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Vadim Zeland

TRANSSURFING 2

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Vadim Zeland

TRANSSURFING2 Das Praxisbuch

Aus dem Russischen von Helmut Kunkel

1111/11/11111/1/1/1//1/ SILBERSCHNUR 1/1/1/1/1///1//1/1/1/1/

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Hinweis:

Wir haben uns bemüht, mit unserer Übersetzung sehr nah am russischen Ori­ginaltext zu bleiben, der an einigen Stellen jedoch eigenwillige Neologismen und eine recht bilderreiche Terminologie beinhaltet. Wir haben uns bemüht, dieser in der Übersetzung Rechnung zu tragen und sie in angemessener Weise im Deut­schen wiederzugeben. Wenn Sie daher bei Ihrer Lektüre häufiger aufWortneu­bildungen stoßen, so hoffen wir, damit in Ihrem Interesse gehandelt zu haben, indem wir die Übersetzung so wortgetreu wie möglich gehalten haben.

Titel der Originalausgabe: TpaHcepqHiHf peaJIhHOCTH IIleJIecT yrpCHHHX 3Be3.I\ Copyright © der Originalausgabe 2006 VES Publishing Group, St. Petersburg Copyright © der deutschen Ausgabe Verlag "Die Silberschnur"

Alle Rechte vorbehalten. Außer zum Zwecke kurzer Zitate rur Buchrezensionen darf kein Teil dieses Buches ohne schrift­liche Genehmigung durch den Herausgeber nachproduziert, als Daten gespeichert oder in ir­gendeiner Form oder durch irgendein anderes Medium verwendet bzw. in einer anderen Form der Bindung oder mit einem anderen Titelblatt als dem der Erstveröffentlichung in Umlauf ge­bracht werden, und auch Wiederverkäufern nicht zu anderen Bedingungen als diesen weiterge­geben werden.

ISBN 978-3-89845-2014

1. Auflage 2007 3. Auflage 2008 2. Auflage 2007 4. Auflage 2009

Übersetzung: Helmut Kunkel Gestaltung & Satz: XPresentation, Boppard Druck: Finidr, s.r_o. Cesky Tesin

Verlag »Die Silberschnur« GmbH • Steinstraße 1 • D-56593 Güllesheim www.silberschnur.de • Email: [email protected]

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INHALT

1. DIE ABSICHT 11

Woher kommen eigentlich unsere Träume? Sind sie wirklich nur ein Produkt

menschlicher Einbildungskraft? Was liegt zwischen Traum und Realität? Der

mystische Schleier; der die Macht der Magier der Antike umhüllt. die die ägyp­

tischen Pyramiden und ähnliche Monumentalbauten errichteten, wird hier ein

wenig gelüftet.

BEWUSSTES TRÄUMEN

DAS REICH DER TRÄUME

DIE MAGISCHE KRAFT DER ABSICHT

DIE ÄUSSERE ABSICHT

DAS DREHBUCH

SPIELEN NACH EIGENEN REGELN

DIE REINIGUNG DER ABSICHT

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2. DIAS 73

Warum gehen Wünsche nicht in Erfül lung? Warum werden Träume nicht

wahr? Um einen Wunsch in der Realität zu verwirklichen, muss man wis­

sen, wie man eine "Bestellung" aufgibt . In diesem Kapitel bekommen Sie

konkrete praktische Empfehlungen zur Technik der Rea lisierung einer Be­

stellung. Dies sind die ersten Schritte des Magiers.

ILLUSIONEN

DIE VERZERRUNG DER REALITÄT

POSITIVE DIAS

DIE ERWEITERUNG DER KOMFORTZONE

DIE VISUALISIERUNG DES ZIELS

DIE VISUALISIERUNG DES PROZESSES

DIE TRANSFER KETTE

3. SEELE UND VERSTAND

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Der Mensch verfügt über ein riesiges Potenzial, das manchmal als «psychische

Kraft» bezeichnet wird. Jeder von uns hat magische Kräfte, die jedoch tief in

unserem lnnern schlummern. Dabei muss man gar nicht lange suchen, um die

ungenutzten inneren Reserven aufzuspüren. Sie sind sozusagen gleich neben­

an, doch seltsamerweise schenken wir ihnen keine Aufmerksamkeit.

DER WIND DER ABSICHT

DAS SEELENSEGEL

DER MAGIER IN IHREM INNERN

DAS TRUGBILD

DER SCHUTZENGEL

EIN FUTTERAL FÜR DIE SEELE

DIE "FREILE"

DIE EINHEIT VON SEELE UND VERSTAND

KLANGDIAS

EIN FENSTER ZUM VARIANTENRAUM

DER FRAME

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4. ZIELE UND TÜREN 173

Jeder Mensch hat seinen e igenen Weg, um echtes Glück zu finden. Doch wie

sollen wir danach suchen? Hier erfahren Sie, was Sie dazu tun müssen. Wie soll man jedoch sein Ziel erreichen, wenn doch die Wünsche nicht immer mit den vorhandenen Möglichkeiten übereinstimmen? Überzeugen Sie sich selbst davon, dass Ihre Möglichkeiten nur von Ihrer Zielsetzung beschränkt sind. Indem Sie die Schlösser des Stereotypen aufbrechen, öffnen Sie Türen, die Ihnen zuvor unzugänglich erschienen.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE KLEIDUNGSSUCHE

WIE SIE DIE M ODE LENKEN KÖNNEN

FREMDE ZIELE

DAS DURCHBRECHEN DER STEREOTYPE

IHRE ZIELE

IHRE TÜREN

DIE ABSICHT

DIE REALISIERUNG

DIE EINGEBUNG

DIE WIEDERBELEBUNG DES ZIELS

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Liebe Leserin, lieber Leser!

-�­

VORWORT

W ir alle sind scheinbar hilflos der Macht der Umstände ausgeliefert. Un­

sere Wünsche und Träume gehen nicht in Erfüllung, dafür werden auch

noch unsere schlimmsten Befürchtungen wahr. Doch könnte es nicht

auch anders sein? Durchaus, und bald werden Sie erfahren, wie.

In diesem Buch machen Sie Bekanntschaft mit einer außergewöhnlichen

Weltanschauung, durch die Sie die Realität in einem völlig neuen Licht

sehen werden. Viele Fragen des Lebens werden aus einem ganz unerwar­

teten Blickwinkel untersucht. Am meisten überraschen wird Sie jedoch

nicht so sehr die Eigentümlichkeit der neuen Realität, sondern vielmehr

die Tatsache, dass diese sich lenken lässt.

Transsurfing ist eine Methode zur Steuerung der Realität, und zwar eine

recht kuriose. Dabei wird das Ziel nicht "erreicht", sondern es verwirk­

licht sich mehr oder weniger von selbst. Das mag unglaublich klingen,

doch nur vom Standpunkt unserer herkömmlichen Weltanschauung. W ir

aber werden die Wand der etablierten Denkschemen durchbrechen und

alle falschen Beschränkungen zerstören.

Die Realität dem eigenen Willen zu unterwerfen ist in der Tat kein ein­

faches Unterfangen. Unsere geheimen Wünsche und unsere kühnen Träu­

me lassen sich sehr schwer umsetzen, solange wir den herkömmlichen

Regeln und Normen folgen. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, wie we­

nig erfolgreich und manchmal geradezu wirkungslos die Versuche sind,

sich selbst oder seine Umwelt zu ändern.

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Transsurfing bietet nun eine völlig neue Art des Denkens und Handeins,

durch die es möglich wird, das Erwünschte tatsächlich zu bekommen.

Ja, es geht nicht darum, es durch Strebsamkeit zu erreichen, sondern es

einfach zu bekommen. Nicht darum, sich zu ändern, sondern zu sich

selbst zurückzukehren.

Die Hauptidee des Transsurfings gründet sich auf der Annahme, dass ein

Variantenraum existiert, in dem die Szenarien und "Drehbücher" aller

möglichen Ereignisse gespeichert sind. Die Anzahl dieser Varianten ist

unendlich, so wie die Menge der möglichen Punkte in einem Koordina­

tensystem. Alles, was geschehen ist, was geschieht und was geschehen

wird, ist dort aufgezeichnet. Die geistige Energie des Menschen ist unter

bestimmten Voraussetzungen in der Lage, den einen oder anderen Sek­

tor des Variantenraumes zu materialisieren.

Wie eine potenzielle Möglichkeit Wirklichkeit wird, lässt sich durch das

Bild der Reflexion im Spiegel der Varianten erklären. Der Mensch hat

die Fähigkeit, seine eigene Realität zu formen. Dabei ist allerdings die

Beachtung bestimmter Regeln erforderlich. Der menschliche Verstand

versucht erfolglos, auf die Reflexion einzuwirken, doch was man ändern

muss, ist die Form selbst, nicht ihr Spiegelbild ...

Was für eine Form ist das nun? Wie kann man sie ändern? Und wie soll

man mit diesem seltsamen Spiegel umgehen? Transsurfing beantwortet

all diese Fragen.

So fantastisch all die Ideen in diesem Buch klingen mögen, es gibt be­

reits eine Bestätigung: Diejenigen, die Transsurfing praktisch ausprobiert

haben, sind über die Maßen erstaunt, ja begeistert. Die Umgebung eines

Transsurfers wandelt sich auf unbegreifliche Weise buchstäblich vor des­

sen eigenen Augen. Das ist nicht etwa virtuelle Mystik, sondern gesteu­

erte Realität.

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KAPITEL I

DIE ÄSSICHT

Woher kommen eigentlich unsere Träume? Sind sie

wirklich nur ein Produkt menschlicher Einbildungs­

kraft? Was liegt zwischen Traum und Realität? Der my­

stische Schleier, der die Macht der Magier der Antike

umhüllt, die die ägyptischen Pyramiden und ähnliche

Monumentalbauten errichteten, wird hier ein wenig

gelüftet.

Unsere Möglichkeiten sind allein durch unsere

eigenen Absichten begrenzt.

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BEWUSSTES TRÄUMEN

In diesem Kapitel wollen wir mehr Licht in das Rätsel des "Aufsehers"

bringen: Wieso können wir tatsächlich wählen, was wir wollen, und wie

sollten wir dabei vorgehen? Einer der Schlüssel für des Rätsels Lösung

liegt in dem Phänomen, das wir Traum nennen. Der Mensch verbringt

ein Drittel seines Lebens mit Schlafen. Alles, was mit ihm in diesem

Grenzzustand geschieht, ist bis heute vom Schleier des Geheimnisses um­

hüllt. Leider hat die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet

noch nicht viel herausgefunden, und philosophische Deutungen nei­

gen meist zu extremen Ansichten. Manche sehen in Träumen nichts

weiter als Illusionen, für andere hingegen ist unser ganzes Leben nicht

mehr als ein Traum. Wer hat nun Recht? Aus Sicht des Transsurfings

keiner von beiden. Aber wir wollen der Reihe nach vorgehen ...

Wenn Erwachsene sich an einen Traum erinnern, gehen sie davon aus,

dass eigentlich nichts geschehen ist. Der Verstand sieht im Traum ein

Hirngespinst, das aus irgendeinem Grund den Schlaf begleitet, und gibt

sich mit dieser Erklärung zufrieden. Es ist bekannt, dass Kinder bis zum

Alter von vier Jahren zwischen Traum und Wachsein keinen Unterschied

machen. Für sie spielen' sich die Träume in der gleichen Welt ab wie das

übrige Leben. Wenn ein Kind in diesem Alter aus einem Albtraum er­

wacht, denkt es, es seien Monster im Schlafzimmer. Und alle Zusiche­

rungen der Eltern, es handle sich doch nur um einen Traum, helfen meist

nicht viel. Im Laufe der Zeit jedoch gewöhnen sich die Kinder an den

Gedanken, dass ihre Träume unwirklich sind.

Wir haben bereits darüber gesprochen, wie der Verstand alle neuen Infor­

mationen sofort in Schubladen oder Regale mit abstrakten Bezeichnun­

gen einordnet - das ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Und jetzt

stellen Sie sich mal vor: Um den Verstand davon zu überzeugen, dass

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Träume unwirklich sind, wurden vier Jahre benötigt. Das ist die einzige Sa­

che, die der Verstand nicht akzeptieren kann. Wir können uns nicht an die

Zeit erinnern, bevor wir vier Jahre alt waren, und daher können wir nicht

bezeugen, wie verwundert unser Verstand jeweils nach dem Erwachen war.

Aber auch jetzt läuft unser Verstand im abgeschalteten Zustand Tag fiir

Tag unbedarft in die gleiche Falle. Während wir träumen, kommt es uns

nicht in den Sinn, das Geschehen kritisch zu betrachten. Und sogar nach

dem Erwachen wundern wir uns, wie real uns der Traum erschienen war.

Die virtuelle Realität im Traum ist oft auffallend natürlich. Ungeachtet des­

sen, was fiir seltsame Ereignisse sich dort abspielen, nehmen wir sie stets

als etwas Gewöhnliches wahr. Diese Fähigkeit beruht auf der Gewohnheit

des Verstandes, fiir alles eine Erklärung zu finden. Wenn wir etwas Unge­

wöhnliches bemerken oder erleben, schaffen wir es jederzeit, es wegzura­

tionalisieren. In unserem Wachbewusstsein zweifeln wir das, was die lau­

fenden Geschehnisse betrifft, gewöhnlich nicht an. Deshalb nehmen wir

auch im Traum alles ganz mechanisch wahr, als wäre es selbstverständlich.

Unser Verstand ist es gewohnt, alle Lebenslagen zu überwachen. Doch es

gibt eine Frage, die die Kontrolle des Verstandes stets ungeprüft durchläuft:

"Ist das, was hier gerade geschieht, tatsächlich real?" Und genau aus die­

sem Grund rennt unser Verstand stets in die Falle des Traumes.

Aber manchmal, wenn wir Glück haben, geschieht ein Wunder, und wir

verstehen, dass wir träumen. Am häufigsten geschieht das, wenn wir et­

was völlig Unglaubliches träumen oder wenn uns ein Albtraum plagt.

Dann wird die Kontrolle des Verstands wiederhergestellt, und wir über­

legen uns, was wir tun sollten. In diesem Fall wird der unbewusste Traum

zu einem bewussten Traum. An einem solchen Traum nimmt der Mensch

aktiv teil, ähnlich wie an einem virtuellen Spiel, und er begreift, dass er

eigentlich träumt. Für den Fall, dass Sie so etwas noch nie selbst erlebt

haben und darüber jetzt zum ersten Mal lesen - seien Sie beruhigt: Die­

ses Phänomen gibt es tatsächlich. Zahlreiche Bücher befassen sich mit

dem bewussten Traum, und es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die

von dieser Thematik fasziniert sind.

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Wollen Sie eine solche Erfahrung nicht einmal selber ausprobieren? Ja,

einen bewussten Traum kann man tatsächlich herbeirufen. Dazu muss

man dem Verstand angewöhnen, sich die Frage zu stellen: "Geschieht

dies tatsächlich?" Das ist gar nicht so schwer, wenn man es wirklich will.

Den Verstand zu trainieren ist einfach, aber man braucht dazu eine wach­

same Aufmerksamkeit. Stellen Sie sich im Laufe eines Tages zehn Mal

die obige Frage. Ihr innerer Aufseher wird Ihnen dabei helfen. Schärfen

Sie ihm ein, Sie ständig mit der Frage zu bedrängen: Ist das ein Traum

oder nicht? Um diese Frage beantworten zu können, muss man äußerst

aufmerksam sein, sonst wird aus tatsächlicher Kontrolle schnell mal eine

Routineprozedur. Wenn Sie hartnäckig genug sind, werden Sie schon bald

Ihren Traum bewusst wahrnehmen.

Sie werden selbst sehen, dass es gar nicht so einfach ist, sich diese Frage

zehn Mal pro Tag zu stellen. Man denkt einfach nicht daran. Damit es

doch klappt, muss man schon recht stark motiviert sein. Je nach Ihrer

Zielstrebigkeit wird sich der erste bewusste Traum bereits nach ein paar

Tagen einstellen, oder aber er lässt monatelang auf sich warten.

Falls Sie bei sich zu Hause eine Uhr mit Stundenschlag haben, können

Sie sich das zunutze machen. Jedes Mal, wenn tagsüber die Uhr schlägt,

schalten Sie Ihren inneren Aufseher ein: Er soll Sie dann fragen, ob Sie

träumen oder nicht. So wird der Stundenschlag zu einem Ankerpunkt

bewusster Wachsamkeit. Wenn Sie dann im Traum die Uhr schlagen hö­

ren, senden Sie gewohnheitsmäßig ein Signal an Ihren Aufseher, der dann

Ihren Verstand wachrüttelt. Es lassen sich auch andere Ankerpunkte oder

akustische Signale finden; es muss jedoch etwas sein, was Sie tatsächlich

im Schlaf hören werden. Das Läuten des Telefons zum Beispiel wird wahr­

scheinlich nicht sehr hilfreich sein, es sei denn, jemand ruft Sie in der

Nacht an - oder Sie träumen davon, dass Ihr Telefon klingelt.

Das Prinzip besteht darin, sich ständig darin zu üben, nach dem Rea­

litätsstatus zu fragen. Antworten Sie auf die Frage nicht automatisch,

sondern ganz bewusst. Für viele Träumende besteht der Faktor, der das

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Bewusstsein zum Erwachen bringt, in der Erkenntnis von Anomalien,

Widersprüchlichkeiten und seltsamen Phänomenen im Traum. Meistens

bemerkt man solche Dinge gar nicht und nimmt sie im Schlaf als nor­

male Erscheinungen wahr. Gerade deshalb ist es so wichtig, sich anzugewöh­

nen, Situationen kritisch zu betrachten und die Frage nach der Reali­

tätsebene gewissenhaft zu stellen.

Wozu das Ganze gut sein soll? Nun, zunächst einmal kann es interessant

sein und auch Spaß machen, einen Traum nicht einfach ablaufen zu las­

sen, sondern bewusst an ihm teilzunehmen, wie an einem virtuellen Spiel.

Allerdings ist es mehr als ein virtuelles Spiel. Kein Computerspiel kommt

auch nur entfernt an das heran, was man in einem bewussten Traum tun

kann. Denn tun kann man dort all das, was einem in den Sinn kommt.

Wenn im Traum eine unerwünschte Situation entsteht, ist es nicht schwer,

sie mit einer kleinen Willensanstrengung zu korrigieren. Angenommen,

Sie haben einen Albtraum: Jemand verfolgt Sie, und Sie finden keinen

Ausweg. Wenn Sie nun das Gefühl haben, alles sei Wirklichkeit, werden

Sie Ihrem Verfolger schwerlich entkommen. Doch sobald Sie erkennen,

dass es sich nur um einen Traum handelt, werden Sie versuchen aufzu­

wachen, was Ihnen, wenngleich nicht ganz ohne Mühe, auch gelingen

wird. Doch es gibt eine noch viel wirksamere und interessantere Metho­

de, mit einem Albtraum umzugehen. Sobald Sie den Traum als solchen

erkannt haben, reicht es, den Verfolger anzuschauen und zu denken:

''Verschwinde!'' Sie werden den Verfolger auf der Stelle los sein. Sie kön­

nen ihn sogar in Gedanken in die Luft heben und Purzelbäume schla­

gen lassen.

Im Traum haben wir alle Macht zu bestimmen, was geschehen soll, vor­

ausgesetzt, wir erfüllen zwei einfache Bedingungen. Erstens: Wir müssen

verstehen, dass es sich um einen Traum handelt. Zweitens sollten wir wis­

sen, dass "dort" alles möglich ist. Zum Beispiel können Sie im Traum

zu Bewusstsein kommen und fliegen wollen. Nichts einfacher als das -

allein die Absicht reicht schon aus. Hier wird der Unterschied zwischen

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Wunsch und Absicht deutlich. Einfach der Wunsch, sich in die Lüfte zu

erheben, wird weder im Wach bewusstsein noch im Traum funktionieren.

Nehmen wir zum Beispiel den Wunsch, die Hand zu heben. Sie sagen

sich, dass Sie die Hand heben wollen, doch nichts geschieht. Dann je­

doch tun Sie es, und die Hand hebt sich wie von selbst. Sie überlegen

sich gar nicht, wie Sie dabei vorgehen, Sie tun es einfach. Genauso kön­

nen Sie sich im Traum mithilfe der Absicht einfach in die Luft erheben

und dorthin fliegen, wohin Sie wollen.

Kehren wir jetzt zum Albtraum zurück. Sie sollten sich im Klaren dar­

über sein, dass Sie allein durch den Wunsch, Ihrem Verfolger zu entge­

hen, nichts erreichen werden. Unter dem Einfluss der Angst spielt Ihnen

der Verstand eine Vielzahl möglicher Entwicklungen vor, die sogleich ver­

wirklicht werden. Sie sind in ein Spiel hineingeraten, dessen Regeln von

jemand oder etwas anderem festgelegt wurden. Und selbst wenn Ihnen

klar ist, dass es sich bloß um einen Traum handelt, können Sie nur et­

was ändern, wenn Sie selbst die Fäden in die Hand nehmen. Bis dahin

bleiben Sie in der Rolle eines passiven Opfers und können sich dem Ein­

fluss des Spieles nicht entziehen. Hierbei ist es unwesentlich, dass dieses

Spiel Ihrer eigenen Phantasie entsprungen ist. Im oben beschriebenen

Moment sind Sie ein Sklave Ihrer eigenen Phantasie. Sie fürchten sich

und laufen fort, weil Sie diese Rolle gewählt haben. Wenn Sie jetzt aber

stehenbleiben und die Rolle mit Ihrem Verfolger tauschen wollen, wird

er das ohne Widerrede tun und vor Ihnen weglaufen. Wäre das nicht ur­

komisch?

Auf jede beliebige Frage, die beginnt: "Aber kann ich denn im Traum

auch ... ", lautet die Antwort: Ja. Sie können mit beliebigen Menschen

kommunizieren (lebenden wie toten). Mit den Personen, Themen und

Objekten können Sie alles tun, was Sie wollen. Sie können zu anderen

Planeten fliegen, Probleme lösen, komponieren, um die Welt reisen, usw.

Verglichen damit, sind Drogen nur Spielerei, wobei Ihnen in der Traum­

welt zudem die Gesundheit erhalten bleibt. Träumen kann man beliebi­

ge Informationen entnehmen. Nur eines geht nicht: Sie können aus der

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Traumwelt keine "materiellen Objekte" in die Realität mitbringen. Jeden­

falls sind mir keine solchen Fälle bekannt.

Wenn Sie sich nicht erinnern können, was Sie geträumt haben, dann ach­

ten Sie darauf, in welcher Richtung Sie schlafen. Am besten ist es, mit

dem Kopf nach Norden zu schlafen. Westwärts zu schlafen ist gesund­

heitsschädlich. W ieso das so ist, kann ich nicht gen au erklären; es hat

aber etwas mit dem Magnetfeld der Erde zu tun. Probieren Sie es aus,

mit dem Kopf nach Norden zu schlafen, und überzeugen Sie sich selbst,

dass Ihre Träume dann interessanter und farbenfroher werden.

Seien Sie unbesorgt, wenn sich bei Ihnen keine bewussten Träume einstel­

len wollen oder Sie sich damit nicht beschäftigen möchten. Bewusste Träu­

me spielen eine gewisse Rolle in der Technik des Transsurfings, aber man

kann auch völlig ohne sie auskommen. Außerdem tragen bewusste Träume

eine verborgene Gefahr in sich. "Also so was!", werden Sie jetzt vielleicht

denken. "Erst versucht er mein Interesse zu gewinnen, und jetzt schüchtert

er mich ein." Doch mir bleibt nichts anderes übrig. Bewusste Träume sind

eine geheimnisvolle Tür ins Unbekannte. Es wäre von meiner Seite unver­

antwortlich, würde ich Sie nicht vor den Gefahren warnen, die hinter der

Tür lauern könnten. Worin diese Gefahr besteht, werden Sie bald erfahren.

DAS REICH DER TRÄUME

Um das Rätsel des Aufsehers zu lösen, müssen wir zwei Fragen beant­

worten: Warum ist im bewussten Traum alles möglich, und warum scheint

die Traumwelt so real zu sein?

Sowohl im bewussten als auch im unbewussten Traum sehen wir sehr

klare und detaillierte Bilder. Gelegentlich sind im Traum die Formen

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noch schärfer und die Farben noch satter als in der normalen Welt. Eine

Hypothese besagt, dass das Gehirn die Traumbilder selbst erzeugt und die­

se dann während des Traums als real wahrnimmt. Allerdings ist das auch

in der Tat nicht mehr als eine Hypothese. Bisher konnte niemand nach­

weisen, dass es so ist. Im Modell des Transsurfings gibt es eine völlig an­

dere Deutung: Es ist nicht so, dass sich das Unterbewusstsein etwas ein­

bildet; vielmehr wird eine Verbindung hergestellt zum Variantenraum, in

dem alle Informationen enthalten sind.

Betrachten Sie aufinerksam ein Objekt. Schließen Sie daraufhin die Augen,

und versuchen Sie, sich das Objekt vorzustellen. Selbst wenn Sie über

hervorragende Visualisierungsfahigkeiten verfügen, werden Sie den Ge­

genstand mit geschlossenen Augen niemals so deutlich "sehen" können

wie mit offenen Augen. Die Form, die sich unser Gehirn eingeprägt hat,

ist nicht mehr als ein sehr schlechtes Foto. Angenommen, das Gehirn

speichert Bilder in Form eines bestimmten Neuronenmusters. Um sich

dann alle so gespeicherten "Fotos" wieder ins Gedächtnis zu rufen, wä­

ren einfach nicht genügend Neuronen vorhanden, obwohl deren Anzahl

riesengroß ist.

Wären unsere Erinnerungen und Träume lediglich durch Neuronen ge­

speicherte Aufzeichnungen, wie viele Zellen müssten wir dann im Kopf

haben? Im Modell des Transsurfings sind die Neuronen keine Informa­

tionsträger wie etwa die Bits eines Computers. Das Gehirn speichert nicht

selber Informationen, sondern nur ein Muster ähnlicher Adressen im Va­

riantenraum, wo die eigentlichen Informationen ruhen.

Es ist schon möglich, dass das Gehirn eine begrenzte Menge von Daten

speichern kann. Doch selbst wenn es ein perfektes Biosystem wäre, so

wäre es dennoch nicht in der Lage, all das zu speichern, was für unser Ge­

dächtnis erreichbar ist. Und auf keinen Fall könnte es eine so vollkomme­

ne virtuelle Welt wie einen Traum hervorbringen. Oder ist es etwa möglich,

im Wachbewusstsein die Augen zu schließen und sich solche natürli­

chen Bilder vorzustellen, wie wir sie im Traum sehen? Das Argument,

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im abgeschalteten Zustand sei das Gehirn auf einmal in der Lage, Bil­der wahrzunehmen, die es sich selbst vorstellt, klingt auch nicht gerade überzeugend.

Wie gesagt, verfugt unser Verstand nicht über die Fähigkeit, etwas prinzipiell Neues zu erschaffen. Er ist lediglich in der Lage, aus alten Steinen ein neu­es Haus zu errichten. Der Verstand besitzt lediglich primitive Informatio­nen über die Steine und wie man sie zusammenfugt. Ausfuhrlichere Infor­mationen bewahrt der Verstand auf Papier und anderen Datenträgern auf. Den Rest der Informationen bekommt der Verstand mithilfe der Seele aus dem Variantenraum.

Folglich erscheint der Verstand im Modell des Transsurfings wie ein recht einfältiges System, mit dessen Hilfe sich gewisse Vorhaben materiell um­setzen lassen, so ähnlich, wie es auch Wissenschaftler auf ihren Gebie­ten zu tun versuchen. Allen Versuchen, künstliche Intelligenz zu schaf­fen, ist der Erfolg bislang versagt geblieben. Sich selbst kann der Verstand einigermaßen begreifen, aber die Seele kann er noch nicht verstehen. Das Geheimnis der Intelligenz des Lebewesens liegt in der Einheit und Zu­sammenarbeit von Seele und Verstand. Die k ybernetischen BemÜhungen beschränkten sich bisher darauf, den Denkprozess, wie er im Verstand stattfindet, künstlich nachzubilden. Aber vielleicht gelingt es ja eines Ta­ges jemandem, eine Maschine zu bauen, die in der Lage ist, Informatio­nen aus dem Variantenraum zu empfangen, so wie es die Seele tut.

Auf irgendeine Weise ist der Verstand in der Lage, sich an Adressen in den jeweils erforderlichen Sektoren des Variantenraumes zu erinnern. Wenn es nötig ist, sich an etwas zu erinnern, wendet sich der Verstand an die Seele, und die Seele peilt dann den entsprechenden Sektor an. Wir mögen es nun drehen und wenden, wie wir wollen: Ob es nun der See­le schwerfällt, sich auf die Adresse einzustimmen, ob sich der Verstand einfach nicht an die richtige Adresse erinnern kann oder ob Seele und Verstand schlecht kooperieren, das Ergebnis ist und bleibt das gleiche -unser Gedächtnis ist unvollkommen.

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Dafür hat die Seele die Begabung, sich hin und wieder in unrealisierte

Sektoren des Variantenraumes einzuklinken. Von dort kommen die Bil­

der in unseren Träumen. Gerade daher ist dieser Grenzbereich so real.

Triiume sind keine Illusionen im gewöhnlichen Sinn des Wortes. Der Ver­

stand stellt sie sich nicht vor, sondern sieht sie tatsä·chlich.

Es ist bekannt, dass der Mensch im Traum Bilder sehen kann, die gleich­

sam nicht von dieser Welt sind. So mag jemand zum Beispiel einen ar­

chitektonischen Bau mit allen Details sehen können, obwohl es in der

Realität nichts Vergleichbares gibt. Wenn der Traum tatsächlich eine von

unserem Gehirn erzeugte Imitation der Realität wäre, woher kommen

dann jene Formen, die der Mensch nie zuvor gesehen hat?

Sicher erinnern Sie sich noch, dass die Sektoren jenes Raumes verschie­

dene Varianten von Drehbüchern und Bühnenbildern beinhalten. Zu

den Bühnenbildern gehören sowohl die nichtlebendige Umgebung als

auch die Lebewesen. Wenn Sie im Traum einen Verwandten oder Be­

kannten sehen, sollten Sie mal darauf achten, dass diese Personen sich

leicht bis deutlich von den Originalen unterscheiden. Die virtuellen

Personen im Reich der Träume mögen eine andere Frisur oder unge­

wöhnliche Kleidung tragen und können sich anders verhalten oder so­

gar in ihren Charakterzügen abweichen. Im Traum erkennen Sie Ihre

Bekannten und verstehen, wen Sie vor sich haben, doch gleichzeitig be­

merken Sie auch gewisse seltsame Merkmale. Daran sieht man die im

Variantenraum herrschende Vielfalt. Die Bühnenbilder verschiedener

Sektoren sind nicht genau gleich. Was wir in der Realität beobachten,

sind die realisierten Varianten. Im Traum sehen wir die unrealisierten

Varianten.

Wenn Sie je das Glück haben sollten, im Traum Ihr eigenes Spiegelbild

zu sehen, werden Sie wahrscheinlich unangenehm überrascht oder gar er­

schrocken sein. Sie werden nicht das gleiche Gesicht sehen, wie Sie es von

Ihrem Spiegelbild im realen Leben gewohnt sind. Sie werden sich zwar

sogleich selbst erkennen, aber Ihre Gesichtszüge haben sich gewandelt.

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Das liegt daran, dass das Äußere eines Menschen im Traum jenem Sek­

tor des Variantenraumes entspricht, den man gerade durchquert. In dem

Maße, wie sich die Realität des Traumsektors vom realen Leben unter­

scheidet, wird auch Ihr Äußeres anders sein.

Auch die äußeren Umstände wandeln sich je nach der Entfernung des

virtuellen Sektors von der Realität. Sie sehen die Stadt, in der Sie leben,

aber sie sieht nicht so aus wie gewöhnlich. Selbst die gleichen Straßen

und Häuser machen irgendwie einen seltsamen Eindruck. Sie sind be­

fremdet, als unterlägen Sie einer Art Sinnestäuschung. Wenn Sie sich im

Traum weit genug von Ihrem eigenen Sektor entfernt haben, werden Sie

in eine Ihnen gänzlich unbekannte Gegend geraten. Sie werden eine Um­

gebung und Menschen sehen, die es im realen Leben gar nicht gibt. Al­

les dort lebt sein eigenes, virtuelles Leben. Und was für eine Rolle spie­

len Sie in jenem Leben? Wie alles dort, sind auch Sie immateriell, doch

gleichzeitig handelt es sich nicht um Illusionen.

Hierbei sind zwei Szenarien möglich: Entweder gibt es in jenem Sektor

eine Variante Ihrer Persönlichkeit oder nicht. Wenn es sie gibt, können

Sie dann dort Ihrem eigenen Doppelgänger begegnen? Eine schwierige

Frage, die ich im moment nicht klar beantworten kann. Wahrscheinlich

nimmt die Seele einfach eine Rolle an, die in den Drehbüchern jenes

Sektors festgelegt ist. Dafür spräche die Tatsache, dass dem Träumenden

sein eigenes Spiegelbild fremd vorkommt.

Eine weitere Frage ist in diesem Zusammenhang interessant: Wenn die

Informationen im Variantenraum stationär aufbewahrt werden, wie ein

Film in einem Regal, warum sehen wir dann im Traum Bewegung und

nehmen an diesem virtuellen Spiel teil? Alle Ereignisse werden gleichzei­

tig im Informationsfeld aufbewahrt. Alles, was war und was sein wird, ist

dort gespeichert. Warum sieht die Seele, die sich durch den Varianten­

raum bewegt, keine statischen Bilder, sondern lebendige Bewegung? Mög­

licherweise ist unsere Wahrnehmung so veranlagt, dass wir nur filmarti­

ge Bewegungen wahrnehmen können. Und vielleicht ist es ja einfach die

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Eigenschaft des Variantenraumes, dass er sich uns nur als Strom von Va­

rianten zeigt. Auf ihrer Reise durch die Sektoren sieht die Seele dann

folglich Bewegung. Und in welche Zeit begibt sie sich dabei: Vergangen­

heit, Zukunft oder Gegenwart?

Wer sich mit dem Reich der Träume befasst, wird auf mehr Fragen als

Antworten stoßen. Eines jedoch lässt sich mit Gewissheit sagen: Träume

sind keine Illusion. Jetzt wird Ihnen sicher etwas schwummrig zumute,

nicht wahr? Jede Nacht reisen wir durch den Variantenraum und erfah­

ren dort ein virtuelles Leben. Dieses virtuelle Leben hat keine materiel­

le Grundlage, ist aber gleichzeitig real.

Was lässt sich nun über die Bedeutung von Träumen sagen? Die Ant­

wort mag Sie überraschen, denn Sie werden vielleicht vermuten, Träume

seien so etwas wie Vorboten künftiger Ereignisse. Aber gerade im Licht

alles bisher Gesagten können Träume nicht als jene omenartigen Zeichen

betrachtet werden, von denen am Ende von Band 1 die Rede war.

Träume zeigen uns, was in der Vergangenheit oder Zukunft möglich war

bzw. sein wird. Die Vergangenheit ist uns bekannt. Die Zukunft ist im

Variantenraum ausgesprochen vielschichtig und weit verzweigt, und so

gibt es keine Garantie, dass wir im Schlaf ausgerechnet jenen Sektor se­

hen, der zur Verwirklichung kommt. Allerdings zeichnen sich benachbar­

te Sektoren in der Tat durch ähnliche Drehbücher und Bühnenbilder wie

im realen Leben aus. Wenn also der im Traum gesehene Sektor in der

Nähe der aktuellen Lebenslinie liegt, kann er Informationen über künf­

tige Ereignisse beinhalten. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass der

gesehene Sektor in der Nähe der aktuellen Lebenslinie liegt.

Die Seele kann bevorstehende Ereignisse jedoch erahnen. Der Zustand

seelischen Wohlbehagens ist hierbei der verlässlichste Faktor. Im Wach­

zustand zeigt er das Behagen in Bezug auf die aktuelle Lebenslinie oder

eine bevorstehende Wende des Lebensstroms an. Auch andere Zeichen

beziehen sich auf realisierte aktuelle und benachbarte Sektoren. Aber in

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den Träumen ist es gänzlich ungewiss, wohin sich die Seele bewegt, und

daher kann man sich auf solche Informationen nicht verlassen.

Die nächste Frage lautet: Wenn Träume keine Phantasiegebilde sind, wer

bestimmt dann ihr Szenario? Das Szenario befindet sich bereits im je­

weiligen Sektor des Variantenraums. Die Seele kann beliebig durch den

Variantenraum reisen, solange der Verstand schlummert. Manchmal schläft

er so fest, dass wir uns an unsere Träume nicht erinnern können. Wie

die Ereignisse ihren Lauf nehmen, während der Verstand schläft, weiß

niemand. Im realen Leben überwacht er das Verhalten des Menschen. Im

Traum hingegen hat er nur die Rolle eines passiven Beobachters, und an­

statt die Lage zu überwachen, akzeptiert er alles, was geschieht.

Alles geschieht nach dem Drehbuch, das im Sektor gespeichert ist. Sobald

die Seele in einen Sektor geraten ist, entwickeln sich die Ereignisse gemäß

den Erwartungen, Befurchtungen und Vorstellungen, die Seele und Ver­

stand im realen Leben entwickelt haben. Die Erwartungen und Befurch­

tungen werden sich augenblicklich verwirklichen. Sollte zum Beispiel auf

der Bühne ein Objekt auftreten, das aus Sicht des Verstandes eine Bedro­

hung darstellen kann, wird sich ein Szenario der Bedrohung abspielen. So­

bald Sie an Verfolgung denken, wird ein Monster hinter Ihnen her sein.

Der Grund hierfur ist der, dass die Seele sich augenblicklich einer Va­

riante anpasst, die in den Gedanken auftaucht. Sie wählt die Varianten

des Drehbuches entsprechend den Gedanken und Erwartungen. Die Be­

wegung der Seele durch den Variantenraum läuft je nach deren Gedan­

ken und Erwartungen ab. Gerade die Gedanken und Erwartungen sind

die treibende Kraft, die den Film entstehen lassen. Wenn man die Ge­

hirntätigkeit vollständig zum Stillstand bringen könnte, könnte man die

Bilder gewissermaßen einfrieren. Die Gedanken bleiben jedoch nicht ste­

hen und rotieren ständig weiter.

Die Ereignisse im Traum können den alltäglichen Vorstellungen zuwider­

laufen, da die Kontrolle des Verstands geschwächt ist. Es passiert aller

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mögliche Unsinn, man sieht unglaubliche Dinge, und die Naturgesetze

sind außer Kraft gesetzt. Auch im bewussten Traum geschieht Unglaub­

liches. Doch der Verstand ist sich bewusst, dass alles das Werk der Phan­

tasie ist, und lässt daher jeden beliebigen Unsinn zu.

Jetzt wissen Sie, warum im Traum alles möglich ist: weil der Traum eine

Reise der Seele durch den Variantenraum ist, und dort gibt es jedes nur

erdenkliche Drehbuch. Aus diesem Grund ist es möglich, in einem be­

wussten Traum das Drehbuch absichtlich zu ändern. In W irklichkeit än­

dert sich das Drehbuch gar nicht; vielmehr wird es von der Absicht ge­

wählt. Kaum ist im Geiste die Absicht entstanden, mit dem Verfolger die

Rollen zu tauschen, bewegt sich die Seele zu einem Sektor mit umge­

kehrtem Drehbuch. Genau hierin besteht der Mechanismus des bewuss­

ten Traumes: Das Drehbuch wird von der Absicht gewählt.

Wenn der Verstand erkannt hat, dass er die Entwicklung des Szenarios

in die eigene Hand nehmen kann, formuliert er einen Wunsch: zum Bei­

spiel den Wunsch zu fliegen. Dieser Gedanke, der sich schnell im Be­

wusstsein manifestiert, wird in der Seele in eine Absicht transformiert.

Die Absicht ist die treibende Kraft, die den Träumenden zum Sektor mit

dem entsprechenden Drehbuch trägt.

Die Reise der Seele im Variantenraum wird nicht durch die Trägheit ma­

terieller Objekte beeinträchtigt. Deshalb sind unsere Träume so plastisch.

Das bestellte Szenario wird augenblicklich realisiert. Und was geschieht im

realen Leben? Im Prinzip das Gleiche. Der Unterschied besteht lediglich

in der Geschwindigkeit der Umsetzung des Drehbuchs. Im Wachzustand

entwickeln sich die Ereignisse nach den gleichen Gesetzen wie im Traum,

jedoch nicht so schnell, weil in unserer Realität die Realisierung der Va­

rianten einer gewissen Trägheit unterworfen ist. So gesehen, ist die Behaup­

tung, unser Leben sei ein Traum, eigentlich falsch, macht aber auf andere

Weise doch wieder Sinn. Ich habe bereits anschaulich erklärt, auf welche

Weise Gedanken die Geschehnisse in unserem Leben beeinflussen. Was in

den Gedanken steckt, werden Sie früher oder später zu spüren bekommen.

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Ihre Gedanken halten Ihre energetische Ausstrahlung auf der Frequenz einer bestimmten Lebenslinie. Im realen Leben wird der Übergang auf diese Linie von verschiedenen materiellen Faktoren gebremst. Verglichen mit einem unrealisierten Sektor des Variantenraumes, erscheint ein reali­sierter Sektor zähflüssig, so ähnlich wie Harz im Vergleich zu Wasser. Die materielle Umsetzung einer potenziell möglichen Variante findet mit ei­nem gewissen Verzug statt. Im Traum hingegen gibt es keine leblosen Hindernisse, und so kann sich der Übergang von einem Sektor zum an­deren auf der Stelle vollziehen.

Mittlerweile sollte Ihnen klar sein, warum ich auf Träume zu sprechen gekommen bin. Um unser Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, müs­sen wir uns bewusst machen, auf welche Weise unsere Gedanken uns von einem Sektor zum anderen tragen und warum nicht alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Dazu ist es jedoch nicht nötig, sich mit bewusstem Träumen zu beschäftigen. Unser Ziel ist es, die Fähigkeit zu entwickeln, das Drehbuch für unseren Wachzustand zu wählen. Es ist viel wichtiger

zu lernen, im realen Leben zu erwachen als im irrealen. Und wie gesagt: Die Beschäftigung mit dem bewussten Traum birgt gewisse Gefahren.

Diejenigen, die sich mit bewussten Träumen beschäftigt haben, mögen Ihnen vielleicht sagen, dass es dabei keine Gefahr gibt. Höchstwahrschein­lich verstehen sie jedoch nicht, dass sie damit auf des Messers Schneide laufen. Niemand kann Ihnen garantieren, dass Sie aus einem bewussten Traum zurückkehren. Solange sich die Seele durch unrealisierte Sektoren bewegt, besteht keine Gefahr. Doch was passiert, wenn die Seele im Traum zufällig in einen realisierten Sektor gerät? Meine Hypothese ist, dass Sie sich in diesem Sektor materialisieren könnten. Wir sind es gewohnt, Ver­mutungen nicht als Bedrohung anzusehen. Wie Sie jedoch sehen, trägt die vorliegende Annahme eine Bedrohung in sich. Was nun, wenn tat­sächlich etwas daran sein sollte?

Es wird von Magiern der Antike berichtet, die die Kunst des Träumens vollkommen beherrschten und die absichtlich diese Welt verließen, ohne

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je zurückzukehren. Ihre physischen Körper verschwanden dabei auch.

Entweder waren diese Magier nicht ganz bei Trost, oder sie wussten ge­

nau, was sie taten. Heutzutage verschwinden jährlich Zehntausende von

Menschen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sie sind von einem Tag

auf den anderen einfach weg. Es wird sogar gemunkelt, dass sie von Au­

ßerirdischen entfuhrt würden. Ich möchte keine Behauptung aufstellen,

aber ist es nicht denkbar, dass sie einfach aus ihren Träumen nicht zu­

rückkehren? Denn die Seele kann ja in einen realisierten Sektor und da­

mit in einen Traum ohne Ende entschweben.

Der bewusste Traum ist in dieser Hinsicht gefahrlicher, weil der Verstand,

fUhlt er einmal die unbeschränkte Freiheit, leicht die Vorsicht verlieren

kann und ins Unbekannte davonfliegt. Es ist nicht bekannt, ob die See­

le zurückkehren kann. Der physische Körper kann dabei auch zurück­

bleiben; in einem solchen Fall stellt man dann einfach den Tod während

des Schlafes fest. Es ist durchaus nicht mein Ansinnen, Sie einzuschüch­

tern oder Ihnen Angst einzujagen. Vergessen Sie einfach nicht, dass der

Traum keine Illusion ist. Im bewussten Traum ist man leicht versucht,

sich danebenzubenehmen. Andererseits kann man ungestraft das tun, was

man will, und dazu noch, ohne anderen Schaden zuzufügen. Oder man

kann einfach andere Welten besuchen und erkunden. Alles ist erlaubt,

solange die Seele nicht in einen realisierten virtuellen Sektor gerät. Die

Gefahr besteht darin, dass es dafUr keine Garantie gibt. Selbst der Ver­

stand begreift nicht sofort, wie die virtuelle Realität in eine materielle

umgewandelt wurde. Man sollte sich nicht in der Hoffnung wiegen, un­

sere sichtbare Welt sei die einzige im Universum. Der Variantenraum ist

unendlich, und gewiss gibt es in ihm eine Menge realisierter Sektoren,

die von allen möglichen Lebewesen besiedelt sind.

Die Welt, in die Sie geraten, kann sich als Paradies oder auch als Hölle

erweisen. Auch weiß niemand, wo sie sich befindet. Sie kann viele Mil­

lionen Lichtjahre von unserer Erde entfernt sein oder aber sich in Ihrer

Kaffeetasse befinden. Auch könnte sie gleichzeitig sehr weit entfernt, nach

anderer Messung jedoch ganz nahe sein. Wie bereits an früherer Stelle

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Page 29: Vadim Zeland - bewussteswir.de2.pdf · Transsurfing bietet nun eine völlig neue Art des Denkens und Handeins, durch die es möglich wird, das Erwünschte tatsächlich zu bekommen

erklärt wurde, erstreckt sich die Unendlichkeit nur dann ins Grenzenlo­

se, wenn man geradeaus blickt. Aber ob diese Welt nun weit weg ist oder

sehr nahe liegt, ist unerheblich; das Problem ist, dass man von dort wahr­

scheinlich nicht mehr zurückfindet.

Auf Astralreisen möchte ich hier nicht eingehen. Dafür wird eine ande­

re Methode angewandt, die vom Transsurfing verschieden und recht ge­

fährlich ist. Eigentlich haben auch Träume nur eine indirekte Beziehung

zum Transsurfing. Unsere Aufgabe besteht nicht darin, von der grausa­

men Realität in die Grenzwelt der Träume zu entfliehen, sondern im Hier

und Jetzt eine angenehmere Realität zu schaffen.

Man braucht sich vor Träumen nicht zu fürchten, aber man sollte mit

ihnen auch nicht leichtsinnig umgehen. Sollten Sie bei dieser Beschrei­

bung bewusster Träume seelisches Unbehagen empfinden, so bedeutet

dies, dass Sie sich damit nicht zu befässen brauchen. Hören Sie auf Ih­

ren inneren Spürsinn, ob Ihnen Gefahr droht oder nicht. Die Seele fühlt

nahendes Unheil besser als der Verstand. Deshalb sind Träume ohne ak­

tive Einmischung des Verstands um vieles sicherer. Wenn Sie es dennoch

nicht lassen können, dann sollten Sie im Traum vorsichtig sein: Rennen

Sie nicht mit dem Kopf durch die Wand, und seien Sie extrem auf der

Hut. Genauso wie in der Realität gilt auch hier: Fühlen Sie sich wie zu

Hause, aber vergessen Sie nicht, dass Sie zu Besuch sind.

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DIE MAGISCHE KRAFT DER ABSICHT

W ir sind zu dem Schluss gekommen, dass unsere Gedanken und Wünsche

unsere Bewegung im Variantenraum bestimmen. Im Traum wird diese Be­

wegung nicht durch die Trägheit der materiellen Realisierung gebremst.

Schon der Hauch eines Gedankens versetzt den Träumenden augenblick-

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lich in den entsprechenden Sektor des Variantenraumes. In den realisier­ten Sektoren geht das alles wegen der Trägheit der Materie viel langsamer vonstatten. Aber es gilt das gleiche Prinzip: Unsere Gedanken haben ei­nen direkten Einfluss auf den Lauf der Ereignisse in unserem Leben.

"Ach, wirklich?", könnte hier ironisch ein Leser einwenden, den die Wun­der der seltsamen Methode des Transsurfings noch nicht vollends ver­wirrt haben. "Und ich Esel hatte immer gedacht, nicht meine Gedanken, sondern meine Handlungen hätten den Lauf meines Lebens bestimmt. Jetzt aber weiß ich: Wichtig ist nicht, was du tust, sondern was du denkst."

In Wahrheit jedoch gibt es hier keinen Widerspruch. Und es kommt auch gar nicht darauf an, woran der Mensch zu Beginn denkt, sondern was er dann tut. Die Menschen sind es gewohnt, auf die Folgen des Handeins zu achten, weil diese offenkundig sind. Die Folgen der Gedanken hinge­gen sind nicht so leicht zu sehen. Das hängt mit der Wirkung der Ni­vellierungskräfte zusammen. Wir haben uns bereits mit ihnen befasst, und zwar in dem Zusammenhang, wenn sie das Gegenteil unserer Bemü­hungen bewirken. Wir streben danach, etwas zu bekommen, doch genau das Gegenteil geschieht. Je größer dabei das Überschusspotenzial, desto heftiger die unerwünschte Wirkung. Weil wir keine vernünftige Erklärung für ein solch seltsames Verhalten der Welt finden, versuchen wir uns da­von zu überzeugen, dass wir entweder falsch gehandelt haben oder dass die Welt einfach so ist, dass man sich seine Wünsche nur mit großer Be­mühung erfüllen kann.

Vielleicht könnte nun der eine oder andere einen Widerspruch im Mo­dell des Transsurfings entdecken: Einerseits heißt es, dass unsere Gedan­ken eine uns durchfließende Energie formen, die uns auf entsprechende Lebenslinien trägt. Oder, wie Sie jetzt gelesen haben, dass uns unsere Ge­danken in einen Sektor des Variantenraumes mit entsprechendem Dreh­buch und Bühnenbild bringen. Im Traum geschieht es auch tatsächlich genauso. Andererseits jedoch bedeuten unsere Gedanken im realen Leben nur wenig, denn wir können uns unsere Wünsche nicht einfach mit einer

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Überlegung erfullen. Wie viel ich, auf dem Sofa liegend, auch denke, aus

irgend einem Grunde findet kein Übergang auf eine andere Lebenslinie

statt, die Trägheit der materiellen Realisierung sogar mitgerechnet. "Na

bitte!", wird der pragmatische Leser einwenden. "Man muss eben doch

handeln. Mit Gedanken und irgendwelchen Übergängen erreichst du nichts."

Und damit hat er, formell gesehen, auch Recht.

Aber nur formell gesehen. Denn in Wahrheit ist dies nur ein scheinbarer

Widerspruch. Wir kommen der Erklärung, warum unsere Versuche der

Visualisierung oft ergebnislos bleiben, immer näher. Wie Sie bereits wis­

sen, verbirgt sich der erste Grund dafur in dem Überschusspotenzial, das

wir schaffen, wenn wir danach streben, uns einen Wunsch zu erfullen.

Der zweite Grund ist die Trägheit der materiellen Realisierung der Varian­

ten. Sehr oft erreichen wir ein Ziel nicht, weil wir es nicht beharrlich ge­

nug verfolgen. Viele Ziele werden einfach deshalb nicht verwirklicht, weil

der Betreffende die Sache vorschnell als hoffnungslos abhakt. Sicher kön­

nen Sie sich an Situationen in Ihrem eigenen Leben erinnern, in denen

sich ein Wunsch sozusagen mit Verspätung doch noch erfullte, nachdem

Ihre Hoffnung bereits versiegt war oder Sie Ihre "Bestellung" sogar schon

vergessen hatten.

