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31. Jg. Heft ,3 1 15 M~irz 1973 *S ~7 *S o O o C (3 0 0 o C o Z o o 0 I I , I I I 1.0 1.2 1,4 1.6 % 1,8 Schulzmiflel~eholl o (ouOen) e O o ,4 i (innen ] o 0 o 0 0 0 0 8 [ o 0 o O o 0 o g /" O 0 0 Z ~ i c o L i I I I Llnlel scl~iede slatislisch gesicherl o I 1,0 1.2 I,~, 1,6 % 18 Schulz mittelgehQll Bild 10. Mittehvert a~ mid Standardabweictmngen s des Sclmtz- mittelgehaltes in 4 Baufurnierplatten. Grenzwerte (ol)eu) und aufgeschltisselt je Platte m Rand- (u.) und Mittelproben (i) {unten) der Platten lag, w~hrend sich die Mehrzahl der h6heren Ergebnisse im inneren Bereich der Platten befand. Die Ergebnisse aus den Randzonen der Platten wurden mit denen de( lnnenzone statistisch verglichen. Bei 3 yon 4 Platten war dabei nach dem ,,t-Test" ein gesicherter l;nterschied festzustellen, wie er im unteren Tell yon ]3ild 10 dargestellt is(. AIs Ursache daftir kommt nur die Art des Leimauftragverfahrens in Betracht. Aus diesem Ergebnis Iassen sich ftir Baufurnierplatten folgende Sehlfisse ziehen: 1. Die Zahl de( durchgefiihrten Analysen je Baufurnier- platte war zu grol3. 2. Die Zahl de( untersuchten Platten war hingegen zu klein um die Ergebnisse als homogene (;rundgesamtheit behandeIn zu k6nnen. 3. Nach statistischen Methoden. ltiBt sich aus diesen Ergebnissen die notwendige Stichprohenzahl und die Analysenzahl je Stichprobe zum Zweck einer hinreichend genauen 0berwaclnung nieht berechnen. Die Ergelmisse fiir (lie BaMurnierplatte ~-['ntersuc rang sind nicht a.ls allgemeingfiltig anzusehen und bediirfen der Erg/inzung und Erweiterung. Da eine {)berwachung auch zum jetzigen Zeitpunkt in jedeln Ealle erforderlich is(, sollle man zunfichst wie folgt vorgehen: I)ie Probenahme fiir die analytische {]ber- priifung des Schutzmittelgehaltes yon l~aufurnierplatten erfolgt his auf weiteres innerhalb eines 241)mm breiten Plattenrandes ltings de( Arbeitsriehtuilg an wenigstens 6 Proben je Platte. \Yird ill diesem Bereich ein ausreichend lnoher Schutzmittelgehalt festgestellt, so kann geschlossen werden, (lab das lqatteninnere demgegentiber nicht be- nachteiligt is(. Anf diese \Veise trfigt man bei Bauhlrnier- platten der zur Zeit oft'ensichtlich noch vorhandenen IIn- zuF~inglichkeiten hinsichtlich de( Schutzmittelverteihmg I{echnung. Ob genauere l'ntersuchungen eine Herab- setzung der I)robenzahl erm6glichen, erscheint zweifelha.ft. ,X, nderungen sind beispielsweise zu erwarten, wenn mall vom \Valzen- auf das GieBbeleimungsprinzip tibergeht. IdOLZ als l{oh- und \Verkstoff 31 (1973) S. 115--120 by Springer-Verlag 1973 Untersuchungen tiber die Triinkbarkeit von Fichtenholz Investigations on the Treatability of Spruce Von Josef Bauch, Peter Adolf und Walter Liese* Institut ffir Holzbiologie und Holzschutz der BundesR)rschungsanstalt fiir Forst- lind Holzwirtschaft, Hamburg-Lohbriigge, und Ordinariat ftir Holzbiologie der Universit~it Hamburg Zusammenfassung Untersucht wurde die Verbesserung de( \g'egsamkeit yon lufttrockenem Fichtensplintholz (lurch vine enzymatische Vor bchandlung mit PectJnase- und mit Cellulasel6sung unter Labor- bedingungen. Ffir das l{ohenzym Pcctinase ergaben sich an kleinen Proben als optimale Versuchsbedingungen eine 7,5% ige Konzentratien, 40 ~ pH -- 3,5 und 5 Tage Einwirkdauer, ffir die Cellulase eine 2%ige Konzentration, 40 ~ pH = 4,5 und 5 Tage Einwirkdauer. Gr6Bere, lufttrockcne l?roben konnten nach 28tfigiger Vorbehandlung mit Cellulase im gesamten Splintholz durchtr~inkt werden. [)as Fixierungsverm6gen der enzvmatisch vorbehandelten Proben ftir Elektrolyte unterschied sich nicht yon demjenigen saftfrischen Holzes. lm Vergleich zu einer Teichlagerung bewirkte die wesentlich ktirzere Enzym- behandlung eine erheblieh gleichmitBigere, verbesserte Wegsam- keit. Summary The permeability of air-dry sapwood of spruce was investi- gated after an enzymatic pretreatment with pectinase and with cellulase under laboratory conditions. The optimum conditions for small samples were for pectinase a 7,5~}g c.ncentration, 40 ~ pH = 3,5 and 5 days exposm'e and for celhtlase 2~Yo concen- tration, 40 'C, pH -- 4,5 and 5 days Exposure. The sapwood of larger air-dry samples was corn pletely penetrated after 28 days exposure with cellulase, The enzyme-treated samples showed the same adsorption of electrolytes as green samples. Contrary to ponding the enzyme pretreatment led to an improved and more regular permeability of the sapwood. * Vortrag, gehalten au/der 12. lnternationalen Holzschutz- tagung de( DGfH, 25. 11. 1972, Berlin. I)ie Untersuchungen wurden dutch die l)eutsche GesellschafL ftir Holzforschung mit Mitteln der Arbeitsgemeinschaft In- dustricllcr 1;orschungsvereinigungen (AIF) gef6rdert.

