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DAV Panorama 4/2007 80 I n einem Sommer kurz nach dem Krieg unternehmen Lottchen und ihre Mutter eine große Reise. Es geht von München aus mit der Bahn ins Wetterstein. Die Mutter wandert mit ihrer staunenden Tochter über idyl- lische Almwiesen aufwärts dem Gipfel entgegen und die beiden übernachten zünftig auf einer Hütte. Sie teilen sich ein Bett, „das ist billiger“, und machen sich am nächsten Tag wieder auf die Heimreise. Berge in der Nachkriegszeit: Ausflug in eine heile Welt Anders als die wirklichkeitsnahe Schil- derung Glauben macht, ist das etwa zehnjährige Lottchen keine wirkliche Person, sondern ein fiktives Mädchen, das niemand geringeres als Erich Käst- ner in seinem berühmten Kinderbuch „Das doppelte Lottchen“ zusam- men mit der Zwillingsschwester Lui- se porträtierte. Nur vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen, schildert das Buch auch die Wirklich- keit der Nachkriegszeit: die arbeiten- de, allein erziehende Mutter mit wenig Geld, für die ein zweitägiger Ausflug ins nahe Gebirge – eine heile, nicht in Trümmern liegende Welt – der Höhe- punkt des Jahres ist. Auch in „realen“ Erinnerungsalben, Fahrtenberichten und Erzählungen aus dieser Zeit blitzt die Alltagswirklichkeit im Nachkriegs- deutschland durch. Überfüllte Hütten im deutschen Alpenraum und heim- liche Ausflüge in die benachbarten Ti- roler Berge – bis Anfang der 1950er Jahre war der Grenzübertritt nach Österreich nur unter strengen Aufla- gen möglich –, preiswerte Anfahrt mit dem Radl und das vergleichsweise gute Essen mit Schlagsahne, Würsteln und Kartoffelbrei. Für alle aber waren die Bergfahrten besondere Begebenheiten, für „Frl. Ruth Lorenz“ aus Hannover, die im August 1949 eine vierzehntägige DER- Gesellschaftsreise ins Kleinwalsertal buchte und jedes Detail in einem lie- bevoll gestalteten Album festhielt ge- nauso wie für die jungen „Extremen“, die sich im Oberreintal und im Wil- den Kaiser zum Klettern trafen. 1946 durchstiegen Martin Schließler und Werner Fischer erstmals die direkte Nordwand des Oberreintaldomes, Mathias Rebitsch und Sepp Spiegel den Fleischbankpfeiler. Eine schwere Geburt: die Wiedergründung des DAV Während Bergtourismus und Bergsport schon in den ersten Nachkriegsjah- ren unerwartet boomten, tat sich der Deutsche Alpenverein mit der Wieder- gründung schwer. An einen deutsch- landweiten Verband war in dem in Besatzungszonen aufgeteilten Deutsch- land nicht zu denken. Versucht wurden jedoch Gründungen auf lokaler Ebene – mit wechselndem Erfolg. Während beispielsweise in Hamburg bereits im Dezember 1945 der Deutsche Alpen- verein seine Arbeit wieder offiziell aufnehmen konnte, wurde derselbe in München im Mai 1946 verboten, nachdem ein Schreiben über die „na- zistische und militaristische Aktivität des früheren ‚Deutschen Alpenverein’“ unter anderem an das Ministerium des Inneren und die Polizeidirektion geschickt worden war. Unbelastete In einem mehrjäh- rigen Projekt wurde die jün- gere Geschichte des Deutschen Alpenvereins aufgearbeitet. Die Ergeb- nisse sind ab dem 19. Juli in einer Ausstellung im Alpinen Museum auf der Münchner Praterinsel zu sehen. e Von Friederike kaiser und nicholas Mailänder Berg, Begeisterung und der Deutsche Alpenverein 19452007

V Friederike aiser und icholas Mailänder Berg ... · „Die Zürcher Verlobung“ (BrD 1956/57). Stars wie heidemarie hatheyer, carl Wery, Lieselotte Pulver und Paul hubschmidt ga-rantieren

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Page 1: V Friederike aiser und icholas Mailänder Berg ... · „Die Zürcher Verlobung“ (BrD 1956/57). Stars wie heidemarie hatheyer, carl Wery, Lieselotte Pulver und Paul hubschmidt ga-rantieren

DAV Panorama 4/200780

In einem Sommer kurz nach dem Krieg unternehmen Lottchen und ihre Mutter eine große Reise. Es

geht von München aus mit der Bahn ins Wetterstein. Die Mutter wandert mit ihrer staunenden Tochter über idyl-lische Almwiesen aufwärts dem Gipfel entgegen und die beiden übernachten zünftig auf einer Hütte. Sie teilen sich ein Bett, „das ist billiger“, und machen sich am nächsten Tag wieder auf die Heimreise.

Berge in der Nachkriegszeit: Ausflug in eine heile WeltAnders als die wirklichkeitsnahe Schil-derung Glauben macht, ist das etwa zehnjährige Lottchen keine wirkliche Person, sondern ein fiktives Mädchen, das niemand geringeres als Erich Käst-ner in seinem berühmten Kinderbuch „Das doppelte Lottchen“ zusam-men mit der Zwillingsschwester Lui-se porträtierte. Nur vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen, schildert das Buch auch die Wirklich-keit der Nachkriegszeit: die arbeiten-de, allein erziehende Mutter mit wenig

Geld, für die ein zweitägiger Ausflug ins nahe Gebirge – eine heile, nicht in Trümmern liegende Welt – der Höhe-punkt des Jahres ist. Auch in „realen“ Erinnerungsalben, Fahrtenberichten und Erzählungen aus dieser Zeit blitzt die Alltagswirklichkeit im Nachkriegs-deutschland durch. Überfüllte Hütten im deutschen Alpenraum und heim-liche Ausflüge in die benachbarten Ti-roler Berge – bis Anfang der 1950er Jahre war der Grenzübertritt nach Österreich nur unter strengen Aufla-gen möglich –, preiswerte Anfahrt mit dem Radl und das vergleichsweise gute Essen mit Schlagsahne, Würsteln und Kartoffelbrei.

Für alle aber waren die Bergfahrten besondere Begebenheiten, für „Frl. Ruth Lorenz“ aus Hannover, die im August 1949 eine vierzehntägige DER-Gesellschaftsreise ins Kleinwalsertal buchte und jedes Detail in einem lie-bevoll gestalteten Album festhielt ge-nauso wie für die jungen „Extremen“, die sich im Oberreintal und im Wil-den Kaiser zum Klettern trafen. 1946 durchstiegen Martin Schließler und

Werner Fischer erstmals die direkte Nordwand des Oberreintaldomes, Mathias Rebitsch und Sepp Spiegel den Fleischbankpfeiler.

