Unterricht in Zeiten der Pandemie Religionsunterricht mit und ......2020/07/10 · Betrachtet man sie isoliert, dann kann der Versuch, Gott zugleich als Richter und Retter zu verstehen,

1

Unterricht in Zeiten der Pandemie

Religionsunterricht mit und ohne Abstand

Ein Unterrichtsvorschlag für den Präsenzunterricht in der Grundschule

erarbeitet von Nadine Glage, Brigitte Beil und Horst Heller

Juli 2020

Religionspädagogisches Zentrum Lehnstraße 16, 66869 Kusel

06381 6304 www.rpz-kusel.de

[email protected]

Religionspädagogisches Zentrum Unionstraße 1

67657 Kaiserslautern www.religionsunterricht-pfalz.de

[email protected]

Religionspädagogisches Zentrum Josefstaler Straße 22

66386 St. Ingbert www.rpz-igb.de

[email protected]

2

Eine Reise zum Regenbogen – Religionsunterricht mit und ohne Abstand

Religionsunterricht in Zeiten der Pandemie

Noch wissen wir nicht, wie schnell sich der Unterricht der Normalität angleichen wird, die wir vor der Corona-Krise kannten. Es ist möglich, dass besondere hygienische Regeln noch eine Zeitlang gelten oder wieder eingeführt werden müssen. Diese Unterrichtsreihe versucht, ausgehend von der biblischen Geschichte der Rettung des Noah, die gro-ßen Fragen zu stellen, die den Religionsunterricht kennzeichnen: Wo gibt es Schutz und Sicherheit in Ge-fahr? Was gibt mir Hoffnung auf Frieden? Kann ich die Spuren Gottes in meinem Leben finden? Sie arbeitet ohne Sitzkreis und Gruppenarbeit, dafür aber mit Geräuschimitation, Körperperkussion und mit der Methode des Nachspielens. Doch auch in Zeiten der Corona-Einschränkungen ist es möglich, interaktiv zu unterrichten und die Kommunikation unter den Schülerinnen und Schülern zu fördern, ohne dass dabei Abstandsregeln verletzt werden. Sollten die Corona-Einschränkungen nicht mehr gelten, eröffnet der Unterrichtsvorschlag unzählige weitere methodische Wege. Theologische Vorbemerkungen

3

Die Noah-Erzählung des Buches Genesis steht im Kontext der biblischen Urgeschichte. Betrachtet man sie isoliert, dann kann der Versuch, Gott zugleich als Richter und Retter zu verstehen, nicht gelingen. In Zeiten der Pandemie liegen zudem Fehlinterpretationen nahe. Deshalb setzt die Unterrichtsreihe an der Stelle ein, an der sich die Arche bereits auf dem Wasser befindet. Die Noah-Erzählung wird so zu einer Hoffnungs- und Rettungsgeschichte. Die Schülerinnen und Schüler nähern sich der biblischen Erzählung aus der Sicht der Taube und reflektieren mit ihr eigene Erfahrungen von Angst, Geborgenheit und Hoffnung. Sollten bibelfeste Kinder dies bemän-geln, kann die Lehrperson getrost auf den Vorlesetext verweisen. Die Taube leitet ihre Geschichte so ein, dass sie sie auf ihre Art erzählt. Selbstverständlich gibt es auch andere Möglichkeiten. Didaktische Vorbemerkungen Folgende Aspekte der biblischen Geschichte werden didaktisch aufgegriffen:

- Die Arche als Symbol für Schutz und Sicherheit in Gefahren - Die Taube als Symbol der Hoffnung und des Friedens - Der Regenbogen als Zeichen der Zusage Gottes - Die Frage nach der Präsenz Gottes

Altersgruppe Die Unterrichtsreihe hat Schülerinnen und Schüler des 2. bis 4. Schuljahres im Blick. Die älteren von ihnen kennen die Geschichte bereits, für sie stellt die Unterrichtsreihe eine Vertiefung dar. Sozialform An ihren Sitzplätzen hören die Kinder einen Vorlesetext. Dort imitieren sie eine Meeresbrandung, zeigen Gesten und Bewegungen der Geborgenheit, der Angst, des Vertrauens und der Sicherheit, ahmen den Flug der Taube nach, basteln, gestalten und spielen die Geschichte mit einfachen Materialien nach. Wenn nicht die ganze Lerngruppe im Klassenzimmer anwesend sein darf, sind Schnittstellen vorgesehen, an denen die Teilgruppen einander grüßen und Nachrichten hinterlassen. Zur Methode Im Laufe der Unterrichtsreihe fertigt jedes Kind für sich selbst gestaltete Bastelarbeiten an: Arche, Welle, Felsen, Taube und Regenbogen. Sie werden so gestaltet, dass man diese aufklappen und innen beidseitig beschriften kann (Ausnahme ist der Regenbogen: Diese Malvorlage wird nicht geklappt). Die Außenseite kann bemalt werden. Zusammen ergeben sie am Ende ein Bild der gesamten Erzählung. Um sie zu würdi-gen und ihnen einen Rahmen zu geben, werden sie im Deckel eines Schuhkartons (mindestens DIN-A4 groß) oder auf einem Tablett aufbewahrt.

Welle (groß) für das Mittelbild: Sie wird beschriftet Welle (klein, gefaltet) für die Bastelarbeiten. Ihre

Innenseiten werden beschriftet.

Sollte eine Lerngruppe geteilt werden müssen, sieht die Unterrichtsreihe Schnittstellen der indirekten Be-gegnung vor: Die anwesende Lerngruppe legt am Ende einer Unterrichtsstunde ihre Zwischenergebnisse an einem festen Platz im Klassenzimmer ab. Die andere Gruppe schaut sich die Arbeit an und kann Nachrich-ten hinterlassen: „Liebe Mia, mir gefällt deine Arche besonders gut, weil …“ So bleiben die Kinder in Kon-takt und würdigen gegenseitig ihre Arbeiten. Diese Kommunikation zwischen zwei Teilgruppen findet je-weils am Ende der Stunde statt, da die Schülerinnen und Schüler sonst um ihre Lernaufgabe gebracht wer-den. Sind alle Teile gebastelt, können die Schülerinnen und Schüler am Ende der Unterrichtsreihe die Geschichte im Schuhkarton-Deckel oder auf dem Tablett nachspielen: Die Lehrkraft liest nochmals die gesamte Erzäh-

4

lung vor und die Schülerinnen und Schüler können sich selbst (leise) oder ihrem Nachbarn die Geschichte nacherzählen und mit ihren eigenen gebastelten Bildelementen (Arche, Welle …) nachspielen. Der Schuh-karton-Deckel dient als Rahmen für die Erzählung. Ach im Fall eines Unterrichts mit Abstand ist es möglich, seinem Nachbarn die Geschichte mit den gebastelten Bildelementen nachzuerzählen. Ist kein Austausch mit einer parallelen Lerngruppe nötig oder möglich, können Tablett oder Kartondeckel (erhältlich im Schuhgeschäft oder als Verpackung des Kopierpapiers) durch einen DIN-A4 Umschlag ersetzt werden. Das Nachspielen kann dann auf dem DINA-4 Umschlag als „Rahmen“ erfolgen. Um diese Variante etwas zu verschönern, könnte der Umschlag mit einem gemalten Rahmen verziert werden. Bastelarbeit und Hygienevorschriften Anleitungen für die Bastelarbeiten sowie die dazugehörigen Schablonen sind unter M 2 und M 3

