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Pflfigers Archly, Bd. 268, S. 148--i67 (1958) Aus dem Physiologischen Insti~ut der Tierarztlichen Hochschule Hannover Untersuchungen fiber das extraeelluliire Fliissigkeitsvolumen und die Thiosulfat-Totalclearanee waehsender Sehweine Von W. v. ENGELHARDT und H. HORNICKE Mit 5 Textabbildungen (Eingegangen am 12. August 1958) Seit CLAVDn B~ARI) 4 wird die Gesamtk6rperflfissigkeit in zwei Anteile gegliedert: das Zellwasser und die extraee]luli~re Flfissigkeit -- alas sogenannte milieu int6rieur. Untersuchungen fiber das KSrperwasser und seine Unterteflungen gewinnen in Physiologie und Klinik zunehmend an Bedeutung. Die Kenntnisse auf 4iesem Gebiet dienen als Grundlage ffir Diagnostik un4 Therapie tier StSrungen des Wasser- und Mineralhaushaltes und ffir die indirekte Bearbeitung yon Problemen tier Ern~hrung und Kon- stitutionsforsehung. Beim Schwein liegen bereits eine Reihe yon Untersuehungen fiber das Ges~mtk6rperwasser vor (K~AYB~LL 3° 1953, CLAWSO~ 11 1955, D~rMO~T~5 1956, SIn~V~G ~ 1957, W ~ E ~ ) . Das extraeellul£re Flfissig- keitsvolumen wurde unseres Wissens bei dieser Tierar~ noch nicht be- stimmt. Die vorliegenden Untersuehungen warden unternommen, um Nor- malwerte ffir das extracelluli~re Wasser (ECW) verschieden alter Schweine zu erhalten. Aui~erdem sollten die im hiesigen Institut durchgeffihrten Messungen des Gesamtk6rperwassers unter besonderen Ffit~erungs- bedingungen (Eiweii~m~ngel, Antibiotiea, r~tionierte Ffitterung) durch Bestimmung des ECW bei diesen Tieren ergi~nzt werden. Methodisehes Das ECW wird heute vorwiegend aus dem Ver~eilungsraum bestimm~er, rasch diffundierender k6rperfremder Substanzen berechnet, ,,Verdiinnungsmethode °'. (t3bersichten bei M]~RTZ 37 1956; RAISZ, YOV~Ou. STI~SON 4~1953; FI~IIS-HA~s~I~ ~ 1956; IKKOS 2s 1956; S[I~I 5u 1956.) Durch Division der zur Zei~ des Verteilungsgleichgewichtes im K6rper vor- handenen Menge Testsubst~nz dutch ihre Konzentration im Plusmawasser l~il~ sich die GrSBe des Verteilungsvolumens errechnen. Da Testsubstanzen im I~Srper abgebaut oder durch die lXTieren ausgeschieden werden, ist es no~wendig, die bis zur Erreiohung des Verteilungsgleichgewichtes eliminier~e Menge zu bestimmen.

Untersuchungen über das extracelluläre Flüssigkeitsvolumen und die Thiosulfat-Totalclearance wachsender Schweine

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Pflfigers Archly, Bd. 268, S. 148--i67 (1958)

Aus dem Physiologischen Insti~ut der Tierarztlichen Hochschule Hannover

Untersuchungen fiber das extraeelluliire Fliissigkeitsvolumen und die Thiosulfat-Totalclearanee

waehsender Sehweine Von

W. v. ENGELHARDT und H. HORNICKE

Mit 5 Textabbildungen

(Eingegangen am 12. August 1958)

Seit CLAVDn B ~ A R I ) 4 wird die Gesamtk6rperflfissigkeit in zwei Anteile gegliedert: das Zellwasser und die extraee]luli~re Flfissigkeit - - alas sogenannte milieu int6rieur.

Untersuchungen fiber das KSrperwasser und seine Unterteflungen gewinnen in Physiologie und Klinik zunehmend an Bedeutung. Die Kenntnisse auf 4iesem Gebiet dienen als Grundlage ffir Diagnostik un4 Therapie tier StSrungen des Wasser- und Mineralhaushaltes und ffir die indirekte Bearbeitung yon Problemen tier Ern~hrung und Kon- stitutionsforsehung.

Beim Schwein liegen bereits eine Reihe yon Untersuehungen fiber das Ges~mtk6rperwasser vor (K~AYB~LL 3° 1953, CLAWSO~ 11 1955, D~rMO~T ~5 1956, SIn~V~G ~ 1957, W ~ E ~ ) . Das extraeellul£re Flfissig- keitsvolumen wurde unseres Wissens bei dieser Tierar~ noch nicht be- stimmt.

Die vorliegenden Untersuehungen warden unternommen, um Nor- malwerte ffir das extracelluli~re Wasser (ECW) verschieden alter Schweine zu erhalten. Aui~erdem sollten die im hiesigen Inst i tut durchgeffihrten Messungen des Gesamtk6rperwassers unter besonderen Ffit~erungs- bedingungen (Eiweii~m~ngel, Antibiotiea, r~tionierte Ffitterung) durch Bestimmung des ECW bei diesen Tieren ergi~nzt werden.

M e t h o d i s e h e s

Das ECW wird heute vorwiegend aus dem Ver~eilungsraum bestimm~er, rasch diffundierender k6rperfremder Substanzen berechnet, ,,Verdiinnungsmethode °'. (t3bersichten bei M]~RTZ 37 1956; RAISZ, YOV~O u. STI~SON 4~ 1953; FI~IIS-HA~s~I~ ~

1956; IKKOS 2s 1956; S[I~I 5u 1956.) Durch Division der zur Zei~ des Verteilungsgleichgewichtes im K6rper vor-

handenen Menge Testsubst~nz dutch ihre Konzentration im Plusmawasser l~il~ sich die GrSBe des Verteilungsvolumens errechnen. Da Testsubstanzen im I~Srper abgebaut oder durch die lXTieren ausgeschieden werden, ist es no~wendig, die bis zur Erreiohung des Verteilungsgleichgewichtes eliminier~e Menge zu bestimmen.

~ber das extraceliulare Fiiissigkeitsvolumen wachsender 8ehweine 149

Dies kann durch quantitative Harnsammlung mit Blasenspiilung oder dureh Auf- stellung einer Eliminationskurve aus den Werten des fallenden P]asmaspiegels gesehehen.

Da sieh Schweine als Versuehstiere sehwierig handhaben lassen, seheiden alle Bestimmungsmethoden, die eine intraven5se Dauerinfusinn oder quantitative Harnsammlung mit Blasenspiilung erfordern, yon vornherein bei diesen Tieren aus.

