137
Fakult¨ at f¨ ur Bauingenieur- und Vermessungswesen Fachgebiet Computergest¨ utzte Modellierung und Simulation Prof. Dr.-Ing. Andr´ e Borrmann Untersuchung der M ¨ oglichkeiten und Vor- teile des modellgest ¨ utzten kooperativen Pla- nens anhand von Autodesk Produkten Fabian Ritter Masterthesis ur den Master of Science Studiengang Bauingenieurwesen Autor: Fabian Ritter Matrikelnummer: Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Andr´ e Borrmann Ausgabedatum: 15. Juli 2011 Abgabedatum: 14. November 2011

Untersuchung der M oglichkeiten und Vor- teile des ... · Erste, leicht uberarbeitete Version vom 30.12.2011 Alle in dieser Arbeit verwendeten Programmen sind auf dem Markt erh altlich

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Fakultat fur Bauingenieur- und Vermessungswesen

Fachgebiet Computergestutzte Modellierung und Simulation

Prof. Dr.-Ing. Andre Borrmann

Untersuchung der Moglichkeiten und Vor-

teile des modellgestutzten kooperativen Pla-

nens anhand von Autodesk Produkten

Fabian Ritter

Masterthesis

fur den Master of Science Studiengang Bauingenieurwesen

Autor: Fabian Ritter

Matrikelnummer:

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Andre Borrmann

Ausgabedatum: 15. Juli 2011

Abgabedatum: 14. November 2011

Erste, leicht uberarbeitete Version

vom 30.12.2011

Alle in dieser Arbeit verwendeten Programmen sind auf dem Markt erhaltlich. Somit unter-

liegen alle verwendeten Firmenbezeichnungen und Programmnamen dem Registered Trade-

mark. Aus Grunden der Lesbarkeit wird im Text auf die Verwendung des Registered Trade-

mark Symbols ( R©) verzichtet.

Des Weiteren handelt sich bei dem in dieser Arbeit vorangig betrachteten Projekt um ein

Gebaude in Munchen. Die Rechte an diesem Entwurf sind daher im Besitz des entwerfenden

Architekten. Das Modell wurde nur in Anlehnung an dieses Gebaude genutzt.

Abstract

Today, the name Building Information Modeling (BIM) is a widely used Buzzword in the Ar-

chitecture, Engineering and Construction (AEC) Industry. Every new program on the market

is advertised with its BIM-abilities. But in most cases it is unknown, how the programs are

supporting the BIM-Process.

This Thesis shows, how suitable these new tools are for cooperative work and how they hand-

le the simultaneous work of many users on one model. For this purpose, products from the

company Autodesk are analyzed.

A general definition of the terms used in computational cooperative work is given as a base

for the following presentation of the programs used. The programs investigated in this Thesis

are Revit Architecture, Revit Structure, Buzzsaw and Revit Server. Furthermore the extensi-

ons Worksharing Monitor and Project Bluestreak were used. With these programs, the range

from simple exchange of files to the parallel work on one file is covered.

The Thesis concludes in an overview of other programs on the market and an outlook on

further progress in the field.

Zusammenfassung

Building Information Modeling (BIM) ist derzeit ein inflationar verwendeter Begriff in der

Bauindustrie. Jedes neu auf dem Markt erscheinende Programm wirbt mit seiner BIM-

Fahigkeit. Allerdings ist in den meisten Fallen nicht genau bekannt, wie das Programm den

BIM-Prozess unterstutzt.

In dieser Arbeit soll aufgezeigt werden, wie gut sich die heute zur Verfugung gestellten Ar-

beitsmittel zum kooperativen Arbeiten eignen und wie sie mit der parallelen Arbeit mehrerer

Projektbeteiligten zurechtkommen. Dazu wurden Produkte der Firma Autodesk untersucht.

Es wird zunachst eine allgemeine Definition der Begriffe beim computergestutzten koopera-

tiven Planen gegeben, auf der aufbauend die Programme vorgestellt werden. Es kamen die

Programme Revit Architecture, Revit Structure, Buzzsaw und Revit Server sowie die Erwei-

terungen Worksharing Monitor und Project Bluestreak zum Einsatz. Diese Programme der

Firma Autodesk decken alle Bereiche vom einfachen Austausch einzelner Dateien bis hin zum

parallelen Zusammenarbeiten an einer Datei ab.

Abschließend werden noch ein kurzer Uberblick uber weitere Programme und ein Ausblick

auf kommende Entwicklungen gegeben.

IV

Inhaltsverzeichnis

1 Einfuhrung und Motivation 1

1.1 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

1.2 Ziel der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

1.3 Aufbau der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2 Allgemeines 5

2.1 BIM - Konzept und Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2.1.1 Begriffe der Gebaudemodellierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2.1.2 Definition der Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.1.3 Arten der rechnergestutzten Kooperation . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.1.4 Verwaltung der Bauwerksmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

2.1.5 Allgemeine Anforderungen an eine BIM Datenverwaltung . . . . . . . 10

2.1.6 Weitere Anforderungen fur die Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . 11

2.1.7 Die Vorteile der Arbeit mit BIM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

2.2 Programme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.2.1 Die analysierten Programme von Autodesk . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.2.2 Weitere Programme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

2.3 Die Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

2.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

3 Lokale Kooperation mit Revit 17

3.1 Die Revit Zentraldatei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

3.1.1 Teamprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

3.1.2 Offnen von Teamprojekt Dateien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

3.1.3 Entleihen von Elementen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

3.1.4 Synchronisation mit der Zentraldatei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

3.1.5 Anzeigemodi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

3.1.6 Anforderungen zur Elementfreigabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

3.1.7 Namensverwaltung bei Teamprojekten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

3.1.8 Arbeiten am Teamprojekt von Außerhalb des Buros . . . . . . . . . . 36

3.1.9 Probleme mit Revit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

3.1.10 Worksharing Monitor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

3.2 Verknupfte Revit Dateien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

3.2.1 Beide Dateien auf dem Revit Server . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

3.2.2 Verknupfte Datei auf dem Server . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

3.2.3 Verknupfte Datei auf einem Laufwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

3.3 Koordinieren der Elemente bei Projekten mit Arbeitsteilung . . . . . . . . . . 42

3.3.1 Kopieren und Uberwachen von Elementen . . . . . . . . . . . . . . . . 42

3.3.2 Koordinationsprufung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

3.3.3 Abstimmung von Basisbauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

3.3.4 Kollisionsprufung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

3.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

4 Datenaustausch mit Autodesk Buzzsaw 45

4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

4.2 Einrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

4.3 Zugriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

4.3.1 Buzzsaw Web-Client . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

4.3.2 Buzzsaw Desktop-Client . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

4.3.3 Buzzsaw Sync . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

4.4 Berechtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

4.5 Buzzsaw und Revit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

4.6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

5 Globale Kooperation mit dem Revit Server 58

5.1 Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

5.2 Funktionsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

5.3 Teamprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

5.4 Das Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

5.4.1 Erste Konfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

5.4.2 Zweite Konfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

5.5 Die Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

5.5.1 Konfiguration von Windows Server 2008 R2 . . . . . . . . . . . . . . . 66

5.5.2 Installation von Revit Server 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

5.5.3 Umwandeln eines lokalen Servers in einen zentralen Server . . . . . . . 69

5.5.4 Herunterfahren des Servers zu Wartungszwecken . . . . . . . . . . . . 70

5.6 Revit Server Administrator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

5.6.1 Befehle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

5.6.2 Rechteverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

5.6.3 Projektverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

5.6.4 Backupverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

5.7 Revit Server Befehls-Dienstprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

5.7.1 Revit Server Befehlszeilen-Dienstprogramm zum Sperren und Speichern 75

5.7.2 Revit Server Befehlszeilen-Dienstprogramm zur Modellerstellung . . . 76

5.8 Offline Arbeiten am Teamprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

5.9 Online Arbeiten von außerhalb des Buros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

5.10 Zusammenarbeit mehrerer Buros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

5.11 Revit Server und Buzzsaw Sync . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

5.12 Wechseln von serverbasiertem zu dateibasiertem Arbeiten und umgekehrt . . 78

5.13 Fehler bei den im Rahmen dieser Arbeit vorgenommen Untersuchungen . . . 79

5.14 Project Bluestreak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

5.14.1 Registrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

5.14.2 Apps fur Bluestreak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

5.15 Vault . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

5.15.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

5.15.2 Vault und Revit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

5.16 Revit Server Monitor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

5.17 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

6 Die Industry Foundation Classes 87

6.1 IFC - Der Standard?! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

6.1.1 IFC Views . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

6.1.2 Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

6.1.3 Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

6.2 BIMserver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

6.2.1 Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

6.2.2 Datenaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

6.2.3 Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

6.2.4 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

6.3 IFC und Revit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

6.3.1 IFC Export . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

6.3.2 IFC Import . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

6.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

7 Alternativen 98

7.1 Weitere Angebote von Autodesk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

7.1.1 Subscription Extensions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

7.1.2 Autodesk Seek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

7.1.3 Navisworks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

7.1.4 Ecotect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

7.1.5 Green Building Studio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

7.1.6 Autodesk Labs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

7.1.7 Cloud Rendering . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

7.1.8 Apps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

7.2 Programme anderer Hersteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

7.2.1 ArchiCAD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

7.2.2 Graphisoft Bim Server . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

7.2.3 Allplan (nicht untersucht) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

7.3 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

8 Zusammenfassung und Ausblick 110

8.1 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

8.2 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

8.2.1 Verwendung in einem BIM Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

8.2.2 Einsatz in einem Buro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

8.3 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

8.4 Weiterfuhrende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

A Plane und Abbildungen 114

A.1 Bachelorarbeit: Erstellen eines 3D-Modells mit ArchiCAD. von Steger (2009) 114

A.2 Wohnhaus Konrad-Celtis-Straße, Munchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

B Begriffe zur Arbeitsteilung 118

C Befehle des RevitServerTool 121

C.1 Befehle fur das Sperren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

C.2 Befehle zur Modellerstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

D Compact disc 125

VIII

Abkurzungsverzeichnis

2D Zweidimensional

3D Dreidimensional

4D Dreidimensional und zusatzlich die Zeit (Bauablauf)

AD Active Directory

AEC Architecture, Engineering and Construction

ASP Active Server Pages

BIM Building Information Modeling

CAD Computer Aided Design

CGI Common Gateway Interface

CPU Central Processing Unit

DDR2 Double Data Rate, Version 2

DDR3 Double Data Rate, Version 3

DMS Document Management System

DNS Domain Name System

EMS Eurostep ModelServer for IFC

GB GigaByte

GB/s GigaByte pro Sekunde

Gbit GigaBit

Gbit/s GigaBit pro Sekunde

GHz GigaHertz

GNU GNU’s Not Unix

GPLv3 General Public License, Version 3

GUID Globaly Unique ID

HOAI Honorarordnung fur Architekten und Ingenieure

HTTP Hypertext Transfer Protocol

IAI International Alliance of Interoperability

iBIM Integrated Building Information Modelling

ID Identifikator, Kennung

IDM Information Delivery Manual

IFC Industry Foundation Classes

IFD International Framework for Dictionaries

IIS Internet Information Services

IP Internet Protocol

RAM Random-Access Memory (Arbeitsspeicher)

REST Representational State Transfer

SaaS Software-as-a-Service

SOAP Simple Object Access Protocol

SP1 Service Pack 1

SSI Server Sided Includes

STEP Standard for the Exchange of Product model data

StEx Student Experts

TCP Transmission Control Protocol

TGA Technische Gebaudeausrustung

URL Uniform Resource Locator

VM Virtual Machine (Virtuelle Maschine), ermoglicht die Installation eines virtuellen

Betriebssystems auf einem Computer

VPN Virtual Private Network

WAN Wide Area Network

1

Kapitel 1

Einfuhrung und Motivation

”So, wie die Einfuhrung von CAD Systemen ein Evolutionsschritt fur die Planung war, war es

die Verfugbarkeit von Mobiltelefon fur die Bauausfuhrung in den 1990er Jahren“ (Baumgartel

et al., 2011).

Dieses Ereignis liegt nun schon wieder einige Jahre zuruck und der Fortschritt in der Ent-

wicklung von technischen Geraten in diesem Zeitraum ist nicht zu ubersehen. Informationen

konnen durch den Ausbau des weltweiten Netzwerks und mittels neuer Gerate nun noch

schneller ausgetauscht werden. Durch die neuen Moglichkeiten befindet sich die Bauindustrie

derzeit wieder in einem Umbruch.

Dabei handelt es sich nicht einmal direkt um neue Techniken, sondern um Mittel, die in

anderen Branchen schon lange eingesetzt werden. Die Automobilindustrie setzt zum Beispiel

Programme fur die Verwaltung aller Dokumente ein. Das Interesse an diesen Techniken, an

denen schon seit Dekaden geforscht wird, erwacht in der Bauindustrie erst jetzt (Beetz et al.,

2010).

Steinmann (2011) stellt die Situation der Baubranche in einem Vortrag wie folgt dar:

Yes we have . . .

Innovations in production and materials

Pre-fabrication (but only to a certain extend)

Online workspaces

But basically . . .

We are still communicating like the pharaohs some 2000 years ago

We have digital data, but we use them only as digital documents

This is faster

But still quite stupid

⇒ we are going on to delete information before we exchange it

1.1. Motivation 2

Das Argument, das die Bauindustrie in diesem Zusammenhang immer wieder anbringt, ist,

dass als Ergebnis ein Unikat entsteht und damit die Moglichkeiten der Serienproduktion nicht

gegeben sind. Damit wird das Anlegen und Wiederverwenden von Informationen aus bereits

realisierten Projekten deutlich schwieriger handhabbar. Dennoch ist der Begriff Building In-

formation Modeling (BIM) derzeit eines der Hauptgesprachsthemen in der Bauindustrie. Dies

zeigt sich sowohl an den Entwicklungen bei den Programmherstellern als auch bei den per-

sonellen Umstrukturierungen in den Baufirmen.

Die Hersteller bewerben ihre neuen Programme mit der BIM-Fahigkeit der einzelnen Pro-

dukte. Des Weiteren laden sie in regelmaßigen Abstanden zu Veranstaltungen ein, um die

Vorteile dieser Entwicklung zu demonstrieren1.

Bei den Baufirmen wird dies durch die Einfuhrung neuer Abteilungen, die sich speziell mit

diesem Thema befassen, deutlich. Zwar findet diese Entwicklung derzeit nur in großeren

Unternehmen, wie zum Beispiel bei MaxBogl2 und Obermeyer Planen und Beraten3, statt,

allerdings liegt dies nicht daran, dass die kleineren Unternehmen und Buros diese Entwick-

lung nicht unterstutzen. Der Grund hierfur liegt meist in den finanziellen Belastungen, da

die Mitarbeiter sich in diese Thematik einarbeiten mussen, und so nicht komplett fur die ge-

winnbringende Projektarbeit zur Verfugung stehen. Außerdem mussen dafur oft zusatzliche

Mitarbeiter angestellt werden, die sich allein um die Verwaltung der Informationen kummern.

Zusatzlich zu den personellen Neuausrichtungen wird oft eine Neuanschaffung bei den ver-

wendeten Programmen notig.

1.1 Motivation

Durch die standige Entwicklung in diesem Bereich werden die Programme permanent ange-

passt. Damit fallt das Festlegen auf eines der angebotenen Programme nicht leicht. Dennoch

sind die auf dem Markt verfugbaren Programme schon heute imstande, die Teamarbeit bei

einem Bauprojekt deutlich zu erleichtern.

Eine weitere Anderung, fur die die Programme ausgelegt sein mussen, ist die der Bauab-

wicklung. Die abzuwickelnden Projekte werden immer großer. Dadurch steigt die Zahl der

Spezialisten, die an einem Projekt beteiligt sind. Dem entgegen wird die Zeit, in der die

Projekte abgewickelt werden sollen, immer kurzer (Borrmann, 2007). Durch diese Randbe-

dingungen benotigen die Beteiligten eine gemeinsame Kommunikationsbasis. Dies erfordert,

dass sie zu jedem Zeitpunkt auf die aktuellsten Informationen Zugriff haben mussen, ohne

sich mit deren Beschaffung lange auseinanderzusetzen.

1Autodesk BIM Konferenz 2011, 13.09.2011, Munchen, http://www.autodesk.de/adsk/servlet/pc/index?siteID=403786&id=17313084.

2www.max-boegl.de3www.opb.de

1.2. Ziel der Arbeit 3

Diese Problematik veranschaulicht Hannus (1998) in seinem Bild”Islands of Automation in

Construction“. Darauf zeigt Hannus die verschiedenen Bereiche”Architectural Design“,

”En-

gineering Design“ und”Construction“ als Inseln, die sich immer weiter durch Entwicklungen

wie Computer Aided Design (CAD) aus dem Wasser erheben. Dabei entstehen zwar immer

wieder vereinzelte, unabhangige Bereiche, aber die Hauptinseln wachsen auch immer mehr

zusammen. Die Vision, die mit diesem Bild transportiert wird ist, dass ab einem Zeitpunkt in

der Zukunft die Informationen nicht mehr uber Brucken (hier zum Beispiel die”IFC-Gate“)

oder andere Wege (hier zum Beispiel die”DXF-Ferry“) ubertragen werden mussen, sondern

die Bereiche zu einem großen, gemeinsamen Land zusammenwachsen.

Die Vorteile, die diese Arbeitsweise bietet, liegen auf der Hand. Die Projekte konnen schneller

und effizienter abgewickelt werden (siehe Abbildung 1.1). Außerdem konnen Fehler vermieden

werden, was positive Einflusse auf die Kosten hat. Schlussendlich konnen Innovationen, zum

Beispiel neue Techniken und Ablaufe, leichter integriert und schon in einem fruhen Stadium

uberpruft werden. Zu diesem Zeitpunkt ist das Risiko noch sehr gering.

Abbildung 1.1: Der Vergleich der konventionellen Kurve des Informationsstands (schwarz) gegenuberder mit einem besseren Informationsmanagement zeigt, dass durch fruhere Informationen Anderungenleichter und kostengunstiger umgesetzt werden konnen. Quelle (Steinmann, 2011).

All das leisten heutzutage schon CAD-Programme, die mittlerweile weit mehr als ein”digita-

les Zeichenbrett“ sind. Deshalb besteht das Interesse aufzuzeigen, welche Funktionalitat die

Programme derzeit bieten, wie aufwendig die Einarbeitung ist und ob sich der Umstieg jetzt

schon lohnt.

1.2 Ziel der Arbeit

In dieser Arbeit soll aufgezeigt werden, wie gut sich die heute zur Verfugung gestellten Ar-

beitsmittel zum kooperativen Arbeiten eignen und wie sie die parallele Arbeit mehrerer Pro-

jektbeteiligter unterstutzen. Dazu werden Produkte der Firma Autodesk untersucht. Dabei

soll sowohl die Zusammenarbeit an einem Standort untersucht werden, als auch uber meh-

rere Standorte hinweg. Es werden hierfur die Programme Autodesk Revit Architecture und

1.3. Aufbau der Arbeit 4

Structure sowie Buzzsaw und der Revit Server verwendet. Erganzend kommen Erweiterungen

von Autodesk zum Einsatz, die die Arbeit mit diesen Programmen unterstutzen.

Diese Arbeit setzt allerdings voraus, das grundlegende Kenntnisse in der Verwendung von

Computern sowie der Verwendung von CAD-Programmen, hier im speziellen Revit, vorhan-

den sind. Die Schritte, die fur das kooperative Arbeiten mit den Programmen notig sind,

werden jedoch detailiert erklart.

Außerdem wird davon ausgegangen, dass die Arbeit an 3D-Modellen fur Bauprojekte sinnvoll

ist. Es werden keine Vergleiche zu alternativen Vorgehensweisen gezogen.

1.3 Aufbau der Arbeit

In Kapitel 2 soll zunachst eine Definition der verwendeten und der beim kooperativen Arbei-

ten auftauchenden Begrifflichkeiten gegeben, sowie die verwendeten Programme und Projekte

vorgestellt werden.

Darauf aufbauend wird die kooperative Arbeit mit den Autodesk Produkten erlautert. Dabei

wird zunachst die Zusammenarbeit an einer Revit-Datei an einem Standort in Kapitel 3 vor-

gestellt. Anschließend wird in Kapitel 4 die Moglichkeiten des Datenaustauschs mit Autodesk

Buzzsaw dargestellt. Die Zusammenarbeit an einem Projekt uber mehrere Standorte hinweg

wird in Kapitel 5 anhand des Revit Server aufgezeigt.

Daran anschließend wird in Kapitel 6 mit den IFC ein alternatives Austauschformat vorge-

stellt, dass auch die Autodesk Revit Familie beherscht. Des Weiteren soll ein kurzer Einblick

in Produkte anderer Hersteller in Kapitel 7 gegeben werden.

Im abschließenden Kapitel 8 wird eine Zusammenfassung und ein Ausblick in zukunftige

Entwicklungsmoglichkeiten gegeben.

5

Kapitel 2

Allgemeines

In diesem Kapitel sollen zunachst die Begriffe, die bei der computergestutzten kooperativen

Arbeit zum Einsatz kommen, definiert werden. Anschließend wird ein Uberblick uber die

verwendeten Programme und Projekte, die fur die Analyse der Programme genutzt wurden,

gegeben.

2.1 BIM - Konzept und Definitionen

Das Schlagwort BIM ist derzeit in der Baubranche ein großes Gesprachsthema. Da jedoch vie-

le in diesem Zusammenhang gebrauchten Bezeichnungen von verschiedenen Personen unter-

schiedlich verstanden werden, sollen in diesem Kapitel die gebrauchlichsten Begriffe definiert

werden.

2.1.1 Begriffe der Gebaudemodellierung

In den Anfangsjahren der Gebaudemodellierung wurden die Begriffe Produktdatenmo-

dell und Produktmodell verwendet. Dabei handelt es sich beim Produktdatenmodell um

das Schema, in dem die Daten des zu beschreibenden Produkts und deren Aufbau definiert

werden. Als Produktmodell wird es ab dem Zeitpunkt bezeichnet, ab dem dieses Produktda-

tenmodell mit den Daten eines konkreten Produkts belegt wird (Borrmann et al., 2011b).

Das Digital Building Model, oder auch Building Information Model oder Virtual Mo-

del, bezeichnet ein Gebaudemodell, dass sowohl die Geometrie der einzelnen Bauteile, aber

auch deren Eigenschaften und Beziehungen zueinander speichern und darstellen kann. Es

unterstutzt weiterhin die Speicherung, den Austausch und die gemeinsame Nutzung der di-

gitalen Gebaudedaten sowie die Weiterentwicklung dieser Daten (Steinmann, 2011). Somit

konnen zu jedem Zeitpunkt die Daten zu den einzelnen Bauteilen abgerufen werden. Dies

2.1. BIM - Konzept und Definitionen 6

allein wird zwar des Ofteren schon als BIM verstanden, ist aber nur ein Teil davon. Auch die

Verwendung als Akronym fur Building Information Model ist immer wieder irrefuhrend, und

wird deshalb in dieser Arbeit nicht als solches genutzt.

BIM beizeichnet einen Prozess, der den kompletten Lebenszyklus eines Gebaudes umfasst. Es

beinhaltet die Idee, dass alle Projektbeteiligten als Team planen und arbeiten. Dadurch sollen

die Informationsverluste an den in Vielzahl vorhandenen Schnittstellen reduziert werden. Es

wird als integrative Planung zu allen Zeiten des Gebaude-Lebenszyklus verstanden. Steinert

(2010) fasst BIM sogar als”Philosophie“ auf, da die Arbeit eines jeden Beteiligten Einfluss

auf die Arbeit anderer Beteiligter hat. Daher muss der Einzelne mit sehr hoher Genauigkeit

arbeiten.

Gestutzt wird diese Vorgehensweise durch ein wie oben beschriebenes dreidimensionales

Gebaudemodell (3D-Modell), in dem alle relevanten Daten zu den Bauteilen vorhanden sind.

Diese Informationen werden sowohl fur den Bau, als auch fur den Betrieb und den Ruckbau

des Gebaudes genutzt. Dies setzt daher voraus, dass die Planer von Anfang an alle mit dem

Gebaude verknupften Prozesse mit beachten und in das Modell integrieren. Ob es sich bei

Building Information Modeling um ein Datenmodell oder ein konkretes Bauwerk handelt,

wird in der Fachliteratur noch kontrovers diskutiert (Borrmann et al., 2011b)

BIM-Programme, oder auch BIM-Tools oder -Applikationen, sind Programme, die die

Arbeit in einem BIM-Prozess ermoglichen oder erleichtern. Hierzu zahlen alle Programme,

mit denen sich ein Building Information Model erstellen, speichern und verwalten lasst. Des

Weiteren konnen Programme, die die Kommunikation innerhalb eines Projektes verbessern

oder Datenbanken fur den einfachen und schnellen Austausch von Projektdaten bereitstellen,

zu den BIM-Programmen gezahlt werden.

Neben diesen Begriffen taucht hin und wieder der Begriff des Integrated Building Infor-

mation Modelling (iBIM) auf, der eine verbesserte Zusammenarbeit, Kommunikation und

Entscheidungsvereinfachnung durch horizontale und vertikale Integration der Daten und die

Informationsverwaltung im kompletten Lebenszyklus des Gebaudes beschreibt (Steinmann,

2011). Die Abgrenzung zum Begriff BIM ist aber nicht eindeutig.

Um die nicht eindeutige Beziechnung BIM zumindest schriftlich unterscheiden zu konnen,

fuhrt Jernigan (2008) in seinem Buch die Begriffe des BIG BIM und des little bim ein. Darin

unterscheidet er mit little bim, den”lower case“, der die Gebaudemodelle meint, vom BIG

BIM, den”upper case“, der sich auf den Prozess bezieht.

2.1. BIM - Konzept und Definitionen 7

2.1.2 Definition der Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit an einem Projekt kann aufgrund ihrer Bestandteile in verschiedene

Stufen unterteilt werden. Die Definitionen hat Bretschneider (1998) in seiner Dissertation

beschrieben:

Kommunikation Als Kommunikation wird der Austausch von Informationen zwi-

schen verschiedenen Mitgliedern des Planungsteams bzw. zwischen verschiedenen Archi-

tecture, Engineering and Construction (AEC)-Applikationen verstanden. Reine Kom-

munikation setzt also weder die Existenz eines gemeinsamen Betrachtungsgegenstandes

noch eines gemeinsamen Ziels voraus.

Koordination Die Koordination basiert auf Kommunikation und hat zum Ziel, ne-

ben Informationen auch andere Ressourcen, insbesondere gemeinsames Material bereit-

zustellen. Durch Koordination werden konkurrierende Planungstatigkeiten am gemein-

samen Material so aufeinander abgestimmt, dass ein weitgehend konfliktfreies Zusam-

menwirken erreicht wird. Koordination befasst sich also mit dem gemeinsamen Material,

setzt aber kein gemeinsames Ziel voraus.

Kooperation Die Kooperation hingegen bedeutet, dass die Mitglieder des Teams ein

gegenseitiges Verstandnis aufbauen, um gemeinsam Entscheidungen treffen zu konnen.

Man unterscheidet implizite Kooperation, die durch die Arbeit am gemeinsamen Ma-

terial gepragt ist, von der expliziten Kooperation, bei der ein bewusstes Austauschen

von Informationen im Sinne einer Konversation stattfindet.

In Hauschild (2003) werden noch weitere Klassifikationen des kooperativen Arbeitens vorge-

stellt. Diese beruhen beispielsweise auf der Teamgroße und den genutzten Interaktionsmitteln.

2.1.3 Arten der rechnergestutzten Kooperation

Bei rechnergestutzten Kooperationen kann des Weiteren nach zeitlichen und raumlichen

Komponenten klassifiziert werden. Eine gebrachliche Klassifikation geht auf Johansen (1988)

zuruck.

Dabei wird die Dimension Ort in die zwei Formen

- zentrale Kooperation Kooperation, die am selben Ort, wie beispielsweise dem selben

Raum, stattfindet und

- verteilte Kooperation eine Kooperation, die an verschiedenen Orten stattfindet,

2.1. BIM - Konzept und Definitionen 8

unterteilt. Die verteilte Kooperation kann dabei noch weiter in lokal verteilte Kooperation, also

zum Beispiel bei verschiedenen Raumen in einem Gebaude, und global verteilte Kooperation,

die dann zutrifft, wenn sich die Raume zum Beispiel in verschiedenen Stadten befinden,

eingeteilt werden.

Die zweite Dimension, die Zeit, wird in

- synchrone Kooperation, die zur selben Zeit stattfindet und

- asynchrone Kooperation, die zu verschiedenen Zeitpunkten stattfindet,

eingeteilt.

Da die Dimensionen Ort und Zeit als orthogonale Dimensionen rechnergestutzter kooperativer

Arbeit definiert werden, konnen die verschiedenen Formen des kooperativen Arbeitens in die

entstehende Matrix eingeordent werden (siehe Tabelle 2.1).

synchron asynchron

ortinzidentGesprach, Vortrag,

gemeinsameRechnernutzung

Pinnwand, gemeinsameAblage

verteilt

Telefonat, Chat,Videokonferenz, Shared

Application,Mehrbenutzereditor

Anrufbeantworter,E-Mail, Internetforum,

Datenbank

Tabelle 2.1: Die Zeit-Raum-Klassifikation kooperativer Arbeit mit zugeordneten Formen der Koope-ration nach (Johansen, 1988).

Die Definition der zeitlichen Dimension werden in Borrmann (2007) als”

zu ungenau“ be-

schrieben. Dies wird damit begrundet, dass bei der Kooperation zwischen dem Versenden

und dem Erhalten einer Information eine gewisse zeitliche Verzogerung von den Beteiligten

inkaufgenommen wird. Deshalb werden dort die Begriffe wie folgt definiert:

- Synchrone Zusammenarbeit bedeutet, dass der Empfanger die Information, unmit-

telbar nach dem sie der Sendende verschickt hat, rezipiert. Unmittelbar beinhaltet in

dieser Definition Verzogerungen aus technischen Bedingungen (Latenzen)

- Asynchrone Zusammenarbeit entsteht dann, wenn bewusst das Verstreichen einer

bestimmten Menge von Zeit zwischen Senden und Empfangen in Kauf genommen wird.

Sie kann auch dadurch entstehen, dass diese im Arbeitsablauf vorgesehen ist.

Alle diese Definitionen beziehen sich auf die Ubermittlung von Informationen jeglicher Art.

Sie sind nicht auf den Austausch von Nachrichten beschrankt, sondern umfassen beispielsweise

auch Aktualisierungen an Planen und Komponenten.

2.1. BIM - Konzept und Definitionen 9

Der Vorteil der sich aus der synchronen Zusammenarbeit ergibt, ist die schnellere Abwick-

lung des Projektes. Es entstehen keine Wartezeiten und somit keine Zeiten, in denen Pro-

jektbeteiligte nicht arbeiten konnen. Allerdings ist die synchrone Zusammenarbeit schwerer

umzusetzen. Die Daten mussen schneller zur Verfugung stehen und so verteilt vorliegen, dass

mehrere Projektbeteiligte auf die selben Informationen gleichzeitig zugreifen konnen. Dies

wird in den meisten Programmen jedoch verhindert, indem sie bei der Bearbeitung durch

einen Projektbeteiligten fur Andere gesperrt sind.

Allerdings heißt das nicht, dass das Sperren uberhaupt nicht moglich sein soll. Es gibt durch-

aus Projektphasen, bei denen ein Projektbeteiligter Ideen entwickelt, und die Inforamtionen

erst zur Verfugung stellen sollte, wenn diese ausgereift sind. Anderenfalls kann es dazu kom-

men, dass Projektbeteiligte mit den noch nicht fertig durchdachten Informationen zu arbeiten

anfangen.

2.1.4 Verwaltung der Bauwerksmodelle

Um Daten in einem Projekt mit mehreren Beteiligten zu verwalten, gibt es zwei verbreitete

Ansatze. Die Dateien konnen in einem Dokumentenverwaltungssystem abgelegt oder in einem

Modellverwaltungssystem organisert werden. Die Vor- und Nachteile dieser Techniken sollen

in diesem Absatz aufgezeigt werden.

