechnung zu tragen. Jetzt kommt dem Flugzeughersteller seine Flexibilität zugute, die Produktionspolitik kann problemlos den Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds angepasst werden.

Durch den Umgestaltungsprozess, der 2006 als Reaktion auf die Verzögerungen bei der A380 und auf die Volatilität des US-Dollar begann, kann EADS nun der Krise in besserer Verfassung entgegen treten. Dank einer neuen Organisationsstruktur, schlankerer Geschäftsprozesse und eines sorgsamen Cashmanagements konnte Power8 die Kostenbasis von Airbus deutlich zurückführen und übertraf mit Kosteneinsparungen von etwa 1,3 Milliarden Euro nun schon zum zweiten Mal hintereinander die festgelegten Ziele. Damit ist mehr als die Hälfte des Weges zu dem bis 2010 anvisierten Ziel von 2,1 Milliarden Euro Einsparungen bereits zurückgelegt. Zur Ergänzung des 2007 auf den Weg gebrachten Sanierungsprogramms Power8 setzte EADS weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Gesamtleistung ein: Durch die konzernweite Umsetzung von Power8 Plus sollen in den Jahren 2011 bis 2012 zusätzliche jährliche EBIT*-Beiträge in Höhe von 1 Milliarden Euro erbracht werden. Der Gesamtbetrag

wird sich aus einem Airbus-Beitrag in Höhe von 650 Millionen Euro und von 350 Millionen Euro aus den Bereichen Airbus Military, Eurocopter, Astrium, Verteidigung und Sicherheit sowie der EADS-Zentrale zusammensetzen. Mit dem Programm „Future EADS“ plant EADS zudem eine Verschlankung der Konzernstruktur und eine verbesserte Integration, insbesondere durch die Einführung von Shared Services und Kosteneinsparungsziele in den Jahren 2011 bis 2012 in Höhe von mindestens 200 Millionen Euro.

2008 wurden signifikante Fortschritte bei der Konzentration auf das EADS-Kerngeschäft gemacht. Der Konzern setzte seine Flugzeugkomponenten-Strategie erfolgreich um. Im Laufe des Jahres wurden die Standorte Laupheim und ein Teil von Filton veräußert, gleichzeitig erfolgte eine Verschmelzung der deutschen Standorte Nordenham, Varel und Augsburg zu Premium Aerotec und die französischen Standorte in Méaulte und St. Nazaire Ville zu Aerolia. Beide Unternehmen haben ihren Betrieb am 1. Januar 2009 aufgenommen. Außerdem veräußerte EADS 70 Prozent ihrer Beteiligung an Socata an Daher, behielt aber vorerst noch die verbleibenden 30 Prozent. Gleichzeitig konnte Airbus seine weltweite Produktionskapazität ausbauen. Die neue A320-Endmontagelinie in Tianjin, China, nahm im September den Betrieb auf und soll den Zugang zum schnell wachsenden chinesischen Markt sichern.

Das Jahr 2008 war auch durch Herausforderungen bei den zentralen Entwicklungsprogrammen gekennzeichnet. Das A400M-Programm hat sich verzögert, während Airbus mit dem Produktionshochlauf im Programm A380 vor einer schwierigen Aufgabe steht. Besonders das A400M-Programm soll mit einem klaren und verlässlichen Zeitplan wieder auf den Weg gebracht werden. Im Dezember kündigte EADS an, den Geschäftsbereich Militärische Transportflugzeuge unter der Bezeichnung „Airbus Military“ in Airbus zu integrieren, um Managementstrukturen zu vereinfachen und Synergieeffekte zu nutzen. Diese Integration wird das Management des herausfordernden Militärtransporter-Programms A400M stärken.

Inzwischen haben Airbus Military (der frühere Geschäftsbereich Militärische Transportflugzeuge) und EADS bekannt gegeben, dass man über Occar den Erstkunden-Nationen einen neuen Programmansatz vorgeschlagen hat, mit dem Ziel, einen geeigneten Weg zur Fortführung des Programms zu finden. Airbus Military und EADS wollten Gespräche über den Zeitplan des Programms, Änderungen weiterer Vertragsinhalte und insbesondere über technische Merkmale dieses Militärflugzeugs aufnehmen. Im Hinblick auf die Vielschichtigkeit militärischer Entwicklungsprogramme schlug Airbus Military vor, die Serienproduktion erst wieder aufzunehmen, wenn nach der Flugerprobung die entsprechende

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

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Bericht des Board of directors

die wichtigsten ereignisse 2008

Reife nachgewiesen ist. Auf diesem neuen Weg würde die Zeitspanne zwischen dem Beginn der Testflüge der A400M und der ersten Auslieferung drei Jahre betragen. Das Programm könnte zu einer erheblichen Belastung werden. Die finanziellen Konsequenzen eines revidierten Produktionsplans sind allerdings erst abzusehen, wenn die zeitliche Verfügbarkeit der Maschinen und missionskritischen Systeme definiert und die Stellungnahme von Occar zu diesem Vorschlag vorliegt.

Im zivilen Geschäft nahm das Jahr 2008 einen starken Anfang, mit einem Auftragsbestand in neuer Rekordhöhe, und auch die Aktivitäten im Verteidigungs- und Behördengeschäft entwickelten sich vielversprechend. Im zweiten Halbjahr gestaltete sich das allgemeine Geschäftsumfeld wegen schwankender Ölpreise und Währungskurse zunehmend unberechenbar und turbulent. Die Finanzwelt wurde von einer Kreditklemme heimgesucht, welche die allgemeinen Wachstumsaussichten, die Vermögen der Privathaushalte und die Liquidität der Industrieunternehmen beeinträchtigten. Trotz geschmälerter Wachstumsprognosen für den Luftverkehr und Hinweisen auf Konsolidierungen in der Airline-Branche konnte das Jahr im Zivilgeschäft mit robusten Auftragsbeständen abgeschlossen werden. Angesichts des verschlechterten Finanzierungsumfeldes werden die Hersteller zweifellos unter Druck stehen, Lösungen für den Finanzierungsbedarf ihrer Kunden zu finden. Klassischerweise vollzieht der Luftverkehr Veränderungen des jährlichen weltweiten BIP nach, was sich folgerichtig im Rückgang der Fracht- und Passagieraufkommen auswirkte. Der sinkende Ölpreis sorgt bei Fluggesellschaften und Unternehmenskunden für einige Erleichterung, und die allgemeine Entspannung bei den Rohstoffpreisen könnte für die Hersteller mittelfristig niedrigere Kosten bedeuten.

Die Verteidigungsausgaben werden voraussichtlich stabil bleiben, da sie in enger Verbindung mit geopolitischen Spannungen und Sicherheitsanforderungen stehen und auch durch wirtschaftliche Überlegungen bedingt sind. Dank der langfristigen Natur von Investitionen in den Segmenten Verteidigung und Raumfahrt sind diese kurzfristig weniger stark von Schwankungen betroffen. Zusätzlich sind Investitionen im Verteidigungsbereich ein effizientes Instrument, um die Industriestruktur eines Landes aufrechtzuerhalten und High-Tech-Arbeitsplätze zu sichern. Obwohl Erfahrungswerte nahelegen, dass die neue US-Regierung im Jahresverlauf 2009 Veränderungen am Verteidigungsetat vornehmen könnte, ist es ebenso möglich, dass irgendwelche erheblichen Eingriffe in dieses Budget wegen der im letzten Quartal des Jahres angesetzten vierjährigen Überprüfung der Streitkräfteplanung (Quadrennial Defence Review) verschoben werden. Es ist auch zu berücksichtigen, dass von der Bewilligung des Verteidigungsetats bis zu den entsprechenden Haushaltsausgaben mehrere Monate vergehen.

Im Anschluss an die Ministerkonferenz der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im November forderte der ESA-Rat, es

solle trotz der aktuellen Finanzkrise in Innovationen unter anderem für Raumfahrttechnologie und -dienstleistungen investiert werden.

2008 lieferte Airbus eine Rekordzahl von 483 Flugzeugen aus, 30 mehr als im Vorjahr, obwohl der Flugzeughersteller mit erheblichen Produktionsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Das korrigierte Ziel von zwölf Flugzeugen des Typs A380 wurde 2008 ebenfalls erreicht. In einem für die Weltwirtschaft schwierigen Jahr registrierte Airbus mit Festaufträgen über brutto 900 neue Maschinen einen unerwartet hohen Auftragseingang. Dadurch erreichte der Auftragsbestand eine neue Rekordhöhe von 3.715 Flugzeugen. Nach Abzug von Stornierungen belief sich der Nettoauftragseingang 2008 auf 777 Flugzeuge, dies entspricht einem Marktanteil für Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzplätzen von 54 Prozent nach Stückzahlen und 59 Prozent nach Wert. Die erst jüngst fertiggestellte A350 XWB brachte allein 163 Festaufträge und erhöhte damit die georderte Gesamtzahl auf 478 Flugzeuge für 29 Kunden. Airbus Military musste bei seinem Flaggschiff, dem schweren Transportflugzeug A400M, Verzögerungen hinnehmen, die auch die anderen Geschäftsbereiche und die Finanzergebnisse belasteten. Im September 2008 kündigte EADS eine zeitlich unbestimmte Verzögerung des Erstflugs der A400M an, weil das Triebwerkssystem noch nicht zur Verfügung stand. Andererseits wurde die erste C-295 an Portugal ausgeliefert. Das Mehrzweck-Tank- und Transportflugzeug A330 MRTT konnte vier der fünf internationalen Ausschreibungen für sich entscheiden, darunter das britische Programm FSTA (Future Strategic Tanker Aircraft) (14 Maschinen) und die Aufträge von den Vereinigten Arabischen Emiraten (3) und von Saudi Arabien (3). Das auf der A330 MRTT beruhende Tankflugzeug KC-45 des Herstellers Northrop Grumman konnte sich in der Bewerbung um den Tankflugzeugauftrag der US Air Force zunächst durchsetzen. Allerdings wurde diese Entscheidung später aus juristischen Gründen wegen Verfahrensfehlern bei der Auftragsvergabe durch das DoD (US Department of Defense) revidiert.

Eurocopter hat 2008 seine Geschäftsziele in Bezug auf Hubschrauberverkäufe und Auslieferungen erreicht und den Umsatz um 7,5 Prozent gesteigert. Die Produktion war um 20 Prozent höher als 2007 und insgesamt wurden 588 Hubschrauber ausgeliefert. Dank ihrer ausgezeichneten Leistungen und niedrigen Lebenszykluskosten sicherten sich Hubschrauber aus dem Hause Eurocopter einen Anteil von 53 Prozent am zivilen und halbstaatlichen Markt; der Hersteller konnte zudem die Zahl der Militäraufträge weiter erhöhen. Ende Dezember überschritt der Auftragsbestand 14 Milliarden Euro bzw. 1.515 Hubschrauber. Der Auftragseingang war weiterhin von der intensiven Nachfrage nach neuen Hubschraubermodellen und Dienstleistungen im Wert von 4,9 Milliarden Euro geprägt; darunter Aufträge für 715 neue Hubschrauber, 36 Prozent zivile und 64 Prozent militärische.

Zu den technischen Fortschritten des Jahres 2008 zählt die vollständige Qualifikation der Tiger-Varianten HAP und UHT, der Produktionshochlauf im Programm NH90 und die

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10 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

Auslieferung der ersten in Finnland und Australien montierten NH90-Hubschrauber. Seit der Auslieferung des 50. UH-72A Lakota an die US Army zählt auch die US Navy zu den Lakota-Kunden. Inzwischen wurde mit der Produktion des ersten, mit chinesischen Partnern entwickelten Prototyps EC175 begonnen.

Die mehrjährige kontinuierliche Verbesserung der Innovationsfähigkeit und Effizienz stärken Astrium und festigen die Wettbewerbsposition. Mit dem Andocken des Forschungslabors Columbus und des unbemannten Versorgungsfahrzeugs ATV an die internationale Raumstation ISS hat Astrium als Hauptauftragnehmer dieser europäischen ISS-Beiträge Anfang 2008 historische technische Erfolge errungen. Für die Trägerrakete Ariane 5, die sich mit einer ununterbrochenen Serie von 28 erfolgreichen Starts seit 2003 als äußerst zuverlässig erwiesen hat, gingen mit 13 Bestellungen mehr als die Hälfte der auf dem freien Markt gehandelten Aufträge ein. Zudem absolvierte die M51, Frankreichs ballistisches Raketensystem der neuesten Generation, ihren abschließenden Testflug.

Obwohl der Markt der Telekommunikationssatelliten leicht rückläufig ist, konnte die Astrium-Geschäftseinheit Satellites ihren Marktanteil halten. Sie erhielt zwei neue Aufträge, brachte sieben Telekommunikations- und zwei Beobachtungssatelliten in ihre Umlaufbahnen. ESA bestellte bei Astrium drei größere Forschungssatelliten, Chile und Spanien erteilten Aufträge über jeweils einen Beobachtungssatelliten. Die Geschäftseinheit Services ist nun für den Einsatz bereit. Paradigms sicheres Kommunikationssystem hat den vollständigen Betrieb aufgenommen und steht seit der Auslieferung des dritten und letzten Satelliten, Skynet 5C, dem Verteidigungsministerium Großbritanniens für Fernmeldedienste zur Verfügung. Ähnliche Kommunikationsprogramme für Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate machten gute Fortschritte.

Während etablierte Produkte wie Eurofighter, Flugkörper und Radare zum Wachstum des Geschäftsbereichs Verteidigung und Sicherheit (DS) beitragen, eröffneten auch unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) und integrierte Sicherheitslösungen dank immer wettbewerbsstärkerer Technologien zunehmend Wachstumschancen.

Nachdem im Eurofighter-Programm die letzten der 148 Mehrrollen-Kampfflugzeuge der ersten Tranche ausgeliefert wurden, beginnt nun die Lieferung der 236 Flugzeuge der zweiten Tranche. Der Geschäftsbereich Verteidigung und Sicherheit ist der einzige europäische Anbieter sowohl großer als auch kleiner UAV-Systeme. Die Arbeiten an der Studie zur Risikominimierung im Projekt zum „Advanced UAV“ wurden im Hinblick auf die Fähigkeitsanforderungen von Frankreich, Deutschland und Spanien fortgeführt. Bei den Auslieferungen in den französischen Programmen DRAC und SIDM wurden Meilensteine erreicht. Ferner erhielt die US Army Zieldrohnen. Im Einklang mit der Konzernstrategie baute DS seine Kompetenzen im Bereich Sicherheitslösungen weiter aus. Die Übernahme von PlantCML eröffnete den Zugang zum amerikanischen Markt. In Peking kam dem TETRA-Mobilfunknetz von EADS – dem größten in ganz Asien – eine zentrale Rolle für die Sicherheit bei den Olympischen Sommerspielen 2008 zu.

Das Jahr 2008 hat EADS im Sinne der „Vision 2020“-Strategie weiter gestärkt. Auch wenn dem Konzern noch zahlreiche, weithin beachtete Herausforderungen bevorstehen, hat er bei der Bewältigung seiner Schwierigkeiten Stärke und Entschlossenheit bewiesen. Die Liquiditätslage sorgt für Stabilität in einer destabilisierten Weltwirtschaft. In Zeiten des Konjunkturabschwungs genießt der Schutz der Liquidität höchste Priorität, wie auch die weitere Steigerung unserer Fähigkeit, Herausforderungen in zentralen Entwicklungsprogrammen zu meistern. Für EADS kann die Krise eine Chance sein, sich zu verändern und sich zu einer schlankeren, effizienteren Organisation zu entwickeln.

3.ÄnderungenderKapitalverhältnisseundEntwicklungdesAktienkurses

3.1� Aktionärsstruktur�und�stimmrechte

Ausgegebenes�GrundkapitalZum 31. Dezember 2008 betrug das ausgegebene Grundkapital von EADS 814.769.112 Euro, aufgeteilt in 814.769.112 Aktien zum Nennwert von je 1 Euro. Das emittierte Aktienkapital von EADS zu diesem Datum entspricht 27,16 Prozent des

genehmigten Kapitals von 3.000.000.000 Euro, aufgeteilt auf 3.000.000.000 Aktien. Der Inhaber einer ausgegebenen Aktie besitzt eine Stimme und hat Anrecht auf einen Gewinnanteil, der sich proportional zur Höhe seiner Beteiligung am emittierten Aktienkapital bemisst.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 11

Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

Änderungen�des�Grundkapitals�oder�der�mit�den�Aktien�verbundenen�rechteJeder Aktionär hat im Falle der Ausgabe neuer Aktien ein Bezugsrecht auf neue Aktien entsprechend seiner zum Zeitpunkt der Aktienausgabe bestehenden Beteiligung vorbehaltlich der nachstehenden Ausnahmen. Kein Bezugsrecht wird bei Ausgabe von Aktien gegen Sacheinlage und bei Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Gesellschaft bzw. an Mitarbeiter einer Konzerngesellschaft gewährt. Zu den vertraglichen Bestimmungen hinsichtlich dieser Bezugsrechte siehe „3.4 Beziehungen zwischen den Hauptaktionären“.

Die Ausgabe von EADS-Aktien erfolgt durch Beschluss der Aktionärsversammlung. Ferner kann die Aktionärsversammlung das Board of Directors für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren dazu ermächtigen, neue Aktien auszugeben und die Bedingungen der Ausgabe festzulegen.

Das Bezugsrecht kann durch Beschluss der Aktionärsversammlung beschränkt oder ausgeschlossen werden. Das Bezugsrecht kann auch vom Board of Directors beschränkt oder ausgeschlossen werden, sofern die Aktionärsversammlung das Board of Directors für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren dazu ermächtigt, die neuen Aktien unter Beschränkung oder Ausschluss von Bezugsrechten auszugeben. Aktionärsversammlungsbeschlüsse dieser Art müssen mit einer Zweidrittel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden, wenn bei besagter Versammlung weniger als die Hälfte des ausgegebenen Grundkapitals anwesend oder vertreten ist.

Gemäß den auf der ordentlichen Hauptversammlung vom 4. Mai 2007 verabschiedeten Beschlussfassungen der Aktionäre wurde das Board of Directors ermächtigt, EADS-Aktien auszugeben und bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen

Aktionäre auszuschließen, vorausgesetzt, dass sich diese Ermächtigung auf höchstens 1 Prozent des genehmigten Aktienkapitals der EADS beschränkt. Die Ermächtigung wurde für den mit dieser Hauptversammlung endenden Zeitraum erteilt. Die Aktionäre werden gebeten, diese Ermächtigung auf dieser Hauptversammlung zu erneuern.

Auf der Hauptversammlung vom 26. Mai 2008 wurde dem Board ferner genehmigt, innerhalb eines Zeitraums von 18 Monaten ab diesem Datum Aktien der EADS zurückzukaufen, und dies mit jeglichen Mitteln einschließlich derivativer Finanzinstrumente sowie an jeglicher Börse oder auf anderem Wege, sofern und so lange EADS durch solche Rückkäufe nicht das Eigentum an mehr als 10 Prozent des emittierten Aktienkapitals von EADS erwirbt. Die Aktionäre werden gebeten, diese Ermächtigung auf dieser Hauptversammlung zu erneuern.

Die Aktionärsversammlung kann das ausgegebene Grundkapital durch die Einziehung von Aktien oder durch Herabsetzung des Nennwerts der Aktien im Wege einer entsprechenden Satzungsänderung herabsetzen, wobei eine solche Satzungsänderung einer Mehrheit von mindestens zwei Drittel der bei der Aktionärsversammlung abgegebenen Stimmen bedarf. Auf dieser Hauptversammlung wird vorgeschlagen bis zu maximal 22.987 Aktien einzuziehen.

wertpapiere,�die�Zugang�zum�Kapital�der�Gesellschaft�gewährenAußer den Aktienoptionen, die für die Zeichnung von EADS-Aktien gewährt werden (siehe „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 36: Aktienbasierte Vergütung“) gibt es keine Wertpapiere, die sofort oder langfristig Zugriff auf das Aktienkapital von EADS ermöglichen.

Die nachstehende Tabelle zeigt die mögliche Verwässerung, die bei Ausübung aller Aktienoptionen, die bis zum 31. Dezember 2008 ausgegeben wurden, eintreten würde:

Anzahl Aktien

Verwässerungs-prozentsatz des

KapitalsAnzahl der

Stimmrechte

Verwässerungs-prozentsatz

der Stimmrechte*

gesamtzahl der eads-aktien, die zum 31. dezember 2007 ausgegeben wurden 814.769.112 96,69% 811.627.354 96,67%

gesamtzahl der eads-aktien, die nach ausübung von aktienoptionen ausgegeben werden könnten

27.935.589 3,31% 27.935.589 3,33%

Potenzielles Grundkapital der EADS insgesamt 842.704.701 100% 839.562.943 100%

* der potenzielle verwässerungseffekt durch ausübung dieser aktienoptionen bezogen auf stimmrechte bzw. kapital kann durch aktienrückkaufprogramme der gesellschaft bzw. die anschließende einziehung von zurückgekauften aktien reduziert werden..

Veränderungen�des�ausgegebenen�Aktienkapitals�in�20082008 kaufte EADS 227.887 Aktien direkt zurück oder im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung mit einer Bank, EADS-Aktien im Auftrag von EADS mittels derivativer Finanzinstrumente zurückzukaufen, um Verwässerungseffekte

zu kompensieren, die durch die Ausgabe von Aktien in Zusammenhang mit der Ausübung von Aktienoptionen aus verschiedenen Stock Option Plans (SOPs) entstanden sind. Ferner wurden im Juli 2008 1.291.381 eigene Aktien entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 26. Mai 2008 eingezogen.

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Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

Zusätzlich übten EADS-Mitarbeiter im Jahr 2008 insgesamt 14.200 Aktienoptionen aus, die das Unternehmen ihnen im Rahmen des im Jahr 2003 angebotenen SOP eingeräumt hatte. Infolgedessen wurden im Jahr 2008 entsprechend 14.200 neue Aktien emittiert.

Schließlich hat das Board gemäß den im Rahmen der Hauptversammlung vom 4. Mai 2007 erteilten Ermächtigung 2008 die Durchführung eines Mitarbeiter-Aktienprogramms (Employee Share Ownership Plan, „ESOP“) bewilligt. Im Rahmen des Programms wurden im Juli 2008 2.031.820 gezeichnete Aktien ausgegeben.

AktionärsstrukturDie EADS vereinigt die Aktivitäten von Aerospatiale Matra („Aerospatiale Matra“ oder „ASM“), der DaimlerChrysler Aerospace AG („DASA AG“) – mit Ausnahme bestimmter Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – und der Construcciones Aeronauticas SA („CASA“) in Folge einer Reihe von Transaktionen, die im Juli 2000 abgeschlossen wurden.

In diesen Unterlagen bezieht sich der Begriff „Zusammenschluss zu EADS“ auf den Abschluss der im Juli 2000 von Aerospatiale Matra, DASA AG und Sociedad Estatal de Participaciones Industriales („SEPI“) (eine spanische Staatsholding) vorgenommenen Einbringungen in die EADS, um ihre Aktivitäten in der EADS zu vereinigen.

Der Begriff „indirekte EADS-Aktien“ bezieht sich auf von Daimler AG („Daimler“), SEPI und Société de Gestion de l’Aéronautique, de la Défense et de l’Espace („Sogeade“) gehaltene Aktien, für die die EADS Participations B.V. alle damit verbundenen Stimmrechte ausübt, sowie Lagardère SCA („Lagardère“) und die Société de Gestion de Participations Aéronautiques („Sogepa“) bzw. die Gesellschaften ihrer Firmengruppe, deren EADS-Aktien indirekt über Sogeade gehalten werden und durch Transparenz ihre jeweilige Beteiligung an Sogeade erkennen lassen.

Sofern sich aus dem Zusammenhang nichts anderes ergibt, wird die Aktienbeteiligung der DASA AG an EADS in diesem Bericht als Aktienbesitz von Daimler bezeichnet, und die laut den im vorliegenden Bericht erläuterten Verträgen bestehenden Rechte und Pflichten der DASA AG werden als Rechte und Pflichten von Daimler bezeichnet.

Per 31. Dezember 2008 wurden 22,50 Prozent der EADS-Aktien von DASA AG, einer 66,67 prozentigen Tochtergesellschaft der Daimler Luft- und Raumfahrt Holding AG („DLRH“), die eine 99,90 prozentige Tochtergesellschaft von Daimler ist, gehalten. Die restlichen 33,33 Prozent der Anteile an DASA AG werden von einem Konsortium aus privaten und öffentlichen Investoren gehalten. Sogeade, eine französische Kommanditgesellschaft auf Aktien

(société en commandite par actions), deren Grundkapital zum 31. Dezember 2008 zu 60 Prozent Sogepa (einer französischen Staatsholdinggesellschaft) und zu 40 Prozent Désirade gehört, hält 25 Prozent der EADS-Aktien. Désirade ist eine französische Société par actions simplifiée, die zu 100 Prozent Lagardère gehört. Demnach befanden sich 47,50 Prozent des Grundkapitals der EADS im gemeinsamen Besitz von Sogeade und Daimler, die EADS über eine Personengesellschaft nach niederländischem Recht („Contractual Partnership“) beherrschen. Die spanische Staatsholdinggesellschaft SEPI ist ebenfalls eine Vertragspartei in der Contractual Partnership und hielt 5,49 Prozent des Grundkapitals von EADS. Die Öffentlichkeit (einschließlich der EADS-Mitarbeiter) und die Gesellschaft hielten 46,56 Prozent bzw. 0,39 Prozent des Grundkapitals von EADS. Die République française (der „französische Staat“) hielt direkt 0,06 Prozent dieses Grundkapitals, wobei dieser Aktienbestand spezifischen Bestimmungen unterliegt.

Im April 2006 reduzierte die Daimler AG ihren EADS-Anteil um 7,5 Prozentpunkte und Lagardère stellte Anleihen aus, die in EADS-Aktien umwandelbar sind, und ist daher verpflichtet, ihren Anteil an EADS in den Jahren 2007, 2008 und 2009, jeweils im Juni um je 2,5 Prozent, d.h. insgesamt um 7,5 Prozent zu reduzieren.

Am 9. Februar 2007 traf Daimler eine Vereinbarung mit einem Konsortium von privaten und öffentlichen Investoren, durch das Daimler ihre Aktienbeteiligung an EADS von 22,5 Prozent auf 15 Prozent reduzierte, ihre Stimmrechte jedoch behielt, wodurch das Gleichgewicht zwischen den deutschen und französischen beherrschenden Aktionären erhalten bleibt. Daimler hat ihre Beteiligung von 22,5 Prozent am Aktienkapital der EADS in vollem Umfang an ein neues, von Daimler kontrolliertes Unternehmen übertragen, an welchem das Anlegerkonsortium über eine Zweckgesellschaft eine Beteiligung in Höhe von einem Drittel erworben hat. Dies entspricht einem tatsächlichen Anteil von 7,5 Prozent des EADS-Kapitals. Daimler kontrolliert dabei weiterhin die Stimmrechte für das gesamte Paket von 22,5 Prozent der EADS-Aktien. Daimler steht die Option frei, die neue Struktur frühestens am 1. Juli 2010 aufzulösen. Findet die Auflösung der Struktur statt, ist Daimler berechtigt, den Investoren entweder EADS-Aktien zukommen zu lassen oder Barabfindungen auszuzahlen. Kommt es zur Ausgabe von EADS-Aktien an die Investoren, genießen der deutsche Staat sowie über Sogeade auch der französische Staat und Lagardère Vorkaufsrechte auf diese EADS-Aktien, damit das Gleichgewicht zwischen der deutschen und der französischen Seite gewahrt bleibt.

Das nachstehende Diagramm veranschaulicht die Eigentümerstruktur der EADS zum 31. Dezember 2008 (Prozent des Kapitals/der Stimmrechte) vor Ausübung ausstehender Aktienoptionen, die für die Zeichnung von EADS-Aktien gewährt wurden. Siehe „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 36: Aktienbasierte Vergütung“.

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Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

Entwicklung�in�2008�und�Anfang�2009Im Juni 2008 gab Lagardère Bonds aus, die zweite von insgesamt drei Raten (von jeweils 2,5 Prozent). Bekanntlich gab Lagardère im April 2006 Mandatory Exchangeable Bonds aus. Die bei Fälligkeit der Bonds zu liefernden EADS-Aktien werden maximal 7,5 Prozent des Aktienkapitals der EADS bzw. 61 Millionen Aktien entsprechen.

Am 26. Januar 2009 haben Lagardère und Natixis, der alleinige Bezieher und Inhaber der ausstehenden, von Lagardère im Jahr 2006 ausgegebenen Mandatory Exchangeable Bonds, ein Änderungsabkommen zum Bezugsvertrag unterzeichnet, in dem auf Initiative von Natixis vereinbart wurde, den Tilgungstermin der Mandatory Exchangeable Bonds – und damit folglich den Liefertermin für das dritte Paket von EADS-Aktien – vom 25. Juni 2009 auf den 24. März 2009 vorzuverlegen. Gemäß den

Bestimmungen dieses Änderungsabkommens beabsichtigt Lagardère, 20.370.000 EADS-Aktien am 24. März 2009 an Natixis zu übergeben; dies entspricht 2,5 Prozent des EADS-Kapitals und der Stimmrechte.

recht�zur�Teilnahme�an�AktionärsversammlungenJeder Inhaber von einer oder mehr Aktien kann an Aktionärsversammlungen persönlich oder durch schriftlich bevollmächtigte Vertreter teilnehmen und das Rede- und Stimmrecht entsprechend der Satzung ausüben.

Ein Aktionär oder eine andere Person, die berechtigt ist, an der Aktionärsversammlung teilzunehmen, kann sich durch mehr als einen Bevollmächtigten vertreten lassen, vorausgesetzt, dass nur ein Bevollmächtigter pro Aktie benannt wird.

* eads participations B.v. übt die mit den von sogeade, daimler und sepi verpfändeten eads-aktien verbundenen stimmrechte aus, wobei die drei partner den rechtstitel an ihrem jeweiligen aktienbesitz behalten.** der französische staat übt die mit diesen eads-aktien (die bei der caisse des dépôts et consignations deponiert sind) verbundenen stimmrechte in derselben Weise aus wie eads participations B.v. die in der

contractual partnership gepoolten stimmrechte ausübt.*** aktien, die der französische staat aufgrund der privatisierung von aerospatiale matra im Juni 1999 nach der verteilung ohne zahlung einer gegenleistung an bestimmte ehemalige aktionäre dieses Unternehmens

hält. alle gegenwärtig vom französischen staat gehaltenen aktien müssen auf dem markt veräußert werden.**** dlrh befindet sich zu 99,90% im Besitz von daimler; der restliche aktienbestand wird von privataktionären gehalten.***** zum 31. dezember 2008 hält die gesellschaft direkt oder indirekt über eine andere gesellschaft, an der sie direkt oder indirekt zu über 50% beteiligt ist, 3.141.758 eigene aktien. die von der gesellschaft

gehaltenen eigenen eads-aktien sind nicht stimmberechtigt.

Angaben zu der Anzahl der Aktien und Stimmrechte, die die Mitglieder des Board of Directors und des Executive Committee halten, befinden sich in den „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 36: Aktienbasierte Vergütung“

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Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

Hat die Gesellschaft Namensaktien ausgegeben, so kann das Board of Directors in der Einberufung bestimmen, dass diejenigen Personen an der Aktionärsversammlung teilnehmen, das Wort ergreifen und sich an der Abstimmung beteiligen können, die an dem in der Einberufung bestimmten Datum zur Ausübung dieser Rechte autorisiert und als solche in dem zu diesem Zweck erstellten Aktionärsregister eingetragen sind, unabhängig davon, wer dazu autorisiert ist, diese Rechte am Tag der Aktionärsversammlung auszuüben.

Alle Personen, die berechtigt sind, die oben genannten Rechte (entweder persönlich oder aufgrund einer schriftlichen Vollmacht) auszuüben und die in einer Weise an der Aktionärsversammlung von einem anderen Ort aus teilnehmen, dass der oder die Versammlungsleiter zu der Überzeugung gelangt/gelangen, dass die besagte(n) Person(en) ordnungsgemäß an der Aktionärsversammlung teilnimmt/teilnehmen, gilt/gelten als anwesend oder vertreten, kann/können sich an der Abstimmung beteiligen und wird/werden bei der Berechnung des Quorums berücksichtigt.

Aktionäre, die Inhaberaktien halten, und solche Personen, die die oben genannten Rechte aus diesen Aktien wahrnehmen wollen, um an der Aktionärsversammlung teilzunehmen oder eine Stimme abgeben zu können, müssen ihre Aktienzertifikate oder Dokumente, die ihre Rechte verbriefen, gegen Ausstellung einer Hinterlegungsbescheinigung an den vom Board of Directors bestimmten und in der Einberufung der Aktionärsversammlung angegebenen Orten hinterlegen.