nachzulesen. Es wird empfohlen, dass die Lehrperson vor jeder Unterrichtsstunde 3-4 Schablonen des je-weiligen Bastelelements (Arche, Welle, Fels, Taube) aus Fotokarton ausschneidet. Diese Schablonen stehen dann der gesamten Lerngruppe zur Verfügung. Sollte aufgrund der Hygienevorschriften das Benutzen von gemeinsamen Schablonen nicht möglich sein, erhält jeder Schüler und jede Schülerin eine Kopie der jewei-ligen Schablone M 3.1 bis M 3.5. Diese werden von jedem Kind zunächst ausgeschnitten und an-schließend die Umrisse der jeweiligen Form auf das entsprechende Tonpapier übertragen. Das Mittebild – Das gemeinsame Bild In jeder Stunde wird zum anschaulichen Erzählen eine vergrößerte Vorlage der Arche, der Welle, des Ber-ges, der Taube und des Regenbogens von der Lehrperson vorab angefertigt. Diese sollte so groß sein, dass sie für alle gut sichtbar ist, egal welche Sozialform gewählt wird (Sitzkreis, Tische auf Mitte ausgerichtet oder an der Tafel). Diese Vorlage muss nicht klappbar sein und besteht aus einem Stück Tonpapier, da sie während des Unterrichtsgespräches nur von außen beschriftet wird. (s. Foto S. 3) Der Regenbogen und die Pandemie Die Unterrichtsreihe eröffnet den Schülerinnen und Schülern bei der Verschriftung die Möglichkeit, sich in Noah und seine Gefühlswelt hineinzuversetzen und diese in Worte zu fassen, zusätzlich ihre eigenen Ge-fühle, gegebenenfalls auch erlebte Ereignisse aus der Coronazeit aufzuarbeiten: Was war oder ist mein Schutzraum? Wo fühlte und fühle ich mich sicher? Was gab und gibt mir Halt? Die Impulse sind so offen gewählt, dass sich jedes Kind darin wiederfinden kann.

5

Baustein 1: Die Arche - Geborgenheit

Benötigtes Material Tamburin, einen kleinen Koffer, 3-4 ausgeschnittene Schablonen „Arche“ M 3.1 aus festem Papier, eine auf DIN-A4 Tonpapier vergrößerte fertig gebastelte Arche für das gemeinsame Bild in der Kreismitte oder an der Tafel Für jeden SuS: ein brauner DIN-A5 Bogen Tonpapier, Buntstifte, eine Schere, einen Schuhkarton-Deckel oder ein Tablett sowie einen DIN-A4 Umschlag zur Aufbewahrung der gebastelten Materialien.

Foto Unterrichtsschritte Didaktischer Kommentar

SuS begrüßen sich. Sie stellen sich hinter ihren Stuhl, schließen die Augen, spüren, wo sie stehen, spüren ihre Beine, wo ihre Füße den Boden berühren. Sie öffnen die Augen und lächeln einem Kind zu, das sie sich ausgewählt haben. Bei einer Wiederholung können sie winken, blinzeln, sich verneigen, klat-schen, schnipsen …

SuS beobachten, wie ein Koffer in die Mitte gestellt wird und hören den Vorlesetext.

M 1.1 Vorlesetext Hinführung

SuS lauschen mit geschlossenen Augen einem Geräusch und äußern sich frei.

Geräusch 1: Die Lehrperson bespielt ein Tamburin leise mit den Fingern. Sie verstärkt das Trommeln, bis man den Regen prasseln hört.

6

Möglicher Impuls: Erinnert euch das Geräusch an etwas?

SuS imitieren das Geräusch des Regens durch Körperpercussion.

Körperpercussion: SuS benutzen ihren Körper als Instrument. Sie lassen es leise regnen, indem sie die Finger vorsichtig auf den Körper trommeln. Sie steigern die Intensität, verringern sie ... Variante: Ohne Hygienevorschriften kann der „Regen“ auch auf dem Rücken eines anderen Kindes „niedergehen.“

SuS hören Teil 1 der Geschichte und äußern sich dazu.

M 1.2 Vorlesetext Teil 1

SuS hören einen Impuls und be-obachten, dass eine gebastelte Arche in die Mitte gelegt bzw. an die Tafel gehängt oder in eine Er-zählschiene gestellt wird.

M 2.1 Bastelanleitung Arche

SuS äußern sich und verbinden dies mit der Metapher Arche.

Möglicher Impuls: Eine Arche können Räume oder auch Personen sein.

SuS beschriften die Arche in der Mitte mit einer Auswahl der ge-sammelten Aspekte.

Mögliche Aspekte zur Beschriftung: Schutzraum, Hilfe, Hoffnung, Heimat

Kinder basteln eine Arche. M 2.1 Bastelanleitung Arche M 3.1 Schablone Arche Möglicher Impuls: Wir basteln nun auch eine Schatzkiste, einen Hoff-nungsort.

SuS imaginieren die Gefühle des Noah. Sie beschriften die eine Seite ihrer Arche mit seinen Gefühlen, die andere mit den eigenen.

Mögliche Impulse: Überlege dir: 1. Stelle dir vor, du bist Noah im Schutzraum der Arche. Wie geht es ihm? Schreibe oder male es auf. Nutze dazu eine Innenseite der Ar-che. 2. Kennst du auch eine Arche, wo du dich sicher fühlst? Schreibe oder male auf die andere Innenseite der Arche.

SuS präsentieren ihre Arbeiten und legen sie vor sich auf das Tablett oder in den Schuhkarton-Deckel.

Möglicher Impuls: Dies ist nun der erste Teil unseres Bildes. Die Arche, die Schatzkiste, die so viel in sich birgt …

SuS spielen die Geschichte gestisch nach.

SuS stehen hinter ihrem Stuhl und for-men mit beiden Händen ein offenes Boot, das auf den Wellen schaukelt. Möglicher Impuls: Die Arche fährt über das Wasser, auch bei den größ-ten Wellen schaukelt sie nur sanft. Schließe die Arche (beide Hände werden aufeinandergelegt). Hier drinnen ist alles geschützt. Sicher. (Hände werden vor dem Herzen zusammengeführt).

7

Baustein 2: Die Wellen - Ängste

Benötigtes Material Tamburin mit rohen Erbsen oder kleinen Kugeln, ein Koffer, 3-4 ausgeschnittene Schablonen „Welle“ M 3.2 aus festem Papier, jeweils eine auf DIN-A4 vergrößerte fertig gebastelte Arche und Welle für das gemeinsame Bild in der Mitte oder an der Tafel Für jeden SuS: einen blauen DIN-A5 Bogen Tonpapier, Buntstifte, eine Schere, den Schuhkarton-Deckel oder ein Tablett bzw. den Briefumschlag aus der vorherigen Stunde


SuS begrüßen sich. Sie stellen sich hinter ihren Stuhl, schließen die Augen, spüren wo sie stehen, spüren ihre Beine, wo ihre Füße den Boden berühren. Sie öffnen die Augen und lächeln, winken, blinzeln, klatschen, schnipsen einem Kind zu, das sie sich ausgewählt haben.

SuS beobachten, wie erneut ein Koffer in die Mitte gestellt wird. Sie wiederholen den Vorlesetext der vergangenen Stunde.


Geräusch 2: Auf einem Tamburin rollen rohe Erbsen oder kleine Kugeln langsam hin- und her. Variante: Murmeln werden in einen Luftballon gesteckt, der wird aufgebla-sen, zugebunden und hin- und herge-

8

rollt. Möglicher Impuls: Woran erinnert euch das Geräusch?

SuS imitieren das Geräusch der Meeresbrandung durch Körperper-cussion.

Körperpercussion: SuS benutzen ihren Körper als Instrument. Sie lassen die eine Hand über die ande-re Hand streichen (Das gewünschte Geräusch entsteht nur in der Gruppe.) Variante 1: Lehrperson nutzt das Tam-burin mit den Erbsen oder Kugeln zur Verstärkung. Variante 2: SuS formen eine La-Ola-Welle mit den Händen.