Untersuchungen über die Tränkbarkeit von Fichtenholz

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31. Jg. Heft ,3 1 15 M~irz 1973

*S ~7 *S o O o

C (3 0

0 o C o

Z o o 0

I I , I I I 1.0 1.2 1,4 1.6 % 1,8

Schulzmiflel~eholl

o ( o u O e n ) e O o ,4

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0 0 0 0 8 [ o 0 o

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L i I I I

Llnlel scl~iede slatislisch gesicherl

o

I

1,0 1.2 I,~, 1,6 % 18 Schulz mittelgehQll

Bild 10. Mittehvert a~ mid Standardabweictmngen s des Sclmtz- mittelgehaltes in 4 Baufurnierplatten. Grenzwerte (ol)eu) und aufgeschltisselt je Platte m Rand- (u.) und Mittelproben (i) {unten)

der P la t t en lag, w~hrend sich die Mehrzahl der h6heren Ergebnisse im inneren Bereich der P l a t t en befand. Die Ergebnisse aus den Randzonen der P la t t en wurden mit denen de( l nnenzone s ta t is t i sch verglichen. Bei 3 yon 4 P la t t en war dabei nach dem , , t -Test" ein gesicher ter l ;n te rsch ied festzustellen, wie er im un te ren Tell yon

]3ild 10 dargestel l t is(. AIs Ursache daftir k o m m t nur die Ar t des Le imauf t r agver fah rens in Be t rach t .

Aus diesem Ergebnis Iassen sich ftir Baufurn ie rp la t t en folgende Sehlfisse ziehen:

1. Die Zahl de( durchgef i ihr ten Analysen je Baufurnier- p la t te war zu grol3.

2. Die Zahl de( un te r such ten P la t t en war hingegen zu klein um die Ergebnisse als homogene ( ; rundgesamthe i t behandeIn zu k6nnen.

3. Nach s ta t i s t i schen Methoden. ltiBt sich aus diesen Ergebnissen die no twendige S t ichprohenzah l und die Analysenzahl je S t ichprobe zum Zweck einer h inre ichend genauen 0berwaclnung nieht berechnen.

Die Ergelmisse fiir (lie BaMurn ie rp la t t e ~-[ 'ntersuc rang sind n icht a.ls allgemeingfilt ig anzusehen und bediirfen der Erg/ inzung und Erwei te rung.

Da eine {)berwachung auch zum jetz igen Ze i tpunk t in jedeln Ealle erforderlich is(, sollle man zunfichst wie folgt vorgehen: I)ie P r o b e n a h m e fiir die analyt i sche {]ber- pr i i fung des Schu tzmi t t e lgeha l t e s yon l~aufurnierplat ten erfolgt his auf weiteres innerha lb eines 241)mm brei ten P l a t t en randes ltings de( Arbei ts r iehtui lg an wenigs tens 6 Proben je Plat te . \Yird ill diesem Bereich ein ausre ichend lnoher Schu tzmi t t e lgeha l t festgestel l t , so kann geschlossen werden, (lab das l qa t t en inne re demgegent iber n icht be- nachtei l igt is(. Anf diese \Veise trfigt man bei Bauhl rn ier - p la t t en der zur Zeit oft 'ensichtlich noch vo rhandenen IIn- zuF~inglichkeiten hinsichtl ich de( Schu tzmi t t e lve r t e ihmg I{echnung. Ob genauere l ' n t e r s u c h u n g e n eine Herab- se tzung der I)robenzahl erm6glichen, erscheint zweifelha.ft. ,X, nderungen sind beispielsweise zu erwarten, wenn mall vom \Valzen- auf das GieBbeleimungsprinzip t ibergeht.

IdOLZ als l{oh- und \Verkstoff 31 (1973) S. 115--120 �9 by Springer-Verlag 1973

Untersuchungen tiber die Triinkbarkeit von Fichtenholz

Investigations on the Treatability of Spruce

Von J o s e f B a u c h , Pe ter Adolf und W a l t e r L ie se*

I n s t i t u t ffir Holzbiologie und Holzschutz der BundesR)rschungsans ta l t fiir Fors t - l ind Holzwir tschaf t ,

Hamburg-Lohbr i igge , und Ordinar ia t ftir Holzbiologie der Universit~it H a m b u r g

Z u s a m m e n f a s s u n g

Untersucht wurde die Verbesserung de( \g'egsamkeit yon lufttrockenem Fichtensplintholz (lurch vine enzymatische Vor bchandlung mit PectJnase- und mit Cellulasel6sung unter Labor- bedingungen. Ffir das l{ohenzym Pcctinase ergaben sich an kleinen Proben als optimale Versuchsbedingungen eine 7,5% ige Konzentratien, 40 ~ pH -- 3,5 und 5 Tage Einwirkdauer, ffir die Cellulase eine 2%ige Konzentration, 40 ~ pH = 4,5 und 5 Tage Einwirkdauer. Gr6Bere, lufttrockcne l?roben konnten nach 28tfigiger Vorbehandlung mit Cellulase im gesamten Splintholz durchtr~inkt werden. [)as Fixierungsverm6gen der enzvmatisch vorbehandelten Proben ftir Elektrolyte unterschied sich nicht yon demjenigen saftfrischen Holzes. lm Vergleich zu einer Teichlagerung bewirkte die wesentlich ktirzere Enzym- behandlung eine erheblieh gleichmitBigere, verbesserte Wegsam- keit.

S u m m a r y

The permeability of air-dry sapwood of spruce was investi- gated after an enzymatic pretreatment with pectinase and with cellulase under laboratory conditions. The optimum conditions for small samples were for pectinase a 7,5~}g c.ncentration, 40 ~ pH = 3,5 and 5 days exposm'e and for celhtlase 2~Yo concen- tration, 40 'C, pH -- 4,5 and 5 days Exposure. The sapwood of larger air-dry samples was corn pletely penetrated after 28 days exposure with cellulase, The enzyme-treated samples showed the same adsorption of electrolytes as green samples. Contrary to ponding the enzyme pretreatment led to an improved and more regular permeability of the sapwood.