Der letzte Hinterlegungstag für die Aktienzertifikate und die Dokumente, die die vorgenannten Rechte verbriefen, muss in der Einberufung der Aktionärsversammlung bekannt gemacht werden. Dieser Tag darf nicht mehr als fünf Werktage und in keinem Fall mehr als sieben Tage vor der Aktionärsversammlung liegen.

Die Inhaber von Namensaktien müssen dem Board of Directors in dem oben genannten bekannt gemachten Zeitraum ihre Absicht, an der Versammlung teilzunehmen, schriftlich mitteilen (das Board muss eine solche schriftliche Mitteilung spätestens an dem Tag erhalten, der in der Einberufung angeführt ist).

Die Inhaber der in dem in Amsterdam geführten Aktionärsregister registrierten Aktien können diese durch Euroclear France S.A. halten. In diesem Fall werden die Aktien im Namen von Euroclear France S.A. im Aktionärsverzeichnis registriert.

Aktionäre, die ihre EADS-Aktien durch Euroclear France S.A. halten und an einer Aktionärsversammlung teilnehmen wollen, müssen bei ihrer Depotbank eine Eintrittskarte beantragen und von Euroclear France S.A. eine Stimmvollmacht gemäß den Angaben in der Aktionärsversammlungseinberufung erhalten. Ein Aktionär kann auch beantragen, direkt (und nicht durch Euroclear France S.A.) in das Aktionärsregister aufgenommen zu werden. Allerdings sind die Aktien nur dann an der Börse

handelbar, wenn sie im Namen von Euroclear France S.A. im Aktionärsregister geführt werden.

Um ihr Stimmrecht auszuüben, können die Aktionäre auch über ihre Depotbank Weisungen an Euroclear France S.A. oder eine hierzu bestimmte andere Person gemäß den Angaben in der Aktionärsversammlungseinberufung erteilen.

Im Einklang mit der Satzung der Gesellschaft kann EADS ein „Registrierungsdatum“ festlegen, an welchem die Personen, die berechtigt sind, an Aktionärsversammlungen teilzunehmen und abzustimmen, zu diesem Zweck registriert werden, unabhängig davon, wer am Tag tatsächlich Aktien des Unternehmens hält. Es können auch elektronische Kommunikationswege für die Einberufung von, für die Teilnahme an und für die Stimmabgabe bei Aktionärsversammlungen bereit gestellt werden. Die Einführung solcher elektronischen Kommunikationsmittel hängt von der Verfügbarkeit der notwendigen technischen Mittel und der Marktpraxis ab.

Obligatorisches�öffentlichen�übernahmeangebots

niederländisches�recht

Gemäß niederländischem Recht sind Aktionäre verpflichtet, ein öffentliches Angebot für alle emittierten und ausstehenden Aktien des Aktienkapitals von EADS zu machen, wenn sie – einzeln oder gemeinsam mit Dritten handelnd (gemäß Definition unten), direkt oder indirekt – über wenigstens 30 Prozent der Stimmrechte bei EADS (wesentliche Kontrolle) verfügen. Zusätzlich zu anderen bestehenden Ausnahmen, die nachstehend angeführt sind, betrifft die Verpflichtung, ein öffentliches Angebot zu legen, nicht auf Personen zu, die zu dem Zeitpunkt, als das niederländische Recht wirksam wurde, bereits – einzeln oder gemeinsam mit Dritten handelnd – wenigstens 30 Prozent der Stimmrechte bei EADS besaßen.

Im niederländischen Recht bezieht sich „gemeinsam mit Dritten handelnd“ auf natürliche Personen, juristische Personen oder Gesellschaften, wenn diese auf der Grundlage einer Vereinbarung kooperieren, mit dem Ziel, eine wesentliche Kontrolle (wie oben definiert) in der Zielgesellschaft zu erreichen, oder wenn sie mit der Gesellschaft mit der Zielsetzung zusammenarbeiten, den Erfolg eines bereits verkündeten öffentlichen Angebots für Aktien in dieser Gesellschaft zu verhindern. Folgende Kategorien natürlicher Personen, juristischer Personen oder Gesellschaften werden gemäß niederländischem Recht als „gemeinsam mit Dritten handelnd“ angesehen: (i) juristische Personen oder Gesellschaften, die eine Firmengruppe bilden, (ii) juristische Personen oder Gesellschaften und ihre Tochtergesellschaften, und (iii) natürliche Personen und ihre Tochtergesellschaften.

Zusätzlich zu der oben angeführten Ausnahme, betrifft die Verpflichtung zur Abgabe eines öffentlichen Angebots auch

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 15

Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

nicht natürliche Personen, juristische Personen oder Gesellschaften, die u.a.:

aufgrund einer bedingungslosen Erklärung ● ein öffentliches Angebot für alle Aktien (oder Hinterlegungszertifikate) in der Zielgesellschaft zu machen, eine wesentliche Kontrolle erwirbt;

eine von der Zielgesellschaft unabhängige juristische Person ●

ist, die, nachdem von dritter Seite ein öffentliches Angebot bekannt gegeben wurde, eine wesentliche Kontrolle erwirbt, vorausgesetzt, diese Person (i) hält die Aktien an der Zielgesellschaft für einen maximalen Zeitraum von zwei Jahren und zu dem Zweck, die Zielgesellschaft zu schützen, und (ii) das Unternehmensziel dieser Person ist der Erhalt der Interessen der Zielgesellschaft;

eine von der Zielgesellschaft unabhängige juristische Person ●

ist, die Hinterlegungszertifikate für die Aktien in der Zielgesellschaft ausgestellt hat;

eine wesentliche Kontrolle erwirbt aufgrund: (i) eines ●

konzerninternen Aktientransfers, der eine wesentliche Kontrolle darstellt, oder (ii) eines Transfers zwischen einer Muttergesellschaft und ihrer Tochtergesellschaft;

gemeinsam mit Dritten handelnd eine wesentliche Kontrolle ●

erwerben, wenn es sich dabei um eine oder mehrere natürliche Personen, juristische Personen oder Gesellschaften handelt, wobei in einem solchen Fall die Verpflichtung zur Legung eines öffentlichen Angebots bei jener natürlichen Person, juristischen Person oder Gesellschaft liegt, die bei der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft die meisten Stimmrechte ausüben kann;

als Treuhänder handelt (wenn und insoweit sie Stimmrechte ●

nicht nach eigenem Ermessen ausüben kann).

Die Verpflichtung zur Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots kommt auch nicht zur Anwendung, wenn:

die natürliche ● Person, juristische Person oder Gesellschaft nach dem Erwerb der wesentlichen Kontrolle diese innerhalb einer Frist von 30 Tagen verliert, sofern (i) der Verlust dieser Kontrolle aufgrund eines Transfers auf eine natürlichen Person, juristischen Person oder Gesellschaft entsteht, auf die eine der obigen Ausnahmen zutrifft, oder (ii) der Erwerber der wesentlichen Kontrolle seine Stimmrechte innerhalb dieses dreißigtägigen Zeitraums ausgeübt hat; oder wenn

die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft sich ●

vorab mit dem Erwerb der wesentlichen Kontrolle durch einen Dritten einverstanden erklärt, und zwar mit einem Stimmenanteil von 95 Prozent unter Ausschluss der Stimmen des Dritten und seiner Partner.

Unter niederländischem Recht kann ein Minderheitsaktionär einen Anbieter, der wenigstens 95 Prozent des emittierten Aktienkapitals und die zugehörigen Stimmrechte besitzt, zum Kauf seiner Aktien auffordern. Diese Forderung sollte vor der

Enterprise Chamber des Berufungsgerichts in Amsterdam innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Annahmefrist für das öffentliche Angebot gestellt werden.

satzung�der�Gesellschaft

Falls der direkte oder indirekte Erwerb von Aktien der Gesellschaft dazu führt, dass ein Rechtsträger, alleine oder gemeinsam mit Dritten handelnd, direkt oder indirekt eine Beteiligung erwirbt, die ihm die Kontrolle von 33 1/3 Prozent oder mehr des ausgegebenen Grundkapitals oder der Stimmrechte der Gesellschaft ermöglicht, ist dieser Rechtsträger oder sind diese Rechtsträger gemäß Artikel 15 der Satzung verpflichtet, den Aktionären ein uneingeschränktes öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb aller Aktien zu unterbreiten oder dafür Sorge zu tragen, dass ein solches Angebot abgegeben wird. Dieses Angebot muss allen geltenden Vorschriften oder sonstigen gesetzlichen Bestimmungen der Länder entsprechen, in denen die Aktien der Gesellschaft börsennotiert sind.

Wird ein solches Angebot nicht innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach der Mitteilung an die Gesellschaft, dass eine Beteiligung an der Gesellschaft in Höhe von 33 1/3 Prozent erreicht oder überschritten ist, abgegeben (oder entspricht das Angebot nicht den geltenden Vorschriften oder gesetzlichen Bestimmungen der Länder, in denen die Aktien der Gesellschaft notiert sind) oder, sollte keine Bekanntgabe des Angebots innerhalb einer Frist von 15 Tagen nach Erhalt einer Mitteilung vom Board of Directors der Gesellschaft, die bestätigt, dass die Pflicht zur Abgabe des öffentlichen Übernahmeangebots besteht, erfolgen, haben laut Artikel 16 der Satzung alle Personen, die verpflichtet sind, das besagte Übernahmeangebot abzugeben, den Prozentsatz der Aktien, den sie über die 33 1/3 Prozent hinaus am ausgegebenen Grundkapital der EADS (der „überschüssige Prozentsatz“) halten, innerhalb einer Frist, die in einer vom Board of Directors zugesandten Umtauschmitteilung angegeben ist, in Depotzertifikate umzutauschen, die von der Stichting Administratiekantoor EADS (die „Stiftung“) auszugeben sind. Ab dem Datum, das in der vom Board of Directors zugesandten Mitteilung angegeben ist, wird das Recht auf Teilnahme an den Aktionärsversammlungen und den Abstimmungen sowie die Dividendenberechtigung hinsichtlich des überschüssigen Prozentsatzes ausgesetzt. Wenn die Person, die verpflichtet ist, ihre dem überschüssigen Prozentsatz entsprechenden Aktien in Depotzertifikate der Stiftung umzutauschen, diesen Umtausch binnen einer Frist von 14 Tagen nach einer weiteren Mitteilung des Board of Directors nicht durchgeführt hat, so erhält die Gesellschaft das unwiderrufliche Recht, diese Aktien in von der Stiftung ausgegebene Depotzertifikate umzutauschen. In der Satzung der Stiftung ist vorgesehen, dass die Stiftung nicht berechtigt ist, als Aktionär an den Hauptversammlungen der Gesellschaft teilzunehmen, das Wort zu ergreifen und für die von ihr gehaltenen Aktien das Stimmrecht auszuüben, es sei denn, das Board of Directors der Stiftung ist der Auffassung, dass eine derartige Handlung zur

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Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

Erfüllung der in der Satzung vorgesehenen Bestimmungen für das obligatorische Übernahmeangebot erforderlich ist.

Die Verpflichtung zur Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots kommt in den folgenden Fällen nicht zur Anwendung (Artikel 17 der Satzung der Gesellschaft):

(i) bei einer Übertragung von Aktien auf die Gesellschaft selbst oder auf die Stiftung;

(ii) bei einer Depot-, Clearing- oder Abrechnungsstelle, die in dieser Eigenschaft handelt, vorausgesetzt, die Bestimmungen des vorstehend bezeichneten Artikels 16 der Satzung finden Anwendung bezüglich der Aktien, die für Personen gehalten werden, die gegen die Bestimmung der oben beschriebenen Artikel 15 und 16 der Satzung verstoßen haben;

(iii) bei einer Übertragung von Aktien durch die Gesellschaft oder einer Ausgabe von Aktien durch die Gesellschaft im Rahmen einer Fusion oder Akquisition einer anderen Gesellschaft oder deren Geschäfts;

(iv) bei einer Übertragung von Aktien von einer Partei auf eine andere, die Partei einer Vereinbarung im Sinne der Definition im WMZ von „Konzertierten Parteien“ („Personen, die im Verbund mit anderen eine Kontrollmehrheit erwerben“) ist, sofern die Vereinbarung vor dem 31. Dezember 2000 abgeschlossen wurde (in der durch einen neuen Vertrag aufgrund der Aufnahme von einer oder mehreren neuen Parteien oder dem Ausschluss von einer oder mehreren Parteien geänderten, ergänzten oder

ersetzten Fassung), wobei diese Ausnahme nicht auf eine neue Partei zutrifft, die allein oder gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften und/oder Konzerngesellschaften mindestens 33 1/3 Prozent der Aktien oder Stimmrechte der Gesellschaft hält; diese Ausnahme bezweckt den Ausschluss der Vertragsparteien des Participation Agreement (siehe „3.3.2 Beziehungen zwischen den Hauptaktionären“), in der durch einen neuen Vertrag aufgrund der Aufnahme von einer oder mehreren neuen Parteien oder dem Ausschluss von einer oder mehreren Parteien geänderten, ergänzten oder ersetzten Fassung, von der Verpflichtung, im Falle einer Übertragung der Aktien untereinander ein obligatorisches Übernahmeangebot abgeben zu müssen; oder

(v) bei einer Übertragung von einem Aktionär auf eine Tochtergesellschaft, an der er mehr als 50 Prozent des Kapitals hält, oder von einem Aktionär auf eine Gesellschaft, die mehr als 50 Prozent des Kapitals eines solchen übertragenden Aktionärs hält.

Änderungen�der�satzung�der�GesellschaftGemäß der EADS-Satzung ist für Beschlüsse zur Änderung der Satzung eine Zweidrittelmehrheit der bei einer Hauptversammlung der Aktionäre abgegebenen gültigen Stimmen erforderlich. Ab dem Tag der Einberufung der Versammlung bis nach deren Ende muss der Antrag mit dem genauen Wortlaut der vorgeschlagenen Ergänzung in der EADS-Zentrale sowie an einem vom Board zu bestimmenden Ort in Amsterdam zur Einsichtnahme durch Aktionäre zur Verfügung stehen.

3.2� EnTwicKlUnG�DEs�EADs-AKTiEnKUrsEs�im�JAHr�2008

In einem vom Konjunkturrückgang beeinträchtigten Marktumfeld durchlief der Kurs der EADS-Aktie im Jahr 2008 starke Schwankungen. Am 31. Dezember schloss die Aktie beim Kurs von 12,03 Euro – um 45 Prozent niedriger als Ende 2007 – und folgte so dem um 43 Prozent abgesackten Börsenindex CAC40.

Nachdem 2008 die Turbulenzen im Finanzsektor auf die Realwirtschaft übergriffen, damit einen steilen Abschwung auslösten und Regierungen zur Rettung einiger angeschlagener Kreditinstitute zwangen, gingen die europäischen Aktien gemeinsam mit den Börsen weltweit auf Talfahrt. Als die schlimmste Kreditkrise seit der Großen Depression der Dreißigerjahre die Märkte erschütterte, brachen Europas Börsenindizes um mehr als 40 Prozent ein und verzeichneten ihren bislang stärksten jährlichen Rückgang.

Um den Wert der EADS zu bestimmen, orientierten sich die Marktakteure im ungewissen volkswirtschaftlichen Kontext und Börsenumfeld offenbar an zwei zentralen Faktoren: den Bewegungen des Dollarkurses und den Anzeichen einer weltweiten

Konjunkturabschwächung, die in der Regel zum Rückgang des Luftverkehrsmarkts führt und hierdurch nicht nur das Risiko von Auftragsverschiebungen oder -stornierungen bei den Flugzeugherstellern steigert, sondern im Lichte der Kreditverknappung auch einen wachsenden Bedarf an Kundenfinanzierungen zeitigt. Hinzu kam, dass der stark schwankende Ölpreis (das Barrel kostete Ende 2008 nur noch 37 US-Dollar und hatte damit seit seinem historischen Höchststand im Juli 2008 einen Wertverlust von mehr als 74 Prozent erlitten) die Anleger bis September stärker beeinflusste als die langfristige Unternehmensentwicklung. Die konzerneigenen Probleme bei der Ausführung von Großprogrammen (Entwicklung der A400M und Hochlauf der A380-Produktion) fielen bei den Investitionsentscheidungen ebenfalls sehr ins Gewicht. Dennoch wurden der solide Cashflow und die hohe Nettoliquidität, in denen sich eine starke operative Performance und ein dynamischer Auftragseingang widerspiegelten, von den Finanzmärkten positiv bewertet – sorgen sie doch in Zeiten der Finanzkrise für ein gewisses Maß an Belastbarkeit.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 17

Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

3.3� DiViDEnDEnpOliTiK

Die verbesserten operativen Leistungen in Serienprogrammen und die starke Cash-Entwicklung ermöglichten einen Gewinn je Aktie von 1,95 Euro und rechtfertigen eine Erhöhung der Ausschüttung an die Aktionäre.

Das Board of Directors wird der Hauptversammlung eine Ausschüttung in Höhe von 0,20 Euro je Aktie vorschlagen (Bruttoausschüttung je Aktie 2008: 0,12 Euro). Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung wird die Auszahlung am 8. Juni 2009 erfolgen.

3.4� BEZiEHUnGEn�ZwiscHEn�DEn�HAUpTAKTiOnÄrEn

Es folgt eine Zusammenfassung der seit der EADS-Gründung bestehenden, die Beziehungen zwischen den Gründungsunternehmen des Konzerns bestimmenden Vereinbarungen: (i) zur Einschränkung der Ausübung von Stimmrechten und (ii) zur Einschränkung der Übertragung von Aktien.

Die wesentlichen Vereinbarungen, die die Beziehungen zwischen den Gründern der EADS regeln, sind zum einen der den Zusammenschluss zu EADS zwischen Daimler, DASA AG, Lagardère, Sogepa, Sogeade und SEPI markierende Beteiligungsvertrag (nachstehend „Participation Agreement“ genannt) sowie ein dem niederländischen Recht unterliegender Gesellschaftsvertrag (nachstehend „Sogeade-Aktionärsvertrag“ genannt), der bei der Durchführung des Zusammenschlusses zu EADS zwischen Sogeade, DASA AG, SEPI and EADS Participations B.V. (nachstehend „Contractual-Partnership-Vertrag“ genannt) abgeschlossen worden ist und bestimmte Bedingungen des Participation Agreement wiederholt sowie eine bestimmte Anzahl weiterer Verträge (vor allem ein Aktionärsvertrag, der nach dem Zusammenschluss zwischen Sogepa und Lagardère abgeschlossen wurde, und ein Vertrag zwischen dem französischen Staat, Daimler und DCLRH). EADS Participations B.V. ist eine nach niederländischem Recht errichtete Gesellschaft mit beschränkter Haftung (besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid) und ist die geschäftsführende Gesellschafterin der Contractual Partnership. Die von Daimler, Sogeade und SEPI gehaltenen indirekten EADS-Aktien wurden an die EADS Participations B.V. verpfändet, der in Übereinstimmung mit dem Contractual Partnership Vertrag das ausschließliche Recht zugesprochen wurde, die mit den verpfändeten Aktien verbundenen Stimmrechte auszuüben (darunter das Teilnahme- und Mitspracherecht bei Aktionärsversammlungen).

Die vorstehenden Verträge regeln u.a. die folgenden Angelegenheiten:

die Zusammensetzung des Board ● of Directors von EADS, EADS Participations B.V. und Sogeade Gérance (geschäftsführende Gesellschafterin (gérant commandité) der Sogeade);

die Übertragungsbeschränkungen ● bei Aktien von EADS und Sogeade;

die Vorkaufs- und Miterwerbsrechte von Daimler, Sogeade, ●

Sogepa und Lagardère;

die Abwehr feindlicher Übernahmeversuche Dritter; ●

● die Folgen eines Beherrschungswechsels bei Daimler, Sogeade, Lagardère, Sogepa oder SEPI;

eine Verkaufsoption, die Sogeade Daimler unter bestimmten ●

Bedingungen für ihre EADS-Aktien gewährt;

bestimmte Rechte des französischen Staates bezüglich ●

gewisser strategischer Entscheidungen über u.a. die Geschäfte von EADS mit ballistischen Raketen; und

bestimmte Beschränkungen der Beteiligung des französischen ●

Staates an EADS.

Weitere Informationen zu den Verträgen zwischen den Hauptaktionären von EADS finden sich weiter unten.

Die�Organisation�der�EADs�participations�B.V.Das Board of Directors von EADS Participations B.V. wird zu gleichen Teilen von Daimler und Sogeade nominiert (wobei Sogeade bei seinen Ernennungen Vorschläge von Lagardère berücksichtigt). Daimler und Sogeade nominieren jeweils zwei Directors, außer wenn Anderweitiges vereinbart wurde, und die Daimler-Directors und die Sogeade-Directors haben gemeinsam das Recht, den Chairman und den Chief Executive Officer zu bestellen und abzuberufen. Zusätzlich hat SEPI das Recht, einen Director zu nominieren, sofern der Anteil von SEPI an EADS mindestens 5 Prozent beträgt, jedenfalls jedoch bis zur ordentlichen Hauptversammlung der Aktionäre im Jahr 2012. Der Chairman muss entweder Franzose oder Deutscher sein und der Chief Executive Officer hat der anderen Nationalität anzugehören.

Diese Struktur verleiht Daimler und Sogeade dieselben Rechte zur Ernennung der Mehrzahl der Mitglieder des Board of Directors von EADS Participations B.V. Die Beschlüsse des Board of Directors von EADS Participations B.V. erfordern die Zustimmung von mindestens vier Directors.

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18 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

änderungen der kapitalverhältnisse und entwicklung des aktienkurses

übertragung�von�EADs-AktienIm Zeitraum zwischen der Durchführung des Zusammenschlusses zu EADS und dem 1. Juli 2003 (dem „Stillhaltezeitraum“) war die Fähigkeit von Daimler, Sogeade, SEPI, Lagardère, Sogepa und dem französischen Staat eingeschränkt, Aktien der EADS zu übertragen.

Nach dem Ablauf des Stillhaltezeitraums am 1. Juli 2003 sind Daimler, Sogeade, SEPI, Lagardère und Sogepa jeweils berechtigt, ihre EADS-Aktien vorbehaltlich der folgenden Bedingungen an der Börse zu veräußern:

wenn eine Partei EADS-Aktien verkaufen möchte, hat sie ●

gemäß den nachstehenden Bestimmungen vor dem Verkauf ihrer indirekten EADS-Aktien zuerst ihre anderen, nicht indirekten EADS-Aktien zu veräußern;

beim Verkauf indirekter EADS-Aktien sind Daimler (im Fall ●

eines Verkaufs seitens Sogeade), Sogeade (im Fall eines Verkaufs seitens Daimler) oder Sogeade und Daimler (im Fall eines Verkaufs seitens SEPI) berechtigt, ein Vorkaufsrecht auszuüben oder ihre indirekten EADS-Aktien in demselben Verhältnis wie die entsprechenden indirekten EADS-Aktien der entsprechenden Parteien am Markt zu verkaufen;

jeglicher Transfer indirekter EADS-Aktien durch Sogepa oder ●

Lagardère unterliegt dem Vorkaufsrecht zugunsten von Lagardère oder Sogepa, je nach Sachlage. Wird dieses Vorkaufsrecht nicht ausgeübt, können die indirekten EADS-Aktien (a) mit der Zustimmung von Lagardère beziehungsweise Sogepa und auch mit der Zustimmung von Daimler an einen zu benennenden Dritten verkauft werden und (b) wenn diese Zustimmung nicht erteilt wird, können die indirekten EADS-Aktien vorbehaltlich des oben erwähnten Vorkaufsrecht von Daimler an der Börse veräußert werden;

Lagardère und Sogepa haben ein proportionales ●

Mitveräußerungsrecht für ihre indirekten EADS-Aktien; und

die vorgenannten Vorkaufs- und Mitveräußerungsrechte von ●

Lagardère und Sogepa gelten nicht für EADS-Aktien, die von ihnen direkt gehalten werden.

Alle Verkäufe der EADS-Aktien am Markt gemäß des Participation Agreements sollen in einer geordneten Art und Weise stattfinden, um zu gewährleisten, dass möglichst wenige Marktstörungen im Hinblick auf die EADS-Aktien auftreten. Zu diesem Zweck sollten sich die Parteien vor allen derartigen Verkäufen untereinander abstimmen.

Beherrschung�von�EADsWenn ein Dritter, den Daimler oder Sogeade ablehnen (ein „unfreundlicher Dritter“), im Besitz einer direkten oder

indirekten Beteiligung an EADS-Aktien in Höhe von 12,5 Prozent oder mehr ist, die im Rahmen der Contractual Partnership gebündelt sind (eine „qualifizierte Beteiligung“), haben die Parteien des Participation Agreements ihre Beherrschungs- und Einflussmittel uneingeschränkt einzusetzen, um den unfreundlichen Dritten daran zu hindern, seine Rechte oder Befugnisse bezüglich EADS zu erhöhen, außer wenn eine unerwünschte Offerte (wie nachstehend definiert) von dem unfreundlichen Dritten vorliegt, oder bis zu dem Zeitpunkt, an dem Daimler und Sogeade den unfreundlichen Dritten übereinstimmend nicht mehr für einen unfreundlichen Dritten ansehen oder der unfreundliche Dritte keine qualifizierte Beteiligung mehr besitzt.

Nach dem Ablauf des Stillhaltezeitraumes am 1. Juli 2003 ist es den Parteien des Participation Agreements gestattet, ein Angebot (entweder in Form eines Übernahmeangebotes oder eines sonstigen Angebotes) eines unfreundlichen Dritten anzunehmen, das Daimler oder Sogeade ablehnen (eine „unerwünschte Offerte“), wenn dabei nicht die Bestimmungen verletzt werden, die unter anderem vorsehen, dass die Partei, die das Angebot annehmen möchte, ihre EADS-Aktien zuerst Daimler und/oder Sogeade anbieten muss, so dass Daimler und/oder Sogeade im Hinblick auf alle oder einige der EADS-Aktien, die von der Partei gehalten werden, die das unerwünschte Angebot annehmen möchte, von ihren Vorkaufsrechten Gebrauch machen können.

Jeder Verkauf von EADS-Aktien, mit Ausnahme der indirekten EADS-Aktien, seitens Daimler, Sogeade oder Lagardère unterliegt dem jeweiligen Vorkaufsrecht von Sogeade, Daimler und Sogepa, wenn es sich bei dem unfreundlichen Dritten um einen Aktionär und Erwerber von am Markt angebotenen EADS-Aktien handelt. Wenn Sogepa bei einem Verkauf seitens Lagardère ihr Vorkaufsrecht nicht ausübt, kann Daimler ein Vorkaufsrecht ausüben.

pfandrecht�an�EADs-Aktien,�das�der�EADs�participations�B.V.�gewährt�wirdBeim Zusammenschluss zu EADS haben Sogeade, Daimler und SEPI zur Sicherung ihrer Verpflichtungen aus der Contractual Partnership und des Participation Agreements zugunsten der EADS Participations B.V. und der übrigen Parteien der Contractual Partnership ein Pfandrecht an ihren jeweiligen indirekten EADS-Aktien gewährt.

Geschäfte�mit�nahestehenden�parteienSiehe „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 37: Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen“.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 19

Bericht des Board of directors

corporate governance

3.5� ZUKünFTiGE�miTArBEiTEr-AKTiEn�(EsOp)�UnD�lAnGFrisTiGEs�AnrEiZprOGrAmm�(lTip)

Die EADS hat in der Vergangenheit Employee Share Ownership Plans (ESOP) und Long-Term Incentive Plans (LTIP) zur Bindung und Vergütung von Mitarbeitern eingeführt.

Gemäß den auf der ordentlichen Hauptversammlung verabschiedeten Beschlussfassungen der Aktionäre wurde das Board ermächtigt, Aktien auszugeben und bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen Aktionäre auszuschließen. Diese Ermächtigung schließt auch die Bewilligung von ESOPs und LTIPs ein.

Bei ESOPs und LTIPs liegt es im Ermessen des Board, nach seinem alleinigen Gutdünken als entsprechend berechtigt eingestuften Mitarbeitern Aktien anzubieten, Performance- und oder Restricted Units zuzuteilen sowie solche Zuwendungen gegebenenfalls von der Erfüllung von Leistungskriterien abhängig zu machen.

3.5.1� Zukünftige�EsOpsDas Unternehmen plant, 2009 einen ESOP anzubieten, dessen Umsetzung das Board formell bewilligen müsste. Hauptmerkmale des Programms für 2009 wären das Angebot von bis zu rund 2 Millionen Aktien des Unternehmens, d.h. von bis zu 0,25 Prozent des ausgegebenen Grundkapitals, mit einem Abschlag von –20 Prozent im Vergleich zum Marktpreis an alle entsprechend berechtigten Mitarbeiter. Als entsprechend berechtigt werden Inhaber und Inhaberinnen von Arbeitsverträgen mit der EADS oder deren Tochtergesellschaften eingestuft. Als Tochtergesellschaften gelten Unternehmen, deren Kapital zu über 50 Prozent direkt oder indirekt von EADS gehalten wird und Unternehmen, an denen EADS mit über 10 Prozent beteiligt ist und auf deren Unternehmensführung sie erheblichen Einfluss ausübt.

3.5.2� langfristiges�Anreizprogramm�(lTip)�2008�und�zukünftige�lTip

Das Board hat am 13. November 2008 die Einführung des LTIP 2008 genehmigt. Bei Fälligkeit des Programms werden die Zahlungen in bar erfolgen.

EADS ist dem Markttrend gefolgt, der von der Gewährung von Aktienoptionen, Aktien oder leistungsorientierten Units abrückt hin zu Zuteilungen von Aktien zum Nennwert. Entsprechend ist der Umfang der jährlichen EADS-LTIP-Zuteilung künftig anzupassen und damit der Nennwert im Vergleich zur jeweiligen Gesamtzielvergütung der Führungskräfte-Kategorie auf Zielebene aufzuzeigen.

Zu den Übertragungsterminen haben die berechtigen Führungskräfte Anspruch auf Barauszahlungen basierend auf der Anzahl erworbener Units, multipliziert mit dem durchschnittlichen Wert der EADS-Aktie.

Das Board stimmte der Gewährung von 2.192.740 Performance Units und 801.860 Restricted Units an 1.684 Führungskräfte und Angestellte der EADS zu.

Performance Units sind Ansprüche auf Empfang von Barzahlungen basierend auf dem Wert der EADS-Aktie an den jeweiligen Übertragungsterminen. Sie werden Konzern-Führungskräften in Abhängigkeit von ihrer Führungsebene gewährt. Die Übertragung der erworbenen Units ist vom mittelfristigen Geschäftserfolg innerhalb von drei Jahren abhängig.

Restricted Units sind ebenfalls Rechte auf Empfang von Barzahlungen, deren Höhe sich nach dem Wert der EADS-Aktie zum jeweiligen Übertragungstermin richtet. Sie werden ausgewählten Personen als Belohnung für ihre Leistungen und persönliches Potenzial gewährt. Die Übertragung dieser Units ist von der Konzernzugehörigkeit abhängig.

Falls die Leistungskriterien erfüllt werden und/oder die betreffende Führungskraft noch im Unternehmen angestellt ist, berechtigt die Übertragung von Performance Units und Restricted Units die Führungskraft zum Empfang von vier Barzahlungen im Zeitraum von zwei Jahren, wobei die Zahlungen jeweils 25 Prozent der übertragenen Units entsprechen.

Der durch Performance Units gewährte Anspruch beläuft sich mindestens auf 50 Prozent des variablen Anteils der Zielvergütung, bei Erreichen der Leistungsziele auf 100 Prozent und bei hoher persönlicher Leistung auf maximal 150 Prozent.

Als Ergänzung hierzu – und um die Orientierung des EADS-Topmanagements an den langfristigen Wachstumszielen zu untermauern – hat der Board gleichzeitig zum Unit-Plan für 2008 verbindliche Regeln zum Aktienbesitz verabschiedet. Die Mitglieder des EADS Executive Committee werden künftig zum Besitz von EADS-Aktien im Umfang von mindestens 20 Prozent der Anzahl übertragener Units verpflichtet. Diese Anzahl von EADS-Aktien müssen sie jeweils bis zum Ende ihres Mandats als Mitglied des EADS Executive Committee halten.

Der vorgeschlagene LTIP für 2009 wäre ein Unit Plan mit Performance Units und Restricted Units, für den die gleichen allgemeinen Regelungen gelten wie für den „Performance and Restricted Unit Plan“ des Jahres 2008 (siehe oben).

