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IN KOOPERATION MIT DOSSIER UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG UNTERNEHMENS - UND BRANCHENANALYSE

UNTERNEHMENSPROFIL - research.handelsblatt.com · Verkehrswissenschaft der Uni Hamburg und promovierte dort zum Doktor der BWL. Später arbeitete er für die HPC Später arbeitete

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UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG UNTERNEHMENS- UND BRANCHENANALYSE

2 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

IN KOOPERATION MIT

ERSTELLT FÜR

Handelsblatt Research Institute

September 2013

ERSTELLT VON

HANDELSBLATT RESEARCH INSTITUTE

Claudio Flocke / Barbara Bublik

3 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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INHALT

Einleitung .................................................................................................... 4

Zahlen und Fakten zum Unternehmen ....................................................... 4

Unternehmensstruktur ................................................................................ 5

Geschäftsführung ........................................................................................ 6

Vorstand .................................................................................................................... 6

Aufsichtsrat .............................................................................................................. 7

Kennzahlen ................................................................................................. 7

Finanzmarkt ................................................................................................. 11

Wettbewerb ............................................................................................... 12

Marktentwicklung ........................................................................................ 13

Quellen und Literatur ................................................................................... 14

Presse ........................................................................................................... 15

4 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Einleitung Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ein 1885 gegründeter Umschlag-, Transport- und Logistikanbieter.

Das operative Geschäft wird in insgesamt 32 inländischen und acht ausländischen Gesellschaften geführt, die zum

Konsolidierungskreis des Konzerns zählen. Das Unternehmen ist in zwei Teilkonzerne (Hafenlogistik und Immobilien)

gegliedert. Der Teilkonzern Hafenlogistik umfasst die Segmente Container, Intermodal und Logistik. Der Teilkonzern

Immobilien umfasst die nicht-hafenumschlagspezifischen Immobilien der HHLA, d.h. die Immobilien der Hamburger

Speicherstadt und der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH. Seit November 2007 ist das Unternehmen an der Börse

notiert.

Als Logistik- und Dienstleistungsanbieter gehört die HHLA in Deutschland und weltweit zu einem der wichtigsten

Unternehmen im Bereich Gütertransport. Aktuelle Zahlen für das erste Halbjahr 2013 zeichnen ein gemischtes Bild.

So konnte der Konzern zwar seine Umschlagleistung im Vergleich zum Vorjahr um knapp sieben Prozent steigern,

das Ergebnis vor Steuern gab jedoch zweistellig um 14 Prozent auf 81 Mio. Euro nach. Größten Anteil am Umsatz hat

mit gut 62 Prozent das Containersegment. Wichtig für die weitere Entwicklung des Hafens und des

Containergeschäftes ist der Ausbau von Infrastruktur, der die Abfertigung größerer Frachter ermöglichen würde.

Maßgeblich ist gleichzeitig die weitere Entwicklung der Konjunktur, nicht nur in Europa, sondern auch in der Region

Asien.

Zahlen und Fakten zum Unternehmen

Firmensitz: Hamburg

Branche: Logistik

Umsatzerlöse 2012: 1.128,5 Millionen Euro (-7,3 Prozent)

Konzernjahresüberschuss 2012: 111, 8 Millionen Euro (-5,8 Prozent)

Eigenkapitalquote 2012: 31,8 Prozent (-3,8 Prozentpunkte)

Containerumschlag in Tsd. TEU 2012: 7.183 (+1,4 Prozent)

Mitarbeiter 2012: 4.915 (+2,4 Prozent)

Unternehmensleitung: Klaus-Dieter Peters (Vorstandsvorsitzender)

Peer Witten (Aufsichtsratsvorsitzender)

5 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Unternehmensstruktur Unter dem Dach der Management-Holding gliedert sich das Unternehmen in zwei Teilkonzerne. Der Hauptbereich

des Unternehmens, die Hafenlogistik, gliedert sich in die Segmente Container, Intermodal und Logistik. Dazu

kommt der Teilkonzern Immobilien.