* Vortrag, gehalten au /de r 12. lnternationalen Holzschutz- tagung de( DGfH, 25. 11. 1972, Berlin.

I)ie Untersuchungen wurden dutch die l)eutsche GesellschafL ftir Holzforschung mit Mitteln der Arbeitsgemeinschaft In- dustricllcr 1;orschungsvereinigungen (AIF) gef6rdert.

) ttOLZ als Ro11- 1 1 6 J. I atuch, P. Adolf und \\:. t i cse und Werkstoff

E in le i tung

Die impr / i gn i e rung yon l u f t t r ockene ln F ich te i lho lz is( t ro tz langj / i l~ iger und vielfS,ltiger A n s t r e n g u n g e n ein noch n ich t zul!r iedenstel lend gel6stes Prob lem. So ve r such te m a n (lie E ind r ing t i e fe des Schu tzmi t t e l s du rch versch iedene mechan i sch - t echno log i sche und chemische M a B n a h m e n zu vcrbessern. In neuerer Zeit wird fiir M a s t e n dan lncis ing- Ver fah ren m i t gu tem Erfolg angewende t . Angereg t d u r c h die l ! n t e r s u c h u n g e n von Suolah t i u. \VaI16n I1958] sowie l:Alwood u. E c l d u n d !i1959J i iber die Wasse r l age rung yon Nadelholz wird z u n e h m e n d auch (lie M6gl ichkei t e iner bio- b~gischen \ r o r b e h a n d l u n g beach te t . So wird z. T. (:lie NaB- lagerung von F ich te und Si tkaf ich te als eine p r a k t i k a b l e Methode zur biologischen Verbesse rung de( Trf inkf t ihigkei t angesehen I~Schulz 1 9 6 8 D u n l e a v y 1971; l[rnligil 1971].

Seit 1/ingerem a r b e i t e n die Verfasser fiber die Trt ink- ba rke i t der F ich te und befassen sich mi t den a n a t o m i s c h e n I ; r sachen der geringe~l W e g s a m k e i t sowie den M6glich- ke i ten e iner Verbesnerung; NaBlagerungnversuclac werden seit 1965 durchgef t ihr t . Von I ( a r n o p ~1967, 19721, bl] sowie Liese und I ( a r n o p i1968i w u r d e n die Bak te r i en f lo ra und ihr Einflu fl auf die G e w e b e s t r u k t u r a n Holz un t e r s uch t , das his zu 2 2 M o l m t e i l im Te ichwasser gelager t ha t t e . Im Spl in tholz w u r d e n pek t ino ty t i s ch und cel lu lolyt isch wir- kende B a k t e r i m l nachgewiesen, du rch (lie die Tiipfel- m e m b r a n e n und teilweise auch die M a r k s t r a h l p a r e n c h y m - zellen a b g e b a u t w e r d e n die \Vegsamkei t s t ieg h i e rdu rch e rheb l ich an. Bauch , IAese u. P, e r n d t [1970] prf i f ten die \Vi rkung yon i ( o h e n z y m e n auf die Ze l lwands t ruk - /u ren tuld verg l ichen die Be funde mi t deser t e iner \Vasser- lagerung, l ] be r (lie e r s ten Ergelmisse wurde 1971) auf (let" Fors t - und H o l z t a g u n g der B F A Re inbek b e r i c h t e t LBauch 1971 i. Ffir F ich te und Kiefer e rgab sich du rch (lie \Vasscr- l agerung eine verbesner te \Vegnamkei t yon saf t f r i schem und yon l u f t t r o c k e n e m Holz, wfihrend ( lurch die Pec t inase- 16sung nu t fiir saf t f r isches Holz eine e n t s p r e c h e n d e Ver- besserung e r rc ich t wurde. Al lgemcin zeigte sich zugleich, dul3 die V o r b e h a n d h m g yon Nadelholz m i t ILnzyml6sungel t hesse( s t eue rbu r ist als die Wasse r l age rung und in kfirzerer Zeit zu den e rwi in sch t en E rgebn i s sen f i ihrt . Ft i r die \Vasser- l age rung nte l l ten Adolf, G e r s t e t t e r li. Liese [1972] rest, dM3 (lie E r h 6 h u n g der \Vegnalnkei t i n n e r h a l b eines S t ammen sehr ungleich n~tl3ig erfolgen k a n n und zudenl die t echno logischen Eigennchaf ten , wie Rohd ich te , Biege- und Druck- festigkeit , Que lhmg und S c h w i n d u n g im fiuBerert Spl int - bereich bceinf luBt werden. Her ~1971 i und Wi l le i tne r [.1971~ weisen auf die Nuchte i le eiller par t ie l len (_~beraufnahme yon A n n t r i c h m i t t e l n bei Schn i t t ho l z aus Wasse r l age rung his .

Nach diesen E rg ebn i s s en ersehien es n o t w e n d i g mad atussichtsreich, die G r u n d l a g e n einer e n z y m a t i s c h e n Vor- b e h a n d h m g yon lu f t t rockenem Nadelholz , i n sbesondere Fichte , e ingehende r zu prtifen. Ziel diener .Mbei ten int us, d u t c h ausgewt ih l te E n z y m e se lek t iv die T i i p f e l m e m b r a n e n und M a r l ( s t r a h l p a r e n c h y m z e l l e n zu vef i indern , ohne g ldch - zeitig die v e r h o l z t e n Zelhv~inde zu beeinflussen. Die bis- her igen U n t e r s u c h u n g e n b a b e s den C h a r a k t e r e iner Grund- l agenforschung , Die Ergebn i s se e rm6gl ichen zwar gewisne SchluBfolgerungen, s ind j edoch n i c h t p r a k t i s c h a n w e n d b a r .