Ein anderer typischer Fehler vieler Menschen besteht in dem Streben, al­

les sofort zu erreichen. Wer viele Ziele verfolgt, die darüber hinaus nicht

einmal miteinander verbunden sind, dessen gesamte geistige Energie kann

leicht ergebnislos verpuffen. Der Strom der Varianten wird es einem nicht

gestatten, gleichzeitig in verschiedene Richtungen zu schwimmen. Die

Abstimmung auf einen angepeilten Sektor funktioniert dann am besten,

wenn alle Bestrebungen auf ein konkretes Ziel gerichtet sind. Wir wer­

den im folgenden Kapitel auf diese Thematik zurückkommen.

Im Traum gibt es all diese Störfaktoren nicht. Dort werden wir uns nicht

mit Überschusspotenzialen oder dem Wichtigkeitssyndrom herumplagen

müssen, und auch die Trägheit der Materie wird uns nicht zu schaffen ma-

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Page 32: Vadim Zeland - bewussteswir.de2.pdf · Transsurfing bietet nun eine völlig neue Art des Denkens und Handeins, durch die es möglich wird, das Erwünschte tatsächlich zu bekommen

chen, und außerdem erholt sich unser Verstand vom täglichen Kampf um

das Erreichen unserer Ziele. Doch auch im Traum gehen nicht alle unsere

Wünsche in Erfullung. Diejenigen, die sich mit dem bewussten Träumen

beschäftigt haben, wissen, dass nicht jeder Hauch eines Gedanken uns schon

zum entsprechenden Sektor trägt. Worin besteht hierbei das Hindernis?

Die Antwort ist sehr einfach und zugleich fundamental. Es gibt kein Hin­

dernis. Und mit den Gedanken hat das auch nichts zu tun. Das Geheim­

nis hierbei ist: Nicht der Wunsch selbst fiihrt zur Realisierung, sondern

die Anvisierung des Wunsches. Was die Erfullung eines Wunsches bewirkt,

sind nicht die Gedanken selbst, sondern etwas, was sich mit Worten nur

schwer beschreiben lässt. Diese Kraft wirkt sozusagen hinter den Kulissen

der Bühne, auf der sich das Spiel der Gedanken entfaltet, und dennoch ist

sie entscheidend. Natürlich haben Sie inzwischen erraten, dass ich von der

Absicht spreche. Unser Verstand hat in den Schubladen seiner Bezeich­

nungen keine passende Definition parat. Daher wollen wir die Absicht pro­

visorisch als die Entschlossenheit zu haben und zu tun bezeichnen.

Wie Sie sehen, sind unsere Gedanken an sich fur die Abstimmung auf

einen Sektor des Variantenraumes völlig bedeutungslos. Die Gedanken

sind nur der Schaum auf dem Kamm einer Absichtswelle. Was zur Ver­

wirklichung gelangt, ist nicht der Wunsch, sondern die Absicht.

Wir wollen nochmals auf das Beispiel der zu hebenden Hand zurück­

kommen. Sie wollen Ihre Hand heben. Der Wunsch hierzu hat sich in

Ihren Gedanken geformt. Sie bestätigen diesen Wunsch. Hebt nun der

Wunsch Ihre Hand? Nein, der Wunsch allein führt nicht zur Handlung.

Ihre Hand hebt sich nur dann, wenn Ihre Gedanken den Wunsch so weit

aufgearbeitet haben, dass sich die feste Entschlossenheit zu handeln ma­

nifestiert. Ist es nun die Entschlossenheit zu handeln, die den Arm hebt?

Wieder nein. Sie haben den endgültigen Entschluss gefasst zu handeln,

aber noch immer rührt sie sich nicht. Was ist es dann, was die Hand

hebt? Wie können wir bestimmen, was nach der Entschlossenheit kommt?

Hier sehen wir die Hilflosigkeit unseres Verstandes, eine andere logische

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Erklärung zu geben als die Absicht. Unsere Definition der Absicht als "die Entschlossenheit zu haben und zu tun" ist eigentlich nur ein Prä­ludium zu derjenigen Kraft, die die Handlung eigentlich vollbringt. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Tatsache zu konstatieren, dass sich die Hand weder durch den Wunsch noch durch die Entschlossen­heit hebt, sondern durch die Absicht. Ich habe den Begriff der "Ent­schlossenheit" nur zum Zwecke des leichteren Verständnisses eingefuhrt. Natürlich wissen Sie auch ohne Worte, dass Sie eine Kraft haben, die Ihre Muskeln dazu bringt, sich zusammenzuziehen.

Es ist in der Tat sehr schwer zu erklären, was genau diese Absicht ist. Die Frage, wie es geschieht, dass wir unsere Arme und Beine bewegen, taucht bei uns gar nicht auf, weil wir uns nicht mehr daran erinnern, dass wir einmal nicht laufen konnten. Genauso können wir uns nicht mehr daran erinnern, was wir taten, als wir uns zum ersten Mal auf ein Fahrrad setzten. Aber selbst nachdem man das Fahrradfahren gelernt hat, kann man nicht erklären, wie das eigentlich geht. Die Absicht ist eine sehr verschwommene Sache. So schwer wie sie zu bekommen ist, so leicht verliert man sie. Ein Querschnittsgelähmter zum Beispiel hat diese Kraft der Absicht in Bezug auf die Bewegung völlig eingebüßt. Wenngleich er den Wunsch hat, seine Beine zu bewegen, fehlt ihm die Fähigkeit, ihn in die Tat umzusetzen. Es sind aber Fälle bekannt, wo Qyerschnittsge­lähmte, unter Hypnose oder als Folge einer Wunderheilung, plötzlich wieder gehen konnten. Zu ihnen ist die Absicht zurückgekehrt.

Der Wunsch allein kann also nichts ausrichten. Und je stärker der Wunsch ist, desto größer ist die Gegenwirkung der Nivellierungskräfte. Beachten Sie: Der Wunsch ist auf ein Ziel gerichtet, die Absicht hingegen auf den

Vorgang, das Ziel zu erreichen. Der Wunsch fuhrt zur Bildung eines Über­schusspotenzials, das gegen das Erreichen des Ziels gerichtet ist. Die Ab­sicht fuhrt zu Aktivität. Die Absicht zieht nicht in Betracht, ob ein Ziel erreichbar ist oder nicht. Man hat die Entscheidung bereits gefällt, da­her bleibt einem nur noch übrig zu handeln. Wenn Sie sich im Traum wünschen zu fliegen und dann darüber nachdenken, ob das möglich ist

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oder nicht, wird es nicht gehen. Um zu fliegen, braucht man nur die Ab­sicht, sich in die Luft zu erheben. Im Traum verwirklicht sich die Wahl

eines beliebigen Drehbuchs nicht durch einen Wunsch, sondern durch

die teste Anvisierung der Realisierung des Wunsches. Sie urteilen nicht

und wünschen nicht - Sie haben einfäch und handeln.

Wir haben bereits über die Nutzlosigkeit des Wunsches gesprochen. Und wie steht es mit der Bitte? Darüber brauchen wir nicht viele Worte zu ver­lieren. Es hat keinen Sinn, einen Engel, Gott oder andere höhere Kräfte zu bitten. Die Gesetze des Kosmos sind absolut teilnahmslos. Niemand braucht Ihre Klagen, Ihre Beschimpfungen oder Ihr Gejammer. Dankbar­keit - ja, damit sieht es wieder etwas anders aus, denn Dankbarkeit steht der Eigenschaft der bedingungslosen Liebe nahe. Aufrichtige Dankbarkeit bedeutet eine Ausstrahlung schöpferischer Energie. Das Überschusspoten­zial der Bitte hingegen führt zu einer Stauung, zu einer Konzentration von Energie auf eine Stelle. Klagen, Bitten und Forderungen sind Erfin­dungen der Pendel (zum Begriff der "Pendel" siehe Band 1), um den Men­schen Energie abzuschröpfen. Gedanken, die in Aussagen wie "Gib mir" oder "Ich will" zum Ausdruck kommen, schaffen automatisch ein Über­schusspotenzial. Es mangelt Ihnen an etwas, aber Sie versuchen, es mit Ihren Gedanken zu sich hinzuziehen. Es hat keinen Zweck, höchste oder ähnliche Kräfte zu bitten. Das wäre genauso, als gingen Sie in einen La­den und würden darum bitten, die Ware kostenlos zu bekommen. Na­türlich können Sie, in einem vernünftigen Rahmen, Menschen um Hil­fe bitten, die in der Lage sind, Ihnen zu helfen. Aber alles in dieser Welt beruht auf objektiven Gesetzen und nicht auf dem Wunsch, jemandem zu helfen.

Stellen Sie sich vor, die Erde würde die Sonne um Erlaubnis bitten, in eine andere Umlaufbahn zu treten. Wäre das nicht unsinnig? Genauso unsin­nig ist es auch, sich mit seiner Bitte an jemand anders als an Menschen zu wenden. Das einzig Sinnvolle ist die Absicht zu wählen. Sie wählen tat­sächlich Ihr eigenes Schicksal. Wenn die Parameter Ihrer Ausstrahlung Ih­rer Wahl entsprechen und Sie dabei keine Gesetze verletzen, bekommen

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Sie das Objekt Ihrer Wahl. Die Wahl ist keine Bitte, sondern die Entschlos­

senheit, zu haben und zu handeln.

Die Absicht schafft kein Überschusspotenzial, weil die Energie des Po­tenzials in die Handlung einfließt. Der Wunsch und die Handlung ver­

binden sich in der Absicht. Die Absicht zu handeln absorbiert das durch den Wunsch geschaffene Überschusspotenzial auf natürliche Weise, ohne dass die Nivellierungskräfte auf den Plan treten. Die Lösung des Pro­blems ist zu handeln. Indem Sie über die Schwierigkeit des Problems nachdenken, schaffen Sie ein Überschuss potenzial und geben Energie an die Pendel ab. Indem Sie aber handeln, verwirklichen Sie die Energie der Absicht. Wie schon eine Volksweisheit lehrt: "Die Augen furchten sich, die Hände aber arbeiten." Vertrauen Sie sich dem Strom der Varianten an, indem Sie Ihre Absicht umsetzen, und Ihr Problem wird gelöst sein.

Durch Erwartungen, Wünsche, innere Unruhe und Grübeln verlieren Sie nur Energie. Die Absicht zu handeln absorbiert nicht nur die Energie des Potenzials, sondern leitet sie auch in die energetische Hülle des Men­schen um. Ein Beispiel hierfur ist das Lernen. Pauken verbraucht viel Kraft und bringt wenig. Wer hingegen eine praktische Ausbildung durch­macht, bei der er Aufgaben erfullt und etwas Positives leistet, vermeidet es nicht nur, Energie zu verschwenden, sondern bekommt auch Befrie­digung und Inspiration.

Die Absicht ist also jene treibende Kraft, die Sektoren im Variantenraum realisiert. Nun zu der Frage: Warum verwirklichen sich auch unsere Be­furchtungen? Kann man sie auch als Teil der Absicht betrachten? Wie in unseren Träumen, werden wir auch im realen Leben ewig von Szenarien unserer Befurchtungen, unserer Unruhe, unserer Missgunst und unseres Hasses verfolgt. Doch wenn ich etwas nicht will, beabsichtige ich damit nicht, es zu haben? Wir bekommen ja immer das, was wir aktiv nicht wollen. Hat etwa die Ausrichtung unseres Wunsches keine Bedeutung? Des Rätsels Lösung liegt in einer noch geheimnisvolleren und mächtige­ren Kraft, nämlich der äußeren Absicht.

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DIE ÄUSSERE ABSICHT

Die Absicht ist eine Vereinung von Wunsch und Handeln. Die Absicht, mit seinen Kräften etwas zu tun, ist allen bekannt: Es ist die innere Ab­

sicht. Es ist weitaus schwieriger, die Absicht aktiv auf die Außenwelt zu übertragen. Das ist die Funktion der äußeren Absicht. Mit ihrer Hilfe kann man die Welt lenken. Das bedeutet, man kann das Verhaltensmodell seiner Umwelt wählen sowie das Drehbuch und die Bühnenbilder bestimmen.

Der Begriff der äußeren Absicht ist untrennbar mit dem Variantenmodell verbunden. Alle Manipulationen von Zeit, Raum und Materie, fur die es keine logische Erklärung gibt, werden normalerweise der Magie oder para­normalen Erscheinungen zugeordnet. Doch solche Phänomene demon­strieren eigentlich die W irkungsweise der äußeren Absicht. Die äußere Ab­

sicht ist auf die Wahl einer Lebenslinie im Raum der Varianten gerichtet.

Die innere Absicht vermag es nicht, einen Apfelbaum in einen Birnbaum zu verwandeln. Auch die äußere Absicht verwandelt nichts, sie wählt ein­fach im Variantenraum anstelle eines Apfelbaums einen Birnbaum und realisiert den Übergang. So wird der Apfelbaum durch einen Birnbaum ersetzt. Mit dem Apfelbaum selbst geschieht nichts; er wird einfach aus­getauscht: Die materielle Realisierung wird im Variantenraum von einer Linie auf eine andere übertragen. Keine Kraft ist auf magische Weise in der Lage, einen Gegenstand in einen anderen zu verwandeln. Eine sol­che Umwandlung mag das Bestreben der inneren Absicht sein, aber ihre Möglichkeiten sind sehr begrenzt.

Wenn Sie versuchen, mit Gedankenkraft einen Bleistift auf dem Tisch zu bewegen, wird nichts dabei herauskommen. Wenn Sie jedoch die feste Ab­sicht haben, sich vorzustellen, dass er sich bewegt, wird er sich vielleicht tatsächlich bewegen. Angenommen, Sie haben den Bleistift tatsächlich

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bewegen können (zumindest Psychokinetiker sollten das schaffen). Doch

was ich jetzt sage, wird Ihnen wahrscheinlich seltsam erscheinen: Der Blei­

stift bewegt sich in Wirklichkeit gar nicht! Gleichzeitig sind Sie jedoch

nicht bloß einer Sinnestäuschung erlegen. Im ersten Fall haben Sie den

Versuch gemacht, den Bleistift mit Ihrer geistigen Energie zu bewegen.

Diese Energie kann offenbar fur die Verschiebung des Gegenstandes nicht

viel bewirken. Im zweiten Fall gleiten Sie auf eine Lebenslinie, wo der Blei­

stift eine andere Position hat. Merken Sie den Unterschied?

Der Bleistift liegt vor Ihnen auf dem Tisch. Mit der Kraft der Absicht

stellen Sie sich vor, dass er sich zu bewegen beginnt. Ihre Absicht tastet

Sektoren des Variantenraumes ab, in denen der Bleistift alle möglichen

Positionen einnimmt. Wenn Ihre geistige Ausstrahlung stark genug ist,

wird sich der Bleistift nacheinander an den neuen Koordinaten des rea­

len Raumes manifestieren. Dabei wird die "Schicht des Bleistifts" sepa­

rat verschoben, während die übrigen Schichten, einschließlich der Schicht

des Beobachters, an ihrer Stelle bleiben. Was sich bewegt, ist nicht der

Gegenstand selbst, sondern dessen Realisierung im Varian tenra um.

Es ist nicht erstaunlich, wenn Ihnen das nicht gelingt. Bei fast allen Men­

schen sind diese Fähigkeiten nur sehr schwach entwickelt. Der wesentliche

Punkt hierbei ist noch nicht einmal, dass es Ihnen an Energie mangelt, son­

dern dass es sehr schwer ist, an eine solche Möglichkeit zu glauben und

demnach die nötige äußere Absicht in sich wachzurufen. Menschen mit te­

lekinetischen Kräften bewegen die Gegenstände nicht. Sie verfugen über die

einzigartige Fähigkeit, mit Hilfe ihrer Absichtskraft ihre Energie auf eine

Umordnung der materiellen Realisierung im Variantenraum zu richten.

Alles, was mit der äußeren Absicht verbunden ist, wird gewöhnlich der

Mystik, der Magie oder bestenfalls "unerklärlichen Erscheinungen" zuge­

ordnet, und Zeugnisse dieser Phänomene enden meist auf staubigen Rega­

len. Die herkömmliche Weltanschauung lehnt solche Dinge rundweg ab.

Irrationales erweckt immer eine eigentümliche Beklemmung, ähnlich wie

die Angst von Menschen, die Ufos gesehen haben. Die unerklärliche Er-

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scheinung ist so weit von der gewohnten Realität entfernt, dass man an sie einfach nicht glauben möchte. Und gleichzeitig ist sie erschreckend real.

Äußere Absicht liegt zum Beispiel vor im Falle des Sprichwortes: 'Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann kommt der Berg eben zum Propheten." Sie dachten wohl, das sei nur ein dummer Scherz, nicht wahr? Das Wirken der äußeren Absicht wird nicht notwendigerweise von paranormalen Erscheinungen begleitet. Im täglichen Leben begegnen wir ständig Folgen der äußeren Absicht. Insbesondere unsere Befürchtungen und unsere schlimmsten Erwartungen werden durch unsere äußere Ab­sicht realisiert. Da sie aber in diesen Fällen unabhängig von unserem Wil­len agiert, erkennen wir nicht, wie das vor sich geht. Die äußere Absicht ist um vieles schwerer zu lenken als die innere.

Stellen Sie sich vor, Sie seien auf einer Insel abgesetzt worden, wo Sie Wil­den begegnen. Ihr Leben ist jetzt davon abhängig, wie Sie sich verhalten. Die erste Variante ist: Sie schlüpfen in die Opferrolle. Sie entschuldigen sich, bringen den Eingeborenen Gaben dar und rechtfertigen sich; Sie spielen mit. In diesem Fall sind Sie der Gnade oder Ungnade der Wilden ausgeliefert. Variante zwei: Sie treten als Eroberer auf und greifen an. Sie versuchen, die Inselbewohner zu unterwerfen. In diesem Fall bleiben Sie entweder Sieger oder kommen ums Leben. Variante drei: Sie gebärden sich wie ein großer Machthaber. Das Ergebnis wird sein, dass die Wilden sich Ihnen unterwerfen. Wenn Sie an Ihrer eigenen Macht keinen Zweifel ha­ben, werden auch die anderen denken, dass es unmöglich anders sein kann. Ihre geistige Ausstrahlung ist auf eine Lebenslinie abgestimmt, auf der Sie Herrscher sind.

Bei den ersten beiden Varianten sehen wir das Wirken der inneren Ab­sicht, bei der dritten das der äußeren Absicht. Die äußere Absicht wählt einfach die nötige Variante.

Eine Fliege, die immer wieder gegen die Scheibe eines gekippten Fen­sters fliegt, handelt mit innerer Absicht. Wie würde es wohl aussehen,

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handelte sie mit äußerer Absicht? Die offensichtliche Antwort wäre: Sie fliegt durch den Spalt, doch diese Antwort meine ich nicht. Wenn sie von der Scheibe ablässt und ein Stück rückwärts fliegt, wird sie die Lü­cke sehen. So bekommt sie eine erweiterte Realitätssicht. So öffnet die äußere Absicht in reiner Form der Fliege das Fenster.

Die innere Absicht bezieht sich auf jeden beliebigen Versuch, auf die Umwelt auf ein und derselben Lebenslinie einzuwirken. Alles, was inner­halb der Grenzen eines separaten Sektors des Variantenraumes möglich ist, wird von den bekannten Gesetzen der Naturwissenschaft beschrie­ben und liegt innerhalb des Rahmens der materialistischen Weltanschau­ung. Die äußere Absicht bezieht sich auf Versuche, die Lebenslinie zu wählen, auf der das Gewünschte realisiert wird.

Nun sollte Ihnen klar sein: Innere Absicht bedeutet, durch ein geschlos­senes Fenster fliegen zu wollen. Äußere Absicht hingegen bedeutet, auf eine Lebenslinie zu wechseln, auf der sich das Fenster öffnet. Auch die Bemühung, einen Bleistift mit Gedankenkraft zu verschieben, kann zur inneren Absicht gerechnet werden. Aber nur mit Hilfe der äußeren Ab­sicht ist es möglich, den Variantenraum nach verschiedenen Positionen des Bleistifts abzutasten.

Angenommen, Sie sind überzeugt, kurz vor Weihnachten keinen Park­platz am Supermarkt finden zu können. Die innere Absicht erklärt: Wo­her soll ein freier Parkplatz kommen, jetzt, wo alle Leute mit Weihnachts­einkäufen beschäftigt sind? Die äußere Absicht hingegen erlaubt es Ihnen, einfach zum Supermarkt zu fahren, und gerade in dem Moment wird al­ler Wahrscheinlichkeit nach ein Parkplatz frei. Äußere Absicht bedeutet nicht einmal, fest und unverbrüchlich an eine solche Möglichkeit zu glau­ben. Sie nimmt sich einfach kühl und kompromisslos das Ihre. Sie müs­

sen es sich schlicht wert sein - bei den meisten Menschen eine Frage des

Selbstwertes ...

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Die äußere Absicht ist eine Angelegenheit, die auf Inspiration gründet,

so ähnlich wie Erleuchtung. Sich auf die äußere Absicht vorzubereiten

ist zwecklos. Alle magischen Rituale zielen darauf ab, die äußere Absicht

zu erwecken. Aber das Ritual ist nur die Vorbereitung zur Magie, so ähn­

lich wie das Vorspiel eines Theaterstücks; es ist nicht mehr als eine De­

koration. Stellen Sie sich vor, Sie stürzen im Traum von einem hohen

Felsen und fallen dem Boden entgegen. Um den Aufprall zu vermeiden,

müssen Sie die Absicht in sich erwecken, in der Luft schweben zu blei­

ben. Für Vorbereitungen oder Beschwörungsformeln haben Sie keine Zeit.

Sie brauchen sich nur vorzunehmen zu fliegen, und Sie werden es tun.

Beschwörungen und magische Rituale helfen nur, die Kraft zu erwecken

die der Mensch ohnehin bereits hat, aber nicht zu nutzen weiß.

Leider ist bei den modernen Menschen die Fähigkeit, die äußere Absicht

zu nutzen, fast völlig verkümmert. Sie haben es sogar fertiggebracht zu

vergessen, dass sie diese Fähigkeit einst besaßen. Vage Anspielungen auf

sie findet man nur in antiken Legenden. Es hätte jetzt keinen Sinn, den

Beweis erbringen zu wollen, dass die ägyptischen Pyramiden und ähnli­

che Bauwerke mit Hilfe der äußeren Absicht erbaut wurden. In dieser

Hinsicht würde man alle möglichen Hypothesen in Erwägung ziehen,

nur nicht diese. Die Erbauer der Pyramiden hätten sicher ihren Spaß dar­

an, wüssten sie, dass ihre Nachkommen sie heute für Vertreter einer rück­

ständigen Zivilisation halten, sich aber ein Bein ausreißen würden, um

ihrem Geheimnis auf die Schliche zu kommen.

Aber die Menschen sind ihrer äußeren Absicht nicht gänzlich beraubt.

Es ist nur einfach extrem schwer, an sie heranzukommen. Alles, was nor­

malerweise als Magie verstanden wird, ist nichts anderes als der Versuch,

sich die äußere Absicht zunutze zu machen. Vor Jahrhunderten versuch­

ten die Alchemisten vergeblich, den Stein der Weisen zu finden, der ei­

nen beliebigen Gegenstand in Gold verwandeln kann. Dem Thema Al­

chemie wurden eine ganze Reihe von Büchern gewidmet, die durch die

Bank verwirrend und schwer zu verstehen sind. In Wirklichkeit jedoch -

so lautet die Legende - passt das Geheimnis des Steins der Weisen in ein

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paar Zeilen, die in eine grüne Platte eingemeißelt sind, die so genannte Smaragdene Tafel. Wozu dann die vielen Bücher? Wahrscheinlich, um diese paar Zeilen zu verstehen.

Sicherlich ist Ihnen der Heilige Gral ein Begriff. Viele sind ihm nachge­jagt, sogar Vertreter des Dritten Reichs. Immer wieder gibt es Legenden von derartigen Objekten, die dem Menschen angeblich unbegrenzte Macht verleihen. All diese Geschichten sind jedoch nichts als naive Narretei. Kein Objekt kann uns Kraft verleihen; Fetische, Beschwörungsformeln und ma­gische Objekte haben an sich keine Kraft. Die Kraft steckt in der äuße­ren Absicht der Menschen, die sie verwenden. Magische Objekte helfen dabei nur in einem gewissen Grade dem Unterbewusstsein, die schlum­mernden und schwach entwickelten Keime der äußeren Absicht zu neu­em Leben zu erwecken. Der Glaube an die magische Kraft der Objekte gibt demnach den Impuls rnr das Erwachen der äußeren Absicht.

Die Zivilisationen der Antike erreichten eine derartige Stufe der Vollkom­menheit, dass sie ohne magische Rituale auskamen. Natürlich schuf eine solche Macht ein äußerst starkes Überschusspotenzial. Folglich wurden Zivilisationen wie Atlantis, in denen die Geheimnisse der äußeren Absicht enthüllt waren, hin und wieder von den Nivellierungskräften zerstört. Bruchstücke des Geheimwissens zeigen sich uns in Form von magischen Praktiken, deren Zweck uns allerdings verborgen ist. Eigentlich jedoch handelt es sich dabei nur um klägliche, oberflächliche Versuche, die dem falschen Weg der inneren Absicht gewidmet sind. Das Wesen von Kraft und Macht - die äußere Absicht - bleibt nach wie vor ein Rätsel.

Die überwiegende Entwicklung der Menschen ist durch die innere Ab­sicht gekennzeichnet, und der Verlust der äußeren Absicht wird von den Pendeln herbeigefuhrt, da sie von der Energie der inneren Absicht zeh­ren. Die Beherrschung der äußeren Absicht ist nur bei völliger Freiheit von den Pendeln möglich. Man könnte sagen, sie haben im Kampf mit den Menschen den endgültigen Sieg davongetragen.

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Wie wir gesehen haben, tritt das Wesen der geistigen Energie, die auf das Erreichen eines Ziels gerichtet ist, in drei Formen auf: als Wunsch, als in­nere Absicht und als äußere Absicht. Der Wunsch ist eine Konzentration

der Aufinerksamkeit auf ein Ziel. Wie Sie sehen, hat der Wunsch an sich keine Kraft. Man kann noch so viel über ein Ziel nachdenken oder sich wünschen, es zu erreichen, doch wird man dadurch nichts bewegen. Die

innere Absicht ist eine Konzentration der Aufinerksamkeit auf den Vor­

gang der Bewegung zum Ziel. Das mag zwar funktionieren, erfordert aber eine große Bemühung. Die äußere Absicht ist die Konzentration der Auf­

merksamkeit darauf, wie das Ziel erreicht werden kann. Die äußere Absicht ermöglicht dem Ziel einfach, sich selbst zu realisieren. Gemeint ist damit die feste Überzeugung, dass die Variante der Realisierung des Ziels bereits existiert und man sie nur auszuwählen braucht. Mit der inneren Absicht

erreicht man ein Ziel, mit der äußeren Absicht wählt man es aus.

Die innere Absicht lässt sich durch die Formel charakterisieren: "Ich be­stehe darauf, dass ... " Die äußere Absicht gehorcht einer völlig anderen Formel: "Es bilden sich Umstände, sodass ... " Oder: "Es ergibt sich so, dass ... " Das ist ein Riesenunterschied. Im ersten Fall wirken Sie aktiv auf die Welt ein, damit sie sich Ihnen unterwirft. Im zweiten Fall nehmen Sie die Position eines außen stehenden Beobachters ein. Alles geschieht nach Ihrem Willen, aber gleichzeitig wie von selbst. Sie versuchen nicht, etwas zu ändern, sondern Sie treffen eine Wahl. Das Fliegen im Traum geschieht eben nach dem Prinzip: "Es geschieht, dass ich fliege", und nicht: "Ich bestehe darauf zu fliegen."

Die innere Absicht steuert geradewegs auf das Ziel zu, sozusagen mit dem Kopf durch die Wand. Die äußere Absicht hingegen ist auf den Vor­

gang der selbstständigen Realisierung des Zieles gerichtet. Die äußere Ab­sicht beeilt sich nicht, das Ziel zu erreichen, denn sie hat es quasi be­reits in der Tasche. Die Tatsache, dass das Ziel erreicht werden wird, wird gar nicht angezweifelt oder diskutiert. Die äußere Absicht bringt das Ziel unerbittlich, kaltblütig, gleichmütig und unabwendbar zur Realisierung.

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Um zu unterscheiden, wann Ihre innere und wo Ihre äußere Absicht

wirkt, können Sie folgende Gegenüberstellung probieren: Sie versuchen,

etwas von dieser Welt zu bekommen - die Welt gibt Ihnen, was Sie wol­

len. Sie kämpfen für einen Platz an der Sonne - die Welt empfangt Sie

mit offenen Armen. Sie wollen eine verschlossene Tür aufbrechen - die

Tür öffuet sich Ihnen. Sie versuchen, mit Gewalt eine Wand zu durch­

brechen - die Wand gibt von selbst nach. Sie bemühen sich, in Ihrem

Leben ein bestimmtes Geschehen durchzusetzen - es geschieht wie von

selbst. Im Allgemeinen versuchen Sie mit der inneren Absicht, deren Rea­

lisierung zum Variantenraum zu bringen; die äußere Absicht hingegen

verschiebt den Variantenraum so, dass Ihre Realisierung dort geschieht,

wo sie notwendig ist. Sehen Sie den Unterschied? Das Ergebnis ist ein

und dasselbe, doch der Weg dahin ist völlig verschieden.

Wenn Sie kämpfen, bemühen Sie sich, eine Realisierung im Varianten­

raum in Gang zu bringen; wenn Sie wählen, kommt der Variantenraum

zu Ihnen. Natürlich wird der Variantenraum mit der Realisierung Ihrer

Absicht nicht von sich aus auf Sie zukommen, dafür müssen Sie schon

bestimmte Handlungen erbringen. Doch diese Handlungen liegen jen­

seits des Rahmens unserer herkömmlichen Vorstellungen. Im weiteren

Verlauf dieses Buches werde ich Ihnen Beispiele für den Unterschied in

der Vorgehensweise der inneren und äußeren Absicht geben. Die äußere

Absicht ist ein Eckpfeiler des Trans surfings. In ihr ist der Schlüssel zum

Rätsel des Aufsehers verborgen, und zwar die Begründung dafur, warum

man nicht mit dieser Welt kämpfen muss, sondern in ihr einfach das

wählen kann, was man sich wünscht.

Für die äußere Absicht ist nichts unmöglich. Sie können tatsächlich flie­

gen oder auf dem Wasser laufen, wenn Sie die gleiche äußere Absicht ha­

ben wie Christus. Die Naturgesetze werden dabei keineswegs übertreten.

Was geschieht, ist, dass die Naturgesetze in einem separaten Sektor der

materiellen Realisierung tätig werden. Die Wirkung der äußeren Absicht

zeigt sich in der Bewegung der Realisierung zu verschiedenen Sektoren

des Variantenraumes. Innerhalb eines realisierten Sektors zu fliegen ist

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unmöglich. Dafür müssten Sie die Anziehungskraft der Erde überwin­den; das hingegen ist eine Arbeit der inneren Absicht, die einen Energie­aufwand zur Überwindung der Schwerkraft erfordert. Der freie Flug, ob nun im Traum oder im Wachbewusstsein, ist nicht Ihre Bewegung durch den Raum, sondern eine Veränderung der relativen Lage Ihrer Realisie­rung. Mit anderen Worten, der Körper materialisiert sich nacheinander an verschiedenen Punkten des physischen Raumes.

Man könnte auch sagen, nicht Sie selbst fliegen durch den Raum, son­dern der Raum bewegt sich gemäß der Wahl Ihrer äußeren Absicht. Wahr­scheinlich klingt das nicht ganz korrekt, aber wir wollen uns hier nicht weiter in die Relativitätstheorie vertiefen. Wir können nur spekulieren, was tatsächlich genau geschieht.

Um fliegen zu können, müssen Sie bedingungslos an diese Möglichkeit glauben. Warum hat Christus so kategorisch gesagt, dass "jedem nach seinem Glauben geschieht"? Weil wir, ohne die Absicht zu haben, nicht etwas Beliebiges erreichen oder tun können. W ir könnten nicht einmal einen Fuß vor den anderen setzen, würden wir nicht daran glauben, dass das geht. Doch den Verstand davon zu überzeugen, dass es möglich ist, in der Realität zu fliegen, so wie wir es im Traum tun, ist ein hoffnungs­loses Unterfangen - jedenfalls im herkömmlichen Bewusstsein. Einigen indischen Yogis gelingt es während der Meditation, vom Boden abzuhe­ben. (Andere glaubwürdige Formen der Levitation sind mir nicht be­kannt.) Möglicherweise reicht ihre Absicht nur dazu aus, sich auf eine Bewegung der Varianten abzustimmen, bei der der Körper in der Luft schwebt. Vergleicht man nun die riesigen Fähigkeiten der Yogis mit de­nen gewöhnlicher Menschen, so wird klar, um wie viel schwerer es ist, die äußere Absicht dem W illen unterzuordnen.

Der Verstand eines Träumenden ist noch in der Lage, die Möglichkeit des Fliegens zuzulassen, wenngleich dies für ihn unfassbar bleibt, wie sehr er sich auch bemüht, sich selbst davon zu überzeugen. Glaube ist nicht genug, es muss auch Wissen dabei sein. Wo Glaube ist, da ist auch

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Platz für Zweifel. Wissen hingegen schließt den Zweifel aus. Sie zweifeln ja auch nicht daran, dass ein Apfel, den Sie in die Luft werfen, auf die Erde fallen wird. Sie glauben nicht daran, sondern Sie wissen es einfach. Die reine äußere Absicht ist frei von Zweifeln und damit auch frei von Glauben. Genügt im Traum schon ein Hauch der äußeren Absicht, um fliegen zu können, so muss dafür in der Welt der grobstoffiichen mate­riellen Realisierung die Absicht völlig rein sein. Lassen Sie sich aber nicht von der "Unmöglichkeit" der reinen Absicht abschrecken. Für die Rea­lisierung Ihrer Ziele wird auch die Absicht "der zweiten Art" völlig ge­nügen. Es wird einfach eine gewisse Zeit dauern, bis die grobstoffiiche Realisierung ihren Lauf nimmt.

Im Zusammenhang mit der äußeren Absicht erhebt sich folgende in­teressante Frage: Was ist Hypnose? Es fällt mir nicht leicht zu bestim­men, ob etwas ein Ergebnis der Wirkungsweise der inneren oder der äußeren Absicht ist. Offenbar reicht Gedankenkraft nicht einmal aus, um mit Hilfe der inneren Absicht auch nur einen ganz leichten Gegen­stand bewegen zu können. Jedoch reicht sie völlig aus für das Senden verschiedener Suggestionen von einem Menschen zum anderen. Man­che Menschen haben die klar erkennbare Gabe, einen genügend star­ken Strom geistiger Energie auszusenden. Wenn dieser Strom von be­stimmten Gedanken moduliert wird, entsteht bei dem Menschen, auf den er gerichtet ist, der Effekt der Suggestion. Ich hoffe, Sie denken jetzt nicht, ein Hypnotiseur arbeite mit einer Art magnetischem Blick oder mit magischen Handbewegungen - vor allem deshalb nicht, weil bei einer solchen energetischen Einflussnahme nicht immer ein visuel­ler oder sprachlicher Kontakt nötig ist. Allerdings findet Hypnose mei­nes Wissens zumeist in physischer Nähe des Hypnotiseurs statt. Das lässt natürlich vermuten, dass solche Hypnose eine Folge der Übermitt­lung geistiger Energie mit Hilfe der inneren Absicht ist. Findet aber die Hypnose über große Entfernungen statt, spielt gewiss die äußere Ab­sicht die Hauptrolle, es sei denn, irgendwelche anderen Mechanismen werden dabei eingesetzt.

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Um die äußere Absicht zu spüren, muss man sich von dem Prokrustes­bett seiner gewohnten Vorstellungen und Empfindungen losreißen. Der Verstand existiert innerhalb der engen Grenzen der herkömmlichen Welt­anschauung. Diese Grenzen zu durchstoßen ist gar nicht leicht, weil dazu wiederum die äußere Absicht vonnöten ist. Der Verstand wird seine Vor­herrschaft auch nicht ohne weiteres aufgeben. Das Ganze ist eine Art Zirkelschluss: Um die äußere Absicht zu begreifen, braucht man die äu­ßere Absicht. Darin besteht die Schwierigkeit.

Ich fürchte, ich muss jetzt einige Leser enttäuschen, denn mir sind kei­ne Übungen bekannt, um die äußere Absicht zu entwickeln. Das Ziel solcher Übungen würde wahrscheinlich lauten "sich vornehmen, die äu­ßere Absicht zu haben". Die einzige Möglichkeit, tiefer in das Wesen der äußeren Absicht einzudringen, ist die Praxis des bewussten Träu­mens. Für unsere Realität kann ich anstelle der Übungen das bewusste Leben anbieten. Die Realität unterscheidet sich vom Traum nur durch die Trägheit der materiellen Realisierung im Variantenraum. Alles Übri­ge ist identisch.

Sie könnten folgende Frage stellen: Wenn wir unfähig sind, die äußere Absicht einzusetzen, worauf können wir dann bauen? Natürlich werden Sie tonnenschwere Blöcke kaum von der Stelle bewegen können. Doch die Trägheit der materiellen Welt lässt sich mit der Zeit überwinden. Der herkömmliche, gewohnte Weg, um ein Ziel zu erreichen, basiert auf der inneren Absicht. Das Wesen des Transsurfings hingegen besteht darin, sich von der inneren Absicht zu lösen und die äußere einzusetzen.

Es ist schwer zu sagen, wo die innere Absicht endet und wo die äußere Absicht beginnt. Die innere Absicht wandelt sich zu äußerer Absicht, wenn sich das Bewusstsein mit dem Unterbewusstsein verbindet, mit ihm harmonisiert und verschmilzt. Diese marginale Zone des Übergangs ist unfassbar, ähnlich wie die Empfindung des freien Falls oder das Gefühl, das erste Mal Fahrrad fahren zu können. Die beste Analogie jedoch ist das Gefühl, im Traum zu fliegen.

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Das Bewusstsein ist mit dem Unterbewusstsein auf einem bestimmten

schmalen Segment verschmolzen und völlig mit ihm vereint. Es ist leicht,

die Finger zu bewegen; schwerer ist es bereits, die Zehen zu bewegen,

und fast unmöglich ist es, die inneren Organe zu bewegen. Die äußere

Absicht ist noch schwächer entwickelt. Das Bewusstsein und das Unter­

bewusstsein in der Absicht zu vereinen, sich vom Boden zu erheben und

zu fliegen, ist so schwer, dass es als praktisch unmöglich gilt.

Wir wollen zunächst bei einem einfacheren Ziel bleiben. Levitation ist

eine der höheren Erscheinungsformen der reinen äußeren Absicht. Aber

die Kraft der äußeren Absicht ist so groß, dass schon ein winziger Teil

davon ausreicht, um eindrucksvolle Ergebnisse hervorzubringen. Im täg­

lichen Leben wirkt die äußere Absicht unabhängig von unserem Willen

und richtet dabei oft Schaden an. Zum Beispiel manifestiert sie sich als

die Realisierung unserer schlimmsten Erwartungen. Wir sprachen bereits

über Situationen, in denen ein Mensch genau das bekommt, was er nicht

will. Einerseits verfolgt Sie das, was Sie hassen, was Sie vermeiden wol­

len und wovor Sie sich furchten. Das liegt daran, dass Ihre gedankliche

Ausstrahlung, die auf das unerwünschte Ereignis gerichtet ist, Sie zu dem

Sektor trägt, wo genau dieses Ereignis vorhanden ist. Andererseits jedoch

beabsichtigen Sie ja nicht, dass das unerwünschte Ereignis eintritt. Wie

kann man hier also von einer Absicht sprechen?

Die innere Absicht zielt darauf ab, Unerwünschtes zu vermeiden. Etwas,

was uns beunruhigt, ängstigt und uns neidisch macht, trifft uns an ei­

nem wunden Punkt. Wir wollen es von ganzem Herzen umgehen. Fürch­

tet sich der Verstand, so fürchtet sich auch die Seele. Ist der Verstand

neidisch, hat auch die Seele nichts dagegen. Und hasst der Verstand etwas,

so hasst die Seele es umso mehr. Seele und Verstand sind völlig einer Mei­

nung. Sobald Bewusstsein und Unterbewusstsein miteinander in Einklang

stehen, erwacht auch die äußere Absicht. Nur ist sie nicht auf das ge­

richtet, was Sie gern hätten. Während die innere Absicht eine deutliche

Ausrichtung hat - Unerwünschtes zu vermeiden -, hat die äußere Ab­

sicht keine bestimmte Richtung, sondern sie gibt grünes Licht fiir das,

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worin sich Seele und Verstand einig sind. In einem Punkt nun sind sich

die beiden einig: in der Beurteilung eines Ereignisses. Ob dieses wün­

schenswert ist oder nicht, hat dabei keine Bedeutung. Die äußere Ab­

sicht sieht die Einheit von Seele und Verstand und wählt einfach den

entsprechenden Sektor im Variantenraum.

Leider sind sich Seele und Verstand im Leben in den meisten Fällen in

der Ablehnung von etwas einig. Deshalb ist die Realisierung der schlimm­

sten Erwartungen eine der typischsten Erscheinungsformen der Wirkungs­

weise der äußeren Absicht. In der Regel haben die Menschen nur eine

unklare Vorstellung davon, was sie sich von ganzem Herzen wünschen,

wissen aber genau, was sie nicht wollen. Um die äußere Absicht seinem

Willen unterzuordnen, muss man eine Einheit von Seele und Verstand

in positiver Ausrichtung anstreben und alles Negative aus seinen Gedan­

ken verbannen. Sie wissen ja bereits, welch schädlichen Einfluss das Ne­

gative auf unser Leben hat. Wenn Sie Unzufriedenheit und Widerwillen

zum Ausdruck bringen, fallen Sie dem Wirken der Nivellierungskräfte

anheim, geraten in Abhängigkeit von den negativen Pendeln und rich­

ten Ihre geistige Ausstrahlung auf negative Sektoren im Variantenraum

aus. Eine negativ gepolte äußere Absicht bringt Negatives in Ihr Leben.

Auf diese Weise kann unsere äußere Absicht gegen unseren Willen tätig

sein. Es ist sehr schwer, diese Kraft unter Kontrolle zu bringen, aber es ist

möglich, sie zu zwingen, fur uns tätig zu sein. Mit dieser Aufgabenstellung

wollen wir uns jetzt beschäftigen. Wir haben bereits festgestellt, wie wir

handeln müssen, damit die Wirkung der äußeren Absicht keinen Schaden

anrichtet - indem wir kein Wichtigkeitspotenzial schaffen und uns vom

Negativen lossagen. Nun wäre noch zu klären, was wir tun müssen, damit

die äußere Absicht einem gestellten Ziel dient. Es ist zwar nicht so einfach

wie das Reiben an Aladins Wunderlampe, aber dennoch gibt es Mittel und

Wege, um den Mechanismus der äußeren Absicht in Gang zu bringen.

Vielleicht ist Ihnen vieles hierbei unklar geblieben. Das Thema ist aber

auch tatsächlich schwer verständlich, weil die äußere Absicht unmöglich

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mit ein paar Worten zu beschreiben ist. Die Sache wird sich jedoch schon bald klären. Ich habe nicht den Wunsch, Sie zu verwirren, um Ihr Inter­esse zu wecken, so wie es etwa die Nachfolger gewisser Schulen und gei­stiger Strömungen zu tun belieben. Alles, was Sie wissen müssen, werden Sie in diesem Buch finden. Alles, was Sie verstehen müssen, werden Sie aus eigener Erfahrung erkennen, indem Sie die Prinzipien des Transsur­fings in der Praxis anwenden. Sie brauchen keinen Unterricht zu neh­men oder einen Kurs zu belegen. Im Transsurfing gibt es nichts Mysti­sches und keine Geheimniskrämerei.

In der Regel ist "Geheimwissen" in eine Wolke von Allegorien und Un­ausgesprochenem gehüllt. Aber bekanntlich kann ja der klare Denker al­les erklären. Und wenn es dem Eingeweihten beliebt zu zeigen, dass er es sehr wohl verstanden hat, dass er es aber angeblich nur seinem gereif­ten Schüler ins Ohr flüstern kann, während er sich ansonsten in Allego­rien und tiefsinnigen Sentenzen ausdrückt, so zeigt ein solcher Guru da­mit nur, dass er wahrscheinlich selbst keine klare Vorstellung von seinem so genannten Wissen hat.

Wir werden nicht versuchen, die absolute Absicht zu bekommen, mit der wir unseren Körper in die Lüfte erheben können. Wäre es bekannt, wie man das macht, dann gäbe es nichts mehr darüber zu sagen. Es gibt den Variantenraum, es gibt die Möglichkeit der Wahl - wählen Sie also Ihre Variante, und damit Schluss. Unsere Aufgabe ist es zu lernen, Zie­le anzustreben, indem wir unsere Möglichkeiten nutzen. So begrenzt die­se auch sein mögen, Transsurfing eröffnet uns ein Wissen, das Kräfte er­wecken kann, die wir momentan nicht nutzen. Und dafür ist es nicht nötig, seine Kräfte mit Meditation, Training, bewusstem Träumen und sonstigen mystischen Übungen zu vergeuden. Na gut, das Modell des Transsurfings mag unglaublich erscheinen. Es ist wirklich nicht leicht, all das zu glauben. Man braucht jedoch nur seine gewohnte Weltsicht zu revidieren, dann kann man etwas erreichen, was früher unmöglich er­schien. Und Sie können sich bald selbst davon überzeugen: Sie können die äußere Absicht tatsächlich zwingen, für Sie zu arbeiten.

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-1)-DAS DREHBUCH

Wir wollen uns wieder den Träumen zuwenden. Träume sind leicht form­bar und sollen uns somit als Modell dienen, um uns die Wirkungsweise der äußeren Absicht plastisch vor Augen zu führen. Wir haben bereits gesehen, dass das Wesen des Traumes in vielem dem realen Leben äh­nelt. Alles, was im Traum geschieht, beruht auf dem Szenario, das unse­re Seele wählt. Wenn der Verstand schläft, mögen wir träumen, aber wir können uns nicht daran erinnern. In diesem Fall durchreist die Seele den Variantenraum auf unkontrollierte Weise. Niemand weiß, wo sie sich wäh­rend dieser Zeit "herumtreibt". Alle unsere bewussten Erinnerungen be­finden sich unter der Kontrolle des Verstands. Die Träume, an die wir uns erinnern, entstehen dann, wenn der Verstand schlummert. Seine Kon­trolle ist zu dieser Zeit geschwächt, und er tritt in die Rolle eines passi­ven Beobachters. Er hat keine eigenen Vorstellungen. Er nimmt das wahr, was die Seele in den unrealisierten Sektoren des Variantenraumes sieht.

Im unbewussten Traum übt der Verstand keine Kontrolle über die Seele aus. Er gleicht einem Zuschauer im Kino. Gleichzeitig erlebt er das Ge­sehene, und dieses Erleben überträgt sich auf die Seele, die sich sogleich auf den Sektor einstimmt, der den Erwartungen entspricht. Auf diese Weise unterliegt das Drehbuch im Laufe eines Traums dynamischen Änderungen. Die Dekorationen und handelnden Personen passen sich augenblicklich dem geänderten Drehbuch an. Die Phantasie nimmt zwar am Traum teil, aber nur als Ideengenerator.

Im Traum geschieht Folgendes: Ihnen ist der flüchtige Gedanke gekom­men, dass jemand aggressiv eingestellt ist, und sofort wird der Gedanke umgesetzt: Sie werden bedroht. Doch kaum schlägt die Windfahne Ihrer Meinung zur anderen Seite um, verwandelt sich Ihr Feind sogleich in ei­nen Freund. Genauso verhält sich ein Kätzchen vor dem Spiegel - seine

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Laune schwankt von freundlich bis aggressiv. Es sieht sein Gegenüber und

beschließt zu warten. Zuerst ist die Beziehung neutral und von Neugier

geprägt. Doch auf einmal hebt das Spiegelbild seine Pfote, und augen­

blicklich schwenkt die Einschätzung auf eine mögliche Gefahr um. Das

Kätzchen sträubt sein Fell, greift an und verteidigt sich. Dann macht es

einen Satz nach hinten, sieht sein ulkiges Gebaren, und seine Stimmung

wird spielerisch. Und dann beginnt alles von vorn. So korrigiert das Kätz­

chen auf dynamische Weise sein Skript. Es greift sein Spiegelbild an, und

die Aggression löst sich in Wohlgefallen auf.

Genauso korrigiert der Mensch sein Drehbuch im unbewussten Traum.

Das Kätzchen begreift nicht, dass es seine Reflexion sieht, und der Mensch

begreift nicht, dass er einen Traum sieht. Wussten Sie eigentlich, dass wir

in den Spiegel nicht mit gleicher Miene schauen wie gewöhnlich? Unser

Gesichtsausdruck ändert sich, sobald wir in den Spiegel blicken. Die Ver­

änderung geschieht so schnell, dass wir sie gar nicht bemerken. Der Grund

darur ist eine in der Kindheit entstandene Gewohnheit und der Wunsch,

ein bestimmtes Aussehen zu haben. Es reicht, zu dem Kind zu sagen: "Schau

nur in den Spiegel, wie hässlich du aussiehst, wenn du weinst!", und sofort

wird das Kind seinen Gesichtsausdruck ändern. Erwachsene sehen ihr Spie­

gelbild mit einer bestimmten Erwartung, zum Beispiel: "Ich gefalle mir",

"Wie sehe ich heute aus?", "Ich gefalle mir nicht", und so weiter. Auf je­

den Fall korrigieren wir alle auf der Stelle unseren Gesichtsausdruck.

Der Spiegel ist ein Beispiel rur eine dynamische Korrektur des Drehbu­

ches. Allerdings ist hier nur die innere Absicht tätig, wohingegen im

Traum auch die äußere Absicht wirkt. Im Wachzustand sieht der Mensch

sein Spiegelbild und verändert mit der inneren Absicht sofort sein Ge­

sicht. Im Traum betrachtet der Mensch das Szenario, und seine äußere

Absicht wählt unabhängig von seinem Willen ein Drehbuch fiir das Ver­

halten der Umwelt, gemäß seinen eigenen Emotionen und Erwartungen.

Das Verhalten der Teilnehmer des Traumes ist durch Ihre Vorstellung da­

von bestimmt, wie diese sich verhalten dürfen. Ihre Vorstellung gibt so-

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zusagen den Anstoß; den Rest besorgt die äußere Absicht. Während Ihr

eigenes Verhalten im Traum durch die innere Absicht bestimmt wird, un­

terliegt alles andere der äußeren Absicht, ob Ihnen das nun gefällt oder

nicht. Die innere Absicht versucht unmittelbar, auf die Außenwelt ein ­

zuwirken, die äußere Absicht hingegen ermöglicht der Außenwelt eine

entsprechende Realisierung.

Im Traum entwickeln sich die Geschehnisse nur nach einem Drehbuch,

das Sie zulassen. Es wird nichts geschehen, was Ihnen nicht zuerst zu Be­

wusstsein gekommen ist. Insbesondere hierdurch lässt sich die kritische

Einstellung allem gegenüber erklären, was im Traum geschieht. Ein Träu­

mender akzeptiert ganz folgsam sogar völligen Unsinn, weil er selbst der

Drehbuchautor und Regisseur seiner Träume ist. Das soll nicht heißen,

dass im Traum Unsinn die Norm ist, doch seine potenzielle Möglichkeit

wird vom Unterbewusstsein nicht ausgeschlossen. Denn im Traum kann

die rationale Vernunft schlummern, und das Unterbewusstsein lässt dann

die unglaublichsten Dinge zu.

Im Laufe des Lebens fließen unglaubliche Mengen an Information durch

das menschliche Gehirn, die sowohl aus externen Qyellen als auch aus

der eigenen Phantasie stammen. Ein Teil der Informationen wird von der

rationalen Vernunft wie Müll herausgefiltert. Dieser Teil verflüchtigt sich

jedoch nicht ins Nirgends, sondern wird in einer Kammer unter Ver­

schluss aufbewahrt. Das Unterbewusstsein jedoch hat Zugang zu dieser

Kammer, und es hat keinen Grund, die Informationen dort verrotten zu

lassen. Wenn dann die Zeit des Träumens anbricht, schleicht die Seele

;1Uf Zehenspitzen am Verstand vorbei zu jener Kammer, um jene unsin­

nigen Szenarien auszuprobieren. Im unbewussten Traum steht der Seele

dabei die Auswahl der Sektoren des Variantenraumes frei. Die Mehrheit

dieser Sektoren wird niemals realisiert werden, weil die Ereignisse darin

zu irrational sind und mit großem Energieaufwand verbunden wären.