Im Segment Container werden drei Containerterminals im Hamburger Hafen, sowie ein weiteres Terminal im

Hafen von Odessa (Ukraine), durch die HHLA Tochtergesellschaft HPC Ukraina, betrieben. Zusätzlich zählen zu

diesem Segment Tochtergesellschaften, die weitere Dienstleistungen wie Reparaturen anbieten.

Im Segment Intermodal werden die Containertransporte auf Schiene und Straße zusammengefasst. Zu diesem

Zweck hält die HHLA Beteiligungen an den Bahnunternehmen Polzug Intermodal (100 Prozent) und Metrans (86,5

Prozent) sowie am Transportunternehmen Container-Transport-Dienst GmbH. Metrans verbindet neben Tschechien

die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Österreich und Teile Deutschlands mit den deutschen Seehäfen. Polzug

Intermodal hat sich auf Polen und die GUS-Staaten spezialisiert. Die Containerspedition CTD ist mit dem Lkw im

Nahbereich deutscher Metropolen tätig und Marktführer bei Umfuhren innerhalb des Hamburger Hafens.

Zum Bereich Logistik gehören Kontrakt- und Lagerlogistik sowie Consulting und Beratungs-Angebote.

Der Bereich Immobilien umfasst große Teile der alten Speicherstadt, das Areal des Fischmarkts Hamburg-Altona

und weitere Logistik-Immobilien und Bürogebäude im und am Hamburger Hafen.

HHLA

Hafenlogistik

Container Intermodal Logistik Holding / Übrige

Immobilien

Immobilien

6 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Geschäftsführung Vorstand Klaus-Dieter Peters – Vorstandsvorsitzender

Klaus-Dieter Peters ist seit 1. Januar 2003 im Unternehmen und neben seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender,

zuständig für die Bereiche Kommunikation und Entwicklung sowie Nachhaltigkeit und die Segmente Intermodal

und Logistik. Der Speditionskaufmann arbeitete über 25 Jahre bei Schenker und sammelte dort

Auslandserfahrung im Nahen und Mittleren Osten sowie durch die Landesverantwortung der Niederlassungen in

Nord-, Zentral und Südamerika. Von 1992 bis 2001 war Peters Mitglied des Vorstands der Schenker-Organisation

und verantwortete die Bereiche Verkehr, Logistik und Bahnverkehr für Europa.

Dr. Stefan Behn – Vorstandsmitglied – Segment Container

Dr. Stefan Behn ist seit 1. Mai 1996 Vorstandsmitglied der HHLA und verantwortet das Segment Container sowie

die Informationssysteme des Unternehmens. Nach Abschluss des Studiums arbeitete Behn am Institut für

Verkehrswissenschaft der Uni Hamburg und promovierte dort zum Doktor der BWL. Später arbeitete er für die HPC

Hamburg Port Consulting GmbH bevor er 1990 zur HHLA in den Bereich Controlling wechselte.

Heinz Brandt – Vorstandsmitglied – Personal, Recht, Einkauf

Heinz Brandt ist seit 1. Januar 2009 im Vorstand und verantwortet die Bereiche Personal, Recht und Einkauf. Er hat

zuerst eine Ausbildung zum Koch absolviert, anschließend verpflichtete er sich für vier Jahre der Bundesmarine.

Danach erlangte er auf dem 2. Bildungsweg das Abitur und studierte Jura in Köln, Münster und Hamburg. Nach

dem 2. Staatsexamen in 1994 arbeitete er bei der BLG (Bremer Lagerhaus Gesellschaft). Mit Gründung der

Eurogate-Gruppe im Jahre 1999 wechselte Heinz Brandt in die Gruppengeschäftsführung von Eurogate und wurde

Geschäftsführer der Eurogate-Containerterminals Bremerhaven und Hamburg.

Dr. Roland Lappin – Vorstandsmitglied – Finanzen, Segment Immobilien

Dr. Roland Lappin ist seit 1. Mai 2003 Vorstandsmitglied und verantwortet die Bereiche Finanzen und Immobilien.