Das Versuchszie l wurde in fo lgenden Te i l sch r i t t en an- gegangert :

1. L u f t t r o c k e n e s F i c h t e n s p l i n t h o l z wurde u n t e r kon- t ro l l ie r ten L a b o r b e d i n g u n g e n in E n z y m l S s u n g e n gelagert , u m zunXchst eine O p t i m i e r u n g der E in f luBfak to ren fiir die Verbesse rung der W e g s a m k e i t des Holzes zu erreichen. Hierfi ir w u r d e n insbesondere die P a r a m e t e r K o n z e n t r a t i o n , T e m p e r a t u r , pH-XVert und E i n w i r k u n g s d a u e r der E n z y m - I6sung geprt i f t .

2. En wurde die \V i rk samke i t einer Cellulase mi t der- j en igen einer Pec t inase vergl ichem

3, Die h i e rdu rch b e w i r k t e n Ver / inde rungen biologischcr, chemischcr und phys ika l i sch- techno log i scher E igenscha f t en den Holzes wurden ana lvs ie r t .

4. Die Ergebninne dieser enzymati .nchen V o r b e h a n d l u n g w u r d e n e n t s p r e c h e n d e n B e f u n d e n fiir die \,Vannerlagerung gegeniibergentel l t .

Opf imierung der Versuchsbed ingungen

Fiir diene Vernuche wurden aun dem /iuBeren Spl in t saf t f r incher S t a m m s c h e i b e n in F a s e r r i c h t u n g 25 m m lange und 15 mm dicke Dtibel g e b o h r t und derma axiale \Vegnam- keit mi t einer berei ts fr t iher v e r w e n d e t e n A p p a r a t u r ge- pri i f t LI3auch 1964]; (lie Ih'~)ben w u r d e n d a n n bei 21)"C und 65o/o re la t ive r I ,u f t feuch te k l ima t i s i e r t und d a n a c h zur t ' n t e r s u c h u n g der ve r sch iedenen P a r a m e t e r in kleinen \Vannen mi t den jeweil igen Enzynfi/Snungenl gelagert , trill (lie Ver/: inderung der \Vegnamkei t zu bes t immen , erfo gte such der F .n tnahme eine zweite F i l t r a t i on mi t (lent. \Vasser.

Abhd~,g, igkeil de( Wegsamkeit yon de( Konzenh,alion de( 1"2 nzyn~lOs u n~,

l)ie ki iuf l ichen R o h e n z y m e Pec t inase und Cellulane wurden bei 30 ~ I)zw. 45 "C in K o n z e n t r a t i o n n s t u f e n von 1 bin 2()~ v e r w e n d e t (Bilcl 1). U n t e r den gegebenen Ver- suchnbed ingungen e r re ieh t die Pec t inase n a c h 7 Tagen ernt in 7,5% iger Konze l l t r a t i (m eine op t ima le Wirkung . Ftir die Cellulane Iningegen liegt dan O p t i m u m t)ei einer 2 % i g e n t ( o n z e n t r a t i o n . Die \ .Vegsamkeit diener vor l )ehande l ten , l u f t t r o e k e n e n P r o b e n / iber t r i f l t h ier sogar die urspr i ing- l i the Permeabi l i t f i t de( saf t f r i schen Probes . Auffal lend int die l{iickl~iufigkeit der \Vegnamkei t bei h6he ren I(ollzen- t r a t iouen . Aun den Ergebn i s sen k a n n n ich t auf die spezi- finch.e W i r k s a m k e i t tier Re inenzvme genchlossen we(den, da (lie vc rwende t en I r Pec t inase und Cellulase einen un te r sch ied l i chen Antei l an Begleitnt(fffe~l en tha l t en .

Abhdn~,i~kei! de( Wegsamkeit yon der Yen,@eralur

lCiir die Pr( i fung de( T e m p e r a t u r s t u f e n zwischen 5 mad 65 "C wurde nach d e s obigen ]3efunden eine 7,5(~)ige Pee t inase- bzw. eine 2 o{~ ire Cellulasel6sung gewghl t (Bild 2). l )er enzymat inche Abt}au durch die Pec t inane bzw. Cellulane ist s t a rk t empera tu ra l )h t tng ig , wobei das O p t i m u m jeweiln bei 40 ~C liegt. Bei e iner T e m p e r a t u r yon fiber 50 ':'C ver- lieren beide E n z y m e rasch ihre \Virknamkei t .

A b,~dn~igkeil der We~:sa~n~eit v'om pH- We(!

F.nzymat i sche R e a k t i o n e n we(den i~l der Regel s t a rk yon der H ~ - K o n z e n t r a t i o n der L6sung bes t imln t . Die fiir (tie ve rwende te Pec t inase und Cellulane ge fundenen Rela t io- s e n s ind in Bild 3 dargeste l l t . Ffir beide E n z y m e liegt das \~q rkungsspek t rum im nauren Bere ich zwischca e twa p H = 3 und p H : 7. Das auffallen(1 bre i te Wirkungs- npek t rum dfirfte auf Ve run re in igungen in diesen Hande l s - p r / i pa ra t en beruhen . Die \Vegsamkei t der lu f t t rockenen , beha.ndel ten P r o b e s e r re ich t hier Werte , die et \va dan 2 bis 5 fache der l?ermeabi l i t f i t im saf t f r i schen Z u s t a n d be t ragen .

Abhiin~i,~keit de( We~samkeil yon dee Da~er tier Enz3,m- einwirkztn~,

l ) en Einfluf3 de( R e a k t i o n s d a u e r zeigt B i ld4 . Die P robense r i en w u r d e n bis zu 14 Tage bei op t ima le r Tem- pera tu r , K o n z e n t r a t i o n und pH- \~ ' e r t en in den E n z y m -

Prtiparate der F i rms R61mL Darmstadt ; Ccllulase ,,C". Pectinol klarl6slich extra konzentricrt.