Im Rahmen dieses Plans würden bis zu ca. 3.500.000 Performance Units und Restricted Units gewährt. Diese Anzahl wird erheblich von der Anzahl der Begünstigten und der Entwicklung des Aktienkurses abhängen. Der Wert jeder Unit würde sich jeweils nach einem Durchschnittskurs der EADS-Aktie zum betreffenden Übertragungstermin richten.

Die Durchführung dieses Programms müsste erneut formell vom Board bewilligt werden.

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20 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

corporate governance

4.CorporateGovernance

4.1� GEscHÄFTsFüHrUnG�UnD�KOnTrOllE

4.1.1� Zusammensetzung,�Befugnis�und�Geschäftsordnung

Gemäß Satzung der Gesellschaft ist das Board of Directors für die Geschäftsführung der Gesellschaft verantwortlich.

Das Board of Directors besteht aus höchstens elf Mitgliedern, die von der Hauptversammlung bestellt und abberufen werden. Das Board of Directors beschloss im Rahmen der am 7. Juli 2000 abgehaltenen Sitzung des Board of Directors die Geschäftsordnung zur Regelung interner Angelegenheiten (die „Geschäftsordnung“). Die Geschäftsordnung wurde im Rahmen der Sitzung des Board of Directors vom 5. Dezember 2003 geändert, um Empfehlungen im Hinblick auf Änderungen der Corporate Governance zu berücksichtigen. Diese Geschäftsordnung wurde ferner auf der Sitzung des Board of Directors vom 22. Oktober 2007 geändert, um die während der außerordentlichen Hauptversammlung vom gleichen Tag genehmigten Änderungen der Corporate Governance zu berücksichtigen.

Die Geschäftsordnung bestimmt die Zusammensetzung, die Rolle und die Hauptzuständigkeitsbereiche des Board of Directors und legt die Art und Weise der Ernennung und die Zuständigkeitsbereiche des Chairman und des Chief Executive Officers fest. Die Geschäftsordnung sieht auch die Einrichtung von drei Ausschüssen (das Audit Committee, das Vergütungs- und Besetzungsausschuss und das Strategieausschuss) vor und bestimmt deren Zusammensetzung, Rolle und Geschäftsordnung.

Die Parteien des Participation Agreement (in der am 22. Oktober 2007 geänderten Fassung und dort gemäß Paragraph 3.4) haben zugestimmt, dass die an die indirekten EADS-Aktien gebundenen Stimmrechte von EADS Participations B.V. ausgeübt werden sollen, um sicherzustellen, dass das Board of Directors der EADS die Directors von EADS Participations B.V. und vier zusätzliche unabhängige Directors umfasst.

Gemäß Geschäftsordnung ist ein unabhängiger Director definiert als „ein Director, der weder ein Mitglied der Geschäftsführung, leitender Angestellter, Arbeitnehmer oder Vertreter ist noch anderweitig eine wesentliche kommerzielle oder berufliche Verbindung zur DASA-Gruppe, Lagardère-Gruppe, Sogepa-Gruppe, SEPI-Gruppe, zum französischen Staat, zum deutschen Staat, zum spanischen Staat oder zur EADS-Gruppe unterhält.“

Gemäß dem Participation Agreement besteht das Board of Directors aus elf Mitgliedern wie folgt:

ein Non-Executive Chairman, der auf gemeinsamen Vorschlag ●

der Directors von Daimler und Sogeade ernannt wird;

der Chief Executive Officer der EADS, der auf gemeinsamen ●

Vorschlag der Directors von Sogeade und Daimler ernannt wird;

zwei von Daimler ernannte Directors; ●

zwei von Sogeade ernannte Directors; ●

ein Director, der von SEPI ernannt wird, so lange die von ●

SEPI gehaltenen indirekten EADS-Aktien mindestens 5 Prozent der Gesamtzahl der EADS-Aktien ausmachen, auf jeden Fall aber bis zur Hauptversammlung in 2012; und

vier unabhängige Directors, die gemeinsam vom Chairman ●

und vom Chief Executive Officer von EADS vorgeschlagen und einzeln vom Board bestätigt werden.

Gemäß Satzung der Gesellschaft läuft die Amtszeit für alle Mitglieder des Board of Directors bis zur Hauptversammlung der EADS im Jahr 2012. Danach werden die Mitglieder des Board of Directors bei jeder fünften ordentlichen Hauptversammlung gewählt.

Die Aktionärsversammlung kann darüber hinaus einzelne Mitglieder des Board of Directors jederzeit suspendieren oder abberufen. Die Anzahl der Amtsperioden für einen Director ist nicht begrenzt.

Das Board of Directors ernennt auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade einen Chairman. Der Chairman gewährleistet die ordnungsgemäße Arbeitsweise des Board of Directors insbesondere im Hinblick auf dessen Beziehung zum Chief Executive Officer, mit dem er bezüglich der zentralen strategischen Diskussionen mit externen Partnern, die unter seiner Aufsicht geführt werden, zusammenarbeitet.

Der Chairman soll entweder französischer oder deutscher Nationalität sein, sofern der Chief Executive Officer die jeweils andere Staatsbürgerschaft hat.

Der Chairman kann seinen Rücktritt als Chairman beim Board of Directors einreichen oder auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade vom Board of Directors als Chairman abberufen werden. Seine Amtszeit endet auch, wenn der Chairman als Director abgesetzt wird oder zurücktritt. Unmittelbar nach der Abberufung oder dem Rücktritt des

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Bericht des Board of directors

corporate governance

Chairman und wenn die Directors von Daimler und Sogeade nicht unverzüglich gemeinsam einen neuen Chairman ernennen, bestellt das Board of Directors mit einfacher Mehrheit einen Director (mit der gleichen Staatsbürgerschaft wie der vorherige Chairman) als interimsweise fungierenden Chairman für einen Zeitraum, der zum früheren der folgenden Termine endet: entweder (i) 20 ganze Tage, nachdem die Directors von Daimler und Sogeade gemeinsam einen neuen Chairman ernannt haben (innerhalb dieses Zeitraums wird eine Sitzung des Board of Directors einberufen, um den neuen Chairman auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade zu bestellen) oder (ii) zwei Monate nach der Bestellung des interimsweise eingesetzten Chairman.

Auf einen drei Jahre nach dem Amtsantritt des Chairman mit dem Vorwurf eines Mitglieds des Board of Directors eingereichten Antrag, dass dieser in wesentlichen Punkt(en) zum Nachteil der Gesellschaft von den Zielen abgewichen sei und/oder im Hinblick auf die Umsetzung der vom Board of Director festgelegten Strategie säumig war, tritt das Board of Directors zusammen, um zu entscheiden, ob diese Abweichungen und/oder Säumnisse im betrachteten Zeitraum tatsächlich zutreffend sind, und wenn dies der Fall ist, zu entscheiden, ob dem Chairman erneut das Vertrauen ausgesprochen wird (das „Vertrauensvotum“). Das Board of Directors beschließt bei einem solchen Vertrauensvotum mit einfacher Mehrheit. Der Chairman wird abgesetzt, wenn das Vertrauensvotum nicht zu seinen Gunsten ausgeht, und ein neuer Chairman entsprechend der obigen Festlegungen eingesetzt.

Das Board of Directors hat auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade einen Chief Executive Officer bestellt, der für das Tagesgeschäft der Gesellschaft verantwortlich ist. Die Verfahrensweise bezüglich des Rücktritts oder der Abberufung des Chief Executive Officers und gegebenenfalls seiner Ablösung durch einen neuen Kandidaten entspricht der Verfahrensweise für den Chairman. Das Verfahren für das genannte Vertrauensvotum gilt unter den gleichen Bedingungen gleichermaßen für den Chief Executive Officer wie für den Chairman.

Befugnisse�der�Board-mitglieder

Die Gesellschaft wird vom Board of Directors oder vom Chief Executive Officer vertreten. Der Chief Executive Officer darf keine Geschäfte tätigen, die in die Hauptzuständigkeitsbereiche des Board of Directors fallen, es sei denn, diesen Geschäften hat das Board of Directors vorab zugestimmt.

Zu den Hauptaufgaben des Board of Directors zählen unter anderem:

Genehmigung grundlegender Änderungen in Bezug auf Art ●

und Umfang der Konzerntätigkeit;

Genehmigung von Beschlussvorlagen in Bezug auf die ●

Änderung der Satzung der EADS, die der Hauptversammlung der Aktionäre vorgelegt werden (qualifizierte Mehrheit);

Genehmigung der Gesamtstrategie und des Strategieplans des ●

Konzerns;

Genehmigung wesentlicher Punkte des Geschäftsplans und ●

des Jahresbudgets des Konzerns;

Festlegung der wichtigsten Leistungsziele des Konzerns; ●

Ernennung oder Abberufung des Chairmans und des Chief ●

Executive Officer und Entscheidung über die Ernennung oder Abberufung des Chief Executive Officer von Airbus (qualifizierte Mehrheit);

Bestellung der Mitglieder des Executive Committee (siehe ●

unten) in ihrer Gesamtheit, nicht auf individueller Basis;

Erarbeitung und Genehmigung von Änderungen und ●

Ergänzungen der Geschäftsordnung und der Geschäftsordnung für das Executive Committtee (qualifizierte Mehrheit);

Entscheidung über die Besetzungen des Aktionärsausschusses ●

von Airbus, des Corporate Secretary der EADS und der Vorsitzenden des Aufsichtsrats (oder eines vergleichbaren Organs) von anderen wichtigen Konzernunternehmen und Geschäftseinheiten;

Genehmigung wesentlicher Änderungen der ●

Organisationsstruktur des Konzerns;

Genehmigung von Investitionen, Projekten oder ●

Produktentscheidungen oder Veräußerungen des Konzerns mit einem Wert von mehr als 350.000.000 Euro (wobei dies so zu verstehen ist, dass eine qualifizierte Mehrheit nur für Investitionen, Projekte oder Produktentscheidungen oder Veräußerungen der EADS-Gruppe erforderlich ist, deren Wert 500.000.000 Euro übersteigt);

Genehmigung von strategischen Allianzen und ●

Kooperationsvereinbarungen des Konzerns (qualifizierte Mehrheit);

Zustimmung zu Angelegenheiten der Aktionärspolitik, ●

wichtigen Maßnahmen oder wichtigen Ankündigungen für die Kapitalmärkte;

Zustimmung zu allen maßgeblichen Entscheidungen, die sich ●

auf die Konzerngeschäfte mit ballistischen Raketen auswirken (qualifizierte Mehrheit);

Zustimmung zu anderen Maßnahmen und ●

Geschäftsangelegenheiten, die für den Konzern von grundlegender Bedeutung sind oder ein ungewöhnlich hohes Risikoniveau in sich bergen;

Genehmigung aller Vorschläge des Chairman ● und des Chief Executive Officer in Bezug auf die Bestellung der unabhängigen Directors zur Vorlage bei der Hauptversammlung der Aktionäre.

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corporate governance

Abstimmung�und�Geschäftsordnung

Jeder Director hat eine Stimme, sofern für den Fall, dass bei einer Sitzung mehr von Sogeade ernannte Directors als von Daimler ernannte Directors anwesend oder vertreten sind, der bei der Sitzung anwesende von Daimler ernannte Director dieselbe Anzahl Stimmen hat wie die von Sogeade ernannten Directors, die bei der Sitzung anwesend oder vertreten sind, und umgekehrt. Alle Beschlüsse des Board of Directors werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst (sechs anwesende oder vertretene Directors, die für den Beschluss stimmen), ausgenommen die Abstimmungen über bestimmte Angelegenheiten, die nur mit einer Stimmenmehrheit einschließlich Einstimmigkeit der beiden von Sogeade ernannten Directors und der beiden von Daimler ernannten Directors rechtsgültig beschlossen werden können (die qualifizierte Mehrheit). Die Beschlussfähigkeit zur Behandlung einzelner Geschäftsbelange in einer Sitzung des Board of Directors erfordert die Anwesenheit von mindestens einem der von Sogeade benannten Directors und einem der von Daimler benannten Directors. Ein Director kann einen anderen Director ermächtigen, ihn bei einer Sitzung des Board of Directors zu vertreten und in seinem Namen abzustimmen. Eine solche Ermächtigung muss schriftlich erfolgen.

Bei Uneinigkeiten im Board of Directors, außer im Falle von Uneinigkeiten, die Daimler berechtigen, die ihr von Sogeade gewährte Verkaufsoption auszuüben, wird die Angelegenheit an Arnaud Lagardère (oder eine andere von Lagardère benannte Person) als Vertreter von Sogeade und an den Vorstandsvorsitzenden von Daimler weitergeleitet. Falls es sich bei der betreffenden Angelegenheit um eine Sache handelt, die auf der EADS-Hauptversammlung zu behandeln ist, wird der Hauptversammlung

die Angelegenheit zur Beschlussfassung vorgelegt, wobei Sogeade, Daimler und SEPI kein Stimmrecht zusteht. Dies gilt auch bei Uneinigkeiten, bei deren Eintritt Daimler die ihr von Sogeade gewährte Verkaufsoption ausüben kann (in diesem Fall jedoch nur mit Zustimmung von Sogepa und Daimler).

Gemäß der Geschäftsordnung ist das Board of Directors befugt, aus den Reihen seiner Mitglieder Ausschüsse zu bilden. Neben dem Audit Committee, dem Vergütungs- und Besetzungsausschuss und dem Strategieausschuss darf das Board of Directors andere Ausschüsse bilden, auf die es gewisse untergeordnete oder ergänzende Entscheidungsbefugnisse übertragen kann, die die gemeinsame Verantwortung aller Directors jedoch nicht aufheben. Der Ausschuss ist nur beschlussfähig, wenn mindestens ein von Sogeade und mindestens ein von Daimler benannter Director bei der Ausschusssitzung anwesend sind. Alle Ausschussbeschlüsse erfordern die einfache Mehrheit ihrer Mitglieder.

Ergänzend zur Geschäftsordnung wird die Arbeit des Board of Directors durch die internen Richtlinien für das Board of Directors (die „Directors’ Guidelines“) geregelt, die vor dem Hintergrund der Corporate Governance Best Practices beschlossen wurden. Die Directors’ Guidelines bestehen aus einer Charta für Directors (der „Directors’ Charter“), in der die Rechte und Pflichten der Mitglieder des Board of Directors festgeschrieben sind, einer Charta für das Audit Committee (die „Audit Committee Charter“) einer Charta für den Vergütungs- und Besetzungsausschuss die „Remuneration and Nomination Charter“ und einer Charta für den Strategieausschuss (die „Strategic Committee Charter”), die jeweils die Aufgaben der entsprechenden Ausschüsse festlegt.

ZUsAmmEnsETZUnG�DEs�BOArD�OF�DirEcTOrs

Name AlterBeginn der Amtszeit

(als Mitglied des Board of Directors) Ende der Amtszeit Hauptfunktion Status

rüdiger grube 57 2004, wieder gewählt in 2005 und 2007 2012 chairman von eads non-executive

louis gallois 65 2000, wieder gewählt in 2005 und 2007 2012 chief executive officer von eads executive

rolf Bartke 62 2007 2012 chairman der kuka agvon daimler

ernannt

dominique d’hinnin 49 2007 2012 chief financial officer von lagardèrevon sogeade

ernannt

Juan manuel eguiagaray Ucelay

63 2005, wieder gewählt in 2007 2012studiendirektor der fundación

alternativasvon sepi

ernannt

arnaud lagardère 48 2003, wieder gewählt in 2005 und 2007 2012 general partner und ceo von lagardèrevon sogeade

ernannt

hermann-Josef lamberti 53 2007 2012 vorstandsmitglied der deutsche Bank ag Unabhängig

lakshmi n. mittal 58 2007 2012president and chief executive officer von

arcelormittalUnabhängig

sir John parker 66 2007 2012 chairman von national grid Unabhängig

michel pébereau 67 2007 2012 chairman von Bnp paribas Unabhängig

Bodo Uebber 49 2007 2012 vorstandsmitglied der daimler agvon daimler

ernannt

anmerkung: die geschäftsadresse aller mitglieder des Board of directors in allen eads-angelegenheiten ist:mendelweg 30, 2333 cs leiden, niederlande.

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Bericht des Board of directors

corporate governance

Weitere Informationen und andere Mandate der einzelnen Board-Mitglieder sind auf der Website www.eads.com zu finden.

4.1.2� Die�Arbeit�des�Board�of�Directors�im�Jahr�2008

sitzungen�des�Board�of�Directors

2008 trat das Board of Directors neunmal zusammen und wurde durch die Geschäftsberichte des Chief Executive Officers regelmäßig über Entwicklungen, rollierende Prognosen sowie strategische und operative Pläne informiert. Die durchschnittliche Teilnahmequote an diesen Sitzungen betrug 80 Prozent.

Themen, die bei den Sitzungen des Board of Directors eingehend diskutiert wurden, und Geschäftsvorfälle, die von diesem genehmigt wurden, waren: die Strategie der EADS (inklusive Fragen zu M&A und zum Wettbewerbsumfeld), wichtige Geschäftsangelegenheiten, wie die Anstrengungen zur Aufholung in den Programmen A380 und A400M, die Umsetzung der Programme „Future EADS“ und Power8 Plus bei Airbus, die Fortschritte beim A350-Programm und die künftige Produktstrategie von Airbus, regelmäßige Aktualisierungen der übrigen Programme, die Genehmigung von operativen Plänen, Fragen der Umstrukturierung, des Budgets, die Finanzergebnisse und -prognosen des Konzerns sowie Diskussionen bezüglich der Umsetzung einer Compliance-Organisation. Das Board of Directors befasste sich außerdem mit Fragen der Personalentwicklung, wie z.B. der Qualifikation des Managements und der Vergütung (einschließlich eines langfristigen Leistungsplans und eines Mitarbeiteraktienplans) sowie der Anwerbung, Beibehaltung und der Entwicklung von High Potentials, um die Qualität des EADS-Managements sowie die multinationale Führungsstruktur des Konzerns für die Zukunft zu sichern. Das Board wurde auch über die Entscheidungen informiert, MTA unter der Bezeichnung Airbus Military in Airbus zu integrieren und eine Koordination (ohne Fusion) von Astrium und EADS Verteidigung und Sicherheit einzuführen, um technische und wirtschaftliche Synergien zu nutzen. Außerdem erörterte das Board sehr ausführlich die Auswirkung der Finanz- und Wirtschaftskrise auf EADS.

leistungsbewertung�des�Board�of�Directors

Das Board of Directors führt jährlich eine Selbstbewertung seiner Leistung durch, alle drei Jahre erfolgt eine ausführlichere Bewertung durch unabhängige Berater. Aufgrund der Restrukturierung des Board im Oktober 2007 erfolgte in diesem Jahr keine Selbstbewertung, da die Ergebnisse wegen der kurzen Amtszeit des neu gebildeten Board nicht aussagekräftig wären.

Die Selbstbewertung 2008 wurde durch den Corporate Secretary durchgeführt, gestützt auf Einzelgespräche zwischen

jedem einzelnen Board-Mitglied und dem Corporate Secretary. Die Diskussion der Ergebnisse war für eine später anberaumte Sitzung des Board of Directors vorgesehen. In der Auswertung wurde die Rolle des Board, das Verhältnis zwischen seiner Tätigkeit und seinem Auftrag und die Instrumente und Prozesse, die seine Leistung beeinflussen, diskutiert.

Die Leistungsbewertung ergab, dass das Board im Großen und Ganzen mit seiner Zusammenarbeit und dem offenen und transparenten Umgang mit allen Schwierigkeiten im Interesse des Unternehmens zufrieden ist. Nach 16 Monaten der Leistungsbewertung darf man sagen, dass zwar noch Raum für Verbesserungen, aber keine Notwendigkeit für drastische Veränderungen besteht.

Die Mitglieder des Board of Directors betrachten die Häufigkeit und Dauer der Sitzungen als angemessen und sind der Meinung, dass die Themen gründlich und ausführlich erörtert werden. Die vorbereitenden Unterlagen sind qualitativ gut und informativ, jedoch zu detailliert und sollten daher stärker fokussiert sein, um die Entscheidungsfindung bessser zu unterstützen. Allerdings sind die Unterlagen wegen der Komplexität der Geschäftsvorgänge sehr umfangreich, eine Tatsache, die sich im Verhältnis von Informationspräsentation zu Diskussionszeit deutlich widerspiegelt.

Hinsichtlich der Teamarbeit ist die Anwesenheit im Board angemessen, und es besteht die einstimmige Meinung, dass widersprüchliche Ansichten ausgesprochen, Erörterungen offen geführt und Meinungsverschiedenheiten konstruktiv ausgetragen werden. Insgesamt ist das Board der Auffassung, dass es sehr internationale, unterschiedliche und sachdienliche Fähigkeiten vereint mit deutlichem Schwerpunkt auf Finanzkompetenzen, die dazu beitragen, das Unternehmen sicher durch die weltweite Finanzkrise zu steuern.

Die Mitglieder sind zudem der Meinung, durch ihre Arbeit im Board ihre Verpflichtungen erfüllen zu können, das Augenmerk auf Compliance durchzieht diese Tätigkeit dabei wie ein roter Faden. Doch besteht allgemein das Gefühl, dass sich das Board zu sehr mit operativen Angelegenheiten – durch die drängenden Programmschwierigkeiten – und kurzfristigen Themen auseinandersetzt, anstatt sich mit einer längerfristigen Betrachtung zu befassen. Die Mehrheit der Board-Mitglieder möchte daher Fragen mit weiterem Zeithorizont wie Strategie und Nachfolgeplanung mehr Zeit widmen.

Die Committees arbeiten sehr sorgfältig und professionell, die Ankopplung des Bilanzausschusses und des Vergütungs- und Besetzungsausschusses an den Rest des Board ist zufriedenstellend. Allerdings sollten die Committees ihre Sitzungen nicht an den gleichen Tagen wie Board-Sitzungen stattfinden lassen.

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Schließlich wird der Vorsitz des Board und der Committees als sehr kompetent und engagiert bezeichnet.

Die Vielfältigkeit der Fähigkeiten und Erfahrungen der Board-Mitglieder und die Konzentration auf die Tagesordnung sind als herausragende Verbesserungen zu nennen. Die Teilnahmequote an den Sitzungen des Audit und des Vergütungs- und Besetzungsausschusses hat zugenommen.

Der kontinuierlichen Verbesserung der Effizienz in der Führungsspitze und im Management des Konzerns gilt weiterhin das Hauptaugenmerk als einem Schlüsselfaktor für den Erfolg der EADS.

4.1.3� Das�Audit�committeeGemäß Geschäftsordnung gibt das Audit Committee (Bilanzausschuss) dem Board of Directors Empfehlungen über die Bestellung der Abschlussprüfer und die Festlegung ihrer Vergütung sowie über die Genehmigung der Jahres- und Zwischenabschlüsse, bespricht den Prüfungsplan sowie die Prüfergebnisse der Abschlüsse mit den Abschlussprüfern und überwacht die Ordnungsmäßigkeit der internen Kontrollen des Konzerns, der Bilanzierungsgrundsätze und der Finanzberichterstattung. Das Audit Committee ist dafür verantwortlich, dass die internen und externen Prüfungsverfahren ordnungsgemäß geleitet werden und den Prüfungsangelegenheiten in Sitzungen des Board of Directors ausreichende Beachtung geschenkt wird. Die Vorschriften und Verantwortungsbereiche des Audit Committee wurden in der Audit Committee Charter detaillierter niedergelegt.

Das Audit Committee prüft die Vierteljahres-, Halbjahres- und Jahresabschlüsse auf Basis sowohl von vorab ausgehändigten Dokumenten als auch von Gesprächen mit den Abschlussprüfern. Der Leiter der Buchhaltung und der Chief Financial Officer werden zu Zusammenkünften des Audit Committee zur Beantwortung etwaiger Fragen eingeladen.

Hermann-Josef Lamberti ist Vorsitzender des Audit Committee, weitere Mitglieder sind Dominique D’Hinnin, Sir John Parker und Bodo Uebber. Rüdiger Grube und Louis Gallois sind eingeladen, an jeder Tagung des Committee teilzunehmen.

Das Audit Committee tritt viermal im Jahr oder, je nach Bedarf, häufiger zusammen. Im Laufe des Jahres 2008 trat es fünfmal zusammen, mit einer durchschnittlichen Anwesenheitsquote von 75 Prozent, um die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2007 sowie die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2008 des Unternehmens zusammen mit den vierteljährlichen Finanzberichten zu überprüfen sowie Punkte wie Management von Unternehmensrisiken (ERM) und Compliance.

4.1.4� Vergütungs-�und�BesetzungsausschussGemäß Geschäftsordnung gibt der Vergütungs- und Besetzungsausschuss dem Board of Directors Empfehlungen in Bezug auf Ernennungen des Corporate Secretary der EADS, der Mitglieder des Shareholder Committee von Airbus und der Vorsitzenden des Aufsichtsrats (oder eines vergleichbaren Organs) anderer wichtiger Konzerngesellschaften und Geschäftseinheiten sowie die Vergütungsstrategien und langfristigen Vergütungspläne und beschließt die Dienstverträge und sonstigen vertraglichen Angelegenheiten in Bezug auf die Mitglieder des Board of Directors und des Executive Committee. Nach Genehmigung durch den Chairman überprüft es auch die Vorschläge des Chief Executive Officer im Hinblick auf die Ernennung von Mitgliedern des Executive Committee und des Chief Executive Officer von Airbus. Die Geschäftsordnung und die Zuständigkeitsbereiche des Vergütungs- und Besetzungsausschusses wurden in der Remuneration and Nomination Charter detaillierter niedergelegt.

Leitprinzip für die Besetzungen des Konzernmanagements sollte sein, dass der beste Kandidat auf den jeweiligen Posten gesetzt wird („bester Mann für den Job“), während gleichzeitig ein breit gestreutes Gleichgewicht im Hinblick auf die vertretenen Nationalitäten aufrecht erhalten wird, was der Qualität und Kohäsionskraft des Managementteams nicht abträglich sein dürfte. Die Umsetzung dieser Grundsätze sollte keine Beschränkungen bezüglich der Vielfalt der im Executive Managementteam der EADS vertretenen Nationalitäten schaffen.

Sir John Parker ist Vorsitzender des Vergütungs- und Besetzungsausschusses, weitere Mitglieder sind Rolf Bartke, Dominique D’Hinnin und Hermann-Josef Lamberti. Rüdiger Grube und Louis Gallois sind eingeladen, an jeder Tagung des Committee teilzunehmen.

Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss tritt zweimal im Jahr oder, je nach Bedarf, häufiger zusammen. Im Jahr 2008 tagte es viermal, bei einer durchschnittlichen Teilnahmequote von 94 Prozent. Neben Empfehlungen zu wichtigen Stellenbesetzungen innerhalb des Konzerns standen die Überprüfung der Vergütungspolitik (einschließlich Pensionspläne), die Prämienzahlungen für 2007, das langfristige Anreizprogramm sowie der Belegschaftsaktienplan für 2008/2009 und die Überprüfung der Gehälter der Mitglieder des Executive Committee für 2008.

4.1.5� strategieausschussDer Strategieausschuss (Strategic Committee) wurde im Oktober 2007 gegründet. Es ist kein Entscheidungsgremium, sondern eine Entscheidungshlife, die dem Board of Directors der EADS bei der

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Vorbereitung von strategischen Entscheidungen zur Verfügung steht. Laut Geschäftsordnung gibt der Strategieausschuss dem Board of Directors Empfehlungen zu strategischen Entwicklungen, Unternehmensstrategien, wichtigen Fusions- und Übernahmeprojekten, wichtigen Investitionen, Projekten oder Produktentscheidungen oder Veräußerungen sowie wichtigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Rüdiger Grube ist Vorsitzender des Strategieausschusses, weitere Mitglieder sind Louis Gallois, Arnaud Lagardère, Michel Pébereau und Bodo Uebber

Der Strategieausschuss tritt zweimal im Jahr oder, je nach Bedarf, häufiger zusammen. Im Jahr 2008 tagte er viermal. Neben der Freigabe der Strategic Committee Charter überwachte er die Implementierung der EADS-Vision 2020, beobachtete die Aktienkursentwicklung, gab an den Board Emfehlungen zu M&A-Projekten und erörterte das Programm Power8 Plus und den europäischen Konsolidierungsprozess.

4.1.6� insiderhandelsbestimmungenDas Board hat auch Insiderhandelsbestimmungen verabschiedet, die den Handel seiner Mitglieder mit EADS-Aktien unter bestimmten Voraussetzungen einschränkt. Gemäß diesen Insiderhandelsbestimmungen ist es (i) allen Mitarbeitern und Directors untersagt Transaktionen mit EADS-Aktien oder Aktienoptionen durchzuführen, wenn sie Insiderinformationen besitzen, und (ii) bestimmten Personen ist es nur gestattet innerhalb sehr begrenzter Zeiträume mit EADS-Aktien oder Aktienoptionen zu handeln, wenn sie spezielle Informationspflichten bezüglich bestimmter Transaktionen gegenüber dem Insider-Trading-Rules-(ITR)-Beauftragten des Unternehmens und der zuständigen Aufsichtsbehörde für die Finanzmärkte haben. Die seit 1. Januar 2007 gültige aktualisierte Fassung der Insiderhandelsbestimmungen ist auf der Website von EADS (www.eads.com, „Corporate Governance“) bereit gestellt.

interessenkonflikte

EADS verfolgt eine Politik, die darauf setzt, dass jeglicher Interessenkonflikt oder offenkundige Interessenkonflikte zwischen EADS und Mitgliedern des Board vermieden werden (siehe „Directors’ Charter“ auf der Website (www.eads.com, „Corporate Governance“).

4.2� niEDErlÄnDiscHEr�cOrpOrATE-GOVErnAncE-KODEx

Gemäß niederländischem Recht, in Verbindung mit den Bestimmungen des niederländischen Corporate-Governance-Kodex („niederländischer Kodex“), der eine Reihe unverbindlicher Empfehlungen enthält, wendet die Gesellschaft den niederländischen Kodex an oder erläutert gegebenenfalls die Gründe für die Nichtanwendung. Während EADS in ihrem stetigen Bemühen um Einhaltung höchster Standards die meisten der aktuellen Empfehlungen des niederländischen Kodex anwendet, muss sie gemäß dem Grundsatz „Anwendung oder Erläuterung“ die folgenden Erläuterungen abgeben.

Ende 2008 präsentierte das Dutch Corporate Governance Code Monitory Committee diverse Änderungen zum niederländischen Kodex („revidierter Kodex“), die ab oder zum mit dem 1. Januar 2009 beginnend Finanzjahr anzuwenden sind. Im nächsten Board-Bericht für das Finanzjahr 2009 wird EADS erläutern, wie sie die Grundsätze und Best-Practice-Bestimmungen des revidierten Kodex angewendet hat oder gegebenenfalls erklären, aus welchen Gründen eine Vorschrift nicht zur Anwendung kam.

Für das Finanzjahr 2008 gibt EADS folgende Erläuterungen ab:

1.� Die�EADs�ist�ein�beherrschtes�Unternehmen,�deshalb�können�die�meisten�mitglieder�des�Board�of�Directors,�des�Audit�committee,�des�Vergütungs-�und�Besetzungsausschusses�sowie�des�strategieausschusses�von�den�Hauptaktionären�der�EADs�ernannt�und�wieder�abgesetzt�werden.

Wie jedoch anzumerken ist, bestätigte eine Selbstbewertung des Board, dass die Meinungen und Positionen der von den Hauptaktionären benannten Board-Mitglieder in allen wichtigen Gesichtspunkten im Einklang mit den wirtschaftlichen Interessen der Einzelaktionäre stehen. Da keine geschäftlichen Interessenkonflikte zwischen der EADS und den sie kontrollierenden Anteilseignern bestehen und letztere völlig unabhängig voneinander sind, kann davon ausgegangen werden, dass die von den Hauptaktionären benannten Board-Mitglieder

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die Interessen aller Aktionäre in fairer Weise vertreten durch kritisches und voneinander unabhängiges Handeln, das frei von irgendwelchen besonderen Interessen ist. Darüber hinaus fördern die Zusammensetzung des Board, in seiner seit Oktober 2007 neuen Zusammensetzung mit einer erhöhten Anzahl von unabhängigen Mitgliedern, mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Erfahrungshorizonte, und der Ablauf der Sitzungen unabhängige bzw. komplementäre Meinungsäußerungen. Dies erklärt, warum:

(a) vier von elf Board-Mitgliedern unabhängig sind (während NCGK-Klausel III.2.1 empfiehlt, dass nicht mehr als eines der Board-Mitglied nichtunabhängig sein sollte);

(b) alle fünf Jahre sämtliche Board-Mitglieder zurücktreten (während NCGK-Klausel III.3.6. einen Zeitplan für den Wechsel der Board- Mitglieder empfiehlt, um möglichst zu vermeiden, dass zahlreiche Non-Executive Board-Mitglieder gleichzeitig ausscheiden;

(c) an der Spitze des Board of Directors der Chairman steht. Im Falle seines Rücktritts oder seiner Abberufung soll das Board unmittelbar einen neuen Chairman bestimmen. Daher ist kein stellvertretender Chairman erforderlich, der bei Rücktritt die Geschäfte führt (wie von NCGK-Klausel III.4.1(f) empfohlen);

(d) dem Audit Committee zwei Boardmitglieder angehören, die von den Hauptaktionären bestimmt werden (während laut Empfehlung von NCGK-Klausel III.5.1 dem Audit-Committee höchstens ein nicht unabhängiges Mitglied angehören sollte);

(e) dem Vergütungs- und Besetzungsausschuss zwei Boardmitglieder angehören, die von den Hauptaktionären bestimmt werden (während NCGK-Klausel III.5.1 empfiehlt, dass diesem Ausschuss höchstens ein nichtunabhängiges Mitglied angehören sollte);

(f) der Vergütungs- und Besetzungsausschuss der EADS nicht das entscheidende Gremium ist, das für Auswahlverfahren und Vorschläge zur Nominierung von Board-Mitgliedern ist (während NCGK-Klausel III.5.13(a) empfiehlt, dass sich dieses Gremium mit der Erstellung von Auswahlkriterien und Ernennungsverfahren für Board-Mitglieder befasst und NCGK-Klausel III.5.13(d) empfiehlt, dass es Vorschläge für Ernennungen macht).

2.� Zur�Vergütung�der�mitglieder�des�Board�of�Directors:

Wie unter „4.3 Vergütungspolitik und Bezüge der Mitglieder des Board of Directors“ beschrieben, wendet die EADS bei der Vergütung von Executive Mitgliedern (dem CEO) einerseits und Non-Executive Mitgliedern andererseits verschiedene Regeln an.

Bei einer Entlassung des CEO aus dem Unternehmen wird eine Abfindung in Höhe des eineinhalbfachen des Jahres-Zielgehalts

gezahlt, allerdings in Abhängigkeit von der Bedingung, dass das Board der Auffassung ist, dass der Chief Executive Officer wegen Änderungen der EADS-Strategie oder der bisherigen Politik oder der Beherrschung der EADS seine Position nicht mehr länger verteten kann. (Dagegen empfiehlt Bestimmung II.2.7 des NCGK, dass die höchste Vergütung im Falle der Entlassung ein Jahresgehalt ausmachen soll – die „feste“ Komponente der Vergütung – und, sollte das Maximum eines Jahresgehalts für ein Board-Mitglied, das innerhalb der ersten Amtszeit entlassen wird, offenkundig nicht angemessen erscheinen, eine Abfindung von höchstens zwei Jahresgehältern zu zahlen ist). Die Abfindung ist nur dann zu leisten, wenn die durch das Board bewerteten Leistungsvoraussetzungen durch den Chief Executive Officer erfüllt sind. Allerdings reduziert sich die Höhe dieser Abfindung zeitanteilig oder sie entfällt in Abhängigkeit von Alter und Rentenbeginn. Eine Abfindung wird nicht gezahlt, wenn der entlassene CEO das Alter von 65 Jahren vor oder zum Zeitpunkt der Kündigung erreicht hat.

Diese Änderung in der Abfindungspolitik für den Chief Executive Officer wird der Hauptversammlung durch das Board of Directors zur Genehmigung vorgeschlagen.

3.� Die�EADs�ist�an�den�Börsen�in�Frankfurt,�paris�und�spanien�notiert.�Zum�schutze�aller�Geschäftspartner�des�Konzerns�bemüht�sie�sich,�die�einschlägigen�Vorschriften�streng�zu�befolgen�und�sich�an�die�allgemeinen�Usancen�an�diesen�märkten�zu�halten.

(a) Ferner hat die EADS Insider-Handelsregeln eingeführt, die unter anderem den Besitz und Handel von Aktien der EADS und anderer Unternehmen durch die Board-Mitglieder intern regeln. Aus diesem Grund geht die EADS gemäß den o.g. Vorschriften sowie den Bestimmungen und üblichen Verfahren der Länder, in denen sie börsennotiert ist, wie folgt vor.

(b) Die EADS verlangt von Board-Mitgliedern nicht, jegliche Änderungen in ihrem Eigentum an Wertpapieren niederländischer börsennotierter Unternehmen regelmäßig dem EADS Compliance Officer zu melden (während NCGK-Klauseln II.2.6 und III.7.3 solche Meldungen empfehlen, außer für den Fall, dass ein Board-Mitglied ausschließlich in börsennotierte Investmentfonds investiert).

(c) Die EADS verlangt von Board-Mitgliedern nicht, EADS-Wertpapiere als langfristige Investitionen zu behandeln (während NCGK-Klausel III.7.2 diese Art der Behandlung empfiehlt).

(d) Die Amtszeit der Board-Mitglieder beträgt fünf Jahre und kann beliebig oft erneuert werden (während NCGK-Klauseln II.1.1 und III.3.5 empfehlen, dass nicht-geschäftsführende Board höchstens drei Amtszeiten von je vier Jahren leisten und geschäftsführende Board-

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corporate governance

Mitglieder beliebig oft erneuerbare Amtszeiten von je vier Jahren leisten dürfen).

(e) Die EADS folgt diversen Empfehlungen zum Umgang mit Analysten nicht, unter anderem hinsichtlich der Berechtigung von Aktionären zur Mitverfolgung von Treffen mit Analysten in Echtzeit und der Veröffentlichung von Präsentationen für Analysten auf ihrer Website (wie in NCGK-Klausel IV.3 ausgeführt).

(f) Gemäß der EADS-Satzung müssen Aktionäre – falls das Board kein Registrierungsdatum festsetzt – am Tag der Hauptversammlung Aktionäre sein, um ihre Stimmrechte ausüben zu können (während NCGK-Klausel IV.1.7 empfiehlt, dass Unternehmen vor Aktionärsversammlungen einen „Registrierungs-Stichtag“ bestimmen, an dem Personen Aktionär sein müssen, um auf Aktionärsversammlungen ihre Stimmrechte ausüben zu können – wonach sie dies selbst dann tun dürften, wenn sie am Versammlungstag keine Aktionäre mehr sind).

4.� Die�EADs�besitzt�ein�konzernweit�integriertes�system�für�interne�Kontrolle�und�risikomanagement,�um�für�ausreichende�Gewissheit�hinsichtlich�der�wirkungsvollen�steuerung�von�risiken�zu�sorgen

Eines der grundlegenden Ziele des Managements ist die Entwicklung eines effektiven Systems für die interne Kontrolle („IC“) und das Risikomanagement („RM“) im Hause EADS zu fördern. 2008 begann EADS mit der Umsetzung eines neuen konzernweiten Enterprise Risk Management Systems („ERM“), das die Erfolge des vorherigen IC- und RM-Systems weiterentwickeln und ausbauen soll. Das neue ERM-System bietet der Geschäftsführung ein Regelwerk, um Unsicherheiten und die mit den Geschäftstätigkeiten von EADS verbundenen Risiken zu beherrschen und vorhandene Chancen zu erkennen. Gleichzeitig soll das ERM-System die Einhaltung der Corporate Governance und Best Practices in den Niederlanden, in Frankreich, Deutschland und Spanien im Hinblick auf IC und RM gewährleisten. Das ERM-System von EADS basiert auf den Normen des Committee of Sponsoring Organizations der Treadway-Kommission („COSO II“) für Regelwerke zu den internen Kontroll- und Risikomanagement-Mechanismen von Unternehmen.

Alle konzernweiten Nachfolgeverfahren der ERM, IC und RM auf verschiedenen Organisationsebenen wie den Geschäftsbereichen, -einheiten und den Abteilungen der Konzernzentrale stützen sich auf dieses System. Es umfasst ein hierarchisches Bottom-up- und Top-down-Berichtsverfahren, das mehr Transparenz hinsichtlich der Risiken und Chancen des Konzerns eröffnet. Das interne Kontrollverfahren besteht aus einer regelmäßig aktualisierten Dokumentation und Beurteilung der Wirksamkeit der Einzelkontrollen für alle anwendbaren Verfahren.

Bestimmte Hauptrisiken, denen der Konzern ausgesetzt ist, werden unter „5.4 Risikofaktoren“ dargestellt.

Alle ERM-Systeme, so gut sie auch konzipiert sein mögen, weisen inhärente Grenzen auf, wie Umgehung eingeführter Kontrollen oder deren Aufhebung durch die Geschäftsführung. Aus diesem Grund besteht keine absolute Sicherheit, dass trotz aller Sorgfalt und Anstrengung ERM-Systeme und Verfahren von EADS durchgehend wirksam sind oder bleiben.

Entwicklung�in�2008�und�Ausblick

Im Laufe des Jahres 2008 war EADS hauptsächlich bemüht, den neuen ERM-Ansatz hinsichtlich IR und RM anzuwenden und beide zu einem wirksameren Management-Tool zusammenzuführen. Aufbauend auf der umfassenden Überarbeitung der ERM- und Beurteilungsverfahren 2008 wird EADS im Laufe des Jahres 2009 eine Bewertung der Ergebnisse vornehmen. Daneben führt das interne Audit unabhängige Überprüfungen der ERM-Systeme durch und untermauert damit die seit 2008 laufende Selbstbewertung. Durch die laufende Überwachungstätigkeit hinsichtlich der Effizienz der ERM-Systeme werden 2009 weitere Änderungen sowie verstärkte Integrationsmaßnahmen erwartet.

Da sich das neue ERM-System (und relevante Aspekte des niederländischen Kodex) gegenwärtig konzernweit in der Umsetzungsphase befindet, hat das Board noch keine Erklärung bezüglich der Eignung und Wirksamkeit der IC- und RM-Systeme des Konzerns abgegeben (dagegen empfiehlt Bestimmung II.1.4 des niederländischen Kodex die Abgabe einer solchen Erklärung).

Nach dem Revidierten Kodex, der ab dem Finanzjahr zum 1. Januar 2009 zur Anwendung kommt, lautet die Empfehlung, dass eine Erklärung über die Eignung und Wirksamkeit des IC- und RM-Systems durch ein Statement ersetzt werden kann, das besagt, dass das IC- und RM-System angemessene Sicherheit bietet, dass das Finanz-Reporting keine wesentlichen Fehler und Irrtümer enthält und dass das Risikomanagement und die Kontrollsysteme im Berichtsjahr einwandfrei eingesetzt wurden. Auf der Grundlage der Fortschritte bei der Umsetzung des ERM-Systems von EADS im Finanzjahr 2009 beurteilt das Board dann, ob ein solches Statement bekannt gegeben werden kann, oder es muss erläutern, warum ein solches Statement im Bericht des Board of Directors für das Finanzjahr 2009 nicht enthalten ist.

EADs�Erm-politik

Die Kernpolitik, Zielsetzungen und Verfahren, die das ERM-System festlegt, werden innerhalb des Konzerns in Form eines Handbuchs „EADS ERM-Politik“ kommuniziert. Darin ist darzulegen:

ERM-Politik und Zielsetzungen; ●

durch EADS übernommene ERM-Verfahren, einschließlich ●

eines Standard-ERM-Überwachungssystems, das:

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ein einheitliches Verständnis eines umfassenden, −

unternehmensweiten Risiko- und Chancen-Management- und IC-Systems sicherstellen soll,

Risiko- und Chancen-Management ausführlich in −

Programmen/Projekten, Funktionen und Abläufen unter Angabe interner und externer Quellen erfasst,

die Compliance-Anforderungen eines wirksamen IC- und −

RM-Systems erfüllt.

Die ERM-Politik der EADS bildet den Rahmen für alle vorhandenen IC- und RM-Richtlinien und Verfahren. Diese ERM-Politik gilt konzernweit für alle Geschäftsbereiche, -einheiten und Abteilungen der Zentrale. Joint Ventures können andere ERM-Systeme einsetzen, müssen dabei jedoch generell die Grundsätze der ERM-Politik erfüllen.

Die „EADS ERM-Politik“ wird ergänzt durch: ●

Verhaltenskodex (z.B. Ethik-Kodex der EADS, Richtlinien ●

der Corporate Social Responsibility);

Handbücher (z.B. „EADS Corporate Management Principles ●

and Responsibilities“ und „Financial Control Handbook“);

Leitfäden (z.B. „Treasury Procedures“, „Accounting Manual“, ●

„Reporting Manual“ und

Richtlinien (z.B. „Funding Policy“). ●

Zu den externen Normen, die sich auf das EADS ERM-System auswirken, zählen das Regelwerk „IC and ERM frameworks“ des COSO sowie die branchenspezifischen Normen der International Standards Organisation (ISO).

Weitere Information zu Finanzmarktrisiken und die Bemühungen von EADS, diese Risiken zu verwalten, sind in den „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS), Anm. 35: Informationen über Finanzinstrumente – A) Finanzielles Risikomanagement“ enthalten.

Verantwortung für das ERM-System

Die Verantwortung für das ERM-System verteilt sich wie folgt:

die Gesamtverantwortung für das ERM-System liegt beim ●

Board of Directors. Dieses legt auch das Risikoniveau fest, das EADS auf Konzernebene zu akzeptieren bereit ist;

die Geschäftsbereiche und -einheiten sowie die Abteilungen ●

der Zentrale tragen die Verantwortung für die Durchführung und Überwachung des ERM-Systems. Sie bemühen sich um Transparenz und Wirksamkeit des ERM-Systems und die Einhaltung der Zielvorgaben. Sie sind auch zuständig für die Ergreifung angemessener Maßnahmen zur Reduzierung der Wahrscheinlichkeit und der Auswirkungen der Risiken, umgekehrt aber auch für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Erhöhung von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung vorhandener Chancen. Die Verantwortung

erstreckt sich auch auf Mitteilungen über Risiken und Chancen, die andere Bereiche innerhalb EADS betreffen;

für jede auf Unternehmensebene definierte Zielsetzung ist ●

auch ein verantwortlicher Mitarbeiter zu ernennen. Diese Zielsetzungen werden über die Hierarchiestufen abwärts im gesamten Konzern kommuniziert. Jede Ebene setzt sich Geschäftsziele, die im Einklang mit den Konzernzielen von EADS stehen und diese unterstützen;

EADS nutzt das Wissen der Mitarbeiter über Geschäftsabläufe ●

zur Identifikation und Bewertung der wichtigsten Risiken, die ein Erreichen der Ziele beeinträchtigen könnten, aber auch für die Identifikation und Bewertung bestehender neuer Chancen. EADS ist bestrebt, dieses Risikomanagement in tägliche Geschäftsabläufe einzubinden, denn nur so ist das Augenmerk auf Identifikation und Management von Risiken, die eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit darstellen könnten, gerichtet.

Zielsetzungen des ERM

Das ERM-System soll dem Board of Directors, Chief Executive Officer und Chief Financial Officer angemessene Sicherheit bieten, dass die folgenden Ziele erreicht werden können:

qualität ● s-, termin- und kostengerechte Lieferung von Produkten;

Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und Erreichung ●

der Finanzziele;

angemessene und regelmäßige Identifikation, Bewertung, ●

Reaktion, Kontrolle und Überwachung von Risiken und Chancen innerhalb des gesamten Konzerns im Einklang mit den Zielsetzungen von EADS;

Einhaltung und Achtung geltender Gesetze und Vorschriften ●

und interner Handlungsrichtlinien und Weisungen;

Wirksamkeit und Effizienz der Maßnahmen; ●

Risiko- bzw. Chancentransparenz und -qualität sowie ●

Überwachung und Berichterstattung (z.B. internes Management-Reporting, Jahresabschlüsse, usw.).

Erm-Verfahren

Zur Optimierung der Effizienz und operativen Zuverlässigkeit wie auch zur Erfüllung von Compliance-Anforderungen existieren bestimmte obligatorische Verfahren:

Risiko- und Chancen-Management-Verfahren ● zur Optimierung des Managements operativer Risiken und Chancen innerhalb EADS durch Einsatz der ERM-Methodik;

Bewertungsverfahren für Finanzrisiken ● dienen der ständigen Risiko- und Chancen-Quantifizierung;

ERM-Reporting-Verfahren ● ermöglichen eine Optimierung des Sachstandsberichts zum ERM-Systems und zur Risiko- und Chancen-Lage;

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ERM-Compliance- und -Überwachungsverfahren ● dienen der Untermauerung der Wirksamkeitsbewertung des ERM-Systems der EADS durch den Chief Executive Officer und den Chief Financial Officer;

ERM-Unterstützungsverfahren ● beziehen sich auf die wichtigsten Themenbereiche wie ERM-Schulungen, Wissenstransfer, Änderungsmanagement und die Rolle des internen Audit.

Bei EADS umfasst das ERM-System alle Arten von Risiken, seien es quantifizierbare oder nicht-quantifizierbare, operative, funktionelle (z.B. bezüglich Strategie, Compliance und Reputation) oder Prozessrisiken, die EADS kurz-, mittel- oder langfristige betreffen. Gleiches gilt natürlich für Chancen.

Risiko- und Chancen-Managementverfahren

Die regelmäßig durchgeführten Risiko- und Chancen-Managementverfahren umfassen mehrere Elemente:

Festlegung von Zielen und Definition der Risikotoleranzen; ●

Identifikation und Bewertung von Risiken und Chancen; ●

Festlegung der Reaktionen und Kontrollmaßnahmen für ●

Risiken und Chancen (z.B. Richtlinien, Verfahren und andere Aufgaben);

Ü ● berwachung und Berichterstattung über Risiken und Chancen.

Je nach Tragweite und Art des Programms/Projekts oder der Funktion arbeiten die detaillierten Abläufe und Verfahren unterschiedlich, doch die allgemeinen Grundsätze gelten in jedem Fall. Abhängig von internen Sachzwängen und/oder spezifischen Kundenwünschen können lokal maßgeschneiderte Verfahren zum Einsatz kommen.

Erm-compliance-�und�überwachungsverfahren

EADS hat einen formalisierten ERM-Selbstbewertungs-mechanismus eingerichtet, der von jedem identifizierten Prozess-/Kontrollverantwortlichen, der die Effektivität der Entwicklung und Durchführung der für seinen Prozess festgelegten internen Kontrollen zu bewerten hat, regelmäßig anzuwenden ist. Der Fortschritt wird durch das jeweils zuständige Management der Geschäftsbereiche und -einheiten und Abteilungen der Zentrale überwacht und an die EADS-Zentrale berichtet. Um die erfolgreiche Umsetzung der Abhilfemaßnahmen zu überprüfen, werden die Kontrollen dieser Maßnahmen regelmäßig neu bewertet. Die entsprechenden Risiken werden in einem Management-Diskussionsprozess auf Managementebene besprochen. Jedes Jahr veranlasst die Unternehmensrevision in ausgewählten Geschäftsbereichen und -einheiten und Abteilungen der Zentrale eine unabhängige Prüfung des Zustands der ERM-Systeme.

Auf der Basis der ERM-Selbstbewertungen erstellt das Management aller Geschäftsbereiche und -einheiten und

Abteilungen der Zentrale formale Stellungnahmen im Hinblick auf die Angemessenheit und Wirksamkeit der ERM-Systeme in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Joint Ventures, wie etwa MBDA, haben eigene IC- und RM-Systeme. Die Übereinstimmung mit dem EADS ERM-System ist unter anderem durch die EADS-Präsenz in den Aufsichtsräten und Geschäftsleitungsorganen dieser Tochtergesellschaften (z.B. Board of Directors bei MBDA, Audit Committees) gegeben.

Zusätzlich zu den regelmäßigen Überwachungen auf Ebene der Geschäftsbereiche und -einheiten und der Zentrale werden Bewertungen der Angemessenheit und Effektivität des ERM-Systems mit dem Chief Executive Officer, Chief Financial Officer und dem jeweils zuständigen Geschäftsbereich, der Geschäftseinheit oder den Abteilungsleitern der Zentrale erörtert. Diese Diskussionen dienen dazu, für bestimmte Themen auf EADS-Ebene Prioritäten festzulegen und daraus gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen abzuleiten und Schlüsse zu ziehen, die für den ERM-Bericht von EADS insgesamt relevant sind.

Erm-reportingverfahren

Einmal jährlich wird über festgestellte erhebliche Defizite und wesentliche Schwachstellen in Teildarstellungen berichtet. Das Freigabeverfahren erfordert, dass Chief Executive Officer und Chief Financial Officer gegenüber dem Board of Directors nach bestem Wissen und Gewissen bestätigen, dass:

das IC-System angemessen ist, um hinreichend Gewissheit ●

hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der geltenden Gesetze und Rechtsvorschriften zu vermitteln;

die Kontrollziele mit den dokumentierten Kontrollen erreicht ●

werden, dem Geschäftsbereich entsprechend konzipiert sind und in allen wesentlichen Punkten effektiv greifen;

der Verantwortliche für eine Kontrollmaßnahme klar ●

identifiziert ist; und

das RM-System konzipiert und genutzt wurde, um Risiken ●

zeitnah zu identifizieren und zu bewerten, darauf zu reagieren und um entsprechende Kontroll- und Überwachungsverfahren bzw. Berichte zu erstellen.

Die Stellungnahmen des Chief Executive Officer und des Chief Financial Officer zum ERM-System basieren hauptsächlich auf den oben beschriebenen Selbstbewertungen, Innenrevisionen und Managementberatungen und werden durch die Teildarstellungen, die dem Chief Executive Officer und Chief Financial Officer von allen Geschäftsbereichen und –einheiten vorgelegt werden, untermauert.

5.� BeschwerdesystemEADS baut derzeit ein Verfahren zum absolut vertraulichen Umgang mit Beschwerden auf, z.B. betreffs der

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Bericht des Board of directors

corporate governance

Finanzberichterstattung, der internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme sowie allgemeiner betrieblicher Angelegenheiten.

Das Board of Directors und das Audit Committee haben die Einführung dieses Alarmsystems als Teil des Ethik- und Compliance-Programms unter der Aufsicht des Chief Compliance Officer („CCO“) des Konzerns beschlossen. Wenn die Entscheidung über das detaillierte Verfahren und die unterschiedlichen Verfahrensweisen, zu denen auch die Maßnamen der jeweiligen Betriebsräte gehören, gefallen ist,

wird das konzernweite Alarmsystem eingerichtet. Der Konzern wird dann der Klausel II.1.6 des niederländischen Kodex entsprechen, der den Unternehmen empfiehlt, sicherzustellen, dass ihre Angestellten die Möglichkeit haben, den Chairman des Board oder einem von diesem benannten Ansprechpartner über vermeintliche Unregelmäßigkeiten allgemeiner, betrieblicher und finanzieller Art im Unternehmen oder in der Arbeit des Executive-Mitglieds des Board zu berichten. Ferner wird angeraten, solche Vorkehrungen zur Anmeldung von Beschwerden auf der Firmen-Website zu veröffentlichen.

4.3� cOmpliAncE-prOGrAmm

Nach Überprüfung der Compliance-Verfahren und -Regeln hat das Board of Directors 2008 eine Weiterentwicklung des Compliance-Ansatzes des Konzerns durch die Gründung einer stärker integrierten Compliance-Organisation beschlossen.

Von Anfang an hat der Konzern sehr anspruchsvolle Normen für seine internationale Handelstätigkeit festgelegt, daneben bestehen detaillierte Richtlinien und Vorschriften, die kontinuierlich optimiert und verschärft werden und höchsten ethischen und industriellen Normen genügen. Besonderes Augenmerk legte der Konzern auf die Einhaltung von Exportkontrollbestimmungen und -gesetzen. Es wurde ein kaskadierendes System von Exportkontrollverfahren und -richtlinien geschaffen, die durch Fachleute der Exportkontrolle innerhalb des Konzerns umgesetzt werden.

Aufbauend auf dieser Erfahrung soll mit der konzernweit integrierten Compliance Organisation die Verpflichtung des Konzerns zu höchsten Ethik- und Compliance-Standards unterstrichen werden. Sie verstärkt die Eigenständigkeit der Compliance-Ressourcen und sichert gleichzeitig die Effizienz durch Nähe zu Geschäftsabläufen.

Das Board hat einen Chief Compliance Officer (CCO) für den EADS-Konzern ernannt, der die Compliance-Organisation aufbauen und das Programm für Ethik und Compliance gestalten und umsetzen soll, um zu gewährleisten, dass der Konzern die geltenden Gesetze einhält und „Best Practices“ konzernweit anwendet. Zu diesem Programm gehört die Beibehaltung der aktualisierten Richtlinien und Vorschriften,

beginnend mit dem EADS Verhaltenskodex sowie eines Kommunikations- und Schulungsplans, beide sollen das Bewusstsein wecken, Compliance als Bestandteil der Unternehmenskultur zu betrachten.

Zu den allgemeinen Aufgaben des CCO gehört es auch, darauf zu achten und zu prüfen, ob die Geschäftseinheiten die durch den Konzern genehmigten geltenden Bestimmungen und ethischen Regeln einhalten. Nach Beratung mit dem Audit Committee definiert der CEO die spezifischen Ziele des Chief Compliance Officer. Innerhalb dieser Zielsetzungen gilt der spezifischen Bewertung der Compliance-Risiken und der Identifikation bestehender und potentieller Risiken für den Konzern wie Korruption, Nichteinhaltung von Exportkontrollgesetzen oder Insider-Handel höchste Priorität. Diese Risiko-Überprüfung wird unter Einhaltung des EADS-ERM-Verfahrens (Enterprise Risk Management) durchgeführt. Teil dieser Risikobewertung sind Vorschläge für angemessene Maßnahmen zur Risikominderung und entsprechende Compliance-Richtlinien und -Verfahren.

Zu den durch das Audit Committee bestätigten Aufgaben des CCO ist auch die Leitung beim Aufbau eines konzernweiten Alarmsystems zu zählen, durch welches EADS die Nichteinhaltung von Vorschriften innerhalb des Konzerns identifizieren kann, um adäquate Abhilfemaßnahmen einzuleiten.

Über den Stand der Einrichtung des Compliance-Programms ist dem Board und dem Audit Committee regelmäßig Bericht zu erstatten.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 31

Bericht des Board of directors

corporate governance

4.4� VErGüTUnGspOliTiK�UnD�BEZüGE�DEr�miTGliEDEr�DEs�BOArD

Die Aktionäre erwarten ein hohes Engagement von den Boardmitgliedern; die Vergütungspolitik der EADS zielt daher darauf ab, ihre Arbeit in Richtung dessen zu orientieren, was der Konzern als wertvoll betrachtet und belohnen will. Nach einem ausführlichen Vergleich mit den Methoden anderer globaler Konzerne in Europa und den USA, wurde die Vergütung der Non-Executive Mitglieder des Board mit Wirkung zum 1. Januar 2008 angepasst. Die neue Vergütungspolitik orientiert sich an der europäischen Best Practice und richtet sich nach dem Zeitaufwand und den Pflichten innerhalb der neuen Governance-Struktur. (wie in Absatz 4.4.1.1 weiter erläutert).

Ein Bericht über die Vergütung der Board-Mitglieder im Jahr 2008 zusammen mit weiteren Angaben wie dem Umfang der Performance Units ist in den „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 36: Aktienbasierte Vergütung“ enthalten.

4.4.1� Bezüge�des�BoardDie jeweiligen Elemente der EADS-Vergütungspolitik für Non-Executive Directors zum einen und dem Chief Executive Officer zum anderen werden in den folgenden Abschnitten zusammengefasst.

4.4.1.1� Bezüge�der�non-Executive�mitglieder�des�Board

Jedes Non-Executive-Mitglied des Board bezieht ein festes jährliches Honorar von 80.000 Euro zuzüglich Honoraren für die Teilnahme an Sitzungen des Board in Höhe von 5.000 Euro je besuchter Sitzung.

Der Chairman des Board bezieht für die Wahrnehmung seiner Aufgaben ein festes Jahreshonorar von 180.000 Euro und Honorare für die Teilnahme an Sitzungen des Board in Höhe von 10.000 Euro je besuchter Sitzung.

Die Vorsitzenden der verschiedenen Ausschüsse des Board beziehen jeweils ein zusätzliches jährliches Honorar in Höhe von 30.000. Euro. Die Mitglieder dieser Ausschüsse beziehen zusätzliche jährliche Honorare in Höhe von jeweils 20.000 Euro je Ausschuss-Zugehörigkeit.

Die Jahreshonorare für Vorsitz und Mitgliedschaft sind kumulativ, wenn Non-Executive Mitglieder zwei verschiedenen Ausschüssen angehören.

4.4.1.2� Bezüge�des�chief�Executive�Officer

Die Vergütung des CEO folgt denselben Prinzipien wie die Vergütung der Mitglieder des EADS Executive Committee. Die

Vergütungspolitik der EADS zielt darauf ab, Talente anzuziehen und zu halten, die zum Erfolg des Konzerns beitragen.

Die Mitglieder des Executive Committee ebenso wie der Executive Officer erhalten den Großteil ihrer Vergütung von ihrem jeweiligen nationalen Konzern-Unternehmen (nach den Bedingungen ihres Anstellungs- oder Mandatsvertrags) und den restlichen Teil von EADS N.V. („N.V. Vergütung“, gemäß N.V. Letter of Contract).

Der CEO hat Anspruch auf eine leistungsbezogene Zielvergütung, die sich aus einem festen und einem variablen Anteil zusammensetzt, 45 Prozent fix und 55 Prozent variabel bei Zielerreichung.

Der variable Anteil setzt sich aus zwei gleich gewichteten Komponenten zusammen:

dem kollektiven Element (50 Prozent des variablen Anteils) ●

zur Anerkennung geschäftlicher Leistungen auf Ebene des Konzerns. EBIT*, Liquidität und eingesetztes Kapital sind ab 2009 die gewählten finanziellen Indikatoren zur Messung des kollektiven Erfolgs (das EBIT* repräsentiert 50 Prozent, die Liquidität 25 Prozent und das eingesetzte Kapital 25 Prozent des kollektiven Anteils in 2009);

dem individuellen Bonus (50 Prozent des variablen Anteils) ●

zur Anerkennung individueller Leistungen gemessen am Erreichen der persönlichen Zielvereinbarung.

EADS verpflichtet sich, individuelle und finanzielle Ziele festzulegen, deren Erreichung den tatsächlichen Geschäftserfolg widerspiegeln würde. Die neue Wahl von EBIT*, Liquidität und eingesetztem Kapital als finanzielle Indikatoren gewährleistet, dass der CEO sein Handeln auf die Prioritäten des Konzerns ausrichtet.

Je nach Leistungsniveau können die Auszahlungsbeträge des kollektiven Elements wie auch des individuellen Bonus’ zwischen 0 Prozent und 175 Prozent der Zielvergütung schwanken.

Eine Zielvergütung von 100 Prozent sowohl für den individuellen Bonus und das kollektive Element erfolgt bei hohem persönlichem und unternehmensweitem Erfolg.

Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss überprüft die Bonuszahlungen und gibt dem Board Empfehlungen; das Board trifft die endgültige Entscheidung.

Zusätzlich hat der CEO Anspruch auf eine langfristige Erfolgsbeteiligung durch das langfristige Anreizprogramm der EADS (LTIP – siehe unten). Dagegen erhält er weder Honorare für

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

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32 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

corporate governance

Folgende Tabelle stellt die Bezüge des CEO zusammenfassend dar:

Vergütungselemente Kriterien Leistungsmaßstäbe

Veränderung des Auszahlungsbetrags in % der gesamten Zielvergütung/%

der Übertragung

kurzfristig

grundgehalt position/Bedeutung der tätigkeit persönliche leistung/marktübliche praxis -

variablereinkommensanteil

erreichen der geschäfts- und finanzziele des konzerns für das

Jahr und hohe persönliche leistung

kollektiver anteil (50% der variablen zielvergütung): eBit* (50%), liquidität (25%) und eingesetztes kapital (25%) 55% der gesamt-zielvergütung

(spanne von 0% bis 175%)persönlicher Bonus (50% des variablen anteils der zielvergütung): erreichen

der persönlichen ziele für das Jahr

mittel- und langfristig

performance Unit plan

erreichen des langfristigen Betriebsergebnisses, gemessen am

erreichen des kumulativen eBit*

die anzahl der zu übertragenden performance Units ist von der höhe

des auf eads-ebene erzielten und aus der operativen planung (op) abgeleiteten

kumulativen eBit* abhängig.

übertragen werden zwischen 50% und 150% der ursprünglich

zugeteilten performance Units

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

Die Änderung der variablen Vergütungskomponenten wird der Hauptversammlung vom Board of Directors zur Beschlussfassung vorgelegt.

4.4.2� long-term�incentive�planDer CEO ist zur Teilnahme am Langzeit-Anreizprogramm (Long-term Incentive Plan, LTIP) der EADS berechtigt, einem allgemeinen Instrument, um besonders fähige Mitarbeiter zu binden und den Wertzuwachs des Unternehmens zu fördern.

Am 13. November 2008 wurden dem Chief Executive Officer vom Board 40.000 Performance Units zugeteilt.

Wie bei allen anderen Plan-Teilnehmern des Jahres 2008 würden ihm die Performance Units nach drei Jahren (an vier Zeitpunkten) übertragen werden.

Zusätzlich würden die folgenden Regeln für den CEO gelten:

der CEO wie auch alle Mitglieder des Executive Committee, ●

müssen EADS-Aktien halten, die mindestens 20 Prozent der Zahl der zugeteilten Units entspricht;

der Chief Executive Officer wie auch alle Mitglieder des EADS ●

Executive Committee müssen diese Aktien bis zum Ende ihres Mandats als Mitglied des Executive Committee halten.

Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss gibt Empfehlungen an das Board, das dann die endgültige Entscheidung über die individuelle Zuteilung trifft.

Falls wie geplant ein LTIP wie unter 3.5.2 „Zukünftige LTIP” in 2009 eingeführt wird, sollen dem CEO nicht mehr als 50.000 Performance Units gewährt werden.

Non-Executive Mitglieder und der Chairman des Board sind am LTIP nicht teilnahmeberechtigt

4.4.3� mitarbeiter-Aktien�(EsOp)Der CEO ist zu den gleichen Bedingungen zur Teilnahme am ESOP berechtigt wie alle anderen Mitarbeiter der EADS oder ihrer Tochtergesellschaften (bei direkter oder indirekter Kapitalbeteiligung der EADS von mehr als 50 Prozent oder Kapitalbeteiligung höher als 10 Prozent verbunden mit maßgeblicher Einflussnahme auf die Geschäftsleitung).

Falls, wie geplant und unter 3.5.1 „Zukünftige ESOPs“ beschrieben, 2009 ein ESOP verabschiedet wird, kann der CEO während der Zeichnungsperiode bis zu maximal 500 Aktien mit einem Abschlag vom Marktpreis zeichnen. Diese ESOP-Aktien können, sofern sie direkt gehalten werden, innerhalb des ersten Jahres, bzw. wenn sie von einem Fonds gehalten werden, innerhalb der ersten fünf Jahre nicht verkauft werden.

Non-Executive Mitglieder und der Chairman des Board sind am ESOP nicht teilnahmeberechtigt.

4.4.4� pensionsleistungenDie Arbeitsverträge der Mitglieder des Executive Committee enthalten Pensionszusagen. Die allgemeine Regelung berechtigt sie bei einem Renteneintritt im Alter von 60 bis 65 Jahren nach fünfjähriger Zugehörigkeit zum EADS Executive Committee zu Pensionszahlungen in Höhe von jährlich 50 Prozent des zuletzt bezogenen Jahresgrundgehalts. Falls der CEO das Alter von 65 Jahren erreicht hat erlauben die Regeln, dass die Pensionszahlung ab dem Zeitpunkt seines Ausscheidens erfolgen kann.

die Teilnahme an Board-Sitzungen noch irgendeine zweckgebundene Entschädigung für seine Funktion als Mitglied des Board.

Vergleichsstudien bestätigten, dass die Vergütungsstruktur des Board im Allgemeinen den europäischen marktüblichen Bedingungen entspricht.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 33

Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

Nach einer weiteren Mandatsperiode, gewöhnlich nach zehnjähriger Zugehörigkeit zum Executive Committee, erhöht sich der Rentenanspruch schrittweise auf 60 Prozent.

Diese betriebliche Altersvorsorge wird in Frankreich und Deutschland über kollektive Executive-Pensionspläne umgesetzt und finanziert. Die Pensionszusagen umfassen einige Sonderregelungen, z.B. zur Mindestdauer der Beschäftigungsverhältnisse und andere Klauseln, die ihre Konformität mit nationalen Gesetzgebungen sicherstellen.

Non-Executive Mitglieder und der Chairman des Board erhalten keine Pensionsleistungen.

4.4.5� AbfindungsregelungDa die neuen Empfehlungen der Corporate Governance, die Ende 2008 in Frankreich angenommen wurden, eingehalten werden sollen, hat der Chief Executive Officer formell seinen Arbeitsvertrag mit dem Unternehmen gekündigt. Dennoch bleibt sein gegenwärtiges Mandat bestehen.

Gemäß den Bestimmungen seines Arbeitsvertrags hat er Anspruch auf Abfindungsleistungen, wenn er aufgrund einer Entscheidung des Unternehmens in Zusammenhang mit einer Änderung der Kontrolle oder der Strategie des Unternehmens ausscheidet. Die Abfindung ist auch abhängig von Erfolgsfaktoren, die vom Board festgesetzt wurden. Falls eine Abfindung zu leisten ist, wird sie auf die Zahlung der

Zielbezüge für maximal 18 Monate begrenzt. Die Abfindung kann sich in Abhängigkeit von Alter und Zeitpunkt des Ausscheidens anteilig verringern oder ganz entfallen.

Die Änderung der Regelung von Abfindungsleistungen für den CEO wird dieser Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt.

Non-Executive Mitglieder und der Chairman des Board haben keinen Anspruch auf eine Abfindung.

4.4.6� Gewährung�von�Darlehen�und�Garantien�an�mitglieder�des�Board

Allgemein gilt bei der EADS, dass den Mitgliedern des Board keine Darlehen und Garantien gewährt werden.

4.4.7� sonstigesDer Vertrag des CEO enthält eine Wettbewerbsverbotsklausel. Sie gilt für ein Jahr ab Beendigung des Arbeitsverhältnisses und kann auf Initiative des Unternehmens um ein Jahr verlängert werden.

Der CEO erhält als Gegenleistung für die Beachtung seiner Verpflichtung, nicht in Konkurrenz zum Unternehmen zu treten, eine Entschädigung auf der Grundlage von 50 Prozent seines Monatsgehalts (einschließlich variabler Elemente).

5.FinanzkennzahlenundandereHighlights

Der Konzernabschluss der EADS wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards („IFRS”) erstellt.

Bilanzierung�des�A400m-programmsAm 25. September 2008 kündigte EADS eine Verzögerung des Erstflugs der A400M auf unbestimmte Zeit an. Diese ist im Wesentlichen auf die Nichtverfügbarkeit des Antriebssystems zurückzuführen, welches von Zulieferern der AMSL – einem Konsortium von Antriebsherstellern – entwickelt wird. Die Verzögerung auf unbestimmte Zeit ist hauptsächlich auf die offizielle Mitteilung der Unterauftragnehmer zurückzuführen, dass sie nicht in der Lage sind, einen neuen Lieferzeitpunkt für die A400M-Triebwerke zu nennen, und darüber hinaus – jedoch nicht für der Erstflug ausschlaggebend – auf die Tatsache, dass andere wesentliche Zulieferer missionskritischer Systeme und

der Systemintegration ernsthafte Schwierigkeiten mit den anspruchsvollen technischen Anforderungen des Flugzeuges haben. Infolgedessen konnte von diesem Zeitpunkt an bis zum Abschlussstichtag ein überarbeiteter technischer Zeitplan für das A400M-Programm nicht mehr verlässlich erstellt und die sich aus der Verspätung ergebenden finanziellen Auswirkungen konnten nicht mehr verlässlich geschätzt werden.

Aufgrund der unbestimmten Verspätungen und des ungewissen technischen Umfeldes, die letztendlich zu einem vorgeschlagenen neuen Programmansatz führten, wendet EADS seit dem 25. September 2008 die Methode der Bilanzierung in der Anfangsphase an. Mit Anwendung dieser Methode wurden alle mit der A400M zusammenhängenden unfertigen Erzeugnisse und unfertigen Leistungen, welche bei einer Bilanzierung unter der Schätzung der Gesamtkosten bis zur Fertigstellung entsprechend dem Fertigstellungsgrad von technischen Meilensteinen als

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34 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

5.1� EADs�n.V.�KOnZErnABscHlUss�(iFrs)

5.1.1� Konzern-Gewinn-�und�Verlustrechnung�(iFrs)

TABEllE�1�–�KOnZErn-GEwinn-�UnD�VErlUsTrEcHnUnG�(iFrs)

(in Mio. €) 2008 2007

Umsatzerlöse 43.265 39.123

Umsatzkosten (35.907) (34.802)

Bruttoergebnis vom Umsatz 7.358 4.321

vertriebskosten (933) (864)

allgemeine verwaltungskosten (1.253) (1.314)

forschungs- und entwicklungskosten (2.669) (2.608)

sonstige betriebliche erträge 189 233

sonstige betriebliche aufwendungen (131) (97)

anteile am ergebnis von nach der equity-methode bilanzierten assoziierten Unternehmen 188 210

sonstiges Beteiligungsergebnis 23 86

Ergebnis vor Finanzierungsaufwendungen und Ertragsteuern 2.772 (33)

finanzierungsaufwendungen (472) (737)

ertragsteuern (703) 333

Periodenergebnis 1.597 (437)

Davon entfallen auf:

aktionäre der eads n.v. (konzernergebnis) 1,572 (446)

anteile in fremdbesitz 25 9

5.1.2� UmsatzDer Umsatz stieg stark um 11 Prozent auf 43,3 (2007: 39,1) Milliarden Euro dank operativer Zuwächse in allen fünf Geschäftsbereichen. Im Umsatzwachstum sind 1,1 Milliarden Euro enthalten, die aus dem im dritten Quartal 2008 erfolgten Wechsel der Bilanzierungsmethode für das A400M-Programm zur Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags resultieren. Das Umsatzwachstum des Konzerns glich einen schwächeren Durchschnittskurs des US-Dollars mehr als aus. Dank hoher Auslieferungsleistungen erzielte EADS 56 Prozent des Umsatzes außerhalb Europas, mit bedeutenden Beiträgen aus dem asiatisch-pazifischen Raum (25 Prozent), Nordamerika (18 Prozent) und anderen Regionen (13 Prozent).

5.1.3� EBiT�vor�Goodwill-wertminderungen�und�außerordentlichen�posten

EADS verwendet das EBIT vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Leistung. Der Terminus „außerordentliche Posten“ bezieht sich auf Sachverhalte, wie Aufwendungen aus Abschreibungen der aufgedeckten stillen Reserven aus der Gründung von EADS, dem Airbus-Unternehmenszusammenschluss, der Gründung der MBDA sowie in diesem Zusammenhang stehende Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitstests. Im Folgenden wird EBIT vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als EBIT* gekennzeichnet.

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

Aufwand erfasst worden wären, bei Entstehung als Aufwand erfasst. Entsprechende Umsatzerlöse wurden realisiert, soweit diese Kosten gemäß dem A400M-Vertrag abrechenbar sind. Gleichzeitig wurde die Rückstellung für drohende Verluste aus dem A400M-Vertrag angesichts des Überschusses der Auftragskosten über die verbleibenden Auftragserlöse, basierend auf den wahrscheinlichen verbleibenden Auftragskosten, die geschätzt werden konnten, aktualisiert. Demgegenüber wurden zusätzlich mögliche Auftragskosten, die zum Abschlusszeitpunkt

nicht verlässlich geschätzt werden konnten, als Eventualschulden berücksichtigt. Die Methode der Bilanzierung in der Anfangsphase ist anzuwenden, bis ein auslösendes Ereignis eintritt, das die Wiederaufnahme der Bilanzierung unter Schätzung der Gesamtkosten bis zur Fertigstellung erlaubt. Weitere Informationen über das A400M-Programm finden Sie in den „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) — Anm. 3: Bilanzierung des A400M-Programms”.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 35

Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

TABEllE�2�–�üBErlEiTUnG�VOm�ErGEBnis�VOr�FinAnZiErUnGsAUFwEnDUnGEn�UnD�ErTrAGsTEUErn�ZUm�EBiT*�(iFrs)

(in Mio. €) 2008 2007

Ergebnis vor Finanzierungsaufwendungen und Ertragsteuern 2.772 (33)

abgang von goodwill 0 12

außerordentliche abschreibungen und abgänge 58 73

EBIT* vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten 2.830 52

Das EBIT* (vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten) für das Geschäftsjahr 2008 verbesserte sich auf 2.830 Millionen Euro gegenüber 52 Millionen Euro im Vorjahr. Damals wurde insbesondere das EBIT* von Airbus durch höhere außerordentliche Aufwendungen (Power8, A400M, A350 XWB) belastet. Das EBIT*-Wachstum enthält rund 900 Millionen Euro, die aus der Neubewertung von Drohverlusten zu den Stichtagskursen von €/US$ bzw. £/US$ resultieren. Das höhere EBIT* wurde dank Verbesserungen in allen Geschäftsbereichen erzielt. Bei Airbus trugen die starke operative Leistung in Serienprogrammen, das Erzielen von Power8-Einsparungen und die gegenüber dem Vorjahr geringeren außerordentlichen Aufwendungen positiv zur EBIT*-Steigerung bei. Die EBIT*-Zunahme im Geschäftsbereich Militärische Transportflugzeuge resultierte aus dem Hochlauf der

Tankeraktivitäten und – verglichen mit dem Vorjahr – geringeren außerordentlichen Aufwendungen. Bei Eurocopter spiegelt der Anstieg des EBIT* einen positiven Volumeneffekt bei höheren Preisen wider. Die Geschäftsbereiche Astrium sowie Verteidigung & Sicherheit verbesserten ihr EBIT* und erreichten jeweils eine Rentabilität auf Rekordniveau.

Im Einklang mit der EBIT*-Entwicklung steigerte EADS das Konzernergebnis auf 1.572 (2007: –446) Millionen Euro. Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 1,95 Euro (Verlust je Aktie 2007: 0,56 Euro). Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung (F&E) blieben mit 2.669 (2007: 2.608) Millionen Euro stabil. Dies geht einher mit anhaltenden Aufwendungen für laufende Entwicklungsprogramme bei Airbus und Eurocopter.

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

TABEllE�3�–�EBiT*�UnD�UmsATZ�nAcH�GEscHÄFTsBErEicHEn

Geschäftsbereiche EBIT* Umsatz

(Beträge in Mio. €) 2008 2007 Veränd. 2008 2007 Veränd.

airbus 1.790 (881) - 27.453 25.216 +9%

militärische transportflugzeuge(1) (16) (155) - 2.759 1.140 +142%

eurocopter 293 211 +39% 4.486 4.172 +8%

astrium 234 174 +34% 4.289 3.550 +21%

verteidigung und sicherheit(2) 408 345 +18% 5.668 5.392 +5%

zentrale/konsolidierung 41(4) 274(4) - (2.918) (1.754) -

übrige aktivitäten(2)(3) 80 84 –5% 1.528 1.407 +9%

Gesamt 2.830 52 +5.342% 43.265 39.123 +11%

(1) eads hat ihre geschäftsbereichsstruktur angepasst: der frühere geschäftsbereich militärische transportflugzeuge wird derzeit in airbus integriert und wird – unter dem namen airbus military – zum militärischen Bereich von airbus. die neustrukturierung wurde wirksam zum 1. Januar 2009, dennoch gibt eads ihre ergebnisse 2008 entsprechend der früheren geschäftsbereichsstruktur bekannt und weist den geschäftsbereich militärische transportflugzeuge separat aus.

(2) mit Wirkung zum 1. Januar 2008 wurde die konsolidierung von eads north america geändert, indem teile aus dem geschäftsbereich verteidigung und sicherheit in die übrigen aktivitäten übertragen wurden. die führung bedeutender geschäftselemente verbleibt jedoch bei den entsprechenden geschäftsbereichen. die zahlen des vierten Quartals 2007, des gesamtjahrs 2007 und zum 31. dezember 2007 wurden entsprechend angepasst. im gesamtjahr 2008 enthält der Umsatz von eads north america vorwiegend Umsätze im zusammenhang mit der hauptauftragnehmerschaft für das lUh-programm (light Utility helicopter).

(3) atr, eads efW, eads socata, eads sogerma sowie eads north america werden als übrige aktivitäten geführt. dies ist kein eigenständiger eads-geschäftsbereich.(4) das eBit* der zentrale/konsolidierung enthält den ergebnisbeitrag von dassault; im gesamtjahr 2007 enthielt das eBit* der zentrale/konsolidierung zudem den gewinn aus der veräußerung des eads-anteils an

embraer und von liegenschaften.

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36 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

5.1.4� Konzernbilanz�(iFrs)

TABEllE�4�–�KOnZErnBilAnZ�(iFrs)

(in Mio. €) 31. Dezember 2008 31. Dezember 2007 Veränd.

immaterielle vermögenswerte 11.171 10.832 339

sachanlagen 12.243 13.489 (1.246)

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.356 2.238 118

sonstige Beteiligungen und langfristige finanzanlagen 1.712 1.553 159

langfristige sonstige vermögenswerte 2.646 3.543 (897)

latente steuern 2.756 2.705 51

langfristige Wertpapiere 3.040 2.691 349

Langfristige Vermögenswerte 35.924 37.051 (1.127)

vorräte 19.452 18.906 546

forderungen aus lieferungen und leistungen 5.267 4.639 628

übrige kurzfristige vermögenswerte 4.590 5.713 (1.123)

kurzfristige Wertpapiere 3.912 1.598 2.314

zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente 6.745 7.549 (804)

zur veräußerung gehaltene langfristige vermögenswerte/veräußerungsgruppen 263 0 263

Kurzfristige Vermögenswerte 40.229 38.405 1.824

Summe Aktiva 76.153 75.456 697

eigenkapital der aktionäre der eads n. v. 11.022 13.090 (2.068)

anteile in fremdbesitz 104 85 19

Summe Eigenkapital 11.126 13.175 (2.049)

langfristige rückstellungen 7.479 8.055 (576)

langfristige finanzierungsverbindlichkeiten 3.046 3.090 (44)

latente steuern 953 2.188 (1.235)

übrige langfristige verbindlichkeiten 16.824 14.880 1.944

Langfristige Verbindlichkeiten 28.302 28.213 89

kurzfristige rückstellungen 4.583 4.378 205

kurzfristige finanzierungsverbindlichkeiten 1.458 1.724 (266)

verbindlichkeiten aus lieferungen und leistungen 7.824 7.398 426

kurzfristige steuerverbindlichkeiten 201 179 22

übrige kurzfristige verbindlichkeiten 22.504 20.389 2.115

verbindlichkeiten, die den zur veräußerung gehaltenen langfristigen vermögenswerten direkt zuzuordnen sind

155 0 155

Kurzfristige Verbindlichkeiten 36.725 34.068 2.657

Summe Passiva 76.153 75.456 697

langfristige�Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte von 11.171 (2007: 10.832) Millionen Euro umfassen Goodwill in Höhe von 9.760 (Vorjahresende 9.519) Millionen Euro. Sie stammen hauptsächlich von den Geschäftsbereichen Airbus (6.374 Millionen Euro), Verteidigung & Sicherheit (2.559 Millionen Euro), Astrium (619 Millionen Euro) und Eurocopter (111 Millionen Euro). Die damit verbundenen jährlichen Wertminderungsprüfungen, die am Jahresende durchgeführt wurden, ergaben keine wertminderungsbedingten Belastungen.

Bereinigt um Wechselkurseffekte in Höhe von –704 Millionen Euro, nehmen die Sachanlagen um –542 Millionen Euro auf 12.243 Millionen Euro ab (2007: 13.489 Millionen Euro); darin enthalten sind vermietete Gegenstände in Höhe von 878 (2007: 1.319) Millionen Euro. Die Sachanlagen für das A400M-Programm im Wert von 722 Millionen Euro ergaben keine wertminderungsbedingten Belastungen, da davon auszugehen ist, dass sie durch den weiteren Fortschritt des A400M-Programms wieder eingebracht werden. Die Sachanlagen umfassen auch „als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ im Wert von 87 (2007: 96) Millionen Euro.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 37

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finanzkennzahlen und andere highlights

Die Beteiligungen an „at equity“ bilanzierten assoziierten Unternehmen in Höhe von 2.356 (2007: 2.238) Millionen Euro nehmen aufgrund der veränderten Eigenkapitalbeteiligung an Dassault Aviation in Höhe von 2.243 zu (2007: 2.121) Millionen Euro. Die Ergebnisse von Dassault Aviation im Geschäftsjahr 2008 wurden nach den Ergebnissen 2007 geschätzt, da für die zweite Jahreshälfte 2008 noch keine Finanzangaben von Dassault Aviation vorliegen.

Die Sonstigen Beteiligungen und übrigen langfristigen Finanzanlagen in Höhe von 1.712 (2007: 1.553) Millionen Euro entfallen im Umfang von 1.280 (2007: 1.013) Millionen Euro, auf Airbus und betreffen in der Hauptsache den langfristigen Anteil der Flugzeugfinanzierungsgeschäfte einschließlich der Wechselkurseffekte von +43 Millionen Euro.

Die langfristigen sonstigen Vermögenswerte umfassen hauptsächlich die „langfristigen derivativen Finanzinstrumente“ und die „langfristigen aktiven Rechnungsabgrenzungsposten“. Der Rückgang um –897 Millionen Euro auf 2.646 (2007: 3.543) Millionen Euro ist in erster Linie durch die Schwankungen des langfristigen Anteils der beizulegenden Zeitwerte für derivative Finanzinstrumente (–1.339 Millionen Euro) bedingt, teilweise ausgeglichen durch den Kauf von Optionen bei Airbus im Rahmen der US-Dollar-Absicherung.

Der latente Steueranspruch in Höhe von 2.756 (2007: 2.705) Millionen Euro wird wie in IAS 1 vorgeschrieben als Teil der „langfristigen Vermögenswerte“ ausgewiesen.

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden im Rahmen der langfristigen sonstigen Vermögenswerte (1.101 Millionen Euro, 2007: 2.440 Millionen Euro), der kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte (1.482 Millionen Euro, 2007: 2.955 Millionen Euro), der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten (2.208 Millionen Euro, 2007: 258 Millionen Euro) und der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (657 Millionen Euro, 2007: 36 Millionen Euro) ausgewiesen; dies entspricht einem beizulegenden Zeitwert von insgesamt –282 (2007: 5.101) Millionen Euro. Das Volumen der durch Hedging-Transaktionen abgesicherten US-Dollar-Verträge steigt von 51,3 Millarden US-Dollar zum 31. Dezember 2007 auf 68,1 Millarden US-Dollar zum 31. Dezember 2008; darin enthalten sind klassisch strukturierte Optionen im Wert von 9 Millarden US-Dollar. Der US-Dollar-Wechselkurs wurde zum Jahresende stärker (US$/€ Kassakurs von 1,39 US$/€ zum 31. Dezember 2008 gegenüber 1,47 US$/€ zum 31. Dezember 2007). Der durchschnittliche US-Dollar-Hedgingkurs für das Hedging-Portfolio des Konzerns war jedoch rückläufig von 1,26 US$/€ zum 31. Dezember 2007 auf 1,36 US$/€ (nicht enthalten sind US$ sehr klassisch strukturierte Optionen out-of-the-money) zum 31. Dezember 2008.

Kurzfristige�Vermögenswerte

Die Vorräte in Höhe von 19.452 (2007: 18.906) Millionen Euro steigen um +546 Millionen Euro in der Summe aller Geschäftsbereiche mit Ausnahme von Militärische Transportflugzeuge und Verteidigung & Sicherheit. Hinter dieser Entwicklung stehen Eurocopter (+473 Millionen Euro) mit einem Anstieg der unfertigen Erzeugnisse und Leistungen infolge des Hochlaufs in den Zivilhubschrauberprogrammen (vornehmlich SuperPuma, Dauphin, EC 135 und Ecureuil), einer höheren Zahl von Hubschraubern in Regierungsprogrammen (vornehmlich NH90 und Tiger) und Airbus (+98 Millionen Euro) teilweise ausgeglichen durch einen geringeren Bestand unfertiger Erzeugnisse und Dienstleistungen und Astrium (+65 Millionen Euro) mit einem erhöhten Aufkommen an Halbfabrikaten aufgrund des Satelliten- und Trägerraketen-Geschäfts. Der Rückgang bei Militärischen Transportflugzeugen in Höhe von –113 Millionen Euro zeigt hauptsächlich ein geringeres Volumen der unfertigen Erzeugnisse und Dienstleistungen. Halbfertigerzeugnisse für das A400M-Programm im Wert von 1.449 Mio., die gemäß der Schätzung nach dem Completion-Verfahren der PoC-Bilanzierung (Proportion of Completion-Methode) aktiviert worden wären, wurden als Veräußerungskosten nach der Bilanzierung in einem frühen Auftragsstadium ausgebucht.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen steigen um +628 Millionen Euro auf 5.267 (2007: 4.639) Millionen Euro, hauptsächlich verursacht durch Astrium (+469 Millionen Euro) für M51, verschiedene Satelliten und Ariane-Trägerraketen. Ein weiterer Teil des Anstiegs (+181 Millionen Euro) entfällt auf Eurocopter.

Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte beinhalten die „innerhalb von einem Jahr fälligen langfristigen Finanzanlagen“, die „kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte“, die „kurzfristigen Steuererstattungsansprüche“ und die „kurzfristigen aktiven Rechnungsabgrenzungsposten“. Die Abnahme um –1.123 auf 4.590 (2007: 5.713) Millionen Euro enthält unter anderem eine Abnahme von –1.473 aus den positiven beizulegenden Zeitwerten von derivativen Finanzinstrumenten, teilweise ausgeglichen durch höhere Forderungen an verbundene Unternehmen (+170 Millionen Euro, vornehmlich Eurofighter GmbH).

Kurzfristige Wertpapiere steigen von 1.598 Millarden Euro auf 3.912 Millarden Euro.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nehmen von 7.549 Millarden Euro auf 6.745 Millarden Euro ab, vor allem aufgrund einer Änderung im Volumen des Wertpapierbestands.

Am 7. Januar 2009 übernahm Daher eine Mehrheitsbeteiligung von 70 Prozent an Socata und Socata Aircraft (USA) von EADS. Am 5. Januar 2009 veräußerte zudem Airbus seinen Standort in

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finanzkennzahlen und andere highlights

Filton, Großbritannien an GKN. Wegen der hohen Wahrscheinlichkeit eines positiven Ausgangs der oben genannten Transaktionen zum Ende 2008 werden die langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerte aus diesen Vorgängen in Höhe von 263 Millionen Euro umgebucht auf langfristige Vermögenswerte/Veräußerung von zum Verkauf stehender Vermögenswerte des Konzerns (2007: 0 Millionen Euro). Verbindlichkeiten, die den Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten direkt zuzuordnen sind belaufen sich auf 155 (2007: 0) Millionen Euro.

summe�Eigenkapital

Das Eigenkapital der Aktionäre der EADS N.V. (einschließlich erworbener eigener Anteile) beziffert sich auf 11.022 (2007: 13.090) Millionen Euro. Der Rückgang ist in erster Linie auf im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen in Höhe von –2.056 zurückzuführen und umfasst den Ertrag von +1.572 Millionen Euro für den den Aktionären der EADS N.V. zuzuordnenden Zeitraum sowie Änderungen im beizulegenden Zeitwert der Cashflow-Hedges von –3.734 nach Steuern. Die Barausschüttung an Aktionäre führte zu einer Verringerung des Eigenkapitals um –97 Millionen Euro.

Anteile in Fremdbesitz steigen auf 104 (2007: 85) Millionen Euro vor allem in Bezug auf Erstkonsolidierungen sowie erfasste Erträge und Aufwendungen.

langfristige�Verbindlichkeiten

Die langfristigen Rückstellungen in Höhe von 7.479 (2007: 8.055) Millionen Euro umfassen den langfristigen Teil der Pensionsrückstellungen mit einem Rückgang um –47 Millionen Euro auf 4.335 (2007: 4.382) Millionen Euro. 2008 zahlten einige der EADS-Unternehmen insgesamt Barbeiträge in Höhe 300 Millionen Euro in das 2007 eingerichtete Contractual Trust Arrangement (CTA) ein. Darüber hinaus sind noch weitere Rückstellungen in den langfristigen Rückstellungen enthalten, die um –529 Millionen Euro auf 3.144 Mio. € fielen. Ein erheblicher Teil des Rückgangs entfällt auf die Rückstellung für die A350 XWB und die A380 aufgrund des Erstarkens des Wechselkurses US$/€ aus Sicht der Einkommensströme und der Schwächung des GBP/€ Wechselkurses bezüglich der Kostenströme sowie aufgrund von Verwertungen und Umbuchungen für Abgeltung und Übernahmeaufwendungen für das A350-Programm. Die übrigen Rückstellungen betrafen unter anderem Aktivitäten zur Flugzeugfinanzierung mit einem Anstieg um +99 Millionen Euro auf 803 Millionen Euro (davon Wechselkurseffekte von +42 Millionen Euro).

Die langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von 3.046 (2007: 3.090) Millionen Euro, nach Abzug von Wechselkurseffekten in Höhe von +49 Millionen Euro, nehmen um –93 Millionen Euro ab, insbesondere aufgrund von Astrium und Airbus.

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten umfassen „langfristige sonstige Finanzverbindlichkeiten“ und „langfristige sonstige Verbindlichkeiten“ sowie „langfristige Rechnungsabgrenzungsposten“ und steigen um insgesamt +1.944 Millionen Euro auf 16.824 (2007: 14.880) Millionen Euro. Hierunter fallen in der Hauptsache von Kundenseite eingegangene langfristige Anzahlungen in Höhe von 8.843 (2007: 8.420) Millionen Euro, der langfristige Anteil der von europäischen Regierungen erhaltenen rückzahlbaren Zuschüsse in Höhe von 4.563 (2007: 4.854) Millionen Euro und die langfristigen negativen beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten von 2.208 (2007: 258) Millionen Euro. Der Hauptteil der langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungsposten von 418 (2007: 753) Millionen Euro steht im Zusammenhang mit den transitorischen Passiva von Airbus und ATR gemäß geltender Restwertgarantie-Klauseln. Diese werden über den Garantiezeitraum abgeschrieben.

Kurzfristige�Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen Rückstellungen steigen um +205 Millionen Euro auf 4.583 (2007: 4.378) Millionen Euro; sie umfassen den kurzfristigen Teil der Pensionsrückstellungen (211 Millionen Euro) sowie andere Rückstellungen (4.372 Millionen Euro). Der Anstieg spiegelt in der Hauptsache höhere Rückstellungen für nicht beglichene Kosten bei Eurocopter und Verteidigung & Sicherheit und weitere Rückstellungen für das A400M-Programm mit einer Nettoveränderung um 154 Millionen Euro auf 1.349 Mio., teilweise aufgehoben durch den Rückgang des kurzfristigen Teils der Restrukturierungsrückstellungen für das „Power8“-Programm.

Die kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von 1.458 (2007: 1.724) Millionen Euro gingen um –266 Millionen Euro zurück, vornehmlich wegen der Rückzahlung von Commercial Papers der EADS B.V. (–501 Millionen Euro).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen steigen um +426 Millionen Euro auf 7.824 (2007: 7.398) Millionen Euro, in erster Linie im Zusammenhang mit Airbus (+264 Millionen Euro) und Astrium (+108 Millionen Euro).

Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten umfassen die „kurzfristigen sonstigen Finanzverbindlichkeiten“, die „kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten“ und die „kurzfristigen Rechnungsabgrenzungsposten“. Sie steigen um +2.115 Millionen Euro auf 22.504 (2007: 20.389) Millionen Euro. Zu den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten zählen vor allem kurzfristige Anzahlungen von Kunden in Höhe von 17.802 (2007: 16.214) Millionen Euro.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 39

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finanzkennzahlen und andere highlights

TABEllE�5�–�AUFTrAGsEinGAnG�UnD�AUFTrAGsBEsTAnD�nAcH�GEscHÄFTsBErEicHEn

Geschäftsbereiche Auftragseingang(4) Auftragsbestand(4)

(Beträge in Mio. €) 2008 2007 Veränd. 31. Dez. 2008 31. Dez. 2007 Veränd.

airbus 82.041 117.323 –30% 344.818 283.829 +21%

militärische transportflugzeuge(1) 5.083 784 +548% 22.269 19.932 +12%

eurocopter 4.855 6.584 –26% 13.824 13.455 +3%

astrium 3.294 4.492 –27% 11.035 12.895 –14%

verteidigung und sicherheit(2) 5.287 7.460 –29% 17.032 17.836 –5%

zentrale/konsolidierung (3.807) (1.807) - (12.094) (11.155) -

übrige aktivitäten(2)(3) 1.895 1.963 –3% 3.364 2.740 +23%

Gesamt 98.648 136.799 –28% 400.248 339.532 +18%

(1) eads hat ihre geschäftsbereichsstruktur angepasst: der frühere geschäftsbereich militärische transportflugzeuge wird derzeit in airbus integriert und wird – unter dem namen airbus military – zum militärischen Bereich von airbus. die neustrukturierung wurde wirksam zum 1. Januar 2009, dennoch gibt eads ihre ergebnisse 2008 entsprechend ihrer früheren divisionsstruktur bekannt und weist den geschäftsbereich militärische transportflugzeuge separat aus.

(2) mit Wirkung zum 1. Januar 2008 wurde die konsolidierung von eads north america geändert, indem teile aus dem geschäftsbereich verteidigung und sicherheit in die übrigen aktivitäten übertragen wurden. die führung bedeutender geschäftselemente verbleibt jedoch bei den entsprechenden geschäftsbereichen. die zahlen des vierten Quartals 2007, des gesamtjahrs 2007 und zum 31. dezember 2007 wurden entsprechend angepasst. im gesamtjahr 2008 enthält der Umsatz von eads north america vorwiegend Umsätze im zusammenhang mit der hauptauftragnehmerschaft für das lUh-programm (light Utility helicopter).

(3) atr, eads efW, eads socata, eads sogerma sowie eads north america werden als übrige aktivitäten geführt. dies ist kein eigenständiger eads-geschäftsbereich.(4) Beiträge und Bestände aus dem zivilen flugzeuggeschäft zum auftragseingang bzw. auftragsbestand von eads basieren auf listenpreisen.

5.1.7� EADs�GeschäftsbereicheFür Airbus war 2008 ein erfolgreiches Jahr. Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf 27.453 (2007: 25.216) Millionen Euro, vor allem dank höherer Volumina und eines vorteilhafteren Produkt-Mix bei den ausgelieferten Flugzeugen. Die Auslieferungen erreichten erneut Rekordniveau: 483 Flugzeuge wurden an Kunden übergeben, darunter 12 vom Typ A380 (2007: 453 Flugzeuge). Das Umsatzwachstum enthält – entsprechend dem internen Arbeitsanteil von Airbus – einen Effekt aus dem Wechsel der Bilanzierungsmethode für das A400M-Programm zur Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags. Das Wachstum insgesamt wurde vom negativen Einfluss eines schwächeren durchschnittlichen US-Dollarkurses

und vom Preisrückgang gebremst. Das EBIT* verbesserte sich stark auf 1.790 (2007: –881) Millionen Euro dank eines reibungslosen Hochlaufs im A320- und im A330-Programm, der grundlegenden Ertragskraft der Serienprogramme und Fortschritten im Power8-Programm. Die EBIT*-Performance wurde zudem durch-verglichen mit dem Vorjahr-geringere außergewöhnliche Belastungen und einen positiven Währungseffekt – durch US-Dollar und britisches Pfund – aus der Neubewertung von Drohverlustrückstellungen begünstigt. Die starke grundlegende Ertragskraft wurde teilweise aufgezehrt von A380-Aufwendungen für einen unerwarteten Kostenanstieg und von A400M-Aufwendungen durch die Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags.

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

5.1.5� nettoliquiditätDer Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen fiel stärker als erwartet aus und betrug 2.886 Mio. (2007: 3.293) Millionen Euro. Die Veränderung resultiert vor allem aus höheren Kundenanzahlungen im Jahr 2007 (einschließlich eines Refinanzierungsschritts in Höhe von 1,1 Milliarden Euro im Paradigm-Programm). Dieser Effekt wurde durch positive Beiträge aus den Tankerprogrammen teilweise ausgeglichen. Aufgrund eines gewissen Bedarfs an Kundenfinanzierungen lag der Free Cash Flow einschließlich Kundenfinanzierungen bei 2.559 (2007: 3.354) Millionen Euro. Trotz eines Zahlungsmittel-Abflusses für das Planvermögen von Pensionsplänen sowie für Optionsprämien erreichte die Nettoliquidität den Rekordwert von 9,2 (2007: 7,0) Milliarden Euro. Dies bietet EADS eine stabile Liquiditätsbasis in wirtschaftlich turbulenten und unvorhersagbaren Zeiten.

Die Bruttoliquidität umfasst „langfristige Wertpapiere”, „kurzfristige Wertpapiere” und „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente”. Zur Ermittlung der Nettoliquidität werden die „langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten” und die „kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten“ von der „Bruttoliquidität abgezogen.

5.1.6� Auftragseingang�und�AuftragsbestandZum Jahresende 2008 erreichte der Auftragsbestand von EADS mit 400,2 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert (2007: 339,5 Milliarden Euro). Der Zuwachs des Auftragsbestands enthält 10 Milliarden Euro, die sich Ende Dezember 2008 aus einem gegenüber dem Jahresende 2007 günstigeren Schlusskurs des US-Dollars ergeben. Die Bestände des Verkehrsflugzeug-Geschäfts basieren auf Listenpreisen. Dank wichtiger Neuaufträge konnte EADS den Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft mit 54,9 (2007: 54,5) Milliarden Euro stabil halten.

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40 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

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finanzkennzahlen und andere highlights

Im A380-Programm erreichte Airbus 2008 das Ziel von zwölf Auslieferungen und sieht für 2009 einen weiteren Produktionshochlauf vor. Bis heute sind bereits über eine Million Passagiere mit dem Flaggschiff des 21. Jahrhunderts geflogen. Im Geschäftsjahr 2008 verzeichnete Airbus eine weiterhin starke Nachfrage und erhielt Netto-Bestellungen über 777 Flugzeuge bei gestiegenen Preisen. Die Zahl der Brutto-Bestellungen belief sich auf 900 Flugzeuge. Der Netto-Auftragseingang entspricht einem Marktanteil von 54 Prozent bei Flugzeugen mit mehr als 100 Sitzen. Für die A350 XWB wurde sogar ein noch höherer Marktanteil erreicht, und die A350 XWB verkauft sich schneller als je ein Passagierflugzeug zuvor. Der Auftragsbestand für die A350 XWB wuchs im Jahresverlauf 2008 auf insgesamt 478 Bestellungen von 29 Kunden. Die Entwicklung der A350 XWB schreitet zügig voran und Airbus bereitet dafür den Weg mit damit entsprechenden Investitionen. Im Januar 2009 feierte Airbus den ersten Spatenstich für die A350-XWB-Endmontagelinie in Toulouse.

Begünstigt durch eine überaus erfolgreiche A320-Familie, von der 2008 472 Flugzeuge geordert wurden, und durch Bestellungen über 138 Flugzeuge vom Typ A330/A340 sowie neun A380 erhöhte sich der Auftragsbestand auf einen neuen Rekordwert von 3.715 Flugzeugen (2007: 3.421 Flugzeuge). Dies entspricht 344,8 (2007: 283,8) Milliarden Euro basierend auf Listenpreisen.

Mit der Eröffnung der ersten Endmontagelinie außerhalb Europas im chinesischen Tianjin unterstrich Airbus die Internationalisierungsbestrebungen des Unternehmens. Der Ausbau industrieller Präsenz wird Airbus den Zugang zu strategisch wichtigen Märkten erleichtern.

Aufgrund der Anpassung der Geschäftsbereichsstruktur von EADS wird der frühere Geschäftsbereich Militärische Transportflugzeuge derzeit in Airbus integriert und wird – unter dem Namen Airbus Military – zum militärischen Bereich von Airbus. Die neue und schlankere Struktur gilt ab dem Jahr 2009. EADS veröffentlicht die Ergebnisse für 2008 entsprechend der früheren Struktur. Der Geschäftsbereich Militärische Transportflugzeuge wird deshalb noch separat ausgewiesen. Sein Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2008 auf 2.759 (2007: 1.140) Millionen Euro. Neben einem starken Tankergeschäft ist darin eine Umsatzrealisierung für den erreichten Power-On-Meilenstein im A400M-Programm enthalten. Dieser war aus dem Jahr 2007 verschoben worden und hat einen Wert von rund 400 Millionen Euro. Darüber hinaus führte der Wechsel der Bilanzierungsmethode für das A400M-Programm zur Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags ab dem dritten Quartal 2008 zu einem signifikanten Umsatzanstieg. Das EBIT* des Geschäftsbereichs belief sich auf –16 (2007: –155) Millionen Euro, trotz der in der zweiten Jahreshälfte angefallenen Kostenbelastungen im A400M-Programm. Die EBIT*-Verbesserung resultiert aus verstärkten Tankeraktivitäten, Verbesserungen im grundlegenden Geschäft und geringeren

außergewöhnlichen Belastungen. Im Tankergeschäft konnte der Geschäftsbereich bedeutende Markterfolge erzielen und erhielt im Jahresverlauf Bestellungen über 20 Tankflugzeuge vom Typ A330 MRTT. Damit erhöhte sich der Auftragsbestand zum Jahresende 2008 auf 22,3 (2007: 19,9) Milliarden Euro.

Eurocopter, der weltweit führende Hubschrauberproduzent, verbesserte seinen Umsatz um 8 Prozent auf 4.486 (2007: 4.172) Millionen Euro. Dies ging einher mit anhaltend steigenden Auslieferungszahlen bei Serienhubschraubern, verstärkten Dienstleistungsaktivitäten und mehr Entwicklungsarbeiten für Kunden. Die tiefgreifende Reorganisation von Produktionslinien und die Eröffnung neuer Werke ermöglichten eine Steigerung der Auslieferungen um 20 Prozent – auf den Rekordwert von insgesamt 588 Hubschraubern im Jahr 2008. Das EBIT* des Geschäftsbereichs wuchs um 39 Prozent auf 293 Millionen Euro verglichen mit 211 Millionen Euro im Jahr 2007. Der EBIT*-Anstieg spiegelt einen positiven Volumeneffekt und einen vorteilhafteren Mix wider, wenn auch teilweise aufgezehrt durch negative Währungseinflüsse und gestiegene F&E-Aufwendungen. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beziehen sich vor allem auf den mittelschweren Zivilhubschrauber EC175, der gemeinsam mit chinesischen Partnern entwickelt wird.

Im Jahr 2008 erzielte Eurocopter einen weiteren technologischen Fortschritt durch die Qualifizierung der finalen und vollständig einsatzbereiten HAP- und UHT-Versionen des Kampfhubschraubers Tiger; zudem wurde die NH90-Produktion mit ersten Auslieferungen aus den Montagelinien in Finnland und Australien hochgefahren. In den USA lieferte Eurocopter im Dezember den 50. leichten Mehrzweckhubschrauber vom Typ UH-72A an die US Army aus und gewann die US Navy als weiteren Kunden für diesen Hubschrauber. Eurocopter baute das Dienstleistungsgeschäft weiter aus – bereits heute hat es einen Anteil von über einem Drittel am Umsatz des Geschäftsbereichs. Im Einklang mit der Expansionsstrategie im Services-Geschäft übernahm Eurocopter den deutschen Wartungsspezialisten Motorflug.

Eurocopter verzeichnete 2008 den zweithöchsten Auftragseingang seiner Geschichte. Dank Bestellungen über 715 neue Hubschrauber sowie Kundendienstleistungen erreichte Eurocopter einen Auftragseingang von 4,9 Milliarden Euro. Zum Jahresende 2008 belief sich der Auftragsbestand auf 13,8 (2007: 13,5) Milliarden Euro. Dies entspricht 1.515 Hubschraubern.

Vor kurzem unterzeichnete Eurocopter mit der brasilianischen Regierung einen Vertrag über 50 neue mittelschwere Hubschrauber vom Typ EC725, und die französischen Streitkräfte bestellten 22 NH90-Transporthubschrauber. Beide Verträge werden im Auftragseingang des Jahres 2009 erfasst werden. Insbesondere der gut ausgewogene Auftragsbestand und ein starkes Dienstleistungsgeschäft sorgen dafür, dass Eurocopter

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

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Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld aus einer soliden Position heraus begegnen kann.

Dank enormer Verlässlichkeit, einem klaren Fokus auf Effizienz und einer hohen Innovationskraft wurde 2008 ein Erfolgsjahr für Astrium. Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 4.289 (2007: 3.550) Millionen Euro. Zum Wachstum trugen alle Geschäftseinheiten von Astrium bei – Satellites, Services und Space Transportation. Insbesondere der vermehrte Absatz kommerzieller Telekommunikationssatelliten, die erhöhte Produktionsrate für die Ariane 5 und der Hochlauf der Paradigm-Dienstleistungen führten zu diesem Wachstum. Weiter wirkte sich die erstmalige Vollkonsolidierung von Spot Image positiv auf den Umsatz aus. Das fünfte Jahr in Folge konnte Astrium ein profitables Wachstum erzielen. Das EBIT* stieg auf 234 (2007: 174) Millionen Euro. Dieser Anstieg folgt der Umsatzentwicklung. Das EBIT* wuchs trotz der unvorteilhaften Auswirkung eines sich gegenüber dem Euro abschwächenden britischen Pfunds im Paradigm-Programm. Dies unterstreicht die signifikanten Fortschritte bei Astrium.

Die Leistungsfähigkeit von Astrium zeigte sich 2008 in sechs erfolgreichen Starts der Ariane 5 – was 28 erfolgreiche Starts in Folge bedeutet. Zudem hat der Geschäftsbereich fünf Satelliten ausgeliefert. Technologische Meilensteine wurden mit der erfolgreichen Mission des unbemannten Raumtransporters ATV und der gelungenen Integration des Weltraumlabors Columbus in die Internationale Raumstation ISS erreicht. Frankreichs strategische Rakete absolvierte einen ersten Teststart von der Astrium-Unterwasserbasis in Biscarosse. Mehrere Übernahmen stärkten die Wachstumsaussichten des Geschäftsbereichs: Astrium übernahm i-Mass Ltd., erhöhte den Anteil an Spot Image und erwarb schließlich Surrey Satellite Technology Ltd. Ende Dezember 2008 verfügte Astrium über einen Auftragsbestand von 11,0 (2007: 12,9) Milliarden Euro.

Der Geschäftsbereich Verteidigung und Sicherheit erwirtschaftete ein profitables Wachstum – begünstigt durch Programme mit zunehmend höherem Reifegrad und Effizienzeffekte aus der Konsolidierung von Standorten. Der Umsatz erhöhte sich auf 5.668 (2007: 5.392) Millionen Euro. Das Radar- und Lenkflugkörpergeschäft sowie der Eurofighter sorgen für den größten Teil des Umsatzes. Darüber hinaus wurde der Anstieg begünstigt durch gestiegene Beiträge aus dem Geschäft mit integrierten Systemen, sicheren Netzwerken und unbemannten Luftfahrzeugen (Unmanned Aerial Vehicles, UAVs); auch die Konsolidierung von PlantCML wirkte sich positiv aus. Der Anstieg enthält auch – entsprechend dem internen Arbeitsanteil des Geschäftsbereichs – einen Effekt aus dem Wechsel der Bilanzierungsmethode für das A400M-Programm zur Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags. Das EBIT* des Geschäftsbereichs stieg um 18 Prozent auf 408 (2007: 345) Millionen Euro dank operativer Verbesserungen in allen Geschäftsfeldern und dank Programmen mit zunehmend

höherem Reifegrad im Radar-, und Lenkflugkörper- sowie im Geschäft mit sicheren Kommunikationsnetzen. Erfolgreiche Initiativen zur Kostensenkung trugen ebenfalls maßgeblich zur Verbesserung der grundlegenden Performance bei.

Im Einklang mit der Konzernstrategie wurden Fähigkeiten im Sicherheitsgeschäft weiter stark ausgebaut. Mit der Übernahme von PlantCML erhöhte der Geschäftsbereich seine Präsenz in den USA. Während der Olympischen Spiele in Peking gewährleistete der EADS-Geschäftsbereich die Kommunikation durch die Bereitstellung eines Digitalfunknetzes. In Katar und anderen Ländern des Mittleren Ostens wurde mit der Installation integrierter Sicherheitssysteme begonnen; ebenso im Hafen von Tanger (Marokko).

Der letzte Tranche-1-Eurofighter wurde im Jahr 2008 übergeben, und die Auslieferung der zweiten Tranche hat begonnen. Die Produktion und die Auslieferungen für den Exportkunden Österreich machen gute Fortschritte. Auf dem Gebiet unbemannter Luftfahrzeuge (UAVs) ist EADS der einzige europäische Anbieter sowohl für große als auch kleine Systeme. Die Arbeit an der Studie zur Risikominimierung für das trinationale Advanced-UAV-Programm schritt weiter voran. Zudem hat Spanien den Geschäftsbereich mit dem taktischen UAV-Programm Atlante beauftragt. Im Jahr 2008 wurde das UAV-System SIDM an Frankreich ausgeliefert und dieses Jahr bereits erfolgreich in Afghanistan eingesetzt.

Das militärische Luftfahrtzentrum in Manching bei München wurde im November 2008 eröffnet. Es konsolidiert die wesentlichen Aktivitäten, Kompetenzen und Ressourcen von Military Air Systems an einem Standort. Zudem wurden beim Geschäftsbereich Verteidigung und Sicherheit Radarsysteme zur Luftraumüberwachung an den deutschen Militärflughäfen in Auftrag gegeben. Gleichzeitig konnten Radarsysteme an Kunden wie die US-Küstenwache und die Bundeswehr ausgeliefert werden. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereichs belief sich zum Jahresende 2008 auf 17,0 (2007: 17,8) Milliarden Euro, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf Produkten und Dienstleistungen mit hohem Wachstumspotenzial liegt.

Zentrale und Übrige Aktivitäten (ohne Zugehörigkeit zu einem Geschäftsbereich):

Der Umsatz der Übrigen Aktivitäten (ATR, EADS EFW, EADS Socata, EADS Sogerma und EADS North America) wuchs um 9 Prozent auf 1.528 (2007: 1.407) Millionen Euro. Diese Entwicklung wurde durch höhere Auslieferungen bei ATR, den Programmhochlauf für den leichten Mehrzweckhubschrauber UH-72A bei EADS North America und ein starkes Geschäft mit Flugzeugsitzen bei EADS Sogerma begünstigt. Das EBIT* der Übrigen Aktivitäten blieb mit 80 Millionen Euro stabil – verglichen mit 84 Millionen Euro im Vorjahr. Es wurde jedoch vom schwachen US-Dollar belastet.

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

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42 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

Der Regionalflugzeughersteller ATR lieferte 55 Flugzeuge an seine Kunden aus – gegenüber 44 Maschinen im Jahr 2007. Aufgrund der Abschwächung auf dem Regionalflugzeugmarkt wurde der Produktionshochlauf ausgesetzt. Einschließlich neuer Bestellungen über 20 Flugzeuge beendete ATR das Geschäftsjahr 2008 mit einem Auftragsbestand von 160 Flugzeugen. EADS EFW lieferte elf umgerüstete Frachter an Kunden aus. Die Zusammenarbeit mit Partnern für die A320-Frachterumrüstung sowie den Umbau von Airbus-Flugzeugen werden das zukünftige Geschäft stärken. Ab 1. Januar 2009 wird EADS EFW bei Airbus konsolidiert. Im

Zuge der Einigung zwischen EADS und Daher hinsichtlich der Übernahme eines 70-Prozent-Mehrheitsanteils an EADS Socata durch Daher wird EADS Socata im Jahresabschluss 2008 als zur Veräußerung gehalten bilanziert. Am 7. Januar 2009 wurde die Vereinbarung wirksam. Im Oktober 2008 schloss EADS Sogerma den Verkauf von Revima ab – mit der Unterstützung der Belegschaft, der lokalen Behörden sowie der Kunden. Im operativen Bereich setzte EADS Sogerma ihr profitables Wachstum fort. Zum 31. Dezember 2008 stieg der Auftragsbestand der Übrigen Aktivitäten auf 3,4 (2007: 2,7) Milliarden Euro.

5.2� EADs�n.V.�EinZElABscHlUss

TABEllE�6�–�EADs�n.V.�BilAnZ

(in Mio. €)31. Dezember

20081. Dezember

2007

goodwill 4.354 4.354

finanzanlagen 9.575 11.303

langfristige Wertpapiere 3.035 2.685(2)

Anlagevermögen 16.964 18.342

forderungen und sonstige vermögenswerte 5.398 5.526

Wertpapiere 3.909 1.595(2)

zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente 5.321 6.444

Umlaufvermögen 14.628 13.565

Summe Aktiva 31.592 31.907

Eigenkapital(1) 11.022 13.090

finanzierungsverbindlichkeiten 332 316

übrige langfristige verbindlichkeiten 1.501 1.532

Langfristige Verbindlichkeiten 1.833 1.848

übrige kurzfristige verbindlichkeiten 18.737 16.969

Kurzfristige Verbindlichkeiten 18.737 16.969

Summe Passiva 31.592 31.907

(1) die Bilanz wird vor verwendung des Jahresergebnisses erstellt.(2) die Wertpapiere mit einer laufzeit von mehr als einem Jahr, die vom Bereich konzern-treasury verwaltet werden, sind als langfristige Wertpapiere klassifiziert. die Beträge für das Jahr 2007 wurden entsprechend

angepasst.

TABEllE�7�–�EADs�n.V.�GEwinn-�UnD�VErlUsTrEcHnUnG

(in Mio. €) 2008 2007

Beteiligungsergebnis 1.763 (380)

sonstige aufwendungen/erträge (191) (66)

Jahresergebnis 1.572 (446)

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 43

Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

5.3� inFOrmATiOn�ZU�DEn�wirTscHAFTsprüFErn

Datum der erstmaligen Bestellung Ende der gegenwärtigen Vertragslaufzeit

kpmg accountants n.v.fascinatioboulevard 200 – 3065 WB rotterdam — niederlandevertreten durch l.a. Blok

10. mai 2000 27. mai 2009

ernst & Young accountants l.l.p.antonio vivaldistraat 150, 1083 hp amsterdam — niederlandevertreten durch f.a.l. van der Bruggen

24. Juli 2002 27. mai 2009

* der für den 27. mai 2009 einberufenen hauptversammlung wird eine Beschlussfassung vorgelegt, mit dem ziel, ernst &Young accountants l.l.p. und kpmg accountants n.v. als die Wirtschaftsprüfer der gesellschaft für das geschäftsjahr 2009 zu ernennen.

KPMG Accountants N.V., Ernst & Young Accountants L.L.P. und ihre entsprechenden Repräsentanten sind bei der Royal NIVRA (Nederlands Instituut van Register Accountants) eingetragen.

5.4� risiKOFAKTOrEn

EADS unterliegt einer Reihe von Risiken und Ungewissheiten, die die finanzielle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können. Die Geschäftsentwicklung, die Vermögens- oder Ertragslage von EADS könnten durch die nachstehend beschriebenen Risiken in wesentlichem Maße nachteilig beeinflusst werden. Dabei ist EADS nicht nur diesen Risiken ausgesetzt. Weitere Risiken, die EADS derzeit nicht bekannt sind oder die derzeit von EADS als nicht wesentlich betrachtet werden, könnten ebenfalls negativen Einfluss auf den Geschäftsbetrieb von EADS haben. Weiter gehend Informationen zu diesen Risiken finden Sie im EADS „Registrierungsdokument“ das auch auf der EADS Website (www.eads.net) vefügbar ist.

5.4.1� Finanzmarktrisiken

Auswirkungen�der�aktuellen�Finanzkrise

Die aktuellen Finanzturbulenzen mit ihren Auswirkungen auf das Bankensystem und die Finanzmärkte, sowie die anhaltende Sorge um die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells von Investment-Banken und sonstigen Finanzinstituten haben zu steigenden Kreditkosten und einem verknappten Kreditangebot, einer an vielen Finanzmärkten verringerten Liquidität sowie extremen Schwankungen in sämtlichen Anlageklassen geführt. Dies wiederum beeinträchtigte die weltweite Realwirtschaft. Die Finanzkrise könnte für die Geschäftsaktivität von EADS eine Reihe von Folgen haben, wie unter anderem:

wirtschaftliche Notlagen von Kunden, die zur Verschiebung ●

oder Stornierung von Flugzeugbestellungen führen, weil den Kunden keine Kredite für Flugzeugfinanzierungen gewährt werden oder weil der allgemeine Konjunkturrückgang und die insgesamt nachlassende Nachfrage nach Passagierflügen und Luftfrachtdiensten hierzu Anlass geben;

erheblicher Anstieg des Volumens der Absatzfinanzierung, ●

mit deren Hilfe EADS Flugzeugkäufe ihrer Kunden unterstützt und sich somit stärker dem Risiko des Zahlungsverzugs auf Kundenseite aussetzt;

wirtschaftliche Notlagen oder Insolvenzen wichtiger ●

Zulieferer, die zu Verzögerungen bei der Produktion führen;

Leistungsausfälle von Vertragspartnern bei Investitionen oder ●

derivativen Finanzgeschäften sowie von sonstigen Finanzinstituten, mit den entsprechenden negativen Folgen für die Finanzgeschäfte von EADS;

einen fortgesetzten Abbau der Fremdkapitalaufnahme sowie ●

Bankenfusionen und -pleiten, die den Kreis der möglichen Vertragspartner verkleinern und das Kreditangebot verknappen und hierdurch wiederum die Verfügbarkeit von Bankgarantien verringern könnten, wie sie EADS für ihre Geschäftsaktivitäten benötigt;

eine geschmälerte Kreditverfügbarkeit auf Seiten der ●

Hedging-Vertragspartner, welche die Möglichkeiten von EADS zum Abschluss gewünschter Fremdwährungs-Hedginggeschäfte einschränken würde;

Veränderungen der langfristigen Zinssätze, Credit Spreads ●

oder Inflationszahlen, welche den Abzinsungssatz für die Pensionsverpflichtungen des Konzerns beeinflussen könnten;

Veränderungen der kurzfristigen Zinssätze sowie die ●

mögliche Illiquidität bestimmter Anlageklassen, die sich auf die Finanzperformance des Konzerns auswirken könnten;

die anhaltende Abstoßung von Anlagen aller riskanten ●

Anlageklassen, die einen weiteren Wertverlust von Anlagewerten bewirken, die Diversifikationsvorteile bei den zur Deckung von Pensionsverpflichtungen gehaltenen

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44 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

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finanzkennzahlen und andere highlights

Pensionsanlagen verringern und so zur Erhöhung der konzernweiten Rückstellungen für Altersvorsorgeprogramme führen könnte;

eine Beschränkung des Zugangs zu Kapitalmärkten und ●

anderen Finanzierungsquellen, wodurch die zukünftigen Möglichkeiten des Kapitaleinsatzes von EADS zur vollen Durchführung ihrer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und zur Finanzierung ihrer Betriebstätigkeit begrenzt werden könnte – trotz der Nettoliquidität der EADS in Höhe von 9,2 Milliarden Euro (Stand Ende 2008) und dem Umstand, dass abgesehen von Schuldtiteln im Wert von 1 Milliarden Euro, die im März 2010 fällig werden, kein unmittelbarer kurzfristiger Refinanzierungsbedarf besteht.

Auch die Unsicherheit der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage könnte die Volatilität des EADS-Aktienkurses erhöhen.

wechselkursrisiko

Ein beträchtlicher Teil der Umsätze von EADS lauten auf US-Dollar, während ein erheblicher Anteil der Kosten in Euro und zu einem geringeren Teil in britischen Pfund anfällt. Folglich wären die Gewinne von EADS in dem Ausmaß, in dem EADS es unterlässt, sich gegen dieses Ungleichgewicht zwischen Fremdwährungen durch Finanzinstrumente abzusichern, von den Schwankungen des Wechselkurses zwischen dem US-Dollar und diesen Währungen abhängig und in geringerem Maße von den Kursschwankungen des Pfund gegenüber dem Euro. Es kann nicht zugesichert werden, dass die Wechselkurssicherungsstrategie von EADS die Gesellschaft völlig vor wesentlichen Wechselkursänderungen zwischen dem US-Dollar und dem Euro bzw. dem britischen Pfund schützt und dass solche Änderungen keinen Einfluss auf die Ertragslage und die Vermögenslage haben.

Absatzfinanzierungsrisiko

Zur Unterstützung der Verkäufe könnte sich EADS entschließen, mit ihren Kunden eine Finanzierung durchzuführen, den Restwert des Flugzeugs zu garantieren oder das Flugzeug bedingt zurückzukaufen. Als Folge davon hält EADS ein bedeutendes Portfolio von Leasing- und anderen Finanzierungsvereinbarungen mit Fluglinien und anderen Kunden. Es kann nicht zugesichert werden, dass diese Maßnahmen EADS völlig vor Zahlungsausfällen ihrer Kunden oder vor wesentlichen Minderungen des Wiederverkaufswerts der finanzierten Flugzeuge schützen.

Kreditrisiko�von�Geschäftspartnern

Die EADS ist dem Kreditrisiko bei Nichterfüllung ihrer Geschäftspartner für Finanzinstrumente ausgesetzt, wie etwa bei Hedginginstrumenten und Finanzinvestitionen.

risiko�des�Kapitalbeteiligungs-portfolios

EADS hält verschiedene Kapitalbeteiligungen aus geschäftlichen oder strategischen Gründen, wobei sich die zugrunde liegenden geschäftlichen Erwägungen über den Anlagezeitraum verändern können. EADS ist dem Risiko der unerwarteten wesentlichen nachteiligen Änderungen im Fair Value von Dassault Aviation und anderer assoziierten Beteiligungen ausgesetzt.

pensionsverpflichtungen

EADS ist an verschiedenen Pensionsplänen sowohl für die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter beteiligt, von denen einige eine Unterdeckung aufweisen. Obwohl EADS in ihrer Bilanz eine Rückstellung für ihren Anteil an der Unterdeckung berücksichtigt hat, basierend auf aktuellen Schätzungen, besteht keine Gewähr, dass diese Schätzungen in Zukunft nicht nach oben korrigiert werden, wodurch EADS in Zusammenhang mit solchen Pensionsplänen weitere Rückstellungen vornehmen müsste.

5.4.2� Geschäftsbezogene�risiken

Konjunkturabhängigkeit�des�Verkehrsflugzeugmarktes

In der Vergangenheit war der Markt für Verkehrsflugzeuge zyklischen Schwankungen unterworfen, die zum Teil auf Veränderungen der Passagiernachfrage nach Flugreisen zurückzuführen sind, welche hauptsächlich vom Wirtschaftswachstum oder dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts („BIP“) getragen wird. Derzeit geht EADS davon aus, dass sich der Markt für Verkehrsflugzeuge und bis zu einem gewissen Grad der Markt für Hubschrauber weiterhin zyklisch entwickeln werden, und dass Abschwünge auf breiter wirtschaftlicher Front wie sie zurzeit zu beobachten sind, negative Auswirkungen auf ihre zukünftigen Geschäftsergebnisse und finanziellen Bedingungen haben können.

Auswirkungen�von�Terrorismus,�Epidemien�und�Katastrophen�auf�den�Flugzeugmarkt

Wie die Terroranschläge in New York und Madrid und die Verbreitung des SARS-Virus (Severe Acute Respiratory Syndrome – „Schweres Akutes Atemwegssyndrom“) und der Vogelgrippe gezeigt haben, können Terrorismus und Epidemien die Wahrnehmung von Flugsicherheit und -komfort durch die Öffentlichkeit negativ beeinflussen, was in der Folge die Nachfrage nach Flugreisen und Verkehrsflugzeugen verringern kann. Aufgrund solcher Ereignisse und dem daraus resultierenden negativen Einfluss auf die Luftfahrtindustrie insgesamt oder auf bestimmte Fluggesellschaften könnte EADS unter einer rückläufigen Nachfrage nach allen oder bestimmten Typen ihrer Flugzeuge zu leiden haben und die Kunden von EADS könnten die Auslieferung neuer Flugzeuge verschieben oder Aufträge stornieren.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 45

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finanzkennzahlen und andere highlights

Abhängigkeit�von�Ausgaben�der�öffentlichen�Hand�und�von�bestimmten�märkten

In jedem einzelnen Markt sind die Ausgaben der öffentlichen Hand (einschließlich Verteidigungsausgaben) abhängig von einem komplexen Mix geopolitischer Erwägungen und Haushaltszwänge. Die Ausgaben der öffentlichen Hand können von Jahr zu Jahr und von Land zu Land erheblichen Schwankungen unterliegen. Ungünstige wirtschaftliche und politische Bedingungen wie auch rückläufige konjunkturelle Entwicklungen in den Märkten, in denen EADS tätig ist, könnten die Ausgaben der öffentlichen Hand verringern und einen negativen Einfluss auf ihre künftigen Geschäftsergebnisse und die Finanzlage haben.

Des Weiteren ist ein beträchtlicher Anteil des Auftragsbestands von EADS (einschließlich Airbus) auf bestimmte Regionen oder Länder konzentriert, einschließlich der USA, China, Indien und der Vereinigten Arabischen Emirate. Ungünstige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen wie auch allgemein rückläufige Wirtschaftsentwicklungen in diesen Ländern oder Regionen können sich negativ auf die künftigen Geschäftsergebnisse und die Finanzlage von EADS und Airbus auswirken.

Entstehung�von�public-private�partnerships�und�privaten�Finanzierungsinitiativen

Im Verteidigungsbereich verlangen Kunden, insbesondere aus Großbritannien, zunehmend nach Angeboten und schließen Verträge ab nach Modellen, die als Public-Private Partnerships („PPPs“) oder als Private Finance Initiatives („PFIs“) bekannt sind. Es können keine Zusicherungen darüber gegeben werden, in welchem Umfang EADS sich effizient und effektiv (i) um künftige PFI- oder PPP-Programme bewerben wird, (ii) die vertragsgemäß vereinbarten Dienstleistungen handhaben wird, (iii) die Beschaffung der Ausrüstung und die dazugehörigen Wartungsdienstleistungen finanzieren wird und (iv) die Vermarktung von Überkapazitäten vornehmen wird.

wettbewerb�und�marktzugang

Die meisten Geschäftsaktivitäten von EADS sind einem starken Wettbewerb ausgesetzt, und besonders Airbus war von einem abwärts gerichteten Preisdruck aufgrund dieses Wettbewerbs betroffen. Es kann nicht garantiert werden, dass der Wettbewerb nicht zunimmt, vor allem im Zusammenhang mit einem länger anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung.

Verfügbarkeit�staatlicher�Zuschüsse

Seit 1992 haben die EU und die USA auf der Grundlage eines Abkommens gearbeitet, das die Bedingungen von finanziellen Zuwendungen festlegt, die die Regierungen den zivilen Flugzeugherstellern gewähren können. Die USA haben jedoch Ende 2004 einseitig den Rücktritt von diesem Abkommen erklärt, was möglicherweise dazu geführt hat, dass die USA und die EU gegeneinander formal Ansprüche vor der

Welthandelsorganisation („WTO“) geltend machen. Wenngleich beide Seiten zum Ausdruck gebracht haben, dass sie eine Verhandlungslösung bevorzugen, welche gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleistet, wenn es um die Förderung künftiger Entwicklungen auf dem Gebiet der Luftfahrt geht, sind sie doch noch weit davon entfernt, eine Einigung über zentrale Themen zu erzielen. Die Vertragsbedingungen eines neuen Abkommens oder das Ergebnis des formalen WTO-Verfahrens könnte den Zugang von EADS zu Risikokapitalanlagen für Großprojekte einschränken oder zu einem für EADS nachteiligen Ungleichgewicht beim Zugang zu staatlichen Zuschüssen im Vergleich zu ihrer US-Konkurrenz führen, oder könnte theoretisch die Europäische Komission und die betroffenen Regierungen dazu veranlassen, Möglichkeiten für eine Änderung von kommerziellen Bedinungen für breits an EADS gewährte Zuwendungen zu untersuchen.

In früheren Jahren haben EADS und ihre Hauptwettbewerber jeweils unterschiedliche Arten von staatlichen Zuwendungen für die Produktforschung und -entwicklung erhalten. Dennoch kann in keiner Weise garantiert werden, dass staatliche Finanzierungen weiterhin für solche Projekte in Zukunft zur Verfügung stehen, was teilweise auf das oben genannte Verfahren zurückzuführen ist.

Technologisch�fortschrittliche�produkte�und�Dienstleistungen

EADS bietet ihren Kunden häufig technologisch fortschrittliche Produkte und Dienstleistungen an, deren Entwicklung und Herstellung eine komplexe Angelegenheit sein und umfassende Integrations- und Koordinierungsmaßnahmen entlang der Zulieferkette erforderlich machen kann. Die meisten Produkte von EADS müssen zudem unter anspruchsvollen Betriebsbedingungen betrieben werden. Auch wenn EADS der Auffassung ist, dass sie hoch entwickelte Verfahren für die Entwicklung, Herstellung und Erprobung einsetzt, kann keine Garantie dafür übernommen werden, dass die Produkte oder Dienstleistungen von EADS erfolgreich entwickelt, produziert oder eingesetzt werden oder dass sie in der beabsichtigten Weise entwickelt oder angewandt werden.

Bestimmte von EADS abgeschlossene Verträge sehen vor, dass EADS auf einen Teil des erwarteten Gewinns verzichtet, dass Minderungen akzeptiert werden müssen, dass eine Ersatzlieferung erfolgt oder andere Produkte geliefert bzw. andere Dienstleistungen erbracht werden oder dass die Preise für künftige Lieferungen gegenüber denselben Kunden gemindert werden, wenn die Produkte nicht rechtzeitig geliefert werden oder mangelhaft sind. Es kann nicht zugesichert werden, dass keine Vertragsstrafen oder Vertragskündigungen ausgesprochen werden, wenn EADS Liefertermine oder sonstige vertragliche Leistungsanforderungen nicht einhält.

Zum Beispiel haben sich bestimmte Kunden infolge der Produktionsschwierigkeiten bei EADS im Jahr 2006 im Zusammenhang mit dem Programm A380 entschlossen, ihre

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46 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

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finanzkennzahlen und andere highlights

Aufträge für das Frachtflugzeug A380 zu stornieren. 2007 und 2008 hat EADS erhebliche Lieferverzüge für ihr A400M-Programm angekündigt. Daraus ergaben sich negative Auswirkungen auf das EBIT* von EADS in diesen Jahren. Siehe dazu „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 3: Bilanzierung des A400M-Programms“.

Es kann nicht gewährleistet werden, dass in Zukunft nicht ähnliche Probleme auftreten werden. Neben allen Kosten im Zusammenhang mit Produktgewährleistungsansprüchen, der Vertragserfüllung oder geforderten Abhilfemaßnahmen können solche Probleme Kostensteigerungen oder Umsatzeinbußen – insbesondere aufgrund von Vertragsannullierungen – zur Folge haben, die sich negativ auf die künftigen Geschäftsergebnisse und die Finanzlage von EADS auswirken könnten. Alle künftigen Probleme können sich darüber hinaus nachteilig auf die Reputation von EADS und damit auf die Wettbewerbsposition der Produkte von EADS auswirken.

wichtige�Forschungs-�und�Entwicklungsprogramme

Das geschäftliche Umfeld in vielen der Hauptgeschäftsfelder von EADS ist durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungskosten gekennzeichnet, die beträchtliche Vorausinvestitionen mit einem hohen Grad an Komplexität erfordern. Es kann nicht zugesichert werden, dass die diesen Geschäftsplänen zu Grunde liegenden wirtschaftlichen, technischen und marktbezogenen Annahmen erfüllt werden und daher die Amortisierung im angestrebten Zeitraum oder die angestrebten Renditen tatsächlich erzielt werden.

Umstrukturierungsprogramme�„power8“,„power8�plus”�und�„Future�EADs”

EADS hat 2007 die Umsetzung eines umfassenden Kostenreduzierungs- und Umstrukturierungsprogramms bei Airbus mit der Bezeichnung „Power8“ bekannt gegeben. Zusätzlich hat EADS unter dem Namen „Power8 Plus” ein konzernweites Kosteneinsparungsprogramm und ein weiteres Integrations- und Kostenreduzierungsprogramm, „Future EADS”, auf den Weg gebracht. Die angenommenen Kosteneinsparungen basieren auf vorläufigen Schätzungen, die tatsächlichen Einsparungen können davon jedoch erheblich abweichen. Wenn es EADS nicht gelingt, die geplanten Kostensenkungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen oder diese Anstrengungen möglicherweise nicht das erwartete Kosteneinsparungsniveau erbringen, dann könnte dies negative Auswirkungen auf die künftige Vermögens- und Ertragslage von EADS haben. Neben dem Risiko, die vorhergesehene Höhe der Kosteneinsparungen aus den oben genannten Programmen nicht zu erreichen, kann die Implementierung sogar höhere Kosten verursachen als vorhergesehen. Dies hängt vom Ausgang der derzeitigen Verhandlungen mit den Arbeitnehmer- und anderen Vertretern ab. Es könnte auf vielen Ebenen interne Widerstände gegen die vielfältigen Umstrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen

einschließlich der Veräußerungen von Airbus-Standorten und der Integration des Geschäftsbereichs Militärische Transportflugzeuge in Airbus geben.

lieferanten�und�subunternehmer

EADS stützt sich beim Bezug der Rohstoffe, Bauteile und Baugruppen, die sie zur Herstellung ihrer Produkte benötigt, auf zahlreiche Lieferanten und Unterauftragnehmer. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise stecken einige dieser Zulieferer neuerdings in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Sollten sich diese noch verschlimmern, könnten bestimmte Zulieferer gezwungen sein, ihre Produktion zu drosseln, den Betrieb einzustellen oder Gläubigerschutz zu beantragen, was wiederum den Nachschub ihrer Erzeugnisse an EADS zum Erliegen bringen könnte. Bei bestimmten Zulieferern könnte es sich für EADS schwierig gestalten, ohne erhebliche Zeitverzögerung einen Ersatz für sie zu finden; dies wiederum könnte negative Folgen für die zukünftigen Betriebsergebnisse und Finanzverhältnisse von EADS haben. Darüber hinaus könnte EADS in Zukunft beschließen, bestimmte Zulieferer finanziell oder auf anderem Wege zu unterstützen, um eine ununterbrochene Material- und Teileversorgung sicherzustellen, wodurch sie bei den betreffenden Lieferanten Kreditrisiken in Kauf nehmen müsste.

programmspezifische�risiken

Neben den oben genannten Risikofaktoren ist EADS künftig auch folgenden programmspezifischen Risiken ausgesetzt (wenngleich diese Auflistung nicht den Anspruch erhebt, eine erschöpfende Darstellung zu geben, zeigt sie doch die aktuellen Risiken auf, die aus Sicht der Geschäftsleitung wesentlich sind):

A380-Programm ● . Im Zusammenhang mit dem A380-Programm und nach den 2006 angekündigten Lieferverzögerungen steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Management der hohen Belastung in der Zulieferkette als Ergebnis des steilen Produktionsanstiegs in den kommenden Jahren, (ii) Vermeidung von Produktionsunterbrechungen infolge der Implementierung von Power8, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern, (iii) Einführung und erfolgreiche Implementierung eines neuen digitalen Mock-up für die künftige Produktion der A380 und zeitgerechte Einführung des Service. Die Fähigkeit von EADS, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, wird bei der Gewährleistung der reibungslosen Produktion der Flugzeuge der „2. Welle“, d.h. der Flugzeuge, die nach den ersten 25 produziert werden, entscheidend sein;

A350-XWB-Programm ● . Im Zusammenhang mit dem A350-XWB-Programm steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Erreichen der technischen Leistungsziele des Flugzeugs, (ii) Gewährleistung des Einsatzes

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finanzkennzahlen und andere highlights

der entscheidenden Fachkräfte, z.B. im Hinblick auf die Auswahl und Entwicklung von Verbundwerkstoffen, (iii) Sicherstellung der Erfüllung von Kostenzielen, (iv) Sicherstellung, dass die neue industrielle Organisation als Ergebnis von Power8 die Entwicklung tatsächlich unterstützt, (v) Gewährleistung der Leistung der Risikopartner, auch an den Standorten, die von Airbus veräußert wurden, und (vi) die erfogreiche Auswahl eines geeigneten zweiten Triebwerks;

A400M-Programm. ● Im Zusammenhang mit dem Programm A400M, das für EADS eine erhebliche Belastung darstellt, steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Verhandlungen mit den Erstkunden über Änderungen am Zeitplan und anderer Vertragsbestandteile, (ii) Zusammenarbeit mit dem Triebwerkskonsortium und Hauptlieferanten für missionskritische Systeme und Systemintegration, um einen verlässlichen Programm-Zeitplan einschließlich eines zuverlässigen Datums für den Erstflug festzulegen, (iii) erfolgreich Durchführung eines Flugtestprogramms, das sich von jenen bei Airbus-Verkehrsflugzeugen erheblich unterscheidet, (iv) Abgleichung der zivilen Systeme (Flugführung, Navigation usw.) mit den komplexen militärischen Systemen, (v) Sicherstellung, dass das Flugzeug sowohl für den zivilen Flugverkehr zertifiziert wird, gleichzeitig aber auch die militärischen Anforderungen der Kunden erfüllt, und (vi) Bewältigung der Schwierigkeiten des Hochlaufs.

Mit Blick auf die aktuellen Verzögerungen im Programm A400M ist die Occar darüber hinaus vertraglich berechtigt, bei Zustimmung aller nationalen Erstkunden zum 1. April 2009 die Kündigung des gesamten A400M-Erstauftrags zu fordern. Kommt es zu einer rechtskräftigen Kündigung, wäre Airbus Military SL („AMSL“) zur Rückerstattung aller Anzahlungen, Vorauszahlungen und jeglicher anderer von der Occar empfangener Zahlungen verpflichtet. Der Gesamtbetrag beträgt rund 5,7 Milliarden Euro. Ferner darf jeder nationale Startkunde auch separat die Stornierung seiner Aufträge über einzelne Flugzeuge verlangen, falls sich die Auslieferung der betreffenden Maschinen wesentlich verzögern würde. Dies würde eine Rückerstattung der von der Occar für die betreffenden Flugzeuge geleisteten Anzahlungen und Vorauszahlungen auslösen. Je nach Umfang dieser potenziellen Stornierungen könnten die künftigen Betriebsergebnisse und Finanzverhältnisse von EADS wie auch ihr guter Ruf erheblichen Schaden nehmen.

Bezüglich der Rechnungslegung ist EADS im A400M-Programm 2008 vorübergehend zur Methode der Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags übergegangen; sobald ein aktualisierter Zeitplan vorliegt und eine zuverlässige Kostenschätzung realisierbar ist, wird EADS zur Anwendung der Bilanzierungsmethode nach Meilensteinen zurückkehren und die Rückstellung für drohende Verluste im Programm A400M weiter auf den neuesten Stand bringen. Weitere Informationen zum Programm A400M siehe „Erläuterungen zum

Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 3: Bilanzierung des A400M-Programms“;

NH90-Programm. ● Im Zusammenhang mit dem Programm NH90 steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Einhaltung des Zeitplans für die Entwicklung, der Kostenziele und der technischen Auslegung (voll einsatzfähige Konfiguration) des TTH (Tactical Transport Helicopter), der abschließenden Konfiguration des NFH (Nato Frigate Helicopter) und der weiteren Programme zur Entwicklung zahlreicher Varianten, (ii) Management des industriellen Hochlaufs des Programms und (iii) Sicherstellung des Kundendienstes für die zahlreichen in Dienst gehenden Flotten.

5.4.3� rechtliche�risiken

Abhängigkeit�von�Joint�Ventures�und�minderheitsbeteiligungen

EADS erzielt einen wesentlichen Anteil ihrer Umsatzerlöse über verschiedene Konsortien, Joint Ventures und Kapitalbeteiligungen. Zwar strebt EADS ausschließlich Beteiligungen an Unternehmen an, bei denen ihre Interessen mit denen ihrer Partner im Einklang stehen, jedoch besteht bei gemeinsam geführten Unternehmen, vor allem bei solchen Unternehmen, bei denen wichtige Entscheidungen die einstimmige Zustimmung aller Mitglieder erfordern und bei denen der Ausstieg nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist, stets das Risiko von Meinungsverschiedenheiten oder einer Pattsituation. Die anderen Parteien in diesen Unternehmen können gleichzeitig Wettbewerber von EADS sein, weshalb ihre Interessen von denen von EADS möglicherweise abweichen.

produkthaftung�und�Garantiefälle

EADS konzipiert, entwickelt und produziert eine Reihe höchst anspruchsvoller Produkte mit einem hohen Einzelwert, insbesondere zivile und militärische Flugzeuge sowie Ausrüstung für die Raumfahrt. Sollte eines dieser Produkte nicht bestimmungsgemäß funktionieren, unterliegt EADS dem entsprechenden Produkthaftungs- und Gewährleistungsrisiko.

Geistiges�Eigentum

EADS stützt sich auf Patente, Copyrights, Handelsmarken und gewerbliche Vorschriften sowie Vereinbarungen mit Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und anderen Parteien, um die Rechte am geistigen Eigentum der in ihrem Geschäftsbetrieb eingesetzten Technologien und Produkte zu schützen. Ungeachtet dieser Anstrengungen zum Schutze der Rechte am geistigen Eigentum könnten sämtliche Eigentumsrechte von EADS entweder direkt oder indirekt in Frage gestellt, außer Kraft gesetzt oder umgangen werden.

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48 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

finanzkennzahlen und andere highlights

5.5� pErsOnAl

5.5.1� informationen�zur�BelegschaftZum 31. Dezember 2008 beschäftigte EADS 118.349 Mitarbeiter. Das waren weltweit 1.856 mehr als 2007. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich bei Airbus, bei der Konzern-Zentrale und bei Übrigen Aktivitäten.

2008 umfasste die Belegschaft zu 96,69 Prozent Vollzeitbeschäftigte. Je nach Land und hierarchischer Ebene lag die durchschnittliche Wochenarbeitszeit zwischen 35 und 40 Stunden.

Im Jahresverlauf 2008 stellte EADS weltweit 7.081 neue Mitarbeiter ein ( 2007: 6.860). Im gleichen Zeitraum verließen 5.078 Mitarbeiter EADS ( 2007: 4.648).

Insgesamt arbeiteten 95,4 Prozent der aktiven Belegschaft der EADS an den über 80 europäischen Standorten des Konzerns.

Zudem könnten gegen EADS strittige Forderungen wegen Verletzung der Rechte am geistigen Eigentum Dritter geltend gemacht werden, auch wenn EADS davon ausgeht, dass sie die Urheberrechte Dritter rechtmäßig einhält. Alle Forderungen oder Rechtsstreitigkeiten in diesem Bereich könnten unabhängig davon, ob EADS daraus letztendlich als obsiegende oder unterliegende Partei hervorgeht, zeitaufwendig und kostspielig sein, die Reputation von EADS beschädigen oder sie zwingen, Lizenzverträge abzuschließen.

Exportkontrollen�und�sonstige�regulierungen

Der Exportmarkt ist für EADS von erheblicher Bedeutung. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass (i) die Exportkontrollen, denen EADS unterliegt, weiter verschärft werden, dass (ii) neue Generationen von EADS-Produkten ebenfalls ähnlichen oder noch strengeren Kontrollen unterworfen sein werden oder dass (iii) geopolitische Faktoren die Erteilung von Ausfuhrgenehmigungen für einen oder mehrere Kunden verhindern oder die Fähigkeit von EADS zur Erfüllung bereits unterzeichneter Verträge beschränken werden. EADS unterliegt ferner einer Vielzahl anderer staatlicher Vorschriften, die sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit und Finanzlage auswirken können, unter anderem Vorschriften zu Geschäftsbeziehungen (einschließlich der betreffenden gesetzlichen Änderungen in Frankreich), Einsatz ihrer Produkte, Arbeitsmethoden und Übereinkünften mit ausländischen Behörden.

wertpapierklagen

Seit 2006 wurden mehrere Ermittlungs- und Rechtsverfahren wegen angeblicher Verstöße gegen Marktbestimmungen durch EADS bzw. gegen Insiderhandelsvorschriften durch bestimmte Führungskräfte des Konzerns eingeleitet, unter anderem im Zusammenhang mit der im Jahr 2006 angekündigten

Verzögerungen im Programm A380. Siehe hierzu die „Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) – Abschnitt 33: Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüche“. Zwar ist EADS zum gegenwärtigen Zeitpunkt außerstande, die Ergebnisse dieser Ermittlungen und Prozesse vorherzusagen, doch ist es möglich, dass sie die Verhängung von Geldstrafen, Schadensersatzzahlungen oder sonstiger Rechtsmittel und Strafmaßnahmen nach sich ziehen. Der Verlauf dieser Verfahren könnte den Aktienkurs von EADS beeinträchtigen. Ferner erwartet der Konzern, unabhängig von den Ergebnissen weiterhin Zeit und Geld in seine Verteidigung zu investieren, wodurch die Arbeit und Aufmerksamkeit des Managements vom regulären Geschäftsbetrieb abgelenkt werden könnten.

5.4.4� industrie-�und�UmweltrisikenIn Anbetracht des Umfangs ihrer Geschäftstätigkeit und des Spektrums an Industriebranchen, in denen sie tätig ist, unterliegt EADS strengen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in einer Reihe von Rechtsordnungen weltweit. Daher wendet EADS erhebliche Mittel für Investitionen und sonstige Betriebskosten auf und rechnet damit, dies auch in Zukunft zu tun, um die zunehmend komplexen Gesetze und Rechtsvorschriften einzuhalten. Außerdem müssen die vielfältigen Produkte, die EADS herstellt und vertreibt, den maßgeblichen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in den Rechtsordnungen der Länder entsprechen, in denen sie tätig ist. Im Falle eines Unfalls oder eines anderen ernsthaften Zwischenfalls, bei dem eines ihrer Produkte beteiligt ist, könnte EADS aufgefordert werden, Ermittlungen durchzuführen und Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Auch die Mitarbeiter und Kunden von EADS und sonstige Dritte könnten Forderungen wegen Personen-, Vermögens- oder Umweltschäden (einschließlich Schäden an den natürlichen Ressourcen) geltend machen.

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finanzkennzahlen und andere highlights

5.6� UmwElTFrAGEn

EADS betrachtet Umweltschutz als globale Priorität, die von Bürgern, Politikern und Industrie volles Engagement und Verantwortlichkeit erfordert, häufig in Form eines partnerschaftlichen Ansatzes. Ein Hauptaugenmerk von EADS liegt auf der Erfüllung ihrer Aufgabe, Produkte für individuelle Mobilität, Kommunikation und Sicherheit zu liefern, denn diese machen das Wesen unserer modernen Gesellschaft aus.

In dem Bemühen, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit zu vereinen, möchte EADS zu einem umwelteffizienten Unternehmen werden und damit eines der großen Ziele auf der strategischen Roadmap der Vision 2020 erreichen. In ihrer jüngst veröffentlichten Umweltpolitik bekennt sich EADS zur Ökoeffizienz: Dabei sollen Produkte und Dienstleistungen

ihren Kunden und anderen Geschäftspartnern maximalen wirtschaftlichen Nutzen bringen, bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltbelastung bei der Herstellung und dem Betrieb dieser Produkte über ihren ganzen Lebenszyklus hinweg. Umwelteffiziente und innovative Technologien und Prozesse bilden Kernfaktoren für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, die die Attraktivität seiner Produkte und seine Wettbewerbsfähigkeit insgesamt steigern und damit das Wachstum fördern, die Beschäftigung sichern und Mehrwert für alle Geschäftspartner schaffen.

Alle Geschäftsbereiche und Geschäftseinheiten, die für die Zuweisung entsprechender Ressourcen und Mittel zuständig sind, gewährleisten die operative Umsetzung der Umweltpolitik

5.5.2� Organisation�des�personalmanagementsDie zentrale Aufgabe des Personalbereichs (Human Resources, HR) des Konzerns ist es, sicherzustellen, dass EADS als integriertes Unternehmen erstklassige Mitarbeiter anzieht, weiterentwickelt, motiviert und hält. Mit der Ermöglichung einer durchgängigen Integration und Internationalisierung des Konzerns sowie dem Aufbau einer einheitlichen Kultur innerhalb der organisatorischen und betrieblichen Strukturen des Unternehmens leistet der Bereich Unterstützung bei geschäftlichen Herausforderungen und tritt in dieser Funktion als Geschäftspartner auf.

Die HR-Organisation wird seit 2006 gemäß den Anforderungen des Konzerns weiter integriert. Zur Förderung einer koordinierten konzernweiten HR-Politik wurden die Rolle des HR Board gestärkt und die hierarchischen Berichtswege von den Geschäftsbereichen zum Personalvorstand des Konzerns gefestigt. Der HR-Bereich hat allgemeine Shared Services für die Personalverwaltung und Lohn-/Gehaltsabrechnung eingerichtet, die auf ein gemeinsames HR-weites Informationssystem zugreifen. Die HR-Prozesse wurden im Rahmen eines einheitlichen E-HR-Projekts harmonisiert. Der Aufbau von Shared Services zum Erlernen von Verwaltungstätigkeit hat begonnen.

Ein Konzern-HR-Team, das eng mit den für das alltägliche Personalmanagement verantwortlichen HR-Abteilungen der Geschäftsbereiche und Geschäftseinheiten zusammenarbeitet, übernimmt die strategische Leitung in allen Personalbelangen. Auf Konzern- und Landesebene werden regelmäßige Treffen zwischen HR-Managern und -Spezialisten aus unterschiedlichen Geschäftssegmenten veranstaltet.

Auf der Ebene der Gesellschaft bilden sechs Abteilungen das globale EADS-Personal-Management: HR Operations umfasst alle HR-Shared Services, Social Policy and Industrial Relations,

Compensation and Benefits, Competency Development – einschließlich der Schulungs- und Rekrutierungsstrategie, Talent and Executive Management und schließlich noch HR Processes and Integration. Diese sind u.a. verantwortlich für folgende Bereiche:

Vorgriff auf Schlüsselkompetenzen der EADS, insbesondere ●

im Bereich Engineering;

Management der allgemeinen HR-Politik für die ●

1.200 Führungskräfte der EADS;

HR-Management und Laufbahnentwicklung für die Inhaber ●

der obersten 200 Schlüsselpositionen;

Organisation und Veranstaltung der Managementschulungen ●

für alle derzeitigen und potenziellen Führungskräfte über die CBA (Corporate Business Academy) sowie Koordination der konzernweiten Schulungs- und Lernaktivitäten für alle Mitarbeiter; und

Gestaltung von Richtlinien, Anleitungen und Hilfsmitteln ●

für alle konzernübergreifenden HR-Prozesse wie zum Beispiel Ernennungen, innerbetrieblicher Arbeitsplatzwechsel, Auslandseinsätze, Gehälter und Sonderleistungen usw., in Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen sowie Förderung des Austauschs von bestmöglichen Methoden innerhalb der HR-Gemeinschaft der EADS.

Im Rahmen der Umstrukturierung von Airbus und der Anpassung der EADS-Organisation wurden der soziale Dialog intensiviert und zusätzliche Informations- und Konsultationsverfahren mit den Belegschaftsvertretern festgelegt. So wurden in Bezug auf elementare Themen, wie zum Beispiel Gesundheit, Sicherheit, Chancengleichheit, Schulung und Karriereentwicklung eine Reihe von Richtlinien und Vereinbarungen festgelegt.

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auf allen Ebenen der Hierarchie. Das dem Corporate Secretary zugeordnete EADS-Umweltnetzwerk, das sich aus Vertretern der Geschäftseinheiten und der Unternehmensfunktionen zusammensetzt, überwacht die konsequente und konzernweite Umsetzung mit Hilfe eines Berichtssystems, durch welches sichergestellt wird, dass Best Practices identifiziert, im gesamten Unternehmen kommuniziert und die Unternehmensziele erreicht werden, während gleichzeitig der erforderliche Vorgriff auf aufkommende Themen gewährleistet wird.

Als wesentlicher Bestandteil ihres Engagements muss EADS Produktion und Dienstleistungen unter Beachtung einschlägiger Umweltgesetze und -vorschriften in den Ländern, in denen sie tätig ist, organisieren und sich um Abhilfe bei möglichen Abweichungen bemühen. Der Konzern bestärkt Gesellschaften, Tochterunternehmen und Standorte, über die bloße Erfüllung dieser gesetzlichen Verpflichtungen hinaus die Entwicklung und Umsetzung modernster Standards voranzutreiben.

Gegenwärtig arbeiten mehr als 80 Prozent der EADS-Mitarbeiter nach einem EMAS-registrierten oder gemäß ISO 14001 zertifizierten Umweltmanagementsystem. EADS strebt die Einrichtung eines fortschrittlichen lebenszyklusorientierten Umweltmanagementsystems an, mit dem Ziel, 100 Prozent ihrer Aktivitäten und produktrelevanten Aspekte abzudecken. Das ist die Garantie dafür, dass jede Einheit ihre relevanten signifikanten Umwelteinflüsse identifiziert und entsprechende Optimierungsziele definiert, und zwar jeweils in Übereinstimmung mit der Unternehmenspolitik zur effizienten Reduzierung aller wesentlichen Belastungen wie Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen, Abfall, Luftverschmutzung und andere Umweltaspekte und -risiken.

Airbus hat ein Lebenszyklus-Konzept umgesetzt, das es gestattet, Umweltaspekte systematisch in alle Tätigkeiten und Abläufe des Unternehmens einzubinden und aktiv den effizientesten Weg zur Einschränkung der Umweltbelastung innerhalb des Produktlebenszyklus zu beschreiten. Airbus wurde als erstes Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche anerkannt, das die in der ISO-Norm 14001 festgelegten Anforderungen an das Umweltmanagementsystem sowohl für seine europäischen Standorte als auch für produktbezogene Aspekte über den gesamten Lebenszyklus erfüllt. Die Ausdehnung auf globale Aktivitäten wurde 2008 mit einem großen Schritt durch die Einbindung des Beijing Campus und aller amerikanischen Standorte kontinuierlich vorangetrieben.

EADS hat sich im Hinblick auf Technologien und die Mobilisierung von Fachwissen zu einem ausgezeichneten Umweltschutzverhalten verpflichtet, um über Forschung, Konstruktion und Entwicklung die saubersten und umweltverträglichsten Technologien und Produkte anbieten zu können, ohne Abstriche in Sachen Qualität, technische

Leistungsfähigkeit oder Sicherheit zu machen. EADS konkretisiert gegenwärtig Ihre Roadmap zur Umwelteffizienz und hat sich insbesondere die Reduzierung von Energie/Treibhausgasemissionen und die Kontrolle gefährlicher Substanzen als einige der wichtigsten Ziele gesetzt, sowohl für Produkte als auch für Geschäftsprozesse.

In der Erkenntnis, dass Klimawandel zu einer zunehmend wichtigen Herausforderung wird, haben EADS-Einheiten bereits erhebliche und durch das Umweltnetzwerk koordinierte Anstrengungen unternommen, um eine systematische CO2-Bilanz zu erstellen, den gesamten Energieverbrauch durch Optimierung der Effizienz von Infrastrukturen bzw. Gebäuden weiter zu reduzieren und den Einsatz alternativer Energiequellen wie Sonnenkollektoren wo immer möglich zu fördern. Außerdem werden Forschungsarbeiten zu nicht-fossilen Treibstoffen forciert, insbesondere Biotreibstoffen aus Biomassequellen, die nicht mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion konkurrieren. Die A380 ist das erste Flugzeug, das auf einem Testflug von Filton nach Toulouse erfolgreich mit einem alternativen Gas-to-Liquid-Kraftstoff (GTL) betrieben wurde.

Für die Erfüllung der europäischen Verordnung zur Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien (Registration, Evaluation and Authorisation of CHemicals, Reach) werden ebenfalls erhebliche Anstrengungen unternommen. Reach fordert die Verbesserung der Verfolgbarkeit von Substanzen, administrative Registrierung und Genehmigungen für den weiteren Einsatz bestimmter, sehr gefährlicher Substanzen sowie eine angemessene Information von Lieferketten, Kunden und Mitarbeitern.

Es wurde ein Koordinationsprozess in Gang gesetzt, um einen konzernweiten Ansatz zu entwickeln, der diesen Anforderungen hinsichtlich Effizienz und Wirtschaftlichkeit am besten entspricht. Das Engagement von EADS war Ausschlag gebend bei der Erstellung und Veröffentlichung von Normen und Standards, bei der Entwicklung von Schulungsmaterial und Richtlinien in gemeinsamer Koordination mit der Aerospace Industries Association of America, AIA, und der AeroSpace and Defence Industries Association of Europe, ASD. Inzwischen sucht EADS nach alternativen umweltfreundlichen Optionen für Werkstoffe und Technologien, um einer möglichen Veralterung vorzugreifen und ein Abreißen der Lieferkette, wie z. B. bei Chromaten, vorzubeugen.

Zudem liegt EADS daran, etwa mit ihren Satelliten, Flugzeugen, Drohnen und Mess-Systemen die besten verfügbaren Technologien und Produkte zu bieten und damit dem Umweltschutz zu dienen, insbesondere durch Erkennen und Verringerung möglicher Ursachen für Umweltbelastungen und durch Verhinderung unvermeidbarer Veränderungen unserer Umwelt.