In seine Zuständigkeit fallen auch die Bereiche Investor Relations und Fragen rund um die Revision. Der 52-jährige

absolvierte eine kaufmännische Lehre im Außenhandel bei der Degussa AG. Anschließend studierte er in Hamburg

Wirtschaftsingenieurswesen. Lappin arbeitete unter anderem für die SGS Societé Generale de Surveillance und die

Schickedanz Holding-Stiftung. 1996 wechselte er zur HHLA.

7 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Aufsichtsrat Folgende Personen sitzen laut Unternehmenswebseite derzeit im Aufsichtsrat der HHLA (Stand: September 2013):

Prof. Dr. Peer Witten - Vorsitzender, Hamburg, Kaufmann

Wolfgang Abel - stellvertretender Vorsitzender, Bad Oldesloe, Gewerkschaftssekretär

Torsten Ballhause - Hamburg, Gewerkschaftssekretär

Petra Bödeker-Schoemann - Hamburg, Kauffrau

Dr. Bernd Egert - Winsen a.d. Luhe, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien

und Hansestadt Hamburg

Holger Heinzel - Seevetal, Kaufmann

Dr. Norbert Kloppenburg - Mainz, Vorstand einer Bank

Frank Ladwig - Hamburg, Betriebsratsvorsitzender

Arno Münster - Hamburg, Betriebsratsvorsitzender

Norbert Paulsen - Hamburg, Diplom-Ingenieur

Michael Pirschel - Bispingen, Volkswirt

Dr. Sibylle Roggencamp - Molfsee, Volkswirtin

8 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Kennzahlen In den ersten sechs Monaten dieses Jahres

erwirtschaftete HHLA einen Umsatz von 575,2 Mio.

Euro, was einem leichten Anstieg von 1,6 Prozent

gegenüber dem Vorjahr entspricht. Größter

Wachstumstreiber war der Bereich Container, dessen

Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf

358,5 Mio. Euro stieg. Positiv haben sich laut

Vorstandschef Peters der kräftigere Anstieg der

europäischen Zubringerverkehre in die Ostsee (um 12,6

Prozent) sowie die deutliche Erholung der

Fernostverkehre ausgewirkt.

Die Segmente Intermodal und Logistik verzeichneten

wiederum Einbußen. Der Halbjahresumsatz sank im

Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent bzw.

5,7 Prozent.

Der Vorsteuergewinn des Konzerns ist jedoch im ersten

Halbjahr um vierzehn Prozent eingebrochen. Grund

waren vor allem der gesunkene Gewinn im Bereich

Intermodal sowie die gestiegenen Verluste der Holding

zusammen. Belastet wird der Gewinn auch durch

anhaltende Reorganisationsaufwendungen und Folgen

des Hochwassers. Der Konzern schränkte deshalb die

Prognose für das Gesamtjahr ein. Ohne wesentliche

Fortschritte bei der Restrukturierung sei ein

Betriebsergebnis in der unteren Hälfte der

angekündigten Spanne zwischen 155 bis 175 Millionen

Euro zu erwarten, teilte der Vorstand im August mit.

Der Konzernumsatz soll zwischen 1,1 und 1,2 Milliarden

Euro liegen.

Insgesamt war die Umsatzwachstumsrate in den

vergangenen fünf Jahren von teils starken

Schwankungen geprägt. So brach im Zuge der Finanz-

und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 der Umsatz um 25,3

Prozent ein. In den Folgejahren kam es zwar zu einer

leichten Erholung, 2012 schrumpfte der Umsatz jedoch

erneut um 7,3 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro Grund

dafür war vor allem die abkühlende Konjunktur in

Europa.

Insgesamt sind die Erträge seit 2008 um 14,9 Prozent

gesunken, was einer durchschnittlichen negativen

jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund -4,0

Prozent.

Eine ähnliche Entwicklung ist beim Vorsteuergewinn

(EBIT) zu sehen. Dieser lag im Jahre 2007 noch bei

287,6 Millionen Euro und stieg im Folgejahr um 23,5

Prozent auf 355,1 Millionen Euro. Ein Jahr später sank

er um 54,9 Prozent auf 160,2 Millionen Euro. In den

Jahren 2010 und 2011 konnten wieder Wachstumsraten

von 20,4 Prozent bzw. 7,3 Prozent verzeichnet werden.