Die Seele wählt die Träume nicht etwa beliebig aus; der Verstand sieht sie

lind korrigiert das Drehbuch gemäß seinen Emotionen und Erwartungen.

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Wie gesagt, erfüllen sich meist die schlimmsten Erwartungen, und es ge­

schieht gerade das, was man vermeiden will. Die äußere Absicht handelt

in einem solchen Fall gegen den Willen des Menschen und zu seinem

Schaden.

Die Drehbücher für unsere Träume werden also durch unsere Erwar­

tungen bestimmt. Die schlimmsten Erwartungen werden im Traum mit

Sicherheit realisiert werden. Auch in der Realität bekommen Sie mit

großer Wahrscheinlichkeit das, wovor Sie sich fürchten. So wirkt die

äußere Absicht gegen den Willen des Verstands. Der Verstand kann mit

einer Willensanstrengung die innere Absicht zwingen, tätig zu sein. Die

äußere Absicht hingegen gehorcht keinen Befehlen, sondern agiert nach

eigenem Belieben, als Folge des Einverständnisses von Seele und Ver­

stand. Im Traum hat der Verstand nicht einmal die Möglichkeit zu ver­

stehen, dass die äußere Absicht tätig ist, weil ihm die Kontrolle fehlt.

In der Realität sieht die Sache nicht viel besser aus, denn der Traum

ist in gewissem Sinne eine Fortführung des Wachzustandes.

Im Traum kann man in die unsinnigsten Szenarien hineingeraten. Der

Träumende ist dabei völlig in die virtuelle Realität vertieft, denn er kann

sich nicht überlegen, wie absurd seine Lage ist. Im realen Leben geschieht

mehr oder weniger das Gleiche. Wenn eine Gruppe von Menschen sich

mit einer hoch spezialisierten Tätigkeit befasst, so entstehen innerhalb

der Gruppe Ansichten, ein Wortschatz und eine Handlungsweise, die ei­

nem Außenstehenden völlig absurd und widersinnig vorkommen kön­

nen. Es kann sich dabei um Interessengruppen handeln, um Arbeiter ei­

ner bestimmten Branche oder um eine religiöse Gruppierung.

Die recht unkritische Haltung des Menschen gegenüber Geschehnissen

im Wachbewusstsein ermöglicht Phänomene wie Hypnose und Zauberei.

So beruht zum Beispiel eine Methode der Hypnose auf einem dreifachen

"Ja". Dem Hypnotisanten werden hintereinander drei Fragen gestellt, auf

die die Antwort "Ja" zu erwarten ist. So entsteht in ihm die Illusion, dass

es genauso weitergehen muss. Er verliert seine Wachsamkeit und fällt in

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eine Art Schlummer - seine kritische Haltung sinkt auf ein sehr niedri­

ges Niveau. Viele Leute schlafen praktisch im Gehen ein, während sie

maschinell ihre gewohnten Tätigkeiten verrichten. Das gilt besonders für

diejenigen, die Tag für Tag das Gleiche tun.

Wenn Sie mit jemandem sprechen, schlafen Sie besonders fest. Da Sie in

dieses Spiel vertieft sind, verstehen Sie natürlich, was geschieht, aber Sie

sind nicht in der Lage, die Situation objektiv zu bewerten und zu han­

deln, da Sie das Spiel nicht als Außenstehender betrachten, sondern selbst

spielen. Jeder Fußballfan kritisiert fachgerecht die Spieler für ihre Fehler.

Was aber, wenn er selbst aufs Feld müsste? Alle Menschen handeln mehr

oder weniger unbewusst. Wenn jemand die Unwahrheit spricht, wandert

sein Blick gewöhnlich nach rechts, und er macht unkontrollierte Hand­

bewegungen. Er ist völlig von der Macht des Spiels eingenommen.

Der Zustand der hypnotischen Suggestion ist die äußerte Stufe des Träu­

mens im Wachbewusstsein. All Menschen befinden sich mehr oder weniger

in einem fortdauernden Dämmerzustand. Sie könnten jetzt natürlich ent­

gegnen: "Ich bin mir genau bewusst, was ich tue und was in jedem Augen­

blick geschieht. Doch dann werden Sie abgelenkt - durch irgendeine Per­

son, ein Problem oder ein Ereignis -, und schon tauchen Sie in das Spiel

ein und fallen in einen Schlummer. Und Sie werden so lange schlafen, wie

Sie auf der Bühne stehen und gewissenhaft Ihre Rolle erfullen. Aufwachen

werden Sie erst dann, wenn Sie von der Bühne in den Publikumssaal herab­

steigen und Ihren inneren Aufseher wachrütteln. Wenn Sie im Publikum sit­

zen, werden Sie wie zuvor weiter Ihre Rolle spielen, die nötigen Worte spre­

chen, die nötigen Handlungen ausfuhren und den vorgeschriebenen Regeln

folgen. Aber Sie werden bewusst mitspielen, das heißt mit einem Abstand

zum Spiel. Sie betrachten alles von einer höheren Warte aus und beurteilen

nüchtern, was sich abspielt. Das heißt, Sie spielen Ihre Rolle an Ihrem Ar­

beitsplatz oder sonst wo, aber ganz bewusst nur des Geldes wegen. Sie iden­

tifizieren sich nicht mit Ihrer Arbeit - jedoch ohne dabei nachlässig zu sein.

Im unbewussten Traum laufen die Bilder einfach ab, die äußere Absicht

handelt unabhängig von Ihrem Willen, und Sie können nichts damit

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anfangen. Im bewussten Traum steigt der Mensch in den Saal hinab und

greift bewusst in das Drehbuch ein. Es ist nicht so, dass sich die äußere

Absicht dem Willen unterwirft - sie widersetzt sich ihm einfach nicht. In

diesem Falle gibt der Verstand der Seele Freiraum und bekommt im Ge­

genzug ihr Einverständnis. Die Einheit von Seele und Verstand erweckt die

äußere Absicht. Wie wir sie auf dem Weg zum Ziel finden, davon soll in

den folgenden Kapiteln die Rede sein.

In der Realität ist das Niveau der Bewusstheit höher als im Traum. Für

die Lenkung der inneren Absicht ist diese Bewusstseinsstufe völlig ausrei­

chend. Die äußere Absicht erfordert aber ein höheres Bewusstheitsniveau.

Sowohl im bewussten Traum als auch in der Realität muss man, um der

äußeren Absicht Herr zu werden, aufwachen.

SPIELEN NACH EIGENEN REGELN

Was können Sie tun, wenn Sie im Traum angegriffen werden? Im Rah­

men der inneren Absicht gibt es vier Möglichkeiten: weglaufen, kämp­

fen, aufwachen oder zu Bewusstsein kommen. Sich dem Angriff zu wi­

dersetzen oder dem Traum zu entkommen sind primitive Reaktionen der

inneren Absicht. Wenn Sie angegriffen werden und sich zur Wehr setzen,

dann wird alles etwa so geschehen wie in der Realität, das heißt nach

dem gewohnten Muster. Das Drehbuch, wie der Kampf abläuft, befin­

det sich in Ihrem Kopf. Wenn Sie es zum Beispiel gewohnt sind zu ver­

lieren, werden Sie verlieren. Ihr Traum wird in dem Sektor des Varian­

tenraumes stattfinden, der Ihrem Drehbuch entspricht.

Im Traum verhalten Sie sich so, wie Sie es von der Realität her gewohnt

sind. Da im Traum alles möglich ist, wird die äußere Absicht viel effek­

tiver wirken können. Sie können sich in Seelenruhe Ihrem Widersacher

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zuwenden und sich ohne große Bemühung vorstellen, dass er sich in ei­

nen Frosch verwandelt. In diesem Fall tun Sie direkt nichts, um ihn in

einen Frosch zu verwandeln. Das Bestreben, auf die Umwelt einzuwir­

ken, ist eine Funktion der inneren Absicht. Vielmehr stellen Sie sich vor,

dass er sich verwandelt, mit anderen Worten, Sie lassen diese Variante

zu. Alles ist nur darauf ausgerichtet, sich vorzustellen, das entsprechen­

de Szenario zuzulassen. Wenn der Verstand diese Variante der Entwick­

lung ohne Einschränkung zulässt, wird auch die Seele nichts einwenden.

Die Einheit von Seele und Verstand erweckt die äußere Absicht, und das

gewählte Drehbuch wird realisiert werden.

Wie Sie sehen, entsteht die äußere Absicht nicht als Resultat einer Wil­

lensanstrengung, sondern als Folge der Einheit von Seele und Verstand.

Die innere Absicht (der Wille) braucht dabei lediglich auf das Erreichen

der Einheit gerichtet zu sein. In diesem Sinne wird die äußere Absicht

nicht durch den Willen bewirkt und wird gleichsam unabhängig vom

Willen tätig. Dennoch gilt: Damit die äußere Absicht entstehen kann,

muss man verstehen, dass man die Kontrolle über das Drehbuch hat.

Dieses Verständnis ist eine notwendige Voraussetzung für die Möglich­

keit, die äußere Absicht zu zwingen, für uns zu wirken.

Ohne dass ein Traum zu einem bewussten Erlebnis wird, kann man ihn

nicht lenken, und er läuft einfach ab. Sowohl im Traum als auch im

Wachzustand sind die meisten Handlungen des Menschen verhältnismä­

ßig unbewusst. Die nicht erkannte Beziehung zum Geschehen besteht

darin, dass man Situationen im Wesentlichen so erlebt, dass sie durch

äußere Faktoren bestimmt sind, die man gewöhnlich nicht beeinflussen

kann. Wenn Sie an dieser Sicht festhalten, wird Ihr Leben gewöhnlich

von anderen Menschen oder von den Launen des Schicksals bestimmt

sein. Auch in der Realität läuft es dann so ab: Die Spielregeln werden

nicht von Ihnen, sondern von der Außenwelt aufgestellt.

Um Kontrolle über den Traum oder über das reale Leben zu bekommen,

muss man von der Rolle des Teilnehmers zur Rolle des Beobachters

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wechseln. Hören Sie dabei nicht auf, an dem Rollenspiel teilzunehmen,

und erfiillen Sie wie früher Ihre Rolle. Dabei ist jedoch Ihr innerer Auf­

seher stets wachsam. Sie erheben sich gewissermaßen über das Spielfeld,

während Sie gleichzeitig Ihr eigenes Spiel und das der anderen wie ein

fremdes Bühnenstück aus dem Zuschauersaal beobachten. Der Aufseher

ist ständig im Hintergrund eingeschaltet. Er mischt sich nicht ein, passt

aber auf, was geschieht, und legt nüchtern Rechenschaft ab.

Im passiven Traum ist der Beobachter ausgeschaltet, und es gibt nur den

Schauspieler. Sie sind völlig in Ihre Rolle vertieft und können die Lage

nicht mit Abstand betrachten. Um sich nicht ganz in der Rolle zu verlie­

ren, sollten Sie die interne und externe Wichtignahme auf ein Minimum

reduzieren und den Aufseher ständig in Bereitschaft halten. Im Traum

sinkt die Stufe Ihrer Bewusstheit sehr weit herab, und so nimmt der Traum

einfach seinen Lauf. Sobald Sie aber erkannt haben, dass Sie schlafen, ist

die ganze Situation unter Ihrer Kontrolle. Sie tun, was Sie wollen.

Die Neigung, von anderen Menschen und von den destruktiven Pendeln

beeinflusst zu werden, ist der Bewusstheit proportional entgegengesetzt.

Im Traum verhalten sich viele Leute wie Zombies. Wenn Sie von einem

Monster verfolgt werden, laufen Sie fort und können nichts gegen es tun.

Es ist Ihr Drehbuch, aber die Auffiihrung haben Sie einem fremden Re­

gisseur überlassen. Sie befinden sich in der Gefangenschaft Ihrer gewohn­

ten Vorstellungen über die Entwicklung der Ereignisse. Es sind Ihre Vor­

stellungen, aber sie diktieren Ihnen ihren Willen, und daher sind Sie nur

ein Schauspieler, das heißt ein Opfer.

Erinnern Sie sich mal, wie es ist, wenn Sie in ein Problem geraten. Zum

Beispiel kommt ein Kollege zu Ihnen und teilt Ihnen mit, Sie müssten

eine bestimmte Arbeit verrichten. Stellt das für Sie ein Problem dar, so

wird Ihre erste Reaktion Besorgnis sein, wenn nicht gar Niedergeschla­

genheit. Augenblicklich lassen Sie vor Ihrem geistigen Auge verschiede­

ne mögliche Szenarien ablaufen: "Die Arbeit ist nicht leicht, wie soll ich

das schaffen? Ach, eigentlich hab ich gar keine Lust dazu. Wie nerven-

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aufreibend und schwer mein Leben ist! Wenn ich doch nur drum her­

um käme ... " Und so weiter. In diesem Augenblick haben Sie das Spiel

akzeptiert, sich seinem Einfluss unterworfen; mit anderen Worten, Sie

sind eingeschlafen. Man kann Sie nun in aller Ruhe an der Hand neh­

men und wie ein folgsames Kind in das nächste Zimmer führen, wo die

beschwerliche Arbeit auf Sie wartet. Sie befinden sich bereits auf der ent­

sprechenden Lebenslinie.

Geschehen ist das deshalb, weil Sie dem Pendel erlaubt haben, Sie zu

hypnotisieren und Ihnen sein Spiel aufzudrängen. Dadurch, dass Sie sich

das "problematische" Drehbuch vorgestellt haben, haben Sie einen Ein­

klang von Seele und Verstand auf der Frequenz der Besorgnis hergestellt,

und die äußere Absicht hat Sie sogleich auf eine "problematische" Le­

benslinie versetzt. Gefühle wie Angst, Hoffnungslosigkeit, Unzufrieden­

heit, Unruhe und Besorgnis ergreifen uns mit Leichtigkeit. Und was war

der Urgrund für diesen Ablauf? Das Wichtigkeitssyndrom, sowohl in sei­

nem internen als auch in seinem externen Aspekt. Sie wurden nur des­

halb in das Spiel hineingezogen - oder in Schlaf versetzt -, weil Sie es

für wichtig erachtet haben, wichtig in sich selbst und wichtig für Sie. Das

nennen wir interne und externe Wichtignahrne.

Stellen Sie sich jetzt einmal eine andere Variante in der Entwicklung der

Ereignisse vor: Jemand trägt ein Problem an Sie heran. Wachen Sie in die­

sem Moment auf, und sagen Sie sich, dass Sie nicht schlafen und selbst

entscheiden können, ob dieser erste Anstoß des Pendels zu einem Problem

/Ur Sie wird oder nicht. Dies ist die erste Bedingung, um die Situation un­

ter Kontrolle halten zu können. Sie sollten außerdem eine zweite Bedin­

gung erfüllen: Nehmen Sie sich vor, dem Pendel auszuweichen. Selbst ohne

zu wissen, was Sie erwartet, sollten Sie von vornherein darauf eingestellt

sein, das "Problem" als Kleinigkeit zu betrachten. Die Hauptsache ist, dass

Sie sich nicht selbst in die Sache hineinreiten. Reagieren Sie nicht aggres­

siv, seien Sie nicht abweisend, und lassen Sie sich vor allem nicht nervös

machen. Hören Sie sich einfach ruhig an, was man von Ihnen will. Es ist

ratsam, äußerlich zu nicken und zuzustimmen, aber dabei sollten Sie ein

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außenstehender Beobachter bleiben und nicht zum Teilnehmer werden.

Das ist die Rolle eines mitspielenden Zuschauers oder Trainers.

Abstand zu bewahren bedeutet in dieSem Fall ganz und gar nicht, unauf­

merksam zu sein. Im Gegenteil, die Kontrolle über die Situation zu be­

wahren bedeutet, seine Auhnerksamkeit und volle Geistesgegenwart zu be­

wahren. Abstand zu bewahren bedeutet, bewusst selbst die Spielregeln zu

bestimmen; somit liegt es an Ihnen, ob das Spiel zu einer Tragödie oder

einem leichten Singspiel wird. Nun, wie hätten Sie es gern? Wahrschein­

lich doch so, dass alles zu einer leichten und einfachen Lösung kommt.

Wenn Sie der Meinung sind, ständig auf schwierige Probleme zu stoßen,

mit denen Sie sich herumschlagen müssen, so seien Sie unbesorgt. Für je­

des schwierige Problem gibt es eine leichte Lösung. Die Lösung liegt auf

der Lebenslinie des "Singspiels". Für den Übergang auf diese Linie ist al­lein die Absicht erforderlich, sich vorzustellen, dass es so kommt.

Wenn Sie diese Technik anwenden, werden Sie angenehm überrascht sein.

Dabei kann es schier unglaubliche Resultate geben. Zumindest wird das

Problem sehr leicht gelöst werden - oder aber es löst sich in Wohlgefal­

len auf, oder andere werden es zu lösen haben. Denn auf der Lebenslinie

des "Singspiels" gibt es einfach keine ernsten Probleme. Sie mögen zwar

nicht Herr Ihrer äußeren Absicht sein, aber Sie können so handeln, dass

diese sich 1) nicht gegen Sie richtet und 2) Sie eine Chance erhalten, sie

dazu zu zwingen, in Ihrem Interesse tätig zu sein. Die Umstände können

sich unterschiedlich entwickeln, eventuell auch nicht zu Ihrem Nutzen.

Doch Ihre Aussichten auf einen erfolgreichen Ausgang haben sich enorm

verbessert. Vergessen Sie dabei nicht, sich dem Strom der Varianten an­

zuvertrauen. Wenn das Niveau der Einheit von Seele und Verstand in Ih­

rer spielerischen· Haltung dem Problem gegenüber hoch genug ist, �er­

den Sie verblüffende Ergebnisse erzielen, von denen Sie zuvor noch nicht

einmal zu träumen wagten.

Sie sind keine Marionette mehr. Ich sollte Sie jedoch vor der Versuchung

warnen, sich selbst für einen Puppenspieler zu halten. Wie Sie sich den-

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ken können, wäre das ein Verstoß gegen das Gleichgewicht, und Sie wür­

den bei den ersten Merkmalen von Großtuerei, Arroganz und Missach­

tung anderer Menschen (einen "Gott" gibt es nicht!) eins auf die Mütze

bekommen. Absolute Kontrolle über alles, was geschieht, können Sie nie­

mals erreichen, nicht einmal im Traum. Sie werden sich sicher erinnern:

Sie haben nur das Recht zu wählen, nicht das Recht zu ändern. Fühlen

Sie sich wie zu Hause, aber vergessen Sie nicht, dass Sie nur ein Gast sind.

Und denken Sie daran: Seien Sie authentisch, und handeln Sie vorbildlich.

Die «SingspieJ"-Einstellung zu Problemen bedeutet nicht Schlamperei und

Sorglosigkeit, sondern eine nüchterne Einschätzung der Wichtigkeit.

Es wäre falsch, Bewusstheit als das Streben nach Kontrolle über die Um­

welt zu interpretieren. Der Verstand ist es gewohnt, auf dem Versuch zu

bestehen, den Gang der Ereignisse zu ändern, mit anderen Worten, ge­

gen die Strömung anzukämpfen. Wenn Sie in den Zuschauerraum her­

abgestiegen sind, können Sie der Versuchung erliegen, das Drehbuch mit

Gewalt zu ändern und den Schauspielern Ihren Willen aufzudrängen.

Ein solches Verhalten hat nichts mit Transsurfing zu tun, da es sich aus­

schließlich auf die innere Absicht stützt, gegen die Strömung anzukämp­

fen. Sicher werden Sie sich auch noch daran erinnern, dass Sie sich mit

dem Strom der Varianten bewegen sollten. Bewusstheit bedeutet nicht

Kontrolle, sondern Beobachtung. Die Kontrolle ist nur darauf gerichtet,

sich nicht im Negativen abzustrampeln, sondern sich ein günstiges Dreh­

buch zu erstellen und es mit ganzem Herzen in sein Leben aufzunehmen.

Es geht nicht darum, der Welt sein eigenes Drehbuch aufzudrängen, son­

dern ihm die Möglichkeit der Realisierung zu gewähren. Sie werden auf­

hören, mit der Welt zu kiimpten, und werden sich gestatten zu wählen,

1;lIls Seele und Verstand zur Einheit gelangen.

Wir wollen uns an die Hausaufgaben erinnern, die in den vorigen Kapi­

leln gestellt wurden. Die Rollen des Bittstellers, des Empörten und des

K;impfers passen nicht zu uns. Welche Rolle sieht das Transsurfing fiir den

Iierrn seines eigenen Schicksals im Spiel mit der Bezeichnung Leben vor?

Mittlerweile sollte Ihnen klar sein, dass es die Rolle des AufSehers ist. Die

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Stufe Ihrer Bewusstheit im Wachzustand entscheidet darüber, wie sehr

Sie in der Lage sind, über Ihr eigenes Schicksal zu verfügen.

Die Rolle des beobachtenden Aufsehers ist außerdem viel interessanter als

die des Darstellers. Bekanntlich nehmen Vorgesetzte, Direktoren und an­

dere Leiter eine aktivere Position im Leben ein als einfache Akteure, und

das nicht nur, weil sie mehr Verantwortung tragen. Arbeiter der Führungs­

riege sind eher Aufseher als Pflichterfuller. Ihre Aufgabe verpflichtet sie,

"wachsamer" zu sein als die einfachen Arbeiter, die schlafen können und

gezwungen sind, ihre Pflichten zu erfullen. Wenn Sie die Position eines

Aufsehers einnehmen, werden Sie sofort eine Flut frischer Energie verspü­

ren, und Ihre Lebenskraft wird sich steigern, weil Sie nicht mehr bloß fru­

striert dem Willen eines anderen nachkommen, sondern sich Ihr eigenes

Schicksal schaffen. Die Verantwortung für das eigene Schicksal ist keine

Last, sondern Freiheit.

Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht nur durch seine höhere

Intelligenz, sondern auch durch seine höhere Stufe der Bewusstheit. Tie­

re leben in einer Art Dämmerzustand. Ihr Verhalten basiert auf stereoty­

pen, von der Natur vorgeschriebenen Drehbüchern und manifestiert sich

in Form von Instinkten und Reflexen. Tiere handeln, als würden sie nach

einem Drehbuch spielen, das nicht geändert werden darf. Der Mensch

ist in dieser Hinsicht "wachsamer". Sein Selbstverständnis ist natürlicher,

er hat ein klareres Bild seiner Stellung in dieser Welt. Dennoch ist das

Niveau der Bewusstheit. des Menschen immer noch sehr niedrig. Der

Mensch steht auf der Bühne des Lebens und spielt seine Rolle. Er ist völ­

lig in dieses Spiel absorbiert.

Das Geheimnis der so genannten schlauen Leute besteht in ihrer Be­

wusstheit. Die Klarheit des Verstands beruht auf der Stufe der Bewusst­

heit. Einige Menschen können klar denken und sich klar ausdrücken, bei

anderen herrscht nur Verwirrung im Kopf. Einerseits ein scharfer Ver­

stand und andererseits Stumpfsinnigkeit - das sind nicht etwa verschie­

dene Stufen der Intelligenz, sondern verschiedene Stufen der Bewusst-

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heit. Stumpfsinn ist eher eine psychologische Abwehr gegen unerwünsch­

te Informationen: "Ich will nichts wissen, lasst mich bloß in Ruhe!" Der

scharfe Verstand hingegen steht fur Offenheit, W issbegier und den Wunsch,

Informationen zu erhalten und zu verarbeiten: "Ich will alles wissen!"

Stumpfsinn ist manchmal auch eine Folge von Gehemmtheit. Solche und

ähnliche Blockaden können in der Kindheit entstanden sein, zum Bei­

spiel als Folge von Leistungsstress in der Schule oder anderem psycho­

logischem Druck.

Je fester wir im Wachzustand schlafen, desto größer sind unsere Fehler.

Die Fliege, die frontal gegen das Fenster fliegt, schläft ebenfalls fest. Die

totale Vertiefung in das Spiel verhindert eine breite, objektive Sicht der

Realität. Eine solche Fokussierung schränkt unsere Sichtweise ein und ver­

schaffi: uns nur Scheuklappen. Wer aus diesem Grund Fehler begeht, wun­

dert sich hinterher: 'Wo hatte ich nur meine Augen?" Es ist wie das Er­

wachen aus einer Illusion. Sogar am 1. April, wo man ja darauf gefasst sein

sollte, zum Narren gehalten zu werden, lassen sich dennoch viele auf die

Schippe nehmen. Na bitte, ist das etwa kein Wachtraum?

Unbewusstheit fängt damit an, dass ein Mensch sich scheut, der Realität

ins Auge zu blicken. Der Wunsch, der drohenden Realität zu entfliehen,

treibt den Strauß dazu, den Kopf in den Sand zu stecken. Beim Menschen

äußert sich die gleiche Haltung im Bestreben, sich von der Außenwelt ab­

zuschotten: "Ich sehe nichts, ich höre nichts, ich will nichts. Lasst mich

in Ruhe!" Da er keine Möglichkeit hat, seinen Kopf ganz unter der Bett­

decke zu vergraben und nur noch zu schlafen, strebt er gezwungenerma­

ßen danach, seine Wahrnehmung zu minimieren, indem er seine Bewusst­

heit herunterschraubt. Zum Beispiel bemüht sich eine nicht aggressive,

harmlose Person, dem unvermeidlichen Schlag zu entgehen. Sie kann den

Schlag aber nicht abwehren, weil ihr Bewusstsein von Angst blockiert und

ihre Reaktion sehr langsam ist - als hätte sie einen Schleier vor Augen.

Wut bedeckt das Bewusstsein gleichermaßen: Der Mensch ist völlig ins

Spiel absorbiert und sieht oder hört nichts um sich herum. Daher auch

der Ausdruck "blinde Wut".

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Angst und Wut sind extreme Erscheinungsformen der Unbewusstheit.

Die Pendel versuchen, unsere Wachsamkeit auf Schritt und Tritt einzu­

schläfern. Werbung zum Beispiel hat eine zombisierende Wirkung und

nutzt die Tatsache aus, dass die( Menschen den größten Teil der Zeit in

einem Dämmerzustand verbringen. Bewusstheit im Sinne einer deutli­

chen Wahrnehmung der umgebenden Realität tritt nur selten auf, näm­

lich dann, wenn umständehalber Adrenalin ins Blut strömt. Deshalb ist

es so schwer, so einfache Dinge zu tun wie im Traum aufzuwachen und

sich zu sagen: "Menschenskind, jetzt hab ich mich aber genug zum Nar­

ren halten lassen! Das ist alles nur ein Traum; aber es ist mein Traum,

und deshalb habe darin ich das Sagen, nicht ihr."

Ein solches Selbstbewusstsein kann auch dabei helfen, intuitive Informa­

tionen aus dem Unterbewusstsein anzuzapfen. Das kann man tun, wenn

man sich beim Gedanken ertappt: "Warum wollte ich das nur plötzlich

tun?" Die Stimme der Seele ist nicht laut, sie ist kaum zu hören. Der

Verstand entgegnet laut: "Ruhig, ruhig! Ich weiß selber, was ich will und

was ich zu tun habe!" Man sollte es sich zur Gewohnheit machen, stän­

dig auf das "Rauschen der Morgensterne" zu lauschen. Im Dämmerzustand

ist es unmöglich, sich rechtzeitig daran zu erinnern, dass man darauf hö­

ren sollte, was einem die innere Stimme sagt. Selbst wenn Sie morgens

den festen Entschluss fassen, auf die Stimme Ihrer Seele zu hören, kön­

nen Sie sich nicht daran erinnern, wenn Sie mit offenen Augen schlafen.

W ie wir also gesehen haben, erweckt eine Einheit von Seele und Verstand

die innere Absicht, und Wachsamkeit gibt uns die Möglichkeit, diese un­

seren Interessen dienen zu lassen. Im Traum lässt sich die Einheit von

Seele und Verstand deshalb so leicht erreichen, weil die Seele von der au­

toritären Herrschaft des Verstandes frei ist. Im bewussten Traum gibt es

zwar eine gewisse Kontrolle, aber sie richtet sich nur auf die Korrektur

des Drehbuchs. Alles andere, selbst wenn es den Rahmen des gesunden

Menschenverstandes sprengt, wird zugelassen. Der Verstand ist bereit, im

Traum alle möglichen Wunder zu akzeptieren. In dem Andersen-Mär­

chen "Das Feuerzeug" gibt es eine Geschichte, die dies illustriert. Eine

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Prinzessin war davon überzeugt, im Traum eingewilligt zu haben, mit ei­nem Soldaten auf dem Dach spazieren zu gehen. Ebenso lässt auch der Verstand im Traum alles Mögliche zu, in der Realität jedoch klammert er sich krampfhaft an seine gewohnte Weltanschauung.

Es wird uns nicht ohne weiteres gelingen, jenseits der Grenzen des ge­sunden Menschenverstandes die Einheit von Seele und Verstand zu er­reichen. Der gesunde Menschenverstand ist unser lebenslänglicher Käfig, und aus ihm auszubrechen ist alles andere als leicht. Der Mensch kann sich für mystische Lehren begeistern, in den Wolken schweben, an Un­glaubliches glauben ... Aber in diesem Glauben gibt es immer noch Platz fur Zweifel. Der Verstand mag uns etwas vormachen, doch im Innern weiß er, dass Äpfel doch zu Boden fallen. Deshalb ist es so schwierig, die äußere Absicht völlig unter Kontrolle zu bekommen. Dennoch kön­nen Sie sich selbst davon überzeugen, dass eine wachsame Bewusstheit Ihre Chancen hierfür beträchtlich erhöht.

Maximale Bewusstheit können Sie unter der Bedingung erreichen, dass der Aufseher in Ihrem Bewusstsein ständig zugegen ist. Er bewertet ob­jektiv, in wessen Interesse das Spiel abläuft und passt darauf auf, dass Sie nicht wie eine Marionette in das Spiel hineingezogen werden. Sie sollten sich in jeder Minute daran erinnern: "Schlafe ich oder nicht?" Sie kön­nen sich durchaus mit bewusstem Träumen beschäftigen, wenn Sie kei­ne Angst davor haben. Aber jeder Traum vergeht, und dann kehren Sie in die Realität des Alltags zurück. V ielleicht ist es ja besser, sich mit be­wusstem Leben zu beschäftigen? Wie Sie sehen, ermöglicht Ihnen diese Alternative, eine Schicht der Welt nach Ihrem eigenen Geschmack ein­zurichten. Sie haben die Wahl.

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-e-

DIE REINIGUNG DER ABSICHT

Die äußere Absicht ist eine unfassbare, riesengroße Kraft. Gleichzeitig

haben Sie gesehen, wie schwankend und flüchtig sie sich gebärdet. Sie

bedeutet Kontrolle und gleichzeitig Verzicht auf Kontrolle; der Wille zu

handeln und der Verzicht darauf, Druck auszuüben; die Entschlossen­

heit zu haben und der Verzicht auf leidenschaftliches Streben. Für den

Verstand ist das alles neu und ungewöhnlich. Der Mensch ist es gewohnt,

kraft der inneren Absicht Dinge anzustreben. Wir wirken unmittelbar

und direkt auf die Welt ein, und diese reagiert sofort. Alles ist einfach

und klar. Doch die Welt gibt nicht so leicht nach; wir müssen beharr­

lich rur unsere Ziele kämpfen und sie durchsetzen. Hier jedoch wird vor­

geschlagen, sich des aktiven Kampfes zu enthalten; angeblich soll uns die

Welt selbst entgegenkommen. Eine solche außergewöhnliche Vorgehens­

weise treibt den Verstand natürlich in eine Sackgasse.

Wie lassen sich die Entschlossenheit zu haben und der Verzicht auf di­

rekte Einflussnahme miteinander vereinbaren? Wie kann man ein solches

Gleichgewicht erreichen? Die Antwort bietet sich von selbst an: Man

muss das Gleichgewicht der Absicht beachten. Das bedeutet zu wollen,

ohne begierig zu sein; Sorge zu tragen, ohne beunruhigt zu sein; zu stre­

ben, ohne begeistert zu sein; zu handeln, ohne zu beharren. Das Gleich­

gewicht wird durch Wichtigkeitspotenziale gestört. Sie wissen ja: Je wich­

tiger Ihnen ein Ziel ist, desto schwerer ist es zu erreichen.

Die Formel: "Wenn du einen eisernen Willen hast, wirst du dein Ziel

mit Sicherheit erreichen" wird genau die gegenteilige Wirkung haben,

wenn man einfach nur panisch will und krampfhaft bestrebt ist, sein

Ziel zu erreichen. Die Panik kommt dadurch zustande, dass es am fe­

sten Glauben mangelt, dass der Wunsch erfüllt werden wird. Verglei­

chen Sie mal die folgenden beiden Haltungen: 1 )"leh will mein Ziel

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unbedingt erreichen. Ich muss es schaffen, geschehe, was da wolle. Das ist für mich eine Existenzfrage. Ich werde mich mit aller Kraft bemü­hen." 2) "Gut, ich habe mich entschieden, dass ich mein Ziel erreiche. Ich will es ja auch. Was ist das Problem? Ich werde es schaffen, und damit hat sich's." Es ist nicht schwer zu erraten, welche Haltung zum Erfolg führt.

Der Wunsch unterscheidet sich ferner dadurch von der Absicht, dass er die Wahrscheinlichkeit der Nichterfüllung nicht ausschließt. Wenn wir uns etwas wünschen, was schwer zu erreichen ist, dann ist unser Wunsch umso größer. Ein Wunsch erzeugt immer ein Überschusspotenzial. Der Wunsch an sich ist bereits per definitionem das Potenzial. Es herrscht ein Mangel an etwas, aber die gedankliche Energie ist darauf gerichtet, dieses Etwas zu bekommen. Die Absicht hingegen glaubt nicht und wünscht nicht, sie handelt einfach.

Die reine Absicht erschafft niemals ein Überschusspotenzial. Sie geht da­von aus, dass bereits alles entschieden ist: Ich habe beschlossen, dass es so sein wird, und das ist schon fast so gut wie die Umsetzung. Dies ist das nüchterne Bewusstsein darüber, dass es so sein wird. Angenommen, ich will zum Kiosk gehen und mir eine Zeitung kaufen. Hierbei kommt kein Wunsch zum Tragen, denn den gab es nur bis zu dem Zeitpunkt, als ich meinen Entschluss fasste. Die Wahrscheinlichkeit der Nichterfül­lung des Wunsches ist äußerst gering, und selbst dann wäre es auch nicht schlimm. Folglich ist hier die Absicht völlig vom Wunsch und somit vom Überschusspotenzial gereinigt.

Die geistige Energie des Wunsches ist auf das Ziel gerichtet und die der Absicht auf den Vorgang der Errungenschaft. Wenn jemand etwas will, ruft er damit eine Schwankung im Energiefeld der Umwelt hervor, wo­durch die Nivellierungskräfte aktiviert werden. Geht er aber einfach zum Kiosk, um sich seine Zeitung zu kaufen, gibt es keinerlei Störung im energetischen Gleichgewicht.

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Auf die Lebenslinien wirkt sich ein Wunsch wie folgt aus: Ich will etwas be­kommen, aber ich fUrchte, dass ich es nicht bekommen werde. Also den­ke ich an Misserfolg (die ErfUllung des Wunsches ist ja wichtig fUr mich!) und strahle Energie auf der Frequenz der Linie des Misserfolgs aus. Die Ab­sicht fungiert auf entgegengesetzte Weise: Ich weiß, dass ich mein Ziel er­reichen werde. Für mich ist die Frage schon entschieden, und so strahle ich Energie auf der Frequenz jener Linien aus, wo ich bereits habe, was ich will.

Es gibt also zwei störende Überschuss potenziale beim Erreichen des Ziels: den Wunsch und den Glauben. Genauer gesagt, das leidenschaftliche Ver­langen, um jeden Preis das Ziel zu erreichen, und der Kampf mit den Zweifeln an der Möglichkeit des Erfolges. Je stärker das Verlangen nach dem Ziel, desto größer die Zweifel am erfolgreichen Ausgang. Die Zwei­fel erhöhen ihrerseits den Wert des Wunschobjekts. Wir haben bereits festgestellt, dass der Wunsch nicht hilfreich ist, sondern nur stört. Das

Geheimnis zur Erfüllung des Wunsches besteht darin, dass man sich von

ihm trennen und ihn mit der Absicht ersetzen sollte, das heißt mit der

Entschlossenheit, zu haben und zu handeln.

Aber die Wichtigkeit des Ziels bewirkt ihrerseits ein emsiges Bestreben, das Ziel zu erreichen, indem man mit der inneren Absicht auf die Welt einwirkt. Der Verstand akzeptiert die Absicht und wirft sich, ohne groß nachzudenken, ins Kampfgetümmel. Gerade der Gedanke der Wichtig­keit zwingt den Verstand, gewohnheitsmäßig Druck auf die Welt auszu­üben. Um sich der äußeren Absicht zu nähern, muss man den Wichtig­keitspegel senken. Die äußere Absicht hat mit der inneren nichts gemein in Bezug auf deren Bestreben, auf die Umgebung einzuwirken.

Man sollte nicht versuchen, die äußere Absicht mithilfe der inneren Ab­sicht zu erlangen, wie stark diese auch sein mag. Die äußere Absicht heißt unter anderem auch deshalb so, weil sie sich außerhalb von uns befin­det. Was hat dieser Begriff dann letztlich zu bedeuten? Nun, ich habe keinen anderen Begriff dafUr, und ich schäme mich auch nicht, dies ein­zugestehen. Es ist sehr schwer, im Rahmen von verstandesmäßigen De-

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linitionen darüber zu sprechen. Wir alle können nur Zeugen einiger Er­scheinungsformen der äußeren Absicht sein. Sie tritt in dem Moment auf den Plan, wenn sich eine Einheit von Seele und Verstand bildet. Kaum ist diese Bedingung erfullt, entsteht eine Art Resonanz zwischen der Aus­strahlung der geistigen Energie und jener äußeren Kraft, die uns ergreift und zum entsprechenden Sektor trägt.

Die äußere Absicht ist die treibende Kraft des Transsurfings, die den Über­gang auf andere Lebenslinien oder, mit anderen Worten, die Bewegung der materiellen Realisierung zu den Sektoren im Variantenraum bewirkt. Warum existiert diese Kraft, und woher kommt sie? Diese Frage zu stel­len ist genauso sinnlos, wie zu fragen, warum es Gott gibt, oder beurtei­len zu wollen, ob es zwischen Gott und der äußeren Absicht eine Verbin­dung gibt. Niemand kann dies wissen. Für uns ist wichtig, dass diese Kraft existiert, und wir können uns nur über die Möglichkeit freuen, sie anwen­den zu können, genauso wie wir uns über die Sonne freuen.

Die äußere Absicht bezeichnet die Möglichkeit der Verschiebung Ihrer Reali­

tät zu anderen Sektoren des Varian tenra ums. Entsprechend bezeichnet die Schwerkraft die Möglichkeit, vom Dach zu fallen. Solange Sie auf dem Dach stehen, passiert nichts, ungeachtet der Schwerkraft. Aber kaum machen Sie einen falschen Schritt, kaum begeben Sie sich unter den Einfluss der Schwer­kraft, werden Sie von dieser gepackt und in die Tiefe gerissen.

Um sich unter den Einfluss der äußeren Absicht zu begeben, muss man nach der Einheit von Seele und Verstand streben. Solange die Wichtig­keit dabei vorherrschend ist, kann das nicht klappen. Wichtignahme bewirkt Zweifel und stellt ein Hindernis auf dem Weg zur Einheit dar. Der Verstand will, aber die Seele widersetzt sich. Die Seele ist bestrebt, doch der Verstand zweifelt und lässt es nicht zu. Der Verstand lässt uns gegen die Scheibe anrennen, doch die Seele sieht den offenen Spalt. Die Seele bittet um das, was sie wirklich von ganzem Herzen will, doch die Wichtignahme hält die Vernunft in den Fangmaschen des gesun­den Menschenverstands fest. Schließlich wird eine Einheit erreicht, und

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zwar in der Ablehnung von etwas, und dann ist die äußere Absicht dar­auf aus, uns eine nutzlose Ware anzudrehen. Die Nichtübereinstimmung der Bestrebungen von Seele und Verstand is� darauf zurückzufuhren, dass der Verstand sich unter dem Einfluss von Vorurteilen und falschen Zielen befindet, die ihm von den Pendeln aufgedrängt wurden. Die Pendel zie­hen uns dann am Faden der Wichtigkeit in die von ihnen gewünschte Richtung.

Das wäre also die zweite notwendige Voraussetzung fur die Beherrschung der äußeren Absicht: die Senkung des Wichtigkeitspegels und der Ver­

zicht auf den Wunsch, sein Ziel zu erreichen. Das klingt natürlich para­dox: Um an ein Ziel zu gelangen, muss man dem Wunsch entsagen, es zu erreichen. Wir verstehen alles, was sich auf die innere Absicht bezieht, da wir gewohnt sind, nur in diesem engen Rahmen zu handeln. Wir ha­ben die Absicht als die Entschlossenheit definiert, zu haben und zu han­deln. Der Unterschied zwischen äußerer und innerer Absicht ist aus dem ersten und zweiten Teil dieser Definition zu ersehen. Während die inne­

re Absicht die Entschlossenheit zu handeln ist, ist die äußere Absicht

eher durch die Entschlossenheit zu haben gekennzeichnet. Sie haben die Entschlossenheit zu fallen: Laufen Sie los, und stürzen Sie sich der Län­ge nach zu Boden. Sie haben die Entschlossenheit, am Boden zu liegen: Lassen Sie los und ergeben Sie sich der Schwerkraft.

Der Vorgang, die Absicht vom Wunsch zu reinigen, lässt sich nach folgen­dem Algorithmus durchfuhren: Sie denken daran, Ihr Ziel zu erreichen. Sobald Zweifel in Ihnen auftauchen, bedeutet dies, dass Sie einen Wunsch haben. Sie beruhigen sich damit, dass Sie ja über die notwendigen Eigenschaf­ten und Fähigkeiten verfugen, um das Ziel zu erreichen. Auch dies zeigt, dass Sie einen Wunsch haben. Sie glauben daran, dass Sie das Ziel errei­chen - auch hierin kommt Ihr Wunsch zum Vorschein. Es gilt, zu wollen und zu handeln, ohne zu wünschen. Die Absicht, die Hand zu heben und sich den Nacken zu kraulen, ist ein Beispiel fur eine Absicht, die vom Übers­chusspotenzial gereinigt ist. Sie sollten keine Wünsche haben, sondern eine reine Absicht. Dafur ist es notwendig, die interne und externe Wichtigkeit

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herabzusetzen. Um die Wichtigkeit herabzusetzen, gibt es ein ebenso ein­

faches wie wirksames Mittel: sich von vornherein mit einem Misserfolg ab­

zufinden. Ohne das zu tun, können Sie dem Wunsch nicht entgehen.

Indem Sie die Absicht vom Wunsch reinigen, sollten Sie nicht die Ab­

sicht selbst verlieren. Nehmen Sie sich vor, das Ziel anzustreben und im

Voraus mit einem Misserfolg zu rechnen. Spielen Sie das Szenario des

Misserfolgs mehrmals in Gedanken durch, und überlegen Sie sich, was

Sie in diesem Falle tun werden. Finden Sie alternative Wege, sichern Sie

sich ab. Das Leben wird ja damit nicht enden.

Man braucht aber nicht immer wieder zum Szenario des Misserfolgs zu­

rückzukehren. Das ist ein einmaliger Akt, der Sie von dem Drang be­

freit, das Ziel genau so zu erreichen, wie Sie es sich vorgenommen ha­

ben. In Wahrheit können Sie ja nicht wissen, auf welchem Wege Sie zum

Ziel kommen. Wir werden auf diese Frage noch zurückkommen.

Wenn Sie sich mit einem möglichen Misserfolg abgefunden haben, den­

ken Sie nicht mehr an Sieg oder Niederlage, sondern gehen einfach auf

das Ziellos. Gehen Sie so auf das Ziel los wie zum Kiosk für den Zei­

tungskauf. Sie haben den Erfolg so gut wie in der Tasche, und sollten

Sie dennoch nicht ans Ziel gelangen, so werden Sie dem nicht nachtrau­

ern. Einmal hat es nicht geklappt, dafür wird es ein andermal klappen,

solange Sie sich wegen des Misserfolgs nicht zu Tode grämen.

Sich der äußeren Absicht zu ergeben bedeutet ganz und gar nicht, sich von

der inneren Absicht loszusagen und Däumchen drehend darauf zu warten,

dass sich die Einheit von Seele und Verstand einstellen möge. Niemand hin­

dert Sie daran, auf normale Weise nach dem Ziel zu streben. Der Verzicht

auf Wunsch und Wichtignahme hat auch auf das Ergebnis der Wirkungs­

weise der inneren Absicht einen ausgesprochen segensreichen Einfluss, und

darüber hinaus haben Sie nun die Möglichkeit, die ungleich mächtigere

Kraft der äußeren Absicht auf Ihre Seite zu ziehen. So werden Sie in der

Lage sein, Dinge zu erreichen, die Ihnen früher unerreichbar erschienen.

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ZUSAMMENFASSUNG

• Im bewussten Traum kann der Verstand das Szenario und das Dreh­

buch bestimmen.

• Ein Traum ist eine virtuelle Reise der Seele durch den Raum der Varian­

ten.

• Man sollte Träume nicht als wegweisende Zeichen interpretieren.

• Wenn die Seele in einen verwirklichten Sektor des Variantenraumes fliegt,

kann sie nicht mehr zurückkehren.

• Was realisiert wird, ist nicht der Wunsch, sondern die Absicht - die Ent­

schlossenheit, zu haben und zu handeln.

• Der Wunsch ist die Konzentration der Aufmerksamkeit auf ein Ziel.

• Die innere Absicht ist die Konzentration der Aufinerksamkeit auf den

Vorgang der Bewegung zum Ziel hin.

• Die äußere Absicht ist die Konzentration der Aufmerksamkeit darauf,

wie das Ziel realisiert wird.

• Durch die innere Absicht erreichen wir ein Ziel, durch die äußere Ab­

sicht kommt das Ziel zu uns.

• Die innere Absicht zielt direkt darauf ab, auf die Umwelt einzuwirken.

• Die äußere Absicht gibt grünes Licht fiir die selbstständige Realisierung

des Ziels.

• Die naturwissenschaftlichen Gesetze gelten nur in einem separaten Sek­

tor des Varian tenra um es.

• Das Wirken der äußeren Absicht ist eine Bewegung zu verschiedenen

Ra um sektoren.

• Die äußere Absicht ist die Einheit von Seele und Verstand.

• Die Phantasie nimmt am Traum nur als Ideengenerator teil.

• Seele und Verstand stimmen in Bezug auf negative Erwartungen über­

ein. Daher werden diese leicht realisiert.

• Träume finden in der Realität zu einem gewissen Grad ihre Fortsetzung

im Wachbewusstsein.

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• Um die ä'ußere Absicht unter Kontrolle zu bekommen, muss man auf­wachen.

• Solange wir die Realität nicht verstehen, haben wir sie nicht im GrifI Sie ''geschieht'' einFach.

• Man sollte an jedem Bühnenspiel mit einem gewissen Abstand teilneh-men, wie ein mitspielender Zuschauer.

• Bewusstheit wird durch Abstand vom Bühnenspiel erreicht.

• Abstand bedeutet volle AufInerksamkeit und Klarheit der Gedanken.

• Bewusstheit ist nicht Kontrolle, sondern Beobachtung.

• Die Kontrolle sollte nur darauf gerichtet sein, das erwünschte Drehbuch im Leben zuzulassen.

• Um das erforderliche Drehbuch zu wählen, sollte man sich vorstellen, dass es genau so geschehen wird.

• Die innere Absicht ist die Entschlossenheit zu handeln.

• Die äußere Absicht ist die Entschlossenheit zu haben.

• Die ä'ußere Absicht ist die treibende Kraft des Transsurfings.

• Um eine Überbewertung des Ziels zu vermeiden, sollte man sich von vornherein mit der Möglichkeit eines Misserfolgs abfinden.

• Sobald der Misserfolg mit einkalkuliert ist, sollten Sie nicht mehr über­legen, sondern einFach handeln.

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KAPITEL 2:

DIAS

Warum gehen Wünsche nicht in Erfüllung? Warum

werden Träume nicht wahr? Um einen Wunsch in der

Realität zu verwirklichen, muss man wissen, wie man

eine "Bestellung" aufgibt. In diesem Kapitel bekom­

men Sie konkrete praktische Empfehlungen zur Tech­

nik der Realisierung einer Bestellung. Dies sind die er­

sten Schritte des Magiers.

Sie verdienen das Allerbeste.

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ILLUSIONEN

Transsurfing steht der Deutung von Illusionen als Phantasiegebilde sehr

skeptisch gegenüber. Es heißt, Illusionen seien Träume, Halluzinationen

oder inadäquate Wahrnehmungen der Realität. Manche sagen sogar, die

Realität selbst sei eine Illusion. Abgesehen einmal von der inadäquaten

Wahrnehmung der Realität, ist die Sicht einer anderen Realität durchaus

kein Phantasiegebilde. Träume und Halluzinationen sind, grob gesagt,

Reisen der Seele durch den Variantenraum. Eine illusorische Wahrneh­

mung der Realität ist keine Einbildung, sondern eine Wahrnehmung von

Sektoren, die nicht materiell verwirklicht sind. Und die Welt selbst ist

keine Illusion. Wer lachend behauptet, alles, was er wahrnehme, sei nichts

weiter als Illusion, ist allzu eingebildet.

Woher ni�mt der Mensch eigentlich das Recht zu behaupten, er sei in

der Lage, alles zu verstehen? Eigentlich ist sein Einblick recht beschränkt;

er kann lediglich bestimmte Erscheinungsformen dieser Welt verstehen

und ein paar Gesetzmäßigkeiten erkennen. Bestimmte Phänomene der

Realität lassen sich nicht vernünftig erklären. Einerseits anerkennt der

Mensch hier seine Unfähigkeit, eine Erklärung zu finden, und teilt das

Phänomen der Illusion zu, doch andererseits übertreibt er die Fähigkei­

ten seines Verstandes, indem er behauptet, der Verstand selber habe sich

das Phänomen vorgestellt und so eine Illusion erzeugt.

Wer unter der Einwirkung von starken Drogen oder Alkohol steht, verliert,

ähnlich wie im Traum, die Kontrolle über sein Bewusstsein, und folglich

passt sich sein Unterbewusstsein an unrealisierte Regionen im Varianten­

raum an. Der Körper befindet sich in einem Sektor der materiellen Reali­

sierung, das heißt in unserer materiellen Welt, doch die Wahrnehmung

durchstreift einen anderen, virtuellen Sektor. In einem solchen Zustand

kann der Betreffende durch ihm bekannte Straßen mit gewöhnlichen

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Häusern gehen, aber seine Wahrnehmung ist verändert. Die Menschen und die Umgebung, alles sieht irgendwie ganz anders aus. Das Bühnenbild hat sich verändert - es ist halb Traum, halb Realität.

Auch Menschen mit psychischen Störungen befinden sich zwar mit ihrem Körper in einem Sektor der materiellen Realisierung, nehmen aber einen anderen, unrealisierten Sektor wahr. Ihre Wahrnehmung ist auf einen be­stimmten Sektor im Variantenraum abgestimmt, wo nicht nur die Bühnen­bilder anders sein können, sondern auch das Drehbuch und die Rollenver­teilung. Psychisch anormale Menschen sind im herkömmlichen Sinne überhaupt nicht krank. Sie stellen sich Napoleon und andere Persönlich­keiten nicht etwa vor. Sie nehmen diese Variante tatsächlich wahr und se­hen sie im Variantenraum. Es gibt dort alle erdenklichen Varianten, aber der Mensch wählt diejenige, die seiner Seele am meisten zusagt. Wenn der Konflikt zwischen Seele und Verstand ein solches Ausmaß annimmt, dass die Seele nicht mehr in der Lage ist, die grausame Wirklichkeit zu ertragen, verlegt sich die Abstimmung der Wahrnehmung auf einen virtuellen, un­realisierten Sektor, während der Mensch weiter im materiellen Sektor lebt.