Eine schwere Geburt: die Wiedergründung des DAV Während Bergtourismus und Bergsport schon in den ersten Nachkriegsjah-ren unerwartet boomten, tat sich der Deutsche Alpenverein mit der Wieder-gründung schwer. An einen deutsch-landweiten Verband war in dem in Besatzungszonen aufgeteilten Deutsch-land nicht zu denken. Versucht wurden jedoch Gründungen auf lokaler Ebene – mit wechselndem Erfolg. Während beispielsweise in Hamburg bereits im Dezember 1945 der Deutsche Alpen-verein seine Arbeit wieder offiziell aufnehmen konnte, wurde derselbe in München im Mai 1946 verboten, nachdem ein Schreiben über die „na-zistische und militaristische Aktivität des früheren ‚Deutschen Alpenverein’“ unter anderem an das Ministerium des Inneren und die Polizeidirektion geschickt worden war. Unbelastete

In

einem

mehrjäh-

rigen Projekt

wurde die jün-

gere Geschichte des

Deutschen Alpenvereins

aufgearbeitet. Die Ergeb-

nisse sind ab dem 19. Juli in einer

Ausstellung im Alpinen Museum auf

der Münchner Praterinsel zu sehen.

e Von Friederike kaiser und nicholas Mailänder

Berg, Begeisterung und der Deutsche

Alpenverein 1945–2007

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Mitglieder wie die Alpinschriftsteller Paul Hübel und Fritz Schmitt konnten jedoch darauf hinwirken, dass dieses Verbot im Spätsommer des gleichen Jahres wieder aufgehoben wurde, woraufhin sich im Winter 1946/47 die meisten Münchner Sektionen offiziell, allerdings unter der unverfänglicheren Bezeichnung „Alpen-Klub“, wieder-gründen konnten.

Als zweiter Schritt gründete sich dann im Mai 1947 in München ein Dachverband, die Landesarbeitsge-meinschaft der alpinen Vereine in Bay-ern (LAG Bayern). Fast parallel wur-de jedoch in Stuttgart die sogenannte Beratungsstelle eingerichtet, quasi ein zweiter Dachverband, der sich für die baden-württembergischen, hessischen und nordrhein-westfälischen Vereins-gruppierungen als zuständig erachtete. Eine Vereinigung scheiterte mehrere Jahre an der unterschiedlichen vereins-politischen Ausrichtung. So strebten die Stuttgarter eine Vereinigung mit dem Österreichischen Alpenverein unter der Führung der maßgeblichen Persönlichkeiten der Vorkriegszeit an.

Die Münchner hingegen wollten gera-de dieses vermeiden, um auch perso-nell und inhaltlich nach der belasteten Vergangenheit einen Neuanfang zu ermöglichen.

Verhärtete Fronten auf beiden Seiten machten eine Einigung für mehrere Jahre unmöglich. Erst im Juli 1950 handelten zwei Abordnungen beider Parteien, die sogenannten Zwölf Apostel, einen Kom-promiss aus, der im Oktober 1950 zum Zusammenschluss führte. Damit gab es erstmals wieder einen einheitlichen Dachverband für alle bundesdeutschen Sektionen (mit Ausnahme der aus der sowjetischen Besatzungszone), eine Zu-sammenarbeit in den wichtigen Themen Ausbildung, Publikationen und Jugend sowie eine einheitliche Lobbyarbeit in Naturschutzfragen und bei der Rück-gabe der sich unter der Verwaltung des Österreichischen Alpenvereins befind-lichen österreichischen Hütten war da-mit endlich gegeben!

Wie ging’s weiter?Ein ähnlich buntes Bild wie in der Nachkriegszeit bietet die ineinander

verwobene Geschichte von Bergsport und Alpenverein auch in der Folge. Der Natur- und Umweltschutz wird zu einem zentralen Arbeitsbereich des DAV, dem es gelingt, große Teile des deutschen Alpenraums dauerhaft zu schützen. Einschneidendes Ereignis war ohne Frage die 68er-Bewegung. Der Wandel zu einem Verein, der sich zu politischer Verantwortung bekennt, im Umweltschutz selbstbewusst seine Ziele verfolgt und sich für eine breite Mitgliedschaft und deren unterschied-liche Interessen öffnet, basiert zum guten Teil auf Ideen, die nach 1968 von der Naturschutzfraktion und der Jugend des Deutschen Alpenvereins in den Verband eingebracht wurden.

Parallel dazu etablierte sich im Al-penverein das Sportklettern. Spit-zenkletterer wie Sepp Gschwendtner, Wolfgang Güllich und Kurt Albert hatten das Klettern im Mittelgebir-ge und in Sportklettergebieten in den Bayerischen Alpen populär gemacht. Auf einem Symposium im Jahr 1984 in Brixen brachten die Stars der Szene dem Publikum in Demos, Workshops

[1] Die Kletterlegende Wolfgang Güllich in Aktion. [2] Plakat DB-Son-derfahrten. [3] Der Alpenvereinstag in Würzburg 1950. Ein einheitlicher DAV-Dachverband wird aus der Taufe gehoben. [4] Neubau der Kletterhalle München/Thalkirchen

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DAV Panorama 4/2007

„Wander-Theater“ im BayerwaldSzenische Stadtführungen in historischen Kostümen kennt man inzwischen, aber Wande-rungen, bei denen ein „irrwurz“ auftaucht und weitere seltsame Begegnungen vorprogram-miert sind? Die Verbindung zwischen Wald (genauer: dem Bayerischen Wald), Wandern und Schauspiel hat die regensburger Laien-schauspielgruppe „Dobernigl“ inspirierend ge-schaffen. Bei ihren erkundungstouren durchs bayerisch-böhmische Grenzgebirge wird der

Wald zur Bühne, gespielt werden Szenen aus der Geschichte, aus Sagen und Legenden des Bayerwalds. Wer der region und ihren Bewoh-nern quasi „ins herz“ blicken will, sollte den rucksack packen und vier Stunden mit „Do-bernigl“ auf „be-lebten Spuren“ durch den Wald wandern. termine: jeweils am 1. Sonn-tag im monat, weitere termine im internet. treffpunkt: 13.30 Uhr, Schloss Buchenau oder Zwieseler Waldhaus (Voranmeldung nötig!). eintritt: ab € 15,-, Familien € 35,00. red

Weitere Infos und Anmeldung unter www.dobernigl.de,

bzw. Tel.: 0941/4 61 07 80.

Dreharbeiten für „Nordwand“ angelaufenim Juli 1936 scheiterten vier Kletterer beim Versuch, die eiger-Nordwand erstmals zu durchsteigen: Drei kamen durch Lawinen- und Steinschlag ums Leben, der vierte, toni Kurz, starb nur wenige meter von den helfern ent-fernt. Nun fiel die erste Klappe zum Kinofilm „Nordwand“, der die Geschichte von toni Kurz und andi hinterstoisser nacherzählt. Nach vierjähriger Vorbereitung durch den Berliner Produzenten Boris Schönfelder stehen am Schweizer Drehort dreißig Bergprofis als Be-rater und Doubles bereit. Doch auch die deut-schen Kinostars Benno Fürmann und Florian Lukas müssen in die eiger-Nordwand einstei-gen – beide gut vorbereitet. auch regisseur Philipp Stölzl ist fit für die Berge, meint aber trotzdem: „Das wird handwerklich extrem schwierig. ich wünsche mir aber, dass der Zu-schauer im Kino mitklettert.“ Ob dies gelingt, wird Letzterer im Frühjahr 2008 erfahren, wenn „Nordwand“ in die Kinos kommt. jg

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und Vorträgen die Welt des Kletterns nahe. Die ansteckende Begeisterung der Aktiven weckte bei den anwesen-den Entscheidungsträgern die Bereit-schaft, den Klettersport im Alpenver-ein zu integrieren. Viele der Aktivitäten des Deutschen Alpenvereins heute sind Folge dieses Beschlusses: Der Bau von Kletterhallen, die Ausbildung von Trainern, der Bereich „Klettern und Naturschutz“, das Wettkampfklet-tern. Die Auswirkungen für den Ver-ein waren und sind bis heute weitrei-chend. So lässt sich die Verjüngung der Mitglieder nicht unwesentlich auf

die Popularität des Klettersports und den Bau der Kletterhallen zurückfüh-ren. Zudem ist der Frauenanteil beim Klettersport hoch. Auch dies prägt den Verein maßgeblich.