Bei Dokumentenverwaltungssystemen handelt es sich um eine Technik, bei der die Abla-

ge von ganzen Dokumenten (Dateien) und der Zugriff auf diese verwaltet wird. Dieses System

ist auch unter dem englischsprachigen Begriff Document Management System (DMS) weit

verbreitet. Die Vorteile dieser Technik liegen darin, dass sie sehr leicht in den Arbeitsablauf

integriert werden konnen. Durch die Verwaltung des Zugriffs konnen jegliche Art von Doku-

menten integriert werden, da der Aufbau des Dokuments nicht bekannt sein muss. Der große

Nachteil an diesem Verfahren ist jedoch, das immer nur eine Anderung an einem Dokument

nach der anderen ausgefuhrt werden kann. Das fuhrt entweder zu Zeitverzogerungen bei der

Arbeit mit großen Dateien oder zu der Aufteilung in viele kleine Dateien. Letzteres bringt

jedoch wieder die Fehleranfalligkeit hinsichtlich der Datenkonsistenz und der Kompatibilitat

der Modellzustande mit sich.

Hingegen wird bei den Modellverwaltungssystemen der parallele Zugriff auf einen gemein-

samen Datenbestand moglich. Dies geschieht durch die Verwaltung der einzelnen Attribute

in einem Produktmodell (siehe auch Kapitel 2.1). Der große Vorteil bei dieser Arbeitsweise

liegt darin, dass jeder Beteiligte zu jedem Zeitpunkt auf dem neusten Stand ist und jeder

zu jedem Zeitpunkt Anderungen vornehmen kann. Dabei wird zu jedem Zeitpunkt die Da-

tenkonsistenz und die Kompatibilitat der Modellzustande gewahrleistet (Borrmann, 2007).

Allerdings benotigt diese Technik einen hohen Grad an Vernetzung mit großen Bandbreiten,

um die anfallenden Datenmengen austauschen zu konnen. Des Weiteren wird meist die ge-

2.1. BIM - Konzept und Definitionen 10

meinsame Nutzung eines proprietaren Systems notwendig. Es gibt zwar schon Bemuhungen,

ein Standardaustauschformat, die Industry Foundation Classes (IFC) zu entwickeln, aller-

dings wird dieses Format noch nicht voll unterstutzt (siehe Kapitel 6.1). Ein Beispiel fur ein

proprietares System ist der in dieser Arbeit beschriebene Autodesk Revit Server.

Eine weitere Kategorisierung der Modellverwaltung beschreibt (Borrmann, 2011). Dort wird

die Verwaltung in eine optimistische und eine pessimistische Nebenlaufigkeitskontrolle ein-

geteilt. Dabei beschreibt die optimistische Nebenlaufigkeitskontrolle den Zustand, wenn zu

jedem Zeitpunkt jeder alle gewunschten Anderungen ausfuhren kann. Dadurch kann zu jeder

Zeit parallel gearbeitet werden. Damit dies moglich ist, werden Modelldivergenzen zugelas-

sen. Diese mussen im Anschluss meist manuell wieder ausgeglichen werden. Die Divergenz

selbst wird aber vom System erkannt.

Bei der pessimistischen Nebenlaufigkeitskontrolle werden die Modelldivergenzen dadurch aus-

geschlossen, dass zu Beginn einer Modifikation alle betroffenen Teile gesperrt werden. Damit

sind diese Bereiche fur einen gewissen Zeitraum nicht verfugbar. Dies ist die konventionelle

Verwaltung der Daten in einem dateibasierten System.

Die Dokumentenverwaltungssysteme befinden sich zwar im zunehmenden Einsatz im AEC

Bereich, dennoch gibt es Probleme mit dem synchronen Arbeiten in diesen Umgebungen.

Diese Schwache ist damit zu begrunden, dass die fehlende Granularitat dieser Systeme kein

paralleles Arbeiten an den einzelnen Dateien zulasst. Um dieses Problem zu umgehen stellt

der Ansatz eines gemeinsamen Informationsraumes fur alle verwendeten Applikationen eine

Losung dar (Borrmann, 2007).

2.1.5 Allgemeine Anforderungen an eine BIM Datenverwaltung

Die folgenden allgemeinen Anforderungen fur die Datenverwaltung bei der Arbeit mit BIM

sind aus (Eastman et al., 2011) entnommen:

- Benutzerverwaltung Verwalten des Zugriffs sowie des Lesens/Schreibens der Nut-

zer in den verschiedenen Detailierungsgraden. Die Detailierung des Modellzugriffs ist

deshalb wichtig, da dadurch nur die vom Nutzer benotigten Daten freigegeben werden

mussen.

- Darstellung der Nutzer in einem Projekt Damit konnen die Beteiligung, der

Zugriff und die Aktionen der Nutzer dargestellt, uberwacht und im Arbeitsablauf ko-

ordiniert werden.

- Lesen, Speichern und Schreiben aller nativen Daten-Modelle Ermoglicht die

Arbeit mit nativen Datenmodellen der Plattformen sowie auch ihrer abgeleiteten Mo-

delle, die von BIM Tools genutzt werden.

2.1. BIM - Konzept und Definitionen 11

- Lesen, Speichern und Schreiben von offenen Standard Daten Modellen Damit

wird die Interoperabilitat und das Projekt Management gewahrleistet.

- Objektinstanzen verwalten Lesen/Schreiben und Loschen der Instanzen durch

Update-Protokolle

- Unterstutzung von Produkt-Bibliotheken Damit Produkteigenschaften in BIM-

Modellen wahrend des Entwurfs oder der Fabrikation mit ubernommen werden konnen.

- Speicherung von Produktspezifikationen sowie weiteren Produktinstandhaltungs

und Serviceleistungs-Informationen zur Einbindung in As-Build Modellen, um diese an

den Bauherrn weitergeben zu konnen.

- Speichern von sonstigen elektronischen Daten Speicherung von Daten, die di-

gital vorliegen, wie Kosten, Lieferanten, Auftragslieferungen und Rechnungen, um sie

anschließend mit Applikationen verknupfen zu konnen.

- Bereitstellen von Modelaustausch-Moglichkeiten fur Nutzer außerhalb der

eigenen Arbeitsumgebung wie zum Beispiel Zugriff uber das Internet oder gangige

Dateiformate wie PDF.

- Verwaltung von unstrukturierten Kommunikationsformen Daten aus dem E-

Mailverkehr, Telefonmitschnitten, Besprechungsprotokollen, Zeitplanen, Bildern, Faxen

und Videos, die im Zusammenhang mit dem Projekt stehen.

2.1.6 Weitere Anforderungen fur die Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit an einem Projekt fordert noch weit mehr Koordinationsaufgaben als die

Zusammenarbeit an einem 3D-Modell. Es mussen CAD-Koordinatoren und CAD-Manager

bestimmt werden, die projektubergreifend tatig werden, sowie Standards definiert werden,

wie zum Beispiel:

- welche Programme werden eingesetzt

- wie werden die Dokumente benannt und

- wie werden diese organisiert, bis hin zu

- welche Zugriffe werden den verschiedenen Nutzern in den Programmen gewahrt und

welche Personen gehoren zu einer Gruppe.

Deshalb ist der allgemeine Aufwand, der in einem BIM-Projekt entsteht, deutlich hoher.

Allerdings gibt es schon erste Berichte von Firmen, denen zufolge sich diese”Mehrinvestition“

durch bessere Arbeitsablaufe und geringere Fehlervorkommen hinterher wieder ausgleichen

2.1. BIM - Konzept und Definitionen 12

bis hin zu Projekten, in denen sogar großere Gewinne damit erzielt werden konnten (Mellor,

2011).

2.1.7 Die Vorteile der Arbeit mit BIM

Die Vorteile bei dieser Arbeitsweise liegen klar auf der Hand. Durch den Einsatz nur eines

Datenmodells kann schneller und damit kostengunstiger gearbeitet werden. Damit wird nur

diese Arbeitsweise den heutigen Anforderungen an die Bauabwicklung gerecht.

Abbildung 2.1: Der Informationsaustausch bei der heute ublichen Vorgehensweise (links) und unterdem Einsatz einer zentralen Datenbank (rechts). Aus (Steinmann, 2011).

Der großte Vorteil aus der Arbeit in einem Projekt mit BIM ergibt sich daraus, dass die

Daten konsistent im ganzen Projekt verwendet werden konnen (vergleiche Abbildung 2.1).

Daher konnen auch alle nachfolgenden Projektbeteiligten mit diesen Daten arbeiten. Sie

mussen nicht, wie in der konventionellen Arbeitsweise ublich, die Daten neu generieren. Daher

sinkt die Fehleranfalligkeit stark ab. Leider ist dies aber noch in keinem Projekt vollstandig

umgesetzt worden. Der Grund hierfur wird wie folgt beschrieben:

One of the main problems is that the internal structures of the different software products do

not support the information needs for the whole process. Thus, the idea of lossless, incremental

data flow through the different applications used by the project participants has not come true.

(Kiviniemi et al., 2005)

Anwendungen wie die Modellprufung, die Mengenermittlung oder die baustatische Berech-

nung konnen anhand des Modells sehr leicht durchgefuhrt werden. Des Weiteren gibt es die

Moglichkeit, sehr einfach Bauablaufvisualisierungen oder Warmebedarfsberechnungen durch-

zufuhren, da die hierfur benotigten Daten wie die Erstellungszeit oder der Warmedurchgangs-

koeffizient mit den einzelnen Bauteilen verkupft werden konnen. Diese Anwendungen wer-

2.2. Programme 13

den aufgrund ihres spateren Einsatzes im Entwurf oft”Downstream-Applikationen“ genannt

(Borrmann et al., 2011a).

Eines der Probleme, die heutzutage bei der Arbeit mit BIM auftreten, ist die fehlende

Vergutung fur die Beschaffung der benotigten Daten. Der Mehraufwand fur die Beschaf-

fung kann somit nicht an den Ausfuhrenden weiter gegeben werden. Daher kommt BIM auch

haufig nur dann zum Einsatz, wenn die planende und ausfuhrende Firma miteinander koope-

rieren. Allerdings wird gerade an einer entsprechenden Anderung in der Honorarordnung fur

Architekten und Ingenieure (HOAI) gearbeitet, um BIM weiter zu fordern.

2.2 Programme

Der fur Lehrstuhl fur Computation in Engineering der Technischen Universitat Munchen,

zu dem auch das Fachgebiet Computergestutzte Modellierung und Simulation gehort, befasst

sich seit langerem mit der BIM-Thematik. Daher steht er auch mit verschiedenen Entwicklern

in Kontakt, zu denen unter anderem die Firma Autodesk gehort. Diese hat, wie viele ande-

re Softwarehersteller auch, in den letzten Jahren die Entwicklung von BIM Software stark

vorangetrieben.

Da Autodesk mit den Programmen AutoCAD und Revit den großten Marktanteil in Deutsch-

land besitzt, sollen in dieser Arbeit Programme von Autodesk analysiert werden. Im Fokus

stand dabei der vor einem Jahr auf den Markt gebrachte Revit Server. Dieses Programm

dient der Vernetzung von Projektteams an unterschiedlichen Standorten uber das Wide Area

Network (WAN) und ist daher fur den BIM-Einsatz außerst interessant.

2.2.1 Die analysierten Programme von Autodesk

In der vorliegenden Masterarbeit wurden folgende Programme von Autodesk untersucht:

Revit Architecture und Structure

Bei Revit handelt es sich um ein BIM-Programm, das in den verschiedenen Ausrichtungen Ar-

chitecture (Architektur), Structure (Tragwerksplanung) und MEP (Gebaudetechnikplanung)

erhaltlich ist. Dabei unterscheiden sie sich hauptsachlich durch die Anordnung der Arbeit-

sobjekte. So stehen beispielsweise bei Revit Architecture die Elemente wie Wande, Turen,

Fenster und Fassaden im Vordergrund, wahrend bei Structure Elemente wie Trager und

Stutzen als Hauptarbeitsmittel gehandelt werden. Zusatzlich konnen in Revit externe Pro-

gramme eingebunden werden, die beispielsweise die Visualisierung in Architecture oder die

2.2. Programme 14

Tragwerksberechnung in Structure ubernehmen und die Ergebnisse an Revit zuruckgeben

konnen.

In dieser Arbeit wurde Revit Architecture dazu verwendet, das Architekturmodell zu erstel-

len. Dieses war das Ausgangsmodell, um die Moglichkeiten der Zusammenarbeit mit Revit zu

testen. Revit Structure wurde hingegen dazu verwendet, um ein Tragwerksmodell fur das zu-

vor erstellte Architekturmodell zu entwerfen. Auf die Vollstandigkeit wie auf eine Berechnung

wurde verzichtet, da sie nicht fur die Zusammenarbeit der Programme relevant ist.

Die allgemeine Arbeit mit Revit wird in Kapitel 3.1 dargestellt. Die Verknupfung von Mo-

dellen wird in Kapitel 3.2 erlautert.

Revit Server

Mit dem Revit Server wird die Zusammenarbeit von Benutzern, die uber mehrere Standorte

verteilt arbeiten, an einem gemeinsamen Modell ermoglicht. Dabei ubernimmt das Programm

die Verwaltung der Zugriffe der einzelnen Benutzer.

Die BIM-Umgebung, die mithilfe von Revit Server erstellt und getestet wurde, wird in Ka-

pitel 5.6 vorgestellt.

Autodesk Buzzsaw

Bei Autodesk Buzzsaw handelt es sich um ein weiteres Produkt, das zur Zusammenarbeit

mehrerer Beteiligter geeignet ist. Es ermoglicht die Ablage und den Austausch von Dateien

auf einem gemeinsam genutzten Server. Des Weiteren steht eine Verwaltung der Rechte der

einzelnen Beteiligten zur Verfugung. Dabei kann jedoch immer nur ein Nutzer eine Datei

bearbeiten, eine synchrone Zusammenarbeit an einer Datei ist nicht moglich1. Dabei wird

der Server fur die Datenspeicherung von Autodesk bereitgestellt. Der Zugriff auf die Daten

erfolgt mittels Clienten oder uber eine Synchronisationsfunktion direkt uber den Desktop.

In dieser Arbeit wurde versucht, ein Revit Teamprojekt in Buzzsaw zu verwalten. Dieser

Vorgang wird in Kapitel 4.1 dargestellt.

Worksharing Monitor

Der Worksharing Monitor ist eine Erweiterung fur Revit. Mit dieser kann unter anderem an-

gezeigt werden, wer an einem Teamprojekt gerade arbeitet. Diese Erweiterung wird allerdings

nicht von Revit Server unterstutzt. Sie ist zu Vergleichszwecken dennoch getestet worden.

1Eine ahnliche Funktion bietet die Softwarelosung Dropbox in der PRO Version, www.dropbox.de

2.3. Die Projekte 15

Welche Funktionen der Worksharing Monitor enthalt, wird in Kapitel 3.1.10 erlautert.

Project Bluestreak

Bei Project Bluestreak handelt es sich um eine Erweiterung, die die Kommunikation zwi-

schen den Projektbeteiligten vereinfacht. Sie unterstutzt des Weiteren den Revit Server und

Autodesk Buzzsaw. Es konnen Gruppen erstellt werden, in denen die Projektbeteiligten kom-

munizieren konnen. Den Gruppen konnen außerdem Revit Projekte zugeordnet werden.

Die Zusammenarbeit von Project Bluestreak mit Revit wird in Kapitel 5.14 aufgezeigt.

2.2.2 Weitere Programme

Des Weiteren wurden folgende Programme genutzt:

Revit Server Monitor

Der Revit Server Monitor ist ein frei im Internet erhaltliches Programm. Es dient dazu, den

Synchronisationsvorgang zwischen dem lokalen und dem zentralen Server zu uberwachen. Das

Programm wird in Kapitel 5.16 naher erlautert.

Oracle VM VirtualBox

Bei VirtualBox handelt es sich um ein Programm zur Virtualisierung von Betriebssystemen.

Dies wird benotigt, um mehrere Computer auf einem physischen Computer simulieren zu

konnen. Damit war es moglich, trotz der geringen Anzahl an tatsachlich vorhandenen Com-

putern ein großeres Netzwerk abzubilden (siehe auch Kapitel 5.4.1 und Kapitel 5.4.2).

2.3 Die Projekte

Um die Unterstutzung der Zusammenarbeit der Revit Produkte testen zu konnen, wurden

mehrere Projekte untersucht. Da es bei dieser Arbeit nicht um die Erstellung eines sehr detail-

reichen und funktionierenden Projektes ging, sondern um die Darstellung der Moglichkeiten

der Kooperation, wurde die Vollstandigkeit des Projektes vernachlassigt. Das jeweilige Pro-

jekt sollte moglichst einfach sein. Es sollte dennoch mehrere Bauteile besitzen, die ineinander

greifen, um die Zusammenarbeit an einer gemeinsame genutzten Datei analysieren zu konnen.

Nachdem in einem ersten Schritt mit den Beispiel Projekten gearbeitet wurde, die in Revit

zur Verfugung stehen, wurden zwei weitere Herangehensweisen gepruft.

2.4. Zusammenfassung 16

Zum einen gibt es aus einer Bachelorarbeit, die am Lehrstuhl fur Computation in Engineering

der Technischen Universitat Munchen erstellt wurde, ein 3D-Modell des Gebaude 1 der Tech-

nischen Universitat Munchen, Standort Innenstadt (Steger, 2009). Dieses Modell liegt am

Lehrstuhl im IFC-Format (siehe Kapitel 6.1) vor. Es sollte in Revit geoffnet und bearbeitet

werden (siehe Kapitel 6.3.2).

Das zweite Projekt, das ausfuhrlicher betrachtete wurde, war ein Wohnhaus im Sudwesten

von Munchen. Dieses Haus wurde nach einem Plan eines Stockwerks und den eigenen Beob-

achtungen modelliert.

Die Plane und Abbildungen zu diesen Projekten befinden sich im Anhang A.

2.4 Zusammenfassung

In diesem Kapitel wurden die Begrifflichkeiten fur die computergestutzte kooperative Arbeit

definiert. Es wurden die Vorteile von BIM dargestellt. Des Weiteren wurden die in dieser

Arbeit analysierten Programme und die Projekte, die fur die Analyse zum Einsatz kamen,

vorgestellt.

Im folgenden Kaptitel wird nun die Kooperation mit Revit an einer gemeinsamen Datei

beschrieben.

17

Kapitel 3

Lokale Kooperation mit Revit

In diesem Kapitel soll erlautert werden, wie mit Autodesk Revit selbst kooperatives Arbeit

unterstutzt wird. Dabei ist zu beachten, das Revit-Dateien generell mit allen Revit Produk-

ten, also Architecture, Structure oder MEP, geoffnet und bearbeitet werden konnen. Die

Grundfunktionen, wie das Zeichnen von Wanden, sind in allen Programmen vorhanden, nur

je nach Schwerpunkt in anderen Registerkarten zu finden.

Zuerst soll anhand von Revit Architecture die Arbeit mit einer Revit Zentraldatei aufgezeigt

werden.

3.1 Die Revit Zentraldatei

Die Revit Zentraldatei ist eine gemeinsam genutzte Datei, die in einem Netzwerk auf ei-

nem gemeinsam genutzten Laufwerk abgelegt wird. An dieser Datei sollten jedoch nie direkt

Anderungen vorgenommen. Jeder Nutzer arbeitet an einer lokalen Kopie dieser Datei, die mit

der Zentraldatei abgeglichen wird. Die hierfur benotigten Einstellungen und Schritte werden

im folgenden erlautert.

3.1.1 Teamprojekte

Ein Projekt, das die gemeinsame Arbeit anhand einer Zentraldatei unterstutzt, wird in Revit

als Teamprojekt bezeichnet. Diese Arbeitsweise unterstutzt eine asynchrone Zusammenarbeit

mehrerer Beteiligter mit einer pessimistischen Nebenlaufigkeitskontrolle. Asynchron ist die

Zusammenarbeit jedoch nur deshalb, da die weiter unten beschriebene Synchronisation nicht

permanent sondern nur auf wunsch des Nutzers ausgefuhrt wird. Dies hat zwar den Nachteil,

dass asynchron gearbeitet wird, anderenseits den Vorteil, dass nur vollstandig ausgearbeitete

Anderungen synchronisiert werden. Somit arbeiten andere Projektbeteiligte nie an einem

3.1. Die Revit Zentraldatei 18

Zwischenstadium. Die Begriffe, die in Revit bei Teamprojekten verwendet werden, sind in

Anhang B aufgelistet.

Abbildung 3.1: In der Registerkarte”Zusammenarbeit“ konnen in der Gruppe

”Bearbeitungsberei-

che“ diese aktiviert, und anschließend angezeigt oder uber ein Dropdown-Menu aktiviert werden.

Um in Revit in Teams an einer Datei zu arbeiten, mussen in der Registerkarte”Zusam-

menarbeit“ die Bearbeitungsbereiche aktiviert werden (siehe Abbildung 3.1). Diese braucht

Revit, um zu kontrollieren, welcher Nutzer in welchen Bearbeitungsbereichen arbeitet. Da-

bei legt Revit zwei Bearbeitungsbereiche an (siehe Abbildung 3.2). Einen, der die Ebenen,

Achsen und Rasterlinien des Projektes enthalt. Dieser tragt daher auch standardmaßig den

Namen”Gemeinsame Ebenen und Raster“. Den zweiten Bearbeitungsbereich nennt Revit

standardmaßg”Bearbeitungsbereich 1“. Dieser dient dazu, Elemente zu platzieren. Deshalb

sollte er auch umbenannt werden, um eine eindeutige Zuweisung der Elemente zu erhalten.

Bearbeitungsbereiche Die Bearbeitungsbereiche sind Sammlungen von Elementen,

die in Revit Architecture und Structure aus Wanden, Turen, Geschossdecken, usw. und

in MEP aus zum Beispiel Luftkanalen oder Klimageraten bestehen konnen.

Die Bearbeitungsbereiche sollten so gewahlt werden, dass sie die Zusammenarbeit un-

terstutzen. Dabei gibt es mehrere Moglichkeiten.

Abbildung 3.2: Beim Aktivieren der Arbeitsteilung werden zwei Bearbeitungsbereiche angelegt undautomatisch mit den schon vorhandenen Elementen befullt. Dabei werden alle Ebenen und Achsen ineinen allgemeinen Bearbeitungsbereich geschoben, wahrend alle anderen Elemente in einen Bearbei-tungsbereich zur Arbeit an den Elementen geschoben werden.

3.1. Die Revit Zentraldatei 19

Die erste ware eine Einteilung der Bearbeitungsbereiche in funktionale Bauteilgruppen. Ein

Beispiel hierfur ware die Einteilung in Fassade/Aussenwande, tragende Innenwande, nichttra-

gende Innenwande bis hin zur Moblierung. Allerdings muss bei dieser Einteilung sehr genau

darauf geachtet werden, dass die Elemente auch in ihrem Bearbeitungsbereich erstellt werden.

Sollte ein Projektbeteiligter zum Beispiel alle Wande erstellen, muss er standig die Bearbei-

tungsbereiche wechseln. Zwar konnen die Elemente auch im nachhinein noch in einen anderen

Bearbeitungsbereich geschoben werden. Allerdings bedeutet dies einen erhohten Aufwand und

birgt wahrend der Arbeit eine hohere Fehleranfalligkeit, da zum Beispiel beim ubertragen al-

ler tragenden Bauteile an den Statiker Elemente fehlen oder falsche vorhanden sein konnten.

Eine zweite Moglichkeit ware die Einteilung in Bauabschnitte. Dies kann sowohl zeitlich als

auch raumlich gemeint sein. Die zeitliche Einteilung hatte den Vorteil, das wahrend des

Bauens bereits erstellte Bereiche ausgeblendet beziehungsweise gesperrt werden konnen. Die

raumliche Einteilung hatte den Vorteil, dass sie die Ubersichtlichkeit erhoht. Allerdings gehen

bei vielen Bauprojekten die zeitliche und raumliche Einteilung der Bauabschnitte einher.

Beispiele fur die Einteilung waren hier Stockwerke und Gebaudeabschnitte.

Diese beiden Moglichkeiten haben aber beide den Nachteil, dass der Bearbeitungsbereich re-

gelmaßig gewechselt werden muss. Dabei konnte es zu Fehlern kommen, wenn zum Beispiel

bei der raumlichen Einteilung Elemente aus einem Stockwerk in ein anderes ubernommen

werden. Dannach mussten die Bearbeitungsbereiche der ubernommenen Elemente im Nach-

hinein geandert werden.

Um dies zu vermeiden, ware eine weitere Moglichkeit, eine Aufteilung in verscheidene Grup-

pen vorzunehmen. Dies wurde heißen, man wurde Bearbeitungsbereiche wie zum Beispiel

Architektur, Tragwerk, Technische Gebaudeausrustung (TGA), etc. anlegen. Diese Eintei-

lung ist jedoch sehr grob und behindert das Arbeiten in großeren Gruppen innerhalb eines

Bereiches, da dadurch alle TGA-Planer in einem Bereich arbeiten mussten. Diese Einteilung

bietet sich aber gerade bei kleinen Projekten an, an denen innerhalb eines Bereiches nur ein

bis zwei Personen beteiligt sind, und auch die Ubersichtlichkeit nicht leidet.

Um auch bei großeren Projekten die Ubersichtlichkeit zu gewahrleisten, mussten hier die

Bereiche noch einmal genauer unterteilt werden. Es wurde also einer Kopplung mehrerer

der oben angesprochenen Moglichkeiten stattfinden. Dabei gabe es die Moglichkeit, Bearbei-

tungsbereiche anzulegen, die zum Beispiel”Architektur-Fassade“,

”Tragwerk-Erdgeschoss“

oder”TGA-Erster Bauabschnitt“ heißen. Bei dieser Vorgehensweise muss jedoch sehr ge-

nau darauf geachtet werden, dass die Bearbeitungsbereiche eindeutig sind. Sonst konnte es

passieren, dass ahnliche Elemente in verschiedene Bearbeitungsbereiche eingeteilt werden.

Aus den oben beschriebenen Situationen geht hervor, dass beim Anlegen der Bearbeitungs-

bereiche die Randbedingungen eines Projektes bekannt sein sollten. Je mehr im Vornherein

uber das Projekt bekannt ist, desto leichter kann das computerbasierte Projekt angelegt und

3.1. Die Revit Zentraldatei 20

verwaltet werden. Hier wird deutlich, dass BIM nicht nur ein Modell, sondern einen ganzen

Prozess beinhaltet.

Die Bearbeitungsbereiche lassen sich nicht in eine Vorlage mit aufnehmen1. Damit mussen

die Bearbeitungsbereiche in jedem Projekt neu angelegt werden, es sei denn, man speichert

sich ein Projekt, das schon als leere Zentraldatei vorliegt. Allerdings fordert das neue Anlegen

ein Uberdenken der benotigten Bearbeitungsbereiche, was dem Projekt wiederum zu Gute

kommt.

Abbildung 3.3: In den Speicheroptionen kann neben den Speicheroptionen und der Vorschauanzeigeauch festgelegt werden, welche Bearbeitungsbereiche beim Offnen der Datei angezeigt werden. Mitder Einstellung

”Festlegen. . .“ konnen bei jedem Offnen die Bereiche neu fesgelegt werden.

Beim Speichern der Zentraldatei auf dem Server ist es empfehlenswert, die”Optionen“ pas-

send einzustellen. Hier kann eingestellt werden, wie die Datei standardmaßig geoffnet werden

soll. Zur Auswahl stehen:

- Alle auswahlen (Alle Bearbeitungsbereiche sind sichtbar)

- Bearbeitbar (Alle bearbeitbaren Bearbeitungsbereiche sind sichtbar)

- Zuletzt angezeigt (Alle Bearbeitungsbereiche, die beim letzten Speichern sichtbar wa-

ren, sind sichtbar)

- Festlegen. . . (Beim Offnen der Datei wird ausgewahlt, welche Bearbeitungsbereiche

sichtbar sind)

1http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/2274-Verwalte2274/2278-Aktivier2278/2279-Einricht2279/2281-Hinweise2281

3.1. Die Revit Zentraldatei 21

Standardmaßig ist hier”Zuletzt angezeigt“ aktiviert. Die Standardeinstellung

”Festlegen. . .“

empfiehlt sich jedoch, da somit nur die benotigten Bearbeitungsbereiche geoffnet werden

(siehe Abbildung 3.3). Dadurch werden die Modelle ubersichtlich gehalten und die Beanspru-

chung des Computers gering gehalten.

Allerdings lasst sich diese Einstellung auch beim Offnen der Datei beeinflussen. Zur Auswahl

stehen hier die selben vier Optionen in einem Dropdown-Menu, das sich direkt neben dem

”Offnen“ Schalter befindet.

In den Bearbeitungsbereichen konnen dann die Elemente eingefugt und dargestellt werden.

Diese unterliegen in Revit einer weiteren Einteilung.

Elemente Die Elemente, die ein Revit gezeichnet werden, werden in Kategorien, Fa-

milien und Typen unterteilt (siehe Abbildung 3.4). In welchem Bearbeitungsbereich sie

gezeichnet werden, kann vorher festgelegt, aber auch im Nachhinein geandert werden.

Elemente eines Typs, zum Beispiel”Runde Stutzen d=450mm“ konnen in verschiede-

nen Bearbeitungsbereichen eingefugt werden.

Kategorien geben in Revit die grobe Einteilung der Elemente an. In Revit Architecture

gehoren zum Beispiel Wande, Decken, Stutzen, Fenster und Turen zu den Kategorien.

In den Familien werden die Kategorien einerseites aufgrund ihrer geometrischen Eigenschaf-

ten, wie rund, rechteckig oder quadratisch unterteilt. Andererseits konnen sie sich durch ihre

Materialien unterscheiden, wie Holz, Stahl oder Stein. Fenster und Turen werden des Weiteren

durch Eigenschaften wie einflugelig, zweiflugelig oder kippbar unterschieden.

Abbildung 3.4: Aufteilung der Elemente in Revit2.

Die Familien werden dann noch weiter in Typen unterteilt. Hier konnen dann Eigenschaften

wie die exakten Abmessungen oder die Ausrichtung der Elemente bestimmt werden.

2http://docs.autodesk.com/REVIT/2011/DEU/filesUsersGuide/WS1a9193826455f5ff-1e1423d1125831bda67-6351.htm

3.1. Die Revit Zentraldatei 22

3.1.2 Offnen von Teamprojekt Dateien

Beim Offnen der Teamprojektdatei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass bei der

Option”Neue lokale Datei erstellen“ ein Haken gesetzt ist (siehe Abbildung 3.5). Anderenfalls

offnet man direkt die Zentraldatei. Zu welchen Problemen das fuhren kann, wird weiter unten

in diesem Abschnitt aufgezeigt.

Abbildung 3.5: Das Dialogfeld beim Offnen von Datein in Revit. Beim Offnen von Dateien mussdarauf geachtet werden, dass der Haken bei

”Neue lokale Datei erstellen“ gesetzt ist.

Beim ersten Offnen wird dann eine lokale Datei unter dem definierten Standard Projektpfad

abgelegt. In dieser wird dann gearbeitet und die Anderungen gespeichert, die anschließend

mit der Zentraldatei synchronisiert werden konnen. Ab dem zweiten mal Offnen wird man

gefragt, ob man die lokale Datei uberschreiben will, oder eine neue, mit einem Zeitstempel

versehene Datei anlegen will (siehe Abbildung 3.6).

Abbildung 3.6: Beim Offnen einer bereits zuvor schon mal geoffneten zentralen Datei wird die schonbestehende lokale Datei nicht automatisch uberschrieben. Revit bietet die Auswahl, die lokale Dateizu uberschreiben oder eine neue, mit einem Zeitstempel versehene Datei, in den gleichen Ordner zuspeichern.

3.1. Die Revit Zentraldatei 23

Das gelegentliche Anlegen von Dateien mit einem Zeitstempel konnte auch zu Backup-

Zwecken dienen. Damit konnen bestimmte Meilensteine gespeichert werden. Allerdings sollte

im Team abgesprochen werden, wer diese Meilensteine speichert. In den meisten Fallen sollte

das der BIM-Administrator ubernehmen.

Der BIM-Administrator ist der Einzige, der jemals die Zentraldatei offnen sollte. Dies sollte

allerdings kein langerer Zugriff sein oder außerhalb der Arbeitszeiten geschehen, da die an-

deren Nutzer in dieser Zeit keinen Zugriff auf das zentrale Modell haben. Die Meldung, die

Revit in diesem Fall ausgibt, ist in Abbildung 3.7 zu sehen.