Ein Psychiater hat von einer Frau berichtet, deren Wunsch, einen idea­len Mann und ideale Kinder zu haben, auf krankhafte Weise übersteigert war. Im Jargon des Transsurfings ausgedrückt, war der armen Frau die Familie übermäßig wichtig. Im Endeffekt heiratete sie einen Mann, der sie grausam verhöhnte. Kinder haben konnte sie keine. Das reale Leben wurde fur sie unerträglich, und bald wurde sie in eine psychiatrische An­stalt eingewiesen. Den Sektor der materiellen Realisierung nahm sie nicht mehr wahr. Mit ihrem Körper befand sie sich in der materiellen Welt, doch ihre Wahrnehmung war auf den Sektor gerichtet, wo sie die Frau eines englischen Lords war, Kinder hatte und ein glückliches Leben fuhr­te. Äußerlich gesehen, lebte sie in dieser Welt, doch ihre Wahrnehmung hatte sich auf einen virtuellen Sektor verlagert.

Solche Patientinnen versucht man zu behandeln, aber viele von ihnen sind gerade in dem Zustand glücklich, wo die Illusionen um vieles ange-

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nehmer sind als die Realität. In Wahrheit handelt es sich dabei gar nicht um Illusionen, sondern um unrealisierte Varianten, die genauso existie­ren wie der materielle Sektor.

Warum materialisiert sich der virtuelle Sektor eines Geisteskranken nicht? Wie gesagt, eine Variante wird dann realisiert, wenn durch die Gedan­ken des Menschen in vollständiger Einheit von Seele und Verstand Ener­gie moduliert wird. Offenbar wurde die Einheit in diesem Falle nicht erreicht. Oder der Abstand zwischen dem materiellen und dem virtu­ellen Sektor ist zu groß und erfordert daher sehr viel Energie zur Rea­lisierung. Beispielsweise wäre ein neuer Napoleon in unserer Zeit ein zu außergewöhnlicher Fall, und daher befindet er sich außerhalb des Variantenstroms. Vielleicht gibt es auch noch andere Gründe, die wir nicht kennen.

Der Mensch kann nicht nur eine andere Realität sehen, er kann auch die Realität in verzerrter Form wahrnehmen. Die Wahrnehmung des Men­schen hängt stark davon ab, welche Informationen ihm als Kind gegeben wurden. Hier lässt sich das bekannte Experiment mit den zwei Kätzchen als Beispiel anruhren. Eines von ihnen wuchs von Geburt an in einer Um­gebung auf, wo es keine senkrechten Gegenstände gab, das andere in ei­ner Umgebung, wo es keine waagrechten Gegenstände gab. Nach einiger Zeit ließ man die beiden in ein gewöhnliches Zimmer. Das erste rannte ständig gegen Stuhlbeine - senkrechte Linien existierten rur es nicht. Das zweite hingegen konnte keine waagrechten Linien erkennen und purzelte die Stufen herab.

Natürlich ist der Verstand in der Lage, sich Dinge vorzustellen und zu phantasieren, aber nur im engen Rahmen seiner vorangegangenen Erfah­rung. Der Verstand kann aus alten Steinen ein neues Haus erbauen. Wo verläuft nun die Grenze zwischen Einbildung und der Wahrnehmung ei­ner anderen Realität? Diese Grenze ist nicht klar umrissen, aber rur un­sere Ziele ist das unerheblich. Bedeutend ist nur, auf welche Weise die inneren Überzeugungen die Wahrnehmung der Realität beeinflussen und

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wie dies im Leben des Menschen zum Tragen kommt. Sie werden erken­

nen, was der verzerrten Wahrnehmung der Realität zugrunde liegt und

welch starken Einfluss solche Verzerrung auf die Wirklichkeit hat.

DIE VERZERRUNG DER REALITÄT

Der Mensch kann seine Umwelt nicht völlig objektiv wahrnehmen. Es

ist so ähnlich, als wenn Sie ein Dia in einen Projektor stecken und das

Bild auf der Leinwand sehen. Gewöhnliches, gleichmäßiges Licht, das

durch die Folie fällt, verwandelt sich in ein Bild. Unsere Wahrnehmung

steht hierbei für die Leinwand, das Licht ist die Umwelt und das Dia un­

sere Weltanschauung, das heißt unser Weltbild.

Die Vorstellung des Menschen von sich selbst und seiner Umwelt ist oft

weit von der Wahrheit entfernt. Für diese Verzerrung sind unsere Dias verant­

wortlich. Zum Beispiel mögen gewisse persönliche Mängel Ihnen zu schaf­

fen machen, und Sie erfahren dadurch ein Gefühl der Unvollkommenheit

- auch anderen scheinen diese Eigenschaften ja nicht zu gefallen. Wenn Sie

dann mit Menschen Umgang haben, schieben Sie Ihr Dia des Minderwer­

tigkeitskomplexes in den Projektor und sehen alles in einem verzerrten Licht.

Angenommen, momentan stört es Sie, wie Sie gekleidet sind. Sie haben

sogar den Eindruck, dass andere Sie mit einem spöttischen Lächeln oder

mit Verachtung betrachten. In den Köpfen Ihrer Mitmenschen jedoch

gibt es gar keine solchen Gedanken. Diese Gedanken sind nur in Ihrem

Kopf gegenwärtig - in Form des Dias, das die Wirklichkeit verzerrt. In

der Regel ist der Mensch zu neunzig Prozent in Gedanken mit sich selbst

beschäftigt - genauso wie Sie selbst. Selbst wenn Sie zu einem Vors te 1-

lungsgespräch gehen, können Sie sicher sein, dass der Interviewer haupt­

sächlich darauf bedacht ist, wie gut er seine eigene Rolle spielt.

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Dias fuhren zu Verzerrungen Ihrer Vorstellungen darüber, was andere Leu­

te über Sie denken. Ein Dia ist ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Das

Dia existiert in Ihrem Kopf, nicht in den Köpfen anderer. Sie mögen sich

beispielsweise fur nicht besonders attraktiv halten. Wenn Sie das nicht

sehr beunruhigt, kommt keine Verzerrung zustande. Alles ist, wie es ist.

Aber es geht nicht einmal darum, was Sie über sich selbst denken, son­

dern welchen Einfluss das Dia auf Ihr Leben hat. Wenn Sie Ihr Aussehen

beunruhigt, schaffen Sie in Ihrem Kopf ein Dia: "Ich bin nicht schön."

Sie sehen dann Ihre Umwelt durch dieses Dia hindurch, wie durch einen

Filter. Dies ist ein Dia, weil es nur in Ihren Gedanken besteht.

Für die meisten Menschen ist Ihr Aussehen nicht so wichtig, dass sie es

bewerten, das heißt ihm besondere Bedeutung verleihen würden. Nur fur

potenzielle Partner ist dies der Fall, und das ist nur ein sehr geringer Pro­

zentsatz der Menschen. Dem Rest der Leute ist Ihr Aussehen egal. Sie

glauben das nicht? Fragen Sie den maßgeblichen Schiedsrichter in dieser

Angelegenheit - sich selber: Wie sehr kümmert Sie das Aussehen von

Leuten, die nicht zum Kreise Ihrer potenziellen Partner oder Konkurren­

ten gehören? Höchstwahrscheinlich haben Sie nicht einmal über die Fra­

ge nachgedacht, ob der oder die Betreffende attraktiv ist oder nicht. Ge­

nauso wenig (oder überhaupt nicht) scheren sich Ihre Mitmenschen um

Ihr Aussehen. Seien Sie überzeugt, dass dem auch so ist, wenn Sie sich

selbst fur abnorm halten. Ein Schönheitsfehler oder sogar eine Missge­

staltung fällt einem nur beim ersten Treffen auf, später beachtet man so

Ltwas gar nicht mehr.

Nehmen wir also an, Sie hätten sich ein Dia mit Ihrem unattraktiven

Aussehen in den Kopf gesetzt. Alles, was von den anderen Leuten kommt

- Blicke, Gesten, Mimik oder Worte - nehmen Sie durch Ihr Dia wahr.

Was werden Sie nun sehen? Ein freundliches Lächeln verwandelt sich in

ein spöttisches Lächeln, ein frohes Lachen in einen schadenfrohen Witz

über Sie. Jemand tuschelt leise - natürlich, es wird über sie getratscht. Je­

mand blickt Sie flüchtig an - nein, er hat Sie schief angeschaut. Jemand

verzieht das Gesicht, weil er Bauchschmerzen hat - 0 Gott, natürlich, er

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hat an Sie gedacht! Selbst Komplimente sind eigentlich höhnisch gemeint.

Eigentlich jedoch hatten die anderen nichts dergleichen im Sinn. Alles

hat sich nur in Ihrem Kopf abgespielt. Dies ist Ihr Dia.

Diese Gedanken kommen in einem Verhalten zum Ausdruck, das Sie tat­

sächlich unattraktiv macht. Sie wissen nicht, wohin mit Ihren Händen,

und fingern ungelenk an Ihrer Kleidung und anderen Objekten herum.

Ihr Gesicht verzerrt sich zu einer verspannten Grimasse, alle klugen Ge­

danken verflüchtigen sich irgendwie, und Ihr Minderwertigkeitskomplex

wird seine unumschränkte Herrschaft antreten. Im Endeffekt wird sich

das Dia, das in Ihrer Einbildung sitzt, tatsächlich verwirklichen.

Dias entfalten ihren Einfluss auf zweifache Weise. Erstens verzerren sie die

Vorstellung des Menschen von seiner Stellung in dieser Welt und seiner

Beziehung zur Umwelt. Und zweitens verzerren sie seine Vorstellung von

der Außenwelt. Insbesondere hat jeder die Neigung, die Eigenschaften sei­

nes eigenen Dias auf seine Mitmenschen zu projizieren. Beispielsweise kann

es sein, dass jemand bestimmte angeborene Charaktereigenschaften an sich

selbst nicht mag. Er ist bestrebt, sie soweit wie möglich vor sich zu ver­

bergen, sodass er sie nicht zu sehen braucht. Aber es ist unmöglich, das

schmähliche Dia zu vertuschen - es sitzt im Kopf und macht sein Ding.

Der Mensch unterliegt der Illusion, dass andere ungefähr genauso denken

und handeln wie er selbst. Und wenn ihm einige seiner eigenen Eigenschaf­

ten missfallen, neigt er dazu, die gleichen Eigenschaften auch in anderen

zu sehen, das heißt sie auf andere zu projizieren.

Eine Projektion findet statt, wenn jemand seine tief ins Unterbewusst­

sein gedrungene Unzufriedenheit mit sich selbst an seinen Mitmenschen

auslässt. Er will sich wegen seiner schlechten Seiten nicht selber rügen,

und so ist er geneigt, diese schlechten Seiten bei anderen zu sehen. V ie­

le Menschen neigen dazu, andere wegen etwas zu kritisieren, was ihnen

bei sich selbst missfällt. Sie selbst tun das Gleiche, aber Sie gestehen es

sich nicht ein. Natürlich heißt das nicht, dass jemand, der bei einem an­

deren einen Fehler findet, notwendigerweise den gleichen Fehler selbst

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hat. Die Position des Aufsehers in den Rollenspielen wird es Ihnen leicht ermöglichen zu erkennen, wenn jemand versucht, seine eigenen Fehler auf Sie zu projizieren. Wenn Sie jemand grundlos für etwas beschuldigt oder Ihnen fremde Eigenschaften nachsagt, sollten Sie sich fragen, ob der Ankläger nicht selbst den Fehler hat, den er anderen anzuhängen ver­sucht. Höchstwahrscheinlich wird es so sein, denn wenn Sie ihn selbst tatsächlich nicht haben, so wird sich im Kopf des Anklägers ein Dia be­finden, das für die Projektion verantwortlich ist.

Woraus besteht nun das Dia, auf was für einer Folie sitzt es? Die Basis des Dias ist das Gefühl der W ichtigkeit. Dieses T hema will uns anschei­nend nicht loslassen. Ihr Aussehen macht Ihnen Sorgen, wenn Sie es für wichtig halten. Das Dia ist in Ihrem Kopf, nicht in den Köpfen anderer, es sei denn, sie finden Ihr Aussehen auch wichtig. Das hässliche Ausse­hen eines Menschen wird zu einem gewohnten Bestandteil ihrer Umge­bung, denn für sie hat das keine Bedeutung. Bedeutend ist es nur für denjenigen, der hässlich ist. Für die anderen sieht er einfach nur unge­wöhnlich aus, nicht mehr als das. Dieses ungewöhnliche Äußere kreiert im Kopf des Menschen ein nicht wegzudenkendes Dia.

Der französische Maler Henri de Toulouse-Lautrec brach sich in seiner Kindheit beide Beine und blieb bis zu seinem Lebensende ein Krüppel. Während Lautrec heranwuchs, machte ihm seine Missbildung schwer zu schaffen. Im Laufe der Jahre nahm seine physische Unvollkommenheit noch zu, und er litt immer mehr darunter. Schließlich erreichten seine Depressionen einen Höhepunkt, und dieser Druck führte zu einem in­neren Wandel. Fortan pfiff er auf sein Äußeres und setzte sein Leben fort. Kaum war ihm sein Aussehen nicht mehr wichtig, hörte sein Dia auf zu existieren, und sein künstlerisches Talent kam zum Durchbruch. Er war übrigens der Begründer des berühmten Kabaretts Moulin Rouge in Paris, und die Frauen liebten ihn nicht nur wegen seiner Bilder.

Dias entstehen dann, wenn Sie dem, was andere über Sie denken, über­mäßige Bedeutung beimessen. Wenn Sie die Meinung Ihrer Mitmenschen

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nicht kennen, diese aber fur sehr wichtig halten, hat sich hundertprozentig

das entsprechende Dia in Ihrem Kopf festgesetzt. Das Dia ist ein Produkt

der Einbildung, und in diesem Sinne kann man es als eine Illusion be­

trachten. Aber diese Illusion nimmt aktiven Einfluss auf das Leben des

Betreffenden. Dies ist dann der Fall, wenn die äußere Absicht auf schäd­

liche Weise dem Verstand zuwiderhandelt.

Ein negatives Dia bewirkt in der Regel eine Einheit von Seele und Ver­

stand. Wie Sie ja wissen, agiert in diesem Fall die äußere Absicht ohne

Hindernis. Sie ergreift den Besitzer des negativen Dias und verlegt ihn auf

einen Sektor, wo das Negativ seine volle Kraft entfalten kann. Dies alles

geschieht nicht auf der Stelle, sondern entwickelt sich im Laufe der Zeit,

unaufhörlich, bis sich das Dia im Kopf eingenistet hat. Jene unbedeuten­

den Striche, die der Betreffende am Anfang auf seinem negativen Dia fest­

gehalten hat, nehmen an Stärke immer mehr zu und erblühen "zu voller

Pracht". Dem Menschen gefällt die Fülle des Dias geradezu: Er wird im­

mer dicker, sein Muttermal stört ihn, es wuchert geradezu. Er fuhlt sich

minderwertig und findet dafur ständig neue Bestätigung. Er ist um seine

mangelnde Attraktivität besorgt, die immer deutlicher wird. Er wird von

Schuldgefuhlen gepeinigt. Die Strafe ergießt sich über seinen Kopf.

Das Ganze dauert so lange, bis der Betreffende aufhört, dem Dia große

Bedeutung beizumessen, oder bis er auf die Entwicklung eines positiven

Dias setzt. Kaum sinkt der Wichtigkeitspegel, ist dem Dia seine Grund­

lage entzogen, und es stellt seine Aktivität ein.

Wenn Sie ein positives, farbiges Dia schaffen, werden Sie sehen, dass es

ebenso störungsfrei funktioniert wie das negative. Sehen Sie sich selbst

in positivem Licht, und präsentieren Sie sich von Ihrer besten Seite, dann

werden die Leute Sie auch so wahrnehmen. Hierin zeigt sich eine ande­

re Eigenschaft des Dias, die man ausnutzen kann und sollte.

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--::::::.::::.::8-POSITIVE DIAS

Bei der Erstellung eines negativen Dias richten Sie Ihre Aufmerksamkeit

darauf, was Ihnen nicht gefallt, was Sie verbergen wollen und loswerden

möchten. Nun besteht Ihre Aufgabe darin, Ihre Aufmerksamkeit auf Be­

sonderheiten umzulenken, die Ihnen an sich selber gefallen oder die Sie

gern hätten. Wie bereits erklärt wurde, ist es unmöglich, Mängel zu ver­

bergen, doch wenn Sie wollen, ist es leicht, Ihre eigenen Vorzüge hervor­

zuheben oder zu entwickeln.

Zu Beginn ist es ratsam, Inventur zu machen und alle negativen Dias

;\nS Tageslicht zu bringen. Setzen Sie sich mit der Frage auseinander: Was

gefallt Ihnen nicht an sich, was würden Sie gern verbergen, was möch­

ten Sie loswerden? Der Mensch kreiert seine Dias unbewusst. Wachen

Sie jetzt auf, und schauen Sie sich Ihre negativen Dias an. Im bewussten

Zustand werden Sie sie leicht entdecken. Und dann müssen Sie all den

Schrott aus dem Kopf verbannen. Wie Sie dabei vorgehen? Nun, so ohne

weiteres werden Sie die Dias nicht los. Es läuft nicht so glatt wie eine

Rasur. Wenn Sie den Dias den Kampf ansagen, werden sie nur noch

leuchtender erstrahlen. Man muss den Dias ihre Grundlage entziehen:

die Beachtung und Bedeutung, die Sie ihnen verleihen. Die Beachtung

muss von negativ auf positiv umgepolt werden. Geben Sie alles auf, was

Sie geärgert hat, und hören Sie auf, mit sich zu kämpfen. Wenden Sie

sich von Ihren Mängeln ab, und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die

Vorzüge, die Sie haben und die Sie entwickeln wollen.

Ist es für Sie wichtig, Ihre Mängel zu verbergen? Das ist die Grundlage

für ein negatives Dia. Ist es Ihnen wichtig, einen guten Eindruck zu ma­

chen? Das kann die Grundlage für ein positives Dia sein. Alles ist an sei­

nem Platz geblieben, geändert hat sich nur die Polung Ihrer Aufmerk­

samkeit und Ihrer Vorstellung von dem, was Sie als wichtig erachten.

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Skizzieren Sie sich so, wie Sie sich sehen wollen. Das ist kein Selbstbetrug,

weil Sie dieses Spiel ganz bewusst spielen. Selbstbetrug haben Sie verübt,

als Sie mit Ihren Mängeln kämpften, in der Annahme, sie auf diese Weise

verbergen oder sie mit der inneren Absicht beseitigen zu können. Kreieren

Sie ein Dia, auf dem Sie in voller Pracht erstrahlen. Lieben Sie sich in die­

sem Dia, und kümmern Sie sich darum, indem Sie alle Details ergänzen.

Das Dia braucht nicht unbedingt ein statisches Bild zu sein, es kann so­

gar die Form einer ganzen Diashow oder eines Filmes annehmen; den­

noch wollen wir beim Begriff "Dia" bleiben. Es kann eine Vorstellung

davon sein, wie Sie sich graziös und sicher bewegen, wie elegant Sie ge­

kleidet sind, was fur aristokratische Manieren Sie haben, wie scharfsin­

nig Sie sind, welche Reize Sie ausstrahlen, wie sympathisch Sie auf Ihre

Mitmenschen wirken und wie leicht Sie mit Ihren Problemen zurecht­

kommen. Erstellen Sie im Geiste ein solches Dia - und ab geht die Post!

Das positive Dia wird sich, genauso wie das negative, unmittelbar auf

Ihre Handlungen und Ihr Verhalten auswirken. Sie werden sich unwill­

kürlich, ja sogar unbewusst dem Dia anpassen. Die Hauptarbeit aber

wird die äußere Absicht leisten, entsprechend dem Inhalt des Dias.

Reproduzieren Sie das Bild vor Ihrem geistigen Auge, bis es sich nicht

mehr auflöst. W ie das zu verstehen ist? Mit der Zeit wird sich das Dia

tatsächlich in einen Teil Ihrer Persönlichkeit verwandeln, und dann wird

es aufhören, ein Dia zu sein. Wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben, verliert es

seine Bedeutung. Das Dia wird sich dann auflösen, aber seine Mission

wird es erfüllen. Das bedeutet, dass die Seele mit dem Verstand überein

gekommen ist.' Es wird unbedingt geschehen, da Sie es ja mit Ihrer Seele

und Ihrem Verstand wollen. Während der Verstand versucht, das Dia zur

Realität zu transformieren, begreifen Sie in der Tiefe Ihrer Seele, dass das

Ganze im Grunde nur eine Maskerade ist. Aber wenn Sie Schritt fur Schritt

und systematisch das Bild in Ihren Gedanken fixieren, wird sich die See­

le daran gewöhnen und es als inhärenten Bestandteil seiner selbst akzep­

tieren. Vergessen Sie dabei nicht, dass die äußere Absicht dieses Dia nicht

augenblicklich realisieren kann und sich erst allmählich auswirkt.

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Wie Sie sehen, ist es gar nicht so schwer, das erwünschte Ergebnis zu er­reichen. Eigentlich mussten Sie nur Entschlossenheit aufbringen. Die Bil­der der Dias können sich auf verschiedene Eigenschaften beziehen, an denen es Ihnen Ihrer Meinung nach mangelt. Sie sollten sich jedoch Re­chenschaft darüber ablegen, inwiefern Sie die Dias in Realität umzuset­zen vermochten. Es ist nicht nötig, sofort ein Idealbild zu zeichnen. Bes­ser ist es, mit tatsächlich erreichbaren Stufen zu beginnen. Im Laufe der Zeit können Sie sich dann an höhere Stufen heranwagen.

Entwerfen Sie auf keinen Fall ein Bild nach dem Vorbild von Menschen,

die Ihrer Meinung nach über die erstrebenswerten Qualitäten verfügen.

Das Bild soll ja gerade von Ihnen selbst stammen und keine Kopie von

etwas anderem sein. Wir werden im nächsten Kapitel ausführlicher hier­auf eingehen. Bis dahin wollen wir vermerken, dass es für jede Eigen­schaft einen Ersatz gibt, der auf der gegebenen Stufe besser zu Ihnen passt. So kann Mut mit Entschlossenheit ersetzt werden, Schönheit mit Anmut, Kraft mit Geschick, die Fähigkeit zu sprechen mit der Fähigkeit zuzuhören und physische Vollkommenheit mit Überzeugung. Indem Sie die erreichbaren Ziele definieren, geben Sie der äußeren Absicht die Mög­lichkeit, Ihre Minimalbestellung schneller zu erfüllen und die Realisie­rung der schwierigeren Aufgaben in Angriff zu nehmen.

Die positiven Dias greifen besonders wirksam und schnell, wenn Sie zu einem Treffen mit Ihnen nicht bekannten Leuten gehen, die sich noch keine Meinung über Sie gebildet haben. Das kann ein Gespräch, ein Wett­bewerb, eine Party oder etwas Ähnliches sein. Schieben Sie sich das be­nötigte Dia ganz forsch in den Kopf, und fürchten Sie sich vor nichts. Und vergessen Sie das Bild auf dem Dia nicht; behalten Sie es ständig im Gedächtnis. Erlauben Sie sich, alle Zweifel und Bedenken von der Art "am Ende klappt es wieder nicht" über Bord zu werfen. Sie verlieren ja nichts, wenn Sie Ihre Zweifel aufgeben. Wenn Sie entschlossen genug sind, können Sie sich über phantastische, manchmal sogar über unglaub­liche Ergebnisse freuen.

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Positive Dias kreieren kann man nicht nur in Bezug auf seine eigene Per­sönlichkeit, sondern auch in Bezug auf die Umwelt. Solche Dias werden alles Positive durchscheinen lassen und alles Negative ausfiltern. Wie Sie sich vielleicht erinnern werden, haben wir im ersten Band bereits das Aussenden positiver Frequenzen behandelt. Was immer es auch sein mag, es ist vor allem vorteilhaft, sich allem Guten zu öffuen und alles Schlech­te zu ignorieren. Auf einer Ausstellung bleiben Sie bei Exponaten ste­hen, die Ihnen gefallen, an den anderen gehen Sie gleichgültig vorbei. Nur unterscheidet sich die reale Welt insofern von einer Ausstellung, als das Negative Sie verfolgen wird, wenn Sie nicht gleichgültig daran vor­

beigehen. Das Positive wird Sie seinerseits immer begleiten, wenn Sie es freudig begrüßen.

Es mag so aussehen, dass positive Dias so etwas sind wie eine rosarote Brille. Entgegen der landläufigen Ansicht ist die rosarote Brille eine Er­findung der Pessimisten, nicht der Optimisten. Pessimisten fürchten sich ganz pragmatisch vor allem mit der Farbe Rosa und warnen belehrend alle Optimisten. Dieser Pragmatismus ist nichts anderes als ein negatives Dia. Der Pessimist kann sich nicht entscheiden, sich Gutes zuzugeste­hen, und so bekommt er das Gegenteil.

Man braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, dass ein positives Dia ebenfalls die Wahrnehmung verzerrt. Meistens ist diese Verzerrung unbedeutend, da die innere Aufsicht trotzdem ihre Aufgabe erfüllt. Die durch ein positives Dia hervorgerufene Verzerrung wird nur von Nutzen sein, außer natürlich, Sie stellen sich vor, Napoleon zu sein. Es ist je­doch immer ratsam, vor möglichen Überschusspotenzialen auf der Hut zu sein. Die negativen Dias verursachen durch ihre Verzerrung unermess­lich viel mehr Schaden. Die Verzerrung ist jedoch nicht die Hauptsache. Die vorrangige Eigenschaft der Dias besteht darin, dass die äußere Ab­sicht sie langsam, aber sicher in ein handfestes Stück Realität verwandelt.

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DIE ERWEITERUNG DER KOMFORTZONE

Angenommen, Sie haben den ambitionierten Wunsch, Millionär oder ein

Star zu werden. Sind Sie aber auch bereit, sich das zuzugestehen? In der

Regel denken die Menschen, Ruhm, Geld oder Macht zu haben sei das

Los Auserwählter. Wer wählt sie, diese Auserwählten? In erster Linie sie

selbst, dann aber auch alle anderen. Wenn Sie von etwas träumen, aber

nicht bereit sind, es sich zuzugestehen, dann bekommen Sie es auch nicht.

Folgende Szene: Ein Obdachloser sieht von der Straße aus durch ein Fen­

ster eine mit einem Weihnachtsschmaus gedeckte Tafel. Ist er bereit, sich

zu gestatten, sich an den Tisch zu setzen und mitzuessen? Natürlich -

wenn ihn jemand einlädt, wird er es tun. Ins Haus zu gehen und sich an

den Tisch zu setzen, diese Entschlossenheit zu handeln ist das Werk der

inneren Absicht. Die Weihnachtstafel befindet sich in der Schicht einer

fremden Welt. Ist er bereit, einen solchen Tisch bei sich zu Hause ste­

hen zu haben, das heißt in der Schicht seiner Welt? Nein, der Obdach­

lose weiß, dass er weder ein Haus hat noch das Geld, ja nicht einmal die

Möglichkeit, das Geld dafür zu verdienen. Die äußere Absicht wird ihm

nicht zur Seite stehen, da er sich im Rahmen des gesunden Menschen­

verstandes bewegt und somit nicht bereit ist zu haben.

Angenommen, Sie wollen reich werden. Sind Sie auch bereit, ein solches

Geschenk des Schicksals anzunehmen? Nun gut, wenn jemand eine Mil­

lion "über" hat und sie uns anbietet, würde wohl jeder von uns problem­

los zugreifen. Und Reichtum schadet dem Leben keineswegs, wie uns

manche "moralischen" Filme weiszumachen versuchen. Doch darum geht

es mir nicht. Sind Sie bereit, diese Million zu nehmen? Sie haben wahr­

scheinlich gedacht, die Million müsse man sich verdienen oder erkämp­

len. Auch darauf will ich nicht hinaus. Meine Frage ist: Sind Sie bereit

zu wählen, bereit, sich zu erlauben zu haben?

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Sie sollten sich an den Gedanken gewöhnen, dass Sie Ihre Ziele erreichen

werden. Wenn Sie vermögend werden wollen, sich aber scheuen, teure Ge­

schäfte zu besuchen, dann wird nichts daraus. Wenn Sie in teuren Geschäf­

ten auch nur die geringste Unsicherheit zeigen, so bedeutet dies, dass Sie

nicht bereit sind, sich zu erlauben, teure Sachen zu haben. Die Verkäufer

in solchen Läden verstehen sofort, wer zu ihnen gekommen ist: ein poten­

zieller Kunde oder ein neugieriger armer Schlucker. Der Käufer verhält sich

wie der Herr im Haus und tritt ruhig, sicher und würdevoll auf; er ist sich

seines Rechts zu wählen völlig bewusst. Der Neugierige ohne Geld hinge­

gen ist voller Verlangen und verhält sich wie ein ungebetener Gast. Er ist

befangen und scheu, spürt die wertenden Blicke der Verkäufer und entschul­

digt sich beinahe rur sein Erscheinen an einer solch prestigegeladenen Stät­

te. Er erschafft gleich einen ganzen Komplex von Wichtigkeitspotenzialen:

Gier, Neid, sein Geruhl der Unvollkommenheit, Gereiztheit und Unzufrie­

denheit. Und das alles nicht nur, weil er nicht bereit ist, sich materiellen

Wohlstand zu erlauben, sondern auch, weil er sich nicht fiir würdig hält,

teure Sachen zu haben. Die Seele akzeptiert das, was ihr der Verstand er­

zählt, und der trichtert ihr immer wieder ein: "Das ist nichts rur uns; wir

sind arme Leute und dürfen nicht über unsere Verhältnisse leben."

Gestehen Sie sich zu, solcher Opulenz würdig zu sein. Sie verdienen das

Allerbeste. Glauben Sie nicht der Propaganda der destruktiven Pendel,

die Sie unter Ihrer Knute halten wollen und die Ihnen sinnlose Sprüche

einbläuen wie: "Schuster, bleib bei deinen Leisten." Gehen Sie erhobe­

nen Hauptes in teure Geschäfte, und betrachten Sie alles wie der Herr

im Haus, nicht wie ein Dienstmädchen in einem vornehmen Haus. Sie

sind der Kunde, Sie sind König. Natürlich hat es keinen Zweck, wenn

Sie sich einreden, Sie könnten sich alles leisten. Sie können sich nicht

selbst betrügen, und das ist auch gar nicht nötig. W ie wäre es, wenn Sie

sich einfach erlauben zu haben, und fest daran glauben?

Vor allem wollen wir die Bereiche der inneren und äußeren Absicht durch

den Ausdruck "bereit sein, sich zu gestatten" voneinander abgrenzen.

Wer es gewohnt ist, im Rahmen der inneren Absicht zu denken und zu

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handeln, ist geneigt, sofort auf stur zu schalten: "Ich kann mir das finan­

ziell nicht erlauben, und damit basta." Nun gut, es hat wirklich keinen

Zweck, sich einzureden, dass man sich mit einem leeren Geldbeutel Luxus­

güter leisten könne. Darum geht es aber auch gar nicht. Die innere Ab­

sicht ist die Entschlossenheit zu handeln, mit anderen Worten, sich das

nötige Geld zu beschaffen. ,Aber woher nehmen und nicht stehlen?',

meint der Verstand und kommt zu seinem pragmatischen Urteil. Im Rah­

men der inneren Absicht werden Sie nicht viel erreichen können. Und

auch die äußere Absicht wird Ihnen nicht gerade in den Schoß fallen.

Woher soll sie auch kommen, solange Sie nicht bereit sind, sich zuzuge­

stehen zu haben? Die äußere Absicht ist die Entschlossenheit zu haben,

mit anderen Worten, sich für würdig zu halten und zu wissen, dass man

die Auswahl hat. Nicht zu glauben, sondern zu wissen.

In der Tiefe Ihrer Seele zweifeln Sie immer daran, dass Ihr Wunsch trotz­

dem in Erfüllung gehen kann. Selbst wenn Sie bereit sind, fiir die Erfiil­Jung Ihres Wunsches zu handeln, ist das noch zu wenig. Sie glauben nicht

daran, das heißt, Sie erlauben sich nicht, der Erfüllung würdig zu sein,

oder sie zweifeln einfach an der Realisierbarkeit Ihres Wunsches. Dieje­

nigen, die Millionär oder ein Star geworden sind, unterscheiden sich von

Ihnen also nicht durch ihre Fähigkeiten, sondern nur dadurch, dass sie

sich erlaubt haben, das zu haben, was sie wollten. Man muss sich zuge­stehen zu haben. Dieser Zustand ist ähnlich wie das Gefühl, als Sie das

erste Mal eigenhändig Fahrrad gefahren sind. Alle Zweifel, alles Schwan­

ken und alle Argumente sind vorbei, und es bleibt eine stumme Klar­

heit: W issen. Die Empfindung der Klarheit ist wortlos, die des Wissens ohne Glauben, die der Überzeugung ohne Zögern: Dies ist die Einheit von Seele und Verstand. In einem solchen Zustand empfinden Sie eine

Einheit mit der stummen Kraft, die das Universum lenkt. Diese Kraft er­

greift Sie und trägt Sie zu dem Sektor, wo das erfüllt wird, worauf Seele

und Verstand sich geeinigt haben.

Jedem steht es frei, das zu wählen, was ihm gefällt, doch bei weitem

nicht jeder glaubt an eine solche Möglichkeit. Was immer ich Ihnen

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darüber erzählen würde, Sie würden es mir ohnehin nicht abnehmen,

nicht wahr? Unser Leben bestätigt ja das Gegenteil, da alle unter dem

Einfluss der Pendel stehen. Aber selbst wenn Sie sich von den Pendeln

befreien würden, so läge die Freiheit der Wahl noch immer außerhalb

Ihrer Komfortzone. Die Möglichkeit, in der Welt der Pendel wählen zu

dürfen, klingt einfach unwirklich, ja geradezu unglaublich. Im Innern

Ihrer Seele glauben Sie nicht, dass die Schwierigkeit der Traumerfül­

lung nur eine Frage der persönlichen Wahl ist. In dieser Hinsicht hel­

ten positive Dias, Unglaubliches in Ihre Komfortzone aufzunehmen.

Wenn Sie kein seelisches Unbehagen mehr empfinden bei dem Gedan­

ken, dass jeder Ihrer Träume erfüllbar ist, werden die Zweifel von Ih­

nen abfallen, und aus Glauben wird Wissen werden. Seele und Verstand

werden zu einer Einheit finden, und Sie werden die Entschlossenheit

zu haben entwickeln.

Die Seele von etwas überzeugen zu wollen ist ein vergebliches Unterfan­

gen. Sie urteilt ja nicht, sondern sie weiß. Man kann sie nur an etwas ge­

wöhnen. Sie sollte sich an die neue Komfortzone gewöhnen, und hier­

für sind die Dias erforderlich. Mithilfe der Dias lässt sich allmählich auch

die Einheit von Seele und Verstand erreichen. Diese Festung wird nur

durch langfristige Belagerung eingenommen. Kreieren Sie in Ihrem Kopf

ein Dia Ihres Traumes, und halten Sie es ständig in Ihrem Bewusstsein.

Kehren Sie zu dem so entworfenen Bild immer wieder zurück. Studie­

ren Sie die Details, und zeichnen Sie neue Einzelheiten.

Betrachten Sie das Dia nicht wie ein außen stehender Beobachter, son­

dern versenken Sie sich, ja leben Sie darin, selbst wenn es nur virtuell

ist. Weisen Sie sich jedes Mal zurecht, wenn Sie sich dabei ertappen,

dass Sie sich das Dia wie einen Film auf einer Leinwand vorstellen.

Das ist kontraproduktiv. Sie sollten die Szenen in Ihrem Innern durch­

spielen und sich dabei als direkten Teilnehmer empfinden, nicht als

einen Zuschauer im Kino. Stellen Sie sich Ihr Dia immer wieder in

Gedanken vor, so als wären Sie im realen Leben tätig. Sie können na­

türlich auch an andere Dinge denken, aber das Dia sollte stets im Hin-

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tergrund aktiv bleiben. Diese Vorstellung sollte Ihnen zur Gewohnheit

werden. Ein Dia führt nur bei längerer und systematischer Anwendung

zum Erfolg.

Interessieren Sie sich aktiv für alles, was zu Ihrem Traum in Beziehung

steht. Lassen Sie alle notwendigen Informationen in sich ein; bieten Sie

ihnen die Möglichkeit, in Ihre Schicht der Welt einzudringen. Es ist gut,

wenn Sie Gelegenheit bekommen, das Dia in der Realität zur Anwendung

zu bringen, und sollte es nur formell sein. Zum Beispiel können Sie in be­

sagten teuren Geschäften ausprobieren, wie es ist, frei aussuchen zu kön­

nen. Denken Sie nicht an Geld, und achten Sie nicht auf die Preise. Ihr

Ziel ist nicht das Geld, sondern das, was man dafür kaufen kann. Es reicht

aus, einfach nur in der Nähe dieser schönen Dinge zu sein, sie zu begut­

achten und eine Wahl zu treffen. Lassen Sie sie in sich hinein. Betrachten

Sie sie nicht wie unerreichbare Luxusgüter, sondern mit der Idee, sie bald

kaufen zu wollen. Tun Sie so, als würde die Ware Ihnen schon gehören.

Der Verkäufer kann ruhig denken, dass Sie tatsächlich etwas kaufen wer­

den. Spielen Sie einen wählerischen Käufer, ohne jedoch eingebildet zu

sein. Indem Sie diese Dinge in Ihre Schicht des Lebens einlassen, stellen

Sie sich allmählich auf eine Lebenslinie ein, wo sie Ihnen gehören werden.

Machen Sie sich keine Sorgen darüber, wie das geschehen soll. Wenn Sie

entschlossen sind zu haben, wird die äußere Absicht auch ohne Ihr W is­

sen einen Weg finden, auf den Sie nicht gekommen wären. Wundern Sie

sich aber später nicht, und glauben Sie nicht, alles sei nur Zufall, ein Zu­

sammenspiel günstiger Umstände oder irgendeine Hexerei gewesen. Al­

bert Schweitzer hat einmal gesagt: "Der Zufall ist ein Pseudonym, das

der liebe Gott wählt, wenn er anonym bleiben will."

Sollte Sie eines Tages ein Gefühl der Ehrfurcht vor Ihrer Traumwelt be­

schleichen, dann weisen Sie es von sich. Es ist Ihre Welt, und nichts dar­

in ist Ihnen unzugänglich. Jegliche Vorstellung von äußerer oder inter­

ner Wichtigkeit wird zu einem Hindernis auf dem Weg zur Einheit von

Seele und Verstand werden. Die Welt Ihres Traumes sollte froh, aber

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gleichzeitig gewöhnlich sein. Wenn Sie vermögend sind, ist das fur Sie normal, nichts Außergewöhnliches. Um sich auf die entsprechenden Le­benslinien einzustimmen, sollten Sie sich so fuhlen, als ob Sie bereits Reichtum erlangt hätten. Das ist kein Selbstbetrug, weil Sie dieses Spiel ja ganz bewusst spielen.

Die Entschlossenheit, das Bestmögliche zu haben, lässt sich am Beispiel der frischgebackenen russischen Milliardäre veranschaulichen, von denen es jetzt mehr gibt als in den westlichen Industrieländern. Während der Pere­strojka in Russland, Ende der achtziger Jahre, haben die Politiker in ihrer Einfalt gedacht, die sozialistische Planwirtschaft würde sich auf der Stelle in eine Marktwirtschaft verwandeln, wenn alles privatisiert würde. Diejeni­gen, die damals an der Q!lelle saßen und die Gunst der Stunde erkannten, wurden sofort reich, und das ohne jede Anstrengung. Alles, was unter dem Sozialismus dem Staat gehört hatte - Öl, Gas, Gold, Diamanten sowie alle übrigen natürlichen, industriellen und intellektuellen Ressourcen - wander­te auf einmal in die Hände von ein paar Oligarchen. Was zuvor Allgemein­gut war, gehörte auf einmal ihnen. Sie brauchten dafur gar keine Geschäf­te zu betreiben, so wie es zuvor die gewöhnlichen Milliardäre getan hatten, die sich ihre Millionen hatten sauer verdienen müssen. Wer am nächsten an der Q!lelle war, brauchte nur seine Pfoten auszustrecken und zu brül­len: "Meins!" - und diesen Akt später zu legalisieren.

Aus welchen Gründen wurde Allgemeingut zu Privateigentum? Diese Pe­riode in Russland war natürlich einzigartig. Aber um den Reichtum schar­te sich ja eine Menge schlauer, talentierter Leute, und nichtsdestoweniger gingen die meisten von ihnen leer aus. Zupacken konnten nur diejenigen, die es sich gönnten zu haben. Die Neureichen hatten keine Schuldgefuh­le, keine Gewissensbisse, Zweifel, Minderwertigkeitskomplexe oder sonst dergleichen. Sie hielten sich nicht fur unwürdig, und es kam ihnen nicht in den Sinn, sich in teuren Geschäften schuldig zu fuhlen. Sie waren ent­schlossen zu haben, und daher hat die gleichmütige äußere Absicht es ih­nen gegeben. Na bitte - Sie aber halten das fur unglaublich.

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DIE VISUALISIERUNG DES ZIELS

Die Methoden zum Erreichen eines Ziels liegen im Transsurfing außer­

halb des gesunden Menschenverstandes und aller herkömmlichen Vor­

stellungen. Von allen bekannten, nichttraditionellen Methoden kommt

die der V isualisierung eines gewünschten Ziels der Methode des Trans­

surfings noch am nächsten. Besagte Methode besteht darin, dass man

sich ein Wunschziel so detailliert wie möglich vorstellt und dieses Bild

im Gedächtnis behält.

Gemäß herkömmlicher Weltauffassung ist die Visualisierung nichts wei­

ter als sinnlose Zeitverschwendung. Und in der Tat kommt der zum Ziel,

der den Weg beschreitet, nicht der Träumer. Nichtsdestoweniger kommt

der bewussten Vorstellung des Zieles eine ebenso wichtige Bedeutung zu

wie dem eigentlichen Prozess der Verwirklichung des Zieles, und Sie kön­

nen sich sicher denken, warum. Wer einfach nur "geht", wird mittelmä­

ßige Ergebnisse erreichen, ein Leben fuhren wie alle anderen und sein

Scherflein beitragen zum Triumph des gesunden Menschenverstandes.

Der Wanderer hingegen, der in seinem Gepäck die Methoden des Trans­

surfings mitfuhrt, kann nach Ergebnissen streben, die der gesunde Men­

schenverstand gern mit Begriffen wie "Glück", "Zufall" oder "Geschenk

des Schicksals" betitelt.

Aus der Sicht des gesunden Menschenverstands ist im Transsurfing alles

auf den Kopf gestellt. Das Gleiche kann man übrigens aus Sicht des Trans­

surfings über die Welt des gesunden Menschenverstands sagen. Wenn Sie

nicht wie alle anderen leben wollen, wenn Sie sich nicht mit mittelmäßi­

gen Erfolgen begnügen möchten, wenn Sie in diesem Leben "aus dem

Vollen schöpfen" möchten, dann sind Sie ein Wanderer. Ein Transsurfing­

Wanderer ist kein Auserwählter des Schicksals, vielmehr wählt er sein

Schicksal aus. Sie können erreichen, was Sie nur wollen, wenn es Ihnen

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gelingt, den Monolithen des gesunden Menschenverstandes in seinen

Grundfesten zu erschüttern. Das bedeutet ganz und gar nicht, dass Sie

abheben und auf Wolke Sieben schweben, im Gegenteil: Sie kommen auf

den Boden der Tatsachen herab, denn der gesunde Menschenverstand ist

eigentlich alles andere als gesund. Davon haben Sie sich schon des Öf-.

teren überzeugen können, und bald werden Ihnen noch viel ungewöhn­

lichere Dinge eröffuet.

Wir wollen einmal untersuchen, warum die Visualisierung eines vorgege­

benen Ziels nicht immer zum Erfolg fuhrt. Selbst die aktiven Anhänger

der Esoterik und der alternativen Psychologie können sich nicht völlig

auf diese Methode verlassen. Die Techniken der Visualisierung mögen

einfach erscheinen, sind aber doch recht schwierig. Manchmal klappt es,

manchmal nicht. Diese Unsicherheit passt mir persönlich nicht, Ihnen

wahrscheinlich auch nicht. Deshalb möchte ich Sie von vornherein be­

ruhigen: Die Visualisierung im Transsurfing ist nicht das Gleiche, was

man gemeinhin unter Visualisierung versteht. Denn die Visualisierung

nach den Prinzipien des Transsurfings funktioniert garantiert.

Die bekannten Arten der Visualisierung lassen sich in drei Gruppen

unterteilen. Die erste Gruppe ist die des Träumens. Praktisch gesehen

ist dies die schwächste und unzuverlässigste Art der Visualisierung. Träu­

men schadet zwar nicht, fuhrt aber auch zu nichts. Träume erfüllen

sich nicht von selbst! Normalerweise erheben Phantasten auch gar nicht

ernsthaft Anspruch auf die Verwirklichung ihrer Träume. Es scheint ih­

nen nur so, als hätten sie ein starkes Interesse daran, dass ihr Traum in

Erfullung geht. In der Tiefe ihrer Seele jedoch glauben sie nicht daran

und haben auch nicht die Absicht, etwas dafur zu tun. Für solche Leu­

te sind ihre Träume wie weit entfernte Sterne. Wenn man ihnen gegen­

über eine Andeutung auf Luftschlösser macht, verschließen sie sich wie

eine Auster: "Lasst meinen Traum in Ruhe!" Sollten wir das Ziel des

Träumers klar bestimmen, so ist es der Vorgang des Träumens, nicht

mehr als das.

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Die zweite Gruppe kann man als "Film" bezeichnen. Damit meine ich

keinen Kinofilm, sondern den Film, der in Gedanken abläuft und auf

Wünschen beruht. Dieser Film wird bewusst abgespielt, und das ist der

Unterschied zum Träumen. Hierbei ist die Absicht zu haben und zu han­

deln vorhanden, und eine der Handlungen besteht darin, die Erfüllung

des Wunsches zu visualisieren, indem man jenen Film betrachtet. Wie

macht man das? Zum Beispiel: Sie wollen ein Haus haben und stellen es

sich bis ins Detail vor. Sie hapen in Ihrem Kopf ein klares Bild davon,

wie. es aussehen soll, und meditieren ständig darüber.

Angenommen, Sie kommen glänzend mit dieser Aufgabe zurecht. Man

sollte meinen, dass Ihr Wunsch dann in Erfüllung geht. Erraten Sie, was

Sie bekommen werden? Bitteschön: Sie werden genau das Haus sehen, das

Sie sich vorgestellt haben. Aber besitzen werden Sie es nicht. Es wird ein

fremdes Haus in irgendeiner Straße sein oder ein Haus im Film, denn:

Sie bekommen das, was Sie bestellt haben. Sie haben zwar mit besten Ab­

sichten an der Visualisierung des Hauses gearbeitet, haben aber dem "Kell­

ner" mitnichten erklärt, dass es Ihr Haus sein soll. Der Kellner hat sich

dann einfach genau an Ihre Bestellung gehalten. Sie haben sich für den

Vorgang der Visualisierung ereifert, wie Sie es vielleicht aus einem Lehr­

buch kennen, doch die Hauptsache haben Sie vergessen: wer der Besitzer

des Hauses ist. Das ist der Hauptfehler derjenigen, die sich mit solcher

Visualisierung beschäftigen. Der Film bleibt ein Film, Sie werden niemals

daran teilnehmen. Sie betrachten ihn wie der Bettler das Schaufenster!

In der dritten Gruppe sehen Sie den Film nicht als Zuschauer, sondern

spielen darin in Gedanken mit. Durch dieses Mitspielen passen Sie die

Parameter Ihrer Ausstrahlung den entsprechenden Lebenslinien an. Zum

Beispiel mag es Ihr Ziel sein, ein neues Haus zu haben. Es ist nicht nö­

tig, sich das Haus in Gedanken filmartig vorzustellen. Kreieren Sie einen

virtuellen Wachtraum. Besuchen Sie das Haus, gehen Sie in die einzelnen

Zimmer, berühren Sie alle Dinge um sich herum. Räkeln Sie sich im Ses­

sel vor dem Kamin, spüren Sie die angenehme Wärme des Rauchs, legen

Sie Brennholz nach. Gehen Sie in die Küche, und werfen Sie einen Blick

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in den Kühlschrank. Was gibt es dort alles? Legen Sie sich in dem beque­

men Bett schlafen. Fühlen Sie sich wohl? Setzen Sie sich an den Tisch im

Kreise Ihrer Familie. Veranstalten Sie eine Einzugsfeier. Stellen Sie die Mö­

bel um. Fahren Sie mit der Hand über den Rasen im Vorgarten. Das Gras

ist saftig grün und ganz weich. Pflanzen Sie Blumen. Was sind Ihre Lieb­

lingsblumen? Pflücken Sie einen Apfel vom Baum, und beißen Sie hinein.

Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause. Es ist ja auch Ihr Haus. Sehen Sie das

Haus aber nicht mit den Augen eines sehnsüchtigen Träumers, mit Ehr­

furcht, wie etwas Unerreichbares oder eine ferne Perspektive. Sie haben das

Haus bereits; also nehmen Sie es mit auf in Ihre Realität.

W ie Sie vielleicht ahnen, ist diese Art der V isualisierung das Dia. Ein sol­

ches Dia wird Ihre Komfortzone erweitern und wird im Laufe der Zeit

mit Sicherheit Realität werden. Wann das aber geschieht, lässt sich nicht

sagen. Möglicherweise müssen Sie eine ganze Weile warten. Alles hängt

davon ab, wie Sie mit diesem Dia arbeiten. Wenn Sie ein wenig damit

herumspielen und es dann wegwerfen, können Sie nicht mit Erfolg rech­

nen. Wunder gibt es nicht.

Wenn man mit dem Dia arbeitet, sollte man sich an Folgendes erinnern.

Erstens: Wenn Ihnen Ihr Ziel eigentlich gleichgültig ist, wird sich das Dia

auflösen, und Sie müssen sich zwingen, mit ihm zu arbeiten, was sehr schnell

zu einer Last werden kann. In diesem Fall sollten Sie sich überlegen, ob Sie

das Dia überhaupt brauchen. Zweitens sollten Sie sich daran erinnern, dass

die äußere Absicht das Dia nicht mit einem Fingerschnippen realisiert, son­

dern Sie allmählich den entsprechenden Lebenslinien näherbringt. Sie brau­

chen schon etwas Geduld und Beharrlichkeit. Beharrlichkeit ist aber nur

auf der Anfängerstufe nötig. Später wird die Visualisierung des Dias rur Sie

Gewohnheitssache, und Sie müssen sich nicht dazu zwingen.

Ein weiteres Problem kann sich ergeben, wenn Ihr Ziel nicht Ihr eigenes

ist, sondern Ihnen von den Pendeln aufgedrängt wurde. In diesem Fall

wird es Ihnen nicht gelingen, die Einheit von Seele und Verstand zu er­

zielen. Hiervon wird in den folgenden Kapiteln die Rede sein. Wenn Sie

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von ganzem Herzen Ihr Ziel anstreben, wird die Visualisierung des Dias auf jeden Fall von Erfolg gekrönt sein. Wenn Sie tatsächlich entschlossen sind, wird die äußere Absicht einen Weg finden, Ihr Ziel zu realisieren.

Wenn Sie jetzt denken, das oben beschriebene Dia und die Methode der Visualisierung im Transsurfing seien ein und dasselbe, so haben Sie sich geirrt. Sogar ein qualitativ hochwertiges Dia kann eine lange Zeit zur Reali­sierung erfordern, besonders dann, wenn Ihr Ziel in einem weit entfern­ten Sektor des Variantenraumes liegt. Der Vorgang, um das Ziel zu er­reichen, kann mithilfe der Visualisierung des Transsurfings beschleunigt werden. Was das zu bedeuten hat, werden Sie im Folgenden erfahren.

