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UnterJuc/urngcn Gber die Na:ur dea drirch Chlori- ne erzeugten ohliken Kiirpers der Iwll~ndz~chen Chemiker *), TOD den HH. ROB~QGET und COLIN in Paris. (Vorgcl. in drm clremal. Inliit. den 1.April 1816 u. f.) Froi brrrbeitet TOU Gilbert ”). ES iff bekanut, dds eine Gefellfchaft hollandifcher Chemiker im Jahr 1796 ein mil vie1 xnehr Kohlen- Iioff verbundenes WolTerRoflgas, als das beim Ue- Itilliren vegetabilifcher Karper iibergehcnde, en[- deckt, uad die vorzugfichltcn Eigenfchafien deflelben hekonnt gernoclit hat. Uiiler diefen Eigcnkhaften lchien i h e n die, dofs es mit einein gleichen Raum *) Die HH. Deiman, Tan TroRwyck, Laawrcn berg uod I) o n d t in Ainlkrdam, dcrcn Verfuchc iihcr die rer- fCiliCdCUeR Arten ron Kohlrn - \VakhE#as , welche aus Alhohol nod Aeher zu erhaltcn find, in dicfco And. B. 1. S. mi. ficlen. Cilh. *a> Piarh iiiehtorm Aafriilren iu dcn Ann. de Chirn. et do phjJ Cd6.

Untersuchungen über die Natur des durch Chlorine erzeugten öhligen Körpers der holländischen Chemiker

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UnterJuc/urngcn Gber die Na:ur dea drirch Chlori- ne erzeugten ohliken Kiirpers der Iwll~ndz~chen

Chemiker *), T O D den

HH. ROB~QGET und COLIN in Paris.

(Vorgcl. in drm clremal. Inliit. den 1.April 1816 u. f.)

F r o i b r r r b e i t e t T O U G i l b e r t ”).

ES iff bekanut, d d s eine Gefellfchaft hollandifcher Chemiker im Jahr 1796 ein mil vie1 xnehr Kohlen- Iioff verbundenes WolTerRoflgas, als das beim Ue- Itilliren vegetabilifcher Karper iibergehcnde, en[- deckt, uad die vorzugfichltcn Eigenfchafien deflelben hekonnt gernoclit hat. Uiiler diefen Eigcnkhaften lchien i h e n die, dofs es mit einein gleichen Raum

* ) Die HH. D e i m a n , T a n T r o R w y c k , L a a w r c n b e r g uod I) o n d t in Ainlkrdam, dcrcn Verfuchc iihcr die rer- fCil iCdCUeR Arten ron Kohlrn - \ V a k h E # a s , welche aus

Alhohol nod Aeher zu erhaltcn find, in dicfco A n d . B. 1.

S. mi. ficlen. Cilh.

* a > Piarh iiiehtorm Aafriilren iu dcn Ann. de Chirn. et do

phjJ Cd6.

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Ctllorinegas vermifcll t, eineii befondern Shlihnliclcn &rpcr biidef, Ib cbarakteriffikh zu feyn, dal's fie es pach ihr o/iUikdendelrr car (gar oleFant 1 benann- tea; ciue Eenennung, die fich I'ehr laiisc erholten bat, und erR vor Kurzem mit dsr gar; Ivdrogine percarbond, PIS die Natur dclrelbcir beKer bee zejchnend, vertoulcht worden ilt *). Oiefe Ent- deckung madrte dmals groljes Aufehen, weil lie die in dem (pueamntirch-antiyhlogillircben Lehrge- biude der Chemie damnla hcrrfchcndc Vorltcllung von der Notur der Ochle und der SalzKiure, zu bel€j;ligen lchien, welcher man es fur gnnz gemifs hielt, daG Waflererlloff uod Kohlenltoif mit dem SauerRoB' der osygenirten Sdzriure, Oehl biJden koaae. Seitdem uns aber die Clllorine ein chemil'ch cinfachcs Wefen ilt, mangelt es Jiierbei an Sauer- BofF, und e~ wurde uns die Wirkung tlnerkliirlich reyn, wenn jener ohliihnliche Korper wirklicli in reiner Mifchnng mit den OehIen ubereinliimmte.

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I 14 1 Diefie Betrocbtungen hsbeii uiis veranlafst , die

oh1j;hnliche Pliifligkeit, welche Chlorine und oh& lildendes Gas mit einander erzeugen, aufv uiue zu unterfu.chen, und die UmRinde, unter denen fie enmeht , genaiier zu erforfchen. Oiefe Clnterfu- chung war indeb init Ib grofsen Schwicrigkeiteu ver- bunden, dal j es uns nicht rnoglich gewefen in, den- jroigen Grad TOLI ZuverlilXgkeit in uufern HelLL t r ten zu erreichen, welcheu wir buablichtigteu. Ge- naue Aoalyfen ron mehreren mit einaiider gemeog- ien oder an tioander gebuadenen Gasarten find im- mer rchwicrig, doch wachlt die Schwicrigkeit noch fehr, aenn fie Ton analoger Mil'chung Eud, oder iihnliche Producte geben. W i r glaubea indeL doch unfcre Arbeit hiuliinglich weit gefuhrt EU haben, urn der Bekanntmrchung werth zu kyn.

Unter ,der Vorausfetzung, Jars die Chloritie ehetnifcli einfacb iit , finden iiber den ohligen KGr- p e r nur zwei Hypothefen Statt: enfweder ill er fchongauz gebildet i n den1 6hlerzeugeudenGas vor- handen, und die Chlorine lchligt ihn rue k ioe r Aufliil'ung in diel'em Gas blos iiieder, indem lie mit dem G a s in irgcnd cine bel'ondere Verbindung tritt; oder er entfteht durch cine chemikhc Verbindung der Chlorine mit dem ihlbildenden Gas lctbR, oder mit denen Beltandtheilen. Dafs man das ohlbildenm dc Gas nur mittcllt Alkohol und Schwefelliiure, ge- gen Ende der Bildung dea Schmefel-Aethers (oder beirn Deltillirtn des Hiickfiandes diefes ProceUes ) erhalten krnn, und dali diel'er ou& gerade dcr

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c 15 3 7kilpnukt ill, \PO fogeoanntc Wcinobl lich 1.11

bilden anfingt, I'cheinl der crften Hypo~hcli giioliip zu reyn: Es \var'daher unfer er[tes Beruiilieri, olles Weinijlll, \veIcIies rnit dern G a s ubergegongcn reyn konnte , yon demfelben volllthdig zu trennen.

1.

W i r fangen rnit der Herchreibung unrrtrs Appa- rots zur gleichzeitigen Uereitung cles iihlbildenden Carer und der Chlorine, und ZUP Vereiiiigiing bei- der mil einondcr 311.

Uer Riicklland einer Aetherbildung murdc irr einer Retortc erhitet, aii welche eiiie IGhre, utrd an ilir ein tubulirter Kolben augekiltet waren, wel- chen. letatern wir mit Eis und Salx urnlegten, urn

i n ihrn d les Wollkr und deli wenigen Aettier zu ver- dichten,der rnit dem Gas iibergeht. Eine Welter'- fche Sicherungs - KGhre gin6 nus dem 'I'utrulus des Kolbens i n eineFlafche, die zu 3 rnit einer I'elir con- ccntrirten Auflijl'ung iitzendeo Kalis ongefullt wor, welche das Weioiilil und dos rchrvefliglhure G a s einr zufchliirfen beRimiut twr; urfd nun erli gelhap das Gas in eioern grofscn Ballotl (durcfi eine Kiih- re, weiche die I'lal'che mit dernfclbt.a verband) mit der Chlorine in Beriitirung. Diel'e enthanden wir zu gleicher Zeit in einem riveiteu Appnrate, und liefsen lie, urn fie zu reinigen, darch Wofler i n den Hallon fleigea. Eine Hiillre verband den Bal- loo mit einer Glocke volt Wnlfer. FVir gaben uns alle hliihe, die Entbindung beidcr Korper rccht 1angl;tm und regelmifsig und in gck;irigem Vcrhilt-

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c 16 I nifs zu beairken; und gefchah das, fo ging die Vera bindung beider lo V O P Gcb, daTs nichts nus dein rial- ion in die Glocke iibcrltieg; im entgegeogefetzten Falle fammelte lich Gas (und ZWRPL' mehreatheils eine Mengung heider Guk) in der Glocke oh. Die grohe Menge atmofphirifcher Luft, rnit der der Ballon angefullt ilt, oerhindcrt cine laage Zeit das EntRe- hen einer Verbinduog ; eodlich aber bcl'chlagen die ianern Wit ide deu Bi~llons mil eiaem leichten Thau, und dann lieht man bold iibersll eine mehr oder mirider gefirhleFliilligkeit in feinen Streifchen her- abrinnen, und Iich i n immer grolkmer Menge im untcrn 'l'heile des Rallons anfammeln.

Da wit- diefen Verfuch fehr oft wiederholt ha- ben, To hatten wir Gelegenheit zu bemerken, dafs dos Produkt, welches man erhalt, variirt, je nach- dem mihrend der Operation dar ohlbildende Gos oder die Chlorine im Uebermaalj vorhanden iR. War das letztere der Fall, fo verbreitet Ech, lo wie man den Ballon offnet, eia fehr faurer D u d i n Menge, der wie Salzfiure. und Chlorine gemengt und zuletzt etwos nromntifch, und wieKampfer ent- haltend riecht; und die Fluagkei t i n dem Ballon ill grunlich gelb, IioTst ebenfalls erllickende and fehr Caure 1)Smpfe aus, und lint einen ltzenden her- hen GcTchmact. Herrfchte drgegen das Kohlen- ,WoEerhoffgas vor, To lteigt kein DunZt auf, und ill die Flulligkeit farheiilos, vou einem angenehmen .Geruch, ohm merkbare Siiure, und von einem rei-

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t 17 I zeoden Gefcbmack, wio die iitherifchen OehIe, der aber nichts Unangenehmer hat.

W i r haben uns ferner vergcwilrert, dafs die Gegenwart einer gewilren Menge ntmoCphErikher Luft, oder von mchr odsr weniger Feuchtigteit, die Bildung der iihliihnlicken Fliifligkeit nicht ver- hiodcrt , fondern d d e lie uater diehn Vdiindcn nicht rnjiider Statt tindet , ala wenn die beiden Ges- arlen rein und ganz trocken find. Am rchlelllten gebt die Bildung derfelben vor lich, wenn man a d 1 llloafs dcs iihlbildenden Cafes P Maah Chlorine in den Rallon trrten 1iifBt; immer aber wird erR nach b h r langer Zeit alle Chlorine verl'chluckt. M e r t wurdiger noch als der kampferartige Geruch , ded diefe Gnegcrnenge haben, (lbsfonders weiin Chlori- ne in Uebermeab genommen worden), I'chiea une die Eigedchaft derlelhen zu feyii , kryRallinifcho VeriRelungcn herror zu bringen, welche Lam- pferarlig riechen und I'chmecken , befonders wenn man Ee den SonnenArahlen audetzt.

CTm ubereinltimmende Relultnte mit der ohlar- tigen Blunigkeit ZP erhalten, darfman es nie unter- loflen, fie mit einer kleinen Menge cleltillirtea Waf- lars zu warchen, welches zugleich dieSiure und den firbenden Korper (iR er anderu vorhanden) weg- nimmt. Die Flufligkeit durfdann die Lackmustink- t u r nicht mehr riithen ; ohnedem muls Ee mit einer zwciten Blengc Wa1I'er gewafchen werden, urn ihr alle Spuren von Siure zu bcnebmeo. Die hollln- difchen Cheniiker Iiaben fie gleich in diefern ZU-

A U U L d. Plyfik. U,Sg. SI. 1. 1. 1818. St.5. f3

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c r8 I hnde,erlialfen, da Be die beiden Gasarten iilrer Warier mit einander verbanden. Uie Flufigkeit iA dann von perlgrauer Farbe und nur deoholb un- durchlichtig, weil fie Feuclitigtcit zuruckbellClL ; enbieht mail i h r diefe durch Abziehcn uber geglu- heten uod gepulverten f s l r h r e n Kalk in eiiiern Marienbade, f'o wird fie rollig durchfichtig.

Nachdem man die ohlartigc Fliifigkeit euf die- Art vollip: gereiaigt hat, befiitzt fie folgeade Ei-

genfihufilcn: Sie ill farbenlos; hat einen angeneh- menGeruch, der dem des Salziithers fehr iihnlich ill; hat auch den eigeneu zuckrigen Gefchmack diefer Aethers; i R aber minder fliichtig, und fehr vie1 I'pe- cififch I'chwerer als der Sakiither, mit dam tie ubri- gens vie1 Aeholiclies hefiizt Dem dam fpecifikhe GewichL derfelben iR in einer Temperatur von 7. C. 1,2901 ; uod i h r Siedepuakt lie@ bei 66*,74 C. *) In eiaem offenen Gefdbe verfliiclitigt lie fich uber Feaer f'hr fchnell, firbt fich dabei aber immer &. ker gelb und Efst suletzt einen kobligen Ruck.

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c ' 9 I Aand ; sin Zeichen dab Ech dabei tin Theil derfel- ben zerletzt.

Gieht man etwas r o n dcF ithersrtigen FliilIig- h i t in tinen LoEd und naht ihr eineo brennen. den KGrper, To f h g t fieFeuer und brennt mit grii- ner Flamrne und eiuem dicken, edtickauden Hauch, der die Luf t mil Hukihnlichen Flockeu erfrillt. Vsrbrenat man fie unter eiaer ungefeuchteten GIG- ckc, To felzen 6ch rufsahnliche Flockeu a11 den in- nern Wanden derfelban e l , uad das von ihnen cin- gefogese Walfer fchmeckt fehr beliimnrt I'auer, urld fiHt das falycterfaurs Silber in dickeri Wolkerr ; eia Zeichen, daIj fich wahrend des Verbrenuens be- dwtend vie1 Salzfiure eiitwickelt hat. Otr 8nlz- Aether verhiilt fich, wie hekonnt, ganz auf diele'elr be Weif...

2.

E8 kam !nun daranf an, , t u finden, in welchem Verhiilloifs die Chlorine in die Mil'chung der ohL arligen Elulfigkeit eiugeht. Zit dem Ende haben wir viele Riirper auf diefe Yliilligkeit einwirteti luL fen, urn zu rehen, durch wslche fie zerfelzt wird, uod urn darnach unrere -4nalyfe einzurichlen. \Vir f'lihren vou dem, waa Ech ergab n u r das an ,. waa von einigem IntereZTa ilt.

Uie Ptzenden Akblien wirkeo in der aiedern Temperatur To longTom auf die ohlartige Flulligkeit ein, dals moo nie licher feyn kann, eiue vollltiin- dige Zerleelzurig hewirkt EU Iraben; uod nimmt man Warme zu Hliife, fo entweicht ein Tlieil der TliiC

B a

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E sd 1 figkeit unaerfeut. Merkwriirdig if\ ea indelb, drlj, wenn die FlulIigkeit d t utzenden Alkalien einige 'rage lang i n Beriihrang gdtnnden hat, fich Salz- & w e zeigt, oboe dafs fich Gas entbunden oder Koble n'iedergcfchlagen hat. In einigen Verruchen bildete fich eia wenig Kohlenfiure, aie nber haben wir cine Eotbindung einer elnRiTchen FliiEgkcit wahrgeoommea. Pliilligee Ammoniak zeigt gonn ihd iche Erfcheinungea. Ammoniakgns wirkt k d t nicht adf die ohlartigcFlulEgkeit; I f i t man es aber zu Leihen Diimpfea derfelben treten, To entReht Salmisk und entbindet fich ein brenabarea Gas.

CWor.inc wird in ziemlicheriMenge von der ohl- ilialichen Flulligkeit eingorchliirft, farbt lie griinlich cilronengell), gicbt ibr einen widrigen Geruch und einen h e n d e n , wie metatlirchen Gefchmack, und ertheilt itir die Eigenfcbaft erltickende , fehr Caute Diunfte auszultofsen. Wiircht man fie dann mit de- l~illirtem Waller, fo nimmt dicfes die SPure und die iiberfchiifige Chlorine weg , a n d dcr nicht zero fetzte Thcil der ohligen Fliilligkeit kommt mit allen feinen Bigenfchdten vieder zum VorSchein , indet ficb i n dem WafchwalTer fchr riel SalzBure findet. Diejar Verhch belehrt uas , daD die Saldiure , die hch manclimal glcich hei der Bildung der ohlarti- gen FliilIigkeit zeigt, nicht durch Einwirkung der chlorine auf das Kohlea- WaITcrRoffgas entfieht, rondero durch Zerretzaog sines Theila der fchon gebildeten ohlahniichea PliiRigkeit. Auch i R fie weder h e r , noch gefhbt, we= didees Gas wih-

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c 3% I run& ibrep ganzen Bilduag Uebefmarb vorhan- den iR:

Kirrcbrath - gliihendcs Kapfetoxyd , iiber das man ip ejner Gfusrohre die ohlihnliche Fliifigkeit in Diiqp&n,fortltt!igtn G&t , zerretztdiefe fchneli, und wit hiitten h i ~ r ein einfaches Mittel die Fliil- figkeit,Bu hndgfiren, wire es nicht Ib fchwer zu rerhidsrm, dab ein Theil de9 brennbaren G a b , dor falbB To reieh an Kohlenltoff ill, mi& dcm koh- ledouren Gas davon geht. In der Glasrohre findet lich uberdem:. reducirtes Kupfer und Chlorine-

D a blolise Hitze die ohlahnliche FluEgkeit zer- Ietzt, fo erwilJtea wir dieres Verfnhren 01s doe ein- fuchfte, wir legten aim Porcellaiririihre, in der Ech zut, Belohlcunigv'pg der Zerfe t zung der Dlm- pfe Stuotchen Porcellain befanden, durch eioen Ofen, undkittetcn an dem eintn Ende dellelben er-

ne fehr kleine Retorte an, die 2 bis 3.Gramme der Eiiilligkeit.enthielt , und an dein andern Ende eirre Glasrohre, melche fich unter einer Glocke volt QueckEIber endigte. Ah die Porcellainrohre all- miihlig bis zum Weirrgluhen erbitzt worden war, tritben wir e h a s Dampf der ohlartigen Fiiullig- beit hindurch, und regdirten die Verdampfimg fo, doe die Gasblafen in gont gkichen Zwikhenraumen iibergingen , welches turn Glhcken der Operation worentlich iR. Dcnn geht der Gaslirom zu fdiaell iiber, To reibt er einen rheil. des Dampfo unaerfetzt mit fort, uad fertzt in der Glasrohre To vie1 Rohlta-

Kupfer.

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r == 3 Roff ab, dafs Be fich gaoc rtrRopfen Laon, indeti bei vorlichtiger Leitung des Verf'uchr fich dler Kohlcntloff i r i drr Yorcelldihrijhre ahf'eudt. - ErR 41s ulle Luf t dtr Appark4c ubergegadgen zu feyn fchien, fingtn mir das durch die Zerf'etzung fich hil- deude Gas auf, und urn Picbtr zu k p , es frei von e l lw otmolpharifchan Luft zu erhalten, liehen wir, als die tilocke eu 5 roll war, das Gar entweichen, uod Lmmclten nun erlt dasjenige, welcher tvir nu- her uaterruchten.

Uirfcs Gas fiefs an der Luft DUORO 8110, wie das lalzlaure Gas. Es rolhete die Lackmustinktur, fallte das falpeterfaure Silber, und broloate we1111 es angeltech wurde. Es bsfbad dfo aus eiuem brenu- baren Gas und aus t l z faarem Gas, (Chlorine-Waf Ierfioff Eure), welche wir dadurch von einnoder trriiriteu, dak wir das letztere 0011 WoITer ver- f'chlucken lielbeo. Nach Mitteln aus den Verfu- chen, die wi r mit jcder Wocke anltellten, l i e t en 100 Mads Gas on R u c k h u d , welchea dar WaITer nich t verfrhluckte:

die ste Glocto 3te Gt. 4to GI. SIr GI. 6te GI. 46&5 j 43,!~i5 ; &,lo3 ; M,436 i 38,785 M.

Anfangsverfcblucken die Korke falzfmreoGas. Ha- ben fie davoo To vie1 in lich nufgenommen, ale fie kot~nen , To bleibt die Menge des raeltkuren Gaf06, wie sir hier fehen, ubveriiadert diefelbe. D e r RitckRand ilt ein mit bloaer Plamme brennendcs G ~ S , welohes W a l i i r uod kohlenlaures Gas 41s Er- rougnifle des Verbreonens giebt. Kalinm vermin-

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I 33 3 dert den Raam dcrtjlben nicht, felbR wenn cs in dierem Gas oerfliichtigt wird. Duroh Zerretzung des ohlartigea Kijrpers der holliindirchen Chemiker eatliehen alfo 38;6 1 MaaL dieree brembaren GaTes, auf 61,39 M. Chloriue- WaOTerRofEeures Gas, alo Mittel aus den Verruchen mit dem Gas der 5ten und der Gtea Glocke.

Den Chlorine- WalTerRoff - Aether (Sa&uthr) welchem diefer ohlartige Korper fo ahnlich it\, hat- t o man bisher ducch Hihe noch nicht zu zerfetzen rermocht, weil die grorse hlenge deo fich ahretzea- den KohlenRoffs Itets die Robren terRopfte und tin Zerfpringen des Apparatr veranlofste. W ir ha- bea fie verfucht, und fie i R uns uber unfere Er- wartung gut gegluckt. Stiickchen Porcelkain diir- fea such hierbei in doc Porccllainrohre nicllt fehlea, damit die Darnpfc auf eine grokere erhitzte Yliche treffen, und gleichmiifsig in der'remptratur erhoht wcrden. Statt Retorte disnte uas eine unter eincm rechten W i n t e l gebogene Glasrohre, die iich in ei- ne kleine l'ehr diinne Kugel tndigte, wclche 1 Fuli weit vom Wen abltand, und den Salzithcr ent. hielt. Uugeachtet eiaer folchcn Entfcrnung wnrde diefer, wenn d h Rohre wei6 gliihtc, durch die Wiirme deu OTens To Tchnoll verflualitigt, dafs air die Kugel bid zit i Drittel rnit Wants trnd Eis umgeben rnu6len, urn die su Cchnalle ExprnIion des Aethers zit vermeiden. Auch die a n dem an- dern Endc der Porcellainrijhre angekittete Clasriih- re hatte eiae Kugcl, die fich in cine Frofimiro'ohnng

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c 24 I kgea liefa. Nmh rollendetem Pro-& l i e t licli. in der erkalLetcn kugel der rorgekitteten GlasrGhre keinWaKer wahmehmen, und als wir dot ubergegan- geneGar uoterfuchten, fand Gcb, J3fs durcheine gem ringe Menge Waflers von loo M. Gas %,79 M, ver- rchluckt wurden ;lo vie1 eathielteo dlfn rooM.an f o b f au remGaderGas ruc kltond wurde weder vonBaryt, noch vori einer Kalilauge irn geringfien vermiudert. Da bei dieIer Zerhtzung olCo weder WoITcr, noch kohlenfaurea Gas eouiand, To rnubte aller Sauer- IIoEl, deader SalGtber entlinIlea kdl, lich nochia dem Gasriichltande befinden. Divfer Gosrucklbad brannt ober hlou untl erzeugt beiru Verbrennen WaITer und KohlenEure; er kann olro our Kohlen-WaKer- Roffgor, oder eine Mengung dieresGafes mit gasKr- migern Kohlenltoffoxydc l'eyn, uod zwar muhte er wcgen des Souerliof€s,den der Solzither in fichfchlie- fsen roll, gasformigee Kohlenliofioxyd in bedeuten- der Menge eutholten. U n d doch verrnindcrt Ka- lium, Jaa man in L)arnp!jgeltolt lange auf den Gas= riickhnd elriwirkea lilbt , dicl'en Ruckltand nicht, und bewirkt keine Abfetzung ron KohlenRoff.

W i r habea Kolilen - Woflerl\offgas und ga&om miges Kohleoltoffoxycl nncli verlchiedenen Vcr- hiiItaiKen vermifcht; ~ U I diefen Milchuogen ver- fchluckte das Kolium liets die gauze Mengt de8 letz- tern. Der Auwefenhcit von Kohlen- WrITerltoE. go8 in dern 01.18 dem SulzGtber erholtenea Gas, &lit fich ello die Eigenlckalt diel'ee Gafes uicht zufchrei- boo, dafs es der Eiriwirkuag des Kaliumrr widerlleht.

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I 25. I Urn Gcwifshdt uber die Gegcnwart ran g a r

fdrmigem Kohlenfloffoxydc in diefem Go8 zu. ere haltso, richtcten mir unfern Appnrat To ein, da;5 die grsiiirmigen Produkte de r Zerfetrang dee Salz- other5 durch Hitze , beim Hernustreten aus der Por- celldimohre durch eine kleine Menge deltillirtes WaITcr. hindurchgehen mubten , urn darin oIIe SaliGnre abzulktzen, dona iihor Stucke gel'chmolz- nen lalzfauren Kalks fortftiegen, urn wiedcr wok- ken zu werden, und Jarauf durch eiue zweite Por- cellainrohre hindurch mulsten, welche Calomel ( erItes Chlorine-VueckMber) cnthielt. Anfangs crhitztcn wir blor die erRc Porcellainriihle, und nun ging das G a r , welches in dcrf'elben dui>h Zer. fetzuog des Salzithers entlland, nachdem da WsT. fer cs gewdchen hatte, ohne weitere Ver8n erung durch den ganzen Apparat I hindurch. Unef lhr nach i Stunde fingen wir on, auch die zweit Yor- cellainrohre zu erhitzen , iu welclicr fich d ~ 6 a l 0 - me1 Ilefaud. so bald lie bir zum LirfchrolherCIiL hen Lam, horLe das Uebergehen von Gns auf o b gleich der Aether irnmer noch in gleiclwr Mugs darch die erRe R o h e hindurch ging, und vir muliten ihn Telblt lihr vie1 rchneller rerdiinRen if- Ten, a lszuror , dnmit i n der zneiten Hiihre kere Verrchluckung eintrat. So wurdc diooperatiou ub ; Stunde fortgefetzt, ohnc dslis mir ehle ciuzige Gs b l a h erhielten, nnd die Gasentbindung fing er wieder a n , als alles Calomel a115 dern gliihcnde: 'rhsil dcr zweiten Porcellainrohre herausgetriebei

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c 26 3 war. Dar Walk, woriii die letztere RGhrc ein- getaucht war, war Euer geworden, und fi'llte Tab peterLaore Silberauilofuog. In der zweitan Porcel- lainrohre faoded wir mstnllikhes Queckfilber und abgefetzten KohleoAoff.

h e n wir uos oicht, To folgt aud; diefern Vera fuch, dab der ron der Zerretzung da Salzithers herruhreade Gasriickftand , blor Kohlen - WaITer- Roffgns in tich fchliefien kann; deon or rerfchwindct geoz, wonn er uber Chlorine - Quecklilber foraeigt, a n d Chlorine - W rllerfiof€lkrrs uod KohlenRolf find die einageo Producte, welche man dabei erhalr. Dafi fia hierbei kein WaKer.bildet, davon haben wir unriiberzeugt. Es Iiifit fich alfo auch in dem SaIziitiir Sauerlioff als BeRandtheil nicht annehmep, da ma iu keioem der ErzeugniKe dcr Zerlegung derelbn diden Grundlloft' antrifft.

fife Betrachtungeo fuhrten unr auf den Ge. danka, derSalaither Tey niditr aoders als sine Ver- biodug von Kohlen- 7ll;alTerRoff mit Chlorina- WdirltoBTiure ( SalzGure ). Wir GuIjsrten dicfe unre Anficht offentlich in der Pharrnaceutifchen Gelllkhoft, und fugten hinzu, wir hielten lie urn lo tehr fur gegriiadet, cIa nach fin. Tbenard'r Vduchen in dem RiickRande bei der Bilduag des Spithers fich keioe merkbare M e u p KohleuRoftr, &age0 rehr vie1 WaUer fiude, Herr G a y - L n L l c aber gezei8t habe, dab der Alcohol feinem JiI'chuogs- Verhi l tnih nach, fich fk eine Verbin- ang von WaKer mit ohlbildendem GPS nehmcn

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37 3 jrfle. Vereinigct IicA daher diefer Gas d& Altw bols mit Chlorine- WaKerRoffriure, fo w(irde aller KoblenRoff in die Verbiodung mi t eingehen, and blor W a & r zuruckbleibea, welches unfern Verfu- chen zu Folge, wirklich der Fall ilt. Herr 43 oul. l a y , der fich viei mit den Aethrrri befcMftigt hat, b&itt diel'c litifere Anficht lebhaft, und Ias in der folgenden Pilzuug Bemtrkungen tor, zur Wider- Iegnng derfelhen und zur Vertheidigung feiner Be- hauptuog, dnrs der Salziither cine Verbindung der Chlorine. WalTeiRofffiure mit Alkohol ley. Eher er lie oicbt bekannt gemacht haben wicd, erlauben wir unr kein Urtheil uber lie, erfuchen ihn aber, die k h r fur unfere Hypotliefe fprechende Bemer- Lung, rufwelche uns Herr A m p & r e oufrnertram gemncht-hat, nicht zu iiberfehen, dab die fpeci& k b e n Gewichte des fa1zTauren Gder und der ijhlbil- denden Gafer zufamrneo genommeri, gcnaa dem des Salziither-Gafes entrprechen *), uud dds, wenn man zu dem fpecififchen Gewicht dcr Chlori- ne daa des otilbildenden Gafes hiueufugt, man ge-

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r a8 I m u dar rpecififcbe Gewicht bee DampF~ der ohlrr- tigen KGrpers dex holhdirchen. Chemiker er- U t *). l)er Seltiither und dierer Korper ws'reti rUii bIos in der Mengo ihrcv WdTerRoffs rerfchie- den; welches unbrn Verfucheo k h r gut enlfpricht, und die grofsere Leichtigteit und Piiichtigkeit der Shlzathers erk Iart.

Dagegen entfprechen diefen SchIiilTen Ireinere wags die Rerultate nnrerer eudiometrirchen Zerle- p g e n beider Korper, die wir ohm weitcre-Be- merkung hier her reken, da n i r uzis his jc tz t aafser Stnnd Tehen,. eino geniigende Erkhung dider Ver- fchiedenheit zu geben **).

') D a r fpecif, Gerikbt der Chlorinr a nrch Hcrm Cry-Lnf- fac ~,,6216, das du Dampfs der Bhligen Kihpms dcr Irol- liodifchcn Chcmiker war aber aooh oabekanat, uod Herr Ampire erLLircc den Verff. nrch dtm Drucke ihrcr Ablund- long, in HioGcht diefcr fey fcioc Aorhge eins b l o b Ver- motbung, die cr a d ihre Verruchc gcgriindet babe. Dic- fcr Ycrmutbung IU Folge niirds dar fpecif. Cewicllt diefer O h l i i e ~ Dampfcr feyn 2,krfi f 0,9784 = 3,400. Mchr hicriibrr io dem A'achtrage. Cia.

wohl nicht n i t Uhrecht fchrcibcn die Verff. Tre rei tcr-

hin dct Unrichligkeit einztlner BeTtimmnngtn dicfcr codin-

mett*&hen Zerlgnogen (in retchen lie nick1 geiibr xu fey, fcheincn), und dtr Data tnr hrcchuun8 derfdben au. Ich Lime dalter h ier ihrrn Vorirac ab , nad luge in den dnmcr-

h n g q p ehq. qichtigere Bsreehn~o8 der erficn dicfer beidcn Analyfen bci. Cilb.

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c '9 1 1, Analyfe drr Kohlcn~Wall~floffpkcr &a SdrPbcn.

Es gaben 155 Maah diefis Gas beim Verbren- nen 61, i i Maafs kohlentures Gas, und von den 1s Madsen reinem Sauerfioffgas, welche ilinen in dem Eudiometer zugef'etzt worden wareu, fnndeu fi& nach dem Verbrennen nur rlocli 33,3 blears. AIfo hntlen nur 149,67 Ma& SauerfioBgas dazu ge- &nt, den KohlenRoEund denn'alrerltoff des a m - lyfirtcn Gaf'es zu verbrennan; und zwrtr wareu61,ir Ma& Sauerltoffgau zur Bildung Iron kohlcnfaureru Gas *), folglich die iibrigen 88,46 M. zur Bilduiig von Wan'er verweadet worden, wozu Ee die doppalte Mange, air0 176,92 Maoli WaITerltoffgas bedurften, Die Verff. berechuen hieraus das Gewicht dee Kolr- lenfioff.8 auf 'i,2 **), des Watferlloffs auf xa,# ***), in 5&14 Gewiclitsthden des zerlegteu dares ****).

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1 3 0 1 Uialir eiebt 17,98 Gewichttheilc Ausfoll *), den man gewohnlich a le durch Sauarlioff und Wall'cr- noffdes Gns, die fich zu WaITer mit einaiider ver- einigt haben , bewirkt anlieht. Ilann wurde diefelr Sauerltoff 15,89 uiid der Walrerltoff des Gas 12.95 +%,og = r5,04 Theile betrageu **). Nehrne man daher an, dalb das analyfirte Gas eioe Meagiiog ?on gasf6rmigem iKohle&offoxyd und von Kohlen- WallerltoEjan I'ey , die 15,$9 Gewiclitsthtile Sauer- fiofF, (diefe alfo in dcm erRerii Gafe a h Beliandt heil) enthalten habe, fo muIjten von den analyfirten 53,i4 Gewlbln. des angeblichen Kolilen-WoITerltoRgas des Sal&thersn7,87 Gwthle.(von I S M . i t? ,bM.)a~s gae fdrrnigern Kolilenltoffoxyde, und die ubrigen 116,~o M. aur Kohlen-WalTcrRoffgas behnden haben, und das zerlegte Gss miifste alro 205,47 M. WaUerltoff- gas in Iich gefchlolren, und beim Verbrennen 6191 M. Kohlenfiure gebildet habco , welche letztere cin gleiches Volumen JLohlenRoff: Uampf reprafenti- ren ***).

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I 31 I a, &djh du G I h der Ghligen giirperr drr hollandifcbrn

Chemikcr.

Es wurden zu 151,5 Maab der brennbaren Ga- frs, das bcim Uorchtreiben der DimpA dieks iih- ligen Korpers durch ein rothgluhendes Porcellain- robr entllanden war, und denen rpecif. Cewicht 0,45176 i R , 173,7G Mnafs Sanerltoffgas gdetzt. Beim Verbreonen eritllanden @,83 Ma& kohleofaures 00.9, und im Riicldtande fanden 6ch 69,83M.Sauer- Roffgay unverandert. Es waren alfo I&,@ %l.Sau- crftoffgaa zur Bildung Yon KohleoGure und von WslTer verwendet worden, nnd zwar za Waxer 103,g3 - 48,83 =%,lo Mads. Die Verff. berech- ncn hierrus, nu€ aholiche Art wie zuvor *), dab auch diefea Gas eine fehr bedeutendeMenge Sauer- Itoffgas enthallen hahen miifIe, iiubern nochmals ihre Verwunderung uber diefes Hefultat, weil, wenn dieres w h e , das Kalium SauerRoff i n dem (;as nachweifen m a t e , welches es nicht [hut, und diefer Sancrfloff entwedcr in der Chlorine oder in dem Shlbildenden Gas rorhauden gewefen feys

14,G Geaheilrn Waffediof f ; ciu UndiDg. brhcr dio game Hypothefa vou Anwefenbeit ron gasfdrmigrm KohIrnfioff- oxyde nnmli4ig ill , &ad anden dle cudiornctrifchrn Ycrfu- chc genau. Cilb.

*) Ich lbergehe diefa RechnoDB, dr auch fie nicht (cnro in, ond joder Ge nach dcm M d e r drr torigeu Ioicht fclbR vu- LoKen Lam. Gilb.

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m'JEe, welche beide daoon frei find, - und fugen dunn f6lgcndes hinzu :

ETngeachtct sller Sorgfalt, die wir. bei dieren eudiometrifchen Verfuchen angewendet habeu , I'o feetzen wi r doch kein grobes Zutrauen i n ihuen, we- gen der ousnelimenden Sch'wierigkeit die rpecif. Ge- wicbte klciner Gosmengen gsnau zu befiimmen. Sie niiliern fich indeli denen des Herrn Thenard, der den SolzSther S'elbft in dan Eudiometer brachte, uiid aus feincn Verfuchen folgerte, diefer Aether I'cblie- lie ouf 1 Gewichtstheil WaEerItolT (abgdehen von dem der Chlorine- Walferltoffraure) P Gewichts- thcile Sauerltoff in Echo

W i e diefern indeli aucb feyn miige, fo :ilk me- nigltens fo vie1 gewifr , dap das Oehl dm ohLbi&n- den Gafees ein wa7wer C'hlorine- tt aJerJoJ- Aether (Sakatlrer) ifi, der von dem SPleiither, welchen H e r r Thenard zuerfi bekmnt gemacht hat, bios in dem VerhdtailTc, nicht in der Art der Behndtkei- l e ahweicht, und fpecifirch fchwersr uud minder fluchtig als dieCer ilt. Alfo kiinneu die Chlorine- WalTerItofflj'ure odcr ihre GrundRoffe, in zwei verfchicderien Aethern als Bdtandtheile eingehen, und diefe Siiure h a t olfo ouch hierin mit der Jodi- ne - WnKerItoffl'iure Aeholichkeit *). Diefer neue Aether fccheint un.9 die Auftuerkhmkeit der Aerete

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[ = I ZQ r6rdieosn, da ihn rehe mindere FIiichtigkeiL zuln Gebrauche weit bequemer morht, tr vic.1- leicht euch cigenthumlicho msdiciaifcha &ilk befiut.

E i n N n c h t r n g ( Zyei hionate fyiiler olr das vorige gcdrackt.)

l)a uns die IaRrurnente fetrlten, urn das I'peci- i i k h s Gewicbt des Dmnpfs des ohligcn Korpers der bollSndifchen Chemiker zu beltimmen, To hot Herr Gas-LuTfac die Gute gehaht, dieks zu thun. Er findet es 3,4434, und hierauf kann man fich all'o vijllig vedaLTen. Nach den I'pecitifchen Gewichten der Chlorine und des ohtbildenden Cures, unter d c r Vorausretzung berechnet, dsli gleiche MauLe voa dielcn , bie auf die Halite ihrer Kaums verdichtet, jenen Uempf bilden, miirste das I'pecif. Gewicht deflelben feyn 3,4484. Auch hier Airnmen alfo die I'pecii:. Gewichtr! viillig mit diefer Vorausfetzuug iibel-ein; noch beiler felblt PIS bei. dein Salzither. Wir halten ea daher fur erwiel'en, dafs der &lz- &her eioe Verbindung von gleichen Raumt heilen Kohlen- WeKerhffgas und ralzfaurem Gas i R , da- gegen dar Oehl des ijhlbildendeii Gnli.8 (oder be& gerprochen der Aether des ohfiillenden Cnce.9) cine Verbindung von gleichen Haumtheilen Kohlen- WaOTerlioffps und Chlorine. Uer SahSther ent- h i l t alfo verhdtnikrniibig mth r WoOTerRoff als die-

Ann& & Phyf&, R.59. st. t . 30 IY1& SL 5. c

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r 34 J fer letrtere Adher ; SaUSiTltoB abcr mthidt keiner vou beidao.

Herr f i s r . t h o , l l e t htxt die Mein~og~geaufscrt, die Art vonfltichtigem OeN, welche fich einfindet, weiin mail Chlorine dor.ch Alkohol oder Aether durchljeigeu 1&t, mGge wohl darl'elhe Korper feyn, welcher den GrgenRand ulil'erer Unterfuchuugen ausmacht *).

Wir kenoen diefes ErzeugniG recht gut, TOU

welchem ruch Herr T h e na r d in einer feiner Ab- handlungen iiber den Salzither gehaodelt hat. M'ir haben es in ziemlicher Menge bercitet, uocl damit Verruche zur Vergleichung denelben mit dem 6hligen Korper der holliiudikhen Chrtmiker aogeltellt. Ah diefe Verl'uche uns von der we-

*) Herr Bcrthollet hatte diefen aromatikhan. 6hligcn K6rpcr fchon in dra Schriiicn dcr Parif. Akrd. der WiRcnfcLafccn auf dar J. a7fk5 erwabot, nnil theilte in sitier kurzrrr Nobz, a h AnLang zn der UoIcrfuchung JerHH. Robiqnct m d CO- lia, die Refultate sinigsr Vsrfucbs n i t , die er im 1. 1815 tbcr diere Art dihcbtigsn Ochlr erhidt, r l s cr getrocknets Chlorine dorch miiglicb6 concmtrirlm Schwrleliithcr bin- dnrcb trieb. fi bildct &ch dabci riel WeUer , r r l c h u Rcrr Bcrthollrt ak a u Sauerloff nnd Wderfioif c l n Schwcfol- Acthtcr (brim Enlmifchaa d r ~ r l b c n durcb Eiarirknag drr

Chlorine) cntfidmd anLht, da Herr TOO SanlIbre dargetL6. babe, d& dcr Schwefel- Aeihsr drrgcltellt r c r d s durJ d u thlbildcnde Gaa verbnadcn rnit f feinu Gewichtes .p

Bmfiandthcilrn d a WaUcrerc. Die Chlorine rcrrandlr 6Ch da- bei- grohcnthsil. in Chlorbe- WaRerliufUhr* apt Konen d- WaKcrGoJfa dea ClaIhiIdendqn Gder. G&,

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c 35 3 rentlichen Verfchiedcnheit heider dberzeugten, be- I'chlolTPn wir fie jeder cinzein geneuer zu Itudirta.

DieChforioe geht auch in diel'es ohlige Erzeug- nifs als lleltandthcil mit eio, wird aber darin wc i t weniger innig gebunden;' und die BeRandtheile diefes ErzeugninEa trenncn fich leichter von eiaander. Es wird vou den Alkalien, den Siuren, j a ron bIufsem Wallbr zerrezt; von den ernern fehr rchlrell, und koncentrirte Schwefell~ure verkohlt ea augenblick- lich, indeb fie den otiligcn K3rper der hollindi- fcheu Chemiker gar ciclit reritidert. Schon diefe einzige Thatfache ceigt uns beide als wefentlich verfchieden, und belbtigt unfere Behauptung, dufs der. Aether des ohlbildetiden Gafes keinen Sauerltoff euthdlt. W e i l er felilt, kaon hierhei keinewaller- bildurrg.vocgehen, und .doher bleiht dierer Aethcr unverzodort; Jars dagegen Herrn Berthollel'e ohl i - ges Erzeugnifs yon der Schwcfellhre zerfetzt wird, beweilt, dab es cine ziemliche grohe Menge . S nuer- fioE enthilt.

Auch i n ihrcn andern Eigeofrhnften onterfcliei- den fich beide iililigerr Kiirper you eiuauder. Uer Aether Jes Ghlbildendeu Gafes h f eirieti fatiften, sn- genehinen Geruch, dern des Salzithers aliolicli ; der Berthollet'fche iihlige Korper riecht dsgegen Iieliig, durchdriogertd uud unaagenehm. Uer erlltrre hat einen erfril'clienden , zuckrigeo, der letztere einen fehr Rechenden, eineu widrigen Eiodruck liirrter- laflenden Gefchmack. BeiJe ldren fich in einem neutralen Zultande erhaltea, das WaIh reicht

c a

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c 36 1 dann &el: hin , den lclztera fnR aupenblickliali zu zerfclzen, wahrend 08 den ernera niclit reraodert. Endljch ifi der letztere vie) 5iiclitiger and entiiind- licher ah der er l taret beide varbreiten wiihrend des Bre~~nenr Iaure Dampre, welohe die Ldpererlaare Silberaaflol'uag fillen.

Alles, was wir bisher von dem ohligen Erzeug- niEe aus Chlorine und Alkohol geragt liaben , gilt nur uoter der Vorausfcttzung, d a b man ec blor mit W a E e r gewdchen und durch iitzendr Maguefia neu- t ra l gemacht hobe. Wennrs aber mit balirchetn kohlenfayrem K d i hahandelt wordeo, wie dar. Hr. Berthollet vorrchreibt, und man csdarrn uber reinem iitzendem Knli erliitzt , fo wird es faR gccnt zerretzt, und hinterlifst einen a iifehnlichen Ruckltand von KohlenRoE, wahiend der Salriilhcr dcr ohlbilded- danGares fich unter diefen Urnhiinden ganz and un- veriindert uberdeftillirt.

Wir glauben daher, do6 die beideo ohligen Korper werentlich von eiiiander verfchieden find, uad, fo vie1 wir win'en, lediglich darin mit einan. der ubereiakommen, dak fie die Chlorine ah Be- ftandlheil enthalteti.