Im letzten Jahr sank das EBIT aber erneut um 10

Prozent auf 186,3 Millionen Euro.

9 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Die Bilanzsumme des HHLA-Konzerns hat sich zum 31. Dezember 2012 gegenüber dem Vorjahr um 43,0 Millionen

Euro auf 1.768,5 Millionen Euro verringert (-2,37 Prozent). Auf der Aktivseite haben die langfristigen

Vermögenswerte zugenommen, was vor allem auf die Inbetriebnahme eines neuen Liegeplatzes am HHLA

Container Terminal Burchardkai (CTB) zurückzuführen ist, der mit 17,0 Millionen Euro in die Sachanlagen einfließt.

Das Eigenkapital hat sich gegenüber dem Vorjahr trotz positivem Jahresüberschuss um 82,7 Millionen Euro (-12,8

Prozent) verringert. Dies wird vor allem auf einen weiteren Anteilserwerb an der Metatrans zurückgeführt. Die

Bilanz der HHLA weist zum 31.12.2012 die folgende Struktur auf:

Erträge erwirtschaftet das Unternehmen hauptsächlich durch die Erhebung von Umschlag- und Transportentgelten

sowie durch Entgelte für Zusatzdienste (Lagerung, Reparatur, Wartung.) und Beratungshonoraren. Weitere

Einnahmen werden durch die Vermietung von Gebäuden generiert.

Das Wettbewerbsumfeld zeichnet sich im relevanten Markt (sog. Nordrange) durch eine hohe Intensität aus.

Neben dem Hamburger Hafen bieten die Hansestadt Bremen / Bremerhaven sowie Antwerpen und Rotterdam

gleichwertige Dienstleistungen an. Von diesen vier Hafenbetreibern, ist die HHLA die weitgrößte Gesellschaft,

Gemessen wird der Umschlag anhand der Menge der verschifften Standardcontainer, in sogenannten TEU (Twenty-

foot Equivalent Unit, 20-Fuß Container), die HHLA erreichte in 2012 ein Umschlagvolumen von 8,9 Millionen TEU.

Weltweit befindet sich der Konzern auf dem 15. Platz (siehe Tabelle Seite 10).

10 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Top 20 Häfen nach Umschlagvolumen 2012 in Mio. TEU

1. Shanghai, China 32,5

2. Singapur 31,6

3. Hongkong, China 23,1

4. Shenzhen, China 22,9

5. Busan, Südkorea 17,0

6. Ningbo, China 16,8

7. Guangzhou, China 14,7

8. Qingdao, China 14,5

9. Los Angeles / Long Beach, USA 14,1

10. Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 13,3

11. Tianjin, China 12,3

12. Rotterdam, Niederlande 11,9

13. Port Kelang, Malaysia 10,0

14. Kaohsiung, Taiwan 9,8

15. Hamburg, Deutschland 8,9

16. Antwerpen, Belgien 8,6

17. Dalian, China 8,1

18. Tanjung Pelepas, Malaysia 7,7

19. Xiamen, China 7,2

20. Jakarta, Indonesien 6,2

Quelle: Geschäftsbericht HHLA 2012

11 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Finanzmarkt Seit November 2007 ist die HHLA an der Deutschen Börse gelistet. Der Emissionskurs lag bei 53,00 Euro. Seit

ihrer Emission hat die Aktie 65,5 Prozent an Wert eingebüßt (Stand: 25. September 2013), im Juni 2013 musste der

Konzern vom MDax in den SDax wechseln.

Insgesamt 68,4 Prozent der Aktienanteile sind im Besitz der Hansestadt Hamburg, 23,1 Prozent entfallen auf

institutionelle Investoren und 8,5 auf private Investoren (Insgesamt 70,05 Millionen Anteilsscheine). Mit ihrer

Entwicklung bleibt laut einer Analyse von Reuters die Aktie hinter anderen Unternehmen in vergleichbaren

Branchen (zyklische Produkte und Dienstleistungen) zurück.