DIE VISUALISIERUNG DES PROZESSES

Wir wollen uns nun einer praktischen Aufgabe zuwenden. Angenommen, Ihr Ziel ist es, reich zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, beschäfti­gen Sie sich mit der Visualisierung eines Koffers voller Banknoten. Sie praktizieren die VisuaIisierung unter Berücksichtigung aller Prinzipien für eine hinreichend lange Zeit. Die Frage ist: Was kommt dabei heraus, und wann?

Antwort: Nicht das Geringste kommt dabei heraus. Sie können sich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag so beschäftigen, und dennoch werden Sie bestenfalls des Öfteren einen Geldkoffer sehen - im Kino. Die Wahr­scheinlichkeit, dass Sie einen Schatz finden oder im Lotto gewinnen, ist verschwindend gering. Sollen wir unsere Hoffuung etwa auf eine solche Wahrscheinlichkeit setzen?

Sie könnten jetzt fragen: Was soll das? Ich habe doch in Gedanken ständig den Geldkoffer geöffuet, die Scheine herausgenommen, sie begutachtet und

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sie gestreichelt - ich habe mir förmlich die Finger nach ihnen geleckt! Die­

se Visualisierung der dritten Gruppe ist doch kein "Film" mehr. Was fehlt

denn da noch? Und was ist mit der allmächtigen äußeren Absicht?

Die Sache ist die: Aus Sicht des Transsurfings liegen hier zwei Fehler vor.

Erstens: Der Koffer mit dem Geld ist nicht Ihr Ziel. Geld ist nur ein At­

tribut, noch nicht einmal ein Mittel, und schon gar nicht das Ziel. Doch

eins nach dem anderen: Auf die Ziele wollen wir später zu sprechen kom­

men. Zweitens: Die Konzentration der Aufmerksamkeit auf Ihr endgül­

tiges Ziel - selbst wenn bis dahin auch nur ein Schritt fehlte - wird Sie

dem Ziel keinesfalls näherbringen. Natürlich wird Ihre Komfortzone er­

weitert, und die äußere Absicht mag allmählich auch zum Tragen kom­

men. Aber Sie helfen ihr dabei nicht. Sie müssen Ihre Beine in Bewe­

gung setzen. Hierbei geht es mir nicht darum, dass Sie auch handeln

müssen. Wir sprechen jetzt nur von der Visualisierung.

Ihre tägliche Erfahrung hat Sie gelehrt: Wer ein Ziel erreichen will, muss

alle Gedanken und Bestrebungen darauf richten. Er muss das Jetzt darüber

vergessen. Wie ich Ihnen versprach, funktioniert Transsurfing garantiert,

aber dafür müssen Sie sich von gewohnten Vorstellungen trennen und an­

dere, nach normalen Maßstäben unglaubliche Vorstellungen akzeptieren.

Wir wollen nun den grundsätzlichen Unterschied zwischen der Visuali­

sierung des Transsurfings und gewöhnlicher Visualisierung bestimmen.

Sie wissen ja bereits: Die Konzentration der Aufmerksamkeit auf ein Ziel

wird "Wunsch" genannt. Die Konzentration der Aufmerksamkeit auf die

Bewegung hin zum Ziel ist die Absicht. Die treibende Kraft einer belie­

bigen Handlung ist die Absicht, nicht der Wunsch. Was Sie zum Ziel

bringt, ist also nicht die Betrachtung des Ziels, sondern die Visualisie­

rung des Vorgangs der Bewegung zum Zie1. Die Realisierung der Absicht

ist ein Prozess, nicht die Fixierung auf ein Bild. Natürlich ist das Ziel

selbst auch Teil des vorgestellten Films. Doch die Aufinerksamkeit wird

auf den Prozess der Bewegung zum Ziel fixiert, während das Ziel selbst

nur Teil des Hintergrundes ist.

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Die Visualisierung des Ziels unterscheidet sich von der Visualisierung des Prozesses: das Ziel zu erreichen, genauso, wie sich der Wunsch von der Absicht unterscheidet. Der Wunsch bewirkt nichts. Wir wollen nochmals auf das Beispiel von der gehobenen Hand zurückkommen. Denken Sie daran, dass Sie die Hand heben wollen, und daran, was das Ergebnis da­von sein wird - also an die gehobene Hand. Und nun heben Sie Ihre Hand. Im ersten Fall soll der Wunsch zum Zuge kommen, und nichts geschieht außer der Konstatierung der Tatsache des Wunsches selbst und der Visualisierung des Ziels - die gehobene Hand. Im zweiten Fall soll die Absicht zu Werke gehen, wobei sie die ganze Zeit aktiv ist, bis die Hand gehoben ist. Während dieses Prozesses ist das Ziel das, wonach es zu streben gilt, aber die Aufmerksamkeit bleibt auf den Vorgang gerich­tet. Um ein paar Schritte zu gehen, reicht es ja auch nicht aus, den Wunsch zu haben und sich vorzustellen, am Zielort zu sein. Man muss schreiten, das heißt aktiv einen Vorgang befolgen.

Das alles sind recht banale Überlegungen, könnte man meinen. Aber schauen Sie nur, welcher Schluss hieraus folgt: Die Visualisierung des

Ziels ist die Funktion des Wunsches, und so kommt man dem Ziel kei­

nen Schritt näher. Das Ergebnis ist ein Leerlauf.

Im Transsurfing hingegen geht es um die Visualisierung des Prozesses, der

nötig ist, um zum Ziel zu kommen. Hierbei wird die Absicht mit einbe­zogen, und daher wird man das Ziel früher oder später erreichen. Die Be­wegung zum Ziel verläuft nicht so schnell wie im Traum, aber es ist eine greifbare Bewegung. Wenn Sie das letzte Kapitel lesen, werden Sie sogar lernen, die Bewegung zu den Lebenslinien tatsächlich wahrzunehmen.

Egal was Sie tun, wenn es ein langwieriger Prozess ist, wird Ihnen die Vi­sualisierung des Prozesses helfen. Eine solche Visualisierung ist beson­ders nützlich, wenn das Ziel noch keine klaren Konturen hat. Was ist nun unter der "Visualisierung des Prozesses" zu verstehen? Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten an einem Gemälde und wissen noch nicht genau, wie es arn Ende aussehen soll. Dafur sind Sie sich aber im Klaren über

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bestimmte Eigenschaften, die das Gemälde haben soll. In Ihren Arbeits­

pausen stellen Sie sich vor, wie das Werk immer mehr Gestalt annimmt.

Heute haben Sie ein paar Details eingefügt, und für morgen nehmen Sie

sich vor, weitere Striche zu ergänzen. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Werk im­

mer vollkommener wird. Sie arbeiten immer neue Aspekte heraus, und so

wird das Bild vor Ihren Augen zu einem Meisterwerk. Sie sind zufrieden,

der Schaffensprozess hat Sie ergriffen, und Ihr Werk wächst mit Ihnen.

Sie können sich sicher selbst mühelos die für andere konkrete Fälle zu­

treffende Art der Visualisierung vorstellen. Das Geheimnis liegt darin,

nicht einfach nur über das betreffende Objekt nachzusinnen, sondern sich

den Prozess seiner Entstehung und seiner Vervollkommnung vorzustellen.

Stellen Sie es sich nicht so vor, als würde das zu Schaffende, zum Beispiel

ein Kunstwerk, von selbst gemalt, modelliert oder gebaut werden. Sie sind

derjenige, der es erschaffi:. Es wird durch Ihrer Hände Arbeit vollkommen.

Der Mensch erschafft aber auch durch die Kraft visuelIer Vorstellung.

Als gute Illustration hierfür kann die Fürsorge einer Mutter für ihr Kind

dienen. Sie gibt ihm zu essen, legt es schlafen und stellt sich vor, wie der

Hosenmatz mit jedem Tag heranwächst. Sie sorgt für ihn, liebäugelt mit

ihm und findet ständig Bestätigung dafür, wie schön er sein wird. Die

Mutter spielt mit dem Kleinen, erzieht ihn und stellt sich vor, wie er klü­

ger wird und zur Schule geht. Wie Sie sehen, ist das nicht die Vorstel­

lung eines Ergebnisses, sondern ein Schaffen mit gleichzeitiger Visuali­

sierung des Prozesses. Die Mutter stellt sich nicht einfach ihr Kind in

Groß vor, sondern malt sich aus, auf welche Weise es heranwächst und

sich entwickelt.

Wenn Ihre Beschäftigung darin besteht, ein Computerprogramm zu kre­

ieren, dann stellen Sie sich vor, wie es immer effektiver und übersichtli­

cher wird. Morgen werden Sie dann alle mit neuen Details verblüffen.

Wenn Sie an einem Business-Projekt arbeiten, dann stellen Sie sich vor,

wie Ihnen alle möglichen neuen Ideen kommen. Jeden Tag haben Sie in-

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teressante, unkonventionelle Vorschläge. Führen Sie sich das Wachstum des Projekts vor Augen, und Sie werden sehen, wie es ein hohes Niveau an Professionalität erreicht.

Wenn Sie Bodybuilding betreiben, dann kümmern Sie sich um Ihren Körper wie eine Mutter um Ihr Kind. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Kör­per allmählich vollkommene Formen erwirbt. Sorgen Sie fur ihn, trainie­ren Sie ihn und imaginieren Sie, wie Ihre Muskeln sich heranbilden. Das Resultat wird nicht lange auf sich warten lassen.

Auf welchem Feld Sie auch tätig sind: Visualisieren Sie den Prozess: wie Ihre Arbeit zur Vollendung gelangt. Die Vorstellung des Endergebnisses

expandiert Ihre Komfortzone, und auch das ist bereits nicht wenig. Mit

der V isualisierung des Prozesses der Bewegu1;lg zum Ziel hingegen be­

schleunigen Sie die Wirkung der äußeren Absicht deutlich.

Wenn Sie noch nicht wissen, auf welche Weise Sie Ihr Ziel erreichen kön­nen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Fahren Sie einfach fort mit der Visualisierung des Dias. Wenn Ihr Ziel völlig in Ihre Komfort­zone absorbiert ist, wird die äußere Absicht Ihnen eine passende Varian­te zukommen lassen. Es ist nicht nötig, sich irre zu machen und krampf­haft nach einem Weg zum Erreichen des Ziels zu suchen. Werfen Sie jede Vorstellung von W ichtigkeit über Bord, und vertrauen Sie sich dem Va­riantenstrom an. Betrachten Sie das Dia nicht nur, sondern leben Sie in ihm. Dann werden Sie unwillkürlich die nötige Richtung einschlagen.

Die V isualisierung des Prozesses ist jedoch noch nicht alles. Die materiel­le Realisierung der Varianten ist zäh wie Teer, und deshalb wird sich der Übergang allmählich verwirklichen, es sei denn, Sie verfugen über eine äu­ßere Absicht wie der Messias. "Allmählich" bedeutet nicht nur ununter­brochen, sondern auch etappenweise. Darin besteht das Geheimnis einer weiteren Besonderheit der Visualisierung nach der Art des Transsurfings.

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DIE TRANSFERKETTE

Befindet sich das Ziel auf einer weit entfernten Lebenslinie, so ist es prak­

tisch unmöglich, seine eigene Ausstrahlung anzupassen. Wenn Sie sich

zum Beispiel auf eine Prüfung vorbereiten, aber erhebliche Wissens­

lücken aufweisen, werden Sie sich nicht auf eine Lebenslinie einstel­

len können, wo Sie den Test bestehen. Wenn Sie nichts wissen, wird

die V isualisierung Ihrer Antwort nicht klappen.

Zwischen Ihrem künftigen Ziel und Ihrer jetzigen Lage kann ein beträcht­

licher Weg liegen (was aber nicht unbedingt eine lange Zeitspanne be­

deutet). Nicht nur Ihre Situation wird sich ändern, sondern auch Ihre

Weise zu denken und zu handeln, eventuell sogar Ihr Charakter. Sie kön­

nen nicht auf einen Schlag Ihre Parameter ändern, ohne den Weg gegan­

gen zu sem.

Wenn Sie versuchen, die Visualisierung des Bewegungsprozesses zu einem

weit entfernten Ziel zu Wege zu bringen, werden Sie mit der Versuchung

konfrontiert werden, voranzustürmen, um die Sache zu beschleunigen.

Dabei wird nichts herauskommen, was bei Ihnen zu Enttäuschung und

Frust führen wird. Und dies wiederum wird die Nivellierungskräfte gegen

Sie aufbringen.

Sie können das Dia der fernen Zukunft so viel visualisieren, wie Sie möch­

ten, es wird nicht zu Ihrem Schaden sein. Aber die Visualisierung des

Prozesses der Bewegung auf einen Abschnitt des Weges, der noch weit

vor Ihnen liegt, kann Sie wer weiß wohin führen. Stellen Sie sich vor, Sie

müssten mit einem Boot einen gewundenen Wasserlauf flussabwärts fah­

ren. Würden Sie etwa das Boot an Land ziehen und es querfeldein schlep­

pen, um den Weg der Mäander abzuschneiden?

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Wenn das Ziel etappenweise erreicht wird, müssen Sie eine Etappe nach der anderen bewältigen, ob Ihnen das nun gefällt oder nicht. Zum Bei­spiel können Sie nicht auf einen Schlag Experte auf einem bestimmten Gebiet werden. Zuerst kommt die Ausbildung, dann beginnt man seine Arbeit, dann verfeinert man seine Fähigkeiten, usw. Einen solchen etap­penartigen Weg zum Ziel im Variantenraum wollen wir eine Transferket­

te nennen. Jedes Glied der Kette ist eine einzelne Etappe. Die Etappen sind wie Glieder miteinander verbunden, denn wenn eine Etappe nicht bewältigt ist, kann man unmöglich die nächste antreten. Zum Beispiel ist es unmöglich, ohne ein abgeschlossenes Universitätsstudium Dozent zu werden.

Ein einzelnes Glied der Transferkette besteht aus miteinander verbun­denen und relativ gleichartigen Raumsektoren. Der Weg zum Ziel im Variantenraum ist durch Transferketten und den Variantenstrom struk­turiert. Der Variantenraum hat eine geregelte Struktur. Wer sich dem Ziel auf systemlose Weise nähert, wird es nicht erreichen. Wie Sie es vermeiden können, vom Variantenstrom abzudriften, wissen Sie ja schon: Erschaffen Sie kein Überschusspotenzial, schlagen Sie nicht mit den Armen auf das Wasser, und kämpfen Sie nicht gegen die Strömung an. Hinzu kommt folgende Regel: Visualisieren Sie den Prozess der Bewe­gung zum Ziel nur für jeweils eine Etappe. Dabei können Sie sich das Endergebnis ruhig als Dia vorstellen, den Bewegungsprozess aber nur innerhalb der aktuellen Transferkette. Nur nichts überstürzen, zu gege­bener Zeit werden Sie alles erreichen.

Jetzt können wir eine endgültige Definition geben: Die Visualisierung im

Transsurfing ist eine gedankliche Vorstellung des Prozesses, der nötig ist,

um ein aktuelles Glied in der Transferkette zu realisieren. Unter der Vor­stellung ist der Strom des Gedankenganges in den erforderlichen Bahnen zu verstehen. Sie müssen Ihren Gedanken nur den Anstoß geben, dann werden sie von selbst weiterlaufen, wie nach dem Drehbuch im Traum. Versuchen Sie, mit dem Realisierungsprozess des Gliedes zu leben und dabei Gedanken und Taten auf einen Nenner zu bringen.

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W ie Sie sehen, ist das alles recht einfach. Es ist nicht schwierig, die ak­

tuellen Glieder Ihrer Transferkette zu bestimmen. Was nun, wenn Ihnen

die Reihenfolge der Bewegung zum Ziel unklar ist? Oder haben Sie viel­

leicht nicht ganz verstanden, mit welchen Mitteln und Wegen Sie Ihr

Ziel erreichen können? Keine Sorge, das ist halb so schlimm. Ich werde

es nochmals wiederholen, was in diesem Fall zu tun ist.

Wenn Sie noch nicht wissen, wie Sie Ihr Ziel realisieren können, seien

Sie unbesorgt, und Fahren Sie einfach mit der systematischen Visualisie­

rung Ihres Dias fort. Wenn das Ziel völlig in Ihre Komfortzone einge­

gangen ist, wird Ihnen die äußere Absicht die passende Variante zuschie­

ben. Es hat keinen Zweck, sich verrückt zu machen und fieberhaft nach

einem Weg zum Ziel zu suchen. Das Dia selbst wird Sie dazu bringen,

unwillkürlich in der nötigen Richtung aktiv zu sein. Nehmen Sie das

Ganze nicht zu wichtig, bleiben Sie ruhig und vertrauen Sie sich dem

Strom der Varianten an.

An dieser Stelle ist eine zusätzliche Bemerkung zu wegweisenden Zeichen

angebracht. Wenn Sie etwas als ein Omen interpretieren, das Ihnen auf

das mögliche Erreichen Ihres Ziels hinzuweisen scheint, so sollten Sie

wissen, dass solche Omen sich nur auf das aktuelle Glied einer Transfer­

kette beziehen und nur eine indirekte, entfernte Bedeutung fiir das end­

gültige Ziel haben. Mit anderen Worten, die Wegweiser beziehen sich nur

auf den gegenwärtigen Wegabschnitt. In allen Fragen, die sich auf das ak­

tuelle Glied der Transferkette beziehen, können Sie eventuelle Zeichen

interpretieren. Wenn aber zwischen Ihrer aktuellen und Ihrer angestrebten

Lebenslinie einige Glieder der Kette liegen, dann können die Zeichen nicht

als Wegweiser dienen. Das bedeutet allerdings nicht, dass es fiir ein Fern­

ziel gar keine Wegweiser gibt. Sie lassen sich nur einfach nicht zuverlässig

genug deuten. Von allen Techniken des Transsurfings ist die Interpretati­

on wegweisender Zeichen die unsicherste, es sei denn, sie beziehen sich

auf den Zustand Ihres seelischen Wohlbehagens. Daher sollten Sie den Zei­

chen nicht allzu viel Beachtung schenken.

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Es bleibt noch zu klären, welche Bedeutung Visualisierungen der dritten Gruppe zukommt und ob man sich überhaupt mit der Visualisierung von Zielen beschäftigen sollte. Die Antwort ist eindeutig: ja. Beschäfti­gen Sie sich unbedingt damit, in der Form, wie es Ihnen beliebt. Dabei sitzt das Ziel in Ihrem Kopf in Form eines Dias, das Ihre Komfortzone ausdehnt und die Strahlungsfrequenz Ihrer geistigen Energie der von Ih­nen angestrebten Lebenslinie anpasst. Was jedoch den eigentlichen Über­gang auf Ihre angestrebte Lebenslinie bewirkt, ist das Arbeitspferdchen des Transsurfings, nämlich die Visualisierung des Bewegungsprozesses zum Ziel. Indem Sie sich damit beschäftigen, stellen Sie eine Einheit von innerer und äugerer Absicht her.

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ZUSAMMENFASSUNG

• Illusionen sind kein Ergebnis des Spieles der Einbildungskraft, sondern die Sicht einer anderen Realität.

• Der Mensch in der materiellen Welt kann andere Arten der Realität wahrnehmen.

• Die Wahrnehmung der Welt kann durch innere Überzeugungen verzerrt werden.

• Ein Dia ist etwas, das in Ihrem Kopf existiert, aber nicht in den Köp-fen anderer.

• Dias verzerren die Realität.

• Der Mensch neigt dazu, seine Dias auf die Mitmenschen zu projizieren.

• Der Nährboden von Dias ist die Wich tignahm e.

• Kaum ist die Wichtignahme verschwunden, hören auch die Dias auf zu existieren.

• Die äußere Absicht fUhrt langsam, aber sicher zur Realisierung der Dias.

• Hören Sie auf, mit sich selbst zu kämpfen, und schalten Sie Ihre AuF­merksamkeit von negativ auf positiv um.

• Kreieren Sie ein positives Dia, das fUr Seele und Verstand gleicherma-ßen angenehm ist.

• Betrachten Sie häufiger Ihr Dia, und fUgen Sie neue Details hinzu.

• Auf keinen Fall sollten Sie die Dias anderer nachzeichnen.

• Wenn Sie nicht entschlossen sind, etwas zu haben, werden Sie es auch nicht bekommen.

• Gönnen Sie sich den Luxus, des Allerbesten würdig zu sein.

• Die Entschlossenheit, Dinge zu haben, ist das unumstößliche Wissen, dass Sie es verdienen und dass Sie die Wahl haben.

• Positive Dias helfen Ihnen, Unglaubliches in Ihre Komfortzone aufzu­nehmen.

• Betrachten Sie ein Dia nicht wie ein Bild, sondern leben Sie in ihm.

• Nehmen Sie beliebige Informationen aus Ihrer Traumwelt in sich auE

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• Was Sie zum Ziel fUhrt, ist nicht die Betrachtung des Ergebnisses, son­

dern die Visualisierung des Prozesses der Bewegung zum Ziel hin.

• Die Visualisierung beim Transsurfing ist die Vorstellung zunehmender

Vollkommenheit.

• Wenn der Weg zum Erreichen des Ziels Ihnen unbekannt ist, dann soll­

ten Sie sich mit der Visualisierung des entsprechenden Dias beschäftigen.

Das Dia wird Sie von selbst in die nötige Richtung fUhren.

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KAPITEL 3

SEELE UND VERSTAND

Der Mensch verfügt über ein riesiges Potenzial,das manch­

mal als «psychische Kraft» bezeichnet wird. Jeder von uns

hat magische Kräfte, die jedoch tief in unserem Innern

schlummern. Dabei muss man gar nicht lange suchen, um

die ungenutzten inneren Reserven aufzuspüren. Sie sind

sozusagen gleich nebenan, doch seltsamerweise schen­

ken wir ihnen keine Aufmerksamkeit.

Wenn die Seele in diese Welt kommt, streckt sie ihr

vertrauensvoll ihre kindlichen Arme entgegen.

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DER WIND DER ABSICHT

Der Mensch wird als Individuum geboren, das heißt als einzigartiges We­sen. Später entwickelt sich diese Individualität. Gedanken, Wissen, Über­zeugungen, Gewohnheiten und sogar der Charakter kommen erst später, wie ein Überzug. Gleichzeitig jedoch hat sich das alles nicht in einem Vaku­um entwickelt. Was war am Anfang? Wenn es einfach nur ein leeres Blatt Papier war, dann versuchen Sie mal, ein leeres Blatt zu werden. Schließen Sie die Augen, und stellen Sie alles Denken ein. Wenn Sie sich eine schwar­ze Leere vorstellen, gelingt es Ihnen vielleicht, eine Zeit lang an nichts zu denken. Für einen kurzen Moment herrscht in Ihrem Kopf ein totales Va­kuum. Aber haben Sie vielleicht aufgehört, Sie selbst zu sein? Die Funk­tionen des Verstandes mögen zum Stillstand gekommen sein, aber ein ge­wisses Grundempfinden, dass ich ich bin, ist dennoch geblieben.

Wie aber können Sie erklären, was Sie sind? Woher kommt dieses ichge­fühl? Unser menschliches Selbstverständnis als Person hat gewöhnlich sei­ne Grundlage im sozialen Umfeld. Stellen Sie sich aber mal für einen Au­genblick vor, das soziale Umfeld sei weg und Sie seien allein im Kosmos. Sie haben nichts: keine Mitmenschen, weder Erde noch Sonne, weder Ver­gangenheit noch Zukunft - ringsumher einfach nur gähnende Leere. Alles ist verschwunden, und nur Sie sind übrig. Doch was ist da eigentlich noch übrig, was Ihre vorherige Individualität ausmachte? All Ihr Wissen, all Ihre Gedanken hatten einen Bezug zu Ihrer Umgebung. Ihre Gewohnheiten, Ihr Verhalten, Ihre Wünsche und Ängste, Ihre Freuden, Ihr Charakter - all das beruhte ebenfalls auf dem Umfeld Ihres Lebens. Dieses Umfeld jedoch gibt es nicht mehr. Was ist dann noch von Ihnen übrig?

Diese Frage lässt sich nur schwer mit verstandesmäßigen Begriffen erör­tern. Wir wollen in diesem Buch das uralte Thema der Existenz der menschlichen Seele nicht aufgreifen. Das würde viel Zeit kosten und zu

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nichts fuhren. Für die Zielsetzungen des Transsurfings hat diese Frage

keine prinzipielle Bedeutung. Wenn Sie wollen, dann glauben Sie ruhig

an die Seele, oder glauben Sie ans Unterbewusstsein. Sie können die Un­

sterblichkeit der Seele akzeptieren oder auch nicht. Unumstößlich ist nur,

dass die Psyche des Menschen sowohl das Bewusste als auch das Unbe­

wusste umfasst.

Wir haben zu Beginn vereinbart, dass wir alles Bewusste auf den Ver­

stand und alles Unbewusste auf die Seele beziehen wollen. Der Einfach­

heit halber und aus praktischen Erwägungen werden wir uns nur mit ei­

nem kleinen, begrenzten Teil der Seelenfrage befassen. Wir wollen dafur

eine grobe Grenze zwischen Seele und Verstand ziehen: Gefuhle betref­

fen die Seele und Gedanken den Verstand. Wenn Sie von Begeisterung,

Beschwingtheit oder Eingebung ergriffen werden, so sind dies Empfin­

dungen der Seele. Dummerweise ist der Zustand der Niedergeschlagen­

heit ebenfalls ein Seelenzustand.

Der Verstand steht völlig unter dem Einfluss der Pendel und der Vorstel­

lungen und Überzeugungen, die ihm von den Pendeln aufgedrängt wur­

den. Die Freiheit des Menschen ist durch einen engen Rahmen des Er­

laubten beschränkt. Seine Position in dieser Welt bestimmt der Mensch

selbst: entweder als Diener oder als Herr. Aus der Sicht des Transsurfings

ist keine dieser beiden Positionen richtig. Der Mensch ist nichts. Er ist

nur ein Tropfen, der fur einen Augenblick aus dem Ozean aufspritzt.

Zur Veranschaulichung von Geburt und Tod sollen uns die Spritzer der

Meereswellen dienen. Die Tropfen, die vom Ozean getrennt sind, kön­

nen keine Einheit mit dem Ozean empfinden und keine Energie von ihm

beziehen. Dem abgesonderten Tropfen kommt es so vor, dass er fur sich

selbst existiert und nichts mit dem Ozean gemein hat. Fällt der Tropfen

aber in den Ozean zurück, wird er sich seiner Einheit mit dem Ozean

bewusst. Der Tropfen geht völlig im Ozean auf Ihrem Wesen nach sind

beide das Gleiche: Wasser.

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Ein abgesondertes Wasserpartikel kann verschiedene Formen annehmen: als

Tropfen, als Schneeflocke, als Eiskristall oder als feiner Wolkendunst. Die

Formen sind verschieden, aber das Wesen ist eins. Das Partikel erinnert sich

nicht und versteht nicht, dass es selbst und der Ozean ein und dasselbe

sind. Das Partikel hat den Eindruck, der Ozean sei alles Mögliche: Wellen,

Schaum, Wasserspritzer, Eisberge, Flüsse... In ähnlicher Weise glaubt das

Partikel, selbst ein Tropfen, eine Schneeflocke oder ein Eiskristall zu sein.

Dem Partikel fallt es schwer, hinter all den äußeren Erscheinungsformen

ein zugrunde liegendes Wesen zu erkennen: Wasser. Dabei ist ihm diese Tat­

sache eigentlich schon irgendwie bekannt, aber nur sehr verschwommen.

Die Bibel eröffuet uns in dieser Frage eine Wahrheit, die durch eine für

unseren Verstand typische Begriffsverwirrung verzerrt wurde. Die Aussa­

ge, Gott habe den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, stimmt

tatsächlich, nur wird sie gewöhnlich falsch verstanden. Gott kann ver­

schiedene Formen annehmen, aber sein Wesen besteht nicht darin, dass

er einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine hat. Wenn wir Gott mit dem

Ozean vergleichen und den Menschen mit einem Tropfen, dann sehen

wir ihr gemeinsames Wesen: Wasser.

Nach den Zeugnissen von Menschen zu urteilen, die für einige Zeit an

der Schwelle von Leben und Tod verbracht haben, erfahrt die Seele im

Empfinden einer Einheit mit dem Kosmos eine unsägliche Ruhe und

Glückseligkeit. Der Tropfen ist in den Ozean zurückgekehrt, und das Be­

wusstsein seines echten Wesens ist wieder in ihm erwacht: Er besteht aus

derselben Ursubstanz wie der Ozean. Die gesamte Energie des Ozeans

durchdringt den Tropfen.

Während der gesamten Geschichte ihrer Zivilisation strebten die Men­

schen danach, dieses Gefühl der Einheit mit dem Kosmos in sich zu er­

wecken. Alle Schulen geistiger Vervollkommnung verfolgten letztlich ein

lind dasselbe Ziel: Erleuchtung zu erreichen, mit anderen Worten: seine

Einheit mit der Welt zu empfinden, sich im Ozean der Energie aufzulö­

sen und gleichzeitig sein individuelles Wesen nicht zu verlieren.

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Was wird einem Menschen zuteil, der Erleuchtung erlangt? Die gesam­

te Energie des kosmischen Ozeans steht zu seiner Verfügung. Er sieht

keinen prinzipiellen Unterschied mehr zwischen sich selbst und jener

Unendlichkeit. Seine geistige Energie geht eine Resonanz ein mit der

Energie des Ozeans. In diesem erleuchteten Zustand wird seine Absicht

identisch mit der äußeren Absicht, jener mächtigen, unfassbaren Kraft,

die das Universum lenkt.

Wenn ein Drachen die notwendigen Parameter erfuIIt, wird er vom Wind

in luftige Höhen getragen. Genauso wird der Mensch vom Wind der äu­

ßeren Absicht ergriffen und in den Raumsektor getragen, der den Parame­

tern seiner geistigen Ausstrahlung entspricht. Für eine gezielte Bewegung

im Variantenraum muss er diesen Wind der äußeren Absicht ebenso klar

empfinden wie die Bewegung der Luft oder des Wassers.

Solange der Mensch nicht das Wesen und die Natur seiner Identität mit

dem Ozean erkennt, bleibt ihm der Zugriff auf die äußere Absicht ver­

sagt. W ir wollen es uns nicht zum Ziel machen, Erleuchtung zu erlan­

gen. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe. Doch zur Realisierung Ihrer

Ziele ist das auch nicht nötig. Es ist nicht erforderlich, nach Tibet zu

reisen und dort zu meditieren. Transsurfing bietet eine Hintertür an, die

es uns erlaubt, uns die äußere Absicht in kleiner Dosis zunutze zu ma­

chen, ausreichend zur Erfüllung unserer Wünsche.

Das Prinzip dieser Hintertür ist recht einfach. Der Verstand verfugt über

einen eigenen Willen, ist aber außerstande, die äußere Absicht zu lenken.

Der Seele ist es gegeben, ihre Identität mit der äußeren Absicht zu empfin­

den, aber sie hat keinen Willen. Sie fliegt durch den Variantenraum wie ein

ungesteuerter Papierdrachen. Um die äußere Absicht dem Willen unterzu­

ordnen, reicht es aus, eine Einheit von Seele und Verstand anzustreben.

Diese Aufgabe ist zwar nicht ganz einfach, aber durchaus erfüllbar. Wie

wir bereits gesehen haben, wirkt sich die äußere Absicht bei der Verwirk­

lichung unserer schlimmsten Erwartungen auf ganz reale Weise aus. In

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diesem Fall agiert die äußere Absicht gegen den Willen des Verstandes. Wir müssen also herausfinden, wie wir unsere besten Erwartungen ver­wirklichen können. Im Kapitel "Die Absicht" haben wir bereits die er­sten unerlässlichen Voraussetzungen zur Beherrschung der äußeren Ab­sicht bestimmt: Bewusstheit, das Senken des Wichtigkeitspegels und der Verzicht auf den Wunsch, sein Ziel zu erreichen. Schon bald werden Sie neue Geheimnisse des Transsurfings erfahren, die Ihnen die Tür in die­se geheimnisvolle Welt der äußeren Absicht noch etwas weiter öffnen.

DAS SEELENSEGEL

Die Menschen nehmen die äußeren Erscheinungsformen dieser Welt nur als materielle Objekte wahr. Alle materiellen Objekte haben einen grundlegenden "energoinformativen" Wesenskern, der sich der gewöhn­lichen Wahrnehmung entzieht. Dieser Kern befindet sich im Varianten­raum und bestimmt die W irkungsweise der materiellen Realisierung. Mit den gewohnten abstrakten Begriffen können wir nur die äußeren Erscheinungsformen des energoinformativen Kerns beschreiben. Der ursprüngliche Wesenskern selbst aber lässt sich mit den Begriffen der verstandesmäßigen Sprache nicht klar beschreiben; deshalb gibt es so viele philosophische und religiöse Strömungen.

Unsere Wahrnehmung hat sich so entwickelt, wie sie jetzt ist, weil uns von Kindheit an beigebracht wurde, unsere Aufinerksamkeit auf einzel­ne Elemente zu richten. "Sieh nur, was für ein süßes kleines Würmchen! Das sind deine Ärmchen, und das sind deine Beinehen. Und das ist dein Brei! Dort kommt ein Vöglein geflogen!" - Die Ausrichtung unserer Wahr­nehmung entwickelt sich während des ganzen Lebens. Der Verstand passt ständig jede von außen kommende Information an die sich bildende Schablone zur Beschreibung der Welt an.

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Wenn wir zum Beispiel niemals die energetische Hülle eines Menschen

gesehen haben, wird unser Verstand es einfach nicht zulassen, dass sie

sich vor unseren Augen manifestiert - denn sie lässt sich mit unserer ge­

wohnten Schablone nicht vereinbaren. In unserer Kindheit hat wahr­

scheinlich niemand der Aura Beachtung geschenkt, daher ist sie in un­

serem Schema der Weltbeschreibung nicht enthalten. Jetzt mögen wir

zwar theoretisch wissen, dass es eine Aura gibt, aber sehen können wir

sie nicht.

Der Prozess der holistischen Wahrnehmung der Welt ist ein bisher un­

bekanntes Gebiet. W ir können nur über bestimmte Aspekte sprechen.

Bei anderen Lebensformen ist die Sicht noch begrenzter: Ameisen zum

Beispiel haben noch nie die Sterne gesehen. Auch die Sonne, die Berge

und sogar den Wald an sich kennen sie nicht. Ihre Sehkraft ist so gear­

tet, dass sie von Geburt an nur Objekte der unmittelbaren Umgebung

wahrnehmen können, womit sich ihre Wahrnehmung der Umwelt grund­

legend von unserer unterscheidet.

W ie aber sieht die Welt tatsächlich aus? Dies ist ein Versuch, auf eine an­

geblich objektive Frage eine objektive Antwort zu finden. Doch eigent­

lich ist diese Frage gar nicht objektiv. Die Welt sieht genau so aus, wie

wir sie sehen, denn auch der Begriff "sieht aus" ist ja bereits ein Element

unserer Wahrnehmungsschablone. In der Schablone des blinden Maul­

wurfs beispielsweise gibt es den Begriff "aussehen" gar nicht. Die Welt

zeigt sich uns entsprechend der Vorlage in unserer Wahrnehmung, gleich­

zeitig jedoch hat sie kein Aussehen an sich. Es ist sinnlos zu behaupten,

die Welt sehe wie üblich aus, wie eine Ansammlung leuchtender Ener­

gien etc. Wir können nur über bestimmte Erscheinungsformen der Welt

sprechen, deren Wahrnehmung rur uns möglich ist.

Das Bewusstsein des Menschen ist ein Produkt des sozialen Umfelds. Es

beruht auf Begriffen und Definitionen von allem, was uns umgibt. Die

Seele (das Unterbewusstsein) hat der Mensch seit seiner Geburt. Das Be­

wusstsein entwickelt sich dann, wenn die Umgebung durch Begriffe und

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Definitionen der menschlichen Sprache bestimmt wird. Aber die Welt

existiert nicht deshalb, weil die Menschen sie mithilfe ihrer Begriffe be­

schrieben haben. In diesem Sinne bleibt die Seele immer unwissend, sie

versteht die menschliche Sprache nicht. Sie versteht nur das, was wir ge­

wöhnlich auf der Ebene von Empfindungen wahrnehmen. Am Anfang

steht der Gedanke, doch dann wird er in Worte geformt. Es ist jedoch

ebenso möglich, ohne Worte zu denken. Auch das ist eine Sprache, und

zwar eine, die das Unterbewusstsein versteht. Hierfiir sind nicht Worte

die primäre Grundlage, sondern Gedanken. Es ist nicht möglich, mit

dem Unterbewusstsein in der Sprache des Verstandes zu kommunizieren.

Längst nicht alles lässt sich mithilfe des herkömmlichen Spektrums an

Begriffen und Worten ausdrücken. Wie Sie ja gesehen haben, ist es auch

mir nicht gelungen, deutlich zu erklären, was die äußere Absicht ist. Zum

Glück steht den Menschen ein universales Ausdrucksmittel zur Verfii­

gung: das Kunstwerk. Durch ein Kunstwerk kann man sich auch ohne

Worte verständlich machen. Die Sprache der Seele kann jeder verstehen

- sie erzählt von Dingen, die mit Lust und Liebe gemacht sind. Wenn

jemand durch die richtige Tür zu seinem Ziel geht - genauer gesagt, wenn

er sich mit genau seiner Sache beschäftigt -, dann schafft er ein Meister­

werk. So entsteht das, was man Kunst nennt.

Man kann das Konservatorium absolvieren und farblose Musik kompo­

nieren, die noch nicht einmal bemerkt wird. Genauso kann man tech­

nisch einwandfreie, aber inhaltlich leere Bilder malen. Niemand käme

auf die Idee, so etwas als Meisterwerke zu bezeichnen. Wenn man aber

über ein Werk sagen kann: "Das hat etwas Besonderes", so kann man es

als Kunstwerk bezeichnen. Was genau dieses Besondere ist, das werden

später die Kritiker erklären. Das besondere Etwas an sich aber wird von

allen auch ohne Worte deutlich wahrgenommen.

Nehmen wir zum Beispiel das Gemälde der "Mona Lisa". Es spricht eine

Sprache, die jeder versteht. Erklärende Worte sind ganz unnötig. Und

was genau die Aussage des Gemäldes ist, ist ohnehin nicht wichtig.

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Jeder versteht und empfindet es auf seine eigene Weise. Natürlich kann

man sagen, das Lächeln der Mona Lisa sei geheimnisvoll, unergründ­

lich etc. Dennoch können Worte nicht ausdrücken, was genau das Bild

zum Meisterwerk macht.

Die "Mona Lisa" hat nicht nur wegen ihrer Rätselhaftigkeit immer wie­

der reges Interesse erweckt. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass das

Lächeln der Mona Lisa und das Lächeln Buddhas einander sehr ähnlich

sind? Es heißt, Buddha habe seine Erleuchtung zu Lebzeiten erlangt. Mit

anderen Worten, es ist ihm gelungen, seine Einheit mit dem Ozean zu

spüren. Das Lächeln Buddhas ist auf allen Darstellungen völlig gleich­

mütig und strahlt gleichzeitig äußerste Ruhe und Glückseligkeit aus. Man

könnte es mit dem Ausdruck "Schau der Ewigkeit" charakterisieren. Wer

das Lächeln Buddhas zum ersten Mal sieht, wird an etwas Fernes, Ver­

gessenes erinnert - die Einheit des Tropfens mit dem Ozean.

Jede Erinnerung an die einstige Einheit berührt die Seele an ihrem wun­

den Punkt. Nach dem Aufkommen der menschlichen Sprache ist die

Sprache der Seele allmählich verkümmert. Die Menschen haben sich zu

sehr für die Sprache des Verstands begeistert, und so hat sie im Laufe

der Zeit den ersten Rang eingenommen. Sogar der Hintergrund hierfür

ist durch die verstandesmäßige Sprache verzerrt worden, und zwar in

Form der biblischen Legende vom Turmbau zu BabeL Angeblich sind

die Götter auf die Menschen zornig geworden, weil diese beschlossen

hatten, ein Bauwerk zu errichten, das bis zum Himmel reichte. Folglich

schufen die Götter eine allgemeine Sprachverwirrung, sodass keiner mehr

den anderen verstehen konnte.

An den meisten Legenden ist eigentlich etwas Wahres, das aber durch

die Sprache des Verstandes interpretiert wurde. Der hohe Turm steht viel­

leicht für die Macht, die die Menschen bekamen, als sie die Fähigkeit

entwickelten, ihren Willen durch die Sprache des Verstandes auszudrü­

cken. Wie gesagt, kann die Seele den Wind der äußeren Absicht empfin­

den, ist aber nicht in der Lage, die Segel zu setzen, um den Wind aus-

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zunutzen. Die Segel werden vom Willen des Verstandes gesetzt. Der Wil­

le ist ein Attribut der Bewusstheit.

Der Flug der unbewussten Seele mit dem Wind der äußeren Absicht ist spontan und ungesteuert. Es ist die Bewusstheit des Verstandes, die eine zielgerichtete Äußerung des Willens ermöglicht. Im Anfangsstadium, als die Sprachen von Seele und Verstand noch nicht so sehr getrennt waren, war es nicht besonders schwer, die Einheit von Seele und Verstand zu er­reichen. In der Folge jedoch hat sich der Verstand für das Konstruieren einer Weltanschauung im Rahmen seiner Bezeichnungen begeistert, was ihn noch weiter von einem Verständnis jener ursprünglichen Wesenheit entfernte, die der äußeren Absicht zugrunde liegt.

Als Ergebnis kolossaler intellektueller Bemühungen strebte der Verstand nach eindrucksvollen Erfolgen in der Welt der materiellen Realisierung, doch er hat alles verloren, was zum nicht realisierten Variantenraum ge­hört. Der Verstand ist zu sehr abgewichen vom Verständnis von allem, was mit der äußeren Absicht verbunden ist. Deshalb erscheinen viele Thesen des Transsurfings so unglaublich. Er ist aber in der Lage, das Ver­lorene wiederzugewinnen. Dafür ist es erforderlich, eine Beziehung zwi­schen Seele und Verstand aufzubauen.

Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Seele im Gegensatz zum Verstand nicht denkt - sie weiß. Während der Verstand erhaltene Informationen über­denkt und sie durch den analytischen Filter seiner schablonenhaften Welt­anschauung passieren lässt, bekommt die Seele direkt Wissen aus dem In­formationsfeld, ohne dass eine Analyse stattfindet. Genauso kann sie sich auch direkt an die äußere Absicht wenden. Um diesen Umgang zielgerich­tet zu erlangen, ist es nötig, den Willen des Verstandes und die Bestrebung der Seele auf einen Nenner zu bringen. Wenn die Stufe der Einheit erreicht ist, wird sich das Segel Ihrer Seele mit dem Wind der äußeren Absicht fül­len und Sie geradewegs in Richtung Ziel bringen.

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DER MAGIER IN IHREM INNERN

Ihre Seele hat alles, was zur Verwirklichung Ihres Wunsches erforderlich

ist. Erinnern Sie sich an das Märchen vom Zauberer der Smaragden­

stadt?" Dort träumte eine Vogelscheuche davon, ein Gehirn zu bekom­

men, der Eiserne Holzfaller wollte ein gutes Herz haben, der Feige Löwe

strebte nach Tapferkeit, und das Mädchen Elli wolle nach Hause zurück­

kehren. Alle waren Helden und hatten eigentlich schon, was sie begehrten.

Doch hätte der Zauberer Goodwin ihnen das gesagt, eine solche Offenba­

rung wäre ihnen unglaublich erschienen. Deshalb führte er ein magisches

Ritual durch.

In Wirklichkeit war alles, was die Vogelscheuche, der Holzfaller, der Löwe

tun mussten, sich die Freiheit zu nehmen, die gewünschten Eigenschaf­

ten zu haben, die in ihrer Seele bereits vorhanden waren. Das Mädchen

Elli allerdings hatte es da etwas schwerer: Für sie war die makellose Ent­

schlossenheit erforderlich, zu Hause zu sein. Das magische Ritual half

ihr, den absoluten Glauben zu finden, und der Wind der Absicht brach­

te sie nach Hause.

Wie bereits gesagt, liegt alles, was mit der äußeren Absicht verbunden

ist, außerhalb des Rahmens verstandesmäßiger Begriffe. Der Verstand

hat sich selber in diese Lage gebracht, und die Pendel haben ihm dabei

alle Unterstützung gegeben. Denn die Kontrolle über die äußere Absicht

gibt dem Menschen die Freiheit, und das läuft den Interessen der Pen­

del zuwider.

>, Der Zauberer der Smaragdenstadt wurde vom russischen Kinderbuchautor Alexander Meljentewitsch

Wolkow verfasst und erschien in der Sowjetunion erstmals 1939. Es handelt sich um eine Nachdich·

tung des amerikanischen Märchens Der Zauberer von Oz (1900).

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Einerseits besteht eine unbestreitbare Notwendigkeit, die Menschen zu

lehren, wie sie in dieser Welt existieren können. Wer gegen die bestehen­

den Normen verstößt, wird entweder ein Pechvogel oder ein Außensei­

ter. Andererseits jedoch beeinträchtigt eine solche suggestive Manipula­

tion die Individualität des Menschen in beträchtlichem Maße, und als

Folge können die Menschen nicht mit Bestimmtheit sagen, was sie ei­

gentlich wollen, und wissen nicht, was sie können.

Um den Menschen die Fähigkeit zu entziehen, auf die äußere Absicht

zuzugreifen, braucht man nur Verstand und Seele voneinander zu tren­

nen - und genau das ist geschehen. Die gesamte Menschheitsgeschichte

hindurch wurden enorme Anstrengungen unternommen, um Seele und

Verstand voneinander zu trennen. Der Verstand vervollkommnete stän­

dig die Sprache seiner eigenen Bezeichnungen und entfremdete sich im­

mer mehr von der Sprache der Seele. Die Pendel der Religion und der

Wissenschaft zogen die Seele zu verschiedenen Seiten, aber möglichst

weit weg von der eigentlichen Natur der Seele. Die Entwicklung von In­

dustrie und Informationstechnologie in den vergangenen Jahrhunderten

hat die Verbindung von Seele und Verstand dann endgültig zertrennt.

Der Einfluss der Pendel ist besonders groß, wenn alle Leute Bücher lesen,

Radio hören, fernsehen und Informationen aus dem Internet beziehen.

Die Menschheit hat so eine Unzahl von Erkenntnissen und Irrtümern an­

gehäuft. Die Irrtümer halten sich genauso hartnäckig wie die Erkenntnis­

se. Der Hauptverlust des Menschen besteht in der gekappten Verbindung

von Seele und Verstand. Nach echten Erfolgen in Handel, Wissenschaft,

Kunst, Sport und den übrigen Gebieten strebt nur eine kleine Schar Er­

lesener. Alle haben sich an diese Situation gewöhnt, und niemandem

kommt es in den Sinn, wie unnormal das ist.

Es geht mir durchaus nicht darum, "die Menschheit zu retten". Ich möch­

te Ihnen nur anbieten, verehrter Wanderer, sich einmal die Frage zu stel­

len: ''Warum gerade er (sie) und nicht ich? Was muss ich tun, um zu der

Schar Erlesener zu gehören?" Da ich nicht der Zauberer Goodwin bin,

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werde ich kein magisches Ritual durchführen, sondern einfach die Ant­

wort geben: Sie haben alles, was nötig ist. Sie müssen es nur nutzen. Sie

haben Begabung für alles, nur hat Ihnen das noch niemand gesagt.

Sie haben die Fähigkeit, Meisterwerke der Kunst zu schaffen, geniale Er­

findungen zu machen und hervorragende Resultate im Sport, im Han­

del oder einem beliebigen Beruf zu erreichen. Dafür brauchen Sie sich

nur an Ihre Seele zu wenden. Sie hat Zugriff auf jedes beliebige Wissen

und jede Errungenschaft. Sie haben sie nur noch nicht darum gebeten.

Alle Genies der Kunst, der Wissenschaft und des Handels schufen ihre

Meisterwerke, einfach indem sie sich an ihre Seele wandten. Ist Ihre See­

le etwa schlechter? Natürlich nicht!

Alle Meisterwerke sprechen zu uns in der Sprache der Seele. Was Sie auch

tun, Ihre Arbeit wird nur Eindruck machen, wenn sie von der Seele

kommt. Der Verstand kann nur ein neues Haus aus alten Steinen bau­

en, doch das wird niemanden beeindrucken. Der Verstand ist in der Lage,

hervorragende Kopien zu machen, doch ein Original kann nur die See­

le schaffen.

Alles, was Sie tun müssen, ist, die Annahme, dass Ihre Seele alle Fähig­

keiten hat, als Fakt zu akzeptieren, und diese Erkenntnis anzuwenden.

Ja, so einfach und gleichzeitig unfassbar ist das. Und trotzdem gönnen

Sie sich den Luxus zu haben. Die Entschlossenheit zu haben hängt nur

von Ihnen ab. Sie sind zu allem begabt.

Diese Behauptung könnte Zweifel erwecken. Allerdings zweifeln Sie ja

nicht daran, wenn Ihnen eingeredet wird, Ihnen mangelte es an jeglichen

Fähigkeiten, Sie seien unwürdig oder andere seien besser als Sie. Sie ak­

zeptieren leichtgläubig die Behauptung, auf Ihrem Weg zum Ziel müss­

ten Sie hohe Wände erklimmen. Tun Sie sich (nicht mir!) also den Gefal­

len und gestehen Sie sich das Wissen zu, dass Sie das Beste verdienen und

dass Sie alles erreichen können, was Sie von ganzem Herzen begehren.

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Gerade die Tatsache, dass Sie das Beste verdienen und zu allem begabt sind, wird Ihnen sehr sorgsam verheimlicht. Man versucht Ihnen ein­zureden, es sei naiv, an Ihre unbegrenzten Fähigkeiten zu glauben. Doch genau das Gegenteil ist wahr. Wachen Sie auf, und schütteln Sie diese Illusion von sich. Das Spiel wird nach Ihren Regeln laufen, sobald Sie es verstehen, Ihre Rechte zu nutzen.

Niemand kann Ihnen dies verbieten, und die herkömmliche Weltanschau­ung sowie die Pendel werden auf jede nur erdenkliche Weise versuchen, Sie zu überzeugen, dass so etwas nicht möglich sei. Man wird alle mög­lichen logischen Argumente finden, die fur eine Begrenzung Ihrer Fähig­keiten sprechen. Pfeifen Sie auf diese Argumente, und machen Sie sich das "unvernünftige und haltlose" Argument zu eigen: Zusammen sind

Ihre Seele und Ihr Verstand zu allem begabt. Sie haben ja nichts zu ver­lieren. Haben Sie denn im Rahmen der so genannten vernünftigen Ar­gumente viel erreicht?

Sie haben nur dieses eine Leben. Ist es nicht höchste Zeit, aB die eta­blierten Überzeugungen abzuschütteln, die falsch sein können, ohne dass Sie es je erkennen? Sie werden einfach nicht dazu kommen, dies zu er­kennen. Das Leben schreitet voran, und bald werden alle Ihre Möglich­keiten erschöpft sein. Die angenehmen Seiten des Lebens werden ande­ren, die zur Schicht der Erlesenen gehören, vorbehalten sein.

Ob Sie Ihre Rechte nutzen oder nicht, das können nur Sie selbst entschei­den. Wenn Sie sich erlauben zu haben, werden Sie auch haben. Alles be­ginnt damit, dass Sie an die unbeschränkten Fähigkeiten der Seele glauben und ihr Ihren Verstand zuwenden. Die falschen Überzeugungen werden Sie dabei stören, dies zu tun, aber viele von ihnen werden im Modell des Transsurfings torpediert.

Einige dieser Überzeugungen lauten etwa wie folgt: "Am schwersten ist es, sich selbst zu bezwingen." Oder: "Am schwersten ist es, mit sich selbst I.U kämpfen." Oder: "Man muss den inneren Schweinehund überwinden."

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Solche Ideen gehören zu den größten Irrtümern der Menschheit. Wieso

sollten wir uns mit jenem wunderbaren, seltsamen und schönen Wesen

anlegen, das in uns wohnt? Das Schlechte lebt nicht in uns, sondern an

der Oberfläche. Es ist wie eine dünne Staubschicht auf einem Bild. So­

bald wir den Staub abwischen, kommt die reine Seele zum Vorschein.