Radioaktive Substanzen sollten bei den Untersuchungen nicht verwandt werden. Unter den danaeh noch zur Verffigung stehenden lViethoden ersehien uns Natriumthiosulfat als geeignete Testsubstanz. Natrinmthiosulfat ist nicht toxisch ffir Menseh und Tier; es wird seit ]angem in hohen Dosen als Antidot bei Cyanid- und SchwermetaUvergiftungen gegeben. Es diffundiert raseh in den physiologiseh aktiven Tefl des ECW (Molekulargewieht 135). Das Verteflungsgleiehgewieht ist naeh einmaliger Injektion beim Menschen bereits naeh 15--20 min erreieht. Die Substanz verursaeht keine Flfissigkeitsversehiebung dureh osmotisehe Effekte oder Einwirkung auf die Nierenfunktion (FR~s-HA~sE~ 22 1954, CA~DOZO u. ED~L~A~ ~ 1951). Es erfolgt keine wesentliehe Bindung an Proteine und andere Gewebsteile (Kow~J~sKI u. l~v~sTEr~ 29 1952). Die Bestimmung des ECW mit dieser Substanz wurde erstmals yon NEW~AN, GILMAn U. PHILrPs 89 beim Menschen angewandt. CXRDOZO u. EDELM~N ~ vereinfaehten und verbesserten diese bisher auf Harnsammlung abgestimmte Methodik, indem sie die gesuehte Anfangs- konzentration des Teststoffes aus dem fallenden Plasmaspiegel ermittelten.

Versuchstiere. Insgesamt wurden 24 mannliehe Sehweine im Gewieht yon 13--103 kg untersueht. Davon waren 20 veredelte Landsehweine, 2 weil~e Edel- sehweine und 2 Kreuzungstiere (veredelte Landsehweine × Minnesota und Minne- sota× weiBes Edelsehwein). Bei 16 Tieren konnte die Bestimmung des ECW nur einmal oder zweimal im Abstand yon wenigen Tagen durehgeffihrt werden. Die 8 iibrigen Tiere wurden yore 50.--80. Lebenstag bis zum Alter yon 160--170 Tagen in gewissen Zeitabst~nden untersucht.

Uber die Fiitteruug wird im Zusammenhang mit den Ergebnissen beriehtet.

Blutentnahme und Injektion. W~hrend der Bauer des Versuehes (70 rain) wurden die Tiere in einem sageboekartigen Gestell in Riiekenlage fixiert.

Die Blutentnahme erfolgt aus der V. eava cran. naeh der von CA~n~ u. DAw~msT s (1942), H~T~E~ u. P~v, css 27 (1953), sowie D m ~ o ~ ~ (1955) angegebenen Teehnik. Mit einer innen polierten, 6 em langen und 1 mm starken Kanfile wurde das Blut in Ganzglasspritzen aufgezogen, die mit 0,5 mg Heparin und 25 mg l~aF-Pulver besehickt waren. Bei ruhigeren Tieren war es meist mSglieh, die eingestoehene Kanfile zwischen den einzelnen Blutentnahmen in der Vene zu lassen. Um in dieser Zeit eine Gerinnung in der Kaniile zu verhindern, wurde ein Kunststoffmandrin in das Lumen eingefiihrt.

Die streng intravenSse Injektion gr6l~erer Flfissigkeitsmengen in die Ohrvene ist besonders bei jungen Sehweinen oft nieht mSglieh. Es zeigte sieh, dal~ eine Injektion in die V. eava eran. sieherer und relativ leieht durchzufiihren ist. Es mul~ darauf geaehtet werden, dal~ dazu in einem mSgliehst spitzen Winkel eingestoehen wird. Sehr bew~hrt hat sieh die Verwendung eines etwa 10 em langen, dureh- siehtigen, elastisehen, 4 mm dieken Po]y~thylenseMauehes als Verbindung zwisehen Kaniile und Spritze. Er verhindert, da~ bei plStzlichen Bewegungen des Tieres die Kaniile aus dem Gef&B gezogen wird. AuBerdem ist es Ieicht mSglieh, dureh Ansaugen won Blur in den durchsichtigen Schlaueh die korrekte Lage tier Kanfile zu kontrollieren, ohne da~ dadurch der SpritzeninhaR mR Blur vermiseht wird. Naeh Abklemmen des Sehlauehes l ~ t sich die Spritze ohne Substanzverlust naeh- fiillen oder -spiilen.

150 W. V. ENGELHARDT und H. H61~I,~ICKE:

Versuchsablauf. Alle Bestimmungen warden vormittags ausgeffihrk Die Ver- suohstiere waren zu Beginn des Versuches 16--20 Std niiehtern. Injiziert warde 1,5 ml/kg einer 10°/0igen LSsung yon Natriumthiosulfat (15,8 g Na2S20 ~ • 5 H~O und 6 g Na2HPO 4 • 12 I-I~O ad 100 ml H20 ). Die Injektion erfolgte langsam (20 ml/min). Die Zeit zu Beginn der Injektion warde als Zeit 0 vermerkt.

Vor der Injektion warde eine Kontrollblutprobe genommen. Nach Einstellung des Verteflungsgleiehgewichtes (15--20 min) warden 7 Blutproben yon je 4 ml entnommen, die ersten ira Abstand yon 6--8, die letzten im Abstand yon 8-- 10 min. Unmittelbar naeh der Entnahme mfissen die Erythrocyten abzentrffugiert werden, da sonst, wie eigene Versuche und die Untersuehungen yon CAm)ozo u. ED~.LMX~ 7 ergeben haben, Thiosulfat in die Ery~hroeyten eindriugt und damit die Plasma- konzentration zu niedrig bestimmt wird.

Best immung der Thiosul/atkonzentration Enteiweiflung. Zu 1 ml Plasma warden 9 ml einer frisoh zubereiteten LSsung

aus 20 ml einer 10°/oigen Na~WO~-LSsmlg,20 ml 2/3 n H2SO 4 und 140 ml H~O zu- gegeben, h~ufig darehgesehfittelt und naeh 10 rain zentrifugiert.

Die indirekte Jodometrie wurde mit einer ~Iakromethode darchgeffihrt, die in Anlehnung an die Mikromethode yon F~ns-H~'~s~,N 2° entwickelt wurde. Zu 4 ml der eiweiBfreien Fliissigkeit warden 4 ml n/200 K J O S aus einer Mikrobfirette und 10 ml 2 n HC1 hinzugeffigt. Nach 7 rain warden 10 ml einer friseh zubereiteten 10°/oigen KJ-LSsung zugegeben. Bis zum Verschwinden der braunen Farbe wurde mit n/1000 Na2SeO 8 titriert, dann 5 Tropfen 8°/0ige St~rkelSsung zugesetzt und bis zar Entf~rbung weitertitriert. Von der EnteiweiBung des Plasmas an warden yon allen Proben Doppelbestimmungen durehgeffihr~. Die friseh zubereitete Na2S203- L6sung wurde jeweils gegen die n/200 KJOa-L6sung als Standard titriert (Titration , ,Lee~e r t " ) .

Die Berechnung der Thiosulfat-Plasmakonzentration (Kp) in mg-°/0 erfolgt naeh der Formel • 98,75

K~0 = (TI-- T~) Ts '

worin T I : Titration .Kontrollblut", T 2 = Titration ,,Plasma unbekannt",

T 3 : Titration ,,Leerwert" und 98,75 eine Zusammenfassung der stbehiometrischen Faktoren darstellt. In gleieher Weise wie die Plasmaproben warde eine 200faehe Verdfinnung der injizierten L6sung titriert, um sic auf ihren Gehalt an Na2S208 (KI) zu 9riifen.

Die Berechnung des Thiosulfatverteilungsraumes. Werden die Logarithmen der Plasmakonzentrationen gegen die Zeiten der Blutentnahme aufgetragen, so ergibt sich eine EHminationsgerade.

Dareh Extrapolation der Plasmakonzentration auf die Injel~ionszeit erh~lt man die theoretisehe Anfangskonzentration (Ko), die entstanden w~re, wenn sieh alles injizierte Thiosulfat sofor~ gleiehmgl~ig im KSrper verteilt hi~tte. Um die Konzentration im Plasmawasser (K2w) zu bereehnen, wurde Ko fiir den Wasser- anteil des Plasmawassers korrigiert:

100 Kl~w = Ko

100 - - °/0 Eiweil~ " Die PlasmaeiweiSbestimmung erfolgte refraktometrisch.

Das Thiosulfatverteilungsvolumen in Litern (ECWTs) bereehnet sich dann naeh der folgenden Formel:

M. KI • 200 ECW~8 -- Kpw • 1000 I.

Darin bedeuten: M das Volumen der injizierten ThiosulfatlSsung und K I deren Konzentration in mg/lO0 ml.

0ber das extracellulare Fliissigkeitsvolumen wachsender Schweine 151

Das auf diese Weise erfal~te Thiosulfatverteflungsvolumen deckt sich nicht roll mit dem anatomischen Begriff des extracelluli~ren Raumes. Erfal~t wird nur das physiologisch aktive ECW. Kaum erfal~t werden die interstitiellen R~ume des straffen Bindegewebes und gewisse Anteile der Haut. (NICHOLS, NrCKOLS, W ~ u. WALLAC~ a° stellten lest, dal~ beim Hund selbst nach dreistiindiger Dauerinfusion nur 45o/0 des Sehnenwassers und 78o/0 des Hautwassers erfaBt werden). Nicht be- stimm~ wird die Fliissigkeit in Liquor, synovialen HShlen, Auge, Driisenlumina, Galle, Magend~rmkanal, ttarnwegen und Blase. Diese Volumin~ werden yon E g ~ r . ~ , 0 ~ : ~ , J ~ s , B~ooKs u. ~OORV,~ als ,,transcellul/ire Fliissigkeit" zusammengefal~t. Im fol- genden Text werden aus 20 Grfinden der Vereinfachung ECW und Thiosulfatvertei- /5 hngsvolumen gleichsinnig gebraucht. .~

Ergebnisse ~ zg

A . D a s ex t race l lu l l i re ~ ¢ ~ 7 W a s s e r g

1. DaB extracelluldire Wasser normal ern~hrter 5 Schweine. Die Tiere dieser

g Gruppe erhielten ein voll- wertiges Futter und zwar die Tiere 01 --07 und 71 --79 eine leichteWirtschaftsmast (Kartoffeln, Schrot, Trok- kenhefe, M~germflchpul- ver). Die fibrigen Tiere wurden in~ensiv gem~stet (80/84-1 und 80/84-3 nach

J S y= 0,85/x O,S*S r~ g, YZ7

r i I 1 i /5 20 30 ¢0 50 60 7o 8o 8o100kg

K#rpergew/~hf

Abb. 1. Thiosulfa~verteilungsraum normaler Sohweine (in 1) in Abh~ngigkei~ yore KSrpergewicht.

Beide Koordinaten logarithmisch gebefl~. Regressionsgerade mad 1 a-Grenzen

den Richtlinien der Mastleistungspriifung mit Schrot, die fibrigen mit Schrot und Kartoffeln). Die an diesen Tieren ermittelten Werte sind in Tab. 1 aufgefiihrt.

Der Th iosu l fa tve r te i lungs raum s te ig t n ich t p ropor t iona l dem KSrper - gcwicht an, sondern folgt einer Po tenzfunk t ion . I n Abb. 1 is t d ie Beziehung zwischen KSrpergewich t (x) und E C W in I (y) in logar i th-

m i s c h e n K o o r d i n a t e n dargeste l l t . Die Gleichung der Beziehung l a u t e t :

y = 0,851 • x°, 6~.

Der Korre la t ionskoef f iz ien t wurde logar i thmisch berechnet :

r ~- 0,973.

I n P rozen t des K6rpergewich tes ausgedrf ickt , n i m m t das E C W mi t zunehmendem K6rpe rgewich t ab. Tiere yon 13- -24 kg Gewicht huben einen E C W yon durchschn i t t l i ch 30,4°/0 des KSrpergewichtcs , solche yon 80- -103 kg jedoch nur noch 16,9°/0 im Durchschn i t t . Dieses Ver- ha l t en i s t in Abb . 2 darges te l l t .

152 V~, ~. EN~E~tt~I)T und H. H6RNIO]~E :

~5

r~

~1

~ ~ I I ~ ~ I I ~ ~

Uber das extracellul~re Fliissigkeitsvolumen wachsender Schweine 153

h

])as ECW wurde in Tab. 1 auch auf die K6rperoberflgche, berechnet in der fib- lichen Weise nach der 3/[eehschen Formel (0 = 0,087 • kg%), bezogen. Um einen Uber- Nick fiber die Streuung bei wiederholten Be- stimmungen zu erhalten, wurde die Summe der Abweichungsquadrate aufgeteilt in die

X ~xl ~ 5xl ¢q ¢q 5"I - ~

¢~ ¢q ¢q ~ ~ ~ ~ z = 85.6 x -~355-" ' " 12 r=-~ g35

/ I

N ~ z ~ so ~ 5o eo 7o 8o #o zoekg Kd~pergewich/-

Abb. 2. Thiosuffatraum normaler Schweine (in Prozent des K6rpergewichtes) in Abh~ingigkeit vom K6rpergewicht. Es sind die 10garithmisch berechnete l~egressionsgerade und die

1 a-Grenzen eingeSragen

Abweichungsquadrate zwischen den einzel- nen Versuchstieren und die Abweichungs- quadrate bei wiederholten Bestimmungen beim gleichen Versuchstier. Es ergab sich das folgende Varianzschema (Tab.2).

Der Thiosulfatraum bei Schweinen im Gewicht yon 13--103 kg betrug im Mittel 9,10 4- 0,71 l/m e KSrperoberfl/iche.

Die Varianz zwischen den Schweinen fiillt grSger aus als die Varianz bei wiederholten Bestimmungen am gleichen Sehwein, jedoch 1/~gt sieh dieser Unterschied statistisch nicht sichern.

2. Der Einflu[3 einer An t ib io t i cum-Be i - fi~tterung au f dab extracdlulgre Wa88er. In den letzten Jahren hat die Beifiitterung anti- biotischer Substanzen auch in der Schweine- mast groge ]3edeutung erlangt. Es besteht

154 W. v. EIgGELIIAI~DT und H. H6REICXE :

daher Interesse zu priifen, ob diese Beiffi t terung einen Einflul~ auf die K6rperzusammensetzung, insbesondere auf den Wassergehal t der an- gesetzten Substanz hat .

Zu diesem Versuch wurden 6 Wurfgesehwister verwandt. Alle Tiere erhielten in Einzeffiitterung das gleiche leiehte Mastfutter (Kartoffe]n, Gerstensehrot, Hefe, Magermilehpulver). Vom 80. Lebenstage an bekamen die Sehweine 71--73 zu- s~tzlieh tiiglieh 4 g Terramyeinkonzentrat*, dies entsprieht 26,4 mg Oxytetracyclin und 26,4 ? Vitamin Bl~. Die Sehweine 74--76 dienten als Kontrolle. Der Versuch wurde bis zum Alter yon 142--148 Tagen for~geffihrt.

Tabelle 2. Zerlegung der Gesamtstreuung des Thiosulfatverteilungsvolumens (1/m 2 K6rperoberfl~iche) in Streuung zwischen den Schweinen und Streuung bei wiederholten

Versuchen an den gleichen Schweinen

Art der Streuung SAQ MAQ

Gesamt [ 16,297 30 0,543 Sehweine I 12,654 18 0,703 Wiederholung 3,643 12 0,304 (innerh. d. Schw.)

SAQ ~ Summe der Abweiehungsquadrate; --~ Mittleres Abweiehungsquadrat (Varianz).

Mittelwer~ 1/m ~

9,104 8,964 9,325

Variations- Streuung koeffizien~

°]o

:~ 0,737 i 8,09 ~: 0,839 :L 9,35 ~: 0,541 ± 5,81

Fg = Freiheitsgrade; MAQ

I n Tab. 3 sind die Wer te zusammengefal~t, die sieh bei der Bestim- m u n g des E C W zu Beginn a n d am Ende des Versuches ergeben haben.

Da die Schweine bei Versuehsbeginn und bei Versuehsende ver- sehieden sehwer waren, warde in dem folgenden Schema durch Covarianz eine Kor rek tu r fiir das Gewieht der Sehweine durehgeffihrt. Die Co- varianz wurde unter Annahme einer l inearen Beziehung zwisehen Gewicht und Prozent E C W bereehnet, eine Annahme, die in dem engen, hier vorliegenden Gewiehtsbereich durchauS berechtigt ist.

Eine bestehende Weehselwirkung zwischen den Ff i t terungsgruppen und der Wiederholung wfirde besagen, dal~ sieh das E C W bei der ersten und zweiten Untersuchung in der Ant ibiot ieagruppe anders ver~ndert hi~tte als in der zweiten Normalgruppe. Dies ist, wie das Covarianz- schema zeigt, n icht der Fall.

Ein Einflul3 des An~ibioticums au f das E C W besteht also nicht.

Die Reststreuung betr~g4 =E 1,41°/o des KSrpergewiehtes. Da der Mittelwert des Thiosulfatr£umes bei diesen Versuehen 26,9o/0 des KSrpergewichtes betr~tgt, ergibt sich ein Variationskoeffizient yon 5,2 -- ein Wert, dermit dem in Tab. 2 an grSl]erem Material erhaltenen (5,8) recht gut iibereinstimmt.

Da sieh die Werte der Antibioticumgruppe nieht yon denen der Norm~Igruppe unterseheiden, sind sie mit in Tab. 1 aufgenommen worden.

* Wh- danken der Firma Cel~, Ingelheim fiir Versuchsmuster.

~ber das ex~racelluli~re Flfissigkeltsvolumen wachsender Sohweine 155

I

Q

©

11 P f l ~ s A r c h . ges, P h ~ o 1 . , B d . 2 6 8

156 W. V. ENGEL]~AI~DT und H. H6RNICKE :

Tabelle 4. Covarianzschema zur Priifung des Einflusses einer Antibioticum-Zufiitterung auf da8 extraeellul~re Wasser yon Sehu,einen

Art der Si~reuung SAQ ] F 5% 1%

Gesamt5 Sehweine Fu~er (F) Wiederholung (W) Weehselwirkung F X W Res~

59,46 69,51 6,44 5,62 5,50 5,99

Fg I~iAQ

10 5,95 4 17,38 1 6,44 1 5,62 1 5,50 3 1,997

8,69- 3,22- 2,81- 2,75-

Res~s~reuung: ± 1,41°/o des KSrpergewieh~es. Abkfirzungen wie Tab. 2. F = Priiffunk~ion; 5% und 1% = Signifikanzgrenzen.

9,12 10,13 10,13 10,13

J

28,71 34,12 34,12 34,12

3. Die Beein/lussung des E U W durch Antipyrin-In]ektionen. Bei den Schweinen Nr. 71--76 ging einem Tell der ECW-Bestimmungen eine Messung des GesamtkSrperwassers mi t Antipyrin voraus. Dazu wurden 75 m g Antipyrin je Kflogramm KSrpergewieht injiziert.

Aus Abb. 3 ist zu ersehen, dab die 1--8 Tage nach Antipyrininjektion gemessenen ECW-Werte in Prozent des KSrpergewiehtes zum Tell bedeutend hSher liegen als die Normalwerte. Das ECW betrug im Mittel aus

~ ~z7

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• #ormalwe#e Wer/e nzch /Inh~yr/'n/iTfe,(~/hn

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30 #0 EOkg K&perge~vichf

Abb. 8. Thiosulfa~ver t eilungsraum. Vergleich der nach An~ipyrininjek~ion bestimmtenWerte mit dem~ormal- werben yon Tieren des gleichen Gewich¢sbereiches

(gleiche Werte wie in Abb. 2)

15 Bestimmungen unter Anti- pyrineinfluB 10,84 -4- 0,93 1/m ~. Es ist zu sichern, dab dieser Wer~ grSl]er ist als der Normal- wert yon 9,10=j=0,74 (S. 153); t ~ 6,19; p < 0,001. In Abb.4 sin4 Gewichtskurve und ECW- Werte eines Versuchsschweines im Alter yon 75--160 Tagen im gleichen MaBstab dargesCellt. Die Zeit der Antipyrininjek- tionen ist markiert . Nach Anti- pyrin zeigt sich nicht nut eine ErhShung des ECW, son4ern auch eine entsprechende Ge- wiehtszunahme, was vermuten

l£1~t, dab die Gewichtszunahme dureh Vermehrung des ECW bedingt ist. Bei mehreren rasch hintereinander erfolgenden Antipyrininjektionen ver- st~rk~ sich die Wirkung auf Gewicht und ECW. Dies wurde auch an anderen Versuehsschweinen beobachtet .

d. Das E C W bei Eiweifimangel. Beim Sehwein lal~t sieh durch Ver- ffitterung yon Kartoffeln ohne Zusa~z yon Kraftfut~er ein ausgepragter Eiweil~mangel erzielen (HILL, ~ o c ~ , SO~UMANX 1954~s). Fiir diese Versuehe s~anden uns 4 Tiere zur Verffigung, die yore 59. Lebenstage

(~ber das ex~raeellul~re FliissigkeiSsvolumen waehsender Sohweine 157

an auf diese Weise ern/~hrt wurden. Das ECW wurde im Bereich yon 167--169 Lebenstagen bestimmt. In Tab. 5 sind die Ergebnisse der Mes- sungen an EiweiBmangeltieren denen yon Normaltieren gegeniiber- gestellt. Mit Itilfe des t-Testes wurde gezeigt, daB die Mittelwerte sich signifikant unterscheiden. Das ECW bei den EiweiBmangeltieren ist im Vergleich mit gleichsehweren l\lormaltieren viel niedriger. Um der Krit ik zu entgehen, daB es sich bei den gleichschweren Tieren um wesent- lich j/ingere und damit unvergleichbare handele, sind die EiweiBmangel- schweine gleichaltrigen gegen- fibergestellt worden. Auch hier 50 ist die Differenz signifikant. ~40 | f=C/(w -

Z L?e "l. n7/l Znt/~o, vr/7]

v o n N a t r i u m t h i o s u l / a t ~ so I [ Die ffir alle Versuehe ge- ~ ~ / l . . . .

.%~- e / zoio neteo l at oos era I I den in halblogarithmischcm le ~ ~-- -- -- Papier erlauben es uns, die 5~ --1; ~ s Ausseheidungsverhi~ltnisse des o i , "1 ~ i I f #,

70 eO 9o zoo No 12o mo zoo zo moT age Thiosulfats quantitativ zu

Xbb. 4. Gewichtskurve (kg) und extracellulitres untersuchen. Nach Einstellung Wasser (1) eines Schwoines im gleichen )~aBstab dar- d e s Verteilungsgleichgewich- gestollL Es ist zu erkennen, dab nach &ntipyrin-

injektionon (Pfefle) h6here EOW-Werte bestimm~ tes, das beim Schwein in Uber- werden (Z, 4, 5, 6) als ohne XntipyrineinflaB (1, 3)

einstimmung mit dem 1Yien- schen und anderen Tieren in 15- -20 rain nach Injektion erreicht wird, Hegen die Plasmakonzentrationswerte auf einer Geraden. Thio- sulfat verhalt sich demnach auch beim Sehwein wie ein nichtreaktiver Stoff im Sinne yon DOST 13 (1953). Damit sind die Voraussetzungcn zur Besthnmung, der Totalelearance gegeben. Aus den Eliminationsgeraden wurde die I-Ialbwertszeit (HWZ) abgelcsen und berechnet :

ln2 Die Eliminationskonstante k z u ~ [rain-l], sowie

die Totalclearance zu k . ECW [l/mlu].

Die so ermittelte Totalclearance zeigt nicht nur die Elimiuations- t~tigkeit der Niere an, sondern umfaBt auch die Kl~rung des Plasmas durch chemischen Abbau und langsame Diffusionsvorgange, z. ]3. das Eindringen in Erythrocyten.

1. N o r m a l t i e r e . In Tab. 1 sind neben den ECW-Werten auch I-IWZ, Eliminationskonstante, Clearance mid Clearance/m ~ KSrl0eroberfli~ehe aufgefiihrt.

Die Halbwer~szeit, und damit auch die Eliminationskonstante, sin4 weitgehend unabh/~ngig yore KSrpergewicht. Nur die Tiere yon mehr als 60 kg Gewicht scheiden die Testsubstanz etwas rascher aus. Da es

11"

158 W. v. E~OV, LH~RDW und H. H6R~qIOKE:

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lJber das ex~raeellul~re Fliissigkeitsvolumen waohsender Schweine 159

sich aber hierbei um Schweine handelt, die intensiver als die fibrigen gem/~stet wurden, kann nicht entschieden werden, ob das Gewieht oder die andersartige Ffitterung Ursaehe der geringeren t tWZ sind.

Tabelle 6. Mittdwerte und Standardabwelchung fiir Halbwertszeit, Eliminations- konstante und Clearance Tro Quadratmeter bei ~eicht gemiisteten (GruTTe I)

und intensiv gemiisteten (Gruppe I I ) Normalschweinen

Gruppe Anzahl ]~liminations- Gewicht der H W Z Clearance

Messungen ~ inu~en Kons~antemin -~ ml /min - m 2

I 13 -- 50 25 34,38 ± 3,82 0,0203 ~ 0,0022 186,70 ~= 17,17 I I 61,5--103 7 27,86 -4- 4,00 0,0253 =~ 0,0032 220,57 ± 22,84

Prfiffunktion t 3,95 4,7 4,85 p < 0,001 < 0,001 < 0,001

In Tab. 6 sind daher die Mittelwerte ffir Clearance, HWZ und Eli- minationskonstante ffir Tiere fiber und unter 60 kg gesondert bereehnet worden :

Wie beim ECW wurde guch ffir die Clearance die Abh/ingigkeit yore KSrpergewicht logarithmisch dargestellt und die Beziehungsgleichung

ltO0

300

~ 200

XfO

100 00 80 70

• Le/chte W/n ~cho#smas? Zn/ens/vmost

r

15

®

y = z~ 14x ~ 660 r - 0,955

I I I I 20 30 70 50 00 70 80 90 I#O kg

l~ergew/~ht

Abb. 5. To~alelearance v a n Thios~fa t (ml/min) in Abh~ngigkeit yore KSrpergewicht . Beide Koordi- na ten logari thmisch geteilt, l%egressionslinie und 1 a-Grenzen wurden nu t ffir die Tiere m i t leiehter

Wir~sehaftsmast berechnet . 1--7 Tiere mi t In tens ivmas t

berechnet (Abb.5). Dies ist in sinnvoller Weise nur ffir die Gruppe I m5glich. Bei ihr lautet die Gleichung:

Clearance --~ 16,139 • kg°, 66s [mllmin],

der logarithmisch berechnete Korrelationskoeffizient betr/~gt r = 0,955.

160

~2

¢9

~'~

.~2

tZ

09

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i ~d

©

W. v. E ~ o ~ L u ~ w und H. tIgI~NICK]~:

~ . ~ N N ~

N

2. Ein/lufi von Anti- biotica. Wie aus Tab. 3 zu ersehen ist, w£rcl dutch die Antibioticabeiffit~e- rung under unseren Ver- suchsbedingungenweder die Totalclearanee noch die ttalbweriszeit syste- matiseh ver~nder~. Die Werte der Antibiotica- iiere sincl deshalb unter die Normalwerte rnit aufgenommen worden (Tab. 1).

3. Antipyrinein/lu[3. Unter Antipyrineinflug is~ die ttalbwertszei~ gegeniiber den Normal- tieren signifikani erh6ht (Mit¢el aus 15 Versuchen 38,6 ± 5,05 rain; t = 3,00; p < 0,01). Bei der Clea- rance ]/~Bt sieh ein Unterschied zu den Nor- maltieren nieht siehern (Mittelwert 196,67 4- 22,14 ml/min • m~).

d. EiweiflmangeL Beim Vergleich der EiweilL mangeltiere mi~ den Wer~en gleiehalter und gleichsehwerer Tiere er- gab sich keine im t-Test

~ ' zu sieherndeAbweiehung fiir die tIalbwertszeit. Die Clearance pro Qua- dra~meter K6rperober- fl~che ist jedoch bei den EiweiBmangeltieren ge- genfiber den Kontrollen signifikant vermindertl Bei den Absolutwerten der Clearance ist die

lJber das extracellul~re Flfissigkeitsvolumen wachsender Schweine 161

Differenz nur gegeniiber gleichalten, nicht aber gegenfiber gleichsehweren Vergleichstieren gesiehert. Die Ursache hierfiir liegt in der groBen Streuung der Werte dieser Gruppe.

5. Nephrel~tomie. Um einen Anhalt dafiir zu gewinnen, weleher Anteil des Thiosulfats ex~rarenal ausgeschieden wird, wurde an drei Tieren die Bestimmung des ECW und der Ausscheidungsverh~ltnisse vor und sofort naeh Nephrektomie vorgenommen. Die Operation wurde in Bar- bituratnarkose durehgefiihrt. P~g~zzo u. S A r e e 4~' (1957) hasten gefunden, dab Barbitura~narkosen das ECW nut unwesentlich beein- flussen. Die erhaltenen Werte sind in Tab.7 zusammengestellt. Die Werte vor der Operation liegen im Bereieh unserer Normalwerte. lqaeh Nephrektomie ist das ECW nieht systematiseh gegen/iber den Ausgangs- werten verandert. Die Italbwertszeit ist wesentlieh verl/~ngert. Die extrarenale Clearance der nephrektomierten Tiere betr/~gt 36, 59 mad 29°/0 der ~otalen Clearance vor der Operation. Die renale Clearance wurde als Differenz zwisehen der totalen und der extrarenalen Clearance berechnet.

Diskussion Die vorliegenden Untersuchungen haben gezeigt, dab Thiosulfat

zur Bestimmung des physiologisch aktiven Teils des extraeellularen Wassers bei Schweinen gut geeignet ist. Bei Beachtung einer langsamen Injektion, auf die auch RAIsz, Young u. STI~SO~ 44 1953 hinwiesen, lassen sich b e i m Sehwein gut vergleichbare Werte des Verteilungs- volumens erzielen. Ans d_em geradlinigen Verlauf der Ausscheidungs- kurve in halblogarithmischem Papier ist zu entnehmen, dal~ ein Ver- teilungsgleichgewieht aueh bei einmaliger Injektion der Testsubstanz erreicht ~ r d . Hierf/ir spreehen aueh die Ergebnisse d_er l~ephrektomie an 3 Tieren, bei d_enen das Verteilungsgleichgewieht ~rotz fehlender Nierenausseheidung zur gleichen Zeit wie bei den Kontrollen eintrat.

Die gegen die einmalige Injektion yon M~gTz 36 (1957), C~V.SL~:¢ u. LE~O]3EL 9 (1957) nnd anderen erhobenen Bedenken scheinen fiir das Sehwein nicht berechtigt zu sein. Unsere Erfahrungen decken sieh in dieser I-Iinsicht mit den Ergebnissen, die FOWLER U. Ur ] r r~ 19 (1955) an Kaninehen, BECK~a u. J o s E ~ ~ (1955) an t tunden, sowie F~xIS- I t A ~ s ~ 2°,31 (1954, 1955) und L ~ G G ~ z ~ 33 (1957) an ~enschen mit Thiosulfat gemacht haben.

Bei der Darstellung der Ergebnisse an normalen Schweinen f/~llt be- senders auf, dab das ECW in Prozent KSrpergewieht ausgedriiekt, mit zunehmender Gewichtsentwieklung der Tiere abnimmt. Gleiehe Fest- stellungen wurden yon C~¢AG~qo ~ (1951), PASSA~O ~ (1953), ~aris- H ~ s ~ ° , ~ (1954, 1956) un4 R o ~ c K u. R6TTGER 46 (1954) am l~en- schen gemaeht. Die am ~V[ensehen ermittelCen Werte streuen jedoeh viel starker als unsere Werte an Schweinen.

162 W. v. ENG]~L~DT und H. H6RNIOKE :

Bei jungen t tunden fanden G~Br~E et al. 22 (1952) den Chloridraum fast doppelt so hoeh wie bei ~lteren Tieren. Nach den yon F~IIS-It~SV.N s0 (1954) angegebenen Werten ffir den NIensehen entspricht der Thio- sulfatraum (in Prozent KSrpergewieht) eines 1--2 Monate alton und 3,7 kg sehweren Kindes dem unserer Sehweine yon i4 kg und der eines 9--12j~hrigen Kindes mi t 35 kg Gewieht dem eines Sehweines yon 65 kg.

Fiir die Abnahme des ECW mit zunehmendem KSrpergewieht sind vorwiegend zwei Grfinde mal~gebend:

1. die Abnahme des WasserbindungsvermSgens der KSrpereiweil3e mit zunehmendem Alter;

2. die fortsehreitende Einlagerung yon Fe t t in den KSrper, wodureh der wasserhaltige, fettfreie K6rperanteil relativ vermindert wird.

Der gefundene Exponent yon 0~646 fiir die Abh~ngigkeit des extra- eellul~ren Wassers (hi Litern) veto KSrpergewicht liegt sehr nahe bei 2/3, dem Exponenten f/ir die Oberfl~ehenbereehnung nach MV, EH 35 (1879). Er ist nahezu identisch mit dem Exponenten yon 0,633, den B~oDY 5 (1945) flit die Oberfl~ehenbereehnung beim Sehwein vorschl~gt. Dies zeigt, dab die Oberfl~che, naeh den Formeln yon MEE~ oder B~ODY bereehnet, einen brauchbaren Bezugswert f~r den Verg]eieh des ECW versehiedener Sehweine darstellt*.

Die ]3ereehnung des ECW auf den Quach~atmeter K6rperoberfl£ehe gibt uns die l~Sglichkeit, die Reproduzierbarkeit wiederholter Mes- sungen aueh an waohsenden Tieren zu prfifen. Der in Tab.2 ffir die Streuung ,,innerhalb der Schweine" bereehnete Variationskoeffizient yon 5,8 ist sehr ~hnlich dem Wert yon 4,9, den wir aus den NIessungen yon OA_RDOZO u. ED]~LlV~I~ v (1951, Tab, S. 283) fiir wiederholte Be- s t immungen an erwaehsenen ~enschen erreehneten. Bei unseren Ver- suohen beruht ein wesentlieher Tell der Streuung au£ don dutch unregel- m~Bige H a m - und Kotabgabe bedingten, unkontrollierbaren Gewichts- sehwankungen der Versuehstiere.

Bei Antibiotica-Zu]iitterung war keine Beeinflussung des ECW zu erkennen. Allerdings umfaBt dieser Versueh nut einen relativ engen Bereieh der Gewiehtszunahme. Aueh war die Waohstumswirkung des Antibioticums nut gerLug (~-3~73/0) und statistiseh nieht zu siehern. Um eine endgfiltige Aussage treffen zu kSnnen, w~re es notwendig, die Versuehe an grSBerem Material mit l~ngerer Versuehsdauer zu wieder- helen.