Erhebliche Auswirkungen auf den Verband hatte auch die Deutsche Wie-dervereinigung 1989. Es kamen nicht nur etwa dreißig ostdeutsche Sektionen und rund zwanzigtausend ostdeutsche Bergsteiger in wenigen Jahren neu zum Alpenverein, mit einher ging auch eine Auseinandersetzung mit dem Klettern im Elbsandsteingebirge und seinen überlieferten Regeln. f

Ausstellung, Begleitbuch, Veranstaltungen

Gezeigt wird die alpin- und DaV-Geschichte anhand von Bergsteiger- und mitgliederporträts, Filmen sowie Dokumenten und Objekten wie alten er-innerungsalben, Fotografien und ausrüstungsgegenständen. aufwärts! Berg, Begeisterung und der Deutsche alpenverein 1945-2007, vom 19. Juli 2007 bis 23. märz 2008 im alpinen museum. Zur ausstellung erscheint ein umfangreicher Begleitband mit etwa 250 Seiten und zahlreichen abbildungen (im museum und unter www.dav-shop.de erhältlich).Das Bergbild der 1950er Jahre ist thema ei-ner Filmnacht im Garten des alpinen muse-ums. Gezeigt werden die (damals) berühmten Filme „Der meineidbauer” (BrD 1956) und „Die Zürcher Verlobung“ (BrD 1956/57). Stars wie heidemarie hatheyer, carl Wery, Lieselotte Pulver und Paul hubschmidt ga-rantieren für hohe Qualität und Spaß (4. au-gust, ab 21 Uhr). am 29. September, 14 Uhr, führt ausstellungskurator Beat Gugger durch die ausstellung. Weitere Führungen finden am 28. Juli und 25. august statt.Über marksteine und Brüche in der Geschich-te des alpenvereins berichten kompetente Zeitzeugen im rahmen der Bergforum-reihe (10. Oktober, 19 Uhr, alpines museum).Der Nachwuchs kann im Kurs „ausgerüstet und aufgestiegen“ am 9. au-gust, 10 Uhr, alpinistische techniken und ausrüstungen kennen lernen und entdecken, wie man ein richtiger Bergsteiger wird (anmeldung unter tel.: 089/21 12 24-0).

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Satirisches Plakat zum Thema Hüttengast

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Archiv des DAV

Früher Briefwechsel im Original übergebenSieben Briefe aus der Zeit um 1870 gewähren Einblicke in das geistige Umfeld

der Gründungsjahre des DuOeAV.

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83DAV Panorama 4/2007

NameN & NachrichteN Kultur & Medien

Hinter einer schmalen blauen Mappe mit der spröden Sig-natur DOK 2 SG 28 verbirgt

sich ein feiner Zuwachs für das Ar-chiv des DAV. Der Mediziner Friedrich Kluge, Mitglied der Sektion Freiburg und rühriger Alpenvereinshistoriker, hat eine Sammlung von sieben Briefen aus den Anfangsjahren des Alpenver-eins um 1870 an Friederike Kaiser, Ge-schäftsbereichsleiterin Kultur im DAV, übergeben. Adressat der Briefe war der Innsbrucker Physiker Leopold von Pfaundler, dessen Nachkommen die Originale Friedrich Kluge überließen.

„Die Alpen sind deutsch trotz 1866 und trotz der Nikolsburger Vereinba-

rungen; der Alpenverein sei deutsch! Sie nehmen Anstand an dem Bestehen des deutschen Alpenvereins neben den österreichischen. Sie haben ganz Recht! Das wäre doppelte Ausgabe für densel-ben Zweck, das wäre Zersplitterung der Kräfte!“

Mit flammenden Worten versuchte am 30. Mai 1869 der junge Münchner Spitzenbergsteiger und Student Carl Hofmann, den renommierten Innsbru-cker Alpinisten Leopold von Pfaundler für die Idee eines Deutschen Alpenver-eins zu begeistern. Wobei „Deutsch“ nicht im nationalstaatlichen Sinne ver-standen wird, sondern im Sinne des al-ten Deutschen Bundes (mit Österreich), der Hofmann als politischer Rahmen für seinen Alpenverein vorschwebt. 1866 war das Österreichische Kaiserreich im Frieden von Nikolsburg aus dem künf-tigen Deutschen Reich hinausgedrängt worden, das – wohl zum Missfallen der großdeutsch gesinnten Münchner Alpi-nisten – unter preußischer Hegemonie

entstehen sollte. Carl Hofmann muss Pfaundler für die Idee begeistert haben, denn der Innsbrucker Professor wird zum Gründer und ersten Vorsitzenden der Sektion Innsbruck.

1873 beschließen der Deutsche Alpenverein, dessen Sektionen sich mittlerweile im gesamten Gebiet des Deutschen und Österreichischen Kai-serreichs gegründet hatten, und der Österreichische Alpenverein, der sich im Wesentlichen auf Wien beschränkte, die Vereinigung zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein (Du-OeAV). Für diese Vereinigung will 1873 der Wiener Jurist und Bergsteiger Burghard Josef Barth den Innsbrucker Pfaundler in einem Brief gewinnen.In den folgenden Jahren ist Leopold von Pfaundler als Berater im florierenden DuOeAV gefragt, wie weitere Briefe zeigen. DAV-Mitbegründer Theodor Trautwein beauftragt 1877/1878 den Stubaikenner Pfaundler mit der Erstel-lung einer Karte der Region. Drei Jahre später sucht die Sektion Nürnberg den Fachmann für das Stubaigebiet um Rat für den Bau einer Hütte am Becher. 1879 schreibt der Central-Ausschuss des DuOeAV Pfaundler wegen der Pu-

blikation seiner Höhenmessungen im Karwendel an.

Auch wenn es sich nur um wenige Blätter handelt, stellen die Briefe Le-opold von Pfaundlers eine wichtige Quelle für die Frühzeit des Alpenver-eins dar. Wir begegnen einem Wissen-schaftler, herausragenden Kenner der Bergwelt und engagierten Alpenvereins-politiker. Vor allem erlauben die Briefe einen Einblick in das geistige Umfeld, aus dem heraus die Idee des Deutschen Alpenvereins entstand. Friedrich Kluge ist für diese Bereicherung des DAV-Ar-chivs herzlich zu danken. sl

Hinweis: Die Bibliothek des DaV ist wegen revisionsarbeiten von 16.8. bis 24.8. geschlossen.

Der Münchner „Rechts-Candidat“ Karl Hofmann begründet in seinem Brief 1869 die Notwendigkeit eines Alpenvereins jenseits romantischer Naturbegeisterung: „...Sie sagen, daß alle Alpen- und sonstigen Ver-eine mit ihren Ausschüssen und Statuten u.s.f. nichts sind im Verhältnisse zu d. ehrwürdigen Bergen mit ihren stolzen Häuptern und ihrem funkelnden Eisgewande. Aber man hat leider die Berge nicht das ganze Jahr, wenige sind so glücklich wie Sie und Ihre Tiroler Freunde, die da mitten drinnen wohnen in dem herrlichsten Tempel der Natur! Und da sollte denn doch auch die übrige Zeit des Jahres die Begeisterung wach gehalten werden, da sollten die touristischen Erlebnisse und wissenschaftlichen Ausbeuten ver-werthet werden und dazu diene der Alpen-Verein!...“

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DAV Panorama 4/200784

Erstmalig in diesem Jahr waren die Filme nicht nur in Trient zu sehen, sondern auch im benach-

barten Rovereto und – das ist erstaun-lich – im deutschsprachigen Bozen. Denn bis Anfang der 1980er-Jahre wurden die Trienter Filmfestspiele von der Südtiroler Presse einfach ignoriert. Dass inzwischen der Kontakt zwischen Bozen und Trient stimmt, ist ein großer Erfolg der „Europäischen Seilschaft“ – so der Titel eines Films, der 1964 in Trient den „Großen Preis“ gewann.