Abbildung 3.7: Hier ist die Fehlermeldung zu sehen, die angezeigt wird, wenn man versucht mit derZentraldatei zu synchronisieren wahrend jemand direkt in der Zentraldatei arbeitet. Die Synchroni-sation wird automatisch ausgefuhrt, wenn sie wieder zur Verfugung steht, oder man kann sie spaternocheinmal manuell starten. Im Hintergrund befindet sich die selbe Meldung im Worksharing Monitor(siehe Kapitel 3.1.10).

3.1.3 Entleihen von Elementen

Beim Enleihen der Elemente gibt es mehrere Moglichkeiten. Die einfachste ist, ein Element

zu erstellen beziehungsweise zu bearbeiten. Damit wird der Benutzer automatisch der Ent-

leiher dieses Elements, bis er es wieder freigibt. Die zweite Moglichkteit ist, ein Element zu

markieren und anschließend auf die erscheinende Box zu klicken (siehe Abbildung 3.8).

Eine weitere Moglichkeit ist, die Bearbeitungsbereiche zu offnen, und dort einen Bearbei-

tungsbereich oder eine Familie bearbeitbar zu machen. In diesem Fenster konnte man sich

aber auch Projektstandards oder Ansichten bearbeitbar machen (siehe Abbildung 3.9).

Bearbeitungsbereiche sperren Das Sperren von Bearbeitungsbereichen wird in

Revit als”bearbeitbar machen“ bezeichnet. Damit wird der Benutzer der Entleiher des

Bearbeitungsbereiches. Wenn ein Bearbeitungsbereich”nicht bearbeitbar“ ist, konnen

3.1. Die Revit Zentraldatei 24

Abbildung 3.8: Wenn ein Element markiert wird, erscheint ein kleines, mit dem Element verbundenesSymbol, uber das man ein Element bearbeitbar machen kann. Damit kann das Element entliehenwerden, ohne den ganzen Bearbeitungsbereich zu sperren.

alle anderen am Projekt Beteiligten auf Elemente dieses Bereichs zugreifen. Dies gilt

naturlich nur, wenn nicht irgendjemand Anderes eine Element aus diesem Bearbei-

tungsbereich aktuell durch eine Veranderung entliehen hat.

Außerdem bedeutet diese Vorgehensweise, dass das Projekt regelmaßig synchronisiert werden

sollte, um die Elemente im Projekt wieder freizugeben. Dies ist in Revit nicht automatisier-

bar. Es kann nur in regelmaßigen Abstanden eine Erinnerung zum Synchronisieren angezeigt

werden lassen. Dies ware sicher eine Moglichkeit der Verbesserung von Revit, vor allem weil

Autodesk selbst die Arbeit am lokalen Modell mit nicht bearbeitbaren Bearbetiungsbereichen

fur die beste Vorgehensweise halt3. Abgesehen davon sollte ein”Mindestspeicherintervall“ im

Team festgelegt werden.

3.1.4 Synchronisation mit der Zentraldatei

Der Begriff”Synchronisieren“ bezeichnet den Abgleich zweier oder mehrerer Dateien. Dabei

sollen alle Anderungen, die in den beiden Dateien unabhangig voneinander vorgenommen

wurden, in der jeweilig anderen Datei eingefugt werden. Um zu verhindern, dass dadurch

Inkonsitenzen entstehen, konnen die weiter oben beschriebenen Kontrollmechanismen zum

Einsatz kommen.

3http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/2274-Verwalte2274/2278-Aktivier2278/2279-Einricht2279

3.1. Die Revit Zentraldatei 25

Abbildung 3.9: Im Dialogfeld Bearbeitungsbereiche sieht man, wer gerade im Besitz eines Bearbei-tungsbereiches ist und wer Elemente entliehen hat. Es konnen auch die Familien, Projektstandards undAnsichten entliehen werden. Alle diese Gruppen konnen auch im Projekt geschlossen werden.Damitsind sie im Projekt nicht mehr sichtbar, was die Ubersichtlichkeit und die Leistung des Computersverbessern kann.

In diesem Fall werden zwei Revit Dateien miteinander abgeglichen. Um die lokale Datei mit

der Zentraldatei zu synchronisieren, gibt es unter der Registerkarte”Zusammenarbeit“ in der

Gruppe”Synchronisieren“ folgende Optionen (siehe Abbildung 3.10):

- Mit Zentraldatei synchronisieren/Sofort synchronisieren

- Letzte neu laden

- Alle eigenen freigeben

sowie

- Anderungsprotokoll anzeigen

- Sicherungskopie wiederherstellen

- Bearbeitungsanforderungen

Mit der Funktion”Mit Zentraldatei synchronisieren“ offnet sich ein Dialogfeld, in dem der

Pfad des zentralen Modells angegeben ist, definiert werden kann, welche Bearbeitungsberei-

che und Elemente freigegeben werden sollen, ein Kommentar eingegeben werden kann und

eingestellt werden kann, ob vor und nach der Synchronisation die lokale Datei gespeichert

werden soll (siehe Abbildung 3.11). Dabei sollten moglichst viele Elemente freigegeben wer-

den, damit sie den anderen Nutzern zur Verfugung stehen. Außerdem sollte ein Kommentar

3.1. Die Revit Zentraldatei 26

Abbildung 3.10: Die Gruppe”Synchronisieren“ in der Registerkarte

”Zusammenarbeit“

eingegeben werden, da dadurch erstens die anderen Nutzer sehen, welche Anderungen durch

die Synchronisation entstanden sind und zweitens zu einem spateren Zeitpunkt nachvollzo-

gen werden kann, wann wer welche Anderungen gemacht hat. Die Synchronisationsvorgange

werden in sogenannten .log-Dateien erfasst.

Die Option”Zentralmodell komprimieren“ sollte nur selten gewahlt werden. Mit diesem Be-

fehl wird die gesamte Datei neu geschrieben, wobei uberflussige Teile geloscht werden, um

Speicherplatz zu sparen. Da dadurch die Synchronisation wesentlich langer dauert, sollte sie

nur ausgefuhrt werden, wenn der Arbeitsablauf eine gewisse Zeit unterbrochen werden kann4.

Abbildung 3.11: In dieser Abbildung ist die Dialogbox der Synchronisation zu sehen. Hier konnenvor der Synchronisation weitere Einstellungen getroffen werden.

Der Befehl kann auch direkt in der Schnellzugriffsleiste links oben im Revit-Fenster uber

einen Shortcut aufgerufen werden, wie in Abbildung 3.12 zu sehen ist.

4Vergleiche auch http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/2290-Arbeiten2290/2292-Bewahrte2292

3.1. Die Revit Zentraldatei 27

Abbildung 3.12: Der Shortcut fur die Synchronisation in der Schnellzugriffsleiste von Revit

Der Befehl”Letzte neu laden“ dient dazu, die von anderen Nutzern getatigten Anderungen

in das eigene lokale Modell zu laden. Dabei werden die eigenen Anderungen weder mit der

Zentraldatei synchronisiert noch verworfen und keine Elemente freigegeben.

Der Befehl”Alle eigenen freigeben“ gibt alle Bearbeitungsbereiche und Elemente, die man sich

entliehen hat, frei. Allerdings funktioniert dies nur bei Elementen, die entweder nicht geandert

oder schon mit der Zentraldatei synchronisiert wurden. Alle anderen Elemente bleiben im

Besitz des Nutzers.

3.1.5 Anzeigemodi

In Revit gibt es mehrere Moglichkeiten, sich das Modell anzeigen zu lassen. Neben den in

CAD-Programmen ublichen Ansichten wie”Drahtmodell“,

”Einheitliche Oberflachen“ oder

”Realistisch“, konnen hier auch die Besitzverhaltnisse an den Elementen eingeblendet werden.

Abbildung 3.13: Ansicht Bearbeitungsbereiche - Zu sehen ist ein Modell, in dem die Bearbeitungs-bereiche farblich markiert wurden. Die Farbwahl kann dabei in dem eingeblendeten Fenster geandertwerden.

Mit der Auswahl Bearbeitungsbereiche kann man sich eine Ubersicht verschaffen, welchen

Bereichen die Elemente zugeordnet sind. Diese Ansicht ist vor allem zu Kontrollzwecken geeig-

net, da die Elemente versehentlich im falschen Bearbeitungsbereich erstellt werden konnen.

3.1. Die Revit Zentraldatei 28

Damit konnte es passieren, dass beim Offnen von bestimmten Bearbeitungsbereichen Ele-

mente nicht angezeigt werden, die eigentlich schon vorhanden sind. Daher ware es moglich,

dass sie ein zweites mal erstellt werden. Andererseits konnte es auch passieren, dass beim

Bearbeitbar machen eines Bearbeitungsbereiches ein Nutzer Elemente fur andere sperrt, die

er eigentlich nicht benotigt. Die Farben der Bearbeitungsbereiche konnen in den Optionen

angepasst werden (siehe Abbildung 3.13).

Die Ansicht Eigentumer zeigt an, wer der Entleiher von Elementen ist. Hierzu werden die

Elemente mit Farben belegt, die jeweils einen Nutzer darstellen. Die Farben lassen sich indivi-

duell anpassen. Die Teile, die zu keinem Nutzer gehoren, werden in der eingestellten Ansicht

angezeigt, also etwa in einheitlichen Oberflachen (siehe Abbildung 3.14) oder realistisch.

Abbildung 3.14: Ansicht Eigentumer - Hier ist zu sehen, welche Elemente von einem selbst (lila)und welche Elemente einem anderen Nutzer (hellgrun) gehoren. Bei weiteren Nutzern wurden nochmehr Farben hinzukommen.

In der Ansicht Entnahmestatus wird angezeigt, welche Elemente von einem selbst und

welche von anderen Nutzern entliehen sind. Es werden also nur drei Farben angezeigt: Frei,

von einem selbst entliehen und von anderen entliehen. Standardmaßig sind die Farben als

frei = keine Farbe, selbst = grun und andere = rot definiert (siehe Abbildung 3.15). Doch

die Farben konnen vom Nutzer selbst angepasst werden. Dies ist zwar etwas ungenauer als

die Ansicht Eigentumer, dafur bei der parallelen Arbeit von vielen verschiedenen Nutzern

deutlich ubersichtlicher.

Als dritte Ansicht kann man sich auch nur die Modellaktualisierungen anzeigen lassen.

Hierbei werden die Elemente eingefarbt, die von anderen Nutzern modifiziert wurden und

auch schon mit der Zentraldatei synchronisiert wurden. Diese Ansicht wird daher mit dem

Befehl”Letzte neu Laden“ zuruckgesetzt.

3.1. Die Revit Zentraldatei 29

Abbildung 3.15: Ansicht Entnahmestatus - Hier ist zu erkennen, welche Elemente von einem selbst(grun) und welche Elemente anderen Nutzern (rot) gehoren. Bei mehreren anderen Nutzern warenkeine weitere Unterscheidung durch Farben vorhanden.

Abbildung 3.16: Ansicht Modellaktualisierungen - Hier wurden vom zweiten Nutzer das Dach unddas Gelander im obersten Stockwerk modifiziert und mit der Zentraldatei synchronisiert

3.1. Die Revit Zentraldatei 30

Um beispielsweise in einem Projekt immer zu wissen, welche Elemente gerade zur Verfugung

stehen, kann man sich mehrere Fenster in Revit nebeneinander anordnen, und in einem

davon einen der oben genannten Anzeigen einstellen. In Abbildung 3.17 wurde dies mit einem

Fenster, in dem eine 3D-Ansicht als Drahtmodell die Option”Entnahmestatus“ aktiviert

wurde, realisiert.

Abbildung 3.17: In dieser Abbildung ist links oben in Revit ein Fenster angeordnet, in dem bei der3D Ansicht der Anzeigemodus

”Entnahmestatus“ aktiviert wurde. Damit hat man immer im Blick,

welche Elemente gerade von einem selbst (grun) oder von anderen Nutzern (rot) entliehen sind.

3.1.6 Anforderungen zur Elementfreigabe

Da es in einem Projekt mit Arbeitsteilung durchaus moglich ist, dass Einfluss auf Ele-

mente genommen werden soll, die im Besitz eines anderen Nutzers sind, gibt es in Re-

vit die Moglichkeit, eine”Anforderung zur Elementfreigabe“ zu stellen. Revit bietet diese

Moglichkeit automatisch an, wenn ein nicht bearbeitbares Element bearbeitet wird. Dar-

aufhin wird beim Entleiher des Elements eine Anforderung sichtbar (siehe Abbildung 3.18).

Dieser kann anschließend im Dialogfenster”Anderungsanforderungen“ die eingegangenen An-

3.1. Die Revit Zentraldatei 31

forderungen nachvollziehen, sich anzeigen lassen und entscheiden, ob er das Element freigeben

mochte oder nicht (siehe Abbildung 3.19).

Abbildung 3.18: Bei gestellten Anforderungen oder eingegangenen Anforderungen wird in der Sta-tusleiste die Anzahl der gerade aktiven Anforderungen angezeigt. Diese konnen auch von dort ausgeoffnet werden.

Abbildung 3.19: Beim Aufruf der Anforderungen werden die aktiven Anforderungen aufgelistet unddie betrefenden Bauteile angezeigt. Uber das Feld

”Anzeigen“ wird in der Ansicht auf das betreffende

Element gezoomt. Uber die Felder”Erlauben“ kann man das Element freigeben, solange es mit der

Zentraldatei synchronisiert ist. Sollte es nicht synchronisert sein, muss erst das Projekt mit der Zen-traldatei synchronisiert werden, damit der Anfordernde am geanderten Objekt arbeiten kann und soInkonsistenzen vermieden werden. Mit

”Verweigern“ verweigert man die Freigabe.

Die Anforderungen werden zusatzlich durch Pop-Up-Fenster am unteren rechten Rand des

Revit Hauptfensters kenntlich gemacht (siehe Abbildung 3.20a und Abbildung 3.20b).

3.1.7 Namensverwaltung bei Teamprojekten

Damit in einem Teamprojekt die verschiedenen Nutzer unterschieden werden konnen, mussen

diese eine eindeutige ID oder Namen bekommen. In Revit wurde dieses mit Namen gelost.

3.1. Die Revit Zentraldatei 32

(a) Dieses Fenster weist darauf hin, dass eine An-forderung gestellt wurde.

(b) Dieses Fenster weist darauf hin, dass die Anforde-rung verweigert wurde.

Abbildung 3.20: Die Hinweise, die in Revit bei Bearbeitungsanfragen eingeblendet werden.

Dabei werden die Namen standardmaßig nach den Namen der Windows-Anmeldung vergeben.

Dies macht in sofern Sinn, da in einem Netzwerk die Benutzernamen von Haus aus eindeutig

sein mussen. So muss Autodesk kein eigenes Active Directory (AD) anlegen. Allerdings kann

es dann zu Problemen kommen, wenn mehrere Netzwerke auf eine Datei zugreifen, da in

den verschiedenen Netzwerken die Namen mehrfach vorhanden sein konnen. Um auch hier

eindeutig zu bleiben, musste Revit in der Lage sein, die Namen den Netzwerken zuzuordnen.

Dieses ist aber nicht vorgesehen.

Um die Namen dennoch eindeutig zu halten, konnen die Namen manuell geandert werden.

Unter

Pfad: Revit⇒ Optionen⇒ Allgemein : Benutzernamen

kann jeder beliebige Namen eingetragen werden (siehe Abbildung 3.21). Dabei muss aber

bekannt sein, welche Namen schon vorhanden sind, damit nicht versehentlich ein Name dop-

pelt auftritt. Mit dieser Methode konnten sogar in einem Netzwerk mit eindeutigen Namen

doppelte Namen erzeugt werden.

In den Revit Versionen 2011 und alter gab es das zusatzliche Problem, dass die Na-

mensanderung fur alle Nutzer unter

Pfad: C : \Programme\Revit\Program\Revit.ini

abgelegt wurde. Damit hatten alle Nutzer an einem Computer den selben Namen5.

Dieses Problem wurde aber mittlerweile gelost. Seit Version 2012 gibt es unter

Pfad: C : \Programme\Autodesk\RevitArchitecture2012\Program\UserDataCache\Revit.ini

eine allgemeine Datei, die folgende Inhalte speichert:

[Revit.ini]

[Colors]

5Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/2274-Verwalte2274/2278-Aktivier2278/2279-Einricht2279/2283-Benutzer2283

3.1. Die Revit Zentraldatei 33

Abbildung 3.21: Im Reiter”Allgemein“ in den Revit Optionen kann neben weiteren fur die Arbeits-

teilung wichtigen Funktionen auch der Benutzername eingetragen werden. Dieser wird dann dafurverwendet, Elemente und Arbeitsbereiche bearbeitbar zu machen.

3.1. Die Revit Zentraldatei 34

[Directories]

FamilyTemplatePath = C : \ProgramData\Autodesk\RAC2012\FamilyTemplates\German\DataLibraryLocations = MetricLibrary = C : \ProgramData\Autodesk\RAC2012\Libraries\Germany\,MetricDetailLibrary = C : \ProgramData\Autodesk\RAC2012\Libraries\Germany\Detailelemente

ProjectPath = D : \EigeneDokumente\ImportLineweightsNameDWG = C : \ProgramFiles\Autodesk\RevitArchitecture2012\Data\importlineweights− dwg − default.txt

MaterialLibraryF iles = ..\Data\Rendering

IESFileLocation = C : \ProgramData\Autodesk\RAC2012\IES

DefaultTemplate = C : \ProgramData\Autodesk\RAC2012\Templates\Germany\DefaultDEUDEU.rte

[Language]

Select = DEU

[Applications]

Mechanical = 0

Electrical = 0

Architectural = 1

Structural = 0

[InstallationSettings]

Country = DEU

Language = DEU

Usage = Architectural

[Install]

HostName = FABI − PC

InstallGUID = 1046B895− 4A3F − 401D − 8649− 6A9444F12BB9

[ContentSearch]

Site = http : //seek.autodesk.com

PublishURL = http : //revitseekstore.autodesk.com

[Documentation]

OnlineHelpServer = http : //wikihelp.autodesk.com/DEU

UseHelpServer = 1

HelpBrowser = 1

Daneben wird unter

Pfad: C : \Users\ < Username > \AppData\Roaming\Autodesk\Revit\AutodeskRevitArchitecture2012\Revit.ini

eine Kopie dieser Informationen gespeichert, in der die nutzerspezifischen Informationen ab-

gelegt werden. Selbiges gilt fur die anderen Programme der Revit-Familie, Structure und

3.1. Die Revit Zentraldatei 35

MEP. Somit konnte sich ein Nutzer sogar in diesen drei Programmen drei verschiedene Nut-

zernamen anlegen. Damit konnte auch nachvollzogen werden, mit welchem Programm der

Revit-Familie an einer Datei gearbeitet wurde, wenn von einem Nutzer zum Beispiel Revit

Architecture und Revit Structure eingesetzt werden.

Die zusatzlichen Informationen die in dieser .ini-Datei gespeichert werden sind unter Ande-

rem:

[Messages]

SPLWCount = 0

AdlmCheckoutBefore = 1

SuppressShowButtonMessage = 1

[Windows]

Maximized = 0

[AutoCam]

NavBarActiveWheel = 0

[Partitions]

Username = Lokal

WorksharingDisplayFrequency = 5

[RecentF ileList]

File1 = D : \EigeneDokumente\Konrad− Celtis zentral −Datei Lokal.rvt

F ile2 = D : \EigeneDokumente\Konrad− Celtis zentral −Datei nur.rvt

F ile3 = D : \EigeneDokumente\Konrad− Celtis− Strasse 45 V 1 nur.rvt

F ile4 = D : \EigeneDokumente\TEST\Konrad− Celtis− Strasse 45 V 1.rvt

F ile5 = D : \EigeneDokumente\Konrad − Celtis − Strasse45\Konrad − Celtis −Strasse 45 V 1.rvt

[RecentWorksetList]

NavBarActiveWheel = 0

Config1 = AllLocal

Config2 = All

Config3 = All

Dabei wird unter [Partitions] der Benutzernamen eingetragen. Sollte dieser in der Datei

geloscht werden, wird wieder der Windows-Anmeldename verwendet.

Allerdings lasst sich diese Methode auch dafur verwenden, sich mit einem anderen Benut-

zernamen Rechte an von einem anderen Benutzer bearbeitbar geschaltenen Elementen oder

Bearbeitungsbereichen zu verschaffen. Dies ist jedoch nur im außersten Notfall zu empfehlen,

zum Beispiel wenn jemand vor seinem Urlaub nicht alle Bereiche freigegeben hat. Dannach

sollte sofort zum vorherigen Benutzernamen zuruckgewechselt werden. Andernfalls kommt es

zu Problemen, wenn zwei Nutzer mit dem selben Benutzernamen arbeiten. Der Fehler, der in

diesem Fall in Revit entsteht, wurde weiter oben erlautert. In diesem Fall hatte der erste Nut-

3.1. Die Revit Zentraldatei 36

zer die normalen Rechte. Der zweite Nutzer konnte die Datei zwar offnen und auch bearbeiten,

beim Speichern beziehungsweise dem Synchronisieren kam es jedoch zur Fehlermeldung aus

Abbildung 3.22.

Abbildung 3.22: Diese Fehlermeldung ist zu sehen, wenn zwei Nutzer mit dem selben Namen an derZentraldatei arbeiten. Hier sollte vor dem Speichern der Benutzername geandert werden. Anschließendkann die lokal gespeicherte Datei mit einem neuen Benutzernamen mit der Zentraldatei synchronisiertwerden.

Nach dem Andern des Benutzernamens ist außerdem ein Neustart von Revit erforderlich.

3.1.8 Arbeiten am Teamprojekt von Außerhalb des Buros

Bei dateibasierten Teamprojekten besteht die Moglichkeit, von außerhalb des Buros, ohne

Verbindung zur Zentraldatei zu arbeiten. Dies kann als asynchrone Arbeit betrachtet werden.

Allerdings sind dabei einige Dinge zu beachten.

Zuallererst sollte schon im vornherein bekannt sein, dass ohne Verbindung zur Zentraldatei

gearbeitet werden soll. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn von unterwegs gearbeitet

werden soll. Unter diesen Umstanden sollten vor dem Trennen alle benotigten Bearbeitungs-

bereiche gesperrt werden. Gerade hier wird wieder deutlich, dass es von Vorteil ist, moglichst

viele, wenn nicht sogar fur alle Projektbeteiligten einen eigenen Bearbeitungsbereich zu ha-

ben. Damit konnen auch alle anderen Projektbeteiligten noch uneingeschrankt arbeiten, wenn

Bearbeitungsbereiche gesperrt sind.

Unter Beachtung dieser Schritte kann ohne Verbindung zur Zentraldatei gearbeitet und nach

erneutem Verbinden synchronisiert werden.

Eine zweite Moglichkeit besteht darin, die Bearbeitungsbereiche im Nachhinein”Auf eigene

Gefahr bearbeitbar“ zu setzten. Damit wird ausgedruckt, dass der Bearbeitungsbereich zwar

anschließend bearbeitbar ist, allerdings nicht verhindert werden kann, dass jemand anderes

3.1. Die Revit Zentraldatei 37

parallel Anderungen an den selben Elementen vornimmt. Sollte dies der Fall sein, verwirft

Revit die Anderungen, die Konflikte verursachen, ausnahmslos. Es sollte deshalb sicherge-

stellt werden, dass niemand anderes zur selben Zeit an den selben Elementen arbeitet. Es

ware aber auch eine optimistische Nebenlafigkeitskontrolle wunschenswert, bei der der Nutzer

anschließend selbst entscheiden kann, welche Anderung er behalten mochte.

Um diesen Konflikt sicher zu verhindern, ohne zuvor die Bearbeitungsbereiche entliehen zu

haben, gibt es dennoch eine Moglichkeit. Ein anderer Nutzer mit Zugriff auf die Zentraldatei

kann seinen Namen auf den des offline Arbeitenden setzen (siehe Kapitel 3.1.7). Unter diesem

Namen kann dieser das Projekt offnen und die benotigten Bearbeitungsbereiche sperren.

Dannach sollte er jedoch seinen Namen gleich wieder zurucksetzen, sonst arbeitet er mit dem

Namen des offline Arbeitenden weiter, was wiederum zu Konflikten fuhren kann.

Eine weitere Option ware, einen neuen Bearbeitungsbereich zu erstellen. Dies macht allerdings

nur Sinn, wenn nur neue Elemente erstellt und bearbeitet werden sollen und alle vorhandenen

unberuhrt bleiben konnen. In diesem neuen Bearbeitungsbereich kann ohne Einschrankungen

gearbeitet und die erstellten Elemente anschließend mit der Zentraldatei synchronisiert wer-

den.

Nach Abschluss aller Anderungen bei der Offlinearbeit kann die lokale Datei geschlossen und

gespeichert werden, wie in Abbildung 3.23 zu sehen ist.

Abbildung 3.23: Nach dem Arbeiten an einer lokalen Datei, kann man beim Schließen entscheiden, obman die Datei synchronisieren, lokal speichern, oder verwerfen mochte. Solange man keine Verbindungzur zentralen Datei hat, funktionieren nur die unteren beiden Optionen.

3.1.9 Probleme mit Revit

An allen Computern wurde mit mehreren Benutzerkonten gearbeitet. Dabei waren auf einem

Computer manche Installationen nicht fur alle Nutzer vorhanden. So war die Installation zwar

komplett und bei einer Anmeldung mit dem Administrator-Account, mit dem die Installti-

on ausgefuhrt wurden, konnte das Programm normal genutzt werden. Nach der Anmeldung

3.1. Die Revit Zentraldatei 38

mit einem anderen Benutzerkonto ließ sich Revit allerdings nur im View-Modus starten. Im

View-Modus lassen sich die Modelle jedoch nicht bearbeiten. Auch die weiter unten beschrie-

benen Erweiterungen in Revit konnten auf diesem Computer nicht von allen Nutzern geoffnet

werden.

3.1.10 Worksharing Monitor

Der Worksharing Monitor ist eine Erweiterung fur Revit. Das Setup-Programm steht fur

Subscription-Kunden (siehe Kapitel 7.1.1) zur Verfugung. Nach der Installation kann es in

Revit uber die Registerkarte”Zusatzmodule“ in der Gruppe

”externe Werkzeuge“ aufgerufen

werden.

Abbildung 3.24: Das Worksharing Monitor Hauptfenster. Hier sind im oberen Bereich die Nutzerzu sehen, die aktuell an diesem Projekt arbeiten. Dabei werden Nutzer, die den Worksharing MonitorNutzen in schwarz, die ihn nicht Nutzen in grau angezeigt. Personen die in der Zentraldatei arbeiten,werden in rot angezeigt. Darunter sind die Anfragen aufgelistet, und ganz unten die Hinweise.

Im Fenster des Worksharing Monitor ist zu erkennen, wer parallel an einem Projekt arbei-

tet. Es wird angezeigt, ob diese Personen an der Zentraldatei oder an eine lokalen Datei

arbeiten und ob sie den Worksharing Monitor nutzen. Dies wird farblich unterlegt (siehe Ab-

bildung 3.24). Des Weiteren werden alle eingegangenen und gestellten Bearbeitungsanfragen

fur Elemente und eine Liste mit Hinweisen angezeigt. Diese Hinweise sind beispielsweise War-

nungen, wenn eine Bearbeitungsanfrage an jemanden gestellt wird, der keinen Worksharing

Monitor nutzt.

Der Worksharing Monitor zeigt bei Meldungen Pop-Up-Fenster an. Damit erscheint zusatzlich

zu den von Revit eingeblendeten Hinweisen in der unteren rechten Ecke ein Fenster mit Infor-

3.2. Verknupfte Revit Dateien 39

Abbildung 3.25: Die System Performance Anzeige des Worksharing Monitors

mationen zu den gerade gestellten Bearbeitungsanfragen (siehe auch Kapitel 3.1.6). Allerdings

werden hier zusatzlich Informationen uber den aktuellen Synchronisationsstatus oder einge-

gangene Hinweise eingeblendet. In den Optionen laßt sich einstellen, welche Informationen

auftauchen sollen. Zusatzlich laßt sich einstellen, wie lange diese Informationen eingeblendet

werden sollen, und ob das Hauptfenster permanent im Vordergrund gehalten werden soll.

Eine weitere Funktion des Worksharing Monitors ist die Anzeige der Systemleistung. Diese

kann in einem zweiten Fenster geoffnet werden (siehe Abbildung 3.25). Das Fenster kann

permanent im Vordergrund gehalten werden und, solange es nicht aktiv ist, auch mit einer

einstellbaren Transparenz versehen werden, wie in Abbildung 3.26 zu sehen ist.

Dabei wird deutlich, dass die Fenster des Worksharing Monitors nicht in die Oberflache von

Revit integriert worden sind. Solange sie standig im Blickfeld gehalten werden sollen, wird

entweder ein zweiter Monitor benotigt oder sie befinden sich storend im Blickfeld. Dies konnte

vergebessert werden. Allerdings liegt der einzige Nutzen des Worksharing Monitors darin, dass

zu erkennen ist, wer gerade an einem Projekt arbeitet. Im Hauptfenster wird zwar angezeigt,

wenn jemand gerade mit der Zentraldatei synchronisiert, allerdings kann nicht nachverfolget

werden, was geandert wurde. Dies kann mit dem weiter oben beschriebenen Anzeigemodus

”Modellaktualisierungen“ deutlich besser bewaltiget werden. Dieser ist auch schon von Haus

aus in Revit integriert.

3.2 Verknupfte Revit Dateien

Eine alternative Moglichkeit der Zusammenarbeit an einem Revit Modell neben dem Zen-

tralmodell besteht durch die Verkupfung mehrerer einzelner Revit Dateien. Hierbei werden

jedoch nicht alle Daten in einem Modell gespeichert. Dies hat zwar den Nachteil, dass nicht

3.2. Verknupfte Revit Dateien 40

Abbildung 3.26: Anzeige des Worksharing Monitors in Revit. Hier ist deutlich zu erkennen, dass essinnvoll ware, das Fenster besser in Revit zu integrieren, damit es nicht stort. Nur die Systemanzeigeist mit ihrer Transparenzanzeige angenehm im Hintergrund.

mehr alle Daten direkt verfugbar sind, hat aber andererseits den Vorteil, dass Arbeitsbereiche

besser aufgeteilt werden konnen und die jeweiligen Beteiligten nicht miteinander in Konflikt

geraten. Zwar lassen sich die Revitmodelle sowohl in Architecture, als auch in Structure und

MEP offnen. Diese Datei wurde aber sehr groß werden und die anderen Projektbeteiligten

nur mit Informationen belasten, die sie nicht fur ihre Arbeit benotigen. Ferner lassen sich

auch Dateien verknupfen, bei denen die Bearbeitungsbereiche aktiviert sind. So konnen ver-

schiedene Teams an Einzelmodellen Arbeiten und diese miteinander verknupfen.

Andere Anwendungsfalle fur Verkupfungen sind das Aufteilen von einem Gebaude in mehrere

Gebaudeteile und um mehrere Gebaude auf beispielsweise einem Campus zu platzieren. Somit

konnen die einzelnen Gebaude in verschiedenen Dateien liegen6.

Bei verkupften Dateien bezieht sich immer die Datei, in der verkupft wurde, auf die verkupfte

Datei. Es bietet sich also beispielsweise an, in ein Revit Structure oder ein Revit MEP-Modell

das Modell aus Revit Architecture zu verknupfen. So konnen Anderungen, die am Architek-

turmodell vorgenommen werden, direkt in den Modellen, in denen es verkupft ist, aktualisiert

werden. Dies wurde hier beispielhaft mit Revit Structure ausgefuhrt. Dabei mussten aller-

dings die Wande, Decken und ahnliches noch einmal neu gezeichnet werden, da sie zwar nach

dem Verknupfen angezeigt werden, jedoch nicht als Element in der Datei vorliegen.

6Vergleiche hierzu auch http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2215-Verknupf2215

3.2. Verknupfte Revit Dateien 41

Dies bedeutet, dass die Elemtente der verkupften Datei nur als Referenzen vorliegen. Die neu

erstellten Elemente konnen an die verknupften angeschlossen werden. Auf die verknupften

Elemente selbst besteht jedoch kein Zugriff.

3.2.1 Beide Dateien auf dem Revit Server

Als erstes wurden hier zwei Modelle, die in einem Ordner auf dem Revit Server (siehe Ka-

pitel 5) lagen, verwendet. Dies entspricht dem ablegen einer Zentraldatei auf einem uber

das Internet erreichbaren Server. Hierbei kam es zu keinen Fehlern, die Verkupfung funktio-

nierte wie gewunscht und alle Anderungen am Architekturmodell konnten anschließend in

Revit Structure sichtbar gemacht werden. Um allerdings Anderungen auch parametrisch an

das Tragwerksmodell zu koppeln, mussen die in Revit Structure erstellten Elemente an die

Elemente des verkupften Modells angeschlossen werden.

Etwas, dass sich trotz der Verknupfung nicht realisieren ließ, ist die Verknupfung der Bautei-

leigenschaften. Zwar lasst sich die Lage der Bauteile aneinander koppeln, sollte sich jedoch

beispielsweise die Bauteildicke im Architekturmodell andern, so wird sie nicht im Tragwerks-

modell ubernommen. Genausowenig werden Anderungen an der Materialitat ubernommen.

3.2.2 Verknupfte Datei auf dem Server

Eine zweite Moglichkeit ware, eine zentrales Modell, das auf dem Revit Server liegt, mit einem

lokalen Modell zu verknupfen. Der Vorteil hierbei ware, dass man auf dem lokalen Modell die

Anderungen am zentralen Modell angezeigt bekommt, ohne die eigenen Daten auf dem Server

zu veroffntlichen. Dies konnte vor allem fur kleinere Buros interessant sein. Allerdings konnen

die eigenen Daten dann nicht auf einem Server geteilt werden, da Revit nur die Verbindung

mit einem einzigen Server pro Modell zulasst, und mussen wieder manuell exportiert und

verteilt werden. Dies wurde einer asynchronen Kooperation entsprechen.

3.2.3 Verknupfte Datei auf einem Laufwerk

Die dritte Moglichkeit ware, ein Modell auf dem Server abzulegen, das eine Verknupfung zu

einem lokalen Modell besitzt. Damit konnen Daten auf einem Server geteilt werden, ohne das

ganze Modell zu teilen. Allerdings muss hier das Modell regelmaßig geoffnet und die Daten

aktualisiert werden. Dies ist ein zusatzlicher Aufwand, der mehr Arbeit und eine zeitliche

Verzogerung verursacht. Dadurch ist es wieder moglich, dass durch zu spate Aktualisierun-

gen des zentralen Modells Inkonsistenzen entstehen. Auch dies entspricht der asynchronen

Kooperation.

3.3. Koordinieren der Elemente bei Projekten mit Arbeitsteilung 42

3.3 Koordinieren der Elemente bei Projekten mit Arbeitstei-

lung

Um Fehler bei der Zusammenarbeit zu vermeiden, stellt Revit einige Funktionen zur

Verfugung. Diese sind in der Registerkarte”Zusammenarbeit“ in der Gruppe

”Koordination“

zu finden, und dienen vor allem dazu, dass unerwunschte Uberschneidungen von Bauteilen

aufgedeckt werden (siehe Abbildung 3.27). Diese sind zwar meist fur die Darstellung nicht von

Belang, jedoch fur die Funktionstuchtigkeit von technischen Anlagen, die Massenermittlung

und das Erstellen von Bauteillisten sehr wohl interessant.

Abbildung 3.27: Die Funktionen im Feld”Koordinieren im Reiter

”Zusammenarbeit“.

Hier sei als Beispiel das Projekt aus der Video-Tutorial Reihe von Philipp Muller, Klaus

Hyden und Marvi Basha von den Student Experts (StEx) der Technischen Universitat Graz

genannt7. Hier werden die Wande uber alle Stockwerke erstellt und an der obersten Decke

angeschlossen. Anschließend werden die Decken der einzelnen Stockwerke eingefugt.

Bei dieser Vorgehensweise kommt es zu einer Uberschneidung der Zwischendecken mit den

Wanden. Fur die Darstellung macht es keinen Unterschied, ob die Wande mit diesem Ver-

fahren oder fur jedes Stockwerk einzeln eingefugt wurden. Allerdings kann Revit nicht

ruckschließen, ob es bei den Uberschneidungsstellen die Massen der Wande oder der Decken

berucksichtigen soll. Außerdem werden die Wande nicht wie gewunscht fur jedes Stockwerk

einzeln in die Bauteillisten eintragen, da es sich ja um eine Wand uber alle Stockwerke han-

delt.

Bei solchen Uberschneidungen konnen die von Revit bereitgestellten Funktionen helfen.

3.3.1 Kopieren und Uberwachen von Elementen

Elemente konnen in Revit kopiert und bzw. oder uberwacht werden. Dabei kommt die Funk-

tion”Kopieren“ nur dann zum Einsatz, wenn verknupften Modellen (siehe Kapitel 3.2) gear-

beitet wird.

7German Version Autodesk Revit Architecture 2011 - Tutorial 1/3 Deutsches”getting started“ Tu-

torial aus der 3er Serie der Autodesk Revit Architecture 2011 Tutorials der Student Experts derTU Graz. Dies ist das Tutorial, um die Grundlagen von Autodesk Revit Architecture zu erlernen.http://www.youtube.com/user/AutodeskEd#grid/user/8E611C8407280A87

3.3. Koordinieren der Elemente bei Projekten mit Arbeitsteilung 43

Wenn ein Element uberwacht wird, bedeutet dies, dass eine Warnmeldung gesendet wird, so-

bald ein anderer Benutzer an diesem Element Anderungen vornimmt. Es konnen jedoch keine

Automatismen bestimmt werden, wie bei Anderungen vorgegangen werden soll. Alle Reak-

tionen auf die Anderung, wie beispielsweise das Anpassen von Elementen, mussen manuell

vorgenommen werden.

3.3.2 Koordinationsprufung

Die Koordinationsprufung bietet lediglich eine Auflistung der Warnmeldungen, die durch

geanderte Elemente hervorgerufen wurden, die uberwacht werden. Dabei werden auch

Anderungen an Basisbauteilen in einem uberwachten Element angezeigt8. damit lassen sich

also die Anderungen an den uberwachten Elementen als gesamtes darstellen.

3.3.3 Abstimmung von Basisbauteilen

Das Abstimmen von Basisbauteilen wird dann benotigt, wenn Bauteile wie Turen, Fens-

ter aber auch Beschriftungen an ein Element angeschlossen werden, das mit dem Projekt

verknupft ist. Sollte also an der verknupften Datei etwas geandert werden, so muss der Zu-

sammenhang in der Basisdatei neu gepruft werden. Dies ist vor allem dann notwendig, wenn

in der verknupften Datei das entspechende Element geloscht wird9.

3.3.4 Kollisionsprufung

Die Kollisionsprufung ist eine der großten Vorteile bei der Arbeit mit einem 3D-Modell.

Dabei kann automatisch uberpruft werden, ob Elemente miteinander in Konflikt kommen,

dass heißt, sich beispielsweise gegenseitig durchdringen. Dies ist nur in einem inteligenten

Modell moglich, das”weiß“, dass es sich um Bauteile handelt, die sich nicht durchdringen

durfen. Aus einer Linienzeichnung, wie es in der 2D-Planung ublich ist, kann ein Programm

keine Ruckschlusse ziehen.

Allerdings ist die Kollisionsprufung auf folgende Elemente beschrankt10:

- Tragwerke und Pfetten (Tragwerk)

- Tragwerksstutzen und nicht tragende Stutzen

8Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2357-Koordini2357/2392-Koordina2392.

9Vergleiche: http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2215-Verknupf2215/2262-Verwalte2262/2264-Uberpruf2264.

10Aus: http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2407-Kollisio2407.

3.4. Zusammenfassung 44

- Tragende Streben und Wande

- Tragende Streben, Turen und Fenster

- Dacher und Geschossdecken

- Sonderausstattung und Geschossdecken

Dabei konnen Kollisionsprufungen auch zwischen verknupften Modellen durchgefuhrt werden.

Kollisionen, wie beispielsweise von Bewehrungsstahl in Stahlbetonbauteilen werden bisher

noch nicht unterstutzt.

Nach der Prufung lassen sich die gefundenen Kollisionen anzeigen und bearbeiten.

3.4 Zusammenfassung

In diesem Kapitel wurde die asynchrone Zusammenarbeit anhand einer dateibasierten Zen-

traldatei sowie der Zusammenarbeit mit verknupften Dateien vorgestellt. Dabei wurde

auf die Erstellung des Projektes eingegangen. Außerdem wurden die verschiedenen Zu-

griffsmoglichkeiten der Nutzer sowie die Vor und Nachteile an der Arbeit mit einem Team-

projekt aufgezeigt. Zum Schluss wurden noch die Moglichkeiten der Elementkoordination

vorgestellt, die in einem 3D-Modell ermoglicht werden.

Im nachsten Kapitel soll nun ein von Revit unabhangiges Programm von Autodesk vorgestellt

werden, mit dem Daten ausgetauscht werden konnen.

45

Kapitel 4

Datenaustausch mit Autodesk

Buzzsaw

In diesem Kapitel soll Autodesk Buzzsaw vorgestellt werden. Buzzsaw ist eines der Program-

me von Autodesk, die den Datenaustausch zwischen verschiedenen Nutzern ermoglichen. Es

handelt sich hierbei um ein Document Management System (DMS) (siehe Kapitel 2.1.4).

Das heißt, auf Buzzsaw konnen Daten abgelegt werden, die von den verschiedenen Nut-

zern geoffnet werden konnen, allerdings ohne ein synchrones Arbeiten an den Dateien zu

ermoglichen. Des Weiteren enfallt die Synchronisation der Dateien.

Im folgenden soll nun die Arbeit mit Buzzsaw beschrieben werden.

4.1 Allgemeines

Buzzsaw wird von Autodesk als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten. Dass heißt, es han-

delt sich hierbei um ein Cloud-basiertes Produkt1. Der Server fur die Datenspeicherung wird

von Autodesk selbst bereitgestellt. Der Speicherplatz auf dem Autodesk Server muss uber

Lizenzen erworben werden.

Buzzsaw bietet den Vorteil, dass die Daten uberall verfugbar sind und kein eigener Server

betreut werden muss. Zudem werden Autodesk Programme besser unterstutzt als in anderen

Dokumentverwaltungssysteme.So konnen beispielsweise in Buzzsaw DWG und DXF Dateien

1Cloud-Computing ist ein mittlerweile sehr weit verbreiteter Begriff bei der computergestutzten Arbeit.Damit wird beschrieben, dass funktionen vom lokalen Computer an einen Server im Netzwerk ausgelagertwerden. Im einfachsten Fall sind das Daten, es konnen aber auch Programme oder Programmteile ausgelagertwerden. Dies hat den Vorteil, dass nur wenige leistungsfahige Computer benotigt werden, auf die mit leis-tungsschwacheren, dafur mobilen Geraten zugegriffen werden kann. Allerdings setzt diese Technik eine sehrgute Netzwerkinfrastruktur voraus, da sonst die Vorteile durch lange Zugriffszeiten amortisiert werden. Furweitere Informationen siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Cloud Computing.

4.2. Einrichtung 46

angezeigt werden und die Layer ein- und ausgeblendet werden. Außerdem konnen in Buzzsaw

auch mehrere Sprachen eingesetzt werden, was die uberregionale Zusammenarbeit noch weiter

unterstutzt.

Eine Alternative, die ein reines DMS bietet, ware Dropbox2, die als kostenfreier Service

im Internet zur Verfugung gestellt wird. Wenn allerdings genugend Speicherplatz und eine

Nutzerverwaltung eingesetzt werden soll, werden jahrliche Kosten fallig.

Der große Nachteil an diesem System ist, das die Zugriffe nur auf Datei-Ebene moglich sind.

Somit ist nur eine asynchrone Kooperation moglich. Außerdem sind die kompletten Infor-

mationen auf einem Server der Firma Autodesk ausgelagert. Viele Buros sehen hierin noch

ein Problem, da es dadurch theoretisch moglich wird, dass Dritte die dort gespeicherten

Informationen mitlesen.

4.2 Einrichtung

Die Einrichtung von Buzzsaw verlauft sehr einfach. Die Registrierung kann uber einen Brow-

ser unter www.autodesk.com/buzzsaw getatigt werden. Fur diese Arbeit kam die 30 Tage

Testversion zum Einsatz. Als Name fur die Buzzsaw Site wurde”BIMmaster“ genutzt. An-

schließend kann man sich direkt im Browser anmelden und Ordner und Projekte anlegen.

4.3 Zugriff

Der Zugriff auf die Daten kann auf drei Arten erfolgen:

- per Buzzsaw Web-Client

- per Buzzsaw Desktop-Client

- per Buzzsaw Sync-Ordner

Dabei kann nicht in jeder Benutzeroberflache auf alle Funktionen von Buzzsaw zugegriffen

werden.

4.3.1 Buzzsaw Web-Client

Der Buzzsaw Web-Client ist ein browsergestutztes Tool, das es ermoglicht, die Daten uber

den Browser herunterzuladen, zu bearbeiten und auf den Server zu laden. Um den Buzzsaw

2http://www.dropbox.de

4.3. Zugriff 47

Web-Client zu nutzen, wird der Windows Internet Exlorer 6 oder hoher in der 32bit Version

benotigt. Andere Browser werden von Buzzsaw offiziell nicht unterstutzt.

Abbildung 4.1: Die Ordnerstruktur im Buzzsaw Web-Client.

Außerdem ist die Navigation innerhalb eines Projektes zwischen den verschiedenen Ordnern

sehr unubersichtlich. Ein Ordnerbaum fehlt vollkommen. Um in einen anderen Ordner zu

gelangen, muss entweder bis zum gemeinsamen Hauptverzeichnis aufwarts navigiert oder

wieder auf die Startseite zuruckgesprungen werden. Wenn der gewunschte Ordner erreicht

ist, konnen dort Dateien hochgeladen, bearbeitet, herunterladen, loschen oder sperren (siehe

Abbildung 4.2). Das Sperren von Dateien ist empfehlenswert, wenn man eine Datei zum Bear-

beiten heruntergeladen hat. Somit kann niemand anderes parallel die Datei heruntergeladen

und bearbeitet werden. Eine andere Moglichkeit ist, die Datei direkt zu bearbeiten. Dabei

wird die Datei sofort geoffnet und gleichzeitig gesperrt. Das Sperren muss sonst manuell

vorgenommen werden.

Abbildung 4.2: Die Anzeige einer Datei im Buzzsaw Web-Client.

4.3.2 Buzzsaw Desktop-Client

Um den vollen Funktionsumfang von Buzzsaw nutzen zu konnen, muss der Buzzsaw Desktop-

Client heruntergeladen und installiert werden. Dieser benotigt Windows 7, jedoch im Gegen-

satz zum Browser die 64bit Version. Nach der Anmeldung im Desktop-Client kann auf alle

Funktionen von Buzzsaw, die einem vom Administrator zugeteilt wurden, zugegriffen werden.

4.3. Zugriff 48

Abbildung 4.3: Die Startseite von Buzzsaw.

Fur administrative Arbeiten muss der Desktop-Client genutzt werden. Nur in diesem ist es

moglich, Site-, Projekt-, und Nutzerverwaltung zu betreiben (siehe Abbildung 4.3).

4.3.3 Buzzsaw Sync

Buzzsaw Sync bietet die leichteste Moglichkeit, Daten uber Buzzsaw auszutauschen. Nach

dem Download und der Installation von Buzzsaw Sync kann ein beliebiger Ordner auf dem

Desktop als Sync-Ordner definiert werden. Dazu muss dieser Ordner lediglich uber einen

Rechtsklick ausgewahlt und der im Kontextmenu erscheinende Eintrag”Autodesk Buzzsaw

Sync-Ordner hinzufugen. . .“ selektiert werden (siehe Abbildung 4.4).

Im daraufhin erscheinenden Dialogfeld werden die Adresse der Buzzsaw Site (in diesem

Fall: https://projectpoint.buzzsaw.com/client/BIMmaster), sowie der Benutzername und das

Passwort eingegeben. Anschließend werden die Einstellungen fur die Synchronisation getrof-

fen. Dabei stehen die in Abbildung 4.5 dargestellten Optionen zur Verfugung.

Damit ist der Sync-Ordner eingerichtet3. Es konnen sofort alle Dokumente heruntergeladen

werden. Dabei werden weiterhin die in Buzzsaw festgelegten Berechtigungen beachtet. Nach

dem Herunterladen werden die Dateien in diesem Ordner stets auf dem aktuellen Stand

gehalten.

3Eine ausfuhrliche Anleitung wird im Video unter http://www.youtube.com/watch?v=mGejR4v2yfo ge-boten.

4.3. Zugriff 49

Abbildung 4.4: Nach dem Download und der Installation von Buzzsaw Sync besteht die Moglichkeit,in einem beliebigen Ordner uber das Kontextmenu einen Buzzsaw Sync-Ordner hinzuzufugen.

Abbildung 4.5: Der Buzzsaw Sync Ordner wird entweder zu einer bestimmten Zeit, standig odernur per manuellem Start synchronisiert. Im normalen Arbeitsumfeld bietet sich die standige Synchro-nisation an, um Anderungen sofort zu erhalten.

4.3. Zugriff 50

Der Buzzsaw Sync-Ordner ist permanent aktiviert und zu jeder Zeit uber den Windows Info-

bereich erreichbar. Dort konnen der Weiteren per Kontextmenu alle wichtigen Einstellungen

und Anzeigen erreicht werden (siehe Abbildung 4.6). Eine dieser Anzeigen ist zum Beispiel

das in Abbildung 4.7 dargestellte Synchronisationsprotokoll, mit dem sich die Anderungen

an den Dokumenten im Sync-Ordner nachvollziehen lassen.

Abbildung 4.6: Uber das Buzzsaw Sync Icon im Windows Infobereich sind alle wichtigen Funktionenvon Buzzsaw Sync erreichbar.

Abbildung 4.7: Im Synchronisationsprotokoll von Buzzsaw Sync lassen sich alle Anderungen an denDokumenten im Sync-Ordner nachvollziehen.

4.4. Berechtigungen 51

4.4 Berechtigungen

Jeder, der Zugriff auf die Buzzsaw Seite hat, muss eine Berechtigung besitzen, um in Buzzsaw

arbeiten zu konnen. Dabei sind folgende Einstellungen beim Anlegen des Benutzers zu treffen

(siehe auch Abbildung 4.8).

Im oberen Bereich kann festlegt werden, ob der Nutzer Administratorenrechte bekommen soll

oder ob er zumindest neue Benutzer hinzufugen oder bearbeiten kann. Zweiteres wird in der

Regel fur Projekt Administratoren aktiviert werden.

Abbildung 4.8: Beim Anlegen eines neuen Nutzers in Buzzsaw wird neben den allgemeinen Da-ten wie Namen, Benutzernamen, E-Mail, etc. die Zugehorigkeit zu den einzelnen Projekten und dieBerechtigung in diesen festgelegt.

Wird dem Benutzer ein Projekt zugewiesen bekommt dieser eine Berechtigung in diesem

Projekt. Dabei stehen folgende Optionen zur Auswahl:

- Kein Zugriff

- Liste

- Ansicht

- Uberprufen

- Aktualisieren

- Ablegen

4.4. Berechtigungen 52

- Bearbeiten

- Administrator

Der Unterschied zwischen der”Zugewiesenen Berechtigung“ und dem

”Tatsachlichen Zugriff“

wird weiter unten noch erklart. Neben dem Zuweisen zu einem Projekt kann der Benutzer in

Gruppen eingegliedert werden.

Dabei sind die Rechte der einzelnen Nutzer sehr genau definierbar. Es kann fur jeden Nutzer

bestimmt werden, welche Rechte er fur die Projekte, Ordner und Dateien hat. Die Matrix

fur die Festlegung der einzelnen Berechtigungen ist in Abbildung 4.9 abgebildet.

Abbildung 4.9: In dieser Matrix kann jedem Nutzer zu jedem Ordner und jeder Datei in einemProjekt eine eigene Berechtigung zugewiesen werde. Es kann in den Ordnern direkt naviegiert werden,was die Berechtigungseinstellung uber mehrere Ordner in einem Projekt vereinfacht. Zudem konnenin der Matrix die Nutzer und die Ordner vertauscht werden, um sich entweder den Nutzer oder dieOrdner und Dateien als Zeilen anzeigen zu lassen.

Sollten mehrere verschiedene Berechtigungen fur einen Nutzer vorhanden sein, werden diese

von Buzzsaw wie folgt behandelt:

- Unterscheiden sich die Berechtigungen des Nutzers an einer Datei von der Berechtigung

des Benutzers an dem beinhaltenden Ordner, dann gilt fur diese Datei die Berechtigung

an der Datei.

- Ist dem Nutzer selbst eine andere Berechtigung zugewiesen worden, als einer Gruppe in

der der Nutzer Mitglied ist, so gilt immer die hohere Berechtigung. Sollte also der Nutzer

4.4. Berechtigungen 53

in einer Gruppe sein, die sehr viele Rechte hat, kann man diese nicht durch Zuweisen

von Einzelberechtigungen einschranken. Dazu muss der Nutzer zuerst aus der Gruppe

ausgeschlossen werden. Das Anheben von Berechtigungen einzelner Gruppenmitglieder

ist jedoch moglich. Dies gilt auch schon beim Anlegen der Gruppen und Benutzer (siehe

Abbildung 4.10).

Diese Kompexitat fuhrt im Gegenzug zu einer gewissen Unubersichtlichkeit. Deshalb sollte

regelmaßig der”Tatsachliche Zugriff“ in den einzelnen Ordnern und Dateien uberpruft wer-

den, um sicherzustellen, dass niemand eine hohere Berechtigung als vorgesehen bekommen

hat. Dies konnte beispielsweise durch die Zugehorigkeit zu einer Gruppe mit hoheren Rechten

geschehen.

Abbildung 4.10: In dieser Abbildung sind die Mitglieder des Projektes”Konrad-Celtis-Straße“ zu

sehen. Auch hier erkennt man die unterschiedlichen Berechtigungen der Nutzer innerhalb der Gruppe.Im oberen Teil der Abbildung sind dabei die zugewiesenen Berechtigungen zu sehen. Im unteren Teilder Abbildung sind die tatsachlichen Zugriffe zu sehen.

Eine weitere Funktion in Buzzsaw ist der integrierte Mailservice. Dieser ist im Vergleich

zu anderen Mailprogrammen jedoch sehr umstandlich. Auch die Kommunikation, die zu den

einzelnen Dateien gefuhrt werden kann, ist nicht sehr benutzerfreundlich. Daher werden diese

Funktionen meist durch andere Anwendungen ersetzt werden.

4.5. Buzzsaw und Revit 54

4.5 Buzzsaw und Revit

In Revit selbst gibt es eine weitere Moglichkeit, Daten in Buzzsaw hochzuladen. Dies

wird in Revit als”Veroffentlichen“ bezeichnet. Dazu findet man im Anwendungsmenu die

Moglichkeit, folgende Formate zu ubertragen (siehe auch Abbildung 4.11):

- DWF

- DWG

- DXF

- DGN

- SAT

Dabei fallt sofort auf, dass die Revit-Datei nicht selbst veroffentlicht werden kann. Dies ware

zum Beispiel auch dafur interessant, um in Revit erstellte Familien zu veroffentlichen. Die-

se Dateien mussen jedoch nach dem Speichern uber einen der oben vorgestellten Wege in

Buzzsaw hochgeladen werden.

Nach der Wahl des Formats kann auswahlt werden, welche Ansichten und Plane veroffentlicht

werden sollen. Diese Ansicht variiert je nach gewahltem Format. In Abbildung 4.12 ist als

Beispiel die Ansicht bei der Veroffentlichung einer DWG-Datei gezeigt.

Im darauffolgenden Fenster kann die entsprechende Buzzsaw-Site und der Ordner, in den

veroffentlicht werden soll, angegeben werden. Dieser muss jedoch zuvor existieren. Es wer-

den keine neuen Ordner durch das Veroffentlichen angelegt. Sollten die Zugriffsdaten fur

die Buzzsaw-Site oder den Ordner noch nicht existieren, konnen sie hier angelegt oder auch

vorhandene bearbeitet werden (siehe Abbildung 4.13).

Bei diesem Vorgang kam es jedoch zu einer Fehlermeldung. Die Veroffentlichung wurde mit

den in Abbildung 4.14 und Abbildung 4.15 gezeigten Fehlermeldungen abgebrochen, obwohl

keine der gezeigten Zeichen in einem der Namen auftaucht.

Eine Alternative ware, die Datei in einem der Formate zu exportieren und anschließend in

Buzzsaw hochzuladen. Allerdings dauert dies deutlich langer.

Als eine weitere Moglichkeit zu testen, wurden Revit-Dateien mit aktivierter Zusammenarbeit

im Buzzsaw Sync-Ordner abgelegt. Dabei wurden folgende Einschrankungen festgestellt:

- Sollte eine lokale Revit Datei auf dem Syncordner abgelegt werden, kann dieser nur

von dem Benutzer bearbeitet werden, dem die lokale Datei gehort. Bei allen anderen

Nutzern wird eine Fehlermeldung ausgegeben, und das Offnen abgebrochen.

4.5. Buzzsaw und Revit 55

Abbildung 4.11: Die Auswahlmoglichkeiten in Revit fur die Veroffentlichung in Buzzsaw.

Abbildung 4.12: Die Auswahlmoglichkeiten fur die Ansichten und Plane bei Veroffentlichung vonDWG-Dateien in Buzzsaw.

4.5. Buzzsaw und Revit 56

Abbildung 4.13: Die Auswahlmoglichkeiten fur die Ansichten und Plane bei Veroffentlichung vonDWG-Dateien in Buzzsaw.

Abbildung 4.14: Die erste Fehlermeldung bei der Veroffentlichung der Ansichten als DWG

Abbildung 4.15: Die zweite Fehlermeldung bei der Veroffentlichung der Ansichten als DWG

4.6. Zusammenfassung 57

- Beim Ablegen einer dateibasierten Zentraldatei kommt es beim Offnen zu den in Kapitel

3.1.2 beschriebenen Fehlern, da damit in der Zentraldatei gearbeitet wird.

Das Arbeiten mit einer Revit-Datei auf dem Sync Ordner funktioniert wie vorgesehen. Aller-

dings kann dann immer nur ein Nutzer die Datei offnen und bearbeiten.

4.6 Zusammenfassung

In diesem Kapitel wurde der Datenaustausch mit Hilfe von Buzzsaw aufgezeigt. Es wurde

dargelegt, welche Einschrankungen durch das asynchrone Arbeiten mit Buzzsaw in Kauf ge-

nommen werden mussen. Diese Einschrankungen außern sich vor allem dadurch, dass nur ein

Nutzer an einer Revit Datei arbeiten kann und sogar die von Revit unterstutzte Zusammen-

arbeit bei der Ablage der Datei auf Buzzsaw verloren gehen.

Im folgenden Kapitel soll nun der Revit Server vorgestellt werden, mit dem asynchrones und

verteiltes Arbeiten moglich wird.

58

Kapitel 5

Globale Kooperation mit dem

Revit Server

Der Revit Server ist dazu bestimmt, mehrere Server miteinander zu vernetzen und so ein

zentrales Modell fur die verteilte, aber immer noch asynchrone Arbeit zur Verfugung zu

stellen. Sollten die Teammitglieder an einem Ort arbeiten, sollte die in Kapitel 3 beschriebene

dateibasierte Zentraldatei zum Einsatz kommen. Diese bietet die selben Moglichkeiten der

parallelen Zusammenarbeitan einem Modell auf einem deutlich einfacherem Weg.

5.1 Entwicklung

Veroffentlicht wurde der Revit Server Ende 2010. Er stand damals allen Subscription Kunden

zur Verfugung1. Im AEC Magazine schreibt Day (2010) dazu, dass Autodesk damit auf den

von Graphisoft schon zuvor mit ArchiCAD R13 und R14 veroffentlichten BIM Server reagiert.

Die dateibasierte Zentraldatei gab es in Revit zwar schon zuvor, die Zusammenarbeit uber

das eigene Buro hinaus wurde jedoch erst mit dem Revit Server moglich. Damals wurde

jedoch noch festgestellt, dass der Revit Server noch nicht so ausgereift wie die Graphisoft

Technologie sei.

Nach einem Jahr ist der Revit Server nun fur alle Kunden verfugbar. Er kann direkt aus

der Installationsdatei aller Produkte der Revit-Familie 2012 installiert werden (siehe Kapitel

5.5). Neben Fehlerbehebungen der Version 2011 sind folgende Funktionen in Revit Server

2012 vorhanden2.

1Bei Subscription handelt es sich um einen Servicevertrag der Firma Autodesk. Er kann beim Erwerb einerAutodesk Lizenz abgeschlossen werden. Die Laufzeit betragt ein,zwei oder drei Jahre. In dieser Zeit stehen einbesserer Support, kostenlose Updates der lizensierten Produkte sowie Schulungen und Nutzung zusatzlicherExtensions der Programme. Weitere Informationen gibt es unter http://www.autodesk.de/subscription.

2aus: http://wikihelp.autodesk.com/Revit/enu/Community/Articles/Revit Server 2012 New Features.

5.2. Funktionsweise 59

- Anforderungen zur Bearbeitungsfreigabe werden nun unterstutzt (siehe Kapitel 3.1.6),

- Die Anzeigemodi fur die Zusammenarbeit werden nun unterstutzt (siehe Kapitel 3.1.5),

- Revit 2011 und Revit 2012 konnen parallel auf dem Server genutzt werden. Damit

mussen nicht mehr alle Beteiligten auf die neuste Version aufrusten,

- Revit Server kann nun auch auf virtuellen Systemen betrieben werden (siehe Kapi-

tel 5.4.2),

- Die Ordnerstruktur der Installations- und log-Dateien wurde optimiert,

- Im Autodesk Revit Server Administrator konnen nun auch die Kommentare (siehe

Kapitel 3.1.4) angezeigt werden, allerdings nur in Revit 2012,

- Bluestreak wurde integriert (siehe Kapitel 5.14),

- RevitServerTool fur Modellerstellung mittels Befehlszeilen wurde integriert (siehe Ka-

pitel 5.7.2).

5.2 Funktionsweise

Der Revit Server verkurzt die Synchronisationszeiten in einem WAN, da er die Zentraldatei

auf den verschiedenen Servern in den Cache speichert und diese somit fur die Nutzer schneller

verfugbar sind (Siehe Abbildung 5.1). Dabei speichert er die Daten nicht in einer großen Datei,

wie es bei der dateibasierten Zusammenarbeit der Fall ist. Auf dem Server wird die Datei in

verschiedene Ordner und Datenstrome mit den Elementrechten aufgeteilt. Damit ahnelt es

der klassischen Funktionsweise von Datenbanken3.

Um die Synchronisation zwischen den verschiedenen Servern nachvollziehen zu konnen, wur-

den die in Kapitel 5.16 beschriebenen Programme Revit Server Monitor und Wireshark ein-

gesetzt.

Die Synchronisation lauft auf den verschiedenen Servern standig im Hintergrund mit. Dies

wird benotigt, um die Zugriffe der Nutzer steuern zu konnen. Die großeren Datenpakete, die

die Informationen des Modells beinhalten, werden nur bei versendet, falls einer der Benutzer

eine Synchronisation durchfuhrt. Dabei werden zunachst die Daten des geanderten Modells

direkt auf den zentralen Server geladen. Da es sich hier durch die regelmaßigen Synchronisa-

tionsvorgange nur um kleine Datenmengen handeln sollte, ist diese Ubertragung sehr schnell

abgeschlossen. Dieser Vorgang wird in Abbildung 5.2 dargestellt.

Erst nachdem diese Synchronisation mit dem zentralen Server abgeschlossen ist, werden die

Daten mit den lokalen Servern synchronisiert (siehe Abbildung 5.3).

3Vergleiche http://aecmag.com/index.php?option=content&task=view&id=395 vom 7.10.2011.

5.2. Funktionsweise 60

Abbildung 5.1: Der Aufbau eines Revit Server Netzwerks. Die verschiedenen Clients werden mitden lokalen Servern verbunden, der wiederum mit dem zentralen Server uber das WAN zur Verfugungsteht. Aus (Brumm, 2010).

Abbildung 5.2: Synchronisation der Datei mit dem zentralen Modell. Das Synchronisieren mit derZentraldatei wird immer auch direkt am zentralen Server vorgenommen. Da es sich hier nur umAnderungen handelt, kann die Zeit trotzdem kurz gehalten werden. Aus (Brumm, 2010).

Abbildung 5.3: Laden der Daten aus der Zentraldatei in den Cache des lokalen Servers. Dies geschiehtstandig im Hintergrund, um die Daten auf dem lokalen Server aktuell zu halten. Aus (Brumm, 2010).

5.3. Teamprojekte 61

Das Laden der Daten in den Cache des lokalen Servers geschieht auch wenn keiner der Nutzer

aktuell die Daten vom zentralen Server anfordert. Dies dient vor allem dazu, den Vorgang

zu beschleunigen. Die einzelnen Nutzer laden die Daten beim Offnen der Datei oder beim

Synchronisieren, nachdem viele andere Nutzer Anderungen vorgenommen haben, direkt vom

lokalen Server (siehe Abbildung 5.4).

Abbildung 5.4: Offnen der Datei aus dem Cache des lokalen Servers. Durch den Zugriff auf denlokalen Server kann das Modell auf dem Client schneller geladen werden, obwohl die Zentraldateinicht direkt im eigenen Netzwerk liegt. Aus (Brumm, 2010).

Um den Revit Server auch ohne Storungen betreiben zu konnen, muss die Firewall richtig

konfiguriert werden. In der Windows-Firewall muss die”Datei und Druckerfreigabe“ akti-

viert sein. Des weiteren mussen die Ports 80 und 808 offen sein. Der Port 80 wird fur die

Kommunikation uber den Revit Server Administrator benotigt. Der Port 808 hingegen ist

fur den Datenaustausch und die Informationsubertragung zu den Besitzrechten an den Ele-

menten notwendig. Uber den Port 808 wird mittels Transmission Control Protocol (TCP)

kommuniziert. Diese Ports mussen deshalb auch bei einer Verbindung uber ein Virtual Pri-

vate Network (VPN) zur Verfugung stehen.

5.3 Teamprojekte

Die Arbeit in einem Teamprojekt, das auf dem Revit Server abgelegt ist, unterscheidet sich in

den Grundfunktionen nicht von einem Teamprojekt, das auf einem Netzwerkspeicher abgelegt

ist (siehe Kapitel 3.1.1). Die Arbeit der einzelnen Projektbeteiligten erfolgt an lokalen Kopien,

in denen wie gewohnt Arbeitsbereiche angelegt und die Daten mit dem zentralen Modell

synchronisiert werden konnen. Bei dem zenralen Modell handelt es sich in diesem Fall um

eine serverbasierte Zentraldatei.

Bevor die zentrale Datei geoffnet werden kann, muss Revit mit dem Revit Server verbunden

werden. Dazu muss in der Registerkarte”Zusammenarbeit“ in der Gruppe

”Synchronisieren“

das Dropdown-Menu geoffnet und dort auf”Verbinden mit Revit Server“ geklickt werden.

Im anschließend erscheinenden Fenster kann entweder die Internet Protocol (IP)-Adresse

oder den Namen des Servers, auf dem Revit Server installiert ist, eingeben werden. Dazu

muss naturlich sichergestellt sein, dass der Server von dem genutzten Computer aus auch

erreichbar ist. Außerdem sollte immer auf einen der lokalen Server zugegriffen werden, auch

5.3. Teamprojekte 62

wenn der direkte Zugriff auf den zentralen Server moglich ist. Nach erfolgreicher Verbindung

sieht das Fenster wie in Abbildung 5.5b dargestellt aus und kann wieder geschlossen werden.

(a) (b)

Abbildung 5.5: Das Dialogfeld vor (a) und nach der Verbindung zum Revit Server (b)

Anschließend findet man im Dialogfeld”Offnen“ auf der linken Seite unter den Favoriten

den Revit Server. Dort kann wie gewohnt durch die auf dem Server liegende Ordnerstruktur

navigiert und das gewunschte Projekt geoffnet werden. Dabei ist jedoch wieder zu beachten,

dass der Haken bei”Neue lokale Datei erstellen“ gesetzt ist (siehe Abbildung 5.6).

Allerdings gibt es einige Unterschiede zur Synchronisation mit einer dateibasierten Zentral-

datei. Nach der Arbeit an einem lokalen Modell kann entschieden werden, ob die lokale Datei

zur zentralen Datei werden soll. Falls dies der Fall ist, wird zwar eine Warnung angezeigt, dass

es die Datei schon schon gibt. Diese kann dennoch durch erneute Bestatigung uberschreiben

werden.

Abbildung 5.6: In Dialogfeld kann uber den Revit Server (links unten) und die darin enthalteneOrdnerstruktur zum gewunschten Projekt navigiert werden. Dabei sollte uberpruft werden, ob derHaken bei

”Neue lokale Datei erstellen“ gesetzt ist (unten im Fenster).

Bei der Arbeit mit dem Revit Server ist die Funktion”nach dem Speichern zur zentralen

Datei machen“ zwar standardmaßig aktiviert, aber ein Uberschreiben der zentralen Datei nie

5.4. Das Netzwerk 63

moglich. Es kann also die zentrale Datei nie durch eine lokale Datei ausgetauscht bzw. ersetzt

werden4.

Folgende weitere Einschrankungen sind bei der Arbeit mit dem Revit Server zu beachten5:

- Der Worksharing Monitor (siehe Kapitel 3.1.10) kann nicht eingesetzt werden

- Die zentrale Datei kann nicht auf eine vorherige Version zuruckgesetzt werden

- Projekte ohne Arbeitsteilung konnen auf dem Server nicht abgespeichert werden

- Der Zugriff direkt uber die”zuletzt geoffneten Dateien“ ist nicht moglich

- Der Hochstwert fur die Eintrage in Verlaufsdateien kann nicht festgelegt werden

5.4 Das Netzwerk

Um die Programme in einer servergestutzten Umgebung zu testen, wurde am Lehrstuhl

fur Computation in Engineering der TU Munchen ein lokales Netzwerk aufgebaut. Dieses

Netzwerk wurde in zwei Konfigurationen eingerichtet. Folgende Hardware stand dabei zur

Verfugung:

- zwei Fujitsu Siemens Celsius Computer (Intel Xeon CPU E31225 3,1 GHz, 8 GB DDR3

RAM)

- ein Toshiba Satellite Notebook (Intel Core(TM) 2 Duo T6400 2,0 GHz, 4 GB DDR2

RAM)

Um die Computer miteinander zu vernetzen, wurde ein Switch installiert, der eine Ubertragungsrate

von 1Gbit/s unterstutzt. Der Switch wurde zusatzlich an einem Router angeschlossen, um

auf allen Computern einen Internetanschluss zur Verfugung zu stellen.

5.4.1 Erste Konfiguration

In der ersten Konfiguration wurden die Computer wie folgt ausgestattet:

Erster Fujitsu Siemens Computer:

Windows Server 2008 R2, darauf Autodesk Revit Server 2012 (Central Server)

Oracle VM VirtualBox mit Windows 7 64bit, darauf Autodesk Revit Architecture 2012

4Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/2274-Verwalte2274/2276-Uberlegu2276

5Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/2274-Verwalte2274/2276-Uberlegu2276/2277-Verwaltu2277

5.4. Das Netzwerk 64

Abbildung 5.7: Erste Netzwerkkonfiguration: Dargestellt sind die drei Computer und der virtu-elle Computer (gestrichelt), mit den zugehorigen IP-Adressen. Des Weiteren sind die installiertenBetriebssysteme und Programme angegeben

Zweiter Fujitsu Siemens Computer:

Windows 7 64bit, darauf Autodesk Revit Architecture 2012

Notebook:

Windows 7 64bit, darauf Autodesk Revit Architecture 2012

In dieser Konfiguration arbeiteten noch alle Computer in einer einzigen Domane mit dem

Namen cie.bv.tum.revit (siehe Abbildung 5.7). Als Nutzer kamen in diesem Netzwerk neben

den Standardnutzern (Administrator, Gast, ...) noch die Nutzer Fabian Ritter und Julia

Kinigadner hinzu.

5.4.2 Zweite Konfiguration

In der zweiten Konfiguration wurden die Computer wie folgt ausgestattet (siehe Abbil-

dung 5.8).

Erster Fujitsu Siemens Computer:

Windows Server 2008 R2, darauf Autodesk Revit Server 2012 (Central Server)

Oracle VM VirtualBox mit Windows 7 64bit, darauf Autodesk Revit Architecture 2012

Zweiter Fujitsu Siemens Computer (siehe Abbildung 5.9):

Windows 7 64bit, darauf Autodesk Revit Architecture 2012, Autodesk Revit Structure 2012

Oracle VM VirtualBox mit Windows Server 2008 R2, darauf Revit Server (local Server)

Notebook:

Windows 7 64bit, darauf Autodesk Revit Architecture 2012, Autodesk Revit Structure 2012

5.4. Das Netzwerk 65

Abbildung 5.8: Zweite Netzwerkkonfiguration: Dargestellt sind die drei Computer und die virtu-ellen Computer (gestrichelt), mit den zugehorigen IP Adressen. Des Weiteren sind die installiertenBetriebssysteme und Programme angegeben

Abbildung 5.9: Diese Abbildung zeigt, wie in einem Fenster auf dem Computer mit Windows 764bit in einem Fenster der Windows Server 2008 R2 lauft.

5.5. Die Installation 66

Bei dieser Konfiguration wurde noch eine zweite Domane mit dem Namen local.bv.tum.revit

fur das lokale Netzwerk hinzugefugt. Als einziger Computer fur diese Domane wurde das No-

tebook genutzt. Als Nutzer kamen in diesem Netzwerk neben den Nutzern der ersten Konfi-

guration noch die Nutzer”Zentral“ im zentralen Netzwerk und

”Lokal“ im lokalen Netzwerk

hinzu. Dies sollte dazu dienen, den Zugriff der Nutzer aus den verschiedenen Netzwerken

nachvollziehen zu konnen.

5.5 Die Installation

Da sich die Installation von Revit Server von der Installation anderer Programme unter-

scheidet, soll in diesem Kapitel die Installation von Revit Server etwas genauer betrachtet

werden.

Zuallererst benotigt die Installation von Revit Server einige Vorraussetzungen.

Die Mindestanforderungen an die Hardware:

- 2GHz 2 Kern-Prozessor,

- 8GB Arbeitsspeicher,

- Festplatte mit 7200rpm und 3.0 GB/s Ubertragunsrate,

- Gbit Ethernet.

Die Anforderungen an die Software:

- Windows Server 2008 R2 (64bit),

- Microsoft .NET 3.5 SP1 (wird mit Revit Server installiert, falls es noch nicht vorhanden

ist),

- Microsoft Silverlight.

5.5.1 Konfiguration von Windows Server 2008 R2

Um Revit Server auf dem Windows Server installieren zu konnen, mussen auf dem Server

noch die Internet Information Services (IIS) 7.5 installiert und konfiguriert werden. Die IIS

sind eine Diensteplattform fur Microsoft Computer und Server. Uber diese konnen mittels

Kommunikationsprotokollen Dokumente und Dateien im Netzwerk zuganglich gemacht wer-

den. Außerdem konnen uber die IIS Applikationen ausgefuhrt werden6.

6Vergleiche http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft Internet Information Services.

5.5. Die Installation 67

Hierfur wird der Server Manager geoffnet und falls noch nicht vorhanden die Rolle7”Ap-

plication Server“ hinzugefugt. Hier mussen der Web Server (IIS) Support und die TCP8

Aktivierung ausgewahlt werden. Beim Web Server (IIS) mussen Active Server Pages (ASP),

Common Gateway Interface (CGI), Server Sided Includes (SSI) und IIS6 Scripting Tools

ausgewahlt sein. Anschließend kann die Rolle installiert werden.

Im Server Manager sollte nun unter Rollen ⇒ Application Server nun folgende Dienste als

aktiviert gelistet sein:

IIS 7.5 mit TCP-Portfreigabe, TCP-Aktivierung, ASP, CGI, SSI und Nicht-Hypertext Trans-

fer Protocol (HTTP)-Aktivierung9,

5.5.2 Installation von Revit Server 2012

Um Revit Server zu installieren wird seit der Version 2012 kein Subscription (siehe Kapitel

7.1.1) mehr benotigt. Die Installationsdatei ist in der Revit Installation mit integriert.

Zum Installieren wird die Revit Installationsdatei auf dem Server entpackt und gestartet. Im

Begrußungsfenster wird nicht”Installieren“ sondern

”Werkzeuge und Dienstprogramme in-

stallieren“ ausgewahlt und anschließend nach sorgfaltigem Lesen die”Lizenzvereinbarungen“

akzeptiert. Im nachsten Schritt stehen folgende Installationen zur Verfugung:

- Network Licence Manager

- Autodesk CAD Manager Tools

- Revit Server

- Revit Software Development Kit

Nach der Auswahl von Revit Server muss noch der Ort, an dem Revit Server seinen Cache an-

legt, festgelegt werden. Nach einer weiteren Bestatigung kann ausgewahlt werden, ob es sich

bei dieser Installation um einen lokalen oder zentralen Server handelt. Dabei unterscheidet

sich der lokale Server vom zentralen Server insofern, als ihm noch ein zentraler Server zuge-

ordnet werden muss, von dem er die Daten beziehen soll. Des Weiteren wird an dieser Stelle

festgelegt, an welchem Ort Revit Server seine Dateien speichert und im Falle eines lokalen

7Server-Rollen sind Server-Anwendungen, die einzeln nachinstalliert werden konnen. Vergleiche http://wiki.computerwoche.de/doku.php/windows/windows-server-2008.

8Das Transmission Control Protocol (TCP) enthalt Vereinbarungen daruber, wie Datenpakete im Internetubertragen werden. Damit wird die vollstandige Ubertragung von Daten gewahrleistet. Vergleiche http://de.wikipedia.org/wiki/Transmission Control Protocol.

9Siehe auch im wikihelp von Autodesk zu den Einstellungen unter http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0003-Revit Se3 und die Videos unter http://usa.autodesk.com/adsk/servlet/ps/dl/item?siteID=123112&id=15731389&linkID=9243099

5.5. Die Installation 68

Servers die IP-Adresse des zentralen Servers angegeben. Nach einer weiteren Bestatigung ist

die Installation abgeschlossen.

Festlegen der Rechte fur Revit Server Administrator uber IIS

Ein weiterer Schritt besteht darin, zu bestimmen, wer Revit Server Administrator ist. Dabei

kann es sich um ein oder mehrere Personen handeln, da die Revit Server Administrator-

Oberflache auf allen Computern, die mit dem Server verbunden sind, uber den Browser

aufgerufen werden kann. Daher muss es sich nicht um nur einen Server Administratoren

handeln.

Definiert werden diese Zugriffsrechte unter den Rollen der Server-Verwaltung.

Pfad: Rollen⇒Webserver(IIS)⇒ Internetinformationsdienste ↪→SERV ERNAME ⇒ Sites⇒ DefaultWebSite⇒ RevitServerAdmin

Abbildung 5.10: Uberblick uber eine mogliche Einstellung der Authentifizierung

Als erstes wird die”Authentifizierung“ geandert (siehe Abbildung 5.10).

”Anonyme Authenti-

fizierung“ sollte deaktiviert und”Standardauthentifizierung“ und

”Windows-Authentifizierung“

aktiviert sein. Bei den”Authentifizierungsregeln“ sollten

”Alle Benutzer“ entfernt und die Be-

nutzer und Benutzergruppen eingetragen werden, die auf Revit Server Administrator Zugriff

haben sollen (siehe Abbildung 5.11). Dannach konnen sich nur noch die autorisierten Nut-

zer in Revit Server Administrator anmelden. Dazu benotigen sie ihren Windows Namen mit

Passwort, mit dem sie sich auch an den Computern anmelden.

In diesem Fall wurde zusatzlich zum Administrator noch der Nutzer Fabian Ritter als Be-

rechtigter fur Revit Server Administrator hinzugefugt. Der praktische Anwendungsfall fur so

eine Konfiguration liegt zum Beispiel darin, das in einer Firma die Server Administratoren

aus der EDV Abteilung kommen, der BIM-Manager aber eher jemand aus der Gruppe des

Planungsteams sein wird.

5.5. Die Installation 69

Mit diesen Einstellungen ist die Installation von Revit Server abgeschlossen.

Abbildung 5.11: Uberblick uber die Einstellungen in den Autorisierungsregeln

5.5.3 Umwandeln eines lokalen Servers in einen zentralen Server

Das Umwandeln eines lokalen Servers in einen zentralen Server ist generell moglich. Notig

werden kann dieser Vorgang, wenn der Standort des zentralen Servers aufgelost werden soll,

oder in dem noch viel unerfreulicheren Fall, dass der zentrale Server ausfallt10.

Um den Umzug vorzubereiten, mussen alle Teammitglieder, die eine Verbindung zu einem

Serverprojekt haben, diese trennen. Das erfolgt am einfachsten durch Speichern der aktuellen

Arbeit und dem Schließen von Revit. Anschließend sollte der Server Administrator alle Pro-

jekte auf dem Server sperren (siehe Sperren in Revit Server Administrator in Kapitel 5.6.4).

Dies wird allerdings nicht mehr funktionieren, sollte der zentrale Server ausgefallen sein.

Anschließend muss auf dem Server, der neuer zentraler Server werden soll, die Umgebungs-

variable geandert werden11. Diese befindet sich auf dem Server unter:

Pfad: Start⇒ Systemsteuerung ⇒ System⇒ ErweiterteSystemeinstellungen

Im sich offnenden Fenster befindet sich auf der Registerkarte”Erweitert“ ein Feld

”Umge-

bungsvariablen“.

Im anschließenden Dialogfeld steht unter”Systemvariablen“ die Variable mit dem Namen

”REVIT2012CENTRALSERVER“, die selektiert und bearbeitet werden muss. Im anschlie-

ßenden Dialogfeld steht der Namen der Variablen und deren Wert. Der Name der Variable

darf nicht geandert werden. Der Wert der Variablen tragt den Namen des alten zentralen

10Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0013-Erweiter13/0014-Umwandel14.

11Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0013-Erweiter13/0015-Andern d15#GUID-5D5332EE-A649-4306-A0AD-B569AFC8DB3B.

5.5. Die Installation 70

Servers. Hier muss der Name des lokalen Servers eingetragen werden, der neuer zentraler

Server werden soll. Anschließend konnen alle Fenster wieder mit”OK“ geschlossen werden.

Dannach muss im IIS-Manager der RevitserverAppPool neugestartet werden.

Pfad: Server −Manager ⇒ Rollen⇒Webserver(IIS)⇒ Internetinformationsdienste

< Servername >⇒ Anwendungspools

Anschließend muss der Revit Server Autosync-Service neugestartet werden, wobei keine In-

stanzen von w3wp.exe ausgefuhrt werden durfen. Dieser befindet sich unter Revit Server

Autosync in den Diesnten des Windows Servers. Danach mussen noch alle Daten, die sich im

Projektordener auf dem neuen zentralen Server befinden, entfernt werden. Die Administra-

toren aller weiteren Standorte mussen nun ebenfalls die Umgebungsvariable auf den neuen

Wert setzen. Zu guter Letzt mussen noch alle Projekte wieder auf den neuen zentralen Server

in den Ordnern abgelegt werden.

Eine Alternative ware, den lokalen Server zu deinstallieren, und einen zentralen Server zu

installieren, da die Projekte sowieso neu angelegt werden mussen. Allerdings bietet die oben

aufgefuhrte Methode den Vorteil, dass die Projektbeteiligten automatisch an den neuen zen-

tralen Server weitergeleitet werden, ohne etwas andern zu mussen. Ein reines Kopieren der

Projektstruktur, von beispielsweise einem Backup, funktionert zwar auch, aber es kann den-

noch sein, dass nach diesem Vorgang alle zentralen Modelle einmal geoffnet und erneut ge-

speichert werden mussen, um die Zusammenarbeit wieder zu aktivieren.

Soll oder muss der alte zentrale Server nicht aufgegeben, sondern nur zu einem lokalen Server

heruntergestuft werden, so muss auch auf diesem Server die Umgebungsvariable geandert

werden. Anschließend mussen im Projektpfad die Daten entfernt werden12.

5.5.4 Herunterfahren des Servers zu Wartungszwecken

Immer wieder kommt es vor, dass ein Server heruntergefahren werden muss. In den meisten

Fallen geschieht dies zu Wartungs- beziehungsweise Instandhaltungszwecken. Auch hier wird

empfohlen, alle Projekte auf dem Server zu sperren, bevor der Server heruntergefahren wird13.

Allerdings wurden im Verlauf dieser Arbeit sowohl der lokale als auch der zentrale Server

einige Male neugestartet, ohne die Projekte zu sperren. Bei den Nutzern hat das lediglich

zur Folge, dass der Server nicht mehr erreichbar ist, und somit keine Projekte mehr geoffnet

werden konnen. Das wichtigere ist auch hier wieder, dass der Vorgang an sich kommuniziert

wird. Alle beteiligten Benutzer und alle anderen Server Administratoren sollten uber das

12Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0013-Erweiter13/0016-Zuweisen16.

13Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0013-Erweiter13/0017-Herunter17.

5.6. Revit Server Administrator 71

Abschalten des Servers Bescheid wissen. Dies ist vor allem deshalb wichtig, damit alle ih-

ren aktuellen Stand zuvor synchronisieren und Revit schließen konnen. Das Abschalten des

Servers wahrend des Arbeitens mit einer Datei ist nicht zu empfehlen.

Die Vorgehensweise, beim Herunterfahren die Projekte nicht zu sperren, kann sogar Vorteile

haben. Wenn namlich nur ein lokaler Server neugestartet werden soll, konnen alle anderen

Projektbeteiligten ohne weitere Einschrankungen weiterarbeiten. Nur die Beteiligten, die uber

diesen lokalen Server arbeiten, sind kurzzeitig verhindert. Beim Sperren der Projekte konnte

keiner der Beteiligten weiterarbeiten.

5.6 Revit Server Administrator

Bei der Arbeit mit serverbasierten Projekten mit Arbeitsteilung steht fur Administratoren Re-

vit Server Administrator, ein Tool mit verbesserten Modellverwaltungs- und Pruffunktionen,

zur Verfugung. Revit Server Administrator ist ein browserbasiertes Tool, das Administrato-

ren zur Verwaltung serverbasierter Projekte verwenden konnen. Eine Ubersicht ist in Abbil-

dung 5.12 zu sehen. Administratoren und BIM-Manager konnen Ordner und zentrale Pro-

jektmodelle auf dem Revit Server erstellen, loschen, umbenennen und verschieben.

Abbildung 5.12: Eine Ubersicht uber Revit Server Administrator. Links oben befindet sich dieToolbar mit allen Befehlen in Revit Server Administrator. Darunter befindet sich der Projektbrowser.Auf der rechten Seite werden alle Vorgange des ausgewahlten Projektes aufgelistet. Diese Liste kanndurch die Zeitangaben im oberen Teil gefiltert werden.

Administratoren konnen daruber hinaus Modellsperren setzen, wenn Sicherungskopien er-

stellt und Daten wiederhergestellt werden mussen. Außerdem konnen Administratoren die

5.6. Revit Server Administrator 72

Erstellung lokaler Modelle automatisieren, damit die Modelle auf den Computern der Team-

mitglieder jederzeit auf dem neuesten Stand sind14.

5.6.1 Befehle

Abbildung 5.13: Die Toolbar in Revit Server Administrator

Revit Server ist sehr sparlich ausgestattet. Folgende Befehle lassen sich vom Server Adminis-

trator ausfuhren (siehe Abbildung 5.13):

- Neuen Ordner erstellen

- Ordner/Projekt loschen

- Ordner/Projekt ausschneiden

- Ordner/Projekt kopieren

- Ordner/Projekt einfugen

- Ordner/Projekt sperren

5.6.2 Rechteverwaltung

Der Revit Server bitet selbst keine Rechteverwaltung. Er verwaltet lediglich den Zugriff auf

die verschiedenen Elemente. Falls jemand also eine Anderung an einem Element vornimmt,

wird es bei allen anderen Beteiligten als entliehen angezeigt. Er gilt solange als Entleiher,

bis er das Element an einen anderen Nutzer freigibt oder er das Projekt auf den Server spei-

chert, und er somit die Anderung bestatigt und fur die anderen als aktualisiertes Modell

freigibt. Diese Funktion wird aber lediglich uber den Server verwaltet. Sie ist aber in Revit

selbst bereitgestellt und unterscheidet sich deshalb nicht von der Arbeit an einem dateiba-

sierten Teamprojekt. Hierzu nutzt Revit die weiter oben beschriebenen Bearbeitungsbereiche

und die Einteilung in Elemente. Dadurch gewahrleistet Revit Server eine asynchrone Zu-

sammenarbeit, da die Synchronisation nicht permanent stattfindet, mit einer pessimistischen

Nebenlaufigkeitskontrolle.

14http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/2274-Verwalte2274/2275-Uberblic2275

5.6. Revit Server Administrator 73

5.6.3 Projektverwaltung

Revit Server bietet selbst keine direkte Projektverwaltung. Der Server Administrator kann

eine Ordnerstruktur anlegen, die sich beliebig anpassen lasst (siehe Abbildung 5.14). Diese

sollte jedoch nur in Revit Server Administrator verwaltet werden. Zwar ist die Bearbeitung der

Ordnerstruktur auch im Projektordner im Windows Explorer des zentralen Servers moglich,

wovon jedoch abgeraten wird.

Abbildung 5.14: Im linken Bereich des Revit Server Administrator ist die Ordnerstruktur zu sehen.Hier konnen mit Hilfe der Toolbar neue Ordner angelegt, geloscht, ausgeschnitten, kopiert, eingefugtoder gesperrt werden.

Projekte lassen sich nicht uber den Revit Server Administrator erstellen. Hierzu mussen

Revit-Projekte, in denen die Arbeitsteilung aktiviert ist (siehe Kapitel 3.1.1), auf den Server

in den ensprechenden Ordner gespeichert werden.

Außerdem muss beachtet werden, dass beim Verschieben bzw. beim Kopieren und Einfugen,

die Besitzrechte der Nutzer zuruckgesetzt werden.

5.6.4 Backupverwaltung

In Revit Server selbst lassen sich auch keine Backups von Projektdateien erstellen. Diese

mussen entweder von den Benutzern von den lokalen Dateien selbst angelegt werden oder der

Server Administrator legt Backups des Servers an. Da die Revit Dateien auf dem Revit Server

nicht uberschrieben werden durfen, mussen diese bei einer Wiederherstellung eines Backups

zuvor geloscht werden.

5.6. Revit Server Administrator 74

Eine Moglichkeit in Revit Server selbst ein Backup anzulegen ware, einen neuen Unterordner

zu erstellen und dort eine Kopie des Projektes abzulegen. Allerdings konnen wieder alle

Nutzer auch auf dieses Projekt zugreifen, wenn der Server Administrator nicht das Projekt

in Revit Server Administrator sperrt (siehe Abbildung 5.15).

Abbildung 5.15: In Revit Server Administrator konnen einzelne Projekte oder ein Ordner mit allendarin enthaltenen Unterordnern und Projekten gesperrt werden. Die gesperrten Projekte und Ordnerwerden durch ein vorangestelltes Schloss gekennzeichnet (siehe markiertes Projekt).

Sperren in Revit Server Administrator Das Sperren von Dateien in Revit Server

Administrator dient dazu, das Backups des Servers, auf dem der Revit Server installiert

ist, durchgefuhrt werden konnen oder der Server zu Wartungszwecken heruntergefahren

werden kann. Sperrt man in Revit Server Administrator einen Ordner, so werden alle

Projekte im Ordner und in allen Unterordnern gesperrt. Sollten die Projekte bei ei-

nem Backup nicht gesperrt werden, kann dies zu Problemen fuhren, wenn Anderungen

an der Datei vorgenommen werden, wahrend das Backup der Datei erstellt wird. Die

Backuproutinen des Servers gleichen zwar im Nachhinein ab, ob wahrend der Sicherung

Anderungen angefallen sind, dadurch kann aber der Backup-Vorgang an sich sehr in

die Lange gezogen werden.

Wird ein Projekt in Revit Server Administrator gesperrt, so kann es von niemandem mehr

geoffnet werden (siehe Abbildung 5.16). Sollten Nutzer das Projekt noch geoffnet haben,

konnen sie keine Elemente mehr bearbeiten, von denen sie nicht zum Zeitpunkt der Sperrung

der Entleiher waren. Des Weiteren konnen keine Anfragen auf das Freigeben von Elementen

gestellt oder mit der Zentraldatei synchronisiert werden. Nach Aufheben der Sperre ist das

Weiterarbeiten und Synchronisieren wieder wie gewohnt moglich.

5.7. Revit Server Befehls-Dienstprogramm 75

Abbildung 5.16: Diese Meldung ist zu sehen, wenn eine in Revit Server Administrator gesperrteDatei zu offnen versucht wird.

Das Sperren des gesamten Servers ist dann notwendig, falls ein Backup vom zentralen Server

selbst angelegt werden soll. Dies kann aber auch durch die in Kapitel 5.7.1 beschriebenen

Befehle im Befehlszeilen-Dienstprogramm geschehen. Sollte es notwendig sein, dass eines der

Modelle wiederhergestellt werden muss, ist zuvor eine Sperrung des Modells notwendig.

Es wird allerdings dringend empfohlen den Cache fur dieses Projekt auf allen lokalen Servern

zu leeren, falls auf dem zentralen Server Projektmodelle erstetzt wurden15.

5.7 Revit Server Befehls-Dienstprogramm

Es gibt die Moglichkeit, in Revit Server Befehle uber das Befehlszeilen-Dienstprogramm ein-

zugeben. Das dazu benotigte RevitServerTool wird auf Computern mit Revit im Verzeichnis

< INSTALLDIR >⇒ Program⇒ RevitServerToolCommand

installiert. Auf lokalen und zentralen Servern ist das RevitServerTool unter

< INSTALLDIR >⇒ Tools⇒ RevitServerToolCommand

zu finden. Fur die Eingabe der Befehle ist es von Vorteil, wenn man mit der Eingabe in DOS

vertraut ist.

5.7.1 Revit Server Befehlszeilen-Dienstprogramm zum Sperren und Spei-

chern

Das Revit Befehlszeilen-Dienstprogramm kann dazu verwendet werden, das Sichern der Revit-

Server Projekte zu automatisieren. Dabei ubernimmt das Programm zwar lediglich das Sper-

ren der Projekte nach Zeitplan, damit wird jedoch die eingerichtete Sicherung des gesamten

15Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0013-Erweiter13/0018-Leeren d18 vom 10.10.2011.

5.8. Offline Arbeiten am Teamprojekt 76

Servers unterstutzt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, das Modelle vom Server als RVT-Datei

gespeichert werden konnen16.

Die Moglichen Befehle werden in Anhang C.1 angegeben.

5.7.2 Revit Server Befehlszeilen-Dienstprogramm zur Modellerstellung

Das RevitServerTool kann auch dafur verwendet werden, automatisch lokale Dateien zu er-

zeugen17.

Die Moglichen Befehle werden in Anhang C.2 angegeben.

5.8 Offline Arbeiten am Teamprojekt

Die Arbeit an serverbasierten Modellen wird nicht empfohlen. Wenn es aus irgendwelchen

Grunden jedoch nicht anders moglich ist, entspricht die Vorgehensweise dem des Arbeitens

außerhalb des Buros mit einer dateibasierten Zusammenarbeit (siehe Kapitel 3.1.8). Der Nut-

zer sollte sich im Vorhinein alle Bearbeitungsbereiche, die er fur die Offline-Arbeit braucht,

sperren. Damit ist es moglich, an Elementen dieser Bereiche in der lokalen Datei zu arbeiten.

Die Funktion”auf eigene Gefahr bearbeitbar machen“ gibt es bei servergestutzter Zusam-

menarbeit nicht. Jeder Versuch, nicht zuvor bearbeitbar gemachte Elemente zu andern, endet

in der Fehlermeldung aus Abbildung 5.17.

Abbildung 5.17: Diese Fehlermeldung ist bei fast jeder Aktion zu sehen, die an einer Datei ohneVerbindung zum Revit Server ausgefuhrt wird.

Es sollten unter allen Umstanden die anderen Projektbeteiligten daruber informiert werden,

dass gewisse Teile des Projektes fur die Offline-Arbeit gesperrt sind.

16Vergleiche http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0023-Revit Se23.

17Siehe auch http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0024-Revit Se24.

5.9. Online Arbeiten von außerhalb des Buros 77

5.9 Online Arbeiten von außerhalb des Buros

Eine andere Situation entsteht dann, wenn man zwar außerhalb des Buros arbeitet, aber eine

Internetverbindung zur Verfugung hat. Da dies oft fur Personen gilt, die auf der Baustelle

arbeiten, wird dies auch haufig als”Construction Trailer Problem“, zu deutsch

”Bauwagen

Problem“, bezeichnet (Robert, 2011). Eine Losung ist die Installation von Revit Server auf

dem Laptop. Dieser kann dadurch den lokalen Server ersetzen. Wird er via VPN mit dem

zentralen Server verbunden, kann auf der Baustelle an der zentralen Datei gearbeitet werden.

Allerdings muss hierbei sehr darauf geachtet werden, dass der Server nicht wahrend dem

Synchronisieren heruntergefahren wird. Die weiter oben schon beschriebene Moglichkeit, die

Dateien mithilfe des Revit Server Administrator zu sperren funktioniert zwar, damit sind

allerdings alle anderen Benutzer an ihrer Arbeit mit den serverbasierten Zentraldateien ge-

hindert. Um diesen Umstand zu Umgehen hat Howarth (2011) ein Programm geschrieben,

dass in Kapitel 5.16 vorgestellt wird.

Ein weiterer Anwendungsfall dieser Technik ware der Aufbau eines kostengunstigen Revit

Servers in kleinen Buros (Robert, 2011), da diese Technik nur einen Computer benotigt,

auf dem Windows 7 64bit installiert ist, und auf dem IIS v.7 und Microsoft .NET 3.5 SP1

aktiviert ist.

Die Installation des Revit Server auf Windows 7 64bit beschreiben Baldacchino & Campell

(2011a) in Ihrem Blog. Da Revit Server bei der Installation uberpruft, ob es auf einem Win-

dows Server installiert wird, muss vorab eine Einstellung in der Setup.ini von Revit geandert

werden. Die Zeile

PREREQUISITE = RevitServerOsV erCheck;DOTNET35sp1

muss mit einem vorangestellten Strichpunkt auskommentiert werden. (siehe Abbildung 5.18).

Abbildung 5.18: Die in dieser Abbildung markierte Zeile muss durch einen Strichpunkt auskom-mentiert werden, damit Revit Server auf einem Windows 7 Betriebssystem installiert werden kann(aus (Baldacchino & Campell, 2011a)).

Unfortunately Revit Server administrator is as helpful as a door knob to troubleshoot networ-

king & routing issues and gives you absolutely no hint as to what could be wrong. (Baldacchino

& Campell, 2011a)

5.10. Zusammenarbeit mehrerer Buros 78

In diesem Fall wurde ein Netzwerk mit Windows 7 Betriebssystemen aufgebaut. Dabei kam es

zu dem Problem, dass Revit nach dem Synchronisieren absturzte. Die Server liefen weiterhin

ohne Einschrankungen. Dieses Problem tritt nur bei der Nutzung mit vielen großen Projekten

auf (Baldacchino & Campell, 2011b). Ein kleines lokales Netzwerk auf einer Baustelle sollte

also auf diesem Wege eingerichtet werden konnen.

5.10 Zusammenarbeit mehrerer Buros

Bei der Zusammenarbeit von mehreren Buros wird es in der Regel dazu kommen, dass zwi-

schen mehreren Domanen ein VPN-Tunnel aufgebaut werden muss. Zwar funktioniert das

ublicherweise, dennoch kann ein Fehler auftreten. Wenn der lokale Server keine Verbindung

zum zentralen Server aufbauen kann, liegt dies meist daran, dass er den Namen des Domain

Name System (DNS)-Servers nicht auflosen kann. Eine Losung besteht darin, den Host fur

die Daten des zentralen Servers dem DNS des lokalen Servers hinzuzufugen. Damit kann er

die IP-Adresse des zentralen Servers auflosen18.

5.11 Revit Server und Buzzsaw Sync

Um eine weitere Moglichkeit zu testen, wurde versucht, den Projektordner des zentralen Ser-

vers als Buzzsaw-Sync-Ordner anzulegen. Dies konnte jedoch nicht funktionstuchtig realisiert

werden.

Alle Dateien, die auf dem Revit Server liegen, liegen nicht als .rvt Dateien vor. Sie sind, wie

unter 5.2 beschrieben, in mehrere Dateien aufgeteilt. Dies bringt Vorteile bei der Synchroni-

sation uber Revit Server. Allerdings konnen dadurch die Dateien nicht mehr direkt in Revit

geoffnet werden. Somit stehen somit diese in Buzzsaw-Sync nicht in einem verwendbaren

Format zur Verfugung.

5.12 Wechseln von serverbasiertem zu dateibasiertem Arbei-

ten und umgekehrt

Mit Revit ist es moglich, zwischen dateibasiertem und serverbasiertem Arbeiten zu wechseln.

Unabhangig von der Richtung des Wechsels mussen die gleichen Schritte ausgefuhrt werden.

Beim Offnen einer Zentraldatei mit aktivierter Arbeitsteilung muss nicht wie gewohnt der

Haken bei”Neue lokale Datei erstellen“, sondern stattdessen bei

”von Zentraldatei losen“

18Vergleiche wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se8/0010-Verwalte10/0026-Fehlerbe26.

5.13. Fehler bei den im Rahmen dieser Arbeit vorgenommen Untersuchungen 79

gesetzt werden (siehe Abbildung 5.19). Dannach kann sie an einem beliebigen anderen Ort,

uber den Befehl”Speichern unter“, gespeichert werden. Da beim Speichern einer Datei mit

aktivierter Arbeitsteilung die Option”dies zur neuen zentralen Datei machen“ standardmaßig

aktiviert ist, hat man damit eine neue Zentraldatei an einem anderen Ort erzeugt.

Abbildung 5.19: Beim Offnen einer Zentraldatei, die an einem andern Ort gespeichert werden soll,muss der Haken bei

”von Zentraldatei losen“ gesetzt sein.

5.13 Fehler bei den im Rahmen dieser Arbeit vorgenommen

Untersuchungen

Die Fehler, die sich durch Programmabsturze außerten, hielten sich in Grenzen. Es gab le-

diglich zwei Situationen bei der Arbeit mit Revit, in denen es zu einem Programmabsturz

kam.

- Beenden des Projektes ohne Schließen des Programmes fuhrte zu Absturz!

Einmal sollte ein Projekt geschlossen werden, ohne das Revit selbst geschlossen wurde.

Beim Schließen sollte aber dennoch mit der Zentraldatei synchronisiert werden. Hierbei

sturzte jedoch das Programm ab. Dieser Fehler konnte jedoch nicht reproduziert werden.

- Gleichzeitiges Speichern mehrerer Benutzer fuhrte zu Absturz! Der zweite Fall

ereignete sich, als zwei Nutzer gleichzeitig mit der Zentraldatei synchronisierten. Auch

hierbei handelte es sich um ein einmaliges Ereignis, da bei weiteren Versuchen der Server

immer einen der Nutzer in eine Warteschleife schickte, bis die erste Synchronisation

abgeschlossen war und erst anschließend die zweite Synchronisation startete. Allerdings

sollte durch Absprachen im Team gleichzeitiges Synchronisieren vermieden werden, da

sonst die Synchronisierungszeiten steigen.

5.14. Project Bluestreak 80

- Revit findet den Server nicht per Namen, sondern nur per IP-Adresse! Im

Rahmen dieser Arbeit konnte Revit nie durch Angabe des Servernamens mit dem Revit

Server verbunden werden. Es musste immer die IP-Adresse angegeben werden. Dieses

Problem kann aber laut Baldacchino & Campell (2011a) dadurch behoben werden, dass

die Routereinstellungen angepasst werden, um die Namensauflosung zu korrigieren.

5.14 Project Bluestreak

Autodesk Project Bluestreak ist ein Messengerdienst. An sich bietet Bluestreak die Moglichkeit,

sich mit anderen Bluestreak Nutzern zu vernetzen, diese in Gruppen zu organisieren und

sich mit ihnen uber einen Stream auszutauschen. Insofern unterscheidet es sich nicht von

anderen Messengerdiensten und zahlt damit zu den Programmen, die die Kommunikation

unterstutzen.

Zusatzlich gibt es in Bluestreak noch die Moglichkeit, sich sogennante Apps hinzuzufugen.

Diese unterstutzen dann eine verbesserte Zusammenarbeit an Autodesk Programmen. Damit

konnen auch in Bluestreak Meldungen aus Revit angeziegt werden und daher den in Kap-

titel 3.1.10 beschriebenen Worksharing Monitor ersetzen. Des Weiteren kann Bluestreak bei

der Arbeit mit Revit Server eingesetzt werden.

Bei Bluestreak handelt es sich jedoch um ein Produkt, das standig weiterentwickelt wird.

Es befindet sich noch als Technologie in den Autodesk Labs (siehe Kapitel 7.1.6) und somit

werden standig neue Funktionen implementiert.

5.14.1 Registrierung

Fur die Nutzung von Bluestrewak wird eine Autodesk Kennung benotigt, mit der die Re-

gistrierung auf der Seite bluestreak.autodesk.com moglich ist. Damit ist die Registrierung

abgeschlossen, und die Startseite von Bluestreak (siehe Abbildung 5.20) ist zu sehen.

5.14.2 Apps fur Bluestreak

Als Apps stehen zur Verfugung:

- Autodesk Activity Stream for Revit 2011

- Autodesk Activity Stream for Revit 2012

- Autodesk Bluestreak Desktop

- Autodesk Bluestreak for iPhone, iPod Touch, and iPad

5.14. Project Bluestreak 81

Abbildung 5.20: Ubersicht uber die Startseite des Bluestreak Webclienten. Links oben befindet sicheine Zeile, in der Nachrichten eingegeben werden konnen, darunter der Stream, der sich auch aufGruppenstreams einschranken lasst. Auf der rechten Seite befinden sich von oben nach unten ein Feldmit den aktuellen Nachrichten, ein Feld mit den vernetzten Mitgliedern und ganz unten die Ubersichtuber das Buzzsaw Projekt.

- Autodesk Buzzsaw Files & Notifications

- Autodesk Buzzsaw Files & Notifications [ap- URL only]

- File Sharing

Da Project Bluestreak hauptsachlich fur die Zusammenarbeit in Buzzsaw gedacht ist, sind die

Apps”Autodesk Buzzsaw Files & Notifications“ und das

”File Sharing“ schon von vornherein

aktiviert. Fur diese Arbeit wurden des Weiteren noch die Apps”Autodesk Activity Stream

for Revit 2012“ und das dafur benotigte”Autodesk Bluestreak Desktop“ installiert.

In Autodesk Buzzsaw Files & Notifications wurde die Buzzsaw-Seite”BIMmaster“

(siehe Kapitel 4.1) eingebunden. Ab diesem Zeitpunkt konnten in Bluestreak alle Anderungen

in Buzzsaw mitverfolgt werden.

Die File Sharing-App bietet die Moglichkeit, Daten direkt in Bluestreak abzulegen. Dies

kann entweder in einem eigenen Ordner oder in den Gruppen geschehen. Somit kann man

auch uber Bluestreak Daten austauschen (siehe Abbildung 5.21). Dies bietet sich aber nur

an, wenn man Daten mit Personen austauschen will, die nicht an einem Buzzsaw Projekt

beteiligt sind.

5.14. Project Bluestreak 82

Abbildung 5.21: Ansicht der File Sharing Seite in Project Bluestreak

Mit Autodesk Bluestreak Desktop kann der Stream in ein Fenster auf dem Desktop

angezeigt werden(siehe Abbildung 5.22). Daher kann der Browser abgeschalten werden. Al-

lerdings muss der Autodesk Bluestreak Desktop auf allen Computern installiert werden, auf

denen er eingesetzt werden soll. Des Weiteren muss darauf geachtet werden, das die Anmel-

dedaten nicht gespeichert werden, wenn es sich um einen Computer handelt, den mehrere

Personen nutzen. Der großte Mangel liegt jedoch darin, das sich das Fenster nicht anpassen

lasst. Es ist relativ klein und der rechts oben liegende Knopf fur die Einstellungen dient nur

zur Weiterleitung auf die Bluestreak Seite, auf der eine erneute Anmeldung fallig wird.

Abbildung 5.22: Anzeige der Nachrichten in BlueStreak Desktop, links einmal als kompletter Stream,und auf der rechten Seite als Stream einer ausgewahlten Gruppe (Auswahl erfolgt uber ein Drop-DownMenu, das hier rot umrandet ist).

Der Autodesk Activity Stream for Revit 2012 ist ein sehr gutes Tool, wenn es um

die servergestutzte Zusammenarbeit an einem Revit-Modell geht. In Bluestreak gibt es die

Moglichkeit, Projekte mit einer Gruppe zu verknupfen. Unter dieser Voraussetzung bekom-

men alle Mitglieder der Gruppe einen Hinweis, wenn das zentrale Modell aktualisiert wird.

Es wird sowohl der Start der Synchronisierung, der Abschluss der Synchronisierung, sowie

5.15. Vault 83

auch der Namen des Nutzers und der Kommentar, sofern einer eingetragen wurde, angezeigt.

Außerdem wird mit angegeben, ob Elemente und Bearbeitungsbereiche freigegeben wurden.

Da diese Anwendung Autodesk Bluestreak Desktop voraussetzt, bekommt man die Nachrich-

ten direkt im unteren rechten Teil des Revit-Fensters angezeigt (siehe Abbildung 5.23). Man

kann Anderungen dann auch direkt kommentieren.

Abbildung 5.23: Dieses Pop-Up-Fenster erscheint an der unteren rechten Ecke des Revit-Fensters,wenn Meldungen in Bluestreak vorliegen

5.15 Vault

Autodesk Vault ist ein weiteres Dokumentenmanagementsystem, das im gegensatz zu Buzz-

saw auf einem Server mit Windows Server ab Version 2003 oder einem Computer mit Win-

dows XP oder hoher im eigenen Netzwerk installiert werden kann. Es bietet des Weiteren

eine weitaus bessere Integration in Revit als Buzzsaw.

5.15.1 Allgemeines

Vault wurde ursprunglich fur die Arbeit mit Autodesk Inventor konzipiert, und kommt daher

aus der Projektarbeit des Maschinenwesens. Es stellt eine weitere Moglichkeit dar, Daten auf

einem Server zu verwalten. Allerdings werden hier mehr Formate unterstutzt als in Buzzsaw.

So kann Vault beispielsweise auch direkt in Microsoft Office genutzt werden. Hier steht Vault

dann in der neuen Ribbon-Oberflache (entspricht den Revit Registerkarten) von Outlook,

Excel oder Powerpoint zur Verfugung.Es dient weiterhin der Anzeige uber den aktuellen

Projektstatus19.

5.15.2 Vault und Revit

Seit der Version 2012 von Revit wird Vault durch eine Registerkarte integriert (siehe Abbil-

dung 5.24). Es konnen also Daten von Revit direkt in Vault geladen und aus Vault abgerufen

werden. So konnen zum Beispiel Familien in Vault verwaltet und von dort in Revit geladen

werden.

19http://www.autodesk.de/adsk/servlet/pc/index?id=14951765&siteID=403786.

5.15. Vault 84

Abbildung 5.24: Die Registerkarte”Vault“ in Revit Structure20.

Außerdem unterstutzt Vault inzwischen Revit Server Projekte. Diese konnen also in Vault

verwaltet werden. Der große Vorteil hierbei ist, dass das Modell in Vault automatisch ak-

tualisiert werden kann, wenn es mit dem Revit Server synchronisiert wird. Dies macht das

exportieren und anschließende Hochladen in Vault uberflussig21. Durch diesen Vorgang wird

auch das Rollback der Projekte, das in Revit Server nicht unterstutzt wird, ersetzt. Durch

das Speichern des Modells in Vault stehen die vorherigen Stande als Versionen zur Verfugung

und konnen bei Bedarf wieder auf den Server geladen werden.

Ein weiterer Vorteil von dieser Vorgehensweise ist, dass das Modell nicht mehr in Vault”aus-

geloggt“ werden muss, da die Zugriffsverwaltung vom Revit Server gesteuert wird. Daher

konnen die Projektbeteiligten weiterhin parallel Arbeiten, ohne das Inkonsistenzen entste-

hen. Somit liegen auch die Modelldaten in Vault immer konsistent vor. Außerdem werden

Modellverknupfungen mit ubernommen. Dies ist ein weiterer Vorteil gegenuber Buzzsaw.

So lasst sich das Gesamtprojekt erfassen und die Auswirkungen von Planungsanderungen

analysieren.

Außerdem werden in Vault die Funktionen zur Freigabe von Elementen unterstutzt. Damit

konnen in Vault beispielsweise Familien gezielt fur ein Projekt freigegeben werden. Des Wei-

teren lasst sich Vault nach Revit-Inhalten durchsuchen22.

Es tritt jedoch immer wieder ein Problem auf, wenn Vault auf einem Computer oder Server

installiert wird, auf dem auch der Revit Server installiert ist. Anschließend kann der Re-

vit Server nicht mehr genutzt werden. Dies liegt daran, dass Vault bei der Installation den

”DefaultAppPool“ in den 32bit Modus versetzt. Allerdings benotigt Revit Server fur den Web

Service den 64bit Modus. Wie dieses Problem in den IIS behoben werden kann, wird auf der

Internetseite von Cracking the Vault23 Schritt fur Schritt beschrieben.

20Screenshot aus dem Video http://www.youtube.com/watch?v=0FfuJpaA47Y.21http://images.autodesk.com/emea dach main germany/files/vault family detail brochure us0.pdf.22http://images.autodesk.com/emea dach main germany/files/vault family detail brochure us0.pdf.23http://crackingthevault.typepad.com/crackingthevault/2011/05/revit-server-2012-stops-working-after-

installing-vault-server-2012.html, zuletzt aufgerufen am 7.11.2011.

5.16. Revit Server Monitor 85

5.16 Revit Server Monitor

Der Revit Server Monitor ist ein Programm, das nicht von Autodesk bereitgestellt wird. Es

ist ein von Howarth (2011) bereitgestelltes Tool, das zur Uberwachung der Kommunikati-

on zwischen einem lokalen und dem zentralen Server dient. Dieses Programm ist kostenlos

verfugbar, und auch der Quellcode kann heruntergeladen werden.

Die Entwicklung dieses Programms geschah aus der Notwendigkeit heraus, dass es beim

Herunterfahren des lokalen Servers wahrend einer Synchronisation zu Problemen kommen

konnte. Da die Server in einem Unternehmen sehr selten heruntergefahren werden, richtet

sich dieses Programm hauptsachlich an Nutzer, die von zu Hause aus einen lokalen Server auf

ihrem Rechner eingerichtet haben, und sich von dort aus in ihr Buro verbinden (Howarth,

2011). Dieser Computer wird im normalen Betrieb nach jeder Nutzung heruntergefahren.

Dazu muss es auf dem Computer installiert sein, auf dem der lokale Server eingerichtet ist.

Um zu uberprufen, ob die Server miteinander kommunizieren, verwendet Howarth eine sehr

einfache Methode. Er uberwacht den Datentransfer auf dem Port 808 (Howarth, 2011). Diesen

Port nutzt Revit fur die TCP ubertragung.

Abbildung 5.25: aus (Howarth, 2011): Dies ist das Hauptfenster des Revit Server Monitors. Es zeigtan, ob der lokale Server mit dem zentralen Server kommuniziert.

Die Meldungen, die der Revit Server Monitor anzeigt, wird in Abbildung 5.25 dargestellt.

Wenn des Programm in den Infobereich mimimiert ist, wird der Status uber ein Pfeilsymbol

dargestellt. Dabei ist das Symbol grun wenn der lokale Server ohne Probleme heruntergefahren

werden kann (Abbildung 5.26), beziehungsweise rot, wenn die beiden Server miteinander

kommunizieren (Abbildung 5.27).

Abbildung 5.26: aus (Howarth, 2011): Der grune Pfeil im Windows Infobereich zeigt an, dass derlokale Server gerade nicht mit dem zentralen Server kommuniziert. Das Herunterfahren des lokalenServers verursacht keine Probleme.

Um zusatzlich einen Eindruck zu bekommen, welche Pakete zwischen den Servern verschickt

werden, wurde das Programm Wireshark24 eingesetzt. Dabei wurde festgestellt, das Revit

24http://www.wireshark.org

5.17. Zusammenfassung 86

Abbildung 5.27: aus (Howarth, 2011): Der rote Pfeil im Windows Infobereich zeigt an, dass derlokale Server gerade mit dem zentralen Server synchronisiert. Daher sollte mit dem schließen deslokalen Servers gewartet werden.

wie erwartet nur dann großere Datenpakete versendet, wenn das zentrale Modell aktualisiert

wird. Ansonsten werden standig kleinere Informationen ausgetauscht (siehe Abbildung 5.28).

Abbildung 5.28: Eine Ubersicht uber die von Wireshark aufgezeichneten Pakete, die uber den Port808 laufen. Hier ist auch zu erkennen, dass der Port 808 nur vom Revit Server genutzt wird.

5.17 Zusammenfassung

In diesem Kapitel wurde die Arbeit mit dem Revit Server dargestellt. Es wurde gezeigt,

dass mit dem Revit Server asynchrones Zusammenarbeiten ermoglicht wird, indem einzelne

Elemente in einer Datei fur einen Benutzer bearbeitbar gemacht werden konnen. Daher kann

jeder Nutzer an dem jeweiligen Element Anderungen vornehmen, wahrend andere Nutzer

an anderen Elemente der selben Datei arbeiten. Es wurde aber auch gezeigt, dass fur die

verschiedenen Benutzer keine unterschiedlichen Zugriffsrechte definiert werden konnen.

Im folgenden Kapitel soll nun noch die Zusammenarbeit anhand eines Standarddateiformats

erlautert werden.

87

Kapitel 6

Die Industry Foundation Classes

Um BIM voll nutzen zu konnen, bietet sich die Arbeit mit einem Standardformat an. Dadurch

kann gewahrleistet werden, dass alle Projektbeteiligten auf die vorhandenen Daten zugreifen

und diese auch verwenden konnen. Die Arbeit mit einem proprietaren System scheidet in

allgemeinen schon dadurch aus, dass bei der Vielzahl der Beteiligten in einem Bauprojekt in

den seltensten Fallen alle mit den gleichen Programmen arbeiten. Deshalb wurde zum Beispiel

in Großbritanien der British Standard 1192:2007, Collaborative production of

architectural, engineering ans construction information - code of practice

herausgegeben, der auch schon die Arbeit mit BIM-Modellen berucksichtigt (Richards, 2010).

Außerdem ist die Verwendung von proprietaren Standards nicht wettbewerbsoffen, obwohl

dies in vielen Bauvorschriften gefordert ist.

Einen solchen Standard zu entwickeln hat sich die International Alliance of Interoperability

(IAI) zum Ziel gesetzt. Die Organisation, die sich seit kurzem buildingSMART nennt1, hat

derzeit einen Standard fur den Hochbau in der Version 2x4 entwickelt und will diesen Standard

auf die Bereiche Brucken und Straßen ausweiten (Borrmann et al., 2011c). Der Standard soll

dabei den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks vollstandig und fehlerfrei abbilden (siehe

Abbildung 6.1).

In diesem Kapitel soll der aktuelle Stand der Industry Foundation Classes (IFC) gezeigt

werden. Des Weiteren wird die Datenmanagementsoftware BIMserver.org vorgestellt. Dieses

Programm dient als Austauschschnittstelle fur IFC.

1http://www.buildingsmart.com

6.1. IFC - Der Standard?! 88

Abbildung 6.1: Ubersicht uber die Bereiche, die in den IFC abgedeckt werden2.

6.1 IFC - Der Standard?!

Die IFC wurden auf Basis der objektorientierten Modellierungsprache EXPRESS entwickelt.

Sie entsprechen weitgehend dem Standard for the Exchange of Product model data (STEP),

der in der Automobilindustrie eingesetzt wird. Damit konnen Erfahrungen aus diesem Bereich

mit in die Entwicklung einfließen (Borrmann et al., 2011c).

Da es sich um eine objektorientierte Sprache handelt, werden die Bauteile in Objekten organi-

siert. Dabei wird in Base-Entities und Sub-Entities unterschieden. Die Sub-Entities leiten sich

nach dem Prizip der Vererbung aus den Base-Entities ab, und reprasentieren daher Bauteile

mit erweiterten Eigenschaften (Kinigadner, 2011).

Eine zweite Einstufung wird aufgrund der Ebene der einzelnen Projektgruppen vorgenom-

men. Dabei werden die Elemente, die fur alle Beteiligten relevant sind als Shared Objects

bezeichnet. Die Abstufung geht dann bis zu fachspezifischen Objekten, die nur noch fur ein-

zelne Beteiligte interessant sind. Dieses sind zum Beispiel Elemente des Tragwerks oder der

technischen Gebaudeausstattung. Des Weiteren unterstutzen die IFC die Darstellung von

4D-Modellen (Kinigadner, 2011).

2Abbildung von: Byggforsk, Olof Granlund, NBLN University of California, Stanford University

6.1. IFC - Der Standard?! 89

Um die IFC nutzen zu konnen, mussen die Programme, die beim Modellieren zum Einsatz

kommen, ihre Daten in die jeweligen Objekte umwandeln, und in der Gegenrichtung auch

identifizieren konnen. Dieser Vorgang benotigt jedoch eine gewisse Zeit. Damit ist bei jedem

Austausch auch der zeitliche Faktor mit zu berucksichtigen, da in diesem Zeitraum nicht

weitergearbeitet werden kann. Des Weiteren erfordert dieses Vorgehen eine hohe Genauigkeit

beim Erstellen der Modelle, da nur so gewahrleistet wird, dass die Programme Aufbau und

Positionierung des Bauteils”verstehen“. Andernfalls kommt es bei der Konvertierung zu

einem Verlust von Informationen.

Weitere Bestandteile des Standards sind der International Framework for Dictionaries (IFD),

der beispielsweise Bauteilbibliotheken standardisiert und damit in den IFC besser einsetzbar

macht, und der Information Delivery Manual (IDM), der die Prozesse, wie zum Beispiel den

Datenaustausch und die Kommunikation sowie deren Form standardisiert.

6.1.1 IFC Views

Um den Informationsverlust weiter zu verringern, wurden bei den IFC die IFC-Views ein-

gefuhrt. Diese berucksichtigen nur Teilmengen der Informationen, die den Nutzer der je-

weiligen Gruppe betreffen. Damit kann durch das Austauschen der Daten eines IFC-Views

sichergestellt werden, das alle Beteiligten in dieser Gruppe die gleichen Informationen”sehen“

(Kinigadner, 2011). Außerdem kann die Menge der ausgetauschten Daten reduziert werden,

was einen zeitlichen Vorteil bringt. Außerdem ist die Implementierung eines IFC-Views fur die

Hersteller von AEC-Programmen deutlich einfacher, da nur ein Teil der IFC implementiert

werden muss. Dies bedeutet wiederum eine geringere Fehleranfalligkeit.

6.1.2 Zertifizierung

Die Implementierung des IFC-Standards unterliegt zwar allein den Programmentwicklern,

dennoch wird diese auch von externen Faktoren vorangetrieben. Zum einen mochten viele

Anwender diesen Standard auch in ihren Projekten einsetzen. denn gerade bei großen Pro-

jekten ist der Einsatz eines von allen lesbaren Datenformats von großem Vorteil. Zum Anderen

wird zum Beispiel in Finnland bei offentlichen Ausschreibungen ein IFC-Modell gefordert und

es ist davon auszugehen, dass weitere Lander folgen werden (Kinigadner, 2011).

Da bei diesen Anforderungen sichergestellt werden muss, dass die Schnittstellen der Pro-

gramme dem Standard genugen, hat sich buildingSMART um die Entwicklung eines Zer-

tifizierungssystems bemuht. Bei diesem mussen Standardbeispiele in das Programm sowohl

importiert als auch exportiert werden, ohne einen Informationsverlust zu verursachen.

Die erste Version der IFC erschien 1997. Seitdem befindet sich der Standard in einer per-

manenten Entwicklung. Doch obwohl es seit 2009 die IFC schon in Version 2x4 beta gibt,

6.2. BIMserver 90

wird dennoch weiterhin empfohlen, die Version 2x3 zu implementieren. Der dafur angefuhrte

Grund ist, dass die Version 2x3 die breiteste Unterstutzung aller IFC Versionen hat3.

6.1.3 Anwendung

Die 3D-Modellierung und die Programme zum Arbeiten mit BIM befinden sich in der Ent-

wicklung. Daher ist es schwer, die IFC von Fehlern, wie zum Beispiel dem Verlust von Bezugs-

daten zwischen den Elementen, frei zu halten. Des Weiteren ist der Standard noch immer nicht

vollstandig in allen Programmen implementiert, was die Gebrauchstauglichkeit des Standards

in Frage stellt.

In einem Gesprach mit der BIM-Abteilung der Firma Obermeyer Planen + Beraten4 wur-

de mitgeteilt, das die Anwendung von IFC-Daten noch nicht zufriedenstellend ist. Grunde

hierfur lagen in der noch nicht ausgereiften Zertifizierung, die in der ersten Phase dazu gedient

hat, Interesse zu wecken, und deshalb sehr geringe Anforderungen hatte. Damit konnten die

Programmhersteller die IFC-Schnittstelle sehr einfach implementieren. Des Weiteren wollte

man lange Konvertierungszeiten vermeiden. Außerdem sind die Hersteller noch mit der Ent-

wicklung eigener Formate beschaftigt, um ihre Produkte fur BIM konkurenzfahig zu machen.

Dennoch werden die IFC als einen Standard in der Entwicklung gesehen, der sich etablieren

konnte. Besonders, da die neueren Zertifizierungssysteme schon sehr viel hohere Anforderun-

gen besitzen (Pzrybylo et al., 2011).

Eine Liste von Programmen, die entweder zertifizierte oder auch nicht zertifizierte IFC-

Schnittstellen besitzen, ist auf der der Internetseite http://www.ifcwiki.org zu finden. Die

Liste umfasst sowohl kommerzielle, als auch Freeware oder Open-Source Programme.

Ein weiteres asynchrones Modellverwaltungssystem, das auf IFC aufbaut, wird im folgenden

Abschnitt gezeigt.

6.2 BIMserver

In diesem Kapitel soll der Building Information Modelserver, oder auch kurz BIMserver,

vorgestellt werden. Das Programm wird von www.BIMserver.org zur Verfugung gestellt.

Es handelt sich dabei um ein Open-Source-Programm, das unter der GNU GPLv3 Lizenz

veroffentlicht wird5.

3siehe http://buildingsmart-tech.org/implementation/faq/faq-ifc-implementation, zuletzt aufgerufen am18.10.2011.

4www.opb.de5Die GNU’s Not Unix (GNU) General Public License, Version 3 (GPLv3) Lizenz besagt, dass dieses Pro-

gramm frei genutzt, vervielfaltigt und verbreitet aber nicht geandert werden darf. Weitere Informationenstehen unter http://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.txt zur Verfugung

6.2. BIMserver 91

Der BIMserver ist ein Modellverwaltunssystem. Es konnen also auch nur Teile des Modells

ausgeloggt, abgefragt oder gefiltert werden6. Somit ist bei dieser Struktur, der eine objektre-

lationale Datenbank zugrunde liegt, auch das parallele Arbeiten an einem Modell moglich.

Da diese Teile aber fur das Bearbeiten gesperrt werden mussen, handelt es sich hierbei um

eine pessimistische Nebenlaufigkeitskontrolle (siehe Kapitel 2.1.4).

6.2.1 Technik

Das Hauptziel von BIMserver.org ist, einen freien Open-Source Modellserver fur IFC-

Informationen zu schaffen (Beetz et al., 2010). Der BIMserver besitzt eine modellgetriebene

Architektur7 und basiert auf der Java Plattform (Java 2 Enterprise Edition J2EE). Damit ist

die Installation von BIMserver auf beinahe allen Betriebssystemen moglich. Vor allem muss

er daher nicht auf einer, meist deutlich teureren Server-Umgebung installiert werden.

6.2.2 Datenaustausch

Auch (Kam & Fischer, 2002) kommen zu einem ahnlichem Urteil. Sie bemangeln weiterhin,

dass es dadurch zu unstabilen Ausfuhrungen kommt und die Dateien sehr groß werden. Die

IFC wurden sich zwar sehr schnell entwickeln, dennoch sollten die Stabilitat, die Moglichkeit

des partiellen Datenaustausches und die Modellservertechnologie starker in den Fokus rucken.

Es sei wichtig, die Zuverlassigkeit der IFC zu erhohen.

Abbildung 6.2: Der Informationszuwachs gegenuber dem heutigen Modell durch die Nutzung vonDatenmodellen nach IAI 1997. Aus (Kiviniemi et al., 2005).

Neben diesem Problem beim Austausch von Daten uber verschiedene Formate hinweg, das

durch die IAI in Abbildung 6.2 dargestellt wird, besteht noch das Problem der Speicherung

fur die unterschiedlichen Interessensgruppen. Nach (Kiviniemi et al., 2005) konnen diese

6http://bimserver.org/about/.7http://en.wikipedia.org/wiki/Model-driven architecture.

6.2. BIMserver 92

Probleme durch das Aufspalten des Projektmodells in vier Hauptmodelle beschrieben werden.

Diese waren (siehe auch Abbildung 6.3):

- Das Anforderungsmodell

- Das Designmodell

- Das Produktionsmodell

- Das Wartungs-/Instandhaltungsmodell

Abbildung 6.3: Das Integrated Project Information Model, dass aus den vier Hauptmodellen besteht,aus (Kiviniemi et al., 2005).

Damit stellt sich das Problem, dass in den verschiedenen Modellen Informationen miteinander

verbunden werden mussen (Kiviniemi et al., 2005). Da aber nicht alle Elemente von den

Programmen eine Globaly Unique ID (GUID) bekommen, werden den Instanzen des IFC-

Objekts beim Hochladen auf den Server auf einer objekteigenen Ebene gespeichert. Daher

konnen alle Instanzen eindeutig identifiziert und verwaltet werden (Beetz et al., 2010).

6.2.3 Funktionen

Die Funktionen8 des BIMserver konnen in zwei Kategorien eingeteilt werden. Zum einen

die Funktionen, die fur eine Datenbank typisch sind. Dazu gehort neben dem Im- und Ex-

port von Dateien die Moglichkeit, eine Versionierung auf Objektebene durchzufuhren. Diese

Anderungen werden an alle Nutzer per RSS-Feed gesendet, die sie dann in der webgestutzten

Ansicht im Browser nachvollziehen konnen. Die Smart Authentication ermoglicht dabei, dass

nur die eigenen Bereiche bearbeitbar sind und zusatzliche Bereiche eingeblendet werden

konnen. Die dafur benotigte Multi-User Unterstutzung wird von BIMserver bereitgestellt.

Des Weiteren konnen mittels Geolokation die Modelle mit einem Standort verkupft werden.

8Vergleiche http://bimserver.org/about/features/.

6.2. BIMserver 93

Die zweite Kategorie von Funktionen ware die zum Bearbeiten der IFC-Dateien. Zu diesen

Funktionen gehort beispielsweise die Zusammenfuhrung der einzelnen Modellteile mit dem

Hauptmodell und die Revisionsverwaltung. Diese Anderungen konnen dann mittels Suche

ausfindig gemacht und nachvollzogen werden. Daneben konnen sowohl einfache Filter oder

Abfragen bis hin zu komplexen Abfragen und Regeln, die sich per Java aufrufen lassen, ge-

nutzt werden. Als weitere Funktionen zahlen die Warnhinweise uber den Checkout Status.

Diese sind besonders wichtig, um Inkonsistenzen zu vermeiden, da sie verhindern, dass meh-

rere Benutzer gleichzeitig an einem Element arbeiten.

Um auf die Daten zugreifen und diese verwalten zu konnen, stehen mehrere sogenannte

Interfaces zur Verfugung. Die einfachste Variante ist der Zugriff direkt uber den Browser. Dies

ist durch die Unterstutzung von webGL moglich. Zum anderen kann uber das Webinterface

Simple Object Access Protocol (SOAP) auf die Daten zugegriffen werden. Da jedes IFC-

Object auf dem BIMserver eine Uniform Resource Locator (URL) zugewiesen bekommt,

kann uber Representational State Transfer (REST)9 auch direkt auf Informationen zu einem

spezifischen Object zugegriffen werden.

Als weitere Exportformate stehen ifcXML, CoBIE, CityGML (inklusive GeoBIM Erweite-

rung), Collada (fur SketchUp), KML (fur den Import in Google Earth) und der Google Earth

network link (fur eine direkte Google Earth Verbindung) zur Verfugung. Damit konnen die

Nutzer beispielsweise ihre Datei mit Google Earth verknupfen, so dass die Bauherren zu jeder

Zeit den aktuellen Stand des Modells einsehen konnen (Beetz et al., 2010).

Der BIMserver bietet zudem die Moglichkeit, eine”Clash detection“ auszufuhren. Dabei wird

eine Liste von Objekten ausgegeben, bei denen es zu ungewollten Uberschneidungen kommt.

Um dies umzusetzen, fuhrt der BIMserver eine geometrische Analyse durch10.

Durch die Implementierung von Sub-Projekten ist es moglich, mehrere Varianten eines Ent-

wurfs anzulegen (Beetz et al., 2010).

6.2.4 Ausblick

Auch heute sehen Beetz et al. (2010) die IFC basierten Modellserver im experimentellen

Status, die noch nicht im Projekt-Alltag eingesetzt werden. Es gibt noch weite Felder, in

denen Entwicklungen vorangetrieben werden mussen.

Deshalb arbeitet BIMserver.org derzeit an der Umsetzung von folgenden Erweiterungen11:

9REST ist ein Paradigma unter Programmierern fur Webanwendungen. Da es keine explizite Norm ist, gibtes aber unterschiedliche Definitionen. Es geht dabei darum, auch auf dynamischen Seiten fur jeden Seitenin-halt eine explizite URL vorhanden ist. Vergleiche auch http://de.wikipedia.org/wiki/Representational StateTransfer.

10Vergleiche http://bimserver.org/about/features/.11Vergleiche http://bimserver.org/about/features/.

6.3. IFC und Revit 94

- Rendering von Bildern (Automatisches Rendern von JPG und PNG von jeder Mo-

dellanderung)

- gbXML Export

- Excel Export

- Single Sign-on (kurz SSO, bedeutet, dass ein Benutzer alle Dienste nutzen kann, fur die

er eine Berechtigung besitzt, ohne sich jedes mal neu anmelden zu mussen. Dies gilt

allerdings nur fur den aktuellen Arbeitsplatz. Bei einem Arbeitsplatzwechsel fallt eine

erneute Anmeldung an12.)

- Protokol Speicherung

- OpenID Authentifizierung (OpenID ist ein Standard, der die Anmeldung bei unter-

schiedlichen Web-Portalen mit einer URL-Kennung ermoglicht. Somit mussen Benut-

zername und Passwort in den verschiedenen Applikationen nicht erneut eingegeben

werden13.)

Um diese Ziele zu erreichen, werden auch andere Entwickler aus der ganzen Welt mit in

die Implementierung einbezogen. Da diese Entwickler aus den unterschiedlichsten Bereichen

stammen, wachsen die Funktionen stetig an. In Zukunft soll durch die enge Kooperation mit

den Nutzern auch die Benutzeroberflache des BIMservers immer weiter verbessert werden

(Beetz et al., 2010).

Weitere bekannte Modelserver, wie der Eurostep ModelServer for IFC (EMS), sind auf der

Internetseite http://de.wikipedia.org/wiki/Modelserver gelistet und verlinkt.

6.3 IFC und Revit

In diesem Abschnitt soll untersucht werden, wie die IFC in Revit funktionieren.

6.3.1 IFC Export

Um die Datei in andere Anwendungen zu ubertragen, kann sie in Revit als IFC exportiert

werden. Dazu wurde der IFC Exporter verwendet, der den vorinstallierten Export als IFC

in Revit uberschreibt. Dadurch werden großere Eingriffsmoglichkeiten bei den IFC Export

Einstellungen moglich (siehe Abbildung 6.4).

12http://de.wikipedia.org/wiki/Single Sign-on13http://de.wikipedia.org/wiki/OpenID

6.3. IFC und Revit 95

Abbildung 6.4: Nach der Installation des IFC-Exporter konnen in den IFC-Einstellungen weitereZuweisungen definiert werden.

IFC Exporter von Autodesk Mit dem IFC Exporter hat Autodesk Mitte Septem-

ber 2011 eine neue Erweiterung auf den Markt gebracht, die den verlustfreien Daten-

austausch mit IFC-kompatibler Software gewahrleisten soll14. Die Erweiterung kann

von allen Revit Nutzern unter http://sourceforge.net/projects/ifcexporter/ herunter-

geladen und anschließend installiert werden.

Der IFC Exporter wurde als Open Source-Software unter der LGPL v.2.1 veroffentlicht. Damit

kann er von den Nutzern an die eigenen Bedurfnisse angepasst werden. Laut (Simon, 2011)

kommt Autodesk damit der”Verpflichtung zur Unterstutzung des IFC-Standards“ nach, und

fordert damit den”vollstandigen Datenaustausch innerhalb des BIM-Workflows“.

Um den IFC-Exporter zu testen, wurde das in Revit Architecture erstellte Projekt als IFC

exportiert. Die IFC-Datei wurde anschließend in Grapfisoft ArchiCAD 15 (siehe Kapitel 7.2.1)

und Nemetschek Allplan (siehe Kapitel 7.2.3) geoffnet.

6.3.2 IFC Import

Aus der Bachelorarbeit”Erstellung eines BIM Gebaudemodells mit ArchiCAD“ von (Steger,

2009) am Lehrstuhl fur Computation in Engineering der Technischen Universitat Munchen

ging ein IFC-Modell hervor. Anhand dieses Modells wurde der Import in Revit Architecture

2012 untersucht. Dafur wurde die IFC-Datei auf dem Computer abgelegt und anschließend

Revit Architecture geoffnet. Dort kann man im Revit Menu-Browser unter”Offnen“ auch

14Vergleiche: http://www.autodesk.de/adsk/servlet/item?siteID=403786&id=17823299&linkID=411015,vom 27.10.2011.

6.3. IFC und Revit 96

IFC-Dateien auswahlen (siehe Abbildung 6.5. Nach Navigation zum Ablageort wurde mit

einem Klick auf”Offnen“ gestartet.

Abbildung 6.5: Im Menu-Browser von Revit steht im Punkt”Offnen“ auch das IFC-Format zur

Verfugung

Nach einer Ladezeit von circa 5 Minuten kommt es zu einer Fehlermeldung:”Elemente konnen

nicht verbunden bleiben.“ mit 126 Fehlern (siehe Abbildung 6.6).

Abbildung 6.6: Fehlermeldung beim Offnen der IFC-Datei nach circa funf Minuten.

Bei dem Versuch, sich die Fehler anzeigen zu lassen, kam es zu einer Fehlermeldung, das keine

Ansicht gefunden wurde, in der sich der Fehler anzeigen lasst. Auch das”Erweitern“ der

Fehlermeldung brachte keine Hinweise auf mogliche Fehlerbehebungen (siehe Abbildung 6.7).

Aus diesem Grund wurde versucht, durch bestatigen von”Verbindung zwischen Elementen

aufheben“ zu einem Ergebnis zu kommen. Dies fuhrte allerdings nach kurzer Zeit zu einer er-

neuten Fehlermeldung mit 96 Fehlern, dann erneut mit 86 Fehlern, dann mit 72 Fehlern. Nach

weiterem Bestatigen von”Verbindung zwischen Elementen aufheben“ kam es immer wieder

zu den selben 72 Fehlern. Da dies zu keinem Ziel fuhrte, wurde der Vorgang abgebrochen.

6.4. Zusammenfassung 97

Abbildung 6.7: Das Erweitern der Fehlermeldung gibt keinen Aufschluss, wie der Fehler behobenwerden konnte

Auch in der Bachelorarbeit wurde das mit ArchiCAD 12 erstellte und als IFC-Datei expor-

tierte 3D-Modell anschließend in Revit Architecture geoffnet, um zu sehen, wie die Daten

ubernommen werden. Allerdings wurde damals noch Version 2010 verwendet. Auch hier kam

es zu den Fehlermeldungen, die zur Trennung einiger Elemente aufforderten. Allerdings konn-

te hier das Modell geoffnet werden (siehe Abbildung A.2). Es wurden nur einige Elemente

nicht an der richtigen Stelle angezeigt, wobei angenommen werden muss. dass dies auf das

Trennen der Elemente zuruckzufuhren ist (Steger, 2009).

Dieser Unterschied konnte in der Weiterentwicklung von Revit Architecture liegen. Unter

Umstanden wurden hier Formate entwickelt, die in der IFC-Datei noch nicht enthalten sind.

Dies ist aber insofern argerlich, da nach dem Offnen der IFC-Datei im Allplan IFCviewer

festgestellt wurde, das es sich bei dieser IFC-Datei um die Version 2x3 handelt, die derzeit

auch noch in Revit 2012 implementiert ist.

6.4 Zusammenfassung

in diesem Kapitel wurde der Vorteil eines standardisierten Austauschformats aufgezeigt und

als Beispiel hierfur die IFC vorgestellt. Es wurde gezeigt, dass dieser Standard, obwohl er

der derzeit meist verwendete ist, noch nicht im vollen Umfang eingesetzt werden kann, da es

immer noch Probleme bei der Ubertragung gibt.

Im nachsten Kapitel sollen nun noch einige Programme vorgestellt werden, die in dieser Arbeit

nicht betrachtet wurden aber fur den Einsatz im BIM interessant sind. Dabei werden sowohl

weitere Autodesk Produkte berucksichtigt, wie auch Alternativen von anderen Herstellern

vorgestellt.

98

Kapitel 7

Alternativen

7.1 Weitere Angebote von Autodesk

Neben den bisher in der Masterarbeit gezeigten Software, gibt es noch weitere von Autodesk

bereitgestellte Erweiterungen, Programme und Bibliotheken, die die Arbeit mit Revit Server

erganzen oder ersetzen konnen. Ein Teil davon soll in diesem Abschnitt vorgestellt werden.

Sie eignen sich alle zur Zusammenarbeit mit Revit.

7.1.1 Subscription Extensions

Bei Autodesk Subscription handelt es sich um einen Servicevertrag, der fur einige Autodesk

Produkte erhaltlich ist. Damit erhalt man fur das Produkt unter anderem alle Upgrades

wahrend der Vertragslaufzeit, bekommt einen besseren Support und hat Zugriff auf die Ex-

tensions.

Extensions sind sogenannte Add-Ins fur das jeweilige Programm. Sie geben dem Benutzer

zusatzliche Werkzeuge fur das jeweilige Programm in die Hand, bei denen Autodesk garaniert,

dass sie problemlos mit dem Hauptprogramm funktionieren. Ein in dieser Arbeit vorgestelltes

Add-In ist der Worksharing Monitor aus Kapitel 3.1.10.

Weitere Informationen zu Autodesk Subscription gibt es unter http://www.autodesk.de/

subscription

7.1.2 Autodesk Seek

Unter seek.autodesk.com erhalt man eine große Auswahl an Familien, die in Revit gelden

werden konnen. Viele dieser Familien sind von Produzten bereitgestellt, und erleichtern somit

7.1. Weitere Angebote von Autodesk 99

die Planung. Damit wird ein weiterer Aspekt des BIM, Produkte zu nutzen und somit die

Vorfabrikation zu fordern, abgedeckt.

7.1.3 Navisworks

Navisworks ist ein Programm zur Projektuberprufung und -kontrolle. Es umfasst die drei

Produkte Navisworks Manage, Navisworks Simulate und Navisworks Freedom. Alle diese

Produkte arbeiten auf der Basis von 3D-Modellen, die in verschiedensten Formaten vorliegen

konnen.

Dabei besitzt Navisworks Manage Werkzeuge fur die Ablaufplanung, Visualisierung und Kol-

lisionsprufung. Es enthalt zusatzlich die komplette Funktionalitat von Navisworks Simulate.

Navisworks Simulate unterstutzt die Zusammenarbeit an einem Modell mit Funktionen

zur Markierung, Uberprufung und Kommentierung sowie einem unkomplizierten Zugriff auf

samtliche Projektdaten.

Der kostenlose BIM-Viewer Navisworks Freedom ist zur Anzeige des Gesamtprojektmodells

im erweiterten Team gedacht. Er ist zentraler Bestandteil der Arbeitsablaufe innerhalb der

Navisworks-Familie.

Informationen zu diesem Programm gibt es unter http://www.autodesk.de/navisworks.

7.1.4 Ecotect

Bei Autodesk Ecotect handelt es sich um ein Programm fur die nachhaltige Gebaudeplanung

bei Neubau- und Sanierungsprojekten. Dabei sind web-gestutzte Analysen verschiedener Be-

reiche mit anschließender Visualisierung moglich.

Die Bereiche, die Ecotect dabei unterstutzt, sind:

- Energieanalysen des Gesamtgebaudes

- Thermisches Verhalten

- Wasserverbrauch und Kostenschatzung

- Sonnenstrahlung

- Tageslicht

- Schatten und Reflexionen

7.1. Weitere Angebote von Autodesk 100

In allen Bereichen wird auch der Einfluss aus und auf die Umgebung berucksichtigt. Infor-

mationen zu diesem Programm konnen unter http://www.autodesk.de/ecotect aufgerufen

werden.

7.1.5 Green Building Studio

Autodesk Green Building Studio ist eine Cloud-Losung, um im Entwicklungsprozess ener-

getische Analysen durchzufuhren. In Green Building Studio konnen beispielsweise Vergla-

sungswerte fur Raume berechnet werden, um die Tageslichtanforderungen nach LEED1 zu

erfullen.

Im allgemeinen unterscheidet sich Green Building Studio nicht von Ecotect, außer dass es

fur die Bewertung nach LEED gedacht ist. Somit steht es auch nur in englischer Sprache zur

Verfugung.

Weitere Informationen sind unter http://www.autodesk.com/greenbuildingstudio zu finden.

7.1.6 Autodesk Labs

In den Autodesk Labs werden verschiedene Erweiterungen und Technologien angeboten, die

sich in der Beta-Phase befinden, dass bedeutet, dass sie in einer offentlichen Testphase zur

Verfugung gestellt werden und die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Sie sind kostenlos

verfugbar, jedoch meist nur bis zu einem gewissen Datum. Das in dieser Arbeit vorgestellte

Project Bluestreak (siehe Kapitel 5.14) ist eines der Programme, die in den Labs erhaltlich

sind. Hier sollen nun noch einige andere genannt werden, um einen Uberblick zu schaffen.

Project Vasari

Autodesk Project Vasari ist ein Tool, das fur die Planung von Energiekonzepten eingesetzt

wird. Es unterstutzt dabei Funktionen wie den Ecotect Windtunnel und die automatische

Zonierung des Gebaudes fur energetische Analysen. Die Informationen aus diesen Analysen

konnen anschließend in Revit importiert und dort visualisiert werden.

Als freien Download wird man dieses Produkt noch bis zum 31.03.2012 erhalten. Weitere

Informationen gibt es unter labs.autodesk.com/utilities/vasari/.

1Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) ist eine vom U.S. Green Building Concil heraus-gegebene Klassifizierung fur okologisches Bauen (ahnlich der Deutschen Gesellschaft fur Nachhaltiges Bauen- DGNB). Weitere Informationen konnen unter http://www.usgbc.org/LEED abgerufen werden.

7.2. Programme anderer Hersteller 101

Project Storm

Autodesk Project Storm ist eine Erweiterung fur Revit Structure, die eine Cloud-basierte2

Tragwerksberechnung ermoglicht. Project Storm wird noch bis zum 15.04.2012 als freier

Download in den Autodesk Labs erhaltlich sein. Heruntergeladen werden kann es unter

labs.autodesk.com/utilities/revit storm/.

7.1.7 Cloud Rendering

Cloud Rendering ist, wie der Name sagt, eine weitere Cloud Losung. Da das Rendering an sich

sehr viele Systemresourcen benotigt, bietet das Rendern in der Cloud mehrere Vorteile. Zum

einen stehen in der Cloud sehr leistungsfahige Computer zur verfugung, die das Rendering

schneller ausfuhren konnen. Des Weiteren kann durch das Verlagern des Renderings in die

Cloud wahrend des Vorgangs am eigenen Computer weitergearbeitet werden. Allerdings muss

hier die Zeit, bis das Modell in die Cloud geladen wurde, mit in Betracht gezogen werden,

da diese bei großeren Modellen sehr ins Gewicht fallt. Nach dem Beenden des Renderings

bekommt ist das Ergebnis in der dortigen Datenbank verfugbar. Außerdem kann es nach dem

Beenden des Rendervorgangs zusatzlich per Email verschickt werden.

Das Tool kann online unter der Adresse http://rendering.cloud.autodesk.com genutzt werden,

oder aber auch als Add-Inn fur Revit heruntergeladen werden. Dann ist es direkt in Revit uber

die Registerkarte”Online“ erreichbar. Allerdings muss man zum Verwenden dieses Dienstes

Subscription Kunde sein (siehe Kapitel 7.1.1).

7.1.8 Apps

Wie auch alle anderen Hersteller, bietet Autodesk vermehrt auch Apps fur Smartphones

und Tablets an. Damit lassen sich viele Aufgaben, wie das Betrachten von Planen und

Dreidimensional (3D)-Modellen unterwegs erledigen.

7.2 Programme anderer Hersteller

In diesem Abschnitt sollen noch zwei Programme von anderen Herstellern vorgestellt werden,

die mit Revit vergleichbar sind. Sie sind als alternative Programme zu Revit einsetzbar.

Die Auswahl der zwei Programme erfolgte dadurch, dass beide Programme am Markt weit

verbreitet sind. Da diese nicht ausfuhrlich betrachtet werden konnten, wurde noch eine weitere

Meinungen eingeholt, die aus Erfahrungen mit Teamprojekten berichtet.

2Cloud siehe Kapitel 4.1

7.2. Programme anderer Hersteller 102

7.2.1 ArchiCAD

ArchiCAD ist ein BIM-Programm, dass fur den Einsatz in Architekturburos gedacht ist. Es

wird von der Firma Graphisoft entwickelt. Dieses Programm soll in dieser Arbeit nicht tier-

fergehend untersucht werden. Allerdings wirbt Graphisoft mit der Einfachheit des”weltweit

ersten und nach wie vor einzigen3“ BIM Servers. Deshalb wurde dieser dennoch installiert

und die Grundfunktionen getestet. Als Projekt wurde die IFC-Datei des eigenen Projektes

verwendet, dass wie in Kapitel 6.3.1 beschrieben aus Revit exportiert wurde.

IFC Import in ArchiCAD

In ArchiCAD konnen IFC-Dateien uber den Befehl”Offnen“ ausgewahlt und geoffnet wer-

den. Auf diese Weise wurde auch die selbst erstellte IFC-Datei geoffnet. Das Ergebnis ist in

Abbildung 7.1 und Abbildung 7.2 zu sehen.

Abbildung 7.1: Die 3D-Ansicht des Modells nach dem Import der IFC-Datei in ArchiCAD 15.

Deutlich zu erkennen ist, dass die Elemente zwar weitesgehend ubernommen wurden, aber

dennoch einige gravierende Fehler auftraten. Zum einen wurden die Decken nicht in der rich-

tigen Position platziert, zum anderen wurde der Anschluss einiger Wandteile aus dem Trep-

penhaus nicht ubernommen. Das als Testobjekt eingefugte Bett, dass aus den Revit Familien

stammt, schwebt weit ausserhalb des Gebaudes. Manuelle Anderungen, wie das Verschieben

3http://www.graphisoft.de/produkte/bim server/, vom 27.10.2011

7.2. Programme anderer Hersteller 103

Abbildung 7.2: Die Darstellung des Grundrisses nach dem Import der IFC-Datei in ArchiCAD 15.

der falsch platzierten Elemente, konnten nicht vorgenommen werden. Die entsprechenden

Befehle erscheinen nach Markieren der Elemente weiterhin ausgegraut.

7.2.2 Graphisoft Bim Server

Der Graphisoft BIM Server kam 2009 auf den Markt. Er ist fur alle Besitzer von ArchiCAD

frei erhaltlich. Er kann entgegen dem Revit Server auf den Standard Betriebssystemen eines

Desktopcomputers installiert werden (Windows und OS X). In dieser Arbeit wurde die Da-

tei auf dem Siemens Computer mit dem Windows 7 64bit Betriebssystem installiert (siehe

Kapitel 5.4). Fur weitere Informationen konnen die Einfuhrungsvideos auf der Graphisoft-

Internetseite4 herangezogen werden.

Die Installation

Die Installation verlauft wie eine Standard-Programminstallation unter Windows. Nach dem

Start der Installation und dem Akzeptieren der Lizenzvereinbarungen kann der Installations-

ordner gewahlt werden. Hier empfiehlt es sich, den selben Ordener zu wahlen in dem auch

die ArchiCAD Installation liegt. Der BIM Server kann auch auf einem seperaten Computer

4http://www.graphisoft.de/produkte/bim server/

7.2. Programme anderer Hersteller 104

installiert werden. Dies ist vor allem sinnvollvum Systemresourcen freizuhalten, wenn große

Projekte uber den BIM Server verwaltet werden sollen.

Nach der Wahl des Programmverzeichnisses kann der BIM Server installiert werden. An-

schließend wird mit der Konfiguration des BIM Servers begonnen. Dabei muss zunachst dem

Server ein Name zugewiesen werden (siehe Abbildung 7.3a).

(a) Schritt 1 der BIM Server Konfiguration - Benen-nung des Server Computers.

(b) Schritt 3 der BIM Server Konfiguration - Wahldes Bibliotheken-Speicherorts.

Abbildung 7.3: Die Schritte 1 und 3 der BIM Server Installation.

Ein weiterer Unterschied zum Revit Server besteht darin, dass in den folgenden Schritten

nicht nur der Speicherort fur die Projektdateien bestimmt, sondern auch ein Speicherort fur

die Bibliotheken gewahlt werden kann (siehe Abbildung 7.3b).

(a) Schritt 4 der BIM Server Konfiguration - Anlegendes Administrator-Accounts

(b) Schritt 5 der BIM Server Konfiguration - Kon-figuration des Zugriffs und der Netzwerk-Ports. DieFunktion

”BIM Server zusammen mit dem Betriebs-

system starten“ sollte immer aktiviert werden, damitder Server nicht manuell aktiviert werden muss.

Abbildung 7.4: Die Schritte 4 und 5 der BIM Server Installation.

Anschließend muss noch ein Administrator-Account angelegt werden, da die Verwaltung des

BIM Servers nicht an die Windows Anmeldung gekoppelt ist (siehe Abbildung 7.4a). Des Wei-

7.2. Programme anderer Hersteller 105

teren muss noch die Kommunikation im Netzwerk definiert werden (siehe Abbildung 7.4b).

Soll der BIM Server nur innerhalb eines lokalen Netzwerkes installiert werden, werden kei-

ne Serveradministrationskenntnisse benotigt, da die Voreinstellungen problemlos funktionie-

ren. Wird ein Zugriff uber das Internet gewunscht, sollten die in den uber die Schaltflachen

”Andern“ erreichbaren Dialogboxen von jemanden eingerichtet werden, der Erfahrung im

Umgang mit Netzwerken hat (siehe Abbildung 7.5).

(a) Falls der Zugriff uber das Internet moglichsein soll, muss in diesem Dialogfeld ein qualifizierterDomanenname eingetragen werden.

(b) Falls die vordefinierten Ports belegt sein sollten,kann in den Porteinstellungen ein freier Port gesuchtwerden.

Abbildung 7.5: Die Einstellungs-Dialogboxen zum Schritt 5 der BIM Server Konfiguration

Im sechsten und letzten Schritt der BIM-Server Konfiguration kann noch ein Mail-Server

eingerichtet werden. Uber diesen wird zwar nicht direkt kommuniziert, allerdings konnen alle

Nutzer, fur die ein Mail-Server eingerichtet wurde, einen neues Passwort anfragen, falls sie

ihr gultiges vergessen haben sollten.

BIM Server Kontrollcenter

Nach der Installation konnen die Einstellungen im BIM Server Kontrollcenter noch ange-

passt werden (siehe Abbildung 7.6). Hier kann auch der Server heruntergefahren oder wieder

gestartet werden. Außerdem ist uber das Kontrollcenter der Server-Manager erreichbar. In

diesem konnen die Projekte, Nutzer oder die Rollen definiert werden, zu denen die Nutzer

zugeordnet werden.

Dabei kann in den Rollen genau festgelegt werden, welchen Zugriff die Nutzer auf die ein-

zelnen Bereiche in ArchiCAD haben. Dazu gehoren Einstellungen, zur Elementerstellung,

-bearbeitung oder -loschung, sowie Einstellungen zum Anlegen neuer Geschosse oder die Be-

arbeitung der Ordnerstruktur. Damit konnen neue Nutzer sehr leicht in Rollen eingeteilt

werden, ohne das fur jeden Nutzer alle Optionen eingestellt werden mussen. Die voreinge-

stellten Rollen sind:

- Projektleiter,

7.2. Programme anderer Hersteller 106

- Zeichner,

- Architekt und

- Betrachter.

Abbildung 7.6: Das BIM Server Kontrollcenter.

Anwendung in ArchiCAD

Um die Zusammenarbeit in ArchiCAD 15 kurz zu testen, wurden einige Decken, Wande und

Turen erstellt, ohne Bezug zu einem Projekt zu nehmen. Dabei musste festgestellt werden,

dass die Einrichtung des BIM Servers zwar sehr einfach von der Hand ging und auch die

Ubersicht uber die Projektbeteiligten gut gelost war, jedoch das Arbeiten an sich nicht sehr

intuitiv von der Hand ging. Die Elemente mussten zum Bearbeiten per Rechtsklick uber das

Kontextmenu”reserviert“ (entspricht dem

”entleihen“ in Revit) werden. In Revit ist dies

durch das automatische Entleihen beim Bearbeiten deutlich besser gelost. Die Suche nach

dem richtigen Eintrag im Kontextmenu kostet Zeit und Nerven.

Außerdem ist ArchiCAD mit Warnmeldungen sehr zuruckhaltend. Die Elemente waren vor

dem”Reservieren“ nicht bearbeitbar, ohne dass eine Meldung der Ursache angezeigt wurde.

Auch hier ist Revit deutlich besser ausgestattet. Die Anfragen werden aber dennoch sofort

in ArchiCAD eingeblendet. Diese sind, wie in Abbildung 7.7 zu sehen, grafisch etwas an-

sprechender als in Revit. Allerdings ware es vorteilhafter gewesen, stattdessen etwas an der

Benutzerfreundlichkeit zu optimieren.

7.2. Programme anderer Hersteller 107

Abbildung 7.7: Die Ubersicht uber das Teamprojekt in ArchiCAD 15. Einen guten Eindruck machtdas

”Teamwork“-Fenster an der linken Seite des Hauptfensters, das uber die aktuellen Nutzer und An-

fragen informiert. Trotz diesem und den graphisch aufgearbeiteten Meldungen (Nachricht im rechtenTeil des Fesnters) ist die Handhabung etwas schwieriger als in Revit.

7.2. Programme anderer Hersteller 108

7.2.3 Allplan (nicht untersucht)

Allplan wird von der Firma Nemetschek entwickelt und vertrieben. Es handelt sich hierbei

um ein CAD Programm, dass sowohl 2D als auch 3D Modelle unterstutzt.

(a) Beim Import konnen die einzelnen Objekte aus-gewahlt werden.

(b) Nach dem Import zeigte die Datei die selben Feh-ler wie in ArchiCAD 15.

Abbildung 7.8: Das IFC-Projekt in Nemetschek Allplan. Da es hier zu den selben Fehlern kam wiein ArchiCAD 15, kann darauf geschlossen werden, dass der Fehler beim Export aus Revit entstandenist.

Die Zusammenarbeit mit Allplan konnte in dieser Arbeit nicht untersucht werden, allerdings

existiert ein Netzwerk im CAD-Pool der Architekturfakultat der Technischen Universitat

Munchen. Daher konnten in einem Gesprach mit (Quixtner, 2011) folgende Anhaltspunkte

in Erfahrung gebracht werden:

Allplan bringt fur die Teamarbeit eine eigene Nutzerverwaltung mit. Allerdings wird in All-

plan die Lizensierung und die Nutzer- und Projektverwaltung in zwei voneinander getrennten

Systemen verwaltet. Daher muss jeder neue Nutzer in beide Systeme eingetragen werden. Dies

kann leider nur manuell erledigt werden. Es gibt keine Automatisierung fur diesen Vorgang.

Des weiteren kommt noch hinzu, dass der Nutzer auch im Netzwerk selbst angelegt werden

muss. Damit muss ein Administrator einen neuen Nutzer manuell in drei Systeme eintragen.

Hier ware eine Namensverteilung nach dem Windows-Benutzernamen, wie es bei Revit der

Fall ist, sinnvoll.

Die Systeme lassen außerdem nur 999 Nutzer zu. Dies ist zwar im Buroalltag zumeist ausrei-

chend, allerdings konnte dies bei der Verwaltung von Computerraumen in einer Universitat

nicht mehr ausreichend sein, da hier oft mehr als 999 Studenten einen Zugriff benotigen.

Außerdem kommt es bei der Verwendung in studentischen Computerraumen erschwerend

hinzu, dass die Computer haufig gewechselt werden. Sollte ein Nutzer einmal den Computer

7.3. Zusammenfassung 109

wecheln, ohne sich komplett abzumelden, kann er auf einem andern Computer das Projekt

nicht mehr offnen. Hier sollte es eine Moglichkeit geben, die Sperrung aufzuheben.

Eine weitere Einschrankung ist in der Offlinearbeit zu sehen. Die Nutzer konnen sich die

Dateien nicht auf einem externen Medium speichern, sondern mussen sich das gesamte Projekt

exportieren. Dies konnte deutlich einfacher gelost werden.

Ein weiteres Problem ist, dass es nur zwei verschiedene Benutzergruppen gibt: Administra-

toren und Benutzer. Benutzer konnen dabei nur auf ihre eigenen Projekte zugreifen. Die

Administratoren haben auf alle Projekte Zugriff. Dies ist schon etwas besser als beim Revit

Server, da hier Nutzer eigene Projekte haben konnen. Allerdings lasst sich damit immer noch

keine richtige Nuterverwaltung bewerkstelligen. Auch hier ist die Verwendung in studenti-

scher Umgebung wieder problematisch, da nie zwei Studenten an einem Projekt arbeiten

konnen, ohne den Zugriff auf alle Projekte zu bekommen.

7.3 Zusammenfassung

In diesem Kapitel wurden weitere Programme fur die Zusammenarbeit an einem BIM Projekt

vorgestellt. Diese wurden zwar nicht eingehend analysiert, jedoch wird auch bei einer kurzen

Einschatzung deutlich, dass diese Programme auch noch nicht vollends ausgereift sind. Bei

ArchiCAD sticht die einfache Einrichtung der BIM-Umgebung hervor, die allerdings durch

die wenig intuitive Nutzung des Programms wieder etwas abgeschwacht wird. Bei Allplan

hingegen wird der Eindruck durch die gute Programmstruktur durch die schwierige Verwal-

tung der BIM-Umgebung und deren Einschrankungen bei der Einrichtung der verschiedenen

Nutzer getrubt.

Unabhangig von der Wahl des Systems kommt es noch bei allen zu Einschrankungen in

der Handhabbarkeit. Allerdings zeichnete sich sowohl in den Untersuchungen als auch bei

Gesprachen mit mehreren Nutzern ab, dass Revit eines der intuitivsten Programme mit dem

großten Portenzial fur zukunftige Entwicklungen ist.

Weitere Programme werden außerdem im”BIM Handbook“ vorgestellt (Eastman et al.,

2011).

Im nachsten Kapitel wird nun eine Zusammenfassung der gesamten Arbeit und ein Ausblick

gegeben.

110

Kapitel 8

Zusammenfassung und Ausblick

8.1 Zusammenfassung

In dieser Arbeit wurde ein Uberblick uber einige am Markt erhaltlichen Programme von Au-

todesk gegeben. Dabei wurden die Programme Revit Architecture, Revit Structure, Buzzsaw

und der Revit Server betrachtet.

Es wurde festgestellt, dass sich die Programme sehr intuitiv bedienen lassen und stabil laufen.

Alle Programme konnten fur den vorgesehenen Einsatz problemlos genutzt werden. Allein der

Revit Server ist durch die benotigte Kenntnis von Serverprogrammen nicht uneingeschrankt

von jedem nutzbar. Dennoch lassen sich alle Programme bei der Arbeit mit BIM einsetzen.

Außerdem ist zu sehen, dass viele Entwicklungen vorhanden sind, aber sehr viele Program-

me nur einen Teilbereich des BIM abdecken. Es gibt noch kein universelles Programm, das

allein alle Bereiche abdeckt. Hier sollte Autodesk noch ein besseres Konzept erarbeiten. Dies

geschieht mittlerweile schon in den sogennanten Suiten, die fur die einzelnen Einsatzbereiche

konzipiert werden.

Des Weiteren ist die Integration der vielen Erweiterungen in Revit noch nicht ausgereift.

Hier ware es wunschenswert, wenn die zusatzlichen erweiterungen im Revit Fenster integriert

wurden, wie es beispielsweise bei ArchiCAD 15 mit dem Teamwork-Fenster gelost wurde

(Vergleiche Kapitel 7.2.1). Dies ware vor allem bei dem verwendeten Project Bluestreak

wunschenswert, bei dem sich im aktuellen Stadium nicht einmal das Fenster in der Große

andern lasst. Durch die feste Große, die nicht viel Platz bietet, werden vor allem langere Wort-

wechsel schnell unubersichtlich. Beim Worksharing Monitor hingegen ist es sogar fragwurdig,

ob er noch weiter eingesetzt werden wird, da alle Funktionen, bis auf die Anzeige der gerade

am Modell arbeitenden, mittlerweile direkt in Revit integriert sind. Es ware denkbar und

wunschenswert, dass dies auch mit anderen viel genutzten Funktionen von anderen Erweite-

rungen geschieht.

8.2. Fazit 111

Ein weiterer Verbesserungsvorschlag besteht hinsichtlich der Bearbeitungsbereiche. Hier ware

es wuschenswert, wenn weitere Einstellungsmoglichkeiten vorhanden waren. Diese waren bei-

spielsweise die Moglichkeit, Elemente doppelt Kategorisieren zu konnen. So konnten Bauteile

in die Bearbeitungsbereiche”Rohbau“ und

”Erster Bauabschnitt“ eingeteilt werden. Damit

konnten die Nutzer sich wahlweise den”Rohbau“ oder Elemente des

”Ersten Bauabschnitts“

entleihen. Weitere Moglichkeiten waren kombinierte Zugriffe, wie die Verschneidung oder die

Vereinigung der beiden Bereiche. Diese Moglichkeit ware auch fur die Varianten denkbar.

Die derzeitige Alternative ware, die Bearbeitungsbereiche in alle diese Kategorien aufzutei-

len. Damit wurden Bearbeitungsbereiche wie”Rohbau, Bauphase 1, Variante 1“ entstehen.

Dies ist jedoch sehr unubersichtlich. Außerdem ware es dann wunschenswert, wenn man die

Bearbeitungsbereiche zusammenfassen und so die Elemente nach der Wahl der verschiedenen

Varianten in gemeinsamen Bearbeitungsbereichen ablegen konnte.

8.2 Fazit

Des Weiteren soll nun eine Fazit gegeben werden, wie die analysierten Programme die Arbeit

mit BIM unterstutzen und wie sie in einem Buro eingesetzt werden konnen.

8.2.1 Verwendung in einem BIM Projekt

Ein großer Vorteil an den Revit Produkten ist, dass der Umstieg auf die Arbeit mit einer

dateibasierten oder serverbasierten Zentraldatei die Nutzer ihre Arbeitsweise nicht andern

mussen. Alle Funktionen sind nach wie vor einsatzfahig und die Benutzeroberflache in Revit

bleibt gleich. Die einzige Anderung ist das regelmaßige Synchronisieren mit der Zentraldatei.

Unter Umstanden wird eine genauere Arbeitsweise notwendig, da durch die Beteiligung meh-

rerer Projektmitglieder an einem Modell die eingegebenen Elemente eindeutig sein mussen,

um von den Anderen verstanden zu werden.

Ein Nachteil, Umstieg auf die neuen BIM-Programme mit sich bringt, ist die hohe Anforde-

rung der Programme an die Computer. Der in diesem Projekt verwendetete Laptop ist mit

seiner Ausstattung auch heute noch durchaus gebrauchstauglich (siehe Kapitel 5.4). Dennoch

fiel bei der Arbeit auf, dass das Offnen von Revit und das Bearbeiten eines Revit Modells

außerst schwerfallig vonstatten ging. Es konnten zwar alle Aufgaben erledigt werden, dennoch

kam es immer wieder zu kleinen Aussetzern, die sich vor allem durch kurzes Stocken bei der

Navigation durch ein Modell außerten. Dies ist jedoch ein Problem, dass das Arbeiten mit

großen Modellen generell mit sich bringt.

Außerdem muss Autodesk an der IFC-Unterstutzung arbeiten. Denn trotz der vorhandenen

Schwierigkeiten werden die IFC als Standard vorangetrieben. In Finnland wird seit Oktober

8.3. Ausblick 112

2007 bei offentlichen Projekten die Verwendung von IFC vorgeschrieben. Weitere Lander,

wie Danemark, Norwegen und die Niederlande wollen folgen. Spatestens wenn das Vorhaben

in den USA, einen National BIM Standard (NBIMS1) zu schaffen, werden die IFC in allen

Projekten eingesetzt werden (Borrmann et al., 2011c).

8.2.2 Einsatz in einem Buro

Fur kleinere Buros mit weniger als 10 Mitarbeitern empfiehlt sich die Arbeit allein mit Re-

vit. Die Funktionen, die die dateibasierte Zentraldatei mit sich bringt sind in einem kleinen

Netzwerk vollkommen ausreichend. Fur den Datenaustausch wurde sich Autodesk Buzzsaw

anbieten. Autodesk Vault ist fur kleine Buros eigentlich zu groß, da es einen eigenen Server-

Administrator benotigt. Die Verwaltung einzelner Dateien auf einem Laufwerk ohne Doku-

mentenmanagementsystem reicht dort meistens aus. In mittelstandischen Unternehmen mit

mehr als 10 Mitarbeitern an einem Standort konnte sich unter Umstanden aber schon die

Investition in die kleinste Version von Vault, dem Vault Worksharing, lohnen.

Der BIM Server von Graphisoft kann eine Alternative fur die Arbeit mit Autodesk Produkten

sein. Er verbindet durch die integrierte Nutzerverwaltung die Moglichkeiten des asynchronen,

parallelen Arbeitens mit denen des Datenaustausches an Dritte. Allerdings muss auf die

weiter oben schon angesprochene niedrigere Benutzerfreundlichkeit im Vergleich mit Revit

hingewiesen werden.

Außerdem konnte Autodesk in Zukunft einen Vorteil mit seinen Programmen genießen. Durch

die Entwicklung der IFC und von Modellservern, die IFC-Daten verwalten konnen, wird dies

zum Standard fur den Austausch von Modelldaten werden. Dadurch wurde sich die Arbeit

mit den Autodesk Produkten anbieten, da sie fur die Arbeit innerhalb eines Unternehmens

besser geeignet sind. Der Austausch mit anderen Unternehmen wird uber IFC stattfinden.

Damit wird die Nutzung eines BIM Servers, wie ihn Graphisoft anbietet, uninteressant.

Die Arbeit mit dem Revit Server lohnt sich fur alle Unternehmen, die Revit-Dateien an meh-

reren Orten gleichzeitig asynchron bearbeiten mochten und die finanziellen Mittel besitzen,

einen Mitarbeiter fur die Verwaltung des Servers einzustellen. Dabei sollte auch die Investition

in eines der Vault Produkte uberlegt werden.

8.3 Ausblick

Das die BIM Technologie noch nicht vollkommen in der AEC Industrie eingesetzt wird, kann

am Beispiel des Al Ain Hospital gezeigt werden. Dieses Projekt wurde mit BIM geplant

und hat im Jahr 2010 den BIM Award von Autodesk dafur erhalten. Geehrt wurden da-

1http://www.wbdg.org/bim/nbims.php

8.4. Weiterfuhrende Literatur 113

mit die besonders herausragenden Leistungen im Bereich BIM. Allerdings wurden auch hier

Einschrankungen hingenommen. In den beteiligten Firmen Faust Consulting Architekten +

Ingenieure2 mit der Muttergesellschaft Obermeyer Planen + Beraten3 haben nur die Planung

bis zur Ubergabe an den Generalunternehmer ubernommen. Daher wurden keine Schal- und

Bewehrungsplane erstellt. Außerdem wurde zwar die TGA-Planung mit ubernommen, aber

hier wieder mit dateibasiertem Austausch gearbeitet (Steinert, 2010). Der Einsatz von BIM

wird sich jedoch in den kommenden Jahren durchsetzen.

Die Moglichkeit der direkten Massenermittlung und das automatisierte Erzeugen von Ausstat-

tungslisten sowie die permanente Kontrolle von Flachen und Kosten, die immer auf Grund-

lage aktueller Daten ermittelt werden, sind fur das Planungsteam, den Auftraggeber und fur

Ausfuhrungsseite von großem Nutzen. Fur die Zukunft wird eine durchgangige Kostenplanung

auf der Basis von Kostenelementen und Kostenstammdaten angestrebt. (Steinert, 2010)

8.4 Weiterfuhrende Literatur

Weitere Literatur fur die Arbeit mit einer BIM Umgebung zeigt Brad Hardin in seinem Buch

”BIM and Construction Management“. Dort wird erlautert, wie BIM heute schon funktioniert

und zeigt Beispiele, die auf Verwendung von Revit Architecture 2010, Google SketchUp und

Adobe Acrobat Pro beruhen (Hardin, 2009).

Des Weitern kann das”BIM Handbook“ von Chuck Eastman et al. empfohlen werden. Dort

wird der allgemeine Umgang mit BIM gezeigt, aufgeschlusselt auf die drei Bereiche des AEC.

Außerdem dient es Eastman, der Professor am Georgia Institute of Technology ist, als Lehr-

buch (Eastman et al., 2011).

2www.faust-consult.de3www.opb.de

114

Anhang A

Plane und Abbildungen

A.1 Bachelorarbeit: Erstellen eines 3D-Modells mit Archi-

CAD. von Steger (2009)

Abbildung A.1: Das Gebaude 1 der Technischen Universitat Munchen in ArchiCAD. Aus (Steger,2009).

A.2. Wohnhaus Konrad-Celtis-Straße, Munchen 115

Abbildung A.2: Das Gebaude 1 der Technischen Universitat Munchen als IFC-Import in Revit. Aus(Steger, 2009).

A.2 Wohnhaus Konrad-Celtis-Straße, Munchen

Abbildung A.3: Das Haus in der Konrad-Celtis-Straße in Munchen, Sud-West-Ansicht.

A.2. Wohnhaus Konrad-Celtis-Straße, Munchen 116

Abbildung A.4: Der vorliegende Grundriss des Wohnhauses in der Konrad-Celtis-Straße, Munchen.

118

Anhang B

Begriffe zur Arbeitsteilung

Tabelle B.1: Begriffe zur Arbeitsteilung aus (Biant, 2011c)

Begriff Beschreibung

Arbeitsteilung Eine Entwurfsmethode, bei der mehrere Mitglieder ei-

nes Teams gleichzeitig an demselben Projektmodell ar-

beiten konnen.

Zentrales Projektmodell Das Master-Projektmodell fur ein Projekt mit Ar-

beitsteilung. Im der zentralen Projektmodell werden

die aktuellen Besitzerinformationen fur alle Elemen-

te im Projekt gespeichert, und sie dient als Vertei-

lungszentrale fur alle Anderungen, die in dieser Da-

tei veroffentlicht werden. Alle Benutzer speichern ih-

re eigenen lokalen Kopien des zentralen Projektmo-

dells, arbeiten lokal und synchronisieren ihre Dateien

dann mit dem zentralen Produktmodell, damit ihre

Anderungen anderen Benutzern zur Verfugung stehen.

Fortsetzung auf nachster Seite

119

Tabelle B.1 – Fortsetzung von vorheriger Seite

Begriff Beschreibung

Lokales Modell Eine Kopie des Projektmodells, die auf dem Computer

des Teammitglieds gespeichert ist, das an dieser Da-

tei arbeitet. Wenn die Arbeit am Projekt mithilfe der

Arbeitsteilung unter den Mitgliedern des Teams auf-

geteilt wird, verwendet jedes Teammitglied ein lokales

Modell fur die Arbeit am jeweiligen Bearbeitungsbe-

reich (dem funktionellen Bereich). Die Teammitglie-

der speichern ihre Anderungen regelmaßig im zentra-

len Projektmodell, sodass ihre Kollegen die neuesten

Projektinformationen sehen und in ihre lokalen Mo-

delle ubernehmen konnen.

Bearbeitungsbereich Eine Sammlung von Elementen in einem Projekt.

Architecture/Structure

Bearbeitungsbereiche sind in der Regel eigenstandige

Funktionsbereiche wie Innen, Außen, Grundstuck oder

Parkplatze.

MEP

Bearbeitungsbereiche sind in der Regel eigenstandige

Funktionsbereiche wie Innen, Außen, Grundstuck oder

Parkplatze.

Wenn Sie die Arbeitsteilung aktivieren, konnen Sie ein

Projekt in Bearbeitungsbereiche aufteilen, wobei ver-

schiedene Teammitglieder fur die einzelnen Bearbei-

tungsbereiche verantwortlich sind.

Aktiver Bearbeitungsbereich Der Bearbeitungsbereich, dem neue Elemente hinzu-

gefugt werden. Der Name des aktiven Bearbeitungsbe-

reichs wird auf der Registerkarte Zusammenarbeit →Gruppe Bearbeitungsbereiche oder in der Statusleiste

angezeigt.

Fortsetzung auf nachster Seite

120

Tabelle B.1 – Fortsetzung von vorheriger Seite

Begriff Beschreibung

Entleihen von Elementen Mithilfe dieses Verfahrens konnen Sie Elemente bear-

beiten, ohne deren Besitzer zu sein. Wenn es fur das

Element keinen Besitzer gibt, wird die Berechtigung

zum Entleihen automatisch gegeben. Wenn ein ande-

res Teammitglied das Element gerade bearbeitet, ist

dieses Teammitglied der Besitzer, und Sie mussen ei-

ne Anforderung stellen oder warten, bis das Element

freigegeben wird, damit Sie es entleihen konnen.

Datei mit Arbeitsteilung Ein Revit-Projekt, fur das Bearbeitungsbereiche akti-

viert wurden.

Datei ohne Arbeitsteilung Ein Revit-Projekt, fur das keine Bearbeitungsbereiche

aktiviert wurden.

Zusammenarbeit Mehrere Teammitglieder arbeiten gemeinsam an dem-

selben Projekt. Diese Teammitglieder konnen unter-

schiedliche Disziplinen vertreten und an verschiede-

nen Standorten arbeiten. Mogliche Vorgehensweisen

fur die Zusammenarbeit sind Arbeitsteilung und ver-

knupfte Modelle.

Serverbasierte Arbeitsteilung Eine Methode der Arbeitsteilung, bei der das zentra-

le Projektmodell in einer Datei auf einem zentralen

Server gespeichert ist, der uber ein WAN mit einem

lokalen Server kommuniziert.

Dateibasierte Arbeitsteilung Eine Methode der Arbeitsteilung, bei der das zentrale

Projektmodell in einer Datei an einem Speicherort im

Netzwerk gespeichert ist.

Zentraler Server Auf dem zentralen Server wird die zentrale Projektda-

tei gespeichert. Dieser Server kommuniziert uber ein

WAN mit den lokalen Servern.

lokaler Server Der Server am lokalen Standort.

C.1. Befehle fur das Sperren 121

Anhang C

Befehle des RevitServerTool

C.1 Befehle fur das Sperren

Tabelle C.1: Befehle zum Sperren aus (Biant, 2011a)

Befehle Ergebnis

-l, -lock Sperrt das angegebene Element.

-u, -unlock Entsperrt das angegebene Element.

-c, -cancelLock Bricht einen laufenden Sperrvorgang fur das angege-

bene Element ab.

-a, -alllocks Zeigt alle gesperrten und zu sperrenden Elemente und

ihren Status an.

-v, -verifyLocks Uberpruft, ob die Sperrdatenbank fehlerfrei ist.

Optionen Ergebnis

-s, -server Fuhrt die angegebene Aktion auf dem Server aus.

-f, -folder < Pfad > Fuhrt die angegebene Aktion im angegebenen Ordner

aus.

-m, -model < Pfad > Fuhrt die angegebene Aktion fur das angegebene Mo-

dell aus.

-r, -recreate Erstellt die Sperrdatenbank neu, wenn sie beschadigt

ist.

Fortsetzung auf nachster Seite

C.2. Befehle zur Modellerstellung 122

Tabelle C.2 – Fortsetzung von vorheriger Seite

Optionen Ergebnis

< Pfad > Dies ist ein Wert fur eine Option. Ordner- oder Mo-

dellpfad relativ zum Revit Server-Projektverzeichnis:

C : \ProgramData\Autodesk\RevitServer\Projects.

(Dies ist der Standardpfad. Der Pfad wird wahrend

der Installation bestimmt.)

So sperren Sie einen Ordner namens ”2011 Hospital Project\ Building 1”

RevitServer -lock -folder ”2011 Hospital Project\ Building 1”

oder

RevitServer -l -f ”2011 Hospital Project\ Building 1”

So sperren Sie ein Modell mit dem Namen ”As-Built complex” in einem Ordner namens

”2011 Hospital Project”

RevitServer -lock -model ”2011 Hospital Project\ As-Built complex.rvt”

oder

RevitServer -l -m ”2011 Hospital Project\ As-Built complex.rvt”

C.2 Befehle zur Modellerstellung

Tabelle C.3: Befehle zur Modellerstellung aus (Biant, 2011b)

Befehl Ergebnis

l, createLocalRvt Erstellt ein lokales Modell aus dem angegebenen ser-

verbasierten zentralen Modell.

Optionen Ergebnis

< Modellpfad > Modellpfad relativ zum Revit Server-

Projektverzeichnis

Fortsetzung auf nachster Seite

C.2. Befehle zur Modellerstellung 123

Tabelle C.4 – Fortsetzung von vorheriger Seite

Optionen Ergebnis

-d, -destination Pfad, der den Speicherort und den Dateinamen fur

die neue Modell angibt. Absolute, relative und UNC-

Pfade werden unterstutzt. Standardmaßig wird das

neue Modell im Arbeitsverzeichnis des Benutzers er-

stellt. Beispiel: C : \Benutzer\ < Benutzername >

\Document\RevitServerTool\ < Modellname >

.rvt

Anmerkung Wenn der Name des neuen Modells

nicht im Zielpfad angegeben wird, wird standardmaßig

der Name des serverbasierten zentralen Modells ver-

wendet.

-s, -server Name des Revit Servers. Wenn die Umgebung fur die

Verwendung eines bestimmten Revit-Servers konfigu-

riert ist, wird standardmaßig der Name dieses Servers

verwendet.

-o, -overwrite Uberschreibt das Zielmodell, wenn dieses bereits vor-

handen ist.

Verwendung Ergebnis

RevitServerTool

createLocalRV T

< Modellpfad >

Erstellt eine lokale Kopie des angegebenen Modell-

pfads im personlichen Verzeichnis des Benutzers, wo-

bei der in der Umgebungsvariablen definierte Server-

name und der im Betriebssystem definierte Benutzer-

name verwendet werden.

RevitServerTool

createLocalRV T

< Modellpfad > [−destination < path >]

[server < Servername >]

[−overwrite]

Erstellt eine lokale Kopie des angegebenen Modell-

pfads vom angegebenen Revit-Server unter dem Ziel-

pfad.

So erstellen Sie ein lokales Modell namens ”As-Built complex.rvt”:

RevitServerTool createLocalRvt -d ”2011 Hospital Project\ As-Built complex.rvt” -s

”SERVER01” -o

C.2. Befehle zur Modellerstellung 124

oder

RevitServerTool l -d ”2011 Hospital Project\ As-Built complex.rvt” -s ”SERVER01” -o

125

Anhang D

Compact disc

Auf der beigefuegten CD befindet sich folgender Inhalt:

- Diese Dokumantation als PDF

- Das erstellte Projekt als Revit Datei (ohne Arbeitsteilung)

- Das erstellte Projekt als IFC-Datei

LITERATURVERZEICHNIS 126

Literaturverzeichnis

Baldacchino, D. & Campell, S. (2011a). Do U Revit - Revit Server goes Desktop. http:

//do-u-revit.blogspot.com/2011/04/revit-server-goes-desktop.html. zuletzt abgerufen am

13.10.2011.

Baldacchino, D. & Campell, S. (2011b). Do U Revit - Revit Server is Desktop no more. http://

do-u-revit.blogspot.com/2011/08/revit-server-is-desktop-no-more.html. zuletzt abgerufen

am 13.10.2011.

Baumgartel, T., Borrmann, A., Gunther, W. A., Juli, R., Klaubert, C., Lederhofer, E., Mack,

J. & Willberg, U. (2011). Bauen heute und morgen. Springer Berlin Heidelberg. In:

Willibald A. Gunther and Andre Borrmann and (Hrsg.), Digitale Baustelle - innovativer

Planen, effizienter Ausfuhren, Werkzeuge und Methoden fur das Bauen im 21.Jahrhundert.

Beetz, J., de Laat, R., van Berlo, L. & van den Helm, P. (2010). Towards an Open Building

Information Model Server. Paper, Eindhoven University of Technology. Report on the

progress of an open IFC framework.

Biant, M. (2011a). Befehle zum sperren. http://wikihelp.autodesk.com/Revit/deu/2012/

Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/0023-Revit Se23.

zuletzt abgerufen am 13.10.2011.

Biant, M. (2011b). Befehle zur Modellerstellung. http://wikihelp.autodesk.com/Revit/

deu/2012/Help/0000-Revit Ad0/0002-Revit Se2/0008-Revit Se8/0010-Verwalte10/

0024-Revit Se24. zuletzt abgerufen am 13.10.2011.

Biant, M. (2011c). Begriffe zur Arbeitsteilung. http://wikihelp.autodesk.com/

Revit/deu/2012/Help/0000-Revit-Be0/2214-Zusammen2214/2269-Arbeiten2269/

2270-Ueberblic2270/2271-Begriffe2271. zuletzt abgerufen am 08.08.2011.

Borrmann, A. (2007). Computerunterstutzung verteilt-kooperativer Bauplanung durch In-

tegration interaktiver Simulationen und raumlicher Datenbanken. Dissertation, Lehrstuhl

fur Computation in Engineering, Technische Universitat Munchen.

LITERATURVERZEICHNIS 127

Borrmann, A. (2011). Produktmodell-Server. Springer Berlin Heidelberg. In: Willibald

A. Gunther, Andre Borrmann (Hrsg.), Digitale Baustelle - innovativer Planen, effizienter

Ausfuhren - Werkzeuge und Methoden fur das Bauen im 21.Jahrhundert.

Borrmann, A., Liebich, T. & Juli, R. (2011a). BIM im kooperativen Bauwerksentwurf. Sprin-

ger Berlin Heidelberg. In: Willibald A. Gunther, Andre Borrmann (Hrsg.), Digitale Bau-

stelle - innovativer Planen, effizienter Ausfuhren - Werkzeuge und Methoden fur das Bauen

im 21.Jahrhundert.

Borrmann, A., Liebich, T. & Juli, R. (2011b). Building Information Modeling - Eine Begriffs-

erklarung. Springer Berlin Heidelberg. In: Willibald A. Gunther, Andre Borrmann (Hrsg.),

Digitale Baustelle - innovativer Planen, effizienter Ausfuhren - Werkzeuge und Methoden

fur das Bauen im 21.Jahrhundert.

Borrmann, A., Liebich, T. & Juli, R. (2011c). Die Industry Foundation Classes - Ein offener

BIM-Standard. Springer Berlin Heidelberg. In: Willibald A. Gunther, Andre Borrmann

(Hrsg.), Digitale Baustelle - innovativer Planen, effizienter Ausfuhren - Werkzeuge und

Methoden fur das Bauen im 21.Jahrhundert.

Bretschneider, D. (1998). Modellierung rechnergestutzter, kooperativer Arbeit in der Trag-

werksplanung. Dissertation, Ruhr-Universitat Bochum.

Brumm, H. (2010). Revit Clinic - Preventive and Rehabilitative BIM Care. http://revitclinic.

typepad.com/my weblog/2010/10/10-things-to-know-about-revit-server.html. zuletzt ab-

gerufen am 05.11.2011.

Day, M. (2010). Revit Server. http://aecmag.com/index.php?option=content&task=

view&id=395. zuletzt abgerufen am 07.10.2011.

Eastman, C., Teicholz, P., Sacks, R. & Liston, K. (2011). BIM Handbook, A Guide to Buil-

ding Infromation Modeling for Owners, Managers, Designers, Engineers, and Contractors

(Second Aufl.). John Wiley & Sons, Inc.

Hannus, M. (1998). Islands of Automation in Con- struction. http://cic.vtt.fi/hannus/

islands/index.html. zuletzt abgerufen am 08.10.2011.

Hardin, B. (2009). BIM and Construction Management. Wiley Publishing, Inc., Indianapolis,

Indiana. Proven Tools, Methods, and Workflows.

Hauschild, T. (2003). Computer Supported Cooperative Work - Applikationen in der Bau-

werksplanung auf Basis einer integrierten Bauwerksmodellverwaltung. Dissertation, Ruhr-

Universitat Bochum.

Howarth, R. (2011). [Revit] Running a local Revit Server on Windows 7 savely - free utili-

ty. http://blog.rodhowarth.com/2011/05/revit-running-local-revit-server-on.html. zuletzt

abgerufen am 09.10.2011.

LITERATURVERZEICHNIS 128

Jernigan, F. (2008). BIG BIM little bim. 4Site Press, Salisbury, Maryland.

Johansen, R. (1988). Groupware: Computer Support for Business Teams. Groupware: Com-

puter Support for Business Teams.

Kam, C. & Fischer, M. (2002). PM4D Final Report. Technical report tr143, CIFE, Stanford

Universitiy.

Kinigadner, J. (2011). Analyse und Funktionsbeschreibung von BIM-Server-Technologien.

Bachelorarbeit, Fachgebiet Computergestutzte Modellierung und Simulation, Technische

Universitat Munchen.

Kiviniemi, A., Fischer, M. & Bazjanac, V. (2005). Integration of Multiple Product Models:

IFC Model Servers as a Potential Solution. Paper, In: 22nd CIB-W78 Conference on

Information Technology in Construction.

Mellor, J. (2011). Nutzen und Chancen der 3D-Planung im Ingenieurburo. Vortrag auf dem

Nemetschek Expertenforum am 23.05.2011 im Nemetschek-Haus, Munchen.

Pzrybylo, J., Egger, M. & Losch, P. (2011). Gesprach mit der BIM Abteilung von Obermeyer

Planen und Bauen, am 4.8.2011.

Quixtner, A. (2011). Gesprach mit dem Administrator des CAD-Pools der Fakultat fur

Architektur an der Technischen Universitat Munchen, am 10.10.2011.

Richards, M. (2010). Building Information Managemnet. British Standard Institution. A

Standard Framework and Guide to BS 1192.

Robert (2011). don’t think: Do Revit - Taking Revit Server”off-road“. http://dorevit.

blogspot.com/2011/05/taking-revit-server-off-road.html. zuletzt abgerufen am 13.10.2011.

Simon, T. (2011). BIM Blog - Informationen zu Revit, Civil 3D und weiteren Au-

todesk BIM Losungen. http://bimblog.typepad.com/autodesk bim blog/2011/09/

autodesk-revit-ifc-exporter-code-ab-sofort-als-open-source-software-verf%C3%BCgbar.

html. zuletzt abgerufen am 27.10.2011.

Steger, P. (2009). Erstellen eines 3D-Modells mit ArchiCAD. Bachelorarbeit, Lehrstuhl fur

Computation in Engineering, Technische Universitat Munchen.

Steinert, S. (2010). Das Al Ain Hospital - Ein Beispiel fur die durchgangige Nutzung von BIM

in der Planung. Springer Berlin Heidelberg. In: Willibald A. Gunther, Andre Borrmann

(Hrsg.), Digitale Baustelle - innovativer Planen, effizienter Ausfuhren - Werkzeuge und

Methoden fur das Bauen im 21.Jahrhundert.

Steinmann, R. (2011). IFC-Modelle - Basis von Planen und Statik. Vortrag auf dem Nemet-

schek Expertenforum am 23.05.2011 im Nemetschek-Haus, Munchen.

Eidesstaatliche Erklarung

Hiermit erklare ich, dass ich die vorliegende Master-Thesis selbststandig angefertigt habe.

Es wurden nur die in der Arbeit ausdrucklich benannten Quellen und Hilfsmittel benutzt.

Wortlich oder sinngemaß ubernommenes Gedankengut habe ich als solches kenntlich gemacht.

Ich versichere außerdem, dass die vorliegende Arbeit noch nicht einem anderen Prufungsverfahren

zugrunde gelegen hat.

Munchen, 14. November 2011

Fabian Ritter

Fabian Ritter