* Welcher Weft der Konst~nte k f~r die 0berflachenberechnung beim Schwein zugrunde gelegt werden soil, ist strittig. Wit verw~ndten den yon RVB~]~R 4~ (1902) angegebenen Weft von 0,087; eine Umrechnung der von uns angegebenen Wer~e ~uf andere Kons~anten ist leieht m6glieh.

Uber d~s extracellulare Fliissigkeitsvolumen waehsender Sehweine 163

Uber eine Vermehrung des ECW unter EinfluB yon Antipyrin wurde in den Arbeiten, die diese Substanz zur GesamtkSrperwasserbestimmung verwenden, kein l=[inweis gefunden.

Die wasserretinierende Wirkung yon Antipyrin beschrieb bereits LEwI~ 8~ (1899). Sic wurde danach yon GEssL~ (1923), S c H ~ a9 (1931) und ULRICH (1936) 53 ffir Pyramidon und Novalgin sowie yon RECJ~N- ~ G 4~ (1951), Fal~B~ u. tlACH 1~ (1951) auch ffir Irgapyrin gefunden. FAB~ u. BACH vermuten eine verst/~rkte Wasserrtiekresorption im distalen Tubulnstefl. S c ~ a ~ teilt mit, dab Antipyrin bereits um 1880 mit Erfolg bei Diabetes insipidus gegeben wurde.

Auffallend ist, dab die gefundene Vermehrung des ECW nach einer einmaligen Injektion yon Antipyrin erfolgte und sich noch nach mehreren Tagen auswirkte. S c ~ r ~s (1931) nnd G~ssL~a ~a (1923) fanden, dab das dureh Pyramidon retinierte Wasser rasch nach Absetzen des Medi- kamentes wiecler ausgesehieden wird. Nur gelegentlich blieb die Re- tention fiber 4--5 Tage bestehen.

Zn unserem Material ist bei nahezu allen Versuchen nach Antipyrin die Zeit bis zur Einstellung des Verteilungsgleiehgewichtes verlangert. Wir vermnten, dab die verl/~ngerte Verteilungsphase sowie die gleioh- zeitig gefundene Vermehrung des ECW ihre Ursache in subklinisehen 0demen haben, die dnrch die vorherige Antipyrininjektion entstanden sind. R~C~xB~G 45 (1951) hat klinisch bei 20 yon 450 mit Irgapyrin behandelten Patienten ausgedehnte 0deme als Folge der Antidiurese dieses Pyrazolderivates beobachtet. DaB bei 0demen die Einstellung des Verteilungsgleiehgewichtes yon Testsubstanzen verlangsamt wird, ist yon mehreren Antoren beschrieben worden [B~xso~ u. YALOW a (1955); MOKOTO]r]r et al.3S (1952)].

Gemessen an der Clearance wird bei den Tieren unter Antipyrin- einfluB pro Zeiteinheit und Quadratmeter KSrperoberfl~che das gleiehe Vohmen extracellul~rer Fliissigkeit yon Thiosulfat befreit wie bei normalen Tieren. Da abet das Verteihmgsvolumen grSBer ist, resu]tiert eine 1/tngere Halbwertszeit. Bei Vermehrung des ECW dutch Antipyrin- wirkung erfolgt also keine Kompensation in Form einer vergrSBerten Clearance. Die Thiosulfatausscheidung ist damit beeintrgehtigt.

Die starke Beeinflussung des KSrperwassers durch Antipyrin maoht es notwendig, bei kombinierter Bestimmung yon GesamtkSrperwasser (GKW) und ECW, die ECW-Bestimmung vorausgehen zu lassen. Die yon verschiedenen Autoren beiwiederholten Bestimmungen des GKWmit Anti. pyrin gefundenen Streuungen sind vielfach auf diese wasserretinierende Wirkung zurfickzufiihren. 1--12 Tage naeh einer GKW-Bestimmung mit Antipyrin sollten keine KSrperwasseruntersuchungen erfolgen.

Bei experimentell erzeugtem Eiwei[3mangel an Ratten (Wa~TE~, MAND~L U. Cm~Y ~ 1953) und Hunden (A~L~soN, SV, ELEr, B~OW~I u.

16~ W. v. ENGELttARDT u n d I t . H6RNICKE :

FERGUSOlV 11946) ; (CIz]~KU. ZUCKE~ 1° 1950) wurde fibereinstimmend eine Vermehrung des ECW (in Prozent KSrpergewicht) gefunden. Unsere Ergebnisse seheinen zun~chst in Widersprueh zu diesen Arbeiten zu stehen. Es mul~ jedoeh berficksichti2t werden, da~ die yon uns zur Er- zeugung des EiweiBmangels gew~hlte Kartoffeldi~t aul~erordentHch kalorienreich ist. Die Tiere waren fiir ihre Gewichtsklasse abnorm fett, wie naeh der Schlachtung aus Speckdieke und spezifischem Gewicht des SehlaehtkSrpers hervorging. Die bereits erw~hnte relative Abnahme des ECW dutch Fetteinlagerung in den KSrper kommt daher bei den Eiwei~mangeltieren vermehrt zur Auswirkung.

Wie die Bestimmung des Wassers in Muskelproben unserer EiweiB- mangel- und Kontrolltiere (tISLLE~ et al. 26 1958) ergab, ~st der Wasser- gehalt in der fettfreien KSrpersubstanz bei EiweiBmangel erhSht. Diese Zunahme, die besonders das ECW betrifft, wird abet nieht siehtbar, wenn das ECW auf das GesamtkSrpergewicht bezogen wird. Das Gesamt- kSrperwasser, das an den gleiehen Tieren bestimmt wurde (WAG~E~), erwies sich in gleieher Weise wie das ECW erniedrigt.

Die hi-er mitgeteilten ]~efunde an EiweflBmangeltieren haben, ob- wohl sie eind_eutige Ver~nderungen anzeigen, nur orientierenden Cha- rakter. In der Zwisehenzeit wurde der Einflu~ yon EiweiBmangel auf das GesamtkSrperwasser und d~s extracellul~re und intracellul~re Fliissigkeitsvolumen yon Schweinen an einer grS~eren Versuchsreihe geprfift, fiber deren Ergebnisse an anderer Stelle beriehtet werden soll.

Die an Eiweifimangeltieren gemessenen ECW-Werte (Prozent KSrper- gewieht) untersehieden sieh starker yon d_enen der gleichsehweren als yon denen der gleichaltrigen Tiere. Dies Verhalten wird verst~ndlich, wenn man bedenkt, da~ bei Mangelern~hrung das physiologische Alter gegenfiber dem ehronologischen Alter zurfickbleibt (lVIcMEEKA~ ~4 1940); (I~AGSDAL~ a3 1934). Gleiches KSrpergewieht entspricht unter diesen Bedingungen etwa gleichem physiologischen Alter. Die Kontrolltiere gleichen ehronologischen Alters sind auf Grund ihrer besseren kSrper- lichen Entwicklung physiologiseh ~lter als die lYiangeltiere. Diesem hSheren physiologisehen Alter entspricht ein niedrigerer ECW-Gehalt, so da~ sieh die Differenz zu den ~angelt ieren verringert.

Aueh bei normal ern~hrten Tieren ist das ECW starker yore Gewieht als yore ehronologischen Alter abh~ngig. Dies zeigt besonders deutlieh ein Vergleieh der intensiv gem/~steten Tiere (Gruppe B) der Tab. 1 rnit den gleichalten Versuchstieren der Gruppe A.

Die Ausscheidung yon Thiosul]at ist nach L~BIOTTE e~ al. 3~ (1950) proportional der Plasmakonzentration, solange die Konzentrationen fiber 16 mg-°/o bleiben. Bei tieferem Plasmaspiegel wird die Clearance zunehmend grSl~er. Das gleiehe konnten wit in unseren Versuchen beobachten. Bei Konzentrationen unter 10-- i5 rag-°/0 lagen die

l)ber das ex~racellul/~re Fliissigkeitsvolumen wachsender Schweine

bestimmten Plasmakon- zentrationen unter ~der ~ l Auss cheidungsgeraden.

Bei einigen Versuchen "~ • war es nieht mSglieh, eine ~ ~ Ausseheidungsgerade zu ~ ~ ~ ~ I zeichnen. Dies betraf ~ ! hauptsgchlich sehr un- ~ g ruhige Tiere. ~hnliche ~ ~ I ~ Migerfolge hat ten C ~ - ~ DOZO u. EDELMAN ~ (1951) beim t tund und FB~s- ~ ttANSEN 2° (1954) beim ~ =~fi Mensehen. ~ ~ ~ =~

Es ist bekannt, dab ~ O

Thiosulfat extrarenal ab- gebaut wird. Beim Men- sehen konnten nur 650/0 der injizierten Menge im ~ .~ I-Iarn wiedergefundenwer - den (CABDOZO U. EDEn: $ 3~AN ~ 1951). Beim lCluncl ~ ~e werden £hnliehe Zahlen .~N genannt: GI~Ma_~ et al. ~ $ (1946) 70:-80°/0; R~asz ~ ~ ~ etM. ~a (1953) 45--65%; ~ ~:~ BECKEI~ U. JOSSl~tt ~' (1955) ~ ~ 58,20/0. Unsere Versuehe mit Nephrektomie haben .~ ergeben,dag beim Sehwein .a

~2

etwa ~/a des Thiosulfates extrarenal abgebaut wer- den. Dies ist ein wesent- ~ S lieh h6herer Anteil als .~ ~ "~ beim Hund, bei dem nach .~ ~ ~ Ligation der Ureter (Gnu- ~ ~ MAN et al. ~ 1946) oder ~ ~ Nephrektomie (SWAN et .~

e~ al. ~° 1954) das Thiosulfat ~ ~ m nur sehr langsam aus dem :~ Plasma verschwinde~. Bei

09

dem hohen und -- wie Tab. 7 zeigt -- variablen

L ~q

o~ o¢

~yo m ~'~ ~yo k~

165

J 09

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O

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O

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09

09

09

166 W. V. ENGELHARDT und H. HSR~cKE :

Anteil der exirarenalen Clearance an der Thiosulfatausscheidung dfirfte es beim Schwein nicht m6glieh sein, mi t ttilfe der t tarnsammlung eine exakte ECW-Best immung durchzuffihren. Gleiehe Schwankungen im extrarenalen Abbau beobaehteten aueh RAIsz et al. 44 (1953) und CA~DOZO u. E D I ~ A ~ 7 (1951) beim I-Iund.

In Tab. 8 sind Literaturwerte der totalen, renalen und extraren~len Thiosulfatelearanee bei I{und und Mensch unseren Werten gegenfiber- gestellt. Die Absolutwerte der Clearance liegen beim Sehwein h6her als bei I-Iund und Menseh. Dies betrifft sowohI die renale wie die extra- renale Clearance.

Zusammenfassung 1. Es wurden Best immungen des Thiosulfatverteilungsraumes und

der Thiosulfat-Totalclearance bei 24 m~nnlichen Schweinen im Gewicht yon 13--103 kg durehgeffihr~.

2. Die Testsubstanz wurde in die V. cava eran. injizier~. Die Berechnung des Verteilungsvolumens erfolgte nach einmaliger Injektion dutch Extra- polation des fallenden Plasmaspiegels auf den Injektionszeitpunkt.

3. I)as ECW normal ern~hrter Sehweine ist nach der Formel ECW (1) -~ 0,851 • kg°, 646 abh~ngig veto K6rpergewicht. Bei jfingeren Tieren is~ daher der Antefl des ECW an der K6rpersubstanz gr61]er als bei ~lteren Tieren. Die nach der Meehsehen Formel 0 --~ 0,087 • kg 2/6 bereehneten KSrperoberfli~ehe ist ein gutes Mal3 fiir den Vergleich des ECW ver- schieden schwerer Schweine. Der Mittelwer~ aus 32 Best immungen an 19 Schweinen betragt 9,10 ~: 0,74 i /m ~.

4. In 25 Best immungen an 13 Schweinen im Gewicht yon 13--50 kg wurde eine Halbwertszeit des Plasma-Thiosulfatspiegels yon 34,4 -{- 3,8 rain, eine Eliminationskonstante yon 0,0204 -~ 0,0022 rain - i und eine Totalclearanee yon 186,7 ~ 17,2 ml • rain - i • m -~ bestimmt.

5. Zuffitterung yon Oxytetraeyelin ffir die Dauer yon 62--68 Tagen an 3 Schweine hat te keinen Einflui3 auf ECW und Thiosulfataus- scheidung.

6. Einmalige Injekt ion yon Antipyrin (0,75 mg/kg) erh6ht K6rper- gewicht und ECW fiir die Dauer yon 1--10 Tagen. Die Clearance ist dabei unvergnder~, die Halbwertszeit verli~ngert.

7. Bei 4 Tieren, die nach einseitiger Kartoffeffiitterung klinische Zeiehen des EiweiBmangels zeig~en, war das ECW deutlieh vermindert. Die Ursache hierftir ist ein fiberm~l~iger Fet tansatz auf Grund der reinen Kohlenhydratern~hrung.

8. Bei 3 nephrektomiertea Sehweinen betrug die extrarenale Clea- rance 29, 36 und 59°/o der Totalelearanee vor der Operation. Die renale un4 extrarenale Clearance yon Thiosulfat, bezogen auf den Quadratmeter KSrperoberfl£che ]iegen hSher als die entspreehenden Werte yon lY[enseh und Hund.

Ober das extraceilulare Fliissigkeitsvoiumen wachsender Sehweine 167

L i t e r a t u r

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Dr. IIE~KO HSm~xCK:E, Physiologisches Inst i tut der Tierarztlichen Hochschule, Hannover, Hans-B6ckler-Allee 16