Das Wesen, das hinter einer Vielzahl von Masken und Kostümen verbor­

gen ist, die Sie tragen, verfügt wahrhaftig über wunderbare Vorzüge. Un­

sere Aufgabe besteht darin, uns zu erlauben, wir selbst zu sein. Haben

Ihnen die Masken, die Sie tragen, etwa geholfen, Erfolg, Wohlstand und

Glück zu erreichen? Sie haben es nicht nötig, sich zu ändern, ein ande­

rer zu werden. Das wäre nur noch eine weitere Maske. Wenn Sie die Mas­

ken, die Ihnen von den Pendeln aufgedrängt wurden, ablegen, wird sich

Ihnen ein Schatz eröffnen, der in Ihrer Seele verborgen ist. Sie haben tat­

sächlich das Beste verdient, weil Sie ein wunderbares, einzigartiges Ge­

schöpf sind. Nur gestatten Sie es sich auch, dies auszuleben.

Gefallen Ihnen die genialen Werke von Kunst, Wissenschaft und Kino?

Auch Sie haben das Potenzial, so etwas zu schaffen. Die Werke der Ge­

nies sprechen Sie deshalb an, weil sie der Seele des jeweiligen Künstlers

entstammen. Ihr Schaffen wird anderen ebenso gefallen, wenn es Ihrer

einzigartigen Seele entsprungen ist. Alles, was normal und mittelmäßig

ist, wird vom Verstand geschaffen. Die Schöpfungen des Verstandes, wie

auch der Verstand selbst, sind nicht einzigartig. Nur Ihre Seele ist einzig­

artig. Sie besitzen einen wahren Schatz. Ihr geniales Schaffen kann nur

von Ihrer Seele kommen. Möge Ihr Verstand es ihr erlauben, sich so zu

entfalten!

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DAS TRUGBILD

Während des gesamten Lebens versucht man dem Menschen weiszuma­

chen, Erfolg, Reichtum und Ruhm seien schicksals bedingt. In den Bildungs­

institutionen, bei Sportveranstaltungen und anderen Arten des Wettkampfs

wird ihm ständig zu verstehen gegeben, dass er weit von der Vollkommen­

heit entfernt ist und andere besser sind als er. Wer das nicht glaubt, dem

steht das Tor zu Erfolg, Reichtum und Ruhm weit offen. So einfach ist das

alles. Nicht einfach ist nur eines: zu glauben, dass jeder von uns dies ver­

dient und auch erreichen kann. Aber Sie können dies tatsächlich glauben,

wenn Sie die entsprechende Absicht haben.

Viele wollen ein Star werden und großen Erfolg haben. Die Norm rur

Erfolg wird sehr aktiv und in breitem Rahmen propagiert. Die Pendel

haben eine Vorliebe dafür, ihren gewöhnlichen Anhängern die Errun­

genschaften ihrer Günstlinge vorzuruhren. Die Pendel sind bemüht,

ihre Günstlinge als das Maß allen Erfolges darzustellen, den man an­

streben muss, um Wohlstand zu erreichen. Ein Star bekommt alles,

was man in diesem Leben haben kann. Stars schwimmen in Reichtum

und Ruhm. Wer wollte das nicht? Selbst wenn Sie nicht auf lauten Tru­

bel und exzessiven Luxus stehen, hätten Sie sicher nichts gegen mate­

riellen Wohlstand und Zufriedenheit aufgrund Ihrer Errungenschaften

einzuwenden.

Die Sterne am Himmel der Welt der Unterhaltung und Medien entste­

hen von selbst. Aber die Pendel bringen sie zum Leuchten. Damit will

ich sagen, dass der Starkult gerade dank der Pendel blüht. Sie setzen sich

ganz bewusst dafür ein. Im Kino, auf der Bühne, im Stadion, im Fern­

sehen werden uns die besten Stars vorgeruhrt. Besonders betont wird da­

bei, mit welcher Begeisterung die Stars von ihren Fans verehrt werden

lind welche Glanzleistungen sie vollbracht haben. Uns wird ständig eine

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unbestreitbare Tatsache eingeflößt: Die Stars gefallen allen, und deshalb

sollte man ihnen nacheifern.

Welches Ziel verfolgen die Pendel damit, ihre Favoriten auf den Thron

zu heben? Ist ihnen vielleicht an den persönlichen Errungenschaften und

dem Wohlergehen ihrer Anhänger gelegen? Ganz und gar nicht. Die Pen­

del präsentieren die Errungenschaften ihrer Favoriten, um ihren gewöhn­

lichen Anhängern einen Anreiz zu geben, ihnen noch beflissener zu die­

nen. Doch wie wird ein normaler Mensch zu einem Star? Durch harte

Arbeit. Stars werden nur die Allerbesten. Jeder kann ein Star werden,

doch das hat seinen Preis. Nimm dir ein Beispiel an ihnen, sei wie sie,

dann wirst auch du Erfolg haben. Stars verfugen über einzigartige Fähig­

keiten und Eigenschaften. Die bringt nicht jeder mit, und daher muss

man noch härter arbeiten, um Erfolg zu haben.

So oder ähnlich klingen die Parolen der Pendel. Sie streiten nicht ab, dass

jeder erfolgreich werden kann, verschweigen aber sorgsam die Tatsache,

dass ausnahmslos alle Menschen über einzigartige Fähigkeiten und Eigen­

schaften verfugen. Für die Pendel wäre es praktisch das Ende, würde je­

der einzigartige Fähigkeiten in sich entdecken. In diesem Fall würden alle

Anhänger freie Menschen und sich der Kontrolle der Pendel entziehen.

Die Pendel würden einfach untergehen. Am besten hingegen fühlt sich

ein Pendel, wenn seine Anhänger in einer Richtung denken und handeln.

Wie Sie im zweiten Kapitel gelesen haben, ist die Einheit der Gedanken

aller Anhänger eine Grundbedingung für die Entstehung und die Existenz

der Pendel. Die leuchtende Individualität eines Stars ist eine Ausnahme,

die die Regel eher bestätigt. Und die Regel lautet: "Sei wie ich!"

So kommt es, dass viele junge Leute den Pendeln in die Falle gehen und

sich bemühen, den von ihnen verehrten Götzen ähnlich zu sein. Sie imi­

tieren sie und hängen sich deren Poster an die Wand. Auf Veranlassung

der Pendel wird der Verstand völlig stumpfsinnig. In diesem Zustand gibt

er der Seele zu verstehen, sie sei unvollkommen. Er sagt ihr gewisserma­

ßen: "Selbst ich kann mit all meinen Fähigkeiten keinen Erfolg erreichen.

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Was aber ist mit dir los? Schau dir diese Leute an! An ihnen kann man

sich ein Beispiel nehmen. Du mit deiner Unvollkommenheit hast hier

gar nichts zu melden. Und ich werde mich nach besten Kräften bemü­

hen, so wie sie zu sein."

Indem die jungen Leute ihren angehimmelten Star imitieren, jagen sie ei­

/lem Trugbild nach. Das Bestreben, jemandem, der erfolgreich ist, nach­

zueifern, ist wie die innere Absicht der Fliege, die immer wieder gegen

die Fensterscheibe fliegt. Sie stellen sich auf einen fremden Sektor ein,

wo sie selbst nicht mehr als eine Parodie sein werden. Der Verstand ist

in der Lage, verschiedene Kopien von einem Original zu erschaffen, aber

das wird niemanden vom Hocker reißen. Der Star wurde zum Star gera­

de wegen seiner Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit. Die Seele ei­

nes jeden Menschen ist einzigartig. Sie hat im Variantenraum einen eige­

nen Sektor, wo ihre einzigartigen Eigenschaften zu voller Blüte kommen.

Jede Seele hat ihren eigenen, individuellen "Starsektor". Natürlich kann

es eine unendliche Menge solcher Sektoren geben, aber wir wollen ein­

mal davon ausgehen, dass jede Seele einen einzigartigen Sektor hat,

der ihr individuelles Ziel und ihren Weg darstellt. Verlockt durch die

Köder der Pendel, betritt der Verstand den Sektor eines anderen und

versucht, dessen fremde Eigenschaften zu kopieren oder, mit anderen

Worten, das Drehbuch des fremden Erfolges zu wiederholen. Das Imi­

tieren eines anderen Drehbuchs wirkt jedoch immer wie eine Parodie.

Die Seele kann sich in einem fremden Sektor nicht selbst verwirkli­

chen. W ie aber kann sie ihren eigenen Sektor finden? Darüber braucht

sich der Verstand keine Sorgen zu machen, denn die Seele wird den

Weg der Selbstverwirklichung von selbst finden. Die Aufgabe des Ver­

standes besteht lediglich darin, die Fremderfahrung zu vergessen, die

Einzigartigkeit der eigenen Seele anzuerkennen und ihr zu ermögli­

chen, ihren eigenen Weg zu gehen.

Besonders Jugendliche sind dem Einfluss der Pendel stark unterworfen,

da sie diese Welt vor nicht allzu langer Zeit betreten haben und nicht

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wissen, wie sie sich verhalten sollen. Es erscheint ihnen einfacher und

ungefährlicher, mit der Masse zu gehen, nicht aufzufallen und wie die

anderen zu leben. Der Herdentrieb gibt ihnen ein Geruhl der Sicherheit,

stutzt aber die Keime der Individualität an der Wurzel. Wie man sieht,

kleiden sich junge Leute fast identisch, benutzen den gleichen Wortschatz

("krass, geil, hammermäßig ... ") und verhalten sich gleich. Trotz einer äu­

ßerlichen Show von Selbstständigkeit und Unabhängigkeit unterwerfen

sie sich ergeben den Regeln der Pendel: "Sei wie ich!" Von sich selbst

denken sie, dass sie die Modernität der neuen Generation in sich tragen.

Doch wer von ihnen kreiert diese Modernität?

Unter den Anruhrern, aber auch unter den Einzelgängern der Jugendli­

chen bilden sich immer einzelne Persönlichkeiten heraus, die es den Ei­

genschaften ihrer Seele gestatten, sich zu entfalten. Indem sie so ihre In­

dividualität entwickeln, werden sie zu Vorreitern der Mode, geben den

Ton an, schaffen neue Strömungen und eröffnen neue Perspektiven und

Möglichkeiten. Sie kopieren nicht fremde Erfahrungen, unterwerfen sich

nicht den herkömmlichen Regeln und ermöglichen sich, die Eigenschaf­

ten ihrer Seele zu verwirklichen. Eigentlich ist Individualität den Pendeln

ein Gräuel, aber ihnen bleibt nichts anderes übrig, als den neuen Star als

ihren Favoriten anzuerkennen. So präsentieren sie ihn ihren gewöhnli­

chen Anhängern als neues Idol.

Es ist durchaus nicht schlecht, wenn ein junger Bursche so stark wie

sein Held oder ein Mädchen so schön wie ihre HeIdin sein will. Sie soll­

ten nur nicht das kopieren, was ihnen an jemand anders gefällt. Zum

Beispiel: sich zum Ziel zu setzen, genau solche Muskelpakete zu entwi­

ckeln wie jemand anders, sich genauso zu bewegen, die gleiche Gestik

zu haben, genauso zu singen, zu sprechen usw. Jener andere hat einem

gerade deshalb gefallen, weil er seine eigenen Vorzüge in seinem Sektor

realisiert hat.

Natürlich sollte es schon irgendwelche Grundmuster geben - Beispie­

le im Sinne eines Demoexemplars, aber nicht als Norm oder als Vor-

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bild zur Nachahmung. Ihre Norm ist Ihre eigene Seele. Erlauben Sie

ihr einfach, in ihrem eigenen Sektor alle ihre Vorzüge zu entwickeln

Es ist besser, sein eigenes Foto an die Wand zu hängen und zu vereh­

ren. Sich selbst zu lieben ist nützlich und vorteilhaft. Aus Eigenliebe

wird eine innere Zufriedenheit, und diese wird von den Nivellierungs­

kräften nur dann geahndet, wenn sie von Missachtung der Mitmen­

schen begleitet wird.

Sie sind wirklich eine einzigartige Persönlichkeit, das kann Ihnen nie­

mand streitig machen. Erlauben Sie sich einfach, Sie selbst zu sein. Ih­

rer Einzigartigkeit kann niemand Konkurrenz machen. Erinnern Sie sich

an Ihr Recht auf Einzigartigkeit, und nutzen Sie Ihre riesigen Vorteile de­

nen gegenüber, die fremde Erfahrungen kopieren. Wenn Sie danach trach­

ten, so zu sein wie er (oder sie), kommen Sie zu nichts. Seien Sie Sie

selbst. Gönnen Sie sich diesen Luxus. Wenn Sie sich die Maske eines be­

reits existierenden Stars aufsetzen, kommt dabei bestenfalls eine Kopie

oder aber eine Parodie heraus. Niemand wird ein Star, indem er andere

imitiert.

Wenn Sie die vergeblichen Versuche aufgeben, wie jemand anders zu sein,

können Sie alles erreichen. Wenn Sie die vergeblichen Versuche aufge­

ben, ein fremdes Drehbuch zu imitieren, öfmet sich Ihnen das Tor zum

Erfolg. Wenn Sie die Schönheit Ihrer eigenen Individualität anerkennen,

bleibt den anderen nichts übrig, als Sie zu akzeptieren. Erlauben Sie sich

die Verwegenheit zu haben.

Alle großen Schauspieler spielen sich selbst .. Es mag seltsam erscheinen,

denn es handelt sich ja um verschiedene Rollen, aber die Persönlichkeit,

der Charakter und der Charme des Schauspielers kommen in jeder Rolle

deutlich zur Geltung. Die schwerste Rolle besteht darin, sich selbst zu

spielen, sich zu erlauben, man selbst zu sein und die Maske abzuneh­

men. Jemand anders zu spielen ist nicht so schwer, weil es einfacher ist,

sich eine Maske aufzusetzen. Das Spielen ist dann nur noch eine Sache

professioneller Technik. Seine eigene Maske abzulegen hingegen ist viel

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schwerer. Wer das schafft, steht nicht mehr auf einer Schauspiel bühne,

sondern auf der Bühne des Lebens.

Aber dies ist nur eine scheinbare Schwierigkeit. In Wirklichkeit ist es recht

leicht, sich zu entschließen zu haben. Darur brauchen wir nur die uns von

den Pendeln aufgedrängten stereotypen Denkmuster abzuschütteln, endlich

zuzugreifen und an die unbegrenzten Möglichkeiten der Seele zu glauben.

Die Pendel können Sie nicht mehr stören, sobald Sie sich von der fremden

Erfahrung abwenden und sich erlauben, selbst ein Star zu sein. Sie können

Ihnen nur noch bedrückende Gedanken einflößen wie: "Ein Star muss schön

sein, aber ich bin nicht schön. Ein Star muss gut singen, spielen und tan­

zen können, doch all das kann ich nicht. Ein Star muss Talent haben, und

das fehlt mir. Ich muss mir anschauen, wie andere es machen."

Schauen Sie sich doch mal die Stars an, die es in Theater, W issenschaft,

Sport, Business usw. gibt. Kaum einer von ihnen, wenn überhaupt einer,

errullt auch nur annähernd die rur seine Position gültigen Normen. Jeder

Promi hat einen ganzen Haufen an Mängeln, der jede beliebigen Werte

und Vorzüge überschatten könnte. Jemand mag zum Beispiel eine lange

Nase haben, gilt aber als eine Schönheit. Ein anderer hat überhaupt kei­

ne Stimme, doch alle sind von seinen Liedern begeistert. Eine so genann­

te Schauspielerin hat nicht das geringste Talent, doch sie hat sich irgend­

wie in die Welt der Stars geschmuggelt, und die Regisseure reißen sich

um sie. Jemand ist klein und dick - weshalb nur sind die Frauen wie ver­

rückt nach ihm? An jemandem ist absolut nichts Besonderes - wieso nur

schwärmen die Leute so rur ihn?

Anscheinend rugt Individualität sich nicht der Regel: "Tu es wie ich." An­

dererseits werden Sie mir wohl beipflichten, dass gerade diese Tatsache

eine unverzichtbare Bedingung ist, um ein Star zu werden. Eine schillern­

de Persönlichkeit verletzt die Regeln, und die Pendel müssen anerkennen,

dass es sich um einen Ausnahmefall handelt, wenngleich die Stereotype

weiterhin gelten. Alle Stars sind solche Ausnahmefälle. Auch Ihr Fall wird

eine Ausnahme darstellen.

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Sie können mit einer hervorragenden Stimme singen und doch ein Schatten­

dasein ohne jeden Ruhm ruhren. Oder Sie singen einfach auf zwar ab­

scheuliche, aber ganz eigene Weise, und alle sind begeistert. Sie können

über glänzende intellektuelle Fähigkeiten verfügen, ohne das Geringste

daraus machen zu können. Oder Sie sind ein bemitleidenswerter Durch­

schnittsschüler, der hartnäckig mit seinen Wahnideen hausieren geht, bis

er schließlich eine umwerfende Entdeckung macht. Sie können in erst­

klassiger physischer Verfassung sein, ohne es im Sport je zu etwas zu

bringen. Doch jemand, der sich traut, die herkömmlichen Muster zu

durchbrechen, und auf dem Spielfeld mit einem rur alle unerwarteten

Dreh aufwartet, wird den Sieg davontragen. Ich will die Liste der durch­

brochenen Stereotype nicht fortsetzen. Das Prinzip haben Sie verstan­

den. Haben Sie den Mut, den Verstand Ihrer einzigartigen Seele zuzu­

wenden. Fürchten Sie sich dabei nicht, die Stereotype der Pendel zu

durchbrechen.

Hüten Sie sich nur davor, wieder einem Pendel auf den Leim zu gehen.

Die Pendel können Sie dazu provozieren, ein fremdbestimmtes Ziel zu

verfolgen, das Ihnen persönlich nichts außer Enttäuschungen bringen

wird. Was nützt Ihnen ein fremdes Ziel? Hören Sie auf Ihre eigene See­

le, aber nicht auf Ihren Verstand. Die Seele weiß besser, auf welchem Ge­

biet Sie ein Star werden können.

In der Welt der Pendel gilt das Gesetz: Nur einige wenige können ihre

Favoriten werden; alle übrigen sollen die Funktionen gewöhnlicher An­

hänger errullen und sich den etablierten Regeln des Systems unterwer­

fen. Die Methode des Transsurfings ist nicht in der Lage, dieses Gesetz

aufzuheben, aber sie kann Ihnen dabei helfen, es konkret rur sich aus­

zunutzen, wenn Sie wollen. Die Pendel werden gezwungen sein, Sie in

die Schar der Favoriten aufzunehmen, wenn Sie die einzigartigen Eigen­

schatten Ihrer Seele manifestieren.

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DER SCHUTZENGEL

Viele Leute glauben, dass es Schutzengel gibt, die der Seele des Menschen

helfen. Wenn Sie an Ihren persönlichen Schutzengel glauben, so ist das

sehr gut. Das bedeutet, dass er existiert. Sie denken an ihn, Sie hoffen auf

ihn, Sie sind ihm dankbar; all diese Gedanken machen ihn realer, sodass

keine Zweifel an ihm aufkommen. Im Variantenraum gibt es alles. Sie kön­

nen sogar davon ausgehen, dass Ihre Gedanken selbstständig ein energoin­

formatives Wesen schaffen, wenn es Ihnen so beliebt. Je aufrichtiger Sie

Ihren Schutzengel lieben und je mehr Sie sich ihm gegenüber dankbar

zeigen für jede Kleinigkeit, desto stärker wird er sein und desto mehr kann

er Ihnen helfen. Letztlich ist es gar nicht so wichtig, ob er eine unabhän­

gige Existenz hat oder ein Produkt Ihrer Gedanken ist.

Wenn Sie aber nicht an einen Schutzengel glauben, so macht das auch

nichts. Solange Ihnen wohl dabei ist, ist alles in Ordnung. Letzten En­

des bekommt jeder das, an was er glaubt. An Ihrer Stelle würde ich je­

doch an den Schutzengel glauben. Und plötzlich existiert er unabhän­

gig vom Glauben an ihn; er liebt Sie, kümmert sich um Sie, so gut er

kann, aber Sie haben ihn vergessen und aus Ihrem Bewusstsein verbannt.

Ihm mangelt es an Ihrer Liebe. Dadurch wird er schwach und kann Ih­

nen aus Kraftmangel nicht richtig helfen. Gleichzeitig geben Sie Ihre

Energie nach allen Seiten an destruktive Pendel. Auch die Pendel kön­

nen Ihnen helfen, jedoch nur so weit, wie es ihren eigenen Interessen

dient. Jemandes persönliches Wohlergehen hat für sie keine Bedeutung.

Ihr Schutzengel hingegen sorgt nur für Sie.

Stellen Sie sich Ihren Schutzengel in einer beliebigen Form vor: als klei­

nes Kind mit Flügeln, als eine Wolke, ein Vögelchen oder sonst etwas.

Das spielt überhaupt keine Rolle. An und für sich hat er selbst gar kein

Aussehen. Sie verleihen ihm erst eine Form in Ihrer Vorstellung. Stellen

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Sie ihn sich also so vor, wie es Ihnen gefällt. Sie können ihn sogar mit Ihrer Seele identifizieren. Wenn Sie über Psi-Kräfte verfugen, können Sie auch mit ihm kommunizieren. Wenn nicht, macht das auch nichts. Er wird Mittel und Wege finden, Sie irgendwie auf den richtigen Weg zu bringen. Die Hauptsache ist: Nehmen Sie ihm nichts übel, und werden

Sie vor allem nicht zornig auf ihn. Er weiß schon, wovor er Sie beschüt­zen und in welche Richtung er Sie lenken muss, denn verglichen mit ihm sind Sie ein blindes Kätzchen. Sie haben ihm nichts vorzuwerfen. Sie ha­ben keine Ahnung, vor welcher Not er Sie - gemäß seinen Möglichkei­ten - zu bewahren sucht.

Kennen Sie das Gleichnis vom Menschen, der Gott im Himmel begeg­nete? Gott zeigte dem Menschen seinen gesamten Lebensweg, und aus den Fußspuren war ersichtlich, dass Gott die ganze Zeit neben dem Men­schen hergegangen war. Dann aber sah der Mensch die schwerste Peri­ode seines Lebens, und dort gab es nur eine Fußspur. Da warf er Gott vor: "Herr, in den Zeiten meiner Not hast du mich allein gelassen." Dar­auf antwortete Gott: "Du irrst dich. Das sind nicht deine Spuren, son­dern meine. Denn in jener Zeit trug ich dich auf meinen Händen."

Es ist schwer, die Rolle des Schutzengels überzubewerten. Allein schon das Bewusstsein, dass es ein Wesen gibt, das sich um uns kümmert und nach Kräften behütet, gibt uns mehr Zuversicht. Und eine solche Zuver­sicht, die innere Ruhe bewirkt, spielt im Leben des Menschen eine gro­ße Rolle. Wenn Sie einsam sind, können Sie Ihre Einsamkeit mit dem Engel teilen. Wenn Sie Not leiden oder sich freuen, können Sie ihm das mitteilen. Der Engel hat noch eine weitere Eigenschaft, die Sie nutzen können: Im Gegensatz zu Ihnen ist er der Wirkung der Nivellierungs­

kräfte nicht unterworfen.

Wenn Sie sich über Ihre Erfolge freuen, dann können Sie sich ruhig loben und auf sich stolz sein. Das ist gut. Besser, Sie loben sich zu viel, als wenn Sie sich schelten. Weniger gut ist nur, dass dabei ein Überschusspotenzial entsteht, allerdings kein großes. Die Nivellierungskräfte könnten Ihnen

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dann Ihren Festtag der Seele versalzen. Erst loben Sie sich, und gleich dar­auf machen Sie einen Fehler oder Ihnen passiert etwas Unangenehmes. Soll das etwa bedeuten, dass man sich über seine Erfolge nur insgeheim freuen kann?

Es gibt eine Art, Freude und Stolz zu genießen, ohne dabei ein Über­schusspotenzial zu schaffen: Teilen Sie Ihre Freude und Ihren Stolz mit Ihrem Schutzengel. Er hat sich ja schließlich um Sie gekümmert und Ih­

nen geholfen. Auch er verdient Lob und Dankbarkeit. Wenn Sie sich über Ihre Erfolge freuen und stolz auf sich sind, können Sie sich an den Engel erinnern und sich mit ihm gemeinsam freuen. Reden Sie mit ihm. Loben Sie ihn, und danken Sie ihm. Besser, Sie loben ihn, als sich selbst. Heuchelei ist dabei aber nicht angebracht. Danken Sie ihm von Herzen. Sie haben dabei nichts zu verlieren. Sie haben das Ihre bereits bekom­men, und jetzt danken Sie dem Engel.

Denken Sie daran, dass Ihr Erfolg sein Verdienst ist. Was dabei geschieht? Ihr auf Stolz beruhendes Überschusspotenzial schmilzt dahin. Und gleich­zeitig können Sie frei von Furcht Ihr Seelenfest begehen. Freuen Sie sich über Ihre Gesundheit. Freuen Sie sich des Lebens. Behalten Sie die Freu­

de für sich, und überlassen Sie den Stolz dem Engel. Es ist ja klar, dass Ihnen niemand Ihren Verdienst wegnehmen wird.

Statt ein Überschusspotenzial des Stolzes zu erschaffen oder den Pendeln für Ihr Glück zu danken, sollten Sie Ihren Dank besser dem Engel geben. Er bittet Sie nicht um Ihre Energie, und Sie brauchen Ihn. Wenn Sie den­ken, ein Pendel habe Ihnen geholfen, so können Sie auch ihm danken; das wird niemandem schaden. Das Pendel wird so oder so seinen Anteil an Ih­rer Energie bekommen. Es gibt niemals etwas umsonst. Vergessen Sie nur Ihren Engel nicht. Erinnern Sie sich ständig an ihn und daran, dass Sie

ihm dankbar sind und ihn lieben. Auf diese Weise wird er stärker werden, und er wird es Ihnen hundertfach vergelten.

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EIN FUTTERAL FÜR DIE SEELE

Ihre Seele ist voller Vertrauen und Hoffuung und mit weit geöffneten

Augen in diese Welt gekommen. Aber die Pendel haben sie sofort unter

ihre Fuchtel genommen und ihr eingeredet, dass niemand hier auf sie

warte und auch niemand sich über sie freue und dass sie für ein kleines

Stück Brot harte Drecksarbeit zu verrichten habe. Natürlich werden nicht

alle in Armut geboren, aber auch die Reichen haben ihre Probleme, nur

auf einer anderen Ebene. In der Welt der Pendel leiden die Reichen nicht

weniger als die Armen.

Ihre Seele ist nicht in die materielle Welt gekommen, um zu leiden. Aber

für die Pendel ist es vorteilhaft, wenn der Konkurrenzkampf um einen

Platz an der Sonne die Regel ist. Wie Sie bereits wissen, kommt ein Pen­

del durch die gemeinsamen Gedanken und Handlungen einer Gruppe

von Menschen zustande und beginnt dann, nach den für energoinforma­

tive Wesen gültigen Gesetzen, eine Art eigenständige Existenz zu führen.

Durch energoinformativen Austausch mit seinen Anhängern unterwirft

es diese seinem Willen und zwingt sie, in seinem Interesse zu denken und

zu handeln. Die Menschen geben den Pendeln ihre Energie, wenn sie Un­

zufriedenheit, Gereiztheit, Zorn, Unruhe, Angst etc. an den Tag legen und

wenn sie sich an den Kämpfen der Pendel beteiligen.

Wir haben uns daran gewöhnt, in dieser Welt der Pendel zu leben, wo

Unterdrückung, Feindschaft, Konkurrenz, Kriege und ähnliche Beziehun­

gen der Rivalität die Regel sind. Es kommt uns nicht in den Sinn, dass

das alles anormal ist und auch ganz anders sein könnte. Betrachten Sie

die Welt aus der Sicht des Pendelmodells, erinnern Sie sich an all die Er­

scheinungsformen ihres maßlosen Energiedurstes, und stellen Sie sich

vor, wie die Welt aussehen könnte, wäre sie von den Pendeln befreit. Gäbe

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es keinen energoinformativen Austausch mehr, könnten auch jene Struk­turen nicht mehr existieren, die danach trachten, sich fremde Energie einzuverleiben, und die den ständigen Konkurrenzkampf bewirken. Es ist vielleicht nicht ganz einfach, sich das vorzustellen, doch es lässt sich mit Gewissheit behaupten, dass es in einer solchen Welt viel mehr Glück und viel weniger Leiden gäbe. Es gibt in dieser Welt genügend Güter und Reichtümer rur alle.

Man hat uns beigebracht, dass der Überlebenskampf und die natürliche Auslese notwendige und natürliche Prozesse seien, die zur Entwicklung des Lebens beitrügen. Richtig, diese Prozesse tragen zur Entwicklung einer Welt von aggressiver Ausrichtung bei. Doch die natürliche Auslese ist alles an­dere als eine notwendige Bedingung rur die Entwicklung des Lebens. Das Leben könnte sich nach anderen, viel menschlicheren Gesetzen entwi­ckeln.

Die natürliche Auslese in der Welt der Pendel findet nach einem negati­ven Drehbuch statt, das besagt: Wem es schlecht geht, der kommt um.

Die Auslese funktioniert nach der Methode der Unterdrückung und Ver­nichtung. Könnten Sie sich wirklich nicht vorstellen, dass es auch ein an­deres, positives Drehbuch geben könnte? Nach einem solchen Drehbuch überlebt jeder, dem es gut geht. Diese beiden Drehbücher unterschei­den sich in ihrer Ausrichtung genauso wie das Begriffspaar "positiv" und "negativ". Man könnte nun sagen, dass in der natürlichen Auslese sowohl dieses als auch jenes Drehbuch Geltung haben. Nichtsdestowe­niger ist das negative vorherrschend: Wem es schlecht geht, der kommt um. In der Welt der Menschen jedenfalls haben die Pendel eine noch härtere Ordnung errichtet als in der Natur.

Der Überlebenskampf trägt in der Natur keinen so erbitterten und ag­gressiven Charakter wie in der Welt der Menschen. Die Pendel der Men­schen sind um ein Vielfaches stärker und aggressiver als natürliche Pen­del. Die Tatsache, dass in der Natur immer der eine den anderen frisst, bedeutet nicht, dass dort ständig Krieg geruhrt wird. Der Löwe frisst die

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Gazelle in gleicher Weise, wie eine Gazelle Gras frisst. Tiere und Pflanzen

haben keine Vorstellung von Wichtigkeit, und daher stören sie das Gleich­

gewicht nicht. Die Vorstellung der Wichtigkeit gibt es nur beim Menschen,

und sie prägt seine gesamte Weltsicht. Aus dieser Froschperspektive her­

aus interpretiert der Mensch die Koexistenz der lebenden Organismen als

einen harten KampE

Sogar Revier- und Paarungskämpfe tragen in der Fauna einen rein nomi­

nellen Charakter, vergleicht man sie mit den ständigen Kriegen der Men­

schen. Abgesehen von der Jagd, fugen Tiere einander nur sehr selten kör­

perliche Verletzungen zu. Meistens gewinnt derjenige, der lauter brüllt

oder sich wilder und schrecklicher gebärdet. Und sollte es doch einmal

zu einem Blutvergießen kommen, so liegt das in der Natur der Dinge:

Pranken sind nun mal keine zarten Händchen. Gefuhle wie Bosheit oder

Hass sind den Tieren unbekannt. Auch Tapferkeit oder Feigheit kennen

sie nicht - bei ihnen gibt es nur den Selbsterhaltungstrieb. Tapfere Wölfe

oder feige Hasen gibt es nur in der Einbildung der Menschen.

Wir können diese Welt keineswegs ändern. Mit allem, was nicht von uns

abhängt, müssen wir uns abfinden. Eine ganze Reihe von Beschränkun­

gen und Bedingtheiten umhüllen die Seele wie ein Futteral. Der von den

Bedingtheiten gepackte Verstand wird zum Gefangniswärter der Seele und

hindert sie daran, ihre Fähigkeiten zu entfalten. Der Mensch ist praktisch

gezwungen, sich so zu verhalten, wie die Welt der Pendel es von ihm for­

dert: seine Unzufriedenheit zu zeigen, sich zu ärgern, sich zu furchten,

zu rivalisieren und zu kämpfen. Das Verhalten und die Gedanken des Men­

schen sind durch seine Abhängigkeit von den Pendeln bedingt. W ie Sie

bereits den vorangegangenen Kapiteln entnehmen konnten, zapft diese Be­

dingtheit den Menschen Energie ab, hetzt die Nivellierungskräfte gegen

ihn auf und lenkt ihn von seinen eigenen Zielen ab. Zu guter Letzt be­

wirkt die äußere Absicht auch noch die Realisierung der schlimmsten Er­

wartungen. Der Mensch wäre natürlich froh, sich von solcher Bedingt­

heit und Abhängigkeit zu befreien; er weiß nur nicht wie.

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Sie wissen jetzt, dass die Macht der Pendel auf dem Wichtigkeits syndrom und der Unbewusstheit des Menschen beruht. Der Mensch reagiert un­

bewusst auf die Provokationen der Pendel. Er gibt Unruhe, Angst und Ärger unwillkürlich nach und äußert gewohnheitsmäßig Unzufriedenheit und Unmut. Verzagtheit überkommt ihn mit Leichtigkeit, und Hinder­nisse zwingen ihn, alle Kräfte anzuspannen. Der Mensch lebt in einer Art Traumwelt und unterwirft sich dem Drehbuch, das ihm von den Pen­deln aufgedrängt wurde. Er ist sich nicht bewusst, dass ihn das Dreh­buch unter seine Kontrolle bringen kann. Es scheint ihm, dass nicht viel von ihm selbst abhängt. Das Wichtigkeitssyndrom involviert den Men­schen immer wieder in das Spiel der Pendel, und seine Unbewusstheit nimmt ihm die letzte Möglichkeit, auf das Drehbuch einzuwirken. Das

Spiel läuft nach den Regeln der Pendel.

Wie Sie sehen, muss ich einzelne Punkte trotz ihrer Offensichtlichkeit mehrfach wiederholen, da diese Gedankengänge schwer nachzuvollzie­hen und nachzuempfinden sind. So nachhaltig hat sich die von den Pen­deln erschaffene, herkömmliche Weltanschauung in unserem Bewusstsein festgesetzt. Sie können dem Futteral der Bedingtheit entkommen, wenn Sie sich nach den Prinzipien des Transsurfings richten. Die Macht der Pendel ist groß, aber letztlich können sie nichts tun, sobald Sie die Idee der Wichtigkeit ablegen und bewusst Ihr Recht nutzen, zu wählen und das Drehbuch zu bestimmen.

Für die Pendel ist es von Vorteil, die Menschen unter Kontrolle zu haben. Sie verfolgen ausschließlich ihre eigenen Ziele, und der Mensch ist fur sie nur ein Instrument, ein Mittel zum Zweck, eine Marionette. Ihre See­le ist in diese Welt gekommen wie zu einem Fest, also gönnen Sie sich auch ein Festleben. Es liegt nur an Ihnen, ob Sie Ihr ganzes Leben mit der Arbeit fur ein Ihnen fremdes Pendel verbringen oder fur Ihr eigenes Vergnügen leben wollen. Wenn Sie sich fur das Fest entscheiden, so müs­sen Sie sich von den Pendeln befreien und Ihre Tür und Ihr eigenes Ziel finden.

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Für Ihren Verstand gilt es zu erkennen: Sie sind nicht verpflichtet, sich von den destruktiven Pendeln am Gängelband fuhren zu lassen. Verei­nen Sie Verstand und Seele, dann bekommen Sie alles, was Ihre Seele be­gehrt. Sie müssen sich nur von den Pendeln befreien und die Unstim­migkeit von Seele und Verstand beseitigen. Gönnen Sie sich den Luxus, das Beste zu verdienen.

Seien Sie auf der Hut, wenn Ihnen jemand einreden will, Sie seien ver­pflichtet, fur das Wohl von etwas oder jemandem zu arbeiten; wenn man Ihnen beweisen will, dass alles in dieser Welt durch harte Arbeit erlangt wird; wenn man versucht, Ihnen den grausamen Kampf um einen Platz an der Sonne aufzudrängen; wenn man Ihnen "Ihren Platz" anweist; wenn jemand versucht, Sie zum Beitritt in eine Sekte oder eine Glaubensge­meinschaft zu bewegen, wo Sie "einen Beitrag fur die Mission" zu leisten haben; wenn Ihnen jemand sagt, dass Sie ja in Armut geboren seien und deshalb auch Ihr ganzes Leben in Armut zu verbringen hätten; oder wenn Ihnen jemand einreden will, Ihre Möglichkeiten seien beschränkt.

Sie können sich darauf gefasst machen, dass die Pendel Sie nicht ohne wei­teres in Ruhe lassen werden. Kaum sprießen bei Ihnen die Keime der Ent­

schlossenheit zu haben, werden die Pendel eine Situation schaffen, mit der sie Ihnen zu verstehen geben wollen, dass Ihre Möglichkeiten beschränkt sind. Kaum spüren Sie in sich die Freiheit, zu wählen und das Drehbuch zu bestimmen, werden die Pendel versuchen, Ihre Pläne zu durchkreuzen. Kaum werden Sie Ruhe und innere Überzeugung fuhlen, werden die Pen­del versuchen, Sie anzustoßen, um Sie in Schwingung zu versetzen. Ge­

ben Sie solchen Provokationen nicht nach, und lassen Sie sich nicht aus

dem Gleichgewicht bringen. Schrauben Sie Ihren Wichtigkeitspegel auf ein

Minimum herab, und handeln Sie selbstbewusst. Was von Ihnen gefordert ist, ist weder Bemühung noch Standhaftigkeit, sondern nur die bewusste Entscheidung, den Wichtigkeitspegel auf Null zu halten.

In diesem Spiel sind Ihre Möglichkeiten nur durch Ihre eigene Ab­

sicht beschränkt. Die Möglichkeiten der Pendel sind nur durch Ihren

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Wichtigkeitspegel und durch das Niveau Ihrer Bewusstheit beschränkt.

Erinnern Sie sich: Wenn ich leer bin, haben die Pendel keinen An­griffspunkt, um mich anstoßen zu können; wenn ich mir über den Sinn des Spieles bewusst bin, können mir die Pendel nicht ihr Dreh­buch aufdrängen. Wenn es den Pendeln gelungen ist, Sie zu frustrie­ren, zu verwirren oder aus dem Gleichgewicht zu bringen, sollten Sie umsichtig genug sein zu verstehen, dass Sie den W ichtigkeitspegel überschritten haben.

Ändern Sie Ihre Beziehung zu dem, was Sie aus dem Gleichgewicht ge­bracht hat. Bemühen Sie sich, bewusst zu erkennen, dass nicht Sie, son­

dern die Pendel die Idee der Wichtigkeit nötig haben. Das Futteral der Seele besteht aus Ihrer Wichtignahme. Nehmen Sie nichts übermäßig wichtig. Glauben Sie einfach gelassen und ohne Verbohrtheit an Ihr ei­

genes Ziel. Wenn Sie es nicht erreichen sollten, so messen Sie auch dieser Tatsache keine Bedeutung bei - die Pendel warten nur darauf, dass Sie sich gehen lassen. Wenn Sie etwas verwirrt hat, dann schrauben Sie Ihre Wichtignahme zurück. Führen Sie sich vor Augen, dass es sich nur um ein Spiel der Pendel handelt. Ja, ein Spiel, und keine Schlacht, denn die Pendel sind so etwas wie tönerne Spielfiguren.

Es ist ein raues Spiel, und die Schwäche der Menschen ist dabei mit ein­gerechnet. Sobald Sie die Zügel schleifen lassen und Ihrem Gefuhl der Wichtigkeit etwas Freiraum geben, haben Sie verloren. Senken Sie jedoch den Wichtigkeitspegel auf Null, so werden die Pendel ins Leere schwin­gen. Die Tonfiguren werden zerschellen. Sie werden Kraft schöpfen aus dem Bewusstsein, dass Sie die Regeln des Spieles verstehen. Kaum haben Sie den Versuch der Pendel bemerkt, sie anzustoßen und Sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, schmunzeln Sie über sich selbst und senken den Wichtigkeitspegel. Mit der Zeit wird Ihnen dies zur Gewohnheit wer­den. Sie werden Ihre eigene Kraft spüren und wissen, dass Sie das Dreh­buch des Spiels selbst bestimmen können. Wenn Sie aus dem Spiel mit den Pendeln als Sieger hervorgehen, haben Sie die Freiheit der Wahl.

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DIE "FREILE"

Wir haben bereits darüber gesprochen, dass die verschiedenen Sektoren des Variantenraums über bestimmte Charakteristika verfugen, genannt Parameter. Der Einfachheit halber haben wir vereinbart, diese Charakte­ristika als Frequenz zu bezeichnen. Wenn die Frequenz Ihrer geistigen Ausstrahlung - vorausgesetzt, es liegt eine Einheit von Seele und Ver­stand vor - mit der Frequenz eines bestimmten Sektors übereinstimmt, ver­wirklicht die Kraft der äußeren Absicht den Übergang in besagten Sektor. Mit anderen Worten, das Drehbuch und die Bühnenbilder des Sektors materialisieren sich in der Schicht Ihrer Welt.

Die Seele eines jeden Menschen verfugt über einen eigenen, individuellen Satz von Parametern, die "Freile" der Seele, wie ich sie ab jetzt nennen möchte. Wieder wollen wir uns der Einfachheit halber auf ein Modell ei­nigen, den Wesenskern der menschlichen Seele als deren charakteristische Frequenz zu bezeichnen. Die Freile eines Menschen unterscheidet sich von der eines anderen so wie die Formen von Schneeflocken, die immer einzig­artig sind. Die Freile charakterisiert das individuelle Wesen der Seele eines Menschen.

Diese Definition noch weiter zu vertiefen ergäbe keinen Sinn. Es lässt sich nur vermuten, was die Freile genau ist, weil sie im Okkulten liegt - ver­

borgen hinter der Maske des Verstands, die jeder Mensch trägt. Unum­stößlich ist nur die Tatsache, dass jeder von uns ein solches individuel­les, eigenes Wesen hat. Sie können den Charakter, die Gewohnheiten, das Verhalten und die Gestalt eines Ihnen bekannten Menschen beschrei­ben, aber hinter diesen Charakteristika steckt eine integrale Wesenheit, die Ihnen ohne Worte klar ist. Diese individuelle Entität wollen wir die Freile nennen.

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Vielleicht sind Sie auch schon einmal Menschen begegnet, die über ei­nen unerklärlichen Reiz verfügen. Das Seltsame daran ist, dass sie nicht einmal attraktiv aussehen mögen. Doch eine solche Person braucht Sie nur anzusprechen, und sofort haben Sie ihre physischen Mängel verges­sen und erliegen völlig ihren zauberhaften Reizen. Auf die Frage, worin genau der Reiz besteht, kann man sich nur etwas in den Bart brummen wie: "Sie hat etwas Besonderes." Eine andere Erklärung gibt es nicht. Sol­che Menschen sind sehr rar. Wenn es sie in Ihrer Umgebung nicht gibt, können Sie sie in der Welt des Showbusiness suchen. Ein besonderes Kennzeichen solcher Persönlichkeiten ist die ausnehmende Schönheit und der Reiz, die gleichsam aus der Tiefe ihrer Seele strömen. Dass es sich nicht um eine Puppenschönheit handelt, wird Ihnen sofort auffal­len. Eine Puppenschönheit versucht krampfhaft, äußerlich den Forderun­gen der etablierten Norm zu entsprechen.

Aus der Sicht des Transsurfings besteht das Geheimnis solch bezaubern­der Schönheit allerdings auch nicht darin, dass der oder die Betreffende über seelische Schönheit oder irgendwelche besonderen seelischen Eigen­schaften verfügt. Sie müssen jetzt eine weitere paradoxe Schlussfolgerung des Transsurfings akzeptieren (oder Sie lassen es bleiben, wenn sie Ihnen nicht gefallt): Eine so genannte seelische Schönheit gibt es nicht, son­

dern nur eine Harmonie von Seele und Verstand.

Wer sich selbst nicht liebt, mit sich unzufrieden ist, nicht seiner Lieb­lingsbeschäftigung nachgeht, im Geiste verwirrt ist oder mit seiner See­le nicht im Reinen ist, kann über keine bezaubernde Schönheit verfü­gen. Jeder beliebige Konflikt zwischen Seele und Verstand spiegelt sich im Äußeren und im Charakter des Menschen wider. Wer hingegen mit sich zufrieden ist, mit Freuden lebt, seiner Lieblingsbeschäftigung nach­geht, hat eine innere Ausstrahlung. Dies bedeutet, dass sich sein Verstand

auf die Freile der Seele eingestellt hat.

Die Einheit von Seele und Verstand bringt die geistige Energie des Men­schen mit der äußeren Absicht auf einen Nenner. Die Zufriedenheit mit

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sich selbst, das heißt die Harmonie der Beziehung von Seele und Ver­stand, bewirkt Ähnliches. Das seelische Wohlbehagen entzündet gewisser­maßen ein inneres Licht, das die Seele an ihr wahres Wesen erinnert, und eine solche Schönheit der Harmonie wird von Außenstehenden als seeli­sche Schönheit wahrgenommen. Solche Schönheit kann sogar heimlichen Neid hervorrufen: "Du blühst ja förmlich auf. Wie kommt das nur?"

Die Seele empfindet Wohlbehagen, wenn der Verstand sie nicht in sein Futteral einzwängt, sondern sie hegt und pflegt wie eine Rose in einem Gewächshaus und es ihr ermöglicht, ungehindert ihre Blüten zu entfal­ten. Dann stellt sich jene seltene Empfindung ein, die man als Glück zu bezeichnen pflegt.

Die Freile manifestiert sich in Form von Hobbys, Leidenschaften und al­lem, was mit Lust und Liebe getan wird. Häufig schweigen die Saiten der Freile über längere Zeit, und manchmal geschieht es, dass irgendein Zei­chen eine Saite zwingt zu erklingen. Das kann eine zuf<illige Randbemer­kung sein, die aus unerfindlichem Grunde in die Seele dringt, oder etwas, das man sieht und das sofort wie ein Magnet die Seele anzieht. Schon bald entwickelt sich daraus eine zuerst nur schemenhaft zu erkennende Neigung, die dann immer wieder auftaucht. Das ist das Werk der äuße­ren Absicht. Aber wie die schemenhafte Neigung der Seele, agiert auch die äußere Absicht nicht zielgerichtet. Man muss auf die Befehle der See­le lauschen, um sie mit dem Verstand aufzugreifen. Dann ist es möglich, die äußere Absicht zu fangen und das gewünschte Ziel zu erreichen.

Was hindert nun den Verstand daran, eine Beziehung zur Seele aufzuneh­men? Mal wieder die Wichtignahme und mal wieder die gleichen alten Bekannten - die Pendel. Sie drängen den Menschen falsche Ziele und Werte auf. Wie bereits zuvor erklärt wurde, sind es die Pendel, die die Normen rur Schönheit, Erfolg und Wohlergehen festlegen. Die interne lind die externe Wichtignahme zwingen den Menschen, sich selbst an diesen Normen zu messen. Natürlich findet der Verstand einen ganzen Berg an Mängeln und beginnt so, sich selbst und dann auch die Seele

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aktiv zu hassen. Er probiert alle möglichen Masken an, mit denen er ver­

sucht, die Freile den etablierten Normen anzupassen. In der Regel kommt

nichts Gutes dabei heraus. Daraufhin wird die Kluft zwischen Seele und

Verstand noch tiefer, noch weiter. Wo bleibt denn hier der seelische Kom­

fort?! Der Verstand begießt seine Rose mit Vorwürfen und Unzufrieden­

heit, und diese welkt immer mehr dahin ...

Der Verstand strebt bei seiner Schatzsuche in alle Himmelsrichtungen,

nur an seine Seele wendet er sich nicht. Die Pendel locken laut und ver­

fuhrerisch, die Seele hingegen versucht nur leise und zaghaft, ihre Fähig­

keiten und Veranlagungen zu erklären. Der Verstand hört die Seele nicht

und ist bestrebt, die Freile zu ändern - mit erwartungsgemäß nicht gera­

de wünschenswertem Ergebnis. Letzten Endes einigen sich Seele und Ver­

stand doch noch und stimmen dem Makel ihrer so genannten Unvoll­

kommenheit zu. Die äußere Absicht transferiert den Menschen auf eine

Lebenslinie, wo dieser Makel noch verstärkt wird, da die Unvollkommen­

heit im wahrsten Sinne des Wortes zur Materialisierung gebracht wurde.

Der Verstand ist der Ansicht, wenn er eine korrigierende Maske anlege,

könne er sich der etablierten Norm anpassen. Wie Sie sich aber sicher

denken können, ist es ein nutzloses Unterfangen, einem Trugbild nach­

zujagen. Statt die kostbare Einzigartigkeit seiner Freile zur Geltung zu

bringen, rennt der Mensch blind mit dem Kopf gegen die Fensterschei­

be, um der Erfolgsfährte eines anderen zu folgen. Aber der Erfolg eines

Stars ist gerade in der Abstimmung seines eigenen Verstands auf die Frei­

le seiner eigenen Seele begründet. Der Trugbildjäger erreicht überhaupt

nichts, im Gegenteil, er wird nur noch unzufriedener mit sich selbst. In­

dem jemand aber seine Unzufriedenheit äußert, wird er niemals auf eine

Lebenslinie kommen, wo er mit sich zufrieden ist. Die Parameter seiner

Ausstrahlung entsprechen gerade jenen Lebenslinien, wo die Gründe fur

seine Unzufriedenheit noch gewichtiger werden.

Es ist eigentlich unglaublich, was fur ein sinnloses Spiel die Pendel den

Menschen aufdrängen. Für die Pendel hat dieses Spiel jedoch einen

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ganz bestimmten Sinn, da Unzufriedenheit und Bedrücktheit ihre Leib­gerichte sind.

Wie nun können wir unseren Verstand an die Freile unserer Seele anpas­sen? Die einzige Möglichkeit ist die, den Verstand davon zu überzeugen, dass seine Seele am meisten seine Liebe verdient. Zuerst muss man sich selbst lieben, dann kann man die Werte und Vorzüge anderer wertschät­zen. Diese Liebe zu sich selbst sollte nicht mit Selbstzufriedenheit, Selbst­sucht oder Narzissmus verwechselt werden. Selbstzufriedenheit entsteht, indem man sich anderen überlegen fühlt; so erschafft man ein sehr ge­f<ihrliches Überschusspotenzial. Sich selbst zu lieben bedeutet, seine Ein­zigartigkeit zu verstehen und sich so, wie man ist, mit allen Mängeln, zu akzeptieren. Ihre Liebe zu sich selbst sollte keinen Bedingungen unterwor­fen sein, sonst würde sie schnell ein Überschusspotenzial hervorbringen. Haben Sie es etwa nicht verdient, sich zu lieben? Sie haben ja nur sich.

Wer im Kampf mit seiner Freile weit fortgeschritten ist, dem wird es schwer fallen, sich einfach zu akzeptieren und sich lieb zu gewinnen. 'Wie soll ich mich lieben können? Ich gefalle mir doch gar nicht!" Sehen Sie nur, wel­che Haltung der Verstand hat: "Ich liebe mich, wenn ich mir gefalle." Dies ist das reinste Überschusspotenzial, basierend auf einer erhöhten internen und externen W ichtignahrne. Die äußere Wichtignahme besteht darin, dass die von jemand anders festgelegten Normen für mich eine unbestreitbare Wahrheit sind. Schätze ich die Vorzüge anderer damit nicht zu hoch ein? Die interne Wichtignahme besteht darin, dass ich mich zwinge, einer frem­den Norm zu folgen. Wer hat denn gesagt, dass ich schlechter sei als sie? Ich, niemand sonst. Schätze ich mich dadurch nicht allzu gering ein?