SuS hören einen Impuls und be-obachten, dass die gebastelte Welle in die Mitte gelegt bzw. an die Tafel gehängt wird.

Möglicher Impuls: Unser Freund fühlte sich sicher. Doch plötzlich (während des Sturms) passiert etwas mit ihm … M 2.2 Bastelanleitung Welle

SuS deuten das Symbol der Welle und stellen einen Bezug zum Vorle-setext her.

Mögliche Aspekte: Wellen machen Angst, lassen mich staunen, machen mich unsicher …

SuS beschriften die Welle in der Mitte mit einer Auswahl der ge-sammelten Aspekte.

Kinder basteln eine Welle. M 2.2 Bastelanleitung Welle M 3.2 Schablone Welle

SuS imaginieren die Gefühle des Noah. Sie beschriften die eine Seite ihrer Welle mit seinen Gefühlen, die andere mit den eigenen.

Mögliche Impulse: Überlege dir: 1. Stelle dir vor, du bist Noah. Du schaust hinaus auf das stürmische Meer. Wie geht es dir? Schreibe oder male auf eine Innenseite der Welle. 2. Kennst du auch solche Gedanken? Schreibe oder male auf die andere In-nenseite der Welle.

SuS präsentieren ihre Arbeiten und legen sie vor sich auf das Tablett oder den Schuhkarton-Deckel. Die beiden Bildteile werden dort miteinander kombiniert.

Möglicher Impuls: Dies ist nun der zweite Teil unseres Bildes. Die Wel-len, in denen Freude und Hoffnung plötzlich nicht mehr zu sehen sind.


SuS stehen hinter ihrem Stuhl und formen mit beiden Händen ein offe-nes Boot, das sanft auf dem Wasser schaukelt. Möglicher Impuls 1: Die Arche fährt über das Wasser, auch bei den größ-ten Wellen schaukelt sie nur sanft. Schließe die Arche (Beide Hände werden aufeinandergelegt.). Hier drinnen ist alles geschützt. Sicher. (Hände werden vor dem Herzen zusammengeführt.)

9

Sie formen nun ihre eine Hand als locke-re Faust (=Arche) und legen sie in die geöffnete andere Hand (Meer) Möglicher Impuls 2: „Das Meer der Angst rüttelt aber sehr an der Arche (Die „Meerhand“ bewegt sich und bewegt dadurch die Arche-Faust mit). Die Wellen sind so hoch! Die Arche droht unterzugehen. Doch sie tut es nicht. Sie trotzt den Wellen. Sie reitet auf den Wellen. Sie ist da und bleibt da, Gott sei Dank.

Optional: SuS legen ihr begonnenes Bild (Ar-che und Wellen) in den Schuhkar-ton-Deckel an einen festgelegten Ort (z. B. auf die Fensterbank), da-mit es dort vom anderen Teil der Lerngruppe angesehen werden kann.

Zur Kommunikation einer aufgeteil-ten Lerngruppe siehe didaktische Vorbemerkungen. Die andere Lerngruppe darf die Er-gebnisse erst betrachten, wenn ihre eigenen Arbeiten fertiggestellt sind.

10

Baustein 3: Der Fels, mein Halt – Vorfreude auf das, was kommt

Benötigtes Material Tamburin mit rohen Erbsen oder kleinen Kugeln, ein Koffer, 3-4 ausgeschnittene Schablonen „Fels“ M 3.3 aus festem Papier, jeweils eine auf DIN-A4 vergrößerte fertig gebastelte Arche, Welle und Fels für das gemein-same Bild in der Mitte oder an der Tafel

Für jeden SuS: einen grauen DIN-A5 Bogen Tonpapier, Buntstifte, eine Schere, den Schuhkarton-Deckel oder das

Tablett sowie den DIN-A4 Briefumschlag aus den vorherigen Stunden.


SuS begrüßen sich. Sie stellen sich hinter ihren Stuhl, schließen die Augen, spüren wo sie stehen, spüren ihre Beine, wo ihre Füße den Boden berühren. Sie öffnen die Augen und lächeln win-ken, blinzeln, klatschen, schnipsen ei-nem Kind zu, das sie sich ausgewählt haben.

SuS beobachten, wie erneut ein Koffer sowie die Arche und die Wellen in die Mitte gestellt oder gelegt werden. Sie wiederholen den Vorlesetext der vergangenen Stun-de.

11


Geräusch 3: Auf einem Tamburin rollen rohe Erbsen oder kleine Kugeln langsam hin und her. Dann schlägt die Lehrper-son einmal auf das Tamburin oder kratzt daran. Sie rollen an den Rand. Die Arche setzt auf. Möglicher Impuls: Etwas hat sich verän-dert …

SuS stellen mit ihren Körpern einen Berg dar.

Sie stemmen ihre Beine in den Boden und stampfen ein wenig, um fest zu stehen. Die Hände wandern an den Oberschenkeln nach oben und bilden einen festen großen Felsen, einen Berg.



SuS hören einen Impuls und be-obachten, dass der gebastelte Fels in die Mitte gelegt bzw. an die Tafel gehängt wird.

Möglicher Impuls: Plötzlich ist da etwas, das die Menschen trägt, ihnen Halt gibt M 2.3 Bastelanleitung Fels

SuS deuten das Symbol des Felsens und stellen einen Bezug zum Vorle-setext her.

Mögliche Aspekte: Halt, Sicherheit, fester Boden unter den Füßen. Hoff-nung, bald auszusteigen.

SuS beschriften den Fels in der Mit-te mit einer Auswahl der gesammel-ten Aspekte.

SuS basteln einen Felsen. M 2.3 Bastelanleitung Fels M 3.3 Schablone Fels

SuS imaginieren die Gefühle des Noah. Sie beschriften die eine In-nenseite ihres Felsens mit seinen Gefühlen, die andere mit den eige-nen.

Mögliche Impulse 1. Stelle dir vor, du bist Noah. Was fühlt er, als er spürt, dass sein Schiff auf ei-nem Felsen aufgesetzt hat? Wie geht es ihm? Schreibe seine Gedanken in Sprechblasen auf die Innenseite des Felsens und male dazu. 2. Erinnerst du dich, dass du auch einmal Zweifel hattest, aber dann warst du auf einmal ganz sicher? Schreibe diese Gedanken auf die andere Innenseite des Felsens.

SuS präsentieren ihre Arbeiten und legen sie vor sich auf das Tablett oder den Schuhkarton-Deckel. Die drei Bildteile werden dort miteinan-der kombiniert.

Möglicher Impuls. In eurem Bild ist nun etwas, das hält und trägt …


SuS stehen hinter ihrem Stuhl und formen mit beiden Händen ein offe-nes Boot, das sanft auf dem Wasser schaukelt. Möglicher Impuls 1: Die Arche fährt über das Wasser, auch bei den größ-ten Wellen schaukelt sie nur sanft. Schließe die Arche (Beide Hände werden aufeinandergelegt.). Hier drinnen ist alles geschützt. Sicher. (Hände werden vor dem Herzen

12

zusammengeführt.)

Sie formen nun ihre eine Hand als locke-re Faust (=Arche) und legen sie in die geöffnete andere Hand (Meer) Möglicher Impuls 2: „Das Meer der Angst rüttelt aber sehr an der Arche (Die „„Meerhand““ bewegt sich und bewegt dadurch die Arche-Faust mit). Die Wellen sind so hoch! Die Arche droht unter zu gehen. Doch sie tut es nicht. Sie trotzt den Wel-len. Sie reitet auf den Wellen. Sie ist da und bleibt da, Gott sei Dank.

Dann stoppt die „„Meerhand““ ihre Bewegung und dreht sich nach außen. Die „Berghand“ trägt nun die „Arche-hand“. Möglicher Impuls 3: Plötzlich bewegt sich das Meer nicht mehr. Der Fels trägt nun alle. Sicher und geschützt sind sie.

Die „Archehand“ öffnet sich.

Optional: SuS legen ihr begonnenes Bild (Ar-che, Wellen und Felsen) in dem Schuhkarton-Deckel an einen fest-gelegten Platz (z. B. auf die Fenster-bank), damit es dort vom anderen Teil der Lerngruppe angesehen werden kann.


13

Unterrichtselement 4 Die Taube – Hoffnung wächst

Benötigtes Material Tamburin mit rohen Erbsen oder kleinen Kugeln, ein Koffer, 3-4 ausgeschnittene Schablonen „Taube“ M 3.4 aus festem Papier, jeweils eine auf DIN-A4 vergrößerte fertig gebastelte Arche, Welle, Taube und Fels für das gemeinsame Bild in der Mitte oder an der Tafel Für jeden SuS: einen weißen DIN-A5 Bogen Tonpapier, Buntstifte, eine Schere, eine Feder, den Schuhkarton-Deckel oder das Tablett sowie den DIN-A4 Briefumschlag aus den vorherigen Stunden.


SuS begrüßen sich. Sie stellen sich hinter ihren Stuhl, schließen die Augen, spüren wo sie stehen, spüren ihre Beine, wo ihre Füße den Boden berühren. Sie öffnen die Augen und lächeln, win-ken, blinzeln, klatschen, schnipsen ei-nem Kind zu, das sie sich ausgewählt haben.

SuS beobachten, wie erneut ein Koffer sowie die Arche, die Wellen und der Felsen in die Mitte gestellt oder gelegt werden. Sie wiederho-len den Vorlesetext der vergange-nen Stunde.

14


SuS stehen hinter ihrem Stuhl und formen mit beiden Händen ein offe-nes Boot, das sanft auf dem Wasser schaukelt. Möglicher Impuls 1: Die Arche fährt über das Wasser, auch bei den größ-ten Wellen schaukelt sie nur sanft. Schließe die Arche (Beide Hände werden aufeinandergelegt). Hier drinnen ist alles geschützt. Sicher. (Hände werden vor dem Herzen zusammengeführt.)

SuS spüren mit geschlossenen Au-gen, wie eine Feder ihr Gesicht berührt und äußern sich frei.

Die Lehrperson nimmt eine Feder (für jedes Kind eine), streicht über dessen Gesicht und lässt die Feder bei dem Kind liegen (Hygiene). Möglicher Impuls: Federn sind etwas ganz Besonderes … Mögliche Aspekte: Federn sind leicht, lassen Vögel fliegen, Wasser perlt von ihnen ab, sie halten warm, schützen vor Verletzungen.

SuS ahmen mit ihren Federn den Flug eines Vogels nach.

Sie lassen ihre Feder in ihrer Hand stei-gen, stürzen in die Tiefe, um wieder langsam an Höhe zu gewinnen, strei-chen sich sacht über den Arm, landen auf ihrer Hand …



SuS hören einen Impuls und be-obachten, dass eine gebastelte Taube in die Mitte gelegt bzw. an die Tafel gehängt wird.

Mögliche Impulse: Die Taube ist also ein besonderes Tier. Sie hat eine Bedeu-tung. oder: Die Taube bringt den Men-schen etwas Besonderes. M 2.4 Bastelanleitung Taube

SuS deuten das Symbol der Taube und stellen einen Bezug zum Vorle-setext her.

Mögliche Aspekte: Hoffnung, Ver-trauen, Zuversicht, Mut

SuS beschriften die Taube in der Mitte mit einer Auswahl der ge-sammelten Aspekte.

Kinder basteln eine Taube. M 2.4 Bastelanleitung Taube M 3.4 Schablone Taube

SuS imaginieren die Gefühle des Noah. Sie beschriften die eine der beiden Innenseiten ihrer Taube mit den Gedanken und Hoffnungen des Noah, die andere mit ihren eigenen.

Mögliche Impulse: 1. Stelle dir vor, du bist Noah. Was fühlt oder hofft er, als die Taube mit einem Zweig im Schnabel zurück-kommt? 2. Denke an die Zukunft. Worauf hoffst du heute?

SuS präsentieren ihre Arbeiten und legen sie vor sich auf das Tablett oder den Schuhkarton-Deckel. Die vier Bildteile werden dort miteinan-der kombiniert.

Möglicher Impuls: Ihr haltet eure Taube in den Händen. Warum ist sie für dich wichtig?

15

Sie formen nun ihre eine Hand als locke-re Faust (=Arche) und legen sie in die geöffnete andere Hand (Meer) Möglicher Impuls 2: „Das Meer der Angst rüttelt aber sehr an der Arche (Die „„Meerhand““ bewegt sich und bewegt dadurch die Arche-Faust mit.). Die Wellen sind so hoch! Die Arche droht unter zu gehen. Doch sie tut es nicht. Sie trotzt den Wel-len. Sie reitet auf den Wellen. Sie ist da und bleibt da, Gott sei Dank.

Dann stoppt die „„Meerhand““ ihre Bewegung und dreht sich nach außen. Die „Berghand“ trägt nun die „Arche-hand“. Möglicher Impuls 3: Plötzlich bewegt sich das Meer nicht mehr. Der Fels trägt nun alle. Sicher und geschützt sind sie.


Kinder formen ihre Hände zu einem Vogel

Die Hände formen sich zu einem Vogel. Möglicher Impuls 4: „Aus dem Stillstand folgt Bewegung! Aus der Arche steigt ein Vogel empor. Er fliegt weit in den Himmel. Wie frei er ist!“

Optional: SuS legen ihr begonnenes Bild (Ar-che, Wellen, Felsen und Taube) in den Schuhkarton-Deckel an einen festgelegten Ort (z. B. auf die Fens-terbank), damit es dort vom ande-ren Teil der Lerngruppe angesehen werden kann.


16

Unterrichtselement 5 Der Regenbogen – Gott ist mit uns (Wir sind nicht allein)

Benötigtes Material ein Glockenspiel, einen kleinen Koffer, jeweils eine auf DIN-A4 vergrößerte fertig gebastelte Arche, Welle und Fels für das gemeinsame Bild in der Mitte oder an der Tafel, sowie einen auf DIN-A3 kopierten und fertig gestal-teten Regenbogen Für jeden SuS: eine Malvorlage Regenbogen M 5, Buntstifte, eine Schere, den Schuhkarton-Deckel oder das Tablett sowie den DIN-A4 Briefumschlag aus den vorherigen Stunden, das Versprechen Gottes in schriftlicher Form zum Abschreiben M 4


SuS begrüßen sich Sie stellen sich hinter ihren Stuhl, schließen die Augen, spüren wo sie stehen, spüren ihre Beine, wo ihre Füße den Boden berühren. Sie öffnen die Augen und lächeln, win-ken, blinzeln, klatschen, schnipsen ei-nem Kind zu, das sie sich ausgewählt haben.

SuS beobachten, wie erneut ein Koffer sowie die Arche, die Wellen, der Felsen und die Taube in die Mitte gestellt oder gelegt werden. Sie wiederholen den Vorlesetext der vergangenen Stunde.

17

SuS lauschen mit geschlossenen Augen dem Klang eines Glocken-spiels (fließende auf- und abstei-gende Tonfolge) und äußern sich frei.

Möglicher Impuls: Woran erinnert euch diese Tonfolge?

SuS machen mit ihren Armen pas-sende Bewegungen zum Klang des Glockenspiels.

Sie lassen ihre Hand aufsteigen und abfallen, ziehen Kreise …


M1.6 Vorlesetext Teil 5 Bei der Erwähnung des Regenbogens wird der Vorlesetext unterbrochen. Das Glockenspiel erklingt erneut.

SuS hören einen Impuls und be-obachten, dass die Vorlage Regen-bogen in die Mitte gelegt bzw. an die Tafel gehängt wird.

Möglicher Impuls: Der Regenbogen ist ein besonderes Zeichen…

SuS deuten das Symbol des Regen-bogens und stellen einen Bezug zum Vorlesetext her.

Mögliche Aspekte: Der Regenbogen ist eine Erinnerung, ein Versprechen, ein Zeichen, ein neuer Anfang.

SuS beschriften den Regenbogen in der Mitte mit dem Versprechen Gottes an Noah. Die angesprochenen Aspekte kön-nen ggf. auf die Rückseite geschrie-ben werden

M4 Das Versprechen Gottes Im roten Teil: Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Orange: Saat und Ernte Gelb: Kälte und Hitze Grün: Sommer und Winter Blau: Tag und Nacht

Kinder basteln einen Regenbogen. M 5 Vorlage Regenbogen

SuS beschriften ihren Regenbogen mit eigenen Gedanken.

Mögliche Impulse: Überlege dir: 1. Warum brauchen wir Saat und Ernte, Kälte und Hitze… schreibe deine Ideen auf die Rückseite des Regenbogens 2. Woran erinnert dich der Regenbo-gen? Oder: Welche Botschaft gibt dir der Re-genbogen? Anmerkung: Die Verschriftung erfolgt auf die Rückseite, damit der Regen-bogen für das anschließende Spiel in seiner Schönheit erhalten bleibt.

SuS präsentieren ihre Arbeiten und legen sie vor sich auf das Tablett oder den Schuhkarton-Deckel. Alle Bildteile werden dort miteinander kombiniert. Das Gesamtbild ist fer-tig.

Möglicher Impuls: Das ist nun der fünfte und letzte Teil der Erzählung.


SuS stehen hinter ihrem Stuhl und for-men mit beiden Händen ein offenes Boot, das sanft auf dem Wasser schau-kelt. Möglicher Impuls 1: Die Arche fährt über das Wasser, auch bei den größten Wel-len schaukelt sie nur sanft. Schließe die Arche (Beide Hände werden aufeinan-dergelegt). Hier drinnen ist alles ge-

18

schützt. Sicher. (Hände werden vor dem Herzen zusammengeführt.)

Sie formen nun ihre eine Hand als locke-re Faust (=Arche) und legen sie in die geöffnete andere Hand (Meer) Möglicher Impuls 2: „Das Meer der Angst rüttelt aber sehr an der Arche (Die „„Meerhand““ bewegt sich und bewegt dadurch die Arche-Faust mit.). Die Wellen sind so hoch! Die Arche droht unter zu gehen. Doch sie tut es nicht. Sie trotzt den Wellen. Sie reitet auf den Wellen. Sie ist da und bleibt da, Gott sei Dank.

Dann stoppt die „Meerhand“ ihre Be-wegung und dreht sich nach außen. Die „Berghand“ trägt nun die „Archehand“. Möglicher Impuls 3: Plötzlich bewegt sich das Meer nicht mehr. Der Fels trägt nun alle. Sicher und geschützt sind sie.


Die Hände formen sich zu einem Vogel. Möglicher Impuls 4: Aus dem Stillstand folgt Bewegung! Aus der Arche steigt ein Vogel empor. Er fliegt weit in den Himmel. Wie frei er ist!

Der Vogel löst sich auf, indem die eine Hand nach links, die andere nach rechts gezogen wird und so einen Regenbogen „nachmalt“ Möglicher Impuls 5: Der Regenbogen ist ein Versprechen an uns.

Die Hände formen ein Herz. Möglicher Impuls 6: Wir sind nicht allein.

Optional: SuS legen ihr fertiges Bild in den Schuhkarton-Deckel an einen fest-gelegten Ort (z. B. auf die Fenster-bank), damit es dort vom anderen Teil der Lerngruppe angesehen werden kann.

Zur Kommunikation einer aufgeteilten Lerngruppe siehe didaktische Vorbe-merkungen. Die andere Lerngruppe darf die Ergeb-nisse erst betrachten, wenn ihre eige-nen Arbeiten fertiggestellt sind.

19

Unterrichtselement 6 Selbst zur Erzählerin oder zum Erzähler werden

SuS hören eine zusammenfassende Erzählung der gesamten Geschichte und spielen sie eigenständig mit den selbst erstellten Materialien nach.

Differenzierung: M 6.1 Erzähltext mit Anknüpfungs-punkten an den vorher verwendeten Vorlesetext M 6.2 Erzähltext in vereinfachter Sprache mit Anknüpfungspunkten an den vorher verwendeten Vorlesetext M 6.3 Sehr kurzer Erzähltext, nahe am Bibeltext ohne „Deutungsverweise“ auf den vorher verwendeten Vorle-setext Möglicher Impuls: Betrachte dir das nun vor dir liegende Bild mit allen Bildteilen noch einmal ganz genau. Ich lese dir die Noah-Erzählung in einer Kurzfassung vor. Höre genau zu. Nach der Erzählung kannst du die Bildteile aus dem Schuhkarton-Deckel nehmen und die Geschichte – für dich – nacherzählen und dazu spielen.

SuS erzählen die Geschichte und benennen spannende, anregende, ängstigende oder Mut machende Elemente

Jeweils zwei SuS erzählen einander die Geschichte von ihrem Platz aus. Variante oder Abschluss: Gelten keine Abstandsregeln, findet das Erzählen im Sitzkreis statt. Jedes Kind erzählt nur wenige Sätze und gibt das Wort dann weiter. Mögliche Impulse, mit denen die SuS einander befragen können: Was war dir besonders wichtig? Was war spannend, beängstigend, schön?

Am Ende der Einheit wird der Koffer geöffnet. Was entdecken die Kinder darin?

Mögliche Ideen: Ausmalbild der Taube für jedes Kind, eine Kuscheltiertaube…

20

Materialien

M 1.1 Vorlesetext Hinführung Hallo! Ich grüße euch auch! Wenn ihr euch wundert, warum hier ein Koffer zu euch spricht, wundert euch nicht… Es ist nicht der Koffer der spricht, sondern ich bin IN dem Koffer und das aus gutem Grund: Ich möchte mich mit euch auf eine Reise begeben und dafür eignet sich ein Koffer hervorragend! Außerdem kann ich mich in ihm gut verste-cken… und euch so überraschen. Ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die schon seit tausenden von Jahren weitergegeben wird. Von unterschiedlichen Menschen, auf unter-

schiedliche Weisen. Ich möchte sie euch heute so erzählen: Dass ich einmal so ein bekanntes Tier werde, hätte ich nicht gedacht. Auch damals noch nicht! Ich war doch eher ein kleines Tier. Nicht wichtiger als die anderen. Und trotzdem wur-de ich eine richtige Berühmtheit. In der Geschichte bringe ich etwas; etwas Wichtiges, dessen Bedeutung man auch heute noch kennt. Aber dazu später mehr... In jedem Fall wäre ich nicht so bekannt geworden, wenn es nicht angefangen hätte… M 1.2 Vorlesetext Teil 1: „Die Arche“ … genau, zu regnen und abermals zu regnen. Damals saßen wir ganz schön in der Patsche, besser gesagt: Im Wasser. Es regnete unaufhörlich, überall war Wasser. Nichts war mehr zu sehen, kein Büschel Gras, noch nicht mal ein Baum, kein Berg, nichts. Wir aber, die Tiere und Noah mit seiner Familie, waren sicher in einem großen Kasten aus Holz, den Noah Arche nannte, sein Schiff. Es gab nur noch uns, das uferlose Wasser und die Arche, unseren Schutz-raum, unsere Rettung. Ich nannte es auch gerne „die Schatzkiste“, denn es barg ja einen wirk-lichen Schatz in sich, nämlich uns! Wir waren der Schatz, der die Welt wieder mit Leben erfül-len würde. Das war unsere Hoffnung. Daran glaubten wir. Und bis es soweit war, würden wir warm und sicher über die Wellen fahren. (, oder?) M 1.3 Vorlesetext Teil 2: „Die Wellen“ … meine Güte. Wenn ich euch so zuhöre, wird mir schon schlecht. Das Geräusch erinnert mich wirklich haargenau an damals. Diese Wellen! Immer ging es auf und ab. Da kommen auch all die Ängste und Sorgen wieder hoch. Sie werden wach und ich erinnere mich an sie. Es ging uns zwar gut in unserem sicheren Kasten. Aber, und das ist kein Geheimnis, wenn man auf dem Wasser ist, schaut man besser nicht nach draußen, wenn es anfängt zu stürmen. Bleibt der Blick nach innen gerichtet, ist es gut. Schaut man nach draußen, sieht man die Ge-fahr! Diese Wellen! So hoch schlugen sie über uns zusammen. Und plötzlich fühlte ich mich nicht mehr sicher und geborgen. Ich stelle mir vor, was alles passieren kann- und schon hatte ich Angst. Plötzlich war es doch keine so gute Idee, in einem Kasten sitzend im Sturm auf dem Wasser zu sein. Ich dachte über all das nach, was passieren kann und schwupp, wurde mir schlecht. Das Vertrauen und die Hoffnungen sind in den Wellen untergegangen. Weg waren sie. Der Glaube, dass da jemand mit mir reist, der es gut mit mir meint…tja, dieser Glaube schwand. Ich fragte mich: „Wo ist er denn, warum sehe ich ihn nicht? Warum fühle ich mich allein? Ist er überhaupt noch da?“

21

Von wem ich da gerade spreche, fragst du dich? Na rate mal! Von dem, der über sich sagt: „Ich bin bei dir, egal wohin du gehst.“ Von G-O-T-T natürlich. Trotz all den anderen Tieren und den Menschen fühlte ich mich einsam. „Gott, bist du noch da? Siehst du uns? Siehst du mich?“ M 1.4 Vorlesetext Teil 3: „Der Fels“ Als ich darüber nachgrübelte, spürte ich einen heftigen Ruck. Plötzlich schaukelte nichts mehr, wir standen still. Schnell schaute ich nach draußen: Die Arche war auf einen hohen Fel-sen gefahren und steckte dort fest. Was normalerweise nichts Gutes bedeutet, war für uns ein Segen, denn es bedeutete, dass das Wasser weniger wurde. Nach all den Tagen konnten die Wellen uns nicht mehr erreichen! Auch der endlose Regen hatte aufgehört. Wir spürten wieder festen Boden unter unseren Füßen, besser gesagt, unter unserer Arche! Wie wir uns freuten! Die Wellen sollten also nicht für immer unser Zuhause sein. Wir merk-ten, dass sich etwas verändert hatte, wir spürten Hoffnung. Dieser Fels trug uns problemlos, denn so ein Fels ist eine stabile Sache. Hier konnten wir vielleicht ein neues Zuhause finden. Der Fels würde der feste Grund werden, auf dem die Menschen ihre neuen Häuser bauen könnten. Wie schön es sein würde, hier zu leben, etwas Neues zu beginnen. Ich malte mir das alles aus, und ich fühlte ein aufgeregtes Kribbeln in mir. Wir mussten keine Angst mehr ha-ben, wieder ins Wasser zurück zu müssen. Wie gut das tat, endlich, nach so langer Zeit nicht mehr von den Wellen und dem Sturm hin- und hergeworfen zu werden. Stehen. Stille. Fest sein. Herrlich! M 1.5 Vorlesetext Teil 4: „Die Taube“ Seid mir nicht böse, aber so fliegt kein Vogel. Die haben etliche Federn mehr und sind ein we-nig eleganter als ihr. Naja, die haben ja auch einiges mehr an Übung und haben ihr Leben lang nichts anderes getan als zu fliegen. Aber recht habt ihr! Federn sind etwas ganz Besonderes. Ein Wunder sind sie! Und auch so wichtig für meine Geschichte. Nun saßen wir also auf einem sicheren Felsen. Trotzdem hätte man es da schon wieder mit der Angst zu tun bekommen können, konnten wir doch immer noch nicht die Arche verlassen… Aber wir wollten nicht schon wieder zur Angst zurück. Auf meine Fragen, ob Gott noch da ist, ob er mich hört oder sieht, hatte ich keine direkte Antwort bekommen, aber nun irgendwie doch. Ich hatte etwas verstanden, Gott ist nicht so laut wie wir. Gott ist viel leiser! Ich selbst wurde ganz leise. Ich hörte in mich hinein, ob da eine Stimme war, die vielleicht flüsterte. Aber ich entdeckte, dass Gottes Stimme für mich eher wie ein Gefühl war, wie eine Farbe in mir drin. Seit wir auf dem Felsen festsaßen, fühlte ich mich besser, irgendwie leichter. Mein Blick blieb nicht mehr nur an den Wellen kleben, sondern ich sah wieder den Himmel, wie einen Hoffnungsschimmer. So muss es auch Noah ergangen sein. Denn er hatte eine Idee: Er musste wissen, ob es noch mehr Felsen, noch mehr Land gab. Er schickte ein gefiedertes Wesen los. Er hatte die Hoffnung, dass ein Tier Land finden würde! Also suchte er ein ganz spezielles Tier aus, welches ausdauernd fliegen und auch wieder zur Arche zurückfinden kann, und zwar von ganz alleine. Ratet mal, wer das war? Jawohl, das war ich! Als ich zum ersten Mal losflog, fand ich kein Land, nichts. Doch Noah ließ nicht locker. Er war-tete einfach einige Zeit und schickte mich dann noch einmal aus. Ich habe dir ja erzählt, dass ich eine Bedeutung habe, und dass ich etwas Wichtiges bringe. Und ich brachte tatsächlich etwas mit: den Zweig eines Olivenbaums, den man auch Ölzweig nennt. Das wäre ja jetzt nicht wirklich etwas Tolles, in dieser Situation aber schon. Es hatte eine Bedeutung für uns alle: Das Wasser war schon so weit zurückgegangen, dass die Äste der Bäume erreichbar wa-ren! So brachte ich nicht einfach einen Ölzweig mit, sondern ich brachte uns Hoffnung! Ich

22

war ein Hoffnungsbringer und ein Zeichen dafür, dass Gott uns nicht vergessen hatte. Außer-dem wurde das Bild von mir mit dem Ölzweig im Schnabel ein Zeichen für den Frieden und was gibt es Wichtigeres als Hoffnung und Frieden? Wisst ihr nun, was für ein Tier ich bin? M 1.6 Vorlesetext Teil 5 „Der Regenbogen“ Diese wunderschönen Töne erinnern mich an etwas… An was nur?... Mit fällt es schon noch ein! Noah schickte mich noch ein drittes Mal aus. Diesmal wollte ich mehr als einen Ölzweig zu-rückbringen und flog viel weiter als zuvor. Als meine Kräfte zu schwinden begannen, wurde mir angst und bang. Wenn ich nicht bald Land fände, könnte ich die Rückkehr zur Arche nicht mehr zu schaffen. Kannst Du Dir vorstellen, wie erleichtert ich war, als sich unter mir Land im Wasser abzeichnete? Mit letzter Kraft rettete ich mich auf dieses Land und musste mich erst einmal lange Zeit ausruhen. Noah grübelte, wo es mich wohl hin verschlagen hätte, aber er war auch ein schlauer Mann. Er wusste, dass ich wohl Land gefunden hatte. Das konnte also nur bedeuten, dass das Wasser weiter sank und er einfach warten musste, um die Arche bald verlassen zu können. Und nach einigen Tagen konnte er tatsächlich mit seiner Familie und allen Tieren trockenes Land betreten. Er freute sich nicht einfach nur darüber, er wollte „Dan-ke“ sagen - demjenigen, der ihn nicht im Stich gelassen hatte, der bei ihm war, die ganze Zeit. Er baute Gott einen Altar und dankte ihm so für die Rettung. Als sich Noah nach getaner Ar-beit umdrehte, sah er einen Regenbogen am Himmel … mit dem Glockenspiel untermalen Richtig! Das Glockenspiel erinnert mich an dieses wunderbare Zeichen, in den schönsten Far-ben, die man sich vorstellen kann! Gott sandte damit eine Nachricht. Ein Zeichen, dass hier nun ein neuer Anfang gemacht werden würde. Die Menschen und Tiere könnten sich hier niederlassen und sich darauf verlassen, dass Gott bei ihnen sein würde. Was für ein gutes Gefühl! Die Menschen erzählen sich, dass das Versprechen Gottes hieß: Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (mit dem Glockenspiel untermalen) Und um das alles nicht zu vergessen, verstecke ich mich immer wieder mal in diesem alten Koffer, denke an all das zurück und überrasche Menschen damit, dass ein Koffer eine Ge-schichte erzählt.

23

M 2.1 Bastelanleitung Die Arche

1. Lege ein braunes DIN-A5 Ton-Papier hochkant vor dich. Falte die untere Kante zur

oberen.

2. Schneide alle vier Ecken des gefalteten Papiers mit einer Schere rund. Wenn du willst,

kannst du die Schablone Arche M 3.1 dazu benutzen. Lege die Schablone dazu an

der unteren Faltkante an, damit die Faltkante erhalten bleibt.

3. Der große braune Kasten, die Arche, ist fertig. Du kannst sie nun wie ein Buch aufklap-

pen.

4. Die beiden Innenseiten werden später beschrieben. Die Außenseiten kannst du mit

Buntstiften gestalten.

M 2.2 Bastelanleitung Welle

1. Lege ein blaues DIN-A5 Ton-Papier mit der breiten Seite vor dich. Falte die untere Kan-

te zur oberen.

2. Lege die Schablone Welle M 3.2 an die untere Faltkante. Markiere mit einem

Buntstift den Umriss der Welle und schneide sie aus. Das Tonpapier bleibt dabei gefal-

tet. Achte darauf, dass die untere Falzkante erhalten bleibt. Die Welle ist fertig. Du

kannst sie wie ein Buch aufklappen.



M 2.3 Bastelanleitung Fels

24

1. Lege ein graues DIN-A5 Ton-Papier mit der breiten Seite vor dich. Falte die untere

Kante zur oberen.

2. Lege die Schablone Fels M 3.3 an die untere Faltkante. Markiere mit einem Bunt-

stift den Umriss der Welle und schneide sie aus. Das Tonpapier bleibt dabei gefaltet.

Achte darauf, dass die untere Falzkante erhalten bleibt. Der Fels ist fertig. Du kannst

ihn wie ein Buch aufklappen.



M 2.4 Bastelanleitung Taube, Optional mit grünem Blatt

1. Lege ein weißes DIN-A5 Ton-Papier hochkant vor dich. Falte die untere Kante zur obe-

ren.

2. Lege die Schablone Taube M 3.4 mit dem abgeflachten Bauch direkt an die untere

Faltkante des Tonpapieres. Markiere mit einem Buntstift den Umriss der Taube und

schneide sie aus. Das Tonpapier bleibt dabei gefaltet. Achte darauf, dass die untere

Falzkante am Bauch und am Schwanz der Taube erhalten bleibt.

3. Male auf der Vorder- und Rückseite des Kopfes einen schwarzen Punkt als Auge. Die

Taube ist fertig. Du kannst sie wie ein Buch aufklappen. Die beiden Innenseiten wer-

den später beschrieben.

4. Mit Hilfe der Schablone M 3.5 kannst du ein kleines Blatt aus grünem Tonpapier

ausschneiden. Die Taube trägt es im Schnabel.

25

M 3.1 Schablone Arche

Es empfiehlt sich, das Präsentationsexemplar für die Mitte bzw. an der Tafel vergrößert anzufertigen. Die-ses muss nicht klappbar sein! (Nähere Erklärung Seite 3 f.)

26

M 3.2 Schablone Welle

Es empfiehlt sich, das Präsentationsexemplar in der Kreismitte bzw. an der Tafel vergrößert anzufertigen. Dieses muss nicht klappbar sein! (Nähere Erklärung Seite 3 f.)

27

M 3.3 Schablone Fels


28

M 3.4a Schablone Taube


29

M 3.5 Schablone Zweig

M 4 Das Versprechen Gottes

Solange die Erde besteht,

soll nicht aufhören

Saat und Ernte

Kälte und Hitze

Sommer und Winter

Tag und Nacht.

30

M 5 Malvorlage Regenbogen

Es empfiehlt sich, das Präsentationsexemplar in der Kreismitte bzw. an der Tafel vergrößert anzufertigen.

31

M 6.1 Erzähltext mit Anknüpfungspunkten an den vorher verwendeten Vorlesetext

In der Bibel wird erzählt: Einmal war die ganze Erde mit Wasser bedeckt. Wasser strömte aus den Wolken und die Flut stieg höher und hö-her. Es regnete unaufhörlich – Tag und Nacht. (Geräusch von Regentropfen auf dem Tamburin imitieren) Kein Land war mehr zu sehen, kein Baum ragte aus dem Wasser. So-gar die Berge waren überflutet. Wasser - so weit das Auge reichte. (Meereswellen mit dem Tamburin imitieren)

Nur ein großer Kasten schwamm auf dem Wasser. Arche nannte man ihn. Einige Menschen und Tiere hatten darin Schutz und Zuflucht gefunden: Noah, seine Frau, seine Söh-ne und ihre Frauen. Und sie hatten viele Tiere mit in die Arche genommen. Voller Hoffnung und Bangen warteten sie – viele Tage und Nächte. Es gab Tage, da sahen sie nur noch das Wasser und die bedrohlichen Wellen. (Meereswel-len mit dem Tamburin imitieren) Und sie fragten sich: Hat uns Gott vergessen? Wann hört der Regen auf? Wird das Wasser wieder zurückgehen und neues Leben auf der Erde möglich sein? Noah aber hoffte, dass Gott ihn und alle Geschöpfe in der Arche nicht vergessen hätte.

Nach 40 Tagen und 40 Nächten hörte der Regen auf. (Mee-reswellen mit dem Tamburin imitieren und abrupt beenden und 1 x auf das Tamburin schlagen) Ganz allmählich ging das Wasser auf der Erde zurück. Schließlich setzte die Arche auf einem Felsen auf. Die Men-schen freuten sich, endlich einen festen Halt zu spüren. Wie gut das tat, nicht mehr von den Wellen hin und hergewor-fen zu werden. Stehen - Stille - Halt!

Noah nahm eine Taube. Vorsichtig hielt er sie in seinen Händen. Dann ließ er sie fliegen. Am Abend kam sie zurück. Da wusste Noah: „Sie hat kein Land gefunden. Nicht mal einen Baum gab es, auf dem sie sich ausruhen konnte. Des-halb kehrte sie zurück.“

32

Noah wartete. Nach einer Woche ließ er die Taube noch einmal fliegen. Als sie diesmal zurückkam, trug sie einen frischen Ölzweig im Schnabel. Die Menschen in der Arche freuten sich. Dieser Zweig war ein Hoffnungszeichen. Sicher gab es wieder wachsendes Grün auf der Erde. Die Taube hatte einen Olivenbaum gefunden, der aus dem Wasser ragte. Dort konnte sie sich ausruhen. Noah wartete noch eine weitere Woche. Dann ließ er sie erneut fliegen. Doch dieses Mal kam sie nicht mehr zurück. Da wusste Noah: Die Taube hatte Land gefunden, wo sie bleiben konnte. Auf der Erde war wieder Leben möglich.

Noah wartete noch eine Weile. Dann endlich verließen sie die Arche: Noah, seine Frau, seine Söhne mit den Frauen und die Tiere. Alle waren so glücklich. Sie konnten es kaum fassen, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Noah freute sich - aber er wollte auch „Danke“ sagen, dem-jenigen, auf den er vertraut hatte. Deshalb baute er einen Altar, um Gott zu danken. Plötzlich sahen alle einen großen Bogen voller Farben am Himmel (mit dem Glockenspiel untermalen) – einen Regen-bogen. Ein Sohn rief: „Schaut – ein Zeichen – ein Zeichen für den Frieden!“ Noah wusste: Das ist Gottes Versprechen. „So lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Gott liebt das Leben, nicht den Tod! (Dann verteilten sich die Geschöpfe und füllten die Erde wieder mit Leben.)

33

M 6.2 Erzähltext in vereinfachter Sprache mit Anknüpfungspunkten an den vorher ver-wendeten Vorlesetext

Schon immer fragen Menschen: Wer hilft? Wer rettet – wenn wir Angst haben, in Not und Gefahr? Manche Menschen antworten mit einer alten Geschichte – einer Geschichte aus der Bibel:

Kommt mit in den großen Kasten – in die Arche. Das ist wie ein riesiges Schiff. Kommt und schaut! Menschen sind hier drinnen – Noah und seine Familie. Und Tiere sind hier. Alle sind sicher und geschützt.

Draußen regnet es. (Geräusch von Regentropfen auf dem Tamburin imitieren.) Es regnet lange. Es regnet Tag und Nacht. Wasser kommt aus den Wolken. Auf der Erde steigt die Flut. Überall ist Wasser. Sonst sieht man nichts – keinen Baum, kein Land, keinen Berg. (Meereswellen mit dem Tamburin imitieren.)

Die Menschen in der Arche hoffen und warten– viele Tage und Nächte. Sie sehen das Wasser. Sie sehen die großen Wellen. (Meereswellen mit dem Tamburin imitieren.) Und sie fragen sich: Hat uns Gott vergessen? Wann hört der Regen auf? Wann können wir aus der Arche wieder raus? Aber Noah sagt: „Ich glaube - Gott ist da. Er vergisst uns nicht!“

Endlich hört der Regen auf. (Meereswellen mit dem Tamburin imitieren und abrupt be-enden und 1 x auf das Tamburin schlagen) Das Wasser geht langsam zurück. Plötzlich – ein Ruck. (Tamburinschlag) Die Arche schaukelt nicht mehr. Alle spüren einen festen Halt. Die Arche ist auf einem Felsen. Wie gut das tut! Kein Schaukeln mehr. Stehen - Stille - Halt!

34

Noah nimmt eine Taube. Er hält sie in der Hand – ganz vor-sichtig. Dann lässt er sie los. Sie fliegt und fliegt. Doch am Abend kommt sie wieder. Noah weiß: Es gibt noch kein Land - keinen Baum - keinen Platz zum Ausruhen. Er wartet – noch eine Woche. Dann schickt er die Taube wieder los. Sie kommt zurück - mit einem grünen Zweig/Blatt. Die Menschen in der Arche freuen sich. Sie rufen: „Das ist ein Hoffnungszeichen! Es gibt wieder Bäume und Pflanzen!“ Noah wartet. Dann schickt er die Taube wieder los. Aber - sie kommt nicht mehr zurück. Jetzt weiß er: Es gibt wieder trockenes Land. Es gibt Bäume und Pflanzen. Dort ist die Taube. Da kann sie bleiben. Da kann sie leben.

Noah wartet noch. Dann - endlich - gehen alle aus der Ar-che: Noah, seine Familie und die Tiere. Sie sind so glücklich. Sie spüren den festen Boden.

Noah freut sich. – Und er sagt: „Danke - Gott!“ (Gott sei Dank) Plötzlich ist da ein großer Bogen - mit vielen Farben (mit dem Glockenspiel untermalen). Es ist ein Regenbogen. Ein Sohn ruft: „Schaut – ein Zeichen! Ein Zeichen für den Frieden!“ Und Noah weiß: Das ist Gottes Versprechen. („So lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ern-te, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Gott liebt die Menschen und Tiere. Gott liebt das Leben. Und Gott schützt das Leben.

35

M 6.3 Sehr kurzer Erzähltext, nahe am Bibeltext ohne Deutungsverweise auf den vorher verwendeten Vorlesetext

Einmal war die ganze Erde mit Wasser bedeckt. Kein Land war mehr zu sehen, kein Baum rag-te mehr aus dem Wasser. Sogar die Berge waren überflutet. Nur die Arche, ein großes Schiff, schwamm auf dem Wasser. An Bord der Arche waren Noah, seine Frau, seine Söhne und ihre Frauen. Sie hatten viele Tiere mit auf das Schiff genommen. Zusammen warteten sie nun, dass das Wasser wieder zurückging. Sie warteten und warteten und warteten. Dann endlich setzte das Schiff auf einem Felsen auf. Doch es war noch kein Land zu sehen. Da ließ Noah eine Taube fliegen. Am Abend kam sie zurück. Da dachte Noah: „Sie hat kein Land gefunden. Nicht mal einen Baum gab es, auf dem sie sich setzen konnte. Deshalb kehrt sie zurück zu mir.“ Nach einer Woche ließ er sie noch einmal fliegen. Als sie am Abend zurückkam, trug sie ein frisches Ölbaumblatt im Schnabel. Da dachte Noah: „Sie hat sich auf einem Olivenbaum aus-geruht, der aus dem Wasser ragt.“ Nach einer weiteren Woche flog die Taube noch einmal. Diesmal kam sie nicht zurück. Da wusste Noah, dass sie Land gefunden hatte. Noah wartete noch eine Woche, dann konnte er das Schiff verlassen – er, seine Frau, seine Söhne und ihre Frauen und alle Tiere. Sie verließen die Arche und betraten das Land. Noah baute einen Altar um Gott zu danken. Er betete. Da hörte er eine Stimme: „Noah, drehe dich um! Was siehst du?“ Noah drehte sich um und antwortete: „Ich sehe einen Regenbo-gen.“ Und er hörte, wie die Stimme sprach. „Sieh dir den Regenbogen genau an! Er ist ein Zeichen zwischen Gott und den Menschen. So lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Das ist mein Versprechen.“ Noah war sich sicher. Das war die Stimme Gottes gewesen.

Documents

Unterricht in Zeiten der Pandemie Religionsunterricht mit und ......2020/07/10 · Betrachtet man sie isoliert, dann kann der Versuch, Gott zugleich als Richter und Retter zu verstehen,