Entwicklung der HHLA-Aktie Im Vergleich zu anderen Branchenwerten

Quelle: Reuters

12 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Wettbewerb In der Rangliste der weltweit größten Hafenbetreiber belegt die Hamburger Hafen und Logistik AG den vierten

Platz, knapp hinter der Bremer Lagerhaus Gesellschaft AG. Jedoch ist im Einkommensvergleich die HHLA der

Konkurrenz aus Bremen überlegen. Weitere wichtige Wettbewerber haben ihren Sitz vor allem in asiatischen

Ländern, in deren Richtung sich die Handelsströme seit längerer Zeit – und auch zukünftig – verlagern.

Top 10 Hafenbetreiber Umsatz in Mio. USD (2012)

Rang Unternehmen Umsatz

in Mio. USD Mitarbeiter

Nettoeinkommen

in Mio. USD

1 Tianjin Port Co. Ltd. 2.119 8.602 159

2 NWS Holdings Ltd. 1.927 28.000 676

3 Bremer Lagerhaus Gesellschaft AG 1.474 7.172 3

4 Hamburger Hafen und Logistik AG 1.454 4.819 93

5 China Merchants Holdings (Int.) Co., Ltd. 1.421 6.226 792

6 Ningbo Port Co., Ltd. 1.204 9.138 425

7 Novorossiysk Commercial Sea Port JSC 1.029 309

8 International Container Terminal Services, Inc. 986 6.645 115

9 Teekay Offshore Partners LP 926 1.964 103

10 Eurokai GmbH & Co. KGaA 778 4.154 25

Die Wettbewerbssituation muss geographisch unterschiedlich betrachtet werden. Die o.g. zehn größten

Hafenbetreiber nach Umsatz sind zwar allesamt Konkurrenten der HHLA, allerdings ist die HHLA bis zu einem

bestimmten Maße auch abhängig vom Erfolg dieser Betreiber, da die Logistikdienstleistung auch ein Netzwerkgut

ist. Als relevant für den direkten Wettbewerb können die Häfen Antwerpen, Rotterdam und Bremen erachtet

werden. Die Häfen und Betreiber im asiatischen Raum stellen keine direkte Konkurrenz dar.

Aus geographischer Sicht sind auch Häfen wie London und Danzig möglicherweise in Zukunft von größerer

Bedeutung. Wenn auch London durch seine Lage einen deutlichen Nachteil gegenüber Häfen am europäischen

Festland hat, könnte die wachsende Konkurrenz dennoch zu einem steigenden Preisdruck führen.

13 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Marktentwicklung

Seit Mitte 2011 befindet sich die Schifffahrt in einer

schweren Krise. Nach einem starken Wachstum des

Containerumschlags von über 14 Prozent im Jahr 2010,

brachen die Frachtraten ein, weil Reedereien unter

hohen Überkapazitäten leiden. Auch in 2012 bereitete

die schwache konjunkturelle Entwicklung den meisten

Hafenbetreibern Sorgen. Ausnahme waren die

bremischen Häfen, sie konnten ihr Volumen entgegen

dem Trend spürbar erhöhen, und zwar um 3,4 Prozent

auf 6,1 Millionen TEU. In Hamburg wurden 1,7 Prozent

Container weniger gehoben (8,9 Millionen TEU) und

der Containerumschlag im größten Seehafen Europas,

in Rotterdam, stagnierte 2012 nahezu bei 11,9 Millionen

TEU (-0,1 Prozent).

Der Charterindex Clarkson rechnet für dieses Jahr mit

einem Zuwachs des weltweiten Containerumschlags in

Höhe von 4,7 Prozent. Der Umschlag auf den

Haupthandelsrouten dürfte sich dabei um 2,4 Prozent

erhöhe, wobei Europa eher zu den schwächeren

Regionen gehören wird. Wachstumstreiber bleibt der

innerasiatische Handel, der sich um 7,5 Prozent

erhöhen könnte.

Diese Entwicklung war schon 2012 sichtbar. Während

das Volumen auf transatlantischen und

transpazifischen Routen leicht rückgängig war (minus

0,6 Prozent), verzeichneten Routen innerhalb Asien

und Süd-Nord-Verbindungen einen Anstieg.

Die steigende Bedeutung von Asien und insbesondere

China schlägt sich auch bei der Geschäftsentwicklung

der HHLA nieder. Diese Region bleibt mit derzeit 53

Prozent der seeseitigen Abfertigung bei der HHLA

(2012) wichtigster Wachstumstreiber. Im Europäischen

Binnengeschäft spielt Osteuropa (Ostsee) mit dreizehn

Prozent die größte Rolle, gefolgt von Skandinavien

(zehn Prozent) und dem Rest Europas (sechs Prozent).

Nord- und Südamerika haben mit jeweils sechs Prozent

nur einen minimalen Anteil am Containergeschäft.

Kurz- bis mittelfristig könnten jedoch die langsamere

Wachstumsdynamik in den Schwellenländern sowie die

aktuelle Staatsschuldenkrise weitere Dämpfer

verursachen. So warnte der Direktor des

Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI),

Thomas Straubhaar, dass die steigenden

Produktionskosten im China, zusammen mit allgemein

erhöhten Energie- und Treibstoffkosten sowie

Rückverlagerungstendenzen in der Industrie die

Gütermengenzuwächse im Fernostverkehr deutlich

nach unten ziehen könnten. Die Dynamik in China sei

seiner Ansicht nach vermutlich schon viel geringer, als

es offizielle Zahlen glauben machen.

14 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Verwendete Quellen und weiterführende Literatur

HHLA Geschäftsbericht 2012:

World Economic Forum, 2013: Outlook on the Logistics & Supply Chain Industry 2013

World Trade Organization, 2013: World Trade Report 2013 – Factors shaping the future of world trade

Haspa/ HWWI, Mai 2012: Handelswege in Europa

RWI/ISL-Containerumschlag-Index:

PwC, Februar 2010: Transportation & Logistics 2030 Volume 1: How will supply chains evolve in an energy-

constrained, low-carbon world? Deutsche Kurzfassung / Englische Vollversion

Presse

Die Welt, „Rekord-Schiff lässt Hamburg links liegen“, 19. August 2013

http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article119148847/Rekord-Schiff-laesst-Hamburg-links-

liegen.html

Handelsblatt, „Hafenkonzern HHLA grenzt Gewinnprognose ein“, 15. August 2013

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/hafenkonzern-hhla-grenzt-

gewinnprognose-ein/8636874.html Die Welt „ HHLA baut Belegschaft weiter aus“, 15. August 2013

http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article119035033/HHLA-baut-Belegschaft-weiter-aus.html

Die Welt „Schwächephase in der Hansestadt“, 04. August 2013:

http://www.welt.de/print/wams/hamburg/article118671563/Schwaechephase-in-der-Hansestadt.html

15 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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Presse HANDELSBLATT LIVE VOM 16.08.2013

Hamburger Containergeschäft geschwächt Hohe Investitionen und der Stopp der Elbvertiefung belasten das Ergebnis des Hamburger Hafenlogistikers HHLA.Beim Containergeschäft verbreitet der Konzern jedoch Zuversicht. Die Hängepartie bei der Elbvertiefung und hohe Kosten für die Modernisierung der Containerterminals bremsen

den Hamburger Hafenkonzern HHLA. Nach einem Gewinnrückgang im zweiten Quartal schränkte der Vorstand die

Prognose für das börsennotierte Kerngeschäft des Hafen- und Logistikkonzerns ein. Ohne wesentliche Fortschritte

bei der Restrukturierung sei 2013 ein Betriebsgewinn in der unteren Hälfte der angekündigten Spanne zwischen

142 und 162 Millionen Euro zu erwarten, teilte der Konzern am Mittwoch mit.