3I. Jg. H,.ft 3 .M~irz 1973 Tr{inkbarkeit yon [:ichtenholz 117

Bild 1. Abh{tngigkcit der axialen Wcgsamk(,it von (let" l{onzen- trati()n der Enzyml6sung; Pectinol: 30 <'(7, 7 Tage, pi t 4 his (~:

Celhllase: 45 <C. 7 Tagc> pH 4 bis 6

Bild 2. Abh~ngigkeit dcr axialen \u yon der Tcm- pcratur der EnzynalOsung; Pectinol: 7,5~ 7Tage, pH4,5;

Ccllulase: 2,0?. o, 7 Tage, pit 4,5

Bild 3 . . \bh/mgigkei t dcr axialcn Wcgsamlceit yore p ll-Wcrt der o , Enzyml6sung; I)ectinol: 3()'~(_" 1,0/o, 7 Tagc; Ccllulase: 45 :C,

1,{V}~). 7 "l'agc

16sungen gelagert. Die ursprLmgliche, saf t fr ische Wegsaln- keit der P roben wird im Celhllase-Versuch nach 2 Tagen, im Pec t inase-Versuch nach 4 "Fagen erreicht, l nne rha lb der zweiw6chigen Versuchszei t t r i t t nach jeweils 5 Tagen Ein- wirkzeit ein Max imum auf.

Die Versuche zur ( )p t imierung der Einf lugfaktoren haben ftir die Meindimensionier ten Spl in tholzproben somi t folgendes ergeben: das R o h e n z y m Pect inase wirkt op t imal bei 7 ,5% Konzen t ra t ion , 40 ~C, pH 3,5 m~d 5 Tagen Einwirkdauer , das l{ohenzym Cellulasc bei 2% Konzen- t ra t ion, 40 ~ pH -- 4,5 und gleichfalls 5 Tagen Einwirk- dauer. Diese Bedingungen lagen im wesentliclaen bereits den in Bild 4 dargeste l l ten Versuchen zugrunde.

V o r b e h a n d l u n g und D r u c k i m p r ~ i g n i e r u n g y o n gr6f ieren Proben

I)ie Er fah rungen aus den Fi l t ra t io l l sversuchen mit kleineren Proben wurden du tch l_ 'ntersuchungen an g-r6fleren Proben un te r p rax i snahen Bedingungen erweiter t . Aus dem Kronenbere ich yon 30- bis 50jfihrigen Iqchten, Si tkaf ichten und Kiefern wurden 10cnl lange Rollen geschni t t en mid en t r inde t ; sie ha t t en einen 1)urchmesser yon 5 bis 10 cm, cn th ie l ten 15 his 30 Jahr r inge und wurden nach der Kl imat is ierung an den S t i rnenden durch einen F inapon /Mecosan /Uhu-Ans t r i ch versiegelt. Sodann wurden Serien un te r den in Bild 5 angef i ihr ten Bedingungen 1, 7

Bild 4. A1oh~ingigkcit der axialen \u yon dcr Einwirk- dauer der Enzyml6sung; Pcctinol: 7,5~ 40"C, pH 4,5; ('cllu-

lase: 2,()o'o, 40 '(7, pll ~ 4,5

Bild 5. L6sungsaul:nahme im Splintholz lufttrockencr Fichten-, Sitkalichten- und Kiefernproben nach Vorbehandhmg mit einer l(}{)igen CelIulasel6sung. Exposition der Proben: I, 7 bzw. 28 Tagu bei 5, 2(1, 30 und 45 ~ und pH 4 bis 6 der Enzyml6sungen

HOLZ als Roh- 118 J. Bauch, I'. Adolf lind \V. Liese und V/erkstoff

Bild 6. H/iutigkeitsverteilung der Eindringtiefe in lufttrockenem Fichtensplintholz nach Vorbchandhmg mit ether 1~ oigen

CellulaselOsung

K o n t r o l l e Cellulase u n b e h a n d e l t 1 T a g 28 Tage

(*

r. :a

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.E

Cellulase , ,C" I,I/c'{~ An i l i nb l au 0 ,5% waBr ig t - - ~ p H . W e r t 4 . . . 6 \'alr 40 T o r t ; O,S h 2e r a Te tn l )~ra tur 45 C D r u c k 4 s i f t ; 0,5 h

Bild 7. Eindringtiefc in lufttrockenell Proben yon Fichte, Sitka- fichte und Kicfer nach 1- bzw. 281/igiger Vorbehanlihmg mit ether l~ Celhllasel6sung im Vergleich zu tmbehandelten

Proben

und 28 Tage bet 5, 30 und 45 :C in der E n z y m l 0 s u n g ge- lagert . Nach einer e r n e u t e n Kl ima t i s i e rung folgte eine Druck impr i ign ie rung im I 'rtinklcessel mi t 30 rain V a k u u m VOI1 40 Torr und 60 nlin f l ruck yon 4 atii. 1)iese fiir p rax i so r i en t i e r t e [ rn t e r such tmgen unti l) l ichen T r ~ n k d a t e n WUl-den gew/ihlt , um eine bcssere 1)ifferenzierung der \Veg- s amke i t zwischen den unterschiedl ich v o r b e h a n d e l t e n P r o b e n zu erreichen. Die Tr t inkung erfolgte zuln le iehteren IV.,lr der E indr ing t i e fe m i t einer 0 , 5 % i g e n w'al3rigen Ani l inblaul6sung. In Bild 5 sind die Ergebnisse fiir Cellu- Iase darges te l l t , l ) ie Ord ina t e weist die Auf lmhlne an [ . 0 s t i n g il~ kg/nl a Holz, die Abszisse die B e d i n g u n g e n ftir die enzy lna t i s che Vor l )ehand lung auf. Erg / inzend ist eine Versuchsser ie f/Jr 2t)~C a u f g e n o m m e n mi t eineln I ) ruck \~m 4 ati i fiir nu r 30 lnin.

Bet diesen gr6geren l u f t t r o c k e n e n P r o b e n mi t ab- ged ieh te ten Hirnf l / ichen zeigt sich, dab auch die radia le W e g s a m k e i t \,on F ich te und Si tkaf ich te wusent l ich ver- besser t wurde. E in Vergleich mi t dell K o n t r o l l p r o b e n von

Kiefer ergibt , dab die 1 ~'o ige Cel lulasel6sung bet 45 "C und ein.em p H - 4 bis 6 nach 7 Tagen bet F i ch t e u n d Si tka- f ichte e twa die gleiche A u f n a h m e yon S c h u t z m i t t e l n bewirk t .

E n t s p r e c h e n d der ve rbes se r t en L 6 s u n g s m i t t e l a u f n a h m e s te ig t auch die Eindr ing t ie fe , wie sich aus Bild 6 ab le i ten lgl3t. Die E indr ing t i e fe nach eintt igiger V o r b e h a n d l u n g liegt, ghnl ich wie bet den Kon t ro l lp roben , lediglich zwischen 1 his max. 10 ram, wt thrend sie nach 28t t ig iger E inwi rkungs - daue r zwischen 10 und 24 him betr~igt. Dies bedeu te t , dab bet n u t 1 h Druck yon 4 atfi der gesamte Sp l in t der Prc~ben d u r c h t r / i n k t wurde.

Diese betrgichtl ich verbesser te A u f n a h m e und E indr ing- t iefe v e r a n s c h a u l i c h t Bild 7, bet dem die getrS~nkten P r o b e n yon IGefel, F ich te u n d Si tkaf ich te rad ia l a u f g e t r e n n t w u rd en ; die K o n t ro l l p ro b en s t ehen links, wS.hrend aus den r ech t en P r o b e n die Untersch iede zwischen einer 1- und 281ggigen E n z y n m m w i r k u n g s i c h t b a r werden. Die Ein- dr ingt ie fe bet r / ig t ffir die 28 -Tage -Probe e twa 23 ram. Diese \Verte wiirden bedeutetL d ab m a n s u c h bet Mas ten das Sp l in tho lz aus re ichend t ier nach einer solchen V o r b e h a n d - lung t r / inken kann , wobei j edoch eine 28t/igige Lage rung yon R o h n m s t e n in E n z y m l 6 s u n g e n aus t echn i schen und wi r t scha f t l i chen Gr i inden auge r B e t r a c h t b le iben muB.

Strukturelle Ver~inderungen des Fichtenholzgewebes nach einer Enzymbehandlung

In fi-iiheren Arbe i t en wurde bere i t s gezeigt, d.aL~ die Pec t inase insbesondere die Tort der Hoft( ipfel a b b a u t , w/ ihrend die Cellulase die Cellalosefibri l len der Margo angre i f t !Nicholas u. T h o m a s 1968; Bauch, Liese, Scholz 196811. Dieser se lekt ive A b b a u ist j edoch n ich t mOglich bet Ho lza r t en , deren Ti ipfe ln~elnbranen bere i t s im Spl in tholz phenol i sche V e r b i n d u n g e n e n t h a l t e n , wie es z. B, ftir Douglasie und T a n n e yon Bauch, IJese, Be rnd t 11970! und 13auch, Bernd t [.1973] nachgewiesen wurde. Ob und inwiewei t bei einer solchen E n z y n l e i n w i r k u n g auch die ver- holz ten Tracheidel~ vergtndert werden, k o n n t e bisher n ich t e rmi t t e l t werden.

Auf3er der \ \ e g s a m k e i t wurde a u c h das F ix i e rve rm6gen des Zellgewebes nach 'Wasser lagerung und E n z y m b e h a n d - h mg u n t e r s u ch t , da sich h i e rdu rch i nd i r ek t Ver / inderungen tier Z e l l w a n d s t r u k t u r e n nachweJsen lassen. Zu diesem Zweck wurde eine r ad i o ak t i v e 0,1 mopa4CsCl-I-/Ssung durch B o h r p r o b e n fil tr iert , wie sie auch ftir die e ingangs be- s ch r i ebenen Versuche v e r w e n d e t wurden. Nach Er re i chen der Sfi.ttigung der Ze l lwandadso rp t ion folgte eine F i l t r a t i on mi t A q u a dest. zur Auswaschung des Holzgewebes. Nach- denl das F i l t r a t keine Akt iv i t / i t m e h r aufwies, wurde die Ak t iv i t / i t der P r o b e n genlessen u n d d a r a u s die adso rp t iv g e b u n d e n e Menge an Cs e r rechne t . Bild 8 zeigt die jeweils a u f g e n o m m e n e n mg Cs je g Trockengewich t Holz, ge- t r e n n t n.ach Fr t ihholz und Sp/itholz. Das F ix ie rve rm6gen des saf t f r i schen F ich tenho lzes betr / ig t h i e rnach e twa 3 kg Cs pro t da r r t rockenes Holz. U n t e r Ber i i cks ich t igung der R o h d i c h t e und des Sp/ i tholzante i les entsprich. t dies einer A u f n a h m e wm rd. 1,5 kg/nl a Holz. l )as F i x i e rv e rm6 g en der wasserge lager ten P r o b e n h a t sich d a h e r e n t s p r e c h e n d Bild 8 deu t l i ch erhSht , wobei t iber rascht , d ab die W e r t e ftir die v i e rmona t ige Lage rung h6her sind als diejenigmt fiir 1 Jah r . Hingegen ergibt die B e h a n d l u n g mi t Cellulase- bzw. mi t Pec t inase eine Adsorp t ion , die der jen igen yon sa f t f r i schen P roben en t sp r i ch t . Aus den Ergebn i s sen der E n z y m v e r s u c h e ist somi t eine nachte i l ige V e r g n d e r u n g der Ze l l s t ruk tu r n i ch t e rkennbar . Die hydro ly t i sche Wir- kung e ther lgngeren Te ich lagerung bewi rk t h ingegen ein e rh6h te s F ix iervermOgen der Zellwand.

31..]g. Heft a Trgnkbarkeit wm Fichtenholz 119 M f i r z 197:}

Bild 8. Einllul3 ether enzymatischen \ :orbehandlung bzw. "reich- lagerung auf die Adsorption yon Fichtcnsplintholz; Filtration der Proben mit einer radioaktiven 0, I tool laICsC1-LiSsung bis zur

S/ittigung

Vergleich der Wegsamkeit von lufttrockenem Fichtenholz nach Enzymbehandlung mit derjenigen nach NaBlagerung

Die \ u itmerhall~ eines S t a m m e s wird durch eille \Vasser lager tmg un te r sch ied l i ch erhOht, so (lag s tel len- weise bet e iner Tr~tnkung ( ! b e r a u f n a h m e n erl!olgen. I)em- gegent iber sind (lie Ergebn i s se fiir die Enzynd : ) ehandh lng gleichmfi fliger.

Das Bild 9 zeigt die \Vegsamke i t fiir Aqua dest. in l :aserr ichtu~lg i n n e r h a l b e iner S t ammsche ibe . Die \Verte der saf t f r i schen Pr~-)ben s ind ges t r iche l t da rges te l l t ; die ausgezogene Linie g ib t die W e g s a m k e i t der Pr(~ben naeh einer 81/attigigen e n z y m a t i s c h e n V o r b e h a n d l u n g wieder. Sowohl Cellulase als auch Pec t inase bewirken eine erhebl ich gr613ere n n d vor a l lem gleichm~il3ig iiber den S t a m m q u e r - s c h n i t t ver te i l t e \Vegsamkei t . Demgegen t ibe r ergibt ein e n t s p r e c h e n d e r La l )o rversuch m i t Te ichwasser (81/._, Tage) nu r eine geringe und zndem unregelmS.Bigere Verbesse rnng l)iese Un te r sch i ede in der \Vegsamkei t s ind bet l~ingerer Wasse r l age rung im Freien ( 1 2 M o n a t e ) noch wesent l ich ausgeprgg te r ; sie werden dar t ibe r h inaus du rch den Einflufl des u vers t / i rk t , da in den u n t e r g e t a u c h t e n S t a m m t e i l e n die B a k t e r i e n s t / i rker wirken und somi t zu gr/313eren Un te r sch ieden fiihren.

SehluBbetrachtung

Die obigen Versuche t iber eine E n z y m w ) r b e h a n d l u n g vim F i ch t enho l z h a b e n die M(3glichkeit gezeigt, die Weg- s a m k e i t auch von lu f t t r ockenem Spl in tho lz d u t c h Cellulase- bzw. Pect inasel /3sungen wesent l ich zu e rh6hen . Insbeson- dere wurde deut l ich, dab bei e n t s p r e c h e n d e r W a h l der P a r a m e t e r die \ ,Vegsamkeit schon nach e iner re la t iv kurzen E inwi rkungsze i t zuf r iedens te l lend sein kann , Die h i e rdu rch e r r e i chba re E indr ing t ie fe is t we i taus gr6Ber und gleich- mfigiger als bet e iner \Vasser lagerung. \Vicht ig ist auch die gezielte E i n f l u g n a h m e anf die gesamte \ : o r b e h a n d h m g zur E r r e i c h u n g ether b e s t i m m t e n Eindr ing t ie fe . Demgegen i ibe r l~igt sich bet e iner Naf31agerung die W i r k u n g der Bak te r i en k a u m s teuern . In sbesonde re bei 1Xngerer Te ich lage rung mul3 m a n auch einen Pilzbefal l der aus dem Wasser ragen- den S t a m m t e i l e ber t icks ich t igen [Liese, I ( a r s t e d t 19711.

Die Ver~indertmg der t echno log i schen E i g e n s c h a t t e n wurde b isher fast nu r an wasserge lager tem Holz u n t e r s u c h t , wobei die B r u c h s c h l a g a r b e i t [Kiefer: Scheld, de Groot 1971] sowie Rohdich te , Biege-, Zug- und Druckfes t igke i t , Que l lung und S e h w i n d u n g [F ich te : Adolf, Gers te t t e r , Liese

Bild 9. IVinflu[3 ether Enzymbehandlung bzw. \Vasser[agerung auf die axiale Wegsamkeit yon luft trockenem Fichtensplintholz

f/ir jeweils eine Stammscheibe

1972; 1Jnligil 19721 ges icher te I rn te r sch iede zum saft- fr ischeu Mater ia l aufweisen. An mi t Pec~iaase b e h a n d e l t e n P robcn e rgab sich in o r i en t i e r enden Versuchen eine germge A b n a h m e der Bruchsch l aga rbe i t [Bauch, Liese, B e r n d t 19701. ~Veitere, e ingehende technologische Pr t i f tmgen wer- den derzei t durchgef t ih r t .

Die Be funde fiber das FLxierverm6gen saf t f r i scher und e t~zymbehande l te r P r o b e n lassen den vors ich t igen Schhll3 zu, (:lab die Hydroxy l - u n d C a r b o x y l g r u p p e n im Holz- gewebe fiir (lie I r auch nach der E n z y m - b e h a n d l u n g in g le ichem Mafle v o r h a n d e n s in&

l)ie b isher igen Versuche wurden un t e r I . ab o rb ed i n gun - gen durchgef i ih r t und bes i tzen d a h e r vor al lem einen er- k c n n t n i s t h e o r e t i s c h e n Wef t . Es s ind viele weitere biolo- gische, chemische und technologische U n t e r s u c h u n g e n erforderl ich, ehe du rch \ : e r suche im ha lbp ra l t t i s chen Rah- men eine I ) isknssion t iber eine en zy ma t i s ch e Vt ) r l )ehandhmg yon F i ch t enhu lz mOglich ist. s ers t k(~nnen auch d a m i t

5; " ~ f zu .~ammcnhan~ende be t r i ebs t echn i sche nnd 6konomische F'ragen b e t r a c h t e t werden.

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Impriignierung von Keruing (Dipterocarpus spec.) - und Kempas (Koompassia malaccensis) - Eisenbahnschwellen

Impregnation of Keruing (Dipter0carpus spec.) and Kempas (Koompassia malaccensis) Sleepers

Von Georg Schulz, Minden (Westf.)

Z u s a m m e n f a s s u n g

I,;s wia-d iiber [ : n t e r suchungen und Tr~tnkvel-suche an Keru ing und t~emt)asschwelleii beriehtet . D a n a c h ist die nat i i r - liche Daue rha f t i gke i t der I)eiden Ht)lzarten d e u t h c h ger inger a[s (lie des Eichenkernholzes . Die erforderl iche Kre i lu f t t rocknung ben6t ig t bei Ke ru ing etwa ein Jahr , bei K e m p a s e twa neun Momtte. Fa r jede der beiden I.[olzarten wurde ein Impri ignier- ver fahren entwickel t , alas bei gu te r Durcht r~ inkung eine ausrei- chende A u f n a h m e an Teer61 und d a m i t den erforderl icheu Schutz sichert .

Einle i tung

E i s e n b a h n s c h w e l l e n a u s K e r u i n g - u n d l ( e m p a s - H o l z , (lie a u s d e m o s t a s i a t i s c h e n I ( a u m , b e s o n d e r s a u s M a l a y s i a

k o m m e n , h a b e n im L a u f e de r N a c h k r i e g s j a h r e , v o r a l l e m in de r l e t z t e n Zei t , e ine z u n e h m e n d e \ T e r w e n d u n g in den G le i s en z a h l r e i c h e r E i s e n b a h n e n g e f u n d e n .

Die D e u t s c h e B u n d e s b a h n h a t e , s t m a l s i m J a h r e 196(I " W e i c h e n s c h w e l l e n at ls 1 ,2eruing-Holz zu V e r s u c h s z w e c k e n

e i n g e k a u f t . A u f g r u n d de r m i t d e n V e r s u c h s s c h w e l l e n g e m a c h t e n E r f a h r u n g e n w a r es d a n n mOgl ich , i m J a h r e 1970, a ls de r S c h w e l l e n b e d a . r f de r D B w e d e r a u f d e m he i - m i s c h e n n o c h a u f d e m e u r o p / i i s c h e n M a r k t g e d e c k t w e r d e n

k o n n t e , e r h e b l i c h e M e n g e n an Gle is - u n d \ u a u s K e r u i n g u n d K e m p a s y o n M a l a y s i a e i n z u f i i h r e n .

Holzarten

Keruing

K e r u i n g (Dipterocarpus spec. ) i s t e ine S a m m e l b e z e i c h - h u n g fiir e ine A n z a h l de r i m o s t a s i a t i s c h e n R a u n l zah l - r e i c h e n D i p t e r o c a r p u s - A r t e u . Z u r S c h w e l l e n h e r s t e l h m g

w e r d e n in M a l a y s i a u n d d e n N a c h b a r l f i n d e r n 8 bis 10 A r t e n v e r w e n d e t . D e r N a m e w e c h s e l t z u m Te i l in d e n v e r s c h i e -

d e n e n L g n d e r n , u n d es i s t w e g e n d e r g r o g e n "g, h n l i c h k e i t de r A r t e n s e h r s chwie r i g , sie zu u n t e r s c h e i d e n . I m p r a k t i -

* Nach e inem Vor t rag anlS.131ich der 12. I n t e r n a t i o n a l e n H o l z s c h u t z t a g u n g der DGfH 1972, in Berlin.

Summary

"I'he paper repor t s on inves t iga t ions and impregna t i on t es t s with Keru ing and K e m p a s sleepers. The na tura l durab i l i ty of i),~th wood species is marked ly lower t h a n t ha t of oak hear t - wood. Air seasoning for Keru ing t akes about one year, for K e m p a s abou t nine m,mths . I 'or each of both species a t r ea t ing d iagram was develot)ed which ensures suff ic ient adsorp t ion of creosote and l) 5" this the, required pro tec t ion .

s c h e n G e b r a u c h i s t es s o g a r u n m 6 g l i c h , o b w o h l R o h d i c h t e , F a r b e , H a r z a u s t r i t t u n d V e r t h y l l u n g s g r a d bei d e n e inze l - h e n A r t e n r e c h t u n t e r s c h i e d l i c h se in k 6 n n e n .

l) ie S c h w e l l e n s i n d a s t f r e i u n d g e r a d l i n i g im F a s e r v e r - lauf . Die I m p r S g n i e r b a r k e i t i s t a b h f i n g i g y o n de r H o l z a r t u n d w e c h s e l t y o n l e i ch t h is s e h r s c h w e r , wobe i die s e h r

s c h w i e r i g ztl t r / i n k e n d e n A r t e n a l l e r d i n g s n u r e i nen A n t e i l v o n e t w a 10(}o e i n n e h m e n .

Kempas

K e m p a s (Koompassia malaccensis) i s t e ine de r b e i d e n l~2oompass i a -Ar ten . D a s r o t b r a u n e Ho lz i s t l e i ch t a n d en

geffif31osen, h o r n a r t i g e n P h l o e m s t r e i f e n , die t a n g e n t i a l ver - l au f en , e r k e n n b a r . A u g e r d e m is t bei g e t r o c k n e t e m Ho lz an

del l R i s s e n die s t a r k e l ) oppe l -1 . ) r ehwf i chs igke i t a u f f a l l e n d . K e m p a s s c h w e l l e n t r o c k n e n im G e g e n s a t z zu K e r u i n g - s c h w e l l e n r e l a t i v s chne l [ u n d s i n d z i eml i ch e i n f a c h zu impr~ tgn ie ren .

Die b e i d e n H o l z a r t e n w e r d e n u f t z u s a m m e n als

S c h w e l l e n gelie fert , d e n n (lie N a c h f r age a n d e r e r V e r b r a u c h s - zwe ige n a c h t ,2eruing is t im G e g e n s a t z zu K e m p a s in l e t z t e r Ze i t s t a r k g e s t i e g e n , u n d m a n v e r s u c h t a u f d iese W e i s e

e i n e m s ieh b e r e i t s a b z e i c h n e n d e n M a n g e l a n I s zu begegnen.

Versuehe

Die V e r s u c h s s c h w e l l e n de s J a h r e s 1960 w a r e n se ine r - zei t , d a k e i n e E r f a h r u n g e n v o r l a g e n , n a c h d e m E i c h e n -