Um sich selbst lieb zu gewinnen, sollten Sie die externe Wichtignahme aus dem Fenster werfen und aufhören, fremde Normen zu verehren. Wer hin­dert Sie daran, eigene Normen zu kreieren? Besser, andere jagen Ihren Nor­men nach! Reduzieren Sie Ihre interne Wichtignahrne, und entspannen Sie sich. Sie sind nicht verpflichtet, sich fremden Normen anzupassen. Hal­ten Sie sich immer vor Augen, dass die Wichtignahme für die Pendel von

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Vorteil ist, nicht für Sie. Wenn Sie mit ganzem Verstand Ihre Seele lieb ge­

winnen, wird die äußere Absicht Sie von ganz allein auf eine Lebenslinie

versetzen, wo Sie mit sich völlig zufrieden sind. Wenn Sie sich selbst ge­

fallen, wird es Ihnen sogar gelingen, die äußere Absicht zu betrügen und

Vorzüge zu finden, von denen Sie noch nichts geahnt hatten. Wenn Ihre

geistige Energie von sich aus Zufriedenheit ausstrahlt, wird die äußere Ab­

sicht Sie packen und auf Linien versetzen, wo Sie tatsächlich stolz auf sich

sein können.

In einern der Zehn Gebote heißt es: "Liebe deinen Nächsten wie dich

selbst." Aus irgendeinem Grunde wird immer wieder auf die Notwendig­

keit hingewiesen, den Nächsten zu lieben. Dieses Gebot impliziert aber

auch, dass es ursprünglich Liebe zu sich selbst gibt. Halten Sie sich fern

von dem Spiel, das Ihnen von den Pendeln aufgedrängt wurde, und be­

ginnen Sie noch heute, sich zu lieben. Kaufen Sie sich Ihre Lieblingsde­

likatesse, und feiern Sie ein Fest. Sorgen Sie ausgiebig für sich selbst. Je­

mand könnte nun ironisch hinzufügen: "Haben Sie Nachsicht mit Ihren

Schwächen und schlechten Gewohnheiten ... " Das ist eine Demagogie der

Pendel, und ich denke, ich habe es nicht nötig, mich auf solche Polemik

einzulassen. Sie verstehen sicher selbst, was mit Liebe zu sich selbst ge­

meint ist. Außerdem sind die Schwächen und schlechten Gewohnheiten

des Menschen von vornherein ein induziertes Machwerk der Pendel.

Niemand braucht im Dschungel nach einer Gralsschale zu suchen. Der

Heilige Gral befindet sich in Ihrem Innern - er ist die Freile Ihrer Seele.

-0-

DIE EINHEIT VON SEELE UND VERSTAND

Wenn die Seele in diese Welt kommt, streckt sie ihr vertrauensvoll ihre

kindlichen Arme entgegen. Später jedoch stellt sich heraus, dass die Welt

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von den Pendeln beherrscht wird und von ihnen in einen wilden Dschun­

gel verwandelt wurde. Die Pendel versuchen sofort, der Seele einzureden,

dass sie hier nicht willkommen sei, dass jeder fiir sein eigenes Glück

kämpfen müsse und den Pendeln Tribut schulde. Sie wollen der naiven,

unbefangenen Seele sogleich einen Platz zuweisen. Sie machen ihr weis,

dass niemand sich fiir ihre Wünsche interessiere, dass es in der Welt im­

mer mehr Leid als Freude gebe, dass Festtage nur an festgesetzten Ter­

minen stattfinden und dass man fiir sein Stückchen Brot hart arbeiten

müsse. Au Backe, ein schwerer Schlag! Da kann man schon mal die Oh­

ren hängen lassen oder vor lauter Verzagtheit weinen. Oder aber es sträu­

ben sich einem vor Empörung die Haare: "Das ist falsch so, es ist unge­

recht!" Der Seele scheint es, dass sie keine große Wahl hat: Entweder sie

schleppt sich frustriert auf dem Weg entlang, der ihr von den Pendeln

vorgegeben wurde, oder sie kämpft verzweifelt fiir ihre eigenen Ziele.

Der Verstand des Menschen wird von den Pendeln auf allen Ebenen ver­

einnahmt: mental, emotional und energetisch. Die herkömmliche Welt­

anschauung und die Verhaltensmuster des Menschen werden von den

Pendeln entwickelt und gelenkt. Der Mensch denkt und handelt so, wie

es für sie vorteilhaft ist. Gleich nach dem Verstand gerät auch die See­

le in das Futteral der Bedingtheit. Die Bedingtheit manifestiert sich

praktisch überall. Der Mensch ist gezwungen, sich mit einer Fülle von

Beschränkungen zufriedenzugeben und die ihm zugeteilte Rolle in einem

ihm aufgezwungenen Spiel zu erfiillen. Unter solchen Bedingungen wird

die Seele allmählich in den Hintergrund gedrängt, und der Verstand

nimmt die Zügel in die Hand.

Der Verstand unterweist die Seele, als wäre sie ein kleines Kind: "Ich weiß

besser, was du zu tun hast, und dein dummes Lallen ergibt sowieso keinen

Sinn." Bei den meisten Menschen hat sich die Seele in ein verschrecktes,

rechtloses Wesen verwandelt, das hilflos in seiner Ecke hockt und traurig

mit ansieht, was der zügellose Verstand wieder anstellt. Manchmal erge­

ben sich ein paar Minuten des gegenseitigen Einvernehmens von Seele

und Verstand. In solchen Augenblicken singt die Seele, und der Verstand

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reibt sich zufrieden die Hände. Aber so etwas kommt nur selten vor. In

den meisten Fällen besteht die Einheit von Seele und Verstand in Ableh­

nung, Angst und Hass.

Die Seele hat kein Stimmrecht bei der Frage der Wahl. Der Verstand geht

mit der Seele um wie manche Eltern mit einem Kind in einem Spielzeug­

laden. Wenn das Kind darum bittet, ihm ein Spielzeug zu kaufen, feillt

die Antwort gewöhnlich stereotyp aus, zum Beispiel: "Dafür haben wir

kein Geld." So wird ein Traum im Keim erstickt.

Schauen wir uns mal an, was geschieht: Das Kind möchte das Spielzeug

jetzt. Wenn Sie es sich wirklich momentan nicht leisten können, dem

Kind das Spielzeug zu kaufen, ist überhaupt nichts Anormales an Ihrer

Ablehnung. In der Tat, die Seele ist bereit zu warten! Doch der Verstand

nimmt der Seele jede Hoffnung: "Dafür haben wir kein Geld." Das be­

deutet, der Traum ist im Prinzip unerfüllbar.

Der Verstand hat seine eigene Logik, die ihm von den Pendeln aufge­

drängt wurde, und für die Pendel ist es vorteilhaft, ihre Anhänger an ei­

ner kurzen Leine zu halten und ihnen sogar keine Freiheit bei der Wahl

des Traumes zu geben. Der Seele mangelt es an Logik, sie versteht alles

wortwörtlich. Der Verstand beharrt darauf, dass kein Geld da ist. Aber

die Seele will ja gar kein Geld, sondern das Spielzeug! Motiviert von der

Idee des Geldmangels, erlässt der Verstand ein allgemeines Spielzeugver­

bot (Spielzeug ist unerschwinglich, und daher ist der Kauf von Spielzeug

unrealistisch). Der Seele bleibt nichts anderes übrig, als sich zu verschlie­

ßen und sich nicht mehr an das Spielzeug zu erinnern. Das ist so etwas

wie die Beerdigung eines Traumes.

Der Verstand stellt sich nicht vor, wie es möglich sein könnte, den Traum

zu verwirklichen, denn er gewährt ihm gar nicht erst Zutritt zur Schicht

seiner Welt - alles im Leben sollte schließlich logisch und klar sein. Er

hätte einfach damit einverstanden sein sollen, das Spielzeug zu haben,

dann hätte die äußere Absicht für das nötige Geld gesorgt. Doch die von

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den Pendeln gefertigte herkömmliche Weltanschauung lässt solche Wun­

der nicht zu. Die Vorstellung, ihre Anhänger könnten die Freiheit der

Wahl haben, behagt den Pendeln überhaupt nicht.

Der Mensch nimmt die herkömmliche Weltanschauung falschlicherweise

als ein unumstößliches Gesetz wahr. Aber dieses Gesetz ist fingiert und

lässt sich knacken. In dieser Welt geschehen häufig unerklärliche ''Wun­

der". Warum erlauben wir ein solches Wunder nicht auch in unserem Le­

ben? W ir brauchen uns nur zu gönnen, das zu haben, was die Seele will.

Wenn Sie sich von den Spinnweben der Vorurteile und Beschränkungen,

mit denen die Pendel Sie umgarnt haben, befreien, wenn Sie aufrichtig

glauben, dass Sie Ihrer Träume würdig sind, und sich gestatten, das Ge­

wünschte zu haben, dann werden Sie es auch bekommen. Dieses Sich­

selbst-Gestatten ist die Hauptbedingung zur Erfüllung eines Wunsches.

Es gibt auch andere Antworten im Spielzeugladen. So könnte der Verstand

zur Seele sagen: "Dummes Zeug! Ich weiß besser, was du brauchst. Wir

sind einfache Leute und können uns das nicht leisten. Das ist unrealistisch.

Nicht jeder wird mit einem silbernen Löffel im Mund geboren. Du hast

keine besonderen Fähigkeiten. Wer bist du, verglichen mit ihr (oder ihm)?

Wir müssen leben wie alle anderen." Und so weiter. Wären solche Ansich­

ten nicht eine Folge des Einflusses der Pendel, könnte man den Verstand

der unübertrefflichen Stumpfsinnigkeit bezichtigen. Es bleibt jedoch zu

hoffen, dass er nach dem Lesen dieser Zeilen aus dieser tiefen Illusion er­

wacht und die ganze Absurdität seiner "vernünftigen" Argumente erkennt.

Ohne die Seele kann der Verstand in dieser Welt nur sehr wenig erreichen.

Gemeinsam jedoch sind sie zu allem fahig, weil ihre Verschmelzung eine

magische Kraft erweckt - die äußere Absicht. Der Verstand ist für die in­

nere Absicht zuständig und die Seele für die äußere Absicht. Die Seele ist

allerdings nicht imstande, die äußere Absicht zielgerichtet zu lenken. Ar­

beiten Seele und Verstand jedoch zusammen, so lässt sich die äußere Ab­

sicht lenken und zum Erreichen von bestimmten Zielen einsetzen.

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Alles, was Ihnen schwer erreichbar oder unrealistisch zu sein scheint, ist in W irklichkeit nur schwer durchfuhrbar im engen Rahmen der Möglich­keiten der inneren Absicht des Verstandes. Und wer würde dies auch be­streiten? Welches Ziel auch immer Sie sich gesteckt haben, im Rahmen der rationalen Weltanschauung ist es schwer zu erreichen, da stimme ich durchaus zu. Aber geben Sie Ihren Traum nicht auf, nur weil irgendwel­che aufgeblasenen Autoritäten sich das Recht genommen haben zu be­stimmen, was Realität ist und was nicht. Nutzen Sie Ihr Recht auf ein persönliches Wunder.

Das Geheimnis des Glücks ist ebenso einfach wie das Geheimnis des Un­glücks. Es liegt in der Einheit bzw. Unstimmigkeit von Seele und Ver­stand. Je "erwachsener" der Mensch ist, desto größer die Unstimmigkeit. Der Verstand unterwirft sich dem Einfluss der Pendel, und die Seele wird unglücklich. Als Kind hofft die Seele noch darauf, dass sie Spielzeug be­kommen wird, aber im Laufe der Zeit erlischt diese Hoffnung. Der Ver­stand findet immer mehr Bestätigung dafur, dass der Traum schwer zu erfullen ist, und verschiebt seine Verwirklichung auf später. Dieses Ver­schieben auf später läuft in der Regel bis zum Lebensende. Der Traum wird dann zusammen mit dem Leichnam zu Grabe getragen.

Um die Einheit von Seele und Verstand zu erreichen, müssen Sie zuerst bestimmen, worin diese Einheit eigentlich bestehen soll, das heißt, Sie müssen das Ziel festlegen. Trotz der scheinbaren Offensichtlichkeit dieser Frage ist sie ganz und gar nicht banal. In der Regel wissen die Menschen genau, was sie nicht wollen, haben aber meist Mühe, ihre echten Wün­sche klar zu formulieren. Das ist durch das Bestreben der Pendel zu er­klären, die Menschen ihren Interessen unterzuordnen und ihnen falsche Ziele aufzudrängen. Wie kann von einer Einheit von Seele und Verstand die Rede sein, wenn der Verstand damit beschäftigt ist, verlockenden Trug­bildern nachzujagen, während die Seele ganz andere Neigungen hat?

Zu allem Überfluss sind die Menschen so sehr mit der Erfullung der Pflichten beschäftigt, die ihnen von den Pendeln auferlegt wurden, dass

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sie gar keine Zeit haben, sich hinzusetzen und in Ruhe über ihre wah­

ren Wünsche nachzudenken. Nehmen Sie sich einmal die Zeit, sich zu

erinnern, was fur Neigungen die Seele einstmals hatte, als Sie noch ein

Kind waren. Was hat Ihnen gefallen, was erschien Ihnen wirklich attrak­

tiv und wünschenswert, und was haben Sie im Laufe der Zeit aufgeben

müssen? Stellen Sie sich die Frage, ob Ihr einstiges Ziel Sie noch immer

anspricht. Denken Sie darüber nach, was Sie tatsächlich wollen. Ist es

vielleicht nur ein falsches Ziel? Wünschen Sie sich wirklich von ganzem

Herzen, es zu erreichen, oder wollen Sie es sich nur wünschen?

Wenn Sie an Ihr Ziel denken, sollten Sie die interne und die externe

Wichtignahme zurückschrauben. Ist die externe Wichtignahme überhöht,

wird Sie das Ziel durch seine Unerreichbarkeit und den möglichen Pre­

stigegewinn bestechen. Sind Sie vielleicht dem Pendel auf den Leim ge­

gangen? Ist die interne Wichtignahme überhöht, so kann es erscheinen,

dass das Ziel außerhalb Ihrer Möglichkeiten liegt. Wieder lockt das Ziel

durch seine Unerreichbarkeit. Aber sind Sie wirklich auf ein solches Ziel

angewiesen?

Wenn Sie über das Ziel nachdenken, dann lassen Sie am besten jedes Pre­

stigedenken beiseite. Stoßen Sie das Ziel vom Thron der Unerreichbar­

keit. Dadurch werden Sie die externe Wichtignahme wie von selbst re­

duzieren. Wenn Sie über das Ziel nachdenken, denken Sie am besten

nicht über die Mittel und Wege nach, wie es zu erreichen ist. Dadurch

werden Sie wie von selbst die interne Wichtignahme reduzieren. Denken

Sie nur an Ihr eigenes Wohlbehagen. Ist das Ziel einmal erreicht, dann

fragen Sie sich, ob Sie sich wirklich gut fuhlen oder ob Sie trotzdem

noch etwas bedrückt. Wenn Ihnen Zweifel an seiner Realisierbarkeit kom­

men, bedeutet das noch nicht, dass Sie davon ablassen sollten. Die Haupt­

sache ist, dass Ihre Seele durch den Gedanken an das erwünschte Ziel

ein Lied der Freude anstimmt. So attraktiv ein Ziel auch erscheinen mag,

wenn Sie etwas bedrückt, kann es sich um ein falsches Ziel handeln. Wir

werden im nächsten Kapitel auf diese Fragen zurückkommen.

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Wenn Sie kein bestimmtes Ziel und nichts Wünschenswertes vor Augen

haben, so bedeutet das, dass Sie an Energiemangel leiden oder dass Ihr

Verstand Ihre Seele endgültig ins Futteral gezwängt hat. Im ersten Fall

könnten Sie versuchen, mehr auf Ihre Gesundheit zu achten und Ihre

V italkraft zu steigern. Vielleicht wissen Sie gar nicht, wie es sich anfühlt,

gesund zu sein. Bei guter Gesundheit ist man mit dem Leben zufrieden

und will alles Mögliche haben, und zwar auf der Stelle. Die Seele kann

nichts wollen, doch dieses Leben ist für sie eine einzigartige Gelegenheit.

Im zweiten Fall gibt es für Sie nur eine Lösung: sich selbst lieb zu gewin­

nen. Haben Sie sich vielleicht allzu eifrig für das Wohl anderer eingesetzt?

Setzen Sie lieber sich selbst auf Rang eins. Andere werden von Ihnen

nichts Gutes zu erwarten haben, wenn Ihre eigene Seele für Sie nur zweit­

rangig ist. Wenn Sie sich völlig dem Dienst an anderen widmen - selbst

wenn es sich um Verwandte oder Freunde handelt, ganz zu schweigen also

von irgendwelchen Pendeln -, ist Ihr eigenes Leben sinnlos verschwendet.

Das Leben wurde uns nicht gegeben, um anderen zu dienen, sondern um

uns selbst zu verwirklichen. Indem Sie Ihre Seele in ein Futteral zwängen,

erschaffen Sie ein mächtiges Überschusspotenzial heimlicher innerer Un­

zufriedenheit, das sich in Form von allen möglichen Störungen und Übeln

über Sie selbst und Ihren Bekanntenkreis ergießen wird. Sie werden glau­

ben, den Menschen Gutes zu wünschen, doch in Wirklichkeit wird Ihre

Fürsorge ihnen nur Schaden bringen.

Kümmern Sie sich sorgsam um sich selbst, schenken Sie sich selbst Mit­

gefiihl und Aufinerksamkeit. Das ist Balsam fiir Ihre geschundene Seele.

Glauben Sie niemandem, der sagt, um Erfolg zu haben, müssten Sie sich

ändern. Sicher haben Sie so etwas schon mal gehört, nicht wahr? Dies

ist das beliebte Rezept der Pendel. Wenn bei Ihnen etwas nicht klappt,

müssen Sie angeblich an sich arbeiten. Wie müssen Sie sich aus der Sicht

der Pendel wohl ändern? Sie müssen sich von sich selbst abwenden, den

Pendeln zuwenden und der Regel folgen: "Sei wie ich", um ihren Anfor­

derungen zu entsprechen und in ihrem Interesse zu handeln. Außerdem

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müssen Sie, um sich zu ändern, mit sich selbst kämpfen. Wo bleibt die

Einheit von Seele und Verstand, wenn Sie sich nicht akzeptieren, sich

nicht lieben und mit sich kämpfen? Die Seele wird falsche Ziele nicht

annehmen, denn sie hat ihre eigenen Veranlagungen und Bedürfnisse.

Wenn Sie ein falsches Ziel verfolgen, werden Sie entweder nichts errei­

chen, oder - wenn Sie es denn erreichen - Sie werden erkennen, dass es

für Sie keinen Wert hat.

Transsurfing hat nichts mit den Pendeln zu tun, und daher bietet es auch

einen ganz anderen Weg an. Sie sollen sich nicht ändern, sondern sich

akzeptieren. Wenden Sie sich von der Maske ab, die Ihnen die Pendel

aufdrängen, und wenden Sie sich Ihrer Seele zu. Lauschen Sie den Be­

fehlen der Seele, reduzieren Sie bewusst Ihre Wichtignahme, erlauben Sie

sich zu haben, und Sie werden al1es bekommen, was Ihrer Seele gut tut.

Um zur Einheit von Seele und Verstand zu kommen, sollte man des Öf­

teren auf den Zustand seines seelischen Wohlbehagens achten. Dieses

Wohlbehagen äußert sich dadurch, dass Sie in einem gegebenen Moment

nichts beunruhigt oder bedrückt und Sie sich ungestört und gut fühlen.

Seelisches Unbehagen äußert sich durch das Gegenteil: Eine dunkle Un­

ruhe beschleicht Sie, etwas bedrückt Sie, Sie fürchten sich vor etwas, Sie

fühlen sich niedergeschlagen. Wenn sich solche Empfindungen manife­

stieren und Sie die Ursache dafür benennen können, so liegt ein Unbe­

hagen des Verstands vor. Der Verstand weiß in der Regel, was ihn er­

schreckt, beunruhigt oder bedrückt. In einem solchen Fall können Sie

sich auf den Verstand verlassen, der Ihnen auch eine Lösung vorschla­

gen wird.

Mit dem Unbehagen der Seele ist es schon etwas komplizierter, weil es

sich nicht so deutlich äußert, etwa wie eine dunkle Vorahnung. Der Ver­

stand behauptet hartnäckig: Alles ist in Ordnung, alles ist, wie es sein soll­

te, es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Doch trotz aller vernünftigen

Argumente bedrückt Sie etwas. Das ist das Rauschen der Morgensterne.

Die Stimme der Seele zu hören ist gar nicht so schwer. Sie brauchen ihr

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nur Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Die Stimme des Verstandes mit seinen logischen Überlegungen ist zu laut, als dass der Mensch dunklen Vorahnungen Beachtung schenken würde. Beeindruckt von seinen eige­nen Analysen und Prognosen, ist der Verstand einfach nicht in der Lage, den Gefuhlen der Seele zu lauschen.

Um zu lernen, das Rauschen der Morgensterne zu hören, gibt es keine andere Möglichkeit, als es sich zur Gewohnheit zu machen, sein seelisches Wohlbehagen zu beachten. Jedes Mal, wenn Sie einen Entschluss fassen müssen, hören Sie zunächst die Stimme des Verstandes und später die Ge­fuhle der Seele. Kaum hat der Verstand einen Entschluss gefasst, reagiert die Seele entweder positiv oder negativ. Im letzteren Fall werden Sie das dumpfe Gefuhl seelischen Unbehagens erfahren.

Wenn Sie vergessen haben, rechtzeitig an das Ausmaß Ihres Wohlbeha­gens zu denken, sollten Sie sich bemühen, sich später zu erinnern, was Sie empfunden haben. Sobald der Entschluss gefasst ist, kommt Ihnen ein flüchtiges Gefuhl. In diesem Augenblick war der Verstand so begei­stert von seiner Analyse, dass er Gefuhle nicht beachtete. Versuchen Sie sich also im Nachhinein zu erinnern, was Ihnen jenes erste, flüchtige Ge­fuhl sagen wollte. War es ein unterschwelliges bedrückendes Gefühl, das den optimistischen Überlegungen des Verstands widersprach, so hat die Seele deutlich "nein" gesagt.

Inwieweit kann man den Vorahnungen der Seele trauen? Wenn Sie das Gefuhl haben, ein bestimmtes Ereignis vorauszuahnen, so sollten Sie eher skeptisch sein. Es gibt keine Garantie, dass der Verstand die Informatio­nen der Seele richtig interpretiert. Als einzig sichere Interpretation kann

nur das seelische Unbehagen als Reaktion auf den vom Verstand gefass­

ten Beschluss dienen.

Seelisches Wohlbehagen hingegen kann nicht garantieren, dass die Seele "ja" sagt. Vielleicht hat sie einfach keine Antwort. Wenn aber die Seele "nein" sagt, werden Sie es mit Sicherheit spüren. Wie Sie in den voran-

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gegangenen Kapiteln erfahren haben, hat die Seele die Begabung, Sektoren des Variantenraums zu sehen, die im Falle der Umsetzung des Entschlusses realisiert werden. Sie sieht das Ergebnis und bringt ihre Einstellung dazu zum Ausdruck: entweder positiv oder negativ. Übrigens können Sie sich auf grund eigener Erfahrungen davon überzeugen, dass die Seele mit einem "Nein" immer Recht hat.

Für den Fall, dass Sie einen Entschluss fassen müssen, haben Sie nun­mehr ein sicheres Wahrheitskriterium: den Zustand seelischen Unbeha­gens. Wenn die Seele "nein" sagt, der Verstand hingegen "ja", dann soll­ten Sie, wenn irgend möglich, mutig von Ihrer Entscheidung Abstand nehmen. Die Seele kann sich nicht etwas Schlechtes wünschen. Wenn der Verstand sagt: "Es muss auf alle Fälle sein", dann sollten Sie gemäß den Umständen handeln. Im Leben muss man sich manchmal dem Un­vermeidlichen fügen. Jedenfalls kann das Kriterium des seelischen Unbe­hagens auch in Fragen, wo die Waage schwankt, mit Bestimmtheit Klar­heit schaffen.

Ist das Einverständnis von Seele und Verstand bezüglich des gewählten Ziels erreicht, müssen Sie noch Einheit erreichen in der Entschlossenheit

zu haben und zu handeln. Die innere Absicht des Verstandes muss mit der äußeren Absicht der Seele auf einen Nenner gebracht werden. Wenn Sie im Rahmen der inneren Absicht handeln und dabei die äußere Ab­sicht in die gleiche Richtung läuft, haben Sie das Wunschobjekt so gut wie in der Tasche. Sollte die innere Absicht nicht klar bestimmt sein, das heiGt, wenn Sie keine deutliche Vorstellung haben, mit welchen Mitteln das Ziel zu erreichen ist, dann sollten Sie an der Entschlossenheit zu ha­

ben arbeiten. Die äuGere Absicht ist um vieles stärker als die innere, und daher wird sie wie von selbst die entsprechende Variante fur Sie finden.

Streben Sie in der Entschlossenheit zu haben nach einer Einheit von See­le und Verstand, wie sie in starken Emotionen zum Ausdruck kommt. In der Regel kommt eine Einheit von Seele und Verstand in Anbetung, Neid, Angst und den schlimmsten Erwartungen zustande. Wir lieben,

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hassen und fürchten uns von ganzem Herzen. Wenn Seele und Verstand

sich vereinen, werden leidenschaftliche Gefühle aufgewühlt. "Wer es nicht

versteht zu hassen, der wird auch nicht lieben können", sagte der be­

kannte russische Schriftsteller Nikolai Tschernischewsky.

Ist das Ziel richtig gewählt, dann werden sowohl Seele als auch Verstand

zufrieden sein. Was einem die Freude trüben kann, sind Gedanken, die

durch die Unzugänglichkeit eines Ziels oder durch eine zu eng gefasste

Komfortzone hervorgerufen werden. Die Situation, wenn der Verstand

an der Realität zweifelt und die Seele sich im "neuen Sessel" befangen

fühlt, lässt sich mit Hilfe der Dias korrigieren - Sie wissen ja bereits, wie.

Ist die Komfortzone erweitert, werden Sie die ungestüme Freude der Ein­

heit erreichen. Auf dieser Ebene singt die Seele, und der Verstand reibt

sich zufrieden die Hände.

Ich wiederhole noch einmal: Wenn Sie sich ein Ziel durch den Kopf ge­

hen lassen, sollten Sie es vermeiden, an Ihr eigenes Prestige zu denken

oder daran, wie Sie das Ziel erreichen können. Achten Sie allein auf den

Zustand Ihres seelischen Behagens. Fühlen Sie sich gut oder schlecht? Nur

das ist von Bedeutung. Andernfalls könnten Sie seelische Befangenheit

mit seelischem Unbehagen verwechseln. Diese Befangenheit ist eine Art

Verlegenheit und wird durch die ungewohnte, neue Situation hervorgeru­

fen: "Ist das wirklich alles für mich?" Seelisches Unbehagen iiußert sich

durch Bedrückung, Verzagtheit, Schwermut, Befürchtungen oder Unrast.

Lässt sich die Befangenheit nicht durch Dias korrigieren, so handelt es

sich offenbar um eine Form von seelischem Unbehagen. In diesem Fall

sollten Sie noch einmal darüber nachdenken, ob das betreffende Ziel wirk­

lich das richtige für Sie ist.

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KLANGDIAS

Die Menschen lassen sich grob in drei Typen der Wahrnehmung eintei­

len: visuell, kinästhetisch und auditiv. Der erste Typ kann mehr mit visu­

ellen Bildern anfangen, der zweite ist empfanglicher fur Empfindungen,

und der dritte reagiert am besten aufKlang. Bislang war bei uns von Dias

die Rede, die visuelle und gefuhlsmäßige Bilder umfassen.

In einigen Praktiken spiritueller Vervollkommnung kommt die Technik

der Affirmation zur Anwendung. Der Aspirant wiederholt in Gedanken

eine autosuggestive Aussage mit Ausrichtung auf ein bestimmtes Ziel.

Ein paar Beispiele hierfur wären: "Ich erfreue mich bester Gesundheit.

Ich bin voller Energie und seelischem Wohlbehagen. Ich bin ausgegli­

chen und von mir selbst überzeugt." Das vielfache laute oder meditati­

ve Rezitieren solcher Denksprüche eignet sich am besten fur Menschen

des auditiven Typs. Da jedoch diese Typen in reiner Form nicht existie­

ren, kann jeder die Technik der Affirmation mit Erfolg anwenden.

Affirmationen haben eine ähnliche Wirkungsweise wie Dias, man sollte

sie jedoch unter Berücksichtigung der Unterschiede bei den Sprachen

von Seele und Verstand verwenden. Erstens versteht die Seele keine Wort­

sprache. Wenn Sie etwas immer wieder gedankenlos vor sich hin plap­

pern, wird nichts dabei herauskommen. Die Seele versteht nur stumme

Gedanken und Gefuhle. Worte können natürlich in einem gewissen Maße

Gedanken und Gefuhle formen, aber darum geht es mir nicht, denn die

Sprache an sich ist hierbei zweitrangig. Es ist viel wirksamer, einmal et­

was zu fuhlen, als es tausendmal zu wiederholen. Deshalb sollte man be­

müht sein, das, was man rezitiert, auch gleichzeitig nachzuempfinden.

Zweitens sollten die einzelnen Affirmationen nicht breitgefächert sein.

Man sollte nicht alles auf einmal in eine Affirmation hineinpacken. So

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könnte man meinen, das obige Affirmationsbeispiel sei sehr wirksam, da darin alles enthalten sei, woran einem gelegen ist. Doch beim wiederhol­ten Rezitieren einer solchen Affirmation werden Sie schwerlich das erfor­derliche Spektrum an Empfindungen abrufen können, um das gewünsch­te Ergebnis zu bewirken.

Drittens sollte man Monotonie und Einförmigkeit vermeiden. Jede neue Sequenz einer Rezitation sollte von neuen emotionellen Aspekten beglei­tet werden. Wenn Sie beispielsweise ständig wiederholen: "Ich ruhe in mir", so werden diese Worte schon bald an Aussagekraft verlieren und letztlich zu leeren Phrasen werden. Überzeugung erscheint in dem Mo­ment, wenn die Absicht entsteht, überzeugt zu sein. Einen Wunsch muss man kultivieren, indem man sich über einen längeren Zeitraum über­zeugt. Die Absicht hingegen wird auf der Stelle wirksam: Sobald Sie über­zeugt sein wollen, sind Sie es.

Schließlich sollte man die Afiirmation nicht auf den Kampf mit einer

Folgeerscheinung richten, ohne deren Ursache behoben zu haben. Zum Beispiel macht es keinen Sinn zu wiederholen: "Ich habe nichts zu be­furchten und brauche mir keine Sorgen zu machen", solange die Ursache der Beunruhigung bestehen bleibt. In diesem Fall sollte die Affirmation positiv abgefasst sein. Anstelle der unendlichen Wiederholung dessen, was Sie vermeiden möchten, sollten Sie sich besser auf das Ergebnis, das Sie erreichen wollen, programmieren. So sollte zum Beispiel die negative Af­firmation: "Ich habe nichts zu befurchten und brauche mir keine Sorgen zu machen" mit der positiven Affirmation ersetzt werden: "Bei mir klappt alles." Was genau geschehen soll, damit es fur Sie keinen Anlass zur Beun­ruhigung gibt, sollten Sie konkret bezeichnen.

Beachten Sie, dass Sie sagen sollten: "Bei mir klappt alles", und nicht: "Bei mir wird alles klappen." Wenn Sie die Affirmation im Futur abfas­sen, wird die Zukunft keine Gegenwart werden, sondern wird sich in eine weit entfernte Oase verwandeln. Sie sollten die Parameter Ihrer Ausstrah­

lung so abstimmen, als ob Sie das, was Sie bestellen, bereits haben.

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Seelisches Wohlbehagen mitbestellen zu wollen wäre sinnlos. Seelisches

Wohlbehagen ist eine Folge des Einverständnisses von Seele und Verstand

hinsichtlich einer ganz bestimmten Frage. Dieses Einverständnis kann

man nicht mithilfe von abstrakter Autosuggestion erreichen. Man kann

die Seele nur mithilfe eines konkreten Dias an etwas gewöhnen und sie

beruhigen.

Affirmationen sind am effektivsten, wenn Sie emotional völlig ausgegli­

chen sind und bei Ihnen kein Überschusspotenzial vorhanden ist. Ver­

suchen Sie nicht, dem Unterbewusstsein etwas aufzudrängen oder ihm

Befehle zu erteilen. Wenn Sie versuchen, der Seele eine Idee einzutrich­

tern, wird sie sich "die Ohren zuhalten", Die wirksamste Methode ist das

gelassene Rezitieren in einem entspannten Zustand. Dann wird Ihr Ver­

stand vielleicht Zugang zum Unterbewusstsein bekommen. Aber wenn

Ihr Verstand mit Eifer und Beflissenheit versucht, Ihre Seele zu überzeu­

gen, so glaubt er selbst nicht an die Idee, und keine Wiederholungen

werden die Zweifel zerstreuen.

Mit dem Verstand Druck auf die Seele auszuüben führt zu nichts. Sie

können die Entschlossenheit zu haben unmöglich auf der Grundlage

emotionaler Aufgewühltheit erlangen. Das, was Sie haben, erscheint Ih­

nen alltäglich und selbstverständlich. Sie nehmen sich ruhig und ohne

Druck das Ihre, so wie Sie Ihre Post aus dem Kasten holen. Wenn Sie

Ihre Energie falschlicherweise für die Entschlossenheit zu haben einset­

zen, drehen Sie sich im Kreise und reichen einem der Pendel die Hand.

Auf einmal lässt das Pendel los, und Sie fliegen kopfüber die Treppe her­

unter und landen in der gleichen Grube der Unentschlossenheit, der Sie

zu entkommen versuchten. Wenn aber Ihre Entschlossenheit zu haben

frei ist von dem Wunsch zu haben, wird das Pendel bei Ihnen keinen

Angriffspunkt finden.

Wie Sie sehen, ist die Affirmation eine Art Klangdia. Man kann sowohl

visuelle Dias als auch Affirmationen anwenden. Mit einer Kombination

von beiden werden Sie die beste Wirkung erzielen. Hier ein Beispiel eines

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solchen Kombidias: Sie sitzen am Kamin. Ihr Schaukelstuhl knarrt. Das

Brennholz knistert und knackt. W ie angenehm ist es, dem Feuer zuzuse­

hen! Draußen prasselt der Regen an das Fenster, und es tobt der W ind,

doch Sie haben es warm und gemütlich. Auf dem kleinen Tisch vor Ih­

nen liegen verschiedene Leckereien. Im Fernsehen läuft eine interessante

Sendung. Sie sehen, hören und empfinden all dies und sagen sich: "Ich

fühle mich wohl." Sie sehen dieses Dia nicht, Sie hören es nicht - Sie le­

ben in ihm.

EIN FENSTER ZUM VARIANTENRAUM

Im Kopf des Menschen wirbeln ständig kontrollierte und unkontrollierte

Gedanken umher. Einige nennen das "inneren Dialog", doch im Wesent­

lichen handelt es sich dabei um einen Monolog. Der Verstand hat nie­

mand anders, mit dem er palavern könnte, als sich selbst. Die Seele ist

nicht imstande, zu denken und zu sprechen, sie fühlt nur und weiß. Ver­

glichen mit den stillen Empfindungen der Seele, ist der innere Monolog

sehr laut. Deshalb ist Intuition ein seltenes, kaum merkliches Phänomen.

Es gibt die Ansicht, wenn man den inneren Monolog anhielte, würde dem

Verstand dadurch der Zugriffauf intuitive Informationen ermöglicht. Schön

und gut, nur ist es leider unmöglich, den Verstand im bewussten Zustand

völlig abzuschalten. Angenommen, Sie haben durch Konzentration alle

Gedankengänge und alle Worte eingestellt. Würden die Gedanken tatsäch­

lich zu einem Stopp kommen, so wäre damit in unserem Innern ein Va­

kuum geschaffen, aber auch das wäre noch keine Unterbrechung des in­

neren Monologs. Der Verstand schläft in diesem Moment nicht, er ist nur

mit einer anderen Aufgabe betraut: sehr wachsam zu sein, nicht zu den­

ken und nicht zu plappern. Er sagt gewissermaßen: "Also gut, ich werde

jetzt schweigen, und dann lass uns schauen, was du tust."

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Das ist nur eine illusorische Unterbrechung des Monologs. Eine echte

Unterbrechung des Monologs läge dann vor, wenn der Verstand seine

Kontrolle abschaltet oder seine Wachsamkeit einstellt. Doch während der

falschen Unterbrechung ist der Verstand äußert wachsam und betäubt

gewissermaßen die Gefühle der Seele mit seinem "lauten" Schweigen nur

noch mehr.

Würde der Verstand seine Kontrolle abschalten, so würde Ihre Wahrneh­

mung in den Variantenraum transferiert werden. Eine echte Unterbre­

chung des inneren Monologs findet nur im Traum oder im Zustand der

tiefen Meditation statt. Einen praktischen Nutzen davon hat man nur

im Falle eines bewussten Traums oder wenn Sie eine Technik der Medi­

tation beherrschen, bei der das Bewusstsein nicht abgeschaltet wird.

Den bewussten Traum kann man als interessantes Experiment betrachten

und zum Training der äußeren Absicht verwenden. Aber lässt sich die Un­

terbrechung des inneren Monologs auch im Wachzustand nutzen? In der

Tat gibt es da ein Schlupfloch, gleich einem schmalen Fenster, das sich

spontan in dem Moment öffuet, wenn die Kontrolle des Verstands nach­

lässt und die intuitiven Gefühle der Seele zum Bewusstsein durchbrechen.

Die Intuition ist eine Art verschwommene Vorahnung, auch innere Stim­

me genannt. Der Verstand ist abgelenkt, und in diesem Augenblick ist

es leicht, das Gefühl oder das Wissen der Seele zu empfinden. Sie haben

das Rauschen der Morgensterne gehört - die wortlose Stimme, das Nach­

sinnen ohne Gedanken, den tonlosen Klang. Sie verstehen etwas, aber es ist verworren. Statt zu denken, fühlen Sie intuitiv. Jeder von uns hat

schon einmal erfahren, was Intuition ist. Zum Beispiel spüren Sie, dass

gleich jemand zu Ihnen kommt oder dass etwas geschehen wird; oder

Sie fühlen sich unwillkürlich dazu veranlasst, etwas zu tun, oder Sie wis­

sen einfach etwas.

Wenn das Spiel der Gedanken läuft, fungiert der analytische Apparat des

Verstands als Schiedsrichter. Der Verstand stopft in Windeseile beliebige

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Daten in eine der vielen Bezeichnungs-Schubladen, damit alles logisch

und rational bleibt. Eine Unterbrechung des inneren Monologs findet

dann statt, wenn dem Schiedsrichter die Pfeife abgenommen wird und

er auf die Strafbank geschickt wird. Der Verstand guckt zu, kann das

Spiel aber nicht mehr überwachen.

Während der Verstand die Daten herumjongliert, macht er bisweilen eine

kurze Pause. Er setzt sich sozusagen kurz auf die Bank und erholt sich.

Da öffuet sich das Fenster zur intuitiven Information. In diesem Moment

schlafen Sie auf die natürlichste Weise ein. Vielleicht ist das für Sie eine

unglaubliche Neuigkeit, aber es ist tatsächlich so. Alle Menschen schla­

fen während des Tages mehrmals ein. Sie bemerken es einfach nicht, weil

das Fenster nur fiir eine sehr kurze Zeit geöffnet ist.

Nach kurzem Schlummer wacht der Verstand wieder auf und setzt sei­

nen Monolog fort. Manchmal dringt das im Fenster Gesehene als intui­

tive Information ins Bewusstsein durch. In den meisten Fällen jedoch

schenkt der Verstand der flüchtigen V ision keine Beachtung, weil er zu

sehr um seine eigenen Gedanken besorgt ist.

Im Traum treibt die Seele ziellos umher, sie kann wer weiß wohin verschla­

gen werden. In dem sich während des Wachzustands öffnenden Fenster ist

die Seele im Gegensatz zum gewöhnlichen Traum auf einen Sektor im Va­

riantenraum fokussiert, der mit dem Kontext der laufenden Gedanken ver­

bunden ist. Der Kontext lenkt den Blick der Seele auf den entsprechen­

den Raumsektor, wo W issen zum gegenwärtigen Thema vorhanden ist.

Kaum öffuet sich das Fenster, dringt dieses Wissen zum Verstand durch.

Wenn die aufwachende Seele den Eindrücken Beachtung schenkt, das heißt

sich an den kurzen Traumausflug erinnert, erhält sie so genanntes intuiti­

ves Wissen - Informationen, die gleichsam aus dem Nichts kommen oder

"aus heiterem Himmel".

Gewöhnlich geht man davon aus, dass die intuitive Eingebung ein spon­

taner Einfall des Verstandes ist. Einerseits kommt die Erkenntnis angeb-

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lieh "aus heiterem Himmel", doch andererseits heißt es, der Verstand sei von selber darauf gekommen. Was ist nun dieses Nichts, aus dem dieses Wissen angeblich kommt? Aus Sicht der herkömmlichen Weltauffassung ignoriert man entweder diese Frage, oder man sagt, dies sei eben das We­sen des Verstands.

Ausgehend vom Modell des Transsurfings sehen wir, dass der Mechanis­mus der Intuition von völlig anderem Wesen ist. Der Verstand findet seine Erkenntnisse durch logische Schlussfolgerungen. Die intuitive Erkenntnis hingegen, das heißt das fehlende Glied, das ja nicht zur logischen Kette ge­hören kann, wird von der Seele aus dem Variantenraum empfangen.

Die dunklen Vorahnungen der Seele kommen entweder als Unruhe und Bedrückung oder als Begeisterung und Enthusiasmus zum Ausdruck. Die­se Gefühle kann man unter einem Terminus zusammenfassen: Schmach­ten. Die Seele ist bestrebt, dem Verstand etwas mitzuteilen, kann es aber nicht erklären. Quälende Unruhe, Schuldgefühle, Bedrückung und die Last der Pflichten werden in Form der schlimmsten Erwartungen in die Realität umgesetzt. In diesen Gefühlen besteht eine Einheit von Seele und Verstand. Wir erhalten die Realisierung unserer schlimmsten Erwar­tungen als Folge der Wirkung der äußeren Absicht.

Wie wir ja alle wissen, kommt ein Unglück selten allein. Mit solchen Para­metern geistiger Ausstrahlung werden wir auf die schlimmsten Lebensli­nien versetzt, wo es von Leid und Unglück nur so wimmelt. Manchmal treibt uns der induzierte Übergang auf einen breiten schwarzen Streifen, dem wir für lange Zeit nicht mehr entkommen können. Achten Sie mal darauf: Wenn ein solcher Zustand bedrückenden Schmachtens sich ma­nifestiert, werden Ihre schlimmsten Erwartungen unverzüglich wahr. Die äußere Absicht versetzt Sie auf erfolglose Lebenslinien, wo die Situation direkt vor Ihren Augen eskaliert.

Gleichzeitig mit der Vorahnung des Übels hilft die Seele auch, das Übel als eine Folge der Einheit von Seele und Verstand zu erkennen. Indem

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man diese Einheit für die höchsten Erwartungen anwendet, kann man

die äußere Absicht zu seinem Nutzen einsetzen. Zu diesem Zweck soll­

te man sich im Transsurfing von Wichtignahme und Negativität lossa­

gen und seine geistige Energie auf das Erreichen seines Ziels richten. Wie

Sie bereits wissen, lassen sich die Parameter der geistigen Energie mithil­

fe von Dias im bewussten Zustand einstellen. Die gleiche Technik kann

man auch zurzeit des offenen Fensters anwenden, falls es einem gelingt,

diesen Moment einzufangen.

Intuitives Wissen und Vorahnungen kommen spontan. In diesem Fall

verwendet der Verstand die Möglichkeiten der Seele im passiven Zustand

- er bekommt einfach die Informationen aus dem Sektor, wo die Seele

zufallig hingeraten ist. Unsere Aufgabe besteht also darin, intuitive Vor­

ahnungen absichtlich herbeizurufen. Dabei ist es wichtig, das Seelense­

gel zur richtigen Seite zu wenden.

Wie das gehen soll? Sie müssen einen Moment abpassen, wo der Ver­

stand abgelenkt ist. Sie brauchen dann aber nicht Ihre Gefühle zu fan­

gen, sondern sollten sie absichtlich induzieren, das heißt in das Fenster

ein augenblickliches Dias einsetzen. Das Dia soll die Gefühle enthalten,

die Sie innerhalb des Dias erfahren. Indem Sie das Dia in das sich öff­

nende Fenster einsetzen, bekommen Sie nicht etwa Informationen von

der Seele, im Gegenteil, Sie lenken die Seele zu einem zweckbestimmten

Raumsektor. Wenn Ihnen das gelingt, wird Ihr Verstand die äußere Ab­

sicht streifen.

Man könnte glauben, dass man den gleichen Effekt auch erzielen könn­

te, indem man versucht, ein Dia vor dem Einschlafen abzuspielen, wäh­

rend man im Bett liegt. Das Dia würde dann unmerklich in den Traum

übergehen, und so hätte man die Einheit von Seele und Verstand erreicht.

Doch seltsamerweise klappt das nicht. Ich werde im nächsten Kapitel dar­

auf zurückkommen. Versuchen Sie inzwischen, folgende Frage zu beant­

worten: Warum hat es keinen Sinn, ein Dia im Traum zu visualisieren?

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-e-

DER FRAME

Es gibt eine Übergangszone zwischen Ereignissen, die von der äuße­ren Absicht hervorgerufen wurden, und Ereignissen, die intuitiv erahnt wurden. Mit anderen Worten, wenn Sie intuitiv ahnen, dass ein Ereig­nis stattfinden wird, so streifen Sie es beiläufig mit Ihren Gedanken, ohne jedoch gezielt daran zu denken. Später trifft dieses Ereignis dann in der Regel auch ein, besonders wenn der Verstand mit einer Vorah­nung der Seele übereinstimmt. Man fragt sich nun: Haben Sie einfach geahnt, dass das Ereignis geschehen würde, oder haben Ihre unterbe­wussten Gedanken als äußere Absicht fungiert und das Ereignis her­vorgerufen?

Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Beides ist möglich. Im Traum geschieht alles auf direktere Weise: Sie brauchen nur flüchtig dar­an zu denken, dass sich ein Ereignis auf bestimmte Weise entwickeln soll, und schon wird das Szenario in die Tat umgesetzt. Im Traum funktio­niert die äußere Absicht störungsfrei. Was bedeutet das für uns?

Es bedeutet lediglich, dass wir die Realisierung des Szenarios im Traum erleben. Der Traum hat keinen Einfluss auf die materielle Realität. Er ist und bleibt eine virtuelle Realität. Warum realisiert die äußere Absicht des Traums den virtuellen Sektor nicht? Man könnte meinen, das habe et­was mit der Trägheit der materiellen Realisierung zu tun.

In der Tat, verglichen mit der materiellen Realität ist ein Traum bloß ein Papierschiffehen neben einer stolzen Fregatte. Das Papierboot wird vom geringsten Hauch der äußeren Absicht gewaltsam fortgeblasen. Um je­doch die schwere Fregatte in Bewegung zu setzen, braucht man ein gro­ßes Segel und einen längeren Zeitraum.

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Der Grund jedoch, warum im Traum die äußere Absicht den virtuellen

Sektor nicht realisiert, ist ganz und gar nicht die materielle Trägheit. Sie

können sich ein Dia so oft Sie wollen vor Augen halten, selbst in einem

bewussten Traum, es wird Sie dem Ziel nicht einen Schritt näher brin­

gen. Die Sache ist die, dass die äußere Absicht nur eine Funktion erfüllt:

die Seele von einem virtuellen Sektor in einen anderen zu versetzen. Im

Traum geschieht Folgendes: Der Verstand setzt gemäß den Erwartungen

das federleichte Seelensegel, und die äußere Absicht versetzt das Papier­

boot augenblicklich in den entsprechenden Sektor. Damit ist die Missi­

on der äußeren Absicht beendet.

In der Realität ist es für die äußere Absicht nicht mit einer leichten Brise

getan. Der Wind der Absicht bläst, doch die Fregatte bewegt sich nicht

von der Stelle. Ist die Einheit von Seele und Verstand erreicht, wird das

Segel in der erforderlichen Richtung gesetzt. Die Größe des Segels hängt

von der Stufe der Einheit ab. Der Wind kann die Fregatte nicht auf der

Stelle in einen anderen Sektor versetzen. Die Parameter der geistigen Aus­

strahlung erfiillen die Voraussetzung für den Zielsektor, doch die materiel­

le Realisierung ist aufgrund der materiellen Verzögerung im vorherigen Sek­

tor hängengeblieben. Deswegen muss der Wind der Absicht lange blasen,

um den Zielsektor zu realisieren.

Die äußere Absicht des Traums hingegen kann die Fregatte deshalb nicht

vom Fleck bewegen, weil sie im Traum nur auf das federleichte Papier­

boot eingerichtet ist, während das große Fregattensegel fehlt. Der Wind

der Absicht bewegt nur das Papierboot der Träume, hat aber keinerlei

Wirkung auf die Fregatte der materiellen Realisierung.

Deshalb trägt die Aktivierung von Dias im Traum nicht zur Bewegung

der materiellen Realisierung bei. Das Seelensegel im Traum gibt uns die

Möglichkeit, durch den virtuellen Raum zu fliegen, aber es hat keine Be­

ziehung zur eigentlichen Bewegung der materiellen Realisierung. Die ein­

zige Funktion des Dias im bewussten Traum ist die Erweiterung der Kom­

fortzone. Doch auch das ist schon allerhand, und wenn Sie im Traum

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ein Dia einsetzen, wird dies ein ideales Mittel zur Erweiterung Ihrer Kom­

fortzone sein.

Im Wachzustand befinden sich Ihr Bewusstsein und Ihr Unterbewusst­

sein innerhalb der materiellen Welt. Der Verstand hält den Fokus der

Seele auf den Sektor der materiellen Realisierung gerichtet. Wie bereits

zuvor erklärt, korrigiert der Verstand ständig die Wahrnehmung gemäß

einer etablierten Schablone. Indem Sie sich im Wachzustand ein Dia vor

Augen halten, passen Sie die Parameter Ihrer geistigen Ausstrahlung an

einen unrealisierten Sektor an. Je nach der Stufe der Einheit von Seele

und Verstand füllt sich das Segel mit dem W ind der äußeren Absicht,

und die Fregatte beginnt sich allmählich in Richtung Zielsektor zu be­

wegen. Die Arbeit der äußeren Absicht ist beendet, wenn die materielle

Realisierung am Bestimmungsort angelangt ist.

Sehen Sie, worin der Unterschied besteht? Im Traum kommt die Arbeit

der äußeren Absicht zu einem Abschluss, im Wachzustand dauert sie an.

Im Traum werden die Parameter augenblicklich angepasst, und damit hat

sich's; im Wachbewusstsein läuft dieser Vorgang langsam und allmählich.

Wenn Sie im Wachbewusstsein ein Dia betrachten, haben Sie damit das

Segel der materiellen Realisierung gesetzt, und durch die äußere Absicht

wird die Fregatte angetrieben, nicht das Schiffchen der Träume.

Ich hoffe, Sie lassen sich nicht durch die vielleicht etwas dreiste Art ver­

wirren, mit der ich einfache Metaphern für die Beschreibung komplizier­

ter Fragen verwende. Leider finde ich in der Liste der Bezeichnungen, die

unser Verstand erdacht hat, keine passenderen Analogien, doch kommt

das Wesentliche meines Erachtens klar genug zum Ausdruck.

Das Fenster zum Variantenraum, das sich zurzeit des flüchtigen Eintauchens

des Verstandes in den Traum öffnet, lenkt die Wahrnehmung vorn gegen­

wärtigen Sektor der materiellen Realisierung ab. Der Fokus wird kurzzeitig

verschoben. Das Segel der Fregatte bleibt im Fenster - im Gegensatz zum

gewöhnlichen Traum - gesetzt. Wenn Sie in diesem Moment in das Fen­

ster ein Dia einsetzen, wird der Stoß des Windes der äußeren Absicht die

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Realisierung weit voranbringen. Die Effektivität des Fensters besteht darin,

dass in diesem Zustand die Einheit von Seele und Verstand auf höchster

Stufe steht. Der schlummernde Verstand gibt seine Kontrolle kurzfristig auf

und lässt Unwirkliches in seine Schablone der Wahrnehmung ein, ähnlich

wie im Traum. Das Segel ist gesetzt und wird von der äußeren Absicht mit

voller Kraft aufgebläht.