Während das Management damit bei den Aussichten für den Gewinn vorsichtiger wird, fallen die Prognosen beim

Containerumschlag etwas optimistischer aus. Die HHLA rechnet nun damit, dass die Zahl der an den Kaimauern in

Hamburg und Odessa bewegten Stahlboxen leicht steigen wird. In der ersten Jahreshälfte waren es 3,8 Millionen

Container, knapp sieben Prozent mehr als vor Jahresfrist. Grund für das kräftige Plus ist eine Zunahme des

Weitertransports von Containern in die Ostsee (Feeder) und die Erholung des wichtigen Warenverkehrs mit China.

/// Enges Zeitfenster für Containerriesen //.

Größtes Hindernis für den Containerumschlag im Hamburger Hafen ist die Hängepartie um die Elbvertiefung,

gegen die Umweltverbände geklagt haben. Wegen der ruhenden Baggerarbeiten steigen bei der HHLA die Kosten,

weil die Zeitfenster, in denen die Containerriesen bei Flut in Hamburg ein- und auslaufen können, knapp bemessen

sind. Um die Terminals für die neueste Generation der Riesenschiffe mit Platz für 18.000 Standardcontainer fit zu

machen, investiert die HHLA massiv in die Modernisierung ihrer Anlagen am Burchardkai.

Vorstandschef Klaus-Dieter Peters hatte Investoren bereits im Juni auf ein schwierigeres Geschäftsjahr vorbereitet

und dabei auch auf die massiven Behinderungen des Schienenverkehrs durch die Überschwemmungen in weiten

Teilen Deutschlands hingewiesen. Die Höhe der Belastungen bezifferte die HHLA jedoch nicht. Im Zeitraum April

bis Juni steigerte der Teilkonzern den Umsatz um sechs Prozent auf 289 Millionen Euro, der Betriebsgewinn sackte

jedoch um ein Drittel auf 38,8 Millionen Euro ab. Damit lag das Ergebnis im Rahmen der Expertenschätzungen. Der

Rückgang kam zustande, weil die HHLA vor einem Jahr einen Sonderertrag aus dem Verkauf ihrer Anteile an der

Bahntochter Transfracht verbucht hatte.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 20.07.2013

Gut gefüttert nach Russland Der Hamburger Hafen behauptet sich durch kleine Frachter Man könnte sagen, es ist der Job von Gerald Hirt, jeden Tag das Beste aus dem Chaos zu machen. Hirt ist

Wirtschaftsingenieur, der schlanke Mann mit den braunen Haaren würde seine Aufgabe gewählter beschreiben.

"Sie haben eine hohe Dynamik im Hafen", solche Sätze sagt der 38-Jährige gern, wenn man ihn im

Containerterminal Tollerort im Hamburger Hafen besucht. Von seinem Bürogebäude aus kümmert sich Hirt darum,

diese Dynamik, das Chaos, zu zähmen - und dafür, dass kleine Containerschiffe schneller durch den Hafen

16 UNTERNEHMENSPROFIL: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG

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kommen. Zeit ist Geld, gerade in der globalen Schifffahrt. Manager wie Hirt arbeiten daran, dass Hamburg seine

Bedeutung nicht verliert - und zumindest in Europa weiter zu den wichtigsten Häfen gehört. Er kümmert sich

darum, dass sich die Ladung keinen anderen Weg zum Kunden sucht. Einen, der an Hamburg vorbeigeht.

Dafür hat sich Deutschlands größter Umschlagplatz auf einen Schiffstyp spezialisiert: Feeder. Die organisieren

Ladung in Hamburg, es sind kleine Containerschiffe, die bis zu 170 Meter lang sind und bis zu 1400

Standardcontainer fassen. Das ist winzig verglichen mit den Megapötten, die etwa Waren aus Asien bringen. Die

neuesten Riesenfrachter tragen bis zu 18000 Container. An der Nordküste Europas ist für viele Schluss, die Ware

wird umgeschlagen: gut für Hamburg. In dem Hafen gehen 40 Prozent auf Lkw, 30 Prozent auf die Schiene. Ein

Drittel der Ladung wandert auf Feederschiffe - die Quote liegt weit höher als in anderen Häfen. "Die Ladung eines

Überseeschiffs wird auf bis zu 60 Feederschiffe verteilt", sagt Hirt.

To feed heißt füttern: Ein Großer füttert viele Kleine. In Hamburg wird so viel gefüttert wie sonst nirgendwo in

Nordeuropa. Durch den Nord-Ostsee-Kanal fahren die Feeder in die Ostsee, zu den Häfen in Russland, Finnland,

Schweden, Polen und im Baltikum. Im Wettbewerb der Nordhäfen geht es nun vor allem darum, wer beim

Aufschwung absahnt - und sich als Standort auch weiterhin behaupten kann. Gut neun Millionen

Standardcontainer werden in diesem Jahr in der Hansestadt umgeschlagen, schätzt das Institut für

Seeverkehrswirtschaft und Logistik aus Bremen. Das ist viel - aber der Umschlag ist noch längst nicht auf dem

Niveau von vor der Krise: 2008 waren es 9,7Millionen Stahlboxen. Der Kampf mit den Häfen in Rotterdam

(Prognose 2013: 12,2 Millionen) und in Amsterdam (2013: 8,9 Millionen) ist hart.

In Hamburg setzen sie jetzt darauf, dass Russland im vergangenen Jahr als letzte große Volkswirtschaft der

Welthandelsorganisation beigetreten ist. In der Hansestadt habe das einen weiteren Schub gebracht, sagt

Hafenmanager Hirt. Der Containerverkehr mit Russland habe um 13,3 Prozent zugelegt. "Russland ist nach China

der zweitwichtigste Handelspartner des Hamburger Hafens im Containerverkehr." Das Geschäft mit Russland hilft,

sich auch weiterhin zu behaupten.

Unwägbarkeiten gibt es beim Transport nach Hamburg viele. Mal herrscht Nebel, mal ist die Flut niedriger, mal

stehen die Schiffe aus der Ostsee stundenlang vor dem Kanal, weil die Schleusen spuken. Mal ist im Hafen ein

Kran kaputt oder ein Liegeplatz belegt, dann gibt es Stau. Ein Container leckt, ein anderer ist zerbeult, ein dritter

gar nicht erst eingetroffen; der Zug ist noch nicht da. Grund genug für die Umschlagsfirmen HHLA und Eurogate,

2009 die Hamburger Feeder Logistik Zentrale einzurichten. Sie soll die Verkehrsströme verbessern und den

Reedern viele Telefonate und E-Mails zum Durchlauf ihrer Schiffe abnehmen.

Bei Hirt und seinen zwölf Mitarbeitern klingelt oft das Telefon. Mal ist es ein aufgeregter Erster Offizier, mal ein

Kollege vom Terminal gegenüber. Rund um die Uhr suchen sie im Dreischichtbetrieb nach Lösungen. Wie an

diesem Tag im Juli. Am Terminal von Eurogate liegt die Alexander B. Hirt greift zum Fernglas: Der weiße

Schriftzug ist gut auf dem knallroten Heck zu lesen. Fünf Stationen will die Alexander B im Hafen abklappern,

bevor sie nach St. Petersburg aufbricht. Kurzfristig hat das Team von Hirt die Route geändert, damit das Schiff

schneller abgefertigt wird. Auf einem Computerbildschirm ist der Schiffsbauch zu sehen. Jeder Container ist

eingezeichnet, es sind gelbe, blaue, pinke Kästchen - je nach Ziel. Auch heute läuft nichts wie geplant: Sieben

Container wurden kurzerhand storniert. Hirts Team macht Vorschläge, wie jetzt geladen werden soll. Außerdem

bestellen die Kollegen die Lotsen, Schlepper und Festmacher.

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Die Alexander B gehört dem Marktführer bei den Zubringerdiensten, der Firma Unifeeder. Der Hafen ist an einer

guten Zusammenarbeit mit diesen Reedereien interessiert, umsonst sei die Leistung der Feeder Logistik Zentrale

aber nicht, sagt Hirt. Die Reedereien zahlten einen Beitrag. Für die Schiffsbetreiber könnte das kleine Team bald

noch wichtiger werden - eben wenn künftig mehr Ware im Hafen umgeschlagen wird und es voller wird an den

Kaikanten.

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