Zu den Filmen: Regisseure aus 32 Ländern hatten sich angesagt und 124 Filme mitgebracht, von denen 42 Strei-fen von der Vor-Jury für den Wettbe-werb zugelassen und 82 Filme außer Konkurrenz gezeigt wurden. Im Fokus standen Abenteuer, Klettern, Umwelt, Menschen – die ganze Bandbreite der Möglichkeiten, sich filmerisch mit dem Berg auseinander zu setzen. Ältester Teilnehmer war der Filmemacher und Kameramann Norman Dyhrenfurth (89 Jahre), der sieben Himalaya-Expediti-onen begleitete. Im Film „Zum dritten Pol“, der in Trient Weltpremiere hatte, wird sein Lebenswerk dargestellt.

Die PreisträgerDer „Große Preis“ der „Città di Tren-to“ („Goldene Enzian“) ging an „Pri-mavera in Kurdistan“ von Stefano Savona (Italien) – ein Film über die schwierige Situation der Jugendlichen in Kurdistan. Den „Goldenen Enzian“ der „Città di Bolzano“ für den besten Sport- oder Abenteuerfilm erhielt Ju-len Staffan (Dänemark) für „The Pri-ze of the Pole“ mit dem Thema einer historischen Pol-Expedition 1887. Der „Goldene Enzian“ des „Club Alpino Italiano“ für den besten Bergfilm ging an Peter Mortimer (USA); sein Film „First Ascent“ zeigt das Klettern in exotischen Ländern. Einen „Silbernen Enzian“ für den besten Kurzfilm er-

hielt die Produktion „Firn“ von Axel Koenen (Deutschland), in dem der Be-wältigungsversuch eines Vater-Sohn-Konflikts am Berg mitverfolgt wird. Den „Silbernen Enzian“ für den tech-nisch perfektesten Film erhielt die in deutschen Kinos sehr erfolgreich ange-laufene Dokumentation „Am Limit“ von Pepe Danquart (Deutschland). Geschildert wird der Versuch einer Speed-Begehung der Huber-Brüder am El Capitan im Yosemite Valley. Da der deutsche Film „Länder-Menschen-Abenteuer, Tochter des Hindukush“ den Preis für die beste Televisions-Produktion bekam, war Deutschland nach langer Zeit wieder einmal das erfolgreichste Land der Festwoche in Trento.

Weitere HöhepunkteDoch es sind nicht nur die Filme, die das Publikum nach Trient locken, auch das Zusammentreffen von Bergsteigern aus aller Welt macht den Reiz des Fes-tivals aus. Traditionell ist der Freitag

im Auditorium einem Bergsteiger mit Geschichte gewidmet. In diesem Jahr referierte Sir Chris Bonington im aus-verkauften Saal.

Zu einem Höhepunkt neben dem Filmprogramm hat sich die „Mostra Montagnalibri“ entwickelt: In einem großen Zelt werden die neuesten Berg-bücher und antiquarische Kostbarkei-ten präsentiert. Vorgestellt wurde auch eine Biografie über Hermann Buhl, der vor 50 Jahren an der 7600 Meter ho-hen Chogolisa tödlich verunglückt war. Hermann Buhls Witwe Eugenie Buhl und Kurt Diemberger präsentierten das Buch mit bewegenden historischen Filmaufnahmen von der Nanga Parbat Expedition im Jahre 1953.

Abgerundet wurde das Programm mit einer Fotoausstellung über den le-gendären Alpinisten Gino Solda, der im Juni dieses Jahres 100 Jahre alt geworden wäre. Alles in allem war das bedeutendste Alpinfilmfestival der Welt ein großer Erfolg für die Bergstei-gerstadt Trient. Lothar Brandler

Internationale Filmfestspiele für Alpinismus und Abenteuer

Drei deutsche Filme ausgezeichnetVon 28. April bis 6. Mai war Trient Schauplatz der 21. Bücherschau Montagna Libri

sowie des 55. Trento Filmfestivals.

V.l.o.n.r.u.: Eugenie Buhl, Besucher der Gino-Solda-Ausstellung, Norman Dyhren-furth mit seiner Frau und Sir Chris Bonington.

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DAV Panorama 4/2007

Im Oktober 2007 geht das Berg-film-Festival Tegernsee in die fünfte

Runde. Neu sind der Sonderpreis des DAV für den besten Alpinfilm und eine „Extraklasse“ mit den besten Ski- und Snowboardfilmen aller Zeiten.

„Obwohl die Basis stimmt, sind Anpassungen notwendig“, betont der künstlerische Leiter des Festivals, Mi-chael Pause vom Bayerischen Rund-funk. Doch in einem Punkt bleiben die Tegernseer konsequent: „Zentrales Thema ist und bleibt der Berg, da ha-ben Reise-, Natur- und Abenteuerfilme außerhalb der Bergwelt nichts verloren.“ Unterstrichen wird diese Haltung durch den erst-mals vom DAV, einem der ideellen Träger des Festivals,

zur Verfügung gestellten Preis für den besten Alpinfilm.

Ein Leckerbissen fürs Publikum ver-spricht eine weitere Neuerung: In einer „Extraklasse“ wird künftig jedes Jahr ein besonderer Themenschwerpunkt präsentiert; zugelassen sind hier – im Gegensatz zum restlichen Wettbe werb – auch Filme, die älter als vier Jahre sind. Das viel versprechende Motto in diesem Jahr lautet „Ski und Snowboard – gleiten, schwingen, schweben“. Pause will hier „nicht nur neue Filme zeigen,

sondern außergewöhnliche Streifen, ohne zeitliches Limit. Eine echte Be-reicherung des Programms.“ Derzeit wählt eine Vor-Jury aus den 134 ein-gesendeten Produktionen die besten 60 Filme aus, um Publikum und Jury im Oktober wieder ein hochkarätiges Pro-gramm bieten zu können. Spannende „Bergsport-Action-Filme“ – wie etwa Pepe Danquarts „Am Limit“ – wer-den dabei ebenso zu sehen sein wie dramatische Erlebnisse am Berg, sensib-le Landschaftsbilder und interessante Dokumentationen über den Lebens-

raum Berg.

Amateur-WorkshopIm Rahmen des Bergfilm-Festivals findet ein zwei-

tägiger Workshop für ambitionierte Film- und Videoamateure statt. Geleitet wird das Seminar von Regisseur Jürgen Eichinger (Bayerischer Rundfunk), der 2002 mit dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet wurde. Die Teilnehmer-zahl ist auf zehn begrenzt.

Termin: 13./14. Oktober 2007. Gebühr: € 100,00. Anmeldeschluss: 20. September 2007. ssch

Info: Bergfilm-Festival Tegernsee, Tel.: 08022/18 01

40; Kartenvorverkauf und Programm im unter www.

bergfilm-festival-tegernsee.de.

5. Bergfilm-Festival Tegernsee

„Berge“ bleiben zentrales Thema

Große Filme vor prächtiger Kulisse: Im Oktober geht das Bergfilm-Festival Tegern-see in die fünfte Runde – mit gewohnt hochkarätigem Programm.

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SonderausstellungE Aufwärts! Berg, Begeisterung und der deutsche Alpenverein 1945-2007Seilbahntouristen und extremberg-steiger, heimatfilme und Dokudramen, heile alpenwelt und Fun-Park. Bergbe-geisterung hat viele Ursachen und Fa-cetten. Seit seiner Neuformierung nach dem Zweiten Weltkrieg bewegt sich der Deutsche alpenverein in diesem brei-ten Spannungsfeld und wandelte sich in sechzig Jahren von einer eingeschwo-renen, zumeist männlich geprägten Ge-meinschaft zu einem offenen Verein mit vielfältigen bergsportlichen Disziplinen und interessen. Die wechselvolle jüngere alpin- und DaV-Geschichte ist thema der umfang-reichen ausstellung. Filme, hörstationen und „mitmachelemente“ bieten nicht nur Bergfexen, sondern auch Kindern und Fa-milien spannende Unterhaltung. Zur ausstellung erscheint ein Begleit-band mit etwa 250 Seiten (erhältlich im alpinen museum oder unter www.dav-shop.de). Weitere informationen zur Son-derausstellung siehe Seite 80ff.Donnerstag, 19. Juli 2007 bis 23. märz 2008

FührungenE Führungen durch die Sonderausstel-lung Aufwärts!Samstag, 28. Juli, 14 Uhr (mit thomas Lindner) und Samstag, 25. august, 11.30 Uhr (mit Gretl theuerkorn)

VeranstaltungenE Open-Air-FilmnachtBegleitend zur Sonderausstellung ist das Bergbild der 1950er Jahre thema einer Filmnacht im Garten des alpinen mu-seums. Gezeigt werden die Filme „Der meineidbauer“ (BrD 1956, regie rudolf

Jugert) und „Die Zürcher Verlobung“ (BrD 1956/57, regie helmut Käutner). Samstag 4. august, ab 21 Uhreintritt frei!

Die Sonderausstellung wird vom 19.7.2007 bis zum 23.3.2008 gezeigt.

E „Kampf um den Himalaya“ – Wie-derholung der aufführung restaurierter Nanga-Parbat-expeditionsfilme (1934, 1937)auf vielfachen Wunsch werden die res-taurierten Filme der Nanga Parbat ex-peditionen aus den Jahren 1934 und 1937, teilweise in ausschnitten, vor-geführt. Davor leitet der historiker Dr. Peter mierau in die thematik ein und zeigt auf, wie eng alpinistische interes-sensgruppen mit dem nationalsozialis-tischen Sport verknüpft waren. mierau veröffentlichte 2005 eine Dissertation zum thema Nationalsozialistische ex-peditionspolitik. Deutsche asienexpedi-tionen 1933-1945.mittwoch, 19. September, 19 UhrPlatzreservierung wird empfohlen

Kinder im Alpinen MuseumFerienprogrammE Ausgerüstet und Aufgestiegen. eine praktische erkundungstour zum Berg-steigen

Wie wird man ein richtiger Bergsteiger und warum ist es schön und aufregend, in die Berge zu gehen? in der Sonderaus-stellung entdecken wir, wie es den alpi-nisten gelungen ist, die höchsten Berge zu erschließen und zu erobern. anschlie-ßend werden wir alpinistische techniken und ausrüstungen kennen lernen und ei-nige „tricks“ selbst ausprobieren. mit Gudrun QueitschDonnerstag 9. august, 10 UhrFür Kinder von 7-12 Jahren.

FerienprogrammE Abenteuer Boulderstein. die Kunst des Kletternsin der ausstellung erfahrt ihr, mit wel-chen mitteln sich die hindernisse beim Bergsteigen früher wie heute bewältigen lassen. Dabei gibt es reichlich anschau-ungsmaterial zum anfassen. anschlie-ßend könnt ihr an unseren Boulder-steinen im Garten des alpinen museums ausprobieren, wie die eigene Geschick-lichkeit und der Gleichgewichtssinn euch beim Klettern unterstützen.mit Saskia Geiss und Svenja KrausFreitag, 7. September, 10 UhrFür Kinder von 8-12 Jahren.

Information und Anmeldungalpines museum des Deutschen alpen-vereins, Praterinsel 5, 80538 münchentel. 089/21 12 24-0Fax 089/21 12 24-40e-mail: [email protected]

E Öffnungszeiten:Dienstag bis Freitag 13-18 UhrSamstag und Sonntag 11-18 Uhr

Alpines Museum des DAV termine zwischen 18. Juli und 19. September 2007

anmeldung für den Kinderkurs unbedingt erforderlich! Gruppen können Kinderveranstaltungen zu gesonderten terminen buchen. Für Geburtstage haben wir besondere Kurse im angebot.

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Page 8: V Friederike aiser und icholas Mailänder Berg ... · „Die Zürcher Verlobung“ (BrD 1956/57). Stars wie heidemarie hatheyer, carl Wery, Lieselotte Pulver und Paul hubschmidt ga-rantieren

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NameN & NachrichteN Kultur & Medien

Tipps, Tricks & Routen

Klettern und BouldernE Peter Albert: Richtig sichern. Der Weg zum DAV-Kletterschein. Bruck-mann Basic, München 2007. ISBN 978-3-7654-4502-6, € 8,90. Basis-wissen zum Erwerb des DAV-Kletter-scheins in den Varianten Toprope und Vorstieg. E Daniel Panchyrz: Zen-Klettern. Köln 2006, ISBN 978-3-8334-6615-1, € 13,60. Tiefgründige Weisheiten in einfacher Sprache zum Klettern an der Wand und auf dem eigenen Lebens-weg.E Andi Hofmann: Besser Bouldern. Tmms Verlag Korb 2007. ISBN 978-3-930650-21-7, € 19,90. Grundlagen und Expertentipps zu Technik, Aus-rüstungsgegenständen und Vorberei-tung auf den Boulderurlaub.E Wynan Groenewegen u. Marloes van den Berg: Rock Climbing Atlas. Greece & Middle East bzw. South Eas-

tern Europe. Rocks Unlimited Publica-tions Eindhoven 2006, ISBN 978-90-78587-02-6 bzw. 978-90-78587-01-9, je € 32,50, zu bezie-hen über www.rother.de. Die Führer beschreiben die besten Routen in Griechenland, Ägypten, Jorda-nien, Libanon, Sy-rien und der Türkei bzw. Bulgarien, Kro-atien, Ungarn, Maze-donien, Rumänien und Slowenien und enthalten außerdem wichtige lan-destypische Informationen und Daten.E Xavier Hancock: Gozo Adventures Guidebook. Gozo, Malta 2006 ISBN 978-99932-0-469-5, € 6,95, vor Ort zu bezie-hen. Outdoor-Guide u.a. mit den besten Kletter- und Boulderrouten der Insel. red

Flora & Fauna

Ab in die Natur„Natur erleben“ im Klartext Verlag EssenDie elfteilige Buchreihe „Natur erle-ben: Nationale Naturlandschaften“ stellt, gegliedert nach Bundesländern,

alle Naturlandschaften Deutschlands vor. Mit interessanten Informa-tionen über Tiere, Pflanzen, Ge-schichte und Kultur sowie zu den

Besonderheiten der Region. Bisher erschienen sind:

E Achim Nöllenheidt/Juliane Jung: Nordrhein-Westfalen. ISBN 978-3-

89861-576-1, € 17,95.E Martin Berke: Baden-Würt-temberg. ISBN 978-3-89861-600-3, € 14,95.

Natur bestimmenE Thomas Schauer/Claus Cas-pari: Der BLV Taschenführer Pflanzen. Über 350 Blumen, Gräser, Bäume und Sträucher. Klar gegliedertes, gut bebildertes Pflanzen-Bestimmungsbuch, auch für Einsteiger geeignet, handliches Format. BLV Buchverlag Mün-

chen 2007. ISBN 978-3-8354-0139-6, € 7,95.E Peter H. Barthel/Paschalis Dou-galis: Was fliegt denn da? Völlig neu gestaltete und überarbeitete Ausgabe des Klassikers unter den Vogelbestim-mungsbüchern. Mit 1600 Darstellun-

gen und präzisen Kurzbeschreibungen der über 500 Vogelarten Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Stutt-gart 2007. ISBN 978-3-440-09977-3, € 9,95. E Christian Stettmer, Markus Bräu, Patrick Gros, Otmar Wanninger: Die Tagfalter Bayerns und Österreichs. Bestimmt werden können über 200 heimische Schmetterlinge. Detaillierte Infos für Experten, nützliche Bestim-mungshilfen für weniger Geübte. Bay-erische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege Laufen 2006. ISBN 3-931175-88-X, € 22,-.

Natur schützenE Verein zum Schutz der Bergwelt (Hrsg.): Jahrbuch 2006, Selbstverlag des Vereins. 18 Artikel decken eine breite Vielfalt an aktuellen alpenbe-zogenen Naturschutzthemen ab. Das traditionelle Jahrbuch präsentiert sich optisch überarbeitet und ist über ei-ne jährliche Mitgliedergebühr von € 25,00 (ermäßigt € 12,50) beim Ver-ein erhältlich. Tel.: 089/1 40 03-27, Fax: 089/1 40 03-917, E-Mail: [email protected], www.vzsb.de. red

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Südtiroler Charakterköpfe

Lebendige GesellschaftBerge und Burgen, Rotwein und Speck, fleißige Bauern – wer an Südtirol denkt, den holen manchmal Klischees ein. Aber das Land zwischen Bren-ner und Trentino bietet mehr: kraft-volle Charaktere zum Beispiel, deren Vielfalt überzeugt. Sie entspricht dem Spannungsfeld diverser Kulturen, zehrt vom Gegensatz mediterran-alpin.Udo Bernhart (Fotos) und Zeno Brai-tenberg (Text) machen angesichts sol-cher Kulisse mit 54 Individuen bekannt. Alphabetisch ist ihre Auswahl sortiert, und wenn man lesend dem Autor folgt, wird der Kern aller Porträts freigelegt.

Wen finden wir in Bernharts und Brai-tenbergs Publikation? Da ist Karl Telf-ser aus Meran-Obermais, der im Zu-sammenhang mit ebenso schmackhafter wie gesunder Kost ganz Italien nach gu-ten Produkten abklappert, auch Rein-hold Messner („verzweifeltster Verehrer seiner Heimat“) darf nicht fehlen und wird treffend charakterisiert. In „Das typische Bild vom Bauernhof“ liefert Zeno Braitenberg eine intelligente Ana-lyse dessen, was sich fast überall hoch oben am Hang verändert hat, ja: ver-ändern musste. Als Meister der Minia-tur – kein Wort zuviel, keines zu wenig – stellt er uns Martl und Ernst Gamper vor, zwei wortkarge Vinschgauer. Ihr Kommentar beim Heuen ersetzt die lange Wetterprognose: „Do kannt no eppes kemmen haint.“ Die Fotografien von Udo Bernhart be-gleiten jedes Kapitel. Sie sind konge-niale Werke eines sensiblen Partners. Sein Blick und Braitenbergs Sprach-kunst haben es möglich gemacht, dass ein erfrischendes Buch entstehen konnte. Dieser Band zeigt: Südtirol ist sehr facettenreich. Mit traditionellen Standards allein, seien sie diesseits wie jenseits der Alpen noch so populär, wird ihm niemand gerecht. nbr

Udo Bernhart, Zeno Braitenberg: Südtiroler charak-

terköpfe. Edition Raetia Bozen 2006, ISBN 13 978-

7283-250-9, € 30,-.

Berg- und Wanderführer & Bildband

Lust auf IslandBergfreunde, die sich für den hohen Norden, für Vulkane, Gletscher, hei-ße Quellen und tosende Wasserfälle interessieren, wird der neue Berg- und Wanderführer „ISLAND, Bergerleb-nisse“ begeistern. Denn dem Autor, Michael Gutsche, ist es gelungen, mit brillanten, teils großformatigen Aufnahmen, die faszinierenden Land-schaften Islands in Szene zu setzen und zugleich mit spannenden Tagebuchauf-zeichnungen und detaillierten Routen-beschreibungen Lust auf Bergtouren, Wanderungen und sogar Skitouren zu wecken. Seit den 1980er Jahren reist der erfahrene Bergsteiger und leiden-

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Oberbayern

Wandern und GenießenE Rosemarie Will: Geschichtenwan-dern rund um Berchtesgaden. 20 Wan-derungen und die dazu passenden Ge-schichten und Sagen sowie besondere Blumen und Steine am Wegesrand. BAZ-Verlag 2006. ISBN 3-925647-43-0, € 12,80.E Siegfried Garnweidner: Oberbayern. 35 abwechslungsreiche Wanderungen im Alpenvorland zu Kirchen, Klöstern, Seen, Bergen und natürlich zu Biergär-ten. Mit herausnehmbarer Faltkarte. Aus der Reihe wandern & erleben, Bruckmann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7654-4398-5, € 17,90. E Heide Marie Karin Geiss: Jakobs-wege in Oberbayern. Unterwegs auf

alten Pilgerpfaden. 25 Ta-gesetappen für Genießer auf dem berühmten Pil-gerweg in der bayerischen Voralpenlandschaft. Ars vivendi Verlag Cadolzburg 2007, ISBN 978-3-89716-719-3, € 13,90. E Stefan Herbke: Die schönsten Tagesaus-flüge im Fünfseenland. 40 erlebnisreiche Aus-flüge rund um Starnber-ger-, Ammer-, Wörth-, Pil-sen- und Weßlinger See mit zahlreichen Hinweisen zu Einkehrmöglichkeiten und Se-henswürdigkeiten. J. Berg Ver-lag München 2007, ISBN 978-3-7658-4219-1, € 14,95. red

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NameN & NachrichteN Kultur & Medien

schaftliche Fotograf immer wieder nach Island. Seine Freude an Berger-lebnissen auf dieser Insel spiegelt sich in zwölf ausgesuchten Berg- und Gip-feltouren wider: Die alpinen Routen zu den namhaften Vulkan- und Glet-schergipfeln Hekla, Herdubreid, Snae-fellsjökull oder die Gletschertour auf den höchsten Berg Islands, den 2111 m hohen Eisgipfel Hvannadalshnúkur. Ausführlich berichtet Gutsche vom be-rühmten Laugavegur, der in mehreren Tagesetappen von Skógar über Thors-mörk nach Landmannalaugar führt und im 40 Grad heißen Badebach der Landmänner endet. Auch leichte bis mittelschwere Tageswanderungen zu Aussichtsgipfeln, z.B. im Skaftafell Nationalpark oder im spektakulären Hochtemperaturgebirge Kerlingarfjöll, beschreibt das Buch sowie Touren in den abgelegenen Westfjorden für Liebhaber von Einsamkeit und großen Weiten. Ein Info-Teil liefert wichtige Hinweise zu Vorbereitung, Organisa-tion, Anreise und Durchführung der Wanderungen. ms

Michael Gutsche: island Bergerlebnisse. Berg- und

Wandertouren zwischen Gletschern und Vulkanen.

Arktis Verlag Kempten 2007, ISBN 978-3-9811547-0-

2, € 24,80.

Alpenküche

Schlemmen in allen Höhenlagen13 Millionen Menschen leben im Alpen-raum, auf 190.000 Quadratkilometern, in acht Staaten, mit verschiedensten re-

gionalen Dialekten, inmitten vieler tau-send Berggipfel. Trotz unterschiedlicher Nationalitäten sind die Bewohner des Alpengebiets durch den gemeinsamen einzigartigen Lebensraum geprägt und verbunden – kulturell wie kulinarisch. Das Autorenduo hat sich auf eine kuli-narische Reise durch die Region gemacht

und dabei neben einer Fülle von Rezepten zahlreiche Geschichten und Bilder

mitgebracht. Die Reise beginnt bei den Almen, wo Milch, Butter und Käse von höchster Qualität hergestellt werden. Weiter geht es durch Gärten, über Felder und Weiden bis zu den Cafés mit ihren süßen Spezialitäten und den Weinkel-lern. Mehr als 150 authentische Rezepte haben die Autoren gesammelt, von den traditionellen Südtiroler Schlutzkrapfen bis zur mediterran beeinflussten Küche mit Streifen-Ratatouille mit Kicher- erbsenpüree.

Viele spannende Reportagen zeigen darüber hinaus, wie die jeweiligen Pro-dukte hergestellt werden, etwa im Be-richt über eine Käserei im Tessin, den Safrananbau im Wallis oder den Bau-ern aus Kärnten, der einst fast ausge-storbene Brillenschafe züchtet. Alles in allem ist „Alpenküche“ ein Buch, das keine Klischees bedient, sondern die Region in ihrer Natürlichkeit, ihrem Facettenreichtum und dem neuen öko-logischen Bewusstsein zeigt. Ein Buch, das Alpenfreunde begeistern wird.

Susanna Bingemer, Hans Gerlach: alpenküche.

Genuss & Kultur. Gräfe und Unzer Verlag München

2007, ISBN 978-3-8338-0239-3, € 29,90.

Wanderführer

DeutschlandtourE Thomas Bichler: Wanderführer Schwarzwald, Schwäbische Alp, Voge-sen. 50 Wanderungen und 15 Schnee-schuhtouren in den Mittelgebirgen zwi-schen Karlsruhe, Ulm, Mulhouse und Konstanz. Stadler Verlagsgesellschaft Konstanz 2006. ISBN 978-3-7977-0519-8, € 18,95.E Bernhard Pollmann: Schwarzwald Vogesen. 50 Gipfeltouren sowie Tal- und Kammwanderungen zwischen Basel und Karlsruhe, links und rechts des Rheins. Bergverlag Rother Mün-chen 2006. ISBN 978-3-7633-3030-0, € 14,90.E Chris Bergmann: Schwarzwald. Wandern mit Kindern. Wasserfälle, Seen, Burgen, Höhlen, bizarre Fel-sen und endlose Wälder machen die 25 Wandervorschläge zum Erlebnis.

Wandern Kompakt, Bruckmann Verlag München 2007. ISBN 978-3-7654-4294-0, € 9,95.E Tassilo Wengel: Spessart. Wanderungen durch Wälder, zu Burgen, Schlössern und Aussichts-punkten, in reizvolle Flusstäler und durch Weinanbaugebieten. Wandern Kompakt, Bruck-mann Verlag München 2007. ISBN 978-3-7654-4296-4, € 11,90.E Dr. Peter Rölke (Hrsg.): Zit-tauer Gebirge. 16 Wanderungen von der Lausche durch die Mühl-steinbrüche über den Hochwald zum Berg Oybin. Neben den Routenbeschreibungen viele In-formationen zu Tieren, Pflanzen, Geologie und Sehenswürdigkeiten der Region. Berg- und Naturverlag Rölke Dresden 2006. ISBN 3-934514-17-0, € 14,90. red

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E Kristian rath, tobias Burger: Prinz-Luitpold-Haus. DAV-Hüttenführer. mit viel akribie und Sachverstand zusam-mengestellter Führer mit Wanderungen, Bergtouren und Kletterei rund um das Prinz-Luitpold-haus am hochvogel. Zu beziehen über: DaV-Sektion allgäu-im-menstadt, Grüntenstr. 21, 87527 Sont-hofen, telefon: 0 83 21/2 67 76, www. dav-allgaeu-immenstadt.de.E Fritz und erika Käfer: Auf dem Weit-wanderweg 04. Vom Wienerwald in das Berchtesgadener Land und zum Boden-see. alle nützlichen informationen für Planung und Durchführung, sowohl der Süd- als auch der Nordroute. Österrei-chischer alpenverein Sektion Weitwande-rer Wien 2007 (im eigenverlag). € 6,40.E andrew J. Polard, David r. murdoch: Bergmedizin. höhenbedingte erkran-kungen und Gesundheitsgefahren bei Bergsteigern. Primär für Ärzte ge-schrieben, ist dieses handbuch ein unentbehrlicher Begleiter für die me-dizinische Betreuung von Bergsteigern und trekkingexpeditionen. Verlag hans huber Bern 2007. iSBN 978-3-456-84443-5, € 49,95.E Uli Benker: GPS-Navigation. Prak-tisches einsteigerhandbuch zu Grundla-gen, GPS-Geräten, Karten, Koordinaten, Displayanzeigen, Navigation und tou-renplanung am computer. aus der reihe Bruckmann Basic, münchen 2007. iSBN 978-3-7654-4522-4, € 8,90.E manfred Köhler: Schreckensglet-scher. Krimi-Debüt des autors, der bislang Sach- und reisebücher veröf-fentlicht hat. im mittelpunkt steht eine junge abenteuerreisende , die durch ei-nen Unfall ihr „eiskaltes Grauen“ erlebt. Gmeiner Verlag meßkirch 2007. iSBN 978-3-89977-709-3, € 9,90.E heinz Gliniorz: Bergheil und Hand-schlag. Bergsteiger almanach 2007. Zu beziehen über: Geschäftsstelle des SBB, Könneritzerstr. 33, 01067 Dres-den, telefon: 03 51/4 94 14 15, e-mail: [email protected].

Neue Rother Wanderführer, Bergverlag Rother München:

E rasso Knoller, christian Nowak: Kap-verden. Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. 50 Wanderungen

zu Dünen, grünen Oasen, Steilküsten, Sandstränden und Vulkanen. iSBN 978-3-7633-4275-4, € 12,90.E Bettina Forst: Cevennen. ausgewähl-te Wanderungen mit Grands causses, aigoual-massiv und mont Lozère. iSBN 978-3-7633-4323-2, € 12,90.E ralf Goetz: Toskana Süd. 50 ausge-wählte touren über Florenz, chianti, Siena, San Gimignano und maremma. iSBN 978-3-7633-4169-6, € 12,90.

Neues aus der Taschenbuch-Reihe von National Geographic, Freder-

king & Thaler Verlag München:E Borge Ousland: Solo durch das ewi-ge Eis. erstdurchgehung der Pole im alleingang. erstmals berichtet der nor-wegische Polarpionier von seinen Solo-durchquerungen der arktis und antark-tis. iSBN 978-3-89405-829-6, € 13,-.E marie tièche: Kinnvika 80º Nord. Spannender Bericht über eine Frau, ei-nen mann und die einsamkeit der Polar-nacht nördlich von Spitzbergen. iSBN 978-3-89405-820-3, € 11,-.

Neue OutdoorHandbücher „Der Weg ist das Ziel“, Conrad Stein Verlag:

E michael hennemann: Skandinavien: Nordkalottleden. Wandern entlang der Grenzen zwischen Norwegen, Schwe-den und Finnland. Band 172, iSBN 978-3-86686-172-5, € 9,90.E hans hönl: Deutschland: Jakobsweg von Darmstadt und Aschaffenburg nach Freiburg. Band 155, iSBN 978-3-86686-155-8, € 12,90.E christiane haupt: Deutschland Öster-reich: Jakobsweg München – Bregenz. Band 187, iSBN 978-3-86686-187-9, € 12,90.E christiane haupt: Deutschland Ös-terreich: Jakobsweg Augsburg – Bre-genz. Band 188, iSBN 978-3-86686-188-6, € 12,90.E Banjamin Flad: Italien: Sentiero Italia Trans Sardinien. Band 195, iSBN 978-3-86686-195-4, € 14,90.E Birgit Götzmann: Schweiz Italien: Via Francigena. Band 201, iSBN 978-3-86686-201-2, € 14,90. E thomas Göbel: Kanarische Inseln. Wanderungen auf La Gomera. Band 212, iSBN 978-3-86686-212-8, € 16,90.

Büchertisch

Balance zwischen Berg und Alltag

Biografie Stephan Siegrist Einem breiten Publikum bekannt wur-de der Interlakener Stephan Siegrist, als er und drei weitere Alpinisten 1999 vor laufenden Fernsehkameras durch die Eiger-Nordwand stiegen. Es war nicht seine erste und nicht seine letzte Begeg-nung mit der Eigerwand. Gleichwohl machte dieses mediale Großereignis aus dem jungen Bergführer, Jahrgang 1972, und gelernten Zimmermann einen Pro-fialpinisten. Von den Höhen und Tie-fen dieser Berufskarriere handelt die vorliegende Monografie. In den Berich-ten und Interviews des Schweizer TV-Journalisten Röbi Koller wird deutlich, was es bedeutet, wenn ein Spitzenath-let seine Tätigkeit optimal vermarkten muss, wenn bei jedem Projekt Aufwand und Ertrag abgewogen, mit Sponsoren und Medienpartnern verhandelt und natürlich auch ein Kletterpartner bzw. -partnerin gesucht werden muss. Das Extrembergsteigen ist eine Arena der Eitelkeiten, schreibt Alexander Huber im Vorwort. Es spricht für Siegrists soziale Kompetenz, wenn ihn trotz Er-folgsdruck Lust und Leidenschaft für

hohe Ziele nicht verlassen haben und ihm mit seinen Gefährten so herausra-gende alpinistische Gemeinschaftsun-ternehmungen gelingen wie die Durch-steigung der Nordwände von Eiger, Mönch und Jungfrau an einem Tag (2004) oder die Erstbegehung der Tha-lay-Sagar-Nordwand im Himalaya. hh

Röbi Koller: Stephan Siegrist. Balance zwischen

Berg und Alltag. AS Verlag Zürich 2007. ISBN 978-3-

909111-32-9, € 27,60.

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NameN & NachrichteN Kultur & Medien

Ferien-Lektüre

Italien spezialAus der Reihe wandern & erleben, Bruckmann Verlag:E Eugen E. Hüsler: Lago Maggiore. Mit Comer und Luganer See. 32 aus-gewählt schöne Wanderungen zwi-schen den großen mediterranen Seen an der Südseite der Alpen und ihrem alpinen Hinterland München 2007,

ISBN 978-3-7654-4415-9, € 17,90. E Michael Pröttl: Cinque Terre und Ligurien. 35 Wanderungen durch die drittkleinste Region Italiens, über steile Klippen, entlang sanfter Sand-strände, auf alpine Gipfel und durch saftiges Hügelland. München 2006, ISBN 978-3-7654-44135, € 17,90. E Helmut Dumler: Toskana. 35 über-wiegend einfache Touren führen vom Meer in namhafte Weingebiete, in die

bekanntesten Städte, über die Gipfel des Apennin und zum Lago Trasi-meno. München 2007, ISBN 978-3-7654-4572-9, € 17,90.

Außerdem erschienen:E Sabine Becht, Sven Talaron: Ab-ruzzen. Erstes Reisehandbuch explizit für die nördlich der Alpen weitgehend unbekannte Region Mittelitaliens mit Wissenswertem von A-Z zu Land und Leuten und zahlreichen Hinweisen zu Anreise, Klima und Unterkünften. Michael Müller Verlag Erlangen 2006. ISBN 3-89953-215-5, € 15,90.E Zentrale für den Landurlaub (Hrsg.): Landurlaub in Italien. Eine Auswahl der schönsten Bauernhöfe und Land-güter, von Bergbauernhöfen in den Al-pen und im Apennin über Weingüter in Piemont bis zu Herrensitzen in den Marken und den Baronalgütern Sizi-liens. Landschriftenverlag Bonn 2007. Zu beziehen über: Zentrale für den Landurlaub, Heerstr. 73, 53111 Bonn, Telefon: 02 28/9 63 02-33, E-Mail: [email protected], € 14,20.E Barbara Schäfer: Limoncello mit Meerblick. Unterwegs an der Amal-fiküste und im Cilento. Begegnungen jenseits der Touristenpfade zwischen der malerischen Postkartenschönheit Amalfi und dem zweitgrößten Nati-onalpark Italiens, dem Cilento. Pi-cus Verlag Wien 2007. ISBN 978-3-85452-924-8, € 13,90. red

Geländegängig

Neues zum Thema MountainbikingE Doris und Thomas Neumayr: Bike&Hike: Münchner Hausberge. Führer mit 50 kombinierten Gipfeltou-ren für Mountainbiker und Wanderer im Einzugsgebiet von München. Mit praktischem Extrablatt zum Mitneh-men, inkl. Kartenausschnitt. Panico Alpinverlag Köngen 2007. ISBN 978-3-936740-32-5, € 22,80.E Tanja Linhard: Biken nur für Frauen. Mit Technik rund ums Rad. Worauf „frau“ beim Kauf eines Mountainbikes und der Wahl der Ausrüstung achten sollte, Pannenhilfe,

Trainingsanleitung, Fahrtechnik, Tipps für unterwegs. BLV Buchverlag Mün-chen 2007. ISBN 978-3-8354-0099-3, € 12,95.E Werner Eichhorn: Bike Guide Tür-kische Riviera. Erster Mountainbike-führer zur türkischen Riviera westlich von Antalya und zur sich anschlie-ßenden Küste mit 35 Touren mit Höhenprofil, Tourenkarte mit Routenverlauf im Maß-stab 1:225.000, eine Über-sichtskarte im Maßstab 1:1.3000.000 und einer ta-bellarischen Übersicht mit der Eigenschaft aller Touren. Berg-verlag Rother München 2007. IS-BN 978-3-7633-5017-9, € 14,90. red