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finanzkennzahlen und andere highlights

5.7� FOrscHUnGs-�UnD�TEcHnOlOGiEmAnAGEmEnT

Angesichts des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds gilt es, innovative neue Produkte auf den Markt zu bringen, die den sich kontinuierlich entwickelnden Bedürfnissen der Kunden weltweit gerecht werden. Das Forschungs- und Technologiemanagement von EADS ist bestrebt, dieses Ziel durch den Erhalt und weiteren Ausbau des Wettbewerbsvorsprungs des Konzerns zu erreichen. Forschung und Technologie (F&T) spielen eine zentrale Rolle, sichern sie doch den hohen innovativen Standard der EADS-Produkte. Die EADS und ihre Geschäftsbereiche bringen Spitzentechnologien und wissenschaftliche Höchstleistungen hervor, die Lösungen für viele der drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen wie Umweltschutz, Mobilität, Verteidigung, und allgemeine Sicherheit sowie Zuverlässigkeit im Betrieb liefern.

Das Corporate Technical Office (CTO) stellt sicher, dass die Geschäftstrategie eng mit der technologischen Strategie gekoppelt ist. Das CTO liefert Shareholder-Value über die Gewährleistung eines führenden, durchgängigen F&T-Portfolios, das die Einführung neuer Technologien ermöglicht. Darüber hinaus reagiert das CTO auf Kundenwünsche durch die Bereitstellung von Lösungen, die den Herausforderungen in Bezug auf Technologie, Leistung, Sicherheit und Kosten gerecht werden. Die F&T-Strategie der EADS ist weiterhin vom Erfordernis einer frist-, qualitäts- und kostengerechten Einführung neuer Produkte und Prozesse geprägt. Die F&T-Aktivitäten von EADS umfassen ein breites Spektrum an Technologiebereichen. Die F&T-Aktivitäten sind auf mehreren Ebenen der Wertschöpfungskette angesiedelt und die Strategie ist entsprechend den Anforderungen von kurzfristigen Programmen, mittelfristigen optionalen Programmen und langfristigen fortschrittlichen Konzepten strukturiert.

Erstens umfassen die F&T-Aktivitäten bei Innovationskonzepten zunächst die Herstellung integrierter Technologieträger und die Anfertigung technologischer/operativer Studien. Alle EADS-Geschäftsbereiche arbeiten an der Entwicklung neuer Produktkonzepte, die im Einklang mit den langfristigen Zielen des Unternehmens stehen. Mit diesen innovativen Konzepten werden vollkommen neue Ideen entwickelt und untersucht und die Grenzen der technischen Machbarkeit kontinuierlich erweitert. Das Portfolio konzentriert sich derzeit auf vier Wachstumsbereiche: Mobilität (z.B. Luftverkehrsmanagement), Umweltschutz (z.B. neue Energiekonzepte, neue optimierte Plattformen), Verteidigung und

Sicherheit (asymmetrische Kampfführung, Kommunikation und Ortung in unterirdischen Gebäuden, Aufspürung verbotener Substanzen und Schutz von Flugzeugkommunikation) sowie Dienstleistungen (z.B. Überwachung der Betriebsbereitschaft, Modernisierungen sowie Wartung, Reparatur und Überholung). Die EADS setzt Ressourcen auch dafür ein, neu aufkommende Konzepte zu bewerten.

Zweitens dienen die F&T-Aktivitäten der Entwicklung zentraler Schlüsseltechnologien; hierzu zählt beispielsweise eine permanente Suche nach neuen Materialien und Ausrüstungen und ihre Bewertung im Hinblick auf zukünftige Geschäftsmöglichkeiten. Dabei baut das Unternehmen privilegierte Beziehungen und Partnerschaften mit Schlüssellieferanten auf. EADS hat die neuen Technologien identifiziert, die den zukünftigen Erfolg bei fünf Schlüssel-Produkttechnologie-Kategorien vorantreiben werden: optimierte Plattformstrukturen; Sensoren, Elektronik, Signalverarbeitung und Systemintegration; Energietechnologien; Flugphysik; Informationstechnologien.

Drittens umfassen die F&T-Tätigkeiten die Entwicklung und Beherrschung hochmoderner Werkzeuge, die es EADS ermöglichen, ein effizienter industrieller Architekt zu sein. EADS entwickelt einen Plan, mit dem die Risikokapitalbeteiligungen des Unternehmens zur Stärkung seiner technologischen und geografischen Kapazitäten sowie zur Identifizierung neuer Technologien genutzt werden können. Von herausragender Bedeutung für EADS ist die Identifizierung durchschlagender Technologien, die die innovative Position des Unternehmen steigern. Über EADS Innovation Works und Partnerschaften mit externen Labors beobachtet und bewertet das Unternehmen minutiös unterschiedliche Technologien, wie zum Beispiel Brennstoffzellen, sichere Kommunikation, Photonik, Nanotechnologien und Hybridwerkstoffe.

Und schließlich entwickelt EADS vor dem Hintergrund ihrer ehrgeizigen Wachstumspläne im produktnahen Dienstleistungsbereich auch Technologien für den Service, wie beispielsweise Training, moderne Produktunterstützung, umfassende Kommunikationsdienste sowie Einsatzfähigkeit für Spezialmissionen: Lieferung, Wartung und Betrieb.

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finanzielle ziele für 2009

7.StrategischeHerausforderungenvonEADS

Die folgenden strategischen Herausforderungen von EADS wurden in der „Vision 2020“ des Konzerns, in der die langfristigen Ziele von EADS formuliert sind, veröffentlicht und waren Gegenstand von Diskussionen auf unterschiedlichen

Führungsebenen sowie beim Board of Directors. Alle diese Ziele verstehen sich als langfristige Ambitionen des Managements, deren Umsetzung mit den in Abschnitt „5.4 Risikofaktoren“) dargestellten Risiken verbunden ist.

7.1� sTrATEGiscHE�HErAUsFOrDErUnGEn�DEs�KOnZErns

EADS besitzt eines der komplexesten Plattformportfolios und 2008 den weltweit größten Auftragsbestand, der den Konzern zu einem globalen Führer macht. Mit seiner Vision 2020 strebt der EADS-Konzern die Übernahme der Position des Weltmarktführers im Bereich der Systeme für Luft- und

Weltraumplattformen (insbesondere der plattformspezifischen Architektur und Integration von Systemen) mit einem kompletten Portfolio an Produkten für den zivilen und institutionellen Bedarf an. Global, das heißt, dass EADS anstrebt, bis 2020 ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen

6.FinanzielleZielefür2009

Das Jahr 2009 hat für EADS mit einem uneinheitlichen Lagebild begonnen. Der Blick auf das erste Halbjahr ist bei Airbus zufriedenstellend, danach aber nimmt die Unsicherheit zu. Die Bottom-up-Analyse von EADS baut auf dem Auftragsbestand auf und erfolgt vor dem Hintergrund der kürzlich getroffenen Entscheidung, die Produktionsrate von Flugzeugen der A320-Familie ab Oktober 2009 auf 34 Flugzeuge pro Monat anzupassen; der Hochlauf im Bereich der Langstreckenflugzeuge wurde bei 8,5 Flugzeugen pro Monat angehalten. Wenngleich die Analyse Überbuchungen für die nächsten Jahre aufweist, stellt die Verschlechterung der makroökonomischen und der Verkehrsindikatoren eine Herausforderung für den Auftragsbestand dar. Deshalb beobachtet EADS sorgfältig den Markt, die Kundenbasis und die Zulieferer. Folglich wendet das Management das Konzept einer „rollierenden Planung“ an. Neben dem zivilen Auftragsbestand bietet der Auftragsbestand im Verteidigungsbereich und im Geschäft mit institutionellen Kunden dem Konzern eine gewisse Sicherheit und Stabilität.

EADS erwartet für das Jahr 2009 bei Airbus 300 bis 400 Brutto-Bestellungen, was angesichts der gegenwärtigen Marktbedingungen herausfordernd ist. Ausgehend von einer stabilen Auslieferungserwartung und einem Dollarkurs von 1 Euro = 1,39 US-Dollar sollte sich der EADS-Umsatz weitgehend auf dem Niveau von 2008 bewegen.

Auf der Grundlage dieser Annahmen sollte das EBIT* vor Einmaleffekten im Jahr 2009 geringer aber deutlich positiv

ausfallen und von einer robusten grundlegenden Performance getragen werden. Überarbeitete Zeitpläne für den Abschluss des A400M-Programms könnten – abhängig vom Ausgang der Verhandlungen mit den Kunden und den Zulieferern – zu signifikanten Aufwendungen führen, die das EBIT* belasten würden. Das EBIT* wird von steigenden Aufwendungen für Forschung & Entwicklung (F&E) belastet werden wie auch von einer – verglichen mit dem Jahr 2008 – spürbaren Währungsschwäche bei bestehenden Kurssicherungen, sinkenden Preisen, vermehrten Kundenfinanzierungen und steigenden serienbegleitenden Kosten. Dies wird in Teilen durch weitere Einsparungen im Power8-Programm ausgeglichen werden.

Der Free Cashflow wird 2009 einige negative Einflüsse aus geringeren Kundenanzahlungen bei Airbus und einem gewissen Vorratsaufbau im vierten Quartal 2009 im Zusammenhang mit der reduzierten Produktionsrate für die A320-Familie widerspiegeln. EADS geht davon aus, im Jahr 2009 Kunden bei der Finanzierung ihrer Auslieferungen nach eigenem Ermessen und in diskreter Weise zu unterstützen. Der Cash-Verbrauch für in den vergangenen Jahren getätigte Rückstellungen wird den Cashflow zudem belasten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt und angesichts des derzeitigen Lagebilds geht EADS nicht davon aus, im Jahr 2009 mehr als 1,5 Milliarden Euro an Free Cashflow nach Kundenfinanzierungen zu verbrauchen.

Sobald der Konzern einen besseren Überblick über den Ausgang der A400M-Gespräche sowie über die Entwicklung seiner zivilen Märkte hat, wird EADS den Ausblick präzisieren.

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

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strategische herausforderungen der eads

den Umsätzen von Airbus und den anderen Geschäftsbereichen zu erreichen. Trotz der weltweiten Finanzturbulenzen des Jahres 2008 und des anschließenden Konjunkturabschwungs bleiben die Ziele der EADS-Vision langfristig bestehen, jedoch sind Anpassungen bei der Art und Weise nötig, wie sie erreicht werden sollen. Für die Kundenfinanzierungen ist die Schwäche der Finanzmärkte eine Herausforderung und erfordert ein flexibles Management des Auftragsbestandes. In Verteidigung und Raumfahrt werden Budgets zwar über längere Zeiträume angelegt, doch könnten Regierungskunden auch hier die Neuzuteilung von Ressourcen ins Auge fassen, insbesondere solcher, die für zukünftige Programme vorgesehen sind. Folglich muss EADS eine enge Zusammenarbeit mit allen ihren Kunden und ein umsichtiges Liquiditätsmanagement sicherstellen, um den Konzern zu schützen um die Krise zu überstehen.

Um die Geschäftstätigkeit und die langfristige Position des Konzerns zu unterstützen, muss sein organisches Wachstum gefördert werden: durch Investitionen in Bereichen, die seine zukünftigen Kernkompetenzen sichern und seinen Zugang zu Märkten und Kunden verbessert. Hierzu wird EADS möglicherweise auf ein weiteres externes Wachstum durch Übernahmen und Partnerschaften setzen, speziell in Asien und den USA.

Der EADS-Konzern hat seine Option einer strategischen Vision definiert, nach der Plattformen und Systemen (insbesondere der plattformspezifischen Architektur und Integration von Systemen) sowie Dienstleistungen Priorität eingeräumt wird. Diese Vision setzt auf einen neuen Wachstumsmotor, der von wachsenden Flugzeugflotten und der zunehmenden Verlagerung von Leistungen aus den Bereichen von Regierungsorganisationen und den Streitkräften auf den Privatsektor angetrieben wird. Die EADS strebt in diesem Zusammenhang einen Dienstleistungsanteil von 25 Prozent ihres Gesamtumsatzes bis zum Jahr 2020 an und konzentriert sich dabei auf anspruchsvolle Serviceleistungen – anfänglich im Plattformbereich –, die ein hohes Maß an Vertrautheit in Bezug auf Kundenprodukte erfordern. Weiterhin wird sich EADS in zunehmendem Maße auf Kerngeschäfte konzentrieren und im Rahmen dieses neuen Geschäftsmodells die Umverteilung von Ressourcen vornehmen, die derzeit in kernfremden traditionellen Geschäften gebunden sind.

Für ausgelagerte Dienstleistungen entwickelt sich eine zunehmende Nachfrage am Markt. Gründe dafür sind der Kosten- bzw. Umsatzdruck und die Notwendigkeit, die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Training, fortschrittliche Betreuungsleistungen und Luftverkehrsmanagementsysteme sind aussichtsreiche Bereiche in den kommenden Jahren. Auch bei der wehrtechnischen Beschaffung wandeln sich die Anforderungsmuster mit einem zunehmenden Trend zur Auslagerung von Dienstleistungen. Das

Einsatzumfeld im Verteidigungsbereich ändert sich, wobei bündnisgeführte Einsätze und die Zusammenlegung von Finanzierungsmitteln zur Kompensierung von sinkenden oder unzureichenden Budgets zunehmen.

Vor diesem Hintergrund wird der EADS-Konzern auch weiterhin Kernkompetenzen und Schlüsseltechnologien für Plattformen und Systeme (insbesondere für die plattformspezifische Architektur und Integration von Systemen) entwickeln bzw. aufrechterhalten. Die Intelligenz komplexer Bordsysteme (wie zum Beispiel von Überwachungs- oder Luftverteidigungssystemen) wird in zunehmendem Maße auf die Plattform (Cockpit) und die Bodenkontrollstation verteilt. Deshalb umfassen die für die Gewährleistung einer künftigen Funktion als Hauptauftragnehmer erforderlichen Kernkompetenzen in jedem Fall auch die Bodensegmente, Datenvernetzung, Führungssysteme, C4I sowie die vernetzte Operationsführung (wie dies derzeit bei UAVs, Satelliten und Flugabwehrführungssystemen der Fall ist). EADS muss sich weiterhin auch das Zusammenwachsen des Verteidigungs- und Sicherheitsgeschäfts zu Nutze machen, insbesondere im Bereich sicherer Kommunikationsnetzwerke.

Darüber hinaus werden entsprechende Verbesserungsmaßnahmen weiter vorangetrieben, um eine in der Branche erstklassige operative und finanzielle Effizienz mit einem EBIT von 10 Prozent in der ersten Hälfte des Jahrzehnts von 2010 bis 2020 zu erreichen, in Abhängigkeit von der Entwicklung des Dollar-Wechselkurses und des Konjunkturzyklus. Die Verbesserungen sollen über interne Kostenkontrolle, optimale Ressourcenzuteilung, ein besseres Programm- und Risikomanagement, die Fähigkeit, die Dollar-Kursschwankungen zu bewältigen sowie durch eine verstärkte Erschließung weiterer profitabler Marktsegmente erreicht werden.

Der EADS-Konzern wird seine Strategie der industriellen Globalisierung weiterverfolgen. Gleichzeitig muss das Unternehmen seine Empfindlichkeit gegenüber dem Euro-Dollar-Wechselkurs abbauen. Dies erfolgt auf der Grundlage eines neuen Geschäftsmodells, das eine Analyse der Aktivitäten auf ihre Zugehörigkeit zum Kerngeschäft, den Aufbau eines Netzwerks an Partnerschaften sowie die globale Expansion des Unternehmens durch die Erschließung von Ländern wie China und Indien und sowie in Ländern im Dollarraum vorsieht.

Europäische Ressourcen stellen einen bedeutenden Teil des Einkaufsvolumens und der Belegschaft des Unternehmens dar (obwohl der Großteil des Umsatzes außerhalb Europas generiert wird). Um sich Zugang zu Märkten und Technologieressourcen zu verschaffen, optimale Kostenbedingungen zu erreichen und sich gegen die Dollarvolatilität zu schützen, muss der EADS-Konzern seine industrielle Präsenz und Partnerschaften außerhalb Europas ausweiten bei gleichzeitigem Schutz

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

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strategische herausforderungen der eads

7.2� AUsBlicK�DEr�GEscHÄFTsBErEicHE

7.2.1� AirbusWie andere Industriezweige wurde auch die Luftfahrt von der Wirtschaftsrezession erfasst, Airbus rechnet daher 2009 mit einem Rückgang der Auftragseingänge für Neuflugzeuge.

Für das Jahr 2009 wurden vier Prioritäten festgelegt: Pflege des engen Dialogs mit Kunden, frühe Erkennung ihrer Bedürfnisse,

sorgfältiges Management des Auftragsbestands und Erhaltung der guten Cash-Position.

Die Geschäftsleitung möchte gemeinsam mit ihren Erstkunden ein neues Konzept für das A400M-Programm erarbeiten, gleichzeitig mit dem Triebwerkskonsortium einen neuen Termin für den Erstflug festlegen und auf diese Weise einen festen Programmplan erstellen.

seiner zentralen Technologien und industriellen Basis in Europa. In diesem Zusammenhang hat EADS das ehrgeizige Ziel, 40 Prozent des Einkaufs und 20 Prozent der Mitarbeiter außerhalb Europas zu lokalisieren. Um die industrielle Basis in den USA zu verbreitern ist es auch das Ziel, in den USA einen Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar zu erzielen, und zwar neben dem Airbusgeschäft, und eine herausragende Stelle bei der US-Regierung einzunehmen.

Die europäischen Verteidigungshaushalte sind zwar stabil, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie in den nächsten zehn Jahren signifikant ansteigen werden, was eine weitere Konsolidierung und Umstrukturierung der Verteidigungsindustrie zur Folge haben könnte. Daher muss der EADS-Konzern ein wachsames Auge auf den Prozess der Konsolidierung der europäischen Verteidigungsindustrie haben. Über Jahre hinweg hat sich die Unternehmensgröße zu einem zunehmend wichtigen Faktor im Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsgeschäft entwickelt, und die Unternehmen suchten nach Möglichkeiten, ihre Produktportfolios auf- und auszubauen. Die Endrunde ist jedoch noch nicht erreicht, und die Großunternehmen bereiten ihre weiteren Schritte vor. In diesem Kontext muss EADS den Markt konsequent im Blick behalten, um potenzielle Chancen, zu denen auch strategische Übernahmen gehören, nicht zu verpassen, da es sich das Unternehmen nicht leisten kann, in eine Außenseiterrolle abgedrängt zu werden.

EADS entwickelt sich zielstrebig zu einem Umwelteffizienten Unternehmen und arbeitet aktiv an der Nachhaltigkeit künftiger Entwicklungen. Auf der Grundlage einer klaren Zielsetzung zur Vereinbarung des Umweltschutzes mit wirtschaftlicher Nachhaltigkeit beabsichtigt das Unternehmen, den steigenden Bedarf an Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsprodukten bei gleichzeitiger Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt in ökonomischster und effizientester Form zu decken. So wurden zum Beispiel bei Airbus bis ins Jahr 2020 reichende, konkrete Verpflichtungen vereinbart und bekanntgegeben. Im Rahmen der zu erstellenden einheitlichen Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 müssen eine eindeutige Politik und messbare Ziele beachtet werden, die das gesamte EADS-Portfolio abdecken.

Die Welt, in der EADS tätig ist, wird sich in den kommenden 20 Jahren drastisch verändern. Neue Produkte auf der Basis neuer Technologien und effiziente Prozesse werden erforderlich sein. Technologie und Innovation sind die zentralen Faktoren bei der Umsetzung der Vision 2020. Produkte und Prozesse werden zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Diversifizierung eng miteinander verknüpft. Gleichzeitig muss EADS dafür sorgen, dass das der „Innovationsfluss“ dauerhaft weiterfließt, um veraltende Technologien und Prozesse jederzeit ersetzen zu können.

EADS wurde im Jahr 1999 nicht als Finanzholding gegründet, sondern als Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, als integrierter Konzern Weltmarktführer im Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsgeschäft zu werden. Bei der Umsetzung dieses Ziels sollte der Organisation und den Mitarbeitern von EADS eine Schlüsselrolle zukommen. Zur Optimierung der Kohärenz der Maßnahmen und der Ausnutzung von Synergien ist auf allen Ebenen eine schlankere, integriertere, vollständig transparente und effizientere Struktur erforderlich, bei deren Aufbau die sich aus der Integration ergebenden Vorteile genutzt werden müssen. Dabei sollte es jedoch nicht zu einer Verzerrung der betrieblichen Fähigkeiten der einzelnen Geschäftsbereiche kommen, da auf Spartenebene individuelle Finanzziele erfüllt und Industrieprogramme abgewickelt werden müssen.

Und schließlich braucht EADS auch motivierte und kompetente Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund ist es die Pflicht des Unternehmens sowie seines Managements, dafür zu sorgen, dass die Erwartungen der Mitarbeiter hinsichtlich der Weiterentwicklung ihrer beruflichen Fähigkeiten und ihrer persönlichen Verwirklichung erfüllt werden können. Dies erfordert eine aktive Entwicklung des Managements auf Grundlage eines neuen Führungsmodells. Auch eine höhere Mobilität sowie eine stärkere interne Vielfältigkeit innerhalb der Teams werden von EADS gefördert. Diese beiden Kriterien werden beim Karrieremanagement und bei der Leistungsbewertung berücksichtigt. Darüber hinaus findet auch die Rekrutierung von Führungskräften aus Ländern außerhalb der EADS-Heimatnationen die Unterstützung des Unternehmens.

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strategische herausforderungen der eads

Dank gut gefüllter Auftragsbücher und einer durch Power8 verschlankten Organisation befindet sich Airbus in diesen für Airlines und Hersteller gleichermaßen schwierigen Zeiten in einer guten Position. Langfristig wird die Nachfrage nach effizienten und umweltfreundlichen Flugzeugen zunehmen. Die Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und der Arbeitplätze bleibt daher auch für 2009 eine wichtige Zielsetzung.

7.2.2� EurocopterIn Zeiten der schwer einschätzbaren Marktentwicklung besteht zunehmend die Gefahr, dass Auftragsvolumen zurückgehen und Kunden ihre Aufträge stornieren oder die Bestellungen verschieben. Eurocopter kann jedoch ein volles und ausgewogenes Orderbuch vorweisen, das nicht nur Hubschrauberbestellungen von Geschäfts-Kunden, Betreibern aus der Öl- und Gasbranche sowie halbstaatlichen und militärischen Auftraggebern sondern auch Dienstleistungen umfasst – und damit einen gewissen Schutz vor der Rezession bietet. Zudem wird der Militärmarkt zunehmen, da Industrieländer ihre veralteten Helikopterflotten austauschen und Schwellenländer ihre Verteidigungskräfte ausbauen werden.

Die Konzernführung wird die weltweite Finanzkrise sehr genau im Auge behalten, um ihre Auswirkungen durch maximale Produktionsflexibilität und Finanzierungsunterstützung für wichtige Großkunden zu bewältigen.

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung wird erhöht, um die Produktführung zu behaupten und die nächste Hubschraubergeneration vorzubereiten.

Aus strategischer Sicht soll die weltweite Industriepräsenz ausgebaut werden ebenso wie der Dienstleistungsbereich.

Obwohl EBIT*-Wachstum nur schwer zu prognostizieren ist, setzt Eurocopter volles Vertrauen auf seine Kundenbasis und wird seinen Wettbewerbsvorteil künftig ausbauen.

7.2.3� AstriumDie Geschäftsaussichten zum Jahresende 2008 sind in allen drei Geschäftseinheiten viel versprechend. Der Auftragsbestand lastet die Produktion des gesamten Geschäftsbereichs über rund

drei Jahre aus. Die meisten Produkte, wie Ariane 5 und Eurostar 3000, weisen einen hohen technischen Reifegrad auf.

2009 rechnet Astrium mit der Auslieferung des abhörsicheren Fernmeldesatellitensystems Satcom BW an das deutsche Verteidigungsministerium. Nachdem Arianespace im Januar 2009 mit der Produktion der nächsten 35 Ariane-5-Träger betraut worden war, erwartet Astrium nun die Auftragserteilung im Beschaffungsprojekt der europäischen Raumfahrtbehörde ESA für das reorganisierte Satellitennavigationssystem Galileo.

Projekte zur Optimierung der wirtschaftlichen und technologischen Effizienz sowie der Leistungsfähigkeit der Produkte werden dem gesamten Geschäftsbereich zugute kommen.

Das Management geht von einem weiterhin profitablen Wachstum aus mit einem mittelfristig progressiven Anstieg der EBIT*-Marge.

7.2.4� Verteidigung�&�sicherheit�(„Ds”)2009 wird der Geschäftsbereich durch organisches Wachstum und strategische Akquisitionen seine Vor-Ort-Präsenz in Exportländern - und damit sein Exportgeschäft – stärken.

Angesichts der zunehmenden Überschneidung der Bereiche Verteidigung und Sicherheit will die Geschäftsleitung das Sicherheitsgeschäft weiter ausbauen. In Europa sieht sich der Geschäftsbereich Verteidigung & Sicherheit verstärkt als wichtige Triebkraft für europäische Programme und strebt mit seinem ausgewogenen Portfolio aus integrierten Systemen, missionskritischen Produkten und Mehrwertdiensten ehrgeizige Wachstumsziele an.

Das organische Wachstum soll durch deutlich erhöhte Investitionen in Forschung und Entwicklung beschleunigt werden, mit dem Hauptaugenmerk auf unbemannten Flugzeugen (UAVs), der künftigen Radargeneration und der Leistungsfähigkeit des System Design Centers.

Zudem werden auch künftig im gesamten Geschäftsbereich Optimierungsprogramme umgesetzt.

* eBit: ergebnis vor zinsen und steuern, vor goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen posten.

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56 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Bericht des Board of directors

strategische herausforderungen der eads

Die in diesem Board-Bericht enthaltenen Informationen sollen Ihnen die Möglichkeit geben, sich zur Lage des Unternehmens und den Vorgängen, die Ihnen zur Bewilligung vorgelegt werden, eine Meinung zu bilden.

Die Ihnen zur Abstimmung vorgelegten Beschlussfassungen folgen exakt den Angaben in diesem Board-Bericht. Sie dienen unseres Erachtens den Interessen des Unternehmens und der Entwicklung seiner Geschäftstätigkeit.

Folglich bitten wir Sie, die Beschlussfassungen anzunehmen. Wir danken Ihnen, dass Sie uns in den Ausschlag gebenden Momenten seit der Gründung von EADS immer wieder Ihr Vertrauen ausgesprochen haben.

Für weiter reichende und detailliertere Informationen, zum Beispiel über Aktivitäten, Finanzen, Finanzierung, Risikofaktoren und Corporate Governance von EADS, wird auf die EADS-Website www.eads.com („Investor Relations“) und die dort abrufbaren Unterlagen verwiesen.

Das Board erklärt hiermit, dass nach seinem besten Wissen und Gewissen: ●

(i) die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2008 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild Vermögen und Schulden, der Finanzlage und der Gewinne oder Verluste von EADS und der konsolidierten Unternehmen insgesamt gibt; und

(ii) dieser Bericht des Board of Directors ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Lage zum Bilanzstichtag und der Entwicklung und Performance im Geschäftsjahr 2008 von EADS und den konsolidierten Unternehmungen insgesamt gibt und die wichtigsten Risiken für EADS darin dargestellt wurden.

Leiden, den 9. März 2009

Das Board of Directors

Rüdiger Grube, Chairman

Louis Gallois, Chief Executive Officer

Rolf Bartke, Director

Dominique D’Hinnin, Director

Juan Manuel Eguiagaray Ucelay, Director

Arnaud Lagardère, Director

Hermann-Josef Lamberti, Director

Lakshmi N. Mittal, Director

Sir John Parker, Director

Michel Pébereau, Director

Bodo Uebber, Director

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 57

Finanzbericht�2008

Der Finanzbericht 2008 ist Bestandteil sowohl der Unterlagen für die Hauptversammlung als auch des Registrierungsdokuments 2008 und umfasst im Einzelnen:

EADS N.V. Konzernabschluss (IFRS) ●

Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS) ●

Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfer zum Konzernabschluss (IFRS) ●

Einzelabschluss ●

Erläuterungen zum Einzelabschluss ●

Der Finanzbericht 2008 ist in englischer Sprache am Hauptsitz der Gesellschaft in den Niederlanden

sowie in den Büros der Zentrale über folgende Adressen erhältlich:

in Deutschland: Willy-Messerschmitt-Str. – Tor 1, 85521 Ottobrunn

in Frankreich: 37, boulevard de Montmorency, 75016 Paris

in Spanien: Avenida de Aragón 404, 28022 Madrid

oder bei

EADS Securities Department, ARLIS, 6 rue Laurent-Pichat, 75216 Paris Cedex 16, Frankreich

und auf unserer Website www.eads.com (Investor Relations).

(in�einer�gesonderten�Broschüre�zusammengestellt)

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58 Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009

Aktionärsinformation

WegweiserzurHauptversammlung

Hotel Okura Amsterdam,Ferdinand Bolstraat 333,1072 LH Amsterdam, NiederlandeTel.: + 31 (0)20 678 71 11

MitdemAutoDas Hotel Okura Amsterdam befindet sich im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des RAI Congress Centre, ca. 30 Minuten Fahrzeit vom internationalen Flughafen Amsterdam-Schiphol entfernt.

Aus allen Richtungen, dem Amsterdam Ring folgen (A10). Ausfahrt RAI (S109) wählen, an der Ampel rechts abbiegen Richtung RAI/Zentrum (S109). Den Schildern Richtung Zuid (S109) folgen. Nach dem Kreisverkehr, in die zweite Straße rechts (Scheldestraat) einbiegen. Nach 500 Metern sehen Sie das Hotel Okura auf Ihrer rechten Seite.

Parkplätze: Das Hotel Okura Amsterdam bietet ausreichend Parkmöglichkeiten.

MitöffentlichenVerkehrsmittelnVom�Flughafen�Amsterdam-schiphol�mit�der�Bahn�–�Zugang�im�Hauptankunftsbereich

Erste Route: ● Nehmen Sie den Zug zur Centraal Station (direkte Verbindung, 15 Minuten). Folgen Sie anschließend der nachstehenden Wegbeschreibung „Von der Centraal Station“;

Zweite Route: ● Nehmen Sie einen Personenzug Richtung Lelystad Centrum oder Hilversum bis zur ersten (Zuid Station) oder zweiten (RAI Station) Haltestelle. Folgen Sie anschließend der entsprechenden nachstehenden Wegbeschreibung.

Von�der�centraal�station

Fahren Sie mit der Tram Nummer 25, Richtung President Kennedylaan, bis zur elften Haltestelle (Cornelis Troostplein, siehe Plan ▲). Gehen Sie die Straße hinunter, nach 200m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer linken Seite. Die Gehzeit beträgt etwa 3 Minuten.

Von�der�rAi�station

Gehen Sie in Richtung Europa Boulevard. Gehen Sie weiter zum Europaplein und dann zur Scheldestraat. Nach 500m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer rechten Seite, gleich hinter der Brücke. Die Gehzeit beträgt etwa 10 Minuten.

Von�der�Amstel�station

Fahren Sie mit der Tram Nummer 12, Richtung Station Sloterdijk, bis zur fünften Haltestelle (Scheldestraat, siehe Plan ●). Oder nehmen Sie den Bus Nummer 15, Richtung Station Sloterdijk, bis zur siebten Haltestelle (Scheldestraat, siehe Plan ●). Gehen Sie in die Churchilllaan, nach 100m biegen Sie links ab in die Ferdinand Bolstraat. Nach weiteren 100m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer rechten Seite, gleich hinter der Brücke. Die Gehzeit beträgt etwa 3 Minuten.

Von�der�Zuid�station

Nehmen Sie den Bus Nummer 15, Richtung Muiderpoortstation, bis zur vierten Haltestelle (Scheldestraat, siehe Plan ●). Gehen Sie in die Churchilllaan, nach 100m biegen Sie links ab in die Ferdinand Bolstraat. Nach weiteren 100m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer rechten Seite, gleich hinter der Brücke. Die Gehzeit beträgt etwa 3 Minuten.

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Unterl agen für die ordentliche haUpt versammlUng 2009 59

aktionärsinformation

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European Aeronautic Defence and Space Company EADS N.V.

Öffentliche Gesellschaft mit beschränkter Haftung (naamloze vennootschap) Mendelweg 30, 2333 CS Leiden, Niederlande

Eingetragen im Handelsregister Den Haag unter Nummer 24288945

Dieses Dokument wurde in Frankreich von einem Imprim‘Vert-zertifizierten Drucker auf recyclingfähigem und chlorfreiem Papier gedruckt, das PEFC-zertifiziert ist und aus Holzstoffen hergestellt wurde,

die aus nachhaltig verwalteten Wäldern stammen.

www.EADs.cOm

AktionärsinformationKostenfreie�Telefonnummern:�●

Deutschland: 00 800 00 02 2002 Frankreich: 0 800 01 2001 Spanien: 00 800 00 02 2002

Telefon:�● �� +33 1 45 30 85 82

E-�● mail:� [email protected]