Diese Technik ist reichlich kompliziert, aber Sie können es ruhig mal

ausprobieren. Sie sollten damit beginnen, dass Sie ständig auf eventuel­

le intuitive Vorahnungen sowie auf sich selbst achten. Dann werden Sie

verstehen, dass sich im Laufe eines Tages ziemlich häufig ein Fenster öff­

net. Der Verstand ist von Zeit zu Zeit durch seine Kontrolle und durch

sein Geplapper ermüdet und verliert dann fur einige Augenblicke seine

Wachsamkeit. Zu dieser Zeit können Sie absichtlich Gefuhle in Bezug

auf ein Ereignis stimulieren, das Sie induzieren wollen - nur Gefuhle, kei­

ne verbalen Formulierungen.

Stellen Sie sich vor, was Sie empfinden würden, wenn Ihr Plan in Erful­

lung ginge. Betrachten Sie mehrmals das Dia des Ziel-Erreichens vor Ih­

rem geistigen Auge, und dann entnehmen Sie dem Gesamtdia einen inte­

gralen Ausschnitt - einen Frame. Zum Beispiel: Sie unterschreiben einen

Vertrag und sind zufrieden. Oder Sie nehmen an einer Prüfung teil, und

der Lehrer gratuliert Ihnen zu Ihrem Bestehen. Oder Sie nehmen an ei­

nem Wettlauf teil und zerreißen mit Ihrer Brust das Zielband. Dieser Aus­

schnitt, diese einzelne Szene, wird zu jener Formel, die Sie in das sich ein

wenig öffuende Fenster einsetzen sollen. Man kann den Frame auch mit

einem einzigen Wort benennen: "Sieg!", "Geschafft!", oder was immer Ih­

nen gefällt. Ein solcher Titel soll als Stützpunkt fur den Frame dienen.

Das Fenster zu "fangen" ist nicht leicht, denn es ist ja ein Produkt des

schlummernden Verstandes, und sobald der aufwacht, klappt das Fen­

ster wieder zu. Man muss fest entschlossen und geduldig sein. Zuerst soll­

te man mithilfe des Verstandes einen Frame entwickeln, in dem die Rea­

lisierung des Ereignisses empfunden wird. Der Verstand sollte aktiv an

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Page 170: Vadim Zeland - bewussteswir.de2.pdf · Transsurfing bietet nun eine völlig neue Art des Denkens und Handeins, durch die es möglich wird, das Erwünschte tatsächlich zu bekommen

dieser Entwicklung beteiligt sein. Dann sollte man, ohne das Fenster "fan­

gen" zu wollen, diesen Frame mit dem geistigen Auge betrachten, um

sich darüber klar zu werden, worin die kollektive Empfindung besteht.

Dann wird es später, sobald sich das Fenster öffuet, möglich sein, den

Frame dort einzusetzen.

Es sollte so laufen, dass sich der schlummernde Verstand seines Däm­

merzustands plötzlich bewusst wird und einen Frame in das Fenster ein­

setzt, noch bevor er dazu kommt aufzuwachen. Damit hätten wir eine

Aktivität der äußeren Absicht in der Unterbrechungsphase des inneren

Monologs erreicht.

Viele, gleichwohl erfolglose Versuche werden bei Ihnen allmählich zur

Gewohnheit führen, und Ihr Verstand wird es lernen, wie automatisch

einen Frame in das Fenster zu setzen. Der Sinn des Frames besteht dar­

in, dass der Verstand es schaffen soll, ihn automatisch zu aktivieren, ohne

bereits aufgewacht zu sein.

Sollte die Technik der Frames Ihnen viele Schwierigkeiten bereiten, so

können Sie unbesorgt davon ablassen. Diese Technik wird hier nur zur

Information erklärt. Sollte sie bei Ihnen nicht klappen, so bedeutet dies,

dass Sie sie nicht nötig haben. Arbeiten Sie dann mit gewöhnlichen Dias

und mit der Visualisierung des Prozesses.

In jedem Fall wird es sehr nützlich für Sie sein, wenn Sie es sich zur Ge­

wohnheit machen, die Fenster zu beachten. Wenn Sie es lernen, den Au­

genblick des offenen Fensters zu erhaschen, werden Sie immer häufiger

intuitive Erkenntnisse haben.

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ZUSAMMENFASSUNG

• Der Verstand verfUgt über Willenskraft, kann aber die äußere Absicht nicht empfinden.

• Die Seele ist in der Lage, die äußere Absicht zu empfinden, hat aber keinen Willen.

• Durch die Einheit von Seele und Verstand wird der Wille der äußeren Absicht untergeordnet.

• Ihre Seele ist nicht schlechter als die anderer. Sie verdienen das Beste.

• Sie haben alles, was Sie brauchen. Sie müssen es nur ausnutzen.

• Stars werden geboren wie alle anderen Menschen. Die Pendel machen sie zu etwas Besonderem.

• Die Pendel verbergen die Tatsache, dass jeder Mensch einzigartige Fä­higkeiten hat.

• Der Leitsatz "Mach es so wie ich" erschafli: die üblichen Stereotype der PendeI.

• Jede Seele hat ihren individuellen "Starsektor".

• Wenn der Verstand es erlaubt, wird die Seele ihren Sektor selbst finden.

• Erlauben Sie sich, auf die Stereotype der Pendel zu pfeifen.

• Erlauben Sie sich die Kühnheit, an die grenzenlosen Fähigkeiten Ihrer Seele zu glauben.

• Gestehen Sie sich das Recht auf eine prächtige Individualität zu.

• Nehmen Sie die Freude für sich; den Stolz sollten Sie dem Schutzengel überlassen.

• Das Verhalten und die Gedanken eines Menschen sind bedingt durch dessen Abhängigkeit von den Pendeln.

• Nehmen Sie Ihre Vorhaben so unwichtig wie möglich, und handeln Sie bewusst.

• Messen Sie keiner Sache einen Überschuss an Bedeutung zu.

• Ihr GefUhl der Wichtigkeit ist kein Bedürfnis fUr Sie selbst, sondern fUr die PendeI.

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• Es gilt, weder Bemühung noch Standhaftigkeit auf Null zu senken, son­

dern den Wichtigkeitspegel der bewussten Absicht.

• Die Freile ist das individuelle Wesen der Seele eines Menschen.

• Durch das Befolgen fremder Standards entkrnt sich der Verstand im­

mer mehr von der Seele.

• Ist der Verstand auf die Freile der Seele abgestimmt, werden Sie eine

Menge verborgener Werte in sich entdecken.

• Im Zustand der Einheit (von Verstand und Seele) singt die Seele, und

der Verstand reibt sich vor Freude die Hände.

• Indem der Verstand über die Mittel (um ein Ziel zu erreichen) nach­

denkt, macht er das Erreichen eines schwer zu erreichenden Ziels un­

möglich.

• Sich zuzugestehen zu haben ist die Hauptbedingung zur Erfiillung ei­

nes Wunsches.

• So attraktiv ein Ziel auch sein mag, wenn Sie etwas bedrückt, kann an

dem Ziel etwas falsch sein.

• Glauben Sie niemandem, der Sie dazu auffordert, sich zu ändern.

• Unbehagen tritt in Form von Unruhe, Belastung oder Bedrückung auE

• Seelisches Wohlbehagen bedeutet nicht unbedingt ein eindeutiges 'Ja".

• Seelisches Unbehagen bedeutet ein eindeutiges "Nein".

• Wenn Sie über ein Ziel nachdenken, dann denken Sie nicht an Ihr Pre­

stige oder an die Schwierigkeit und die Mittel, es zu erreichen, sondern

nur an Ihr seelisches Wohlbehagen.

• Eine Affirmation sollte von den entsprechenden Gefiihlen begleitet werden.

• Eine bestimmte Affirmation sollte positiv und nicht breit gefächert sein.

• Richten Sie Ihre Affirmation auf die Ursache, nicht auf den Kampf mit

einer Folgeerscheinung.

• Fassen Sie eine Affirmation im Präsens ab.

• Wenn die Entschlossenheit zu haben frei ist vom Wunsch, wird das Pen­

del bei Ihnen keinen Angriffspunkt finden.

• Seien Sie ruhig, und nehmen Sie sich, was Ihnen zusteht, so wie Sie

Ihre Post aus dem Kasten holen.

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KAPITEL 4

ZIELE UND TÜREN

Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, um echtes Glück

zu finden. Doch wie sollen wir danach suchen? Hier

erfahren Sie, was Sie dazu tun müssen. Wie soll man

jedoch sein Ziel erreichen, wenn doch die Wünsche

nicht immer mit den vorhandenen Möglichkeiten über­

einstimmen? Überzeugen Sie sich selbst davon, dass

Ihre Möglichkeiten nur von Ihrer Zielsetzung be­

schränkt sind. Indem Sie die Schlösser des Stereoty­

pen aufbrechen, öffnen Sie Türen, die Ihnen zuvor un­

zugänglich erschienen.

Indem Sie Stereotype aufbrechen, öffnen Sie Türen.

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PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE

KLEIDUNGSSUCHE

In diesem Kapitel werden wir uns damit befassen, wie man die echten Be­

strebungen der Seele von jenen falschen Zielen unterscheiden kann, die die

Pendel uns auf Schritt und Tritt aufzudrängen versuchen. Das Problem ist,

dass ein falsches Ziel, so attraktives auch sein mag, Ihnen nichts bringen

wird außer Enttäuschung. Wenn Sie ein falsches Ziel verfolgen, erreichen

Sie entweder nichts, und die von Ihnen verbrauchte Energie dient den Pen­

deln als Nahrung, oder Sie erreichen das Ziel, um dann zu merken, dass

es gar nicht das ist, was Sie wollten. Haben wir es nötig, die einzigartige

Chance, die uns in Form des Lebens gegeben ist, zu verpassen und unsere

kostbare Zeit mit der Korrektur von Fehlern zu vertrödeln? Das Leben mag

zwar lang erscheinen, doch eigentlich schwindet es auf unmerkliche Weise

sehr rasant dahin. Deshalb sollten Sie lernen, genau die Ziele ausfindig zu

machen, die Ihnen persönliches Glück bringen werden.

Ich möchte dieses Kapitel nicht mit noch mehr Theorie beginnen. Wahr­

scheinlich sind Sie ohnehin schon die vielen komplizierten theoretischen

Erklärungen leid. Ich habe mich bemüht, die Schwerfälligkeit meiner Dar­

legungen möglichst aufzulockern, aber ich furchte, das ist mir nicht immer

gelungen. Wie man es auch dreht, es geht um ungewöhnliche Fragen, und

die Schlussfolgerungen sind auch nicht gerade leicht zu schlucken. Ihr Ver­

stand hätte die Idee des Transsurfings niemals ernsthaft erwägt, hätte ich

sie nicht sorgsam begründet. Doch das Komplizierteste haben wir bereits

hinter uns, und dieses Kapitel werde ich praktischen Fragen widmen.

Das klarste und einfachste Beispiel, das gleichzeitig unsere Fähigkeit stärkt,

unser Ziel zu finden, ist die Suche nach neuer Kleidung. Erinnern Sie

sich, dass Sie schon mal Kleidung gekauft haben, die Ihnen anscheinend

tadellos passte, doch später gefiel sie Ihnen auf einmal nicht mehr, oder

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es zeigte sich, dass sie doch nicht richtig saß oder einen Defekt aufwies?

Andererseits jedoch haben Sie sicher auch schon mal Kleidung ohne Zö­

gern gekauft und sind bis heute damit zufrieden. Der Unterschied be­

steht darin, dass das eine fremde Sachen waren, das andere Ihre.

Das Kleidungsstück, das Ihnen zunächst attraktiv erschien, war eigent­

lich für jemand anders bestimmt. Vielleicht haben Sie gesehen, wie ein

Bekannter es trug oder ein Model. Was dem einen steht, muss ja nicht

auch Ihnen stehen. Und das ist nicht etwa ein Mangel Ihres Körpers,

sondern sogar ein Vorzug. Es ist schlecht, ein Model zu sein, dem alles

steht. Was einen starken Eindruck erweckt, ist nicht künstliche Schön­

heit, sondern betonte Individualität.

Ich weiß, das alles ist Ihnen auch ohne mich bekannt. Aber dennoch

ziehen Sie ratlos von einem Geschäft zum anderen und können sich nicht

entscheiden, was Sie kaufen sollen. Ihre Kenntnis der neuesten Mode

und Ihr guter Geschmack helfen Ihnen dabei nicht weiter. Nach langer

Suche sind Sie mit der Kleidung Ihrer Wahl dennoch nicht zufrieden.

Um genau das zu finden, was Sie brauchen, müssen Sie lernen, Ihre ei­

genen Sachen von fremden zu unterscheiden. Wie das geht? Sie werden

es nicht glauben, wie einfach das ist!

Erstens: Lassen Sie Ihre Wahl niemals zur Q!Ial werden. In dem Fall läge

offenbar eine Störung des Gleichgewichts vor. Je mehr Sie sich dabei an­

strengen, desto schlechter das Ergebnis. Es ist nicht nötig, die Kleidung

lange zu begutachten und Ihre Vorzüge und Mängel zu analysieren. Ihr

Verstand sollte an der Auswahl nicht beteiligt sein, denn Ihr Verstand

und Ihre Gedanken sind nicht Sie selbst, sondern Banditen im Auftrag

der Pendel. Gehen Sie durch den Laden, als würden Sie eine Ausstellung

besichtigen, ohne viel zu denken.

Machen Sie sich zuerst klar, was Sie kaufen wollen. Die einzelnen De­

tails brauchen Sie sich dabei aber nicht vorzustellen; das einzige Kriteri­

um soll die Art der Kleidung sein. Wenn Sie zum Beispiel einen Mantel

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brauchen, dann setzen Sie sich einfach das Ziel, einen Mantel auszusu­

chen, ohne weitere überflüssige Bedingungen. Die Wahl der Kleidung

sollte Sache Ihrer Seele sein - sie ist dem, was Sie tatsächlich sind, viel

näher. Sie wird keine Details außer Acht lassen und wird garantiert zum

richtigen Zeitpunkt das richtige Stück wählen. Sie werden es fühlen, so­

bald Sie inmitten anderer Kleidungsstücke dasjenige sehen oder, besser

gesagt, fühlen, welches Ihnen eine seltsame Sympathie einflößt.

Ich möchte noch einmal betonen, dass Sie nicht zu analysieren brauchen,

warum Ihnen etwas sympathisch ist. Es gefallt Ihnen einfach, und Sie wis­

sen: "Das ist es, was ich brauche." Sie kaufen, ohne nachzudenken.

Selbst wenn Sie schon lange suchen, ohne zu finden, sollten Sie nicht

daran zweifeln, dass in irgendeinem Laden Ihre Kleidung ausliegt. Wenn

nicht im dritten, dann eben im zehnten. Sie wartet dort ganz geduldig,

also haben auch Sie Geduld, lassen Sie sich nicht entmutigen, plagen Sie

sich nicht mit Zweifeln, und machen Sie sich keine Vorwürfe. Und um

Sie vollends zu überzeugen, werde ich Ihnen verraten, woran Sie fremde

Kleidung von Ihrer unterscheiden können. Die Methode ist ebenso ein­

fach wie verlässlich.

W ie ich schon sagte, sollten Sie beim Aussuchen nicht an die Vorzüge

und Mängel der Ware denken. Dann naht jedoch der Augenblick, wo Sie

zum Verkäufer "ja" oder "nein" sagen müssen. In diesem Moment träu­

men Sie süß vor sich hin, auch wenn Ihnen das nicht so vorkommt. Sie

schlafen besonders fest, falls der Verkäufer oder Ihr Begleiter sich zu der

Ware äußert.

Während Sie Ihren Entschluss fassen, arbeitet Ihr Verstand. Er analysiert

die Vorzüge und Mängel und schmiedet sich daraus ein Konzept zusam­

men, das möglichst rational und überzeugend ist, wobei er auch die An­

sichten anderer mit einbezieht. Der Verstand ist so sehr in diesen Pro­

zess absorbiert, dass er den Gefuhlen der Seele gar keine Beachtung

schenkt. In diesem Sinne duselt der Verstand munter vor sich hin.

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Und wenn schon - lassen Sie ihn ruhig gewähren, bis er seinen Ent­

schluss gefasst hat. Das tut er schließlich auch. In diesem Moment soll­

ten Sie auf niemanden mehr hören. Wachen Sie auf, und machen Sie sich

klar: Was haben Sie empfunden, als der Entschluss fiel? Der Pegel Ihres

seelischen Wohlbehagens wird die Einstellung der Seele zum Beschluss

des Verstandes anzeigen.

Ihr seelisches Wohlbehagen kann, wie Sie ja bereits wissen, keine eindeu­

tige Antwort geben. Die Seele weiß nicht immer genau, was sie will, und

kann darin auch schwanken. Wenn Ihnen ein Kleidungsstück auf den er­

sten Blick gefallen hat und Sie dies auch sofort gefühlt haben, so ist dies

ein "Ja" der Seele. Dann jedoch schaltet sich der Verstand ein und be­

ginnt zu analysieren und die Auswahl zu erwägen. Wenn der Verstand

ebenfalls zu einem "Ja" kommt, dann handelt es sich um "Ihre" Klei­

dung. Wenn Sie jedoch etwas kaufen wollen, nicht weil es Ihnen von An­

fang an gefallen hat, sondern aus Gründen der Zweckmäßigkeit oder des

Preises, dann sollten Sie besonders auf das geringste Unbehagen der See­

le achten. Denn die Seele weiß immer genau, was sie nicht will.

Wenn Sie schwanken, wenn irgendetwas an diesem Kleidungsstück bei

Ihnen leichte Besorgnis oder sonst ein ungutes Gefühl hervorruft, wenn

Sie den leisesten Zweifel haben, dann handelt es sich um fremde Klei­

dung. Der Verstand mag mit schillernden Worten auf Sie einreden und

die angeblichen Pluspunkte der Ware in den Himmel loben. Wenn Sie

sich dabei ertappen, wie Sie sich selbst zu überzeugen versuchen, dass

Ihnen die Kleidung steht und gut sitzt, können Sie sie sofort und ohne

Bedauern zurückgeben: Es ist nicht Ihre.

Ein eindeutiges Kriterium für Ihre Wahl besteht in dem einfachen Satz:

Wenn Sie auf sich einreden müssen, ist es ein hemdes Kleidungsstück.

Wenn Sie wissen, dass es Ihres ist, brauchen sie nicht auf sich einzureden.

Zu guter Letzt wollen wir uns fragen, ob man bei der Auswahl auf an­

dere hören sollte. Ich denke nicht. Niemand außer Ihnen selbst kann

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Ihre Kleidung aussuchen. Wenn sie Ihnen einwandfrei gefällt, dann kön­

nen Sie sich absolut sicher sein, dass andere, die Sie damit sehen, begei­

stert sein werden.

Was die Preise betrifft, so kann ich Ihnen nur sagen: Ihre Kleidung wer­

den Sie nicht unbedingt in teuren Läden finden. Ist dies jedoch der Fall,

so kann Transsurfing Ihnen helfen, die finanziellen Probleme aus dem

Wege zu räumen. Wenn Sie Ihr Ziel bestimmen und nach ihm trachten

- nicht nach Geld -, dann werden Sie automatisch Geld haben, und zwar

nicht zu knapp!

Wie Sie sehen, kommen bei der Auswahl von Kleidung alle Grundprin­

zipien des Transsurfings zur Geltung. Sie besuchen die Läden wie eine

Ausstellung, indem Sie sich einfach nur umsehen, ohne sich die Aufga­

be zu stellen, unbedingt etwas zu finden. Sie lassen also den Wunsch los,

Ihr Ziel zu erreichen. Sie sagen sich ganz ruhig, dass Ihre Kleidung irgend­

wo auf Sie wartet, und dass Sie genau wissen, wie Sie sie von fremder

Kleidung unterscheiden können. Mit anderen Worten, Sie gehen das Gan­

ze sehr gelassen an. Sie wachen auf, sobald Ihr Verstand eine Entschei­

dung gefällt hat, und rekapitulieren, wie es dazu gekommen ist. Es zeigt

sich, dass Sie bewusst handeln und das Drehbuch selbst bestimmen. In­

dem Sie Ihren endgültigen Entschluss fassen, verlassen Sie sich auf den

Pegel Ihres seelischen Wohlbehagens. Sie werden sich nicht täuschen, weil

es in dieser schwankenden Welt eine sichere Stütze gibt: die Einheit von

Seele und Verstand. Also vereinfachen Sie sich Ihre Aufgabe um ein Viel­

faches, wenn Sie strikte Planung beiseite lassen, sich nicht verpflichtet

fühlen und nicht an Ihrer Lebenslinie herumbiegen, sondern sich dem

Variantenstrom anvertrauen. Das Leben kann ein Freudenfest sein, wenn

Sie sich das zugestehen. Nehmen Sie sich gelassen und ohne Sturheit

das, was Ihnen zusteht.

Na also, nun haben Sie eine einfache, wirkungsvolle Technik. Sie kön­

nen ganz ruhig in die Läden gehen, und selbst wenn Sie an diesem Tag

nichts kaufen, haben Sie sich zumindest davor bewahrt, fremde Kleidung

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zu kaufen. Sie werden gelassen und innerlich überzeugt sein, weil Sie wis­

sen, dass irgendwo Ihre Kleidung auf Sie wartet. Sie werden Sie auf je­

den Fall finden. Die Hauptsache ist, nicht zu vergessen, vor dem end­

gültigen "Ja" oder "Nein" aufzuwachen und sich seine Empfindungen

bewusst zu machen.

Wenn Sie nicht etwas zum Anziehen für sich selbst suchen, sondern bei­

spielsweise für Ihr Kind, dann funktioniert diese Technik nicht. Ihre See­

le kann nicht Sachen auswählen, die für andere bestimmt sind. In einem

solchen Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich nach Gesichts­

punkten der Zweckmäßigkeit zu richten. Aber geben Sie dem Kind auch

die Möglichkeit, selber etwas auszusuchen. Kinder haben für die Wahl

ihrer Kleidung ein besseres Gespür als Erwachsene.

Natürlich lässt sich diese Technik nicht nur für Kleidung, sondern auch

für jeden anderen Fall anwenden, wo es darum geht, etwas auszuwählen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang doch sehr hoffen, dass das Buch,

das Sie in den Händen halten, das Ihre ist!

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.'

WIE SIE DIE MODE LENKEN KÖNNEN

Hatten Sie schon mal den Wunsch, selbst ein Modeschöpfer zu werden?

Bisher hatten Sie keine andere Wahl, als sich danach zu richten, wie an­

dere sich kleiden, und zu versuchen, mit der Mode Schritt zu halten.

Aber haben Sie sich schon maL überlegt, wer eigentlich die Mode be­

stimmt? Jedenfalls nicht die Couturiers der führenden Modesalons - die

greifen bereits Vorhandenes nur auf. Neue Modeströmungen werden von

Menschen eingeleitet, die relativ frei sind von den Pendeln. Diese Leute

richten sich nur nach ihrem eigenen, unabhängigen Geschmack und wer­

den so Initiatoren der Mode. Sie richten sich in ihrer Kleidung nach

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dem, was ihnen ihr Herz sagt, und treffen dabei mitten ins Schwarze.

Später wird diese Idee von anderen bemerkt und nachgeahmt. So verbrei­

tet sie sich auf spontane Weise.

Wer blind den Launen der Mode folgt, kann sein Aussehen gründlich

entstellen. Wenn Sie sich umsehen, werden Sie elegant gekleidete Leute

entdecken, die sich ganz und gar nicht nach der Mode richten. Man sieht

aber sogleich: Ihre Art, sich zu kleiden, hat etwas fur sich, und nieman­

dem käme es in den Sinn, sie als Modemuffel zu bezeichnen. Umgekehrt

begegnet man auf Schritt und Tritt Leuten, die sich zwar modisch klei­

den, aber nicht besonders schön anzusehen sind, weil die Kleidung ih­

nen nicht steht. Die Nachahmer beschreiten den Weg der inneren Ab­

sicht zu einem fremden Ziel, das von den Pendeln der Mode festgelegt

wurde. Sie denken nicht über ihren eigenen Geschmack nach, sondern

unterwerfen sich blind den Regeln der Pendel "Mach es wie ich". Hier

könnte man sich an die französische Sentenz erinnern: "Fürchte dich

nicht, unmodisch auszusehen. Fürchte dich, komisch auszusehen."

Die äußerliche Seite der Mode ist der Stil, doch ihr inneres Wesen ist

das, was im Kontext des Stils zu Ihnen passt. Sie brauchen sich nur vor­

zustellen, was Sie wollen: modisch aussehen oder elegant aussehen? Das

ist nicht ein und dasselbe. Was ist Ihrer Ansicht nach besser? Man kann

sogar schick und adrett aussehen, indem man altmodische Sachen trägt.

Solange sie Ihnen stehen, werden die anderen vor Neid erblassen!

Wahrscheinlich haben Sie schon erraten, dass das Befolgen der Mode nichts

anderes ist als die Teilnahme am Spiel des Modependels. Die Strömungen

der Mode kommen so schnell, wie sie gehen. Das Modependel ist eines

der kurzlebigsten Pendel. Es ist nicht schlimm, wenn Sie unter seinem Ein­

fluss stehen. Hauptsache, Sie sind sich dessen bewusst. Ziehen aus der

Mode wenigstens einen Vorteil, und zollen Sie ihr nicht nur Tribut.

Sie können ohne weiteres Ihr eigenes Modependel kreieren. Das ist gar

nicht schwer. Sie brauchen sich bloß von den Pendeln abzuwenden und

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auf sich selbst zu achten. Setzen Sie sich das Ziel, interessant und elegant

auszusehen. Dabei brauchen Sie nicht konkret zu werden. Gehen Sie ein­

fach in ein Kleidungsgeschäfi:, und betrachten Sie die Ware nach der oben

aufgeführten Methodik. Vergessen Sie, was gerade in Mode ist. Beachten

Sie nur Ihre Empfindungen, wenn Sie die Kleider sehen. Schalten Sie Ih­

ren analytischen Apparat ab. Hören Sie auf, zu denken, zu vergleichen

und zu urteilen. Wenn Sie sich beim Denken, Vergleichen und Urteilen

ertappen, sollten Sie diesen vergeblichen Prozess sogleich abbrechen. Lau­

schen Sie auf das Rauschen der Morgensterne.

Höchstwahrscheinlich wird dabei nicht viel herauskommen. Geben Sie

sich selbst eine unbestimmte Zeit, und geben Sie den Wunsch auf, Ihr

Ziel zu erreichen. Wenn Sie dann erfolglos sind, haben Sie ja nichts ver­

loren. Befreien Sie sich von der Pflicht, Ihrem Ziel nachzulaufen. Neh­

men Sie das Ganze nicht so ernst, und lassen Sie einfach los. Sie gehen

einfach los, beäugen die Sachen und probieren einige aus Neugier an.

Vertrauen Sie sich dem Variantenstrom an.

Es wird nützlich sein, gleichzeitig ein Dia Ihres Ziels zu betrachten. Es

soll jedoch kein konkretes Bild davon sein, wie Sie aussehen. Das Dia

soll aus den Empfindungen bestehen, die Sie erfahren, wenn Sie Aufse­

hen erregen und elegant, interessant und eigenwillig aussehen.

Lassen Sie von dem Wunsch ab, etwas Manieriertes zu finden, nur um

aus der Reihe zu tanzen. Extravaganz ist überhaupt keine Garantie zum

Erfolg. Glauben Sie mir, Ihnen stehen auch so unerwartete Entdeckun­

gen bevor. Nach einiger Zeit werden Sie zwangsläufig eine originelle, in­

dividuelle Lösung finden. Sobald Sie die Einheit von Seele und Verstand

erreichen, werden Sie ein unvergleichliches Gefühl erfahren, eine Misch­

ung aus Erstaunen und Begeisterung. Sie werden es sofort verstehen:

"Das ist es, was ich brauche. Das kann nicht wahr sein! Ich bin platt!"

Da haben wir's: Ihre Möglichkeiten sind nur durch Ihre eigene Absicht

beschränkt.

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Das Geheimnis des Erfolgs besteht darin, dass Sie sich vom Einfluss der

Pendel befreit haben und Ihren eigenen Weg gegangen sind. Und was

machen die Pendel, wenn jemand auf diese Weise bekannt wird? Wie Sie

bereits aus den vergangenen Kapiteln wissen, machen Sie ihn zu einem

Star. Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, als Sie zu Ihrem Günstling

zu machen. Die Pendel sind bestrebt, alles unter Kontrolle zu halten,

und daher werden Sie Ihnen sogar helfen. Und wenn Sie Glück haben,

werden Sie Ihr eigenes Pendel erschaffen und sein Günstling werden.

Das Ganze gilt natürlich nicht nur für Kleidung. Die gleichen Prinzipien

lassen sich auf alles anwenden, was Sie tun. Es ist ein tolles Privileg, man

selbst sein zu können! Und es ist gerade dieses Privileg, das jeder sich

selbst ermöglichen kann. Aber nur einige wenige trauen sich, das zu tun.

Der Grund hierfür ist nur einer: die starke Abhängigkeit von den Pen­

deln. Die Pendel brauchen gehorsame Marionetten, und keine freien Per­

sönlichkeiten. Sie müssen das nur verstehen, sich von den nutzlosen Ein­

flüssen befreien und Sie selbst werden.

Mit anderen Worten: Ihr Verstand sollte zur Liste seiner Bezeichnungen

eine einfache Wahrheit hinzufügen: Jeder besitzt einen kostbaren Schatz

- seine einzigartige Seele. Jeder Mensch trägt in seiner Tasche den Schlüs­

sel zum Erfolg, benutzt ihn aber nicht. Möge Ihr Verstand Ihre Seele an

die Hand nehmen, Sie in den Spielzeugladen bringen und ihr erlauben,

dort ein Spielzeug ihrer Wahl auszusuchen.

Die Einheit von Seele und Verstand ist eine solche Seltenheit, dass sie

sehr profitabel sein kann. Alle Meisterwerke der Kultur und Kunst sind

im Wesentlichen Erscheinungsformen dieser Einheit. Stars werden Stars

nur aus dem Grund, weil die Menschen das interessiert, was ihnen sel­

ber fehlt: die Einheit von Seele und Verstand.

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-e-

FREMDE ZIELE

Bis jetzt haben wir uns die äußere Welt des Menschen als einen Varianten­

raum mit Sektoren vorgestellt, die durch Lebenslinien miteinander verbun­

den sind. Wenn die Parameter der geistigen Ausstrahlung eines Menschen

mit den Parametern eines Sektors übereinstimmen, wird dieser Sektor zu

materieller Realität. Doch auch der Mensch selbst ist auf der energetischen

Ebene ein individuelles Wesen mit einem einzigartigen Ausstrahlungsspek­

trum. Jedes Individuum hat im Variantenraum "seine" Lebenslinien, die

optimal zur Freile seiner Seele passen.

Auf seinen eigenen Lebenslinien begegnet der Mensch einem Minimum

an Hindernissen, und alle Umstände gereichen zu seinem Nutzen. Die

Freile der menschlichen Seele fügt sich erfolgreich in ihre Lebenslinie

und erreicht problemlos ihr Ziel. Genauso leicht lässt sich der eigene

Schlüssel im Schloss umdrehen und öffnet einem die verschlossene Tür.

Wir brauchen nicht zu wissen, wie und warum dies alles geschieht. Wich­

tig ist nur, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg hat. Wenn der Mensch

durch seine Tür zu seinem Ziel geht, gereicht ihm alles zum Vorteil.

Andernfalls, wenn ein Mensch seinen Weg einschränkt, ereilen ihn alle

möglichen Missgeschicke, und sein Leben verwandelt sich in einen unun­

terbrochenen Kampf. Für die Seele ist dies eine wahre Tragödie. Verdirbt

es Ihnen nicht auch die Laune, wenn es an Ihren freien Tagen schlechtes

Wetter gibt? Sie können sich bestimmt vorstellen, was die Seele fühlt, wenn

die einzige Chance, die ihr in diesem Leben gegeben wird, vergeudet wird.

Die Seele muss mit ansehen, wie der Verstand, hingerissen von den Pen­

deln, sich sein Leben lang umsonst abplagt, kann aber nichts daran än­

dern. Wenn der Verstand in diese Welt kommt, weiß er nicht genau, was

er zu tun hat, was er will und wonach er streben soll. Die Seele weiß dies

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zwar auch nicht genau, hat aber zumindest eine intuitive Vorstellung, doch der Verstand hört nicht auf sie. Die Pendel nehmen den Verstand tüchtig ins Gebet, um ihm ihre eigenen Spielregeln aufzudrängen. Sie zwingen die Menschen, fremde Ziele anzustreben und sich vor fremden Türen zu drängen. Die sanften Versuche der Seele, auf den Verstand ein­zuwirken, führen zu nichts, da der Einfluss der Pendel zu stark ist.

Vielen von uns ist seit Kindesbeinen eingebläut worden, dass man Erfolg nur durch harte Arbeit erreichen kann. Man müsse sein Ziel beharrlich verfolgen und dabei alle möglichen Hindernisse überwinden. Einer der größten Trugschlüsse ist, dass man hartnäckig für sein Glück kämpfen muss. Dies ist ein sehr schädliches, falsches Stereotyp.

Wir wollen einmal untersuchen, wie es sich gebildet hat. Der Mensch ge­rät gewöhnlich unter den Einfluss der Pendel und weicht von seinem Pfad ab. Natürlich türmen sich in diesem Fall jede Menge Hindernisse vor ihm auf. Aber er will das Glück erreichen, und daher muss er diese Hindernisse aus dem Weg räumen. Raten Sie mal, worin hierbei der Irr­tum besteht. Darin, dass er durch eine fremde Tür zu einem fremden Ziel geht? Nein. Die Antwort wird wahrscheinlich mal wieder unerwar­tet für sie sein, wie auch alles andere in diesem Buch.

Der Irrtum des Menschen besteht in der falschen Überzeugung: "Wenn ich diese Hindernisse überwinde, wartet auf mich das Glück." Das ist nicht mehr als eine Illusion. In dieser Richtung gibt es kein Glück. So sehr man sich auch anstrengt, man wird sich immer in der Lage dessen befinden, der versucht, die vorbeiziehende Sonne einzuholen. Auf einer fremden Le-­

benslinie wartet kein Glück, weder in naher noch in ferner Zukunft.

Worin besteht das Glück im Modell des Transsurfings? Vielleicht kommt es ja dann, wenn man sein eigenes Ziel anstrebt? Wieder daneben gera­ten. Das Glück kommt während der Bewegung durch die eigene Tür auf

das eigene Ziel zu. Wer sich auf seiner eigenen Lebenslinie befindet, auf seinem eigenen Weg, erfahrt schon jetzt Glück, selbst wenn das Ziel noch

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in der Zukunft liegt. Das ganze Leben verwandelt sich in ein Freuden­

fest. Wenn man das Ziel dann erreicht, ist die Freude doppelt so groß.

Doch schon die Bewegung auf das Ziel zu verwandelt das Leben in ein

Freudenfest. Das Erreichen eines Fremdziels fUhrt zu Enttäuschung und

Entkräftung, keineswegs aber zu Glück.

Ihr Ziel ist das, was Ihnen wahrhaftes Vergnügen bereitet. Es ist nicht et­

was, was Ihnen flüchtige Befriedigung verschafft, sondern was Ihnen das

GefUhl echter Lebensfreude gibt. Ihre Tür ist der Weg der Bewegung zu

Ihrem Ziel, auf dem Sie Begeisterung und Inspiration erfahren. Es wäre

falsch zu behaupten, dass dort alles das reinste Zuckerschlecken sei. Die

Hauptsache ist, dass die Bewegung durch Ihre Tür Sie nicht auslaugt,

sondern Ihnen - im Gegenteil - eine Flut von Kräften spendet.

Wenn Sie durch Ihre Tür auf Ihr Ziel zugehen, werden Sie Hindernisse

mit Leichtigkeit überwinden, und selbst Anstrengungen werden Ihnen

nichts ausmachen. Wenn Sie sich aber auf dem Weg zum Ziel überan­

strengen, werden Sie ohne Inspiration tätig sein und ermüden, was be­

deutet, Sie streben ein falsches Ziel an oder haben sich in der Tür geirrt.

Ein fremdes Ziel geht immer einher mit Druck, Zwang und Pflichten. Wenn

Sie auf grund Ihrer Zielsetzung auch nur den geringsten Zwang verspüren,

können Sie ruhigen Gewissens darauf verzichten. Wenn es wirklich Ihr ei­

genes Ziel ist, brauchen Sie sich nicht gut zuzureden. Es ist ein Vergnü­

gen, zum eigenen Ziel zu gehen. Um ein fremdes Ziel zu erreichen, müs­

sen Sie eine Menge Hindernisse überwinden. Der Weg zu einem fremden

Ziel ist immer ein Kampf. Dem Pendel ist es ein Bedürfuis, dass jeder wie

ein Rädchen im Getriebe zum Wohl des Ganzen seine Arbeit verrichtet.

Das fällt Ihnen nicht leicht, aber Sie werden es dennoch tun, da die Pen­

del Ihnen eingeflößt haben, dass jedes beliebige Ziel nur durch harte Ar­

beit erreicht wird. Wenn du ein echter Kerl bist, musst du alle Hindernis­

se aus dem Weg räumen, durch dick und dünn gehen und dir einen Platz

an der Sonne erobern. Bist du aber ein Weichei, dann kusche nur artig

und schweig.

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Das Fremdziel gibt sich immer einen Anstrich von Mode und Prestige.

Die Pendel sind darauf angewiesen, Sie auf fremde Lebenslinien zu lo­

cken, daher werden sie alles dafür tun. Der Köder muss sehr schmackhaft

aussehen, damit sich der Verstand Hals über Kopf auf ihn stürzt. Die Pen­

del können Sie nie zwingen, der Regel zu folgen: "Tu es wie ich." Das

müssen Sie selbst wollen. Zu diesem Zweck wird der Mythos der erfolg­

reichen Karriere entworfen. Die Pendel präsentieren Ihnen den Algorith­

mus des Erfolgs großer Stars und stellen Sie vor die Wahl: Entweder Sie

wiederholen die fremde Erfahrung, oder Sie bleiben ein armer Schlucker.

Woher aber wollen Sie wissen, wie Sie zum Erfolg gelangen? Die Pendel

wissen es sehr wohl, das sieht man am Ergebnis. Doch wie ich bereits

zeigte, sind Stars gerade deshalb erfolgreich geworden, weil sie sich nicht

an die Regel hielten: "Tu es so wie ich", sondern ihren eigenen Weg gin­

gen. Den Algorithmus des Erfolgs kennt niemand außer Ihrer Seele.

Das Fremdziel lockt mit seiner Unzugänglichkeit. Der Mensch ist so ver­

anlagt, dass ihn alles anzieht, was ihm verschlossen ist. Die Unzugäng­

lichkeit einer Sache bewirkt den Wunsch, darüber zu verfügen. Diese Ei­

genschaft hat ihren Ursprung in der Kindheit, wo man sehr viel will, aber

nur sehr wenig bekommt. Häufig geschieht es, dass einem Kind, dem

der Besitz eines Spielzeugs verwehrt wird, so lange quengelt, bis es die­

ses schließlich bekommt. Später jedoch verliert es jedes Interesse daran.

Die Erwachsenen haben zwar anderes Spielzeug, aber eigentlich verhal­

ten sie sich genauso wie Kinder. Ein erwachsenes Kind zum Beispiel mag

weder Gehör noch Stimme haben, doch es meint, eine besondere Liebe

zum Gesang zu haben. In Wirklichkeit will die "Nachtigall" einfach nicht

zugeben, dass das nicht ihr Weg ist. "Andere können es doch auch, sind

die etwa besser als ich?" Nehmen Sie das Ziel nicht so wichtig, und be­

antworten Sie die Frage, ob Sie es sich wirklich von ganzem Herzen wün­

schen oder es sich nur wünschen wollen. Wenn Sie durch das Erreichen

des Ziels nur sich selbst und anderen etwas beweisen wollen, ist es ein

falsches Ziel. Ihr eigenes Ziel ist für Sie keine Belastung, sondern bringt

Ihnen echte Freude.

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Ein fremdes Ziel wird Ihnen von anderen aufgedrängt. Niemand außer

Ihnen selbst kann Ihr Ziel bestimmen. Sie können sich ruhig die Beleh­

rungen "Wissender" darüber anhören, wie Sie vorgehen sollten. Am Ende

werden Sie jedoch zu Ihrem eigenen Schluss kommen und nach Ihrem

Wissen handeln. Doch sobald jemand Ihnen beibringen will, wonach Sie

streben sollen, sollten Sie eine solch grobe Attacke auf Ihre Seele ableh­

nen. Ihr werden schon genug Wahnideen vom eigenen Verstand aufge­

schwatzt. Niemand kann Ihnen Ihr Ziel zeigen. Eine Ausnahme gibt es

dabei allerdings - die beiläufige Bemerkung. Wie Sie sich vielleicht erin­

nern, können beiläufige Bemerkungen als wegweisende Zeichen dienen.

Sie werden das Zeichen sofort als solches empfinden. Jemandes beiläufi­

ge Bemerkung kann unerwartet in Ihrer Seele ein Feuer entfachen. Wenn

sie Ihr Ziel tangiert, wird Ihre Seele erkennen: "Das ist es, was ich brau­

che." Aber es darf sich nicht um einen Fall handeln, wo Sie sich selbst

von etwas überzeugen wollen oder eine Anleitung für den wahren Weg

suchen; es darf nicht mehr sein als eine zufallige Bemerkung oder eine

wohlgemeinte Empfehlung.

Ein fremdes Ziel dient dem Wohlstand eines anderen. Wenn ein Ziel Ih­

nen keine Verbesserung Ihres Lebens bringt, ist es nicht das Ihre. Ihr wah­

res Ziel wirkt sich zu Ihrem eigenen Nutzen aus und führt immer zu Wohl­

ergehen und Erfolg. Ihr Ziel nützt nur Ihnen selbst etwas. Wenn es direkt

der Befriedigung fremder Bedürfnisse oder der Verbesserung fremden Wohl­

stands dient, so ist es ein fremdes Ziel. Die Pendel werden unter einem be­

liebigen Vorwand versuchen, sie zu zwingen, anderen zu dienen. Dabei

gibt es verschiedene Methoden. Auf Menschen mit ausgeprägten Schuld­

gefühlen wirken gewöhnlich Formeln wie "du sollst", "du musst", "du hast

die Pflicht". Solche Menschen finden tatsächlich Trost in der Aufarbeitung

ihrer so genannten Sünden. Auf andere Menschen wirken Losungen wie:

"Ihre Hilfe wird gebraucht." Wie Sie verstehen werden, sprechen diese Me­

thoden die interne bzw. äußere Wichtignahme an. Wir sollten uns erin­

nern, dass wir in erster Linie für uns selbst leben und niemandem ver­

pflichtet sind. Sie können andere nicht glücklich machen. Sie können aber

sehr wohl anderen schaden, wenn Sie selbst unglücklich sind.

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Ein fremdes Ziel ruft seelisches Unbehagen hervor. Falsche Ziele sind in

der Regel sehr attraktiv. Der Verstand wird Ihnen die Vorzüge eines sol­

chen Ziels in schillernden Farben anpreisen. Wenn Sie jedoch trotz aller

Attraktivität des Ziels etwas daran bedrückt, sollten Sie ehrlich mit sich

selbst sein. Der Verstand will so etwas natürlich nicht hören. Für ihn ist

alles topp. Doch woher kommt dann dieser Hauch des Unbehagens? Ich

möchte hier eine wichtige Regel aus dem vorangegangenen Kapitel wie­

derholen: Wenn Sie über ein Ziel nachdenken, dann denken Sie nicht an

Ihr Prestige oder an die Schwierigkeit und die Mittel, es zu erreichen,

sondern nur an Ihr seelisches Wohlbehagen. Stellen Sie sich vor, Sie ha­

ben Ihr Ziel erreicht und alles ist geschafft. Fühlen Sie sich gut oder

schlecht? Wenn Ihre Freude gemischt ist mit Befürchtungen, Bedrückung

oder sonstigen lästigen Empfindungen, so zeigt das Ihr seelisches Unbe­

hagen an. Ist es wirklich nötig, sich mit dem fremden Ziel zu befassen?

Ihr eigenes Ziel wird noch attraktiver sein und wird Ihnen noch mehr

Freude bereiten, bei gleichzeitiger Abwesenheit von schlechten Gefuhlen.

Sie müssen sich nur von den Pendeln abwenden und Ihr Ziel finden.

Wenn Sie Ihre Rolle in dieser Welt nicht befriedigt oder ein Misserfolg

den anderen jagt, so bedeutet dies, dass Sie unter den Einfluss destrukti­

ver Pendel geraten sind und durch eine fremde Tür gegangen sind, einem

fremden Ziel entgegen. Fremde Ziele erfordern viel Energie und Mühe.

Ihre eigenen Ziele hingegen erreichen Sie fast wie von selbst - alles läuft

"wie geschmiert". Fremde Ziele und Türen bescheren Ihnen immer Lei­

den. Finden Sie Ihr eigenes Ziel und Ihre eigene Tür, dann werden alle

Probleme vergehen.

Sie könnten jetzt sagen: "Und wenn ich nicht weiß, was ich will, wie soll

ich das dann herausfinden?" Dazu gleich eine Gegenfrage: Haben Sie je

ernsthaft darüber nachgedacht? Wie seltsam ist es doch, dass die Menschen

sich ohne Rast und Ruh um die Belange der Pendel kümmern, aber keine

Zeit rur sich selbst finden, rur ihre eigene Seele. Die Frage, was sie wirklich

vom Leben wollen, beantworten die meisten nebenbei, zwischendurch, ge­

dankenlos, während sie sich gleichzeitig mit allen möglichen Problemen

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herumschlagen. Man braucht sich jedoch gar nicht in endlose Grübeleien

zu vertiefen; es reicht aus, sich ab und zu etwas Zeit zu nehmen, sich zu­

rückzuziehen und dem Rauschen der Morgensterne zu lauschen.

Was aber nun, wenn Sie sich wirklich nichts wünschen? Das zeigt nur,

dass Ihr Energiepotenzial äußerst niedrig ist. Der Zustand der depressi­

ven Apathie ist ein klares Zeugnis davon, dass die Energie gerade zur

Aufrechterhaltung der Existenz ausreicht. In diesem Fall sollten Sie drin­

gend Ihre Batterien auftanken. Es ist nicht möglich, dass Ihre Seele nichts

will. Sie haben dann einfach nicht die Kraft, sie zu hören.

-8-

DAS DURCHBRECHEN DER STEREOTYPE

Ungeachtet dessen, dass eigentlich schon genug über die Pendel gesagt wur­

de, möchte ich noch ein paar neue Beispiele geben, die zeigen, wie sie uns

vom Weg abbringen. Ist es nicht oft so, dass Ihnen die Pendel unter einem

passenden Vorwand ein fremdes Ziel aufdrängen? Zum Beispiel appellie­

ren sie gern an das "gute Herz". Schutzlose Tiere, verwundete Soldaten,

hungrige Kinder usw. brauchen dringend Ihre Hilfe und Fürsorge. Oder

irgendwo wird rur die Freiheit gekämpft, und dort wird Ihr Heldenmut ge­

braucht. Die gute Seele eilt überall dorthin, wo sie gebraucht wird.

Nun, eigentlich sollten wir hier nicht von einer "guten Seele" sprechen,

sondern von einem "guten Verstand", der noch nicht einmal gut ist, son­

dern einfach seelenlos. Der Verstand hat seine eigene Seele vergessen und

sich darauf verlegt, anderen Seelen zu helfen. Das ist genauso, als wenn

man die eigenen Kinder vernachlässigt und sich darur um andere Kin­

der kümmert. Er hat seine Seele ins Futteral gesteckt und ist allein mit

seinen "vernünftigen" Gedanken. So ist eine innere Leere entstanden, die

es auszurullen gilt.

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Die Pendel bieten in dieser Hinsicht allerlei Kompensationen an. Sie wer­

den Ihnen ein breites Sortiment präsentieren, wie Sie Ihre Energie für das

Wohl anderer einsetzen können. Aber leistet der Mensch nicht deshalb

so bereitwillig diesem HilferufFolge, weil er sich selbst innerlich leer fühlt?

Das, was landläufig als Güte und Verständnis gilt, kann in Wahrheit ein

seelisches Vakuum sein. Das seelische Vakuum des Verstandes wird durch

Fürsorge für andere kompensiert, während die Bedürfnisse der eigenen

Seele auf der Strecke bleiben. Die Pendel haben ein Interesse daran, die

Sorge um andere als Zeichen seelischer Größe auszugeben.

Wie Sie sehen, sind die Pendel sehr geschickt darin, überzeugende Ste­

reotype zu kreieren. Aber das ist nichts weiter als schönfarbende Dema­

gogie. Wird Ihr Verstand Sie tatsächlich zugunsten anderer vernachlässi­

gen? Deshalb empfehle ich so eindringlich: Wenden Sie sich ab von den

Pendeln, und lassen Sie die Seele frei aus ihrem Futteral. Wenn Sie sich

selber lieb gewinnen, werden Sie Ihr eigenes Ziel finden. Auf dem Wege

zu sich selber werden Sie eine Menge guter, nützlicher Dinge tun. Und

natürlich werden Sie auch vielen armen, unglücklichen Menschen hel­

fen, weil Sie selber mehr als genug haben.

Aber ehe Ihr Ziel feststeht, sollten Sie auf Hilfeaufrufe sehr zurückhal­

tend reagieren. Schrauben Sie die interne und externe Wichtignahme auf

ein minimales Niveau herab. Die Pendel brauchen besonders für ihre ge­

genseitigen Kämpfe zusätzliche Energie.

Zwei Pendel kommen zusammen, um miteinander zu kämpfen. Die eine

Seite gibt sich als Befreier aus und beschuldigt die andere, eine Diktatur

mit aggressivem Potenzial zu sein. In Wirklichkeit geht es dem "gerechten"

Pendel einfach darum, sich des Erdöls und anderer Ressourcen der Gegen­

seite zu bemächtigen. Dies wird jedoch tunlichst verschwiegen zugunsten

einer breiten Kampagne für den Schutz von Freiheit und Gerechtigkeit.

Jemand, der von Wichtignahme geblendet ist und den Pendeln auf den

Leim geht, sagt: "Ich werde das unterdrückte Volk befreien. Diesem

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Diktator und Aggressor werde ich es schon zeigen!" Inzwischen for­

miert das andere Pendel sein eigenes Lager. Der Pendel-Diktator be­

hauptet, in Wirklichkeit sei er gut, und derjenige, der sich als Befreier

aufspiele, sei der wahre Aggressor. Jemand anders, erfüllt von W ichtig­

nahrne, kocht vor Empörung: 'Was, die ziehen in den Krieg, und kei­

ner hat mich gefragt?! Ich werde auf die Straße gehen und wütend pro­

testieren!" Eventuell zieht er sogar in den Krieg und opfert sein Leben

für die Freiheit anderer.

Wie Sie sehen, werden die Anhänger der Pendel in beiden Lagern aus

dem Grunde in den Kampf der Pendel involviert, weil bei ihnen der in­

terne und der externe Wichtigkeitspegel erhöht sind. Und in ihrem In­

nern herrscht eine seelische Leere, die letztlich nicht ausgefüllt, sondern

nur noch verstärkt wird. Was bekommen die Anhänger, die am Kampf

der Pendel teilnehmen? Die Anhänger des Krieges werden erkennen: Man

hat sie hinters Licht geführt; in Wirklichkeit ist dieser Krieg gar nicht

nötig, und er beschert allen Teilnehmern nur Not und Elend. Aber auch

die Anhänger des Friedens bekommen eins auf die Mütze. Das gleiche

schutzlose Volk, das vom Pendel-Aggressor überfallen wurde, verleugnet

sogleich seinen besiegten Herrscher, zerstört die Botschaft des sich als

Weltpolizei aufspielenden Landes, stiehlt dessen humanitäre Hