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 Referat Unternehmensziele- Zielbildung, Zielinhalte, Zieldimensionen, Zielbeziehungen Eingereicht an:  Prof. Dr. Jürgen Petzold Hochschule Bremen Fakultät: Wirtschaftswissenschaften Werderstr. 73 28199 Bremen Vorgelegt von: Roya Alvani  Adresse: H ornerstr. 3 28203 Bremen Matrikelnummer: 299213 Studiengang: Betriebswirtschaft B.A. Christoper Dewangga Pramudita  Adresse: Vahrerstr. 249 (Zi. 38) 28329 Bremen Matrikelnummer: 309493 Studiengang: Betriebswirtschaft B.A.

Unternehmensziele- Zielbildung, Zielinhalte, Zieldimensionen

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Unternehmensziele- Zielbildung, Zielinhalte, Zieldimensionen

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  • Referat

    Unternehmensziele- Zielbildung, Zielinhalte, Zieldimensionen,

    Zielbeziehungen

    Eingereicht an: Prof. Dr. Jrgen Petzold

    Hochschule Bremen

    Fakultt: Wirtschaftswissenschaften

    Werderstr. 73

    28199 Bremen

    Vorgelegt von: Roya Alvani

    Adresse: Hornerstr. 3

    28203 Bremen

    Matrikelnummer: 299213

    Studiengang: Betriebswirtschaft B.A.

    Christoper Dewangga Pramudita

    Adresse: Vahrerstr. 249 (Zi. 38)

    28329 Bremen

    Matrikelnummer: 309493

    Studiengang: Betriebswirtschaft B.A.

  • Nikolova, Snezhina

    Adresse: Hohentorsheerstr. 46

    28199 Bremen

    Marikelnummer: 296966

    Studiengang: Betriebswirtschaft B.A.

    Bremen, den 31. Mai 2012

  • Inhaltsverzeichnis

    Abbildungsverzeichnis ... IV

    1. Einleitung ............................................................................................................................................... 1

    2. Definition von Unternehmenszielen .................................................................................................. 2

    3. Variablen der Zieldimension .............................................................................................................. 4

    4. Zielinhalte .............................................................................................................................................. 6

    4.1 Zielanforderungen .......................................................................................................................... 6

    4.2 Zielebenen und Kategorien ........................................................................................................... 7

    4.3 Ausgewhlte Basiskennzahlen ..................................................................................................... 8

    5. Zielbildung ........................................................................................................................................... 11

    5.1 Gewinnorientierte Unternehmen ................................................................................................. 13

    5.2 Nonprofit-Organisation ................................................................................................................. 13

    6. Zielbeziehungen ................................................................................................................................. 14

    6.1 Zielkomplementaritt.................................................................................................................... 14

    6.2 Zielkonkurrenz .............................................................................................................................. 15

    6.3 Zielindifferenz ............................................................................................................................... 15

    7. Fazit ...................................................................................................................................................... 16

    Literaturverzeichnis ..17

  • Abbildungsverzeichnis

    Abbildung 1: Einordnung der Ziele im Konzept strategischer Unternehmensfhrung .............. 3

    Abbildung 2: Variablen der Zieldimension ............................................................................... 5

    Abbildung 3: Betriebswirtschaftliche Zielkategorien................................................................. 7

    Abbildung 4: Beispiele fr Bestimmung des Inhaltes, Ausmaes und

    der Zeit der Zielformulierung............................................................................. 12

  • 1. Einleitung

    Die Unternehmenswelt hat sich in den letzten Jahren schnell und grundlegend verndert.1

    Die Wettbewerbslandschaft befindet sich im Umbruch. Durch die Globalisierung von Produk-

    tion und Konsumption, durch stagnierendes Marktwachstum sowie weltweite Internationale

    Konkurrenz wird es fr Unternehmen immer schwieriger, ihre Marktanteile zu behaupten bzw.

    auszubauen. Durch den immer strker werdenden Konkurrenzdruck, insbesondere aufgrund

    der steigenden Leistungsfhigkeit von Volkswirtschaften, haben sich die Mrkte im Laufe der

    letzten Jahre von Verkufer- zu Kufermrkten entwickelt.2 Diese Entwicklung zwingt die Un-

    ternehmen zur stndigen Anpassung und Weiterentwicklung ihrer Produkte.

    Die Unternehmensstrategien befinden sich deswegen auch im Wandel. Whrend Unterneh-

    men frher danach gestrebt haben, durch die Herstellung von Produkten die enorme Nach-

    frage zu befriedigen, mssen sie heutzutage die Kundenanforderungen kennen, um ausrei-

    chende Marktanteile gewinnen zu knnen. In diesem Zusammenhang hat die Diversifizierung

    der Produktpalette eine besondere Bedeutung. Die internationale Konkurrenz und der stei-

    gende Preis- und Kostendruck haben auch einen wesentlichen Beitrag fr die Vernderung

    der Unternehmensziele und strategien geleistet.

    Bei der Formulierung der Unternehmensstrategien soll im ersten Schritt eine Analyse des Un-

    ternehmensumfeldes, der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der internen Un-

    ternehmensprozesse erfolgen. Weiterhin ist eine Abstimmung mit den jeweiligen Strken und

    Schwchen des Unternehmens erforderlich.3 Die Unternehmensvision muss dem Unterneh-

    menszweck entsprechen.4

    1 Vgl. Bea/Haas (2009), S. 1.

    2 Vgl. Hans (2006), S. 557.

    3 Vgl. o. V. (2005), S. 5.

    4 Vgl. Runia/u. a. (2011), S. 68.

  • 2

    Einen langfristigen Unternehmenserfolg erfordert die Festlegung von Zielstrategien und berle-

    gungen zur langfristigen Unternehmensvision. Unter Ziele werden unterschiedlichen Vorgaben

    verstanden werden, die sowohl Zeit- als auch Sachbezug haben knnen. Beispiele fr Unter-

    nehmensziele sind Umsatzerhhung, Kundenzufriedenheit, guter Ruf etc.

    Dieser Referat beschftigt sich mit der Darstellung der Grundlagen der Begrifflichkeiten Unter-

    nehmensziele: Zielbildung, Zielinhalte, Zieldimensionen, Zielbeziehungen und der Erluterung

    der Verhltnisse unter denen. Nach dem allgemeinen berblick ber die grundstzlichen Begrif-

    fe und Definitionen von Unternehmenszielen werden in den Kapiteln 3 und 4 die verschiedenen

    Zielinhalte und Zieldimensionen vorgestellt. Die Kapitel 5 und 6 beschftigen sich mit dem Pro-

    zess der Zielbildung und der Zielbeziehungen des Unternehmens. Abschlieend wird eine Beur-

    teilung der Bedeutung der Festlegung und der Beschftigung mit den Unternehmenszielen fr

    den Unternehmenserfolg abgegeben.

    2. Definition von Unternehmenszielen

    Durch passende Unternehmensstrategien werden gewnschte Ziele erreicht. Die Ziele sind die

    wichtigsten Elemente fr eine aktive Fhrung und Steuerung vom Unternehmen.5 Sie beschrei-

    ben die Richtung fr die zuknftige Entwicklung von Unternehmen. Eine realistische und ver-

    stndliche Zielformulierung ermglicht die Zielerreichung und kann auch als Motivierungsinstru-

    ment fr die Mitarbeiter dienen.

    Die unternehmerischen Zielsetzungen sind immer unternehmensindividuell. Zu den Top- Unter-

    nehmensziele zhlen ganz oft die Sicherung der Wettbewerbsfhigkeit und die langfristige Ge-

    winnerzielung. Grundstzlich mssen zwei Grundbedingungen erfllt werden:6

    5 Vgl. o.V. (2005), S. 2.

    6 Vgl. Runia/u. a. (2011), S. 72.

  • 3

    Ziele mssen realistisch sein, damit sie das vorhandene Potential am besten ausnutzen

    knnen.

    Genauso mssen sie auch eine gewisse Menge Herausforderungen enthalten, um An-

    regungen im Unternehmen zu frdern.

    Die folgende Abbildung stellt eine Einordnung der Unternehmensziele im Rahmen der strategi-

    schen Unternehmensfhrung dar:

    Unternehmensleitbild und Zielbildung

    Festlegung der Unternehmensziele

    Formulierung von Strategien zur Zielerreichung

    Implementierung und Durchsetzung der Strategien

    Evaluierungsprozess und Kontrollprozess

    Abbildung 1: Einordnung der Ziele im Konzept strategischer Unternehmensfhrung

    Quelle: in Anlehnung an Gombert, G. (2010): Strategische Unternehmensziele von Architekturbros, Frankfurt am Main, S. 85.

    Eine tiefer liegende Stufe der Konkretisierung von Visionen stellen die Unternehmensleitbilder

    dar. In der Literatur wird der Begriff Vision auch als eine allgemein und grundstzlich gehaltene

  • 4

    Vorstellung des Unternehmens definiert.7 Fr den Begriff Vision wird auch das Synonym Unter-

    nehmensphilosophie verwendet. Einerseits beinhalten die Unternehmensleitbilder Grundstze

    fr die Realisierung von Visionen. Andererseits stellen sie Orientierungshilfen in Bezug auf das

    Verhalten der Mitarbeiter gegenber dem Partner des Unternehmens dar.8

    Visionen und Leitbilder sind sehr abstrakt und bedrfen einer Przision durch die Unterneh-

    mensziele. Die Visionen richten sich mehr nach auen, whrend die Leitbilder an die Mitarbeiter

    und Mitglieder des Unternehmens gerichtet sind.9

    Die Unternehmensplanung wird auch an den Unternehmenszielen gekoppelt. Es gibt verschie-

    dene Wege und Instrumente, womit die Ziele erreicht werden knnen, z. B. Analyse und Bewer-

    tung mglicher Risiken, damit die passenden Entscheidungen fr die Zielerreichung getroffen

    werden knnen.10

    Eine weitere und tiefer gehende Konkretisierung der Ziele wird im folgenden Kapitel ber die

    umfassende Erluterung der Zielinhalte erreicht. Nach der Darstellung der Zielanforderungen

    werden die Zielebenen und Kategorien beschrieben.

    3. Variablen der Zieldimension

    Der Begriff der Zieldimensionen wird in der Literatur nicht einheitlich verwendet. Die Zieldimen-

    sion ist der Zielinhalt, das Zielausma und der zeitliche Bezug eines Ziels. Die fnf Variablen der

    Zieldimension sind Umsatz, Leistung, Raum, Kosten und Zeit.11

    7 Vgl. Gombert (2010), S. 83.

    8 Vgl. Marquardt (o. J.), S. 9.

    9 Vgl. Bea/Haas (2009), S. 70.

    10 Vgl. Haunerdinder/Probst (2008), S. 12.

    11 Vgl. Drner (2009), S. 150; siehe auch Abbildung 2.

  • 5

    Abbildung 2: Variablen der Zieldimension

    Quelle: Drner, V. (2009): Gewinne: Global. die taktisch dominierte Zielwertgeregelte Unternehmensfhrung, Kln/Berlin, S. 150.

    Bei der Abbildung wird es klar dargestellt, dass die Variablen Umsatz, Leistung und Raum stei-

    gen sollen, whrend die Kosten und die Zeit reduziert werden.

    Eine andere Bedeutung erhlt der Begriff, wenn das Unternehmen als ein technologisches, wirt-

    schaftliches und soziales Konstrukt angesehen wird. Aus dem betriebswirtschaftlichen Denken

    in Mengen und Qualitten ergibt sich die technologische (produktive) Zieldimension. Ein typi-

    sches Ziel ist die technische Wirtschaftlichkeit (sog. Produktivitt). Die konomische Zieldimen-

    sion umfasst neben den technologischen weitere Zielsetzungen wie Rentabilitt und Gewinn.

    Die soziale Zieldimension wird durch das Denken in Beziehungen und Rollen ausgedruckt. Hier

    kommen Begriffe wie Arbeitszufriedenheit in dem Vordergrund der Betrachtung.

    Nachfolgend werden die Zielinhalte, das Zielausma und der zeitliche Bezug sowie die ange-

    sprochenen Zielsetzungen definiert und erlutert.

  • 6

    4. Zielinhalte

    Im Rahmen der Unternehmensplanung stellt sich oft die Frage, wie lange Ziele erreicht werden

    knnen. Die Ziele haben drei Hauptmerkmale: Zielinhalt, Zielausma und Zeitbezug.

    Der Begriff Zielinhalt ist ein von den drei Merkmalen der Unternehmensziele.12 Die Zielinhalte

    sind die angestrebten Gren und mssen qualitativ nach Art und Richtung formuliert werden.

    Im Gegensatz dazu wird der Zielausma (Erfllungsgrad) quantitativ dargestellt. Zum Beispiel

    knnte beim Ziel maximaler Gewinn der Zielausma als festgelegter Zielwert (Ge-

    winn: 2000 EUR/Monat) oder aber auch in einem festgelegten Zielintervall (Gewinn: 1500 EUR

    bis 2500 EUR/Monat) sein.

    Der Zeitbezug ist der Zeitpunkt, auf den sich die Zielerreichung bezieht. Unternehmensziele

    knnen somit in Abhngigkeit von dem festgelegten Zeitbezug operativ (kurzfristig) oder strate-

    gisch (langfristig) sein.

    4.1 Zielanforderungen

    Bei der Formulierung der Unternehmensziele sollten folgende Anforderungen beachten werden:

    Ziele sollten operational sein. Der Entscheidungstrger muss Einfluss auf die Zielerfl-

    lung haben. Umgekehrt muss die Zielerfllung fr den Entscheidungstrger prfbar sein.

    Ziele sollten messbar sein, damit die Zielerreichung komplett berprft werden kann.

    Zum Beispiel sollte ein Ziel nicht nur als Gewinn festgelegt werden, sondern Gewinn in

    Hhe von 2000 EUR/Monat sein.

    Ziele sollten erreichbar sein. Die Zielvorgaben fr die einzelnen Bereiche sollen realis-

    tisch sein. Sie drfen nicht so hoch gesteckt sein, dass Identifikation verloren geht.

    Ohne ein von den drei beschriebenen Anforderungen wird ein Ziel nicht beherrschbar. Die Ziele

    knnten aber auch anspornend sein, d.h. das bereits Erreichte kann auch berschritten werden.

    12 Vgl. Ziegenbein (2007), S. 104.

  • 7

    4.2 Zielebenen und Kategorien

    Im Allgemeinen lassen sich die folgenden Gruppen Zielinhalte unterscheiden.

    Die Sachziele (non-financials) gehren zu der ersten Gruppe und sind diejenigen betrieblichen

    Ziele, die sich durch konkrete Ausbung der einzelnen Funktionen einer Unternehmung inner-

    halb des finanz- und gterwirtschaftlichen Umsatzprozesses verwirklichen lassen. Beispiele fr

    Sachziele sind:

    Leistungsziele: Umsatzvolumen, Marktanteile, Art der Produkte, etc.,

    Ziele sozialer oder kologischer Art: Arbeitsklima, Lohngerechtigkeit, Umweltschutz,

    Gesundheitsschutz,

    Fhrungs- und Organisationsziele: Aufgabenteilung, Fhrungsstil, Art und Weise der

    Problemlsungen,

    Ziele finanzieller Art: Liquiditt, optimale Kapitalstruktur.

    Abbildung 3: Betriebswirtschaftliche Zielkategorien

    Quelle: Jung, H. (2006): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 10. Auflage, Mnchen, S. 20.

    Die zweite Gruppe der Unternehmensziele sind Formalziele (sog. financials). Man nennt die

    Formalziele auch Erfolgsziele, da sie sich am Erfolg betriebswirtschaftlicher Ttigkeiten ausrich-

  • 8

    ten. Diese Formalziele sind eine bergeordnete Stelle zu den Sachzielen.13 Oft festgelegte For-

    malziele sind: Produktivitt, Wirtschaftlichkeit, Rentabilitt und Gewinn. Formalziele beziehen

    sich demgegenber auf Anforderungen an den jeweils inhaltlichen spezifizierten Leistungserstel-

    lungsprozess und -verwertungsprozess. Im Formalziel konkretisiert sich der konomische As-

    pekt.14

    4.3 Ausgewhlte Basiskennzahlen

    Wie im Kapitel 4.2. erlutert, knnen nur die Formalziele quantitativ festgelegt werden. Die Ba-

    siskennzahlen werden bentigt, um die Erreichung der Formalziele beurteilen zu knnen.

    Nachfolgend werden oft verwendete Kennzahlen, die die im Kapitel 4.2. genannten Ziele konkre-

    tisieren:

    Produktivitt: das mengenmige Verhltnis des Outputs (Ausbringungsmenge) zum Input

    (Einsatzmenge):

    Produktivitt =

    Ausbringungsmenge

    Einsatzmenge

    Die Produktivitt ist eine besonders wichtige Kennzahl fr Produktionsunternehmen, da sie die

    Effizienz des Produktionsprozesses misst. Ist die Einsatzmenge grer als die Ausbringungs-

    menge (d.h. Produktivitt kleiner als 1), so erzielt das Unternehmen wirtschaftlich betrachtet ei-

    nen Verlust. Dies kann langfristig ein Indikator fr die Gefhrdung der Unternehmensexistenz

    sein. Bei der Berechnung der Produktivitt mssen die verschiedenen Gter bewertet werden,

    damit der Gesamtoutput als eindimensionale Gre angegeben werden kann. In Abhngigkeit

    von der Art des Outputs Gter, Arbeitsleistung oder Kapital eine Material-, Maschinen-, Ar-

    beits- bzw. Kapitalproduktivitt berechnet werden.15

    13 Siehe auch Abbildung 3.

    14 Kubicek (1981), S. 460.

    15 Vgl. o.V (o. J.).

  • 9

    Wird im Nenner der Input-Output-Verhltnis nur die Menge eines einzigen Faktors bercksich-

    tigt, ergeben sich Teilproduktivitt:

    Arbeitsproduktivitt =

    Ausbringungsmenge

    Arbeitseinsatzmenge

    Kapitalproduktivitt =

    Ausbringungsmenge

    Kapitaleinsatzmenge

    Rentabilitt: ist im Allgemein das Verhltnis zwischen Gewinn und Erfolg.

    Rentabilitt =

    Gewinn

    Erfolg

    Als Rentabilitt wird die Fhigkeit des Unternehmens bezeichnet, die aus dem Betriebsprozess

    entstandenen Kosten durch entsprechende Ertrge zu decken.16 Dieses Ziel ist neben dem Ziel

    der Liquidittssicherung notwendig, damit ein stetiges Unternehmenswachstum zur Sicherung

    der Unternehmensexistenz gewhrleistet werden kann.

    Aus betriebswirtschaftlicher Sicht stellt die Rentabilitt die Relation des Erfolgs zum eingesetz-

    ten Kapital dar. Da die Gren Gewinn und Kapital unterschiedlich definiert werden knnen,

    wird zwischen folgende Rentabilittskennziffer unterschieden:

    Gesamtkapitalrentabilitt

    =

    (Gewinn + Fremdkapitalzinsen) 100%

    Gesamtkapital

    16 Vgl. Jung (2006), S. 20.

  • 10

    Eigenkapitalrentabilitt =

    Gewinn 100%

    Eigenkapital

    Fremdkapitalrentabilitt =

    Fremdkapitalzinsen

    100%

    Eigenkapital

    Umsatzrentabilitt =

    Gewinn 100%

    Umsatzerls

    Wirtschaftlichkeit: Whrend die Rentabilitt der Inhalt des betriebswirtschaftlichen Handelns

    bestimmt, legt die Wirtschaftlichkeit dessen Form. Die Wirtschaftlichkeit ist eine Kennzahl, die

    das Verhltnis von Ertrag und Aufwand bzw. Leistung und Kosten zum Ausdruck bringt:17

    Wirtschaftlichkeit =

    Ertrag

    Aufwand

    Eine Wirtschaftlichkeit wird dann gegeben, wenn der Quotient grer oder mindestens gleich 1

    ist, da in dieser Situation es ein Gewinn erzielt wurde, der kostendeckend ist. Ob ein Betrieb

    wirtschaftlich arbeitet, richtet sich im Wesentlichen danach, ob es gelingt, eine bestimmte be-

    triebliche Leistung mit dem geringstmglichen Einsatz an Mitteln (Faktoreinsatzmenge) oder mit

    gegebenen Mitteln die bestmgliche Leistung zu erziehen. Dieses Prinzip der Wirtschaftlichkeit

    17 Vgl. o.V. (o. J.).

  • 11

    ist also stets ein Auswahlprinzip derart, dass fr eine betriebliche Aufgabe stets die gnstigste

    Lsung gefunden werden soll.18

    5. Zielbildung

    Unter Anwendung der homo oeconomicus19-Voraussetzung hat jede Unternehmung in der

    klassischen Betriebswirtschaftstheorie das Ziel, Gewinn bzw. Rentabilitt zu maximieren. Die

    Unternehmenstheorie, die zeitnah bekannt wird, unterstellt, dass am Zielbildungsablauf der Un-

    ternehmung mehrere Willenszentren mit jeweils eigenen Zielvorstellungen beteiligt sind.20

    Die Zielbildung spielt eine wichtige Rolle fr die Gestaltung der Unternehmensorganisation. Der

    Zielbildungsprozess kann von vielen Faktoren beeinflusst werden: bspw. von den wirtschaftli-

    chen, sozialen, politischen und technologischen Rahmenbedingungen sowie dem internen und

    externen Unternehmensumfeld. Diese Faktoren bilden dabei den ueren Rahmen fr die Fest-

    legung der Ziele und Entscheidungen, die die Fhrung des Unternehmens steuern.21

    Hufig findet die Zielbildung durch den Unternehmenseigentmer, die Fhrungskraft oder die

    Mitarbeiter selber statt. Somit haben die indirekt an der Leistungserstellung der Unternehmung

    beteiligten Gruppen aus ihrer Rolle heraus einen Einfluss auf den Zielbildungsprozess. Diese

    Gruppen lassen sich in internen (Eigentmer, Management, Belegschaft) und externen Macht-

    zentren (Kreditinstitute, Kapitalgeber, Lieferanten, Kunden) aufteilen.22

    Die Eigentmer bzw. die Unternehmensfhrung haben einen wesentlichen Einfluss auf die Ziel-

    bildung, weil die in vielen Fllen ber viele Erfahrungen und einen Fhrungsstil verfgen. Die

    Arbeitnehmer, die im Betrieb beschftigt sind, haben auch einen Einfluss auf die Zielbildung, da

    sie die internen Unternehmensprozesse und die externen Unternehmensbeziehungen kennen.

    18 Vgl. Gutenberg (1958), S. 31

    19 Jung (2006), S. 33.

    20 Vgl. Jung (2006), S. 33.

    21 Vgl. Amely/Krickhahn (2009), S. 53.

    22 Vgl. Jung (2010), S. 33.

  • 12

    Die Unternehmen mssen bei der Zielbildung darauf achten, dass die Zielvorgabe mithilfe des

    SMART- Prinzips ausfhren. Die Zielvorgaben mssen Spezifisch formuliert, Messbar, An-

    spruchsvoll, Realistisch und zeitlich Terminiert sein.23

    Der Zielbildungsprozess kann in 4 Phasen unterteilt werden:24

    Zielsuche: Sie entsprechen dem Vorgehen bei der Suche nach Zielideen. Kreativitts-

    techniken wie z. B.: Brainstorming, Synektik, Eigenschaftslisten, morphologische Me-

    thoden etc. knnen dabei eingesetzt werden.

    Zielabstimmung: Sie erklrt, in welcher Beziehung die Ziele zu den bisherigen Zielen

    stehen. Die Beteiligten an der Zielabstimmung setzten sich in diese Phase mit der Unter-

    teilung in Haupt-, Neben-, Ober- oder Unterziele auseinander.

    Zielformulierung: Sie sollte durch die Unternehmensleitung nach Inhalt, Ausma und Zeit

    erfolgen, die der Erfolg der Zielerreichung gemessen werden kann. In der folgenden Ta-

    belle werden Beispiele der Zielformulierung dargestellt:

    Inhalt Ausma Zeit

    Zunahme des Umsatzes um 30 %... im 1. Quartal 2012

    Reduzierung der Mitarbeiter-

    zahl

    um 5 Schreibkrfte ab dem 1.1.2012

    Auslastung des Drehautoma-

    ten

    mit maximaler Kapazi-

    tt

    vom 1.3.2012 bis

    30.4.2012

    Abbildung 4: Beispiele fr Bestimmung des Inhaltes, Ausmaes und der Zeit der Zielformulierung

    Quelle: Jung, H. (2010): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 12. Auflage, Mnchen, S. 177.

    23 Vgl. Amely/Krickhahn (2009), S. 54.

    24 Vgl. Jung (2010), S. 177.

  • 13

    Zielverbindlichkeit: Sie bildet die Soll-Daten, die Basis fr den spteren Soll-Ist-Vergleich

    durch den Unternehmenscontroller. Die Ziele, die klar formuliert werden, knnen von der

    Unternehmensleitung fr verbindlich erklrt werden.

    Gewinnorientierte Unternehmen bzw. NPO (Nonprofit-Organisationen) sind beispielhafte Unter-

    nehmenstypen, die im Hinblick auf die Zielbildung nachfolgend beschrieben werden sollen.25

    5.1 Gewinnorientierte Unternehmen

    Grundstzlich wird die Zielbildung der Unternehmen, bei denen der Gewinn im Vordergrund

    steht, von der Unternehmensphilosophie bestimmt. Davon wird es festgelegt, welche Interessen

    in welchem Ausma in dem Zielbildungsprozess im Unternehmen bercksichtigt werden sollen.

    Die Kapitaleigner, die Arbeitnehmer und die ffentlichkeit knnen als Interessengruppen die

    Zielbildung dem Grunde nach beeinflussen.26

    5.2 Nonprofit-Organisation

    NPO sind Organisationen, die nicht gewinnorientiert sind. Bei denen steht nicht das Gewinnziel

    im Vordergrund, sondern ein Sachziel. Meistens handelt es sich um die Bedarfsdeckung mithilfe

    der Bereitstellung von einem Leistungsprogramm. Vereine, Verbnde, Gewerkschaften, Genos-

    senschaften, Anstalten und Stiftungen des ffentlichen Rechts, Naturschutzorganisationen, Kir-

    chen, religise Gemeinschaften, Wohlfahrts- und caritative Organisationen, staatliche Kranken-

    huser, Theater, Schulen, Universitten, ffentliche Rundfunkanstalten, usw. gehren zu den

    Formen der Nonprofit-Organisationen. Zum Beispiel:27

    haben Universitten die Ziele, die wissenschaftlichen Erkenntnisse durch Forschung zu

    steigern und die Ausbildung der Akademie zu optimieren.

    25 Vgl. Bea/Haas (2009), S. 75.

    26 Vgl. Bea/Haas (2009), S. 77.

    27 Vgl. Bea/Haas (2009), S. 75.

  • 14

    Der ffentliche Nahverkehr hat das Ziel, ein sicheres und bedarfsgerechtes Verkehrs-

    netz zu schaffen bzw. kostengnstige und nachfragegerechte Verkehrsleistungen bereit-

    zustellen.

    Die Gemeindeverwaltungen (z.B.: Standesamt, Sozialamt) haben grundstzlich die Ziele,

    die kommunale Wohlfahrt zu steigern und ffentliche Dienstleistungen bereitzustellen

    6. Zielbeziehungen

    In der Regel wird die Mehrzahl von Einzelzielen (Zielelementen) in der Zielkonzeption der Un-

    ternehmung zusammengefasst und gleichzeitig angestrebt. Die Zielelemente knnen in unter-

    schiedlichen Beziehungen zueinander stehen.28

    Beziehungen knnen die Informationen liefern, ob die Manahmen des jeweiligen Unternehmen

    zu einer bestimmten Zielerreichung positive (untersttzende), negative (einschrnkende) oder

    sogar keinerlei Wirkungen auf die Erreichung anderer Ziele ausweisen. Die Zielbeziehungen

    lassen sich in Zielkonsens bzw. Zielkonflikt aufteilen.29 Der Zielkonsens kann in Zielidentitt,

    Zielneutralitt und Zielkomplementaritt unterteilt werden, whrend der Zielkonflikt sich aus Ziel-

    konkurrenz bzw. Zielanatomie zusammensetzt.30 In dem folgenden Kapitel werden die Zielkomp-

    lementaritt, Zielkonkurrenzen bzw. Zielindifferenz ausfhrlich weiter erklrt.

    6.1 Zielkomplementaritt

    Eine Zielkomplementaritt entsteht, wenn die zunehmende Erfllung eines Zielelements von der

    zunehmenden Erfllung eines anderen Zielelements verursacht wird. Zum Beispiel knnen sin-

    kende Kosten im Produktionsbereich zu einer Erhhung des Gewinns fhren.31

    28 Vgl. Jung (2010), S. 34.

    29 Vgl. Hummel (2007), S. 76.

    30 Vgl. Hummel (2007), S. 76.

    31 Vgl. Jung (2010), S. 34f.

  • 15

    Solche zusammenhngende Ziele knnen einen positiven Einflu im Hinblick auf die Zielerrei-

    chung haben. Beispielsweise frdert eine Bergwanderung die krperliche Fitness.32

    6.2 Zielkonkurrenz

    Bei einer Zielkonkurrenz stehen die Zielvorgaben in negativen Beziehungen zueinander. Eine

    Erreichung von Ziel 1 (Reduzierung der Kosten) fhrt somit zu einer Behinderung von Ziel 2

    (Qualittserhhung). Beispielsweise fhrt ein knappes Urlaubsbudget zu keinen Helikopterflug.

    Es bleiben aber weitere Mglichkeiten wie z. B. die Gipfelerreichung per Seilbahn oder mit dem

    Bergfhrer.33

    6.3 Zielindifferenz

    Die Zielindifferenz, die auch meistens als Zielneutralitt in einigen Bchern genannt wird34, be-

    deutet, dass die Erfllung eines Zielelements in einer Reihe von Handlungsalternativen sogar

    keinerlei Wirkung auf die gleichzeitige Erfllung eines anderen Zielelements hat.35

    Dies hat zur Folge, dass die Erreichung von Ziel 1 (Besetzung von vakanten Stellen) unabhn-

    gig von der Erreichung von Ziel 2 (Einkauf eines neuen Autos) sein kann. Beispielsweise ist die

    Erreichung des Gipfels unabhngig von einer bernachtung auf einer Berghtte.36

    32 Vgl. Pfaff (2004), S. 135.

    33 Vgl. Pfaff (2004), S. 135.

    34 Vgl. Kahle (2001), S. 30.

    35 Vgl. Jung (2010), S. 34f.

    36 Vgl. Pfaff (2004), S. 136.

  • 16

    7. Fazit

    Die Vision des Unternehmens ist von seinen Zielsetzungen abhngig.37 Unternehmen verfolgen

    tglich zahlreiche Ziele. Deren Erreichung ist der Ma fr die Beurteilung des Unternehmenser-

    folges. Zielsetzungen und Zielstrategien sind die wichtigsten Bausteine fr die langfristige Fh-

    rung und Steuerung eines Unternehmens.

    Die Unternehmensexistenz kann nur durch die Erreichung zahlreicher Hauptziele (Gewinnerzie-

    lung, Kundenzufriedenheit, Konkurrenzfhigkeit, Liquidittssicherung) gewhrleistet werden. Un-

    ternehmen, die es schaffen, die Hauptziele gleichzeitig zu verfolgen, ohne dass die Erfllung ei-

    nes Ziels die Erfllung eines anderen verhindert, haben hhere Chancen, ihre Marktanteile lang-

    fristig beizubehalten.

    Die im Rahmen dieser Arbeit diskutierten Themen sollen als Hauptbestandteil der strategischen

    Unternehmensfhrung betrachtet werden. Die zahlreichen Marktregulierungen, Gesetz-

    gebungen, die wirtschaftlichen und kologischen Einschrnkungen mssen im Rahmen der Ziel-

    formulierungen bercksichtigt werden, damit die Zielerreichung realistisch wird. Deswegen muss

    die Fhrungsebene ber ausreichende Erfahrungen ber das Unternehmensumfeld und die ge-

    samtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verfgen, damit keine Zielkonflikte entstehen.

    Auerdem sollen die Ziele nicht einzeln, sondern als Zielsysteme festgelegt werden, weil ein

    einseitiges Gewinnmaximierungsziel dazu fhren kann, dass Kunden verloren gehen. Somit

    kann langfristig die Unternehmensexistenz gefhrdet werden.

    37 Vgl. o. V. (2005), S. 1.

  • Literaturverzeichnis

    17

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    Dietger, H., Taylor, B. (Hrsg.) (2006): Strategische Unternehmensplanung Strategische

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    mensfhrung, Kln/Berlin.

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    fhrung, 3. Auflage, Mnchen.

    Ziegenbein, K. (2007): Controlling, 9. Auflage, o.O..

  • 1. Alvani, Roya : Punkte 3, 4

    Ich versichere hiermit, dass die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe selbstndig ver-

    fasst wurde und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt worden sind.

    Wrtlich oder sinngem aus anderen Werken entnommene Stellen sind unter Anga-

    be der Quellen kenntlich gemacht

    Bremen, den 31. Mai. 2012

    Unterschrift:

    2. Pramudita, Christoper Dewangga : Punkte 5, 6

    Ich versichere hiermit, dass die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe selbstndig ver-

    fasst wurde und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt worden sind.

    Wrtlich oder sinngem aus anderen Werken entnommene Stellen sind unter Anga-

    be der Quellen kenntlich gemacht

    Bremen, den 31. Mai. 2012

    Unterschrift:

    3. Nikolova, Snezhina : Punkte 1, 2, 7

    Ich versichere hiermit, dass die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe selbstndig ver-

    fasst wurde und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt worden sind.

    Wrtlich oder sinngem aus anderen Werken entnommene Stellen sind unter Anga-

    be der Quellen kenntlich gemacht

    Bremen, den 31. Mai. 2012

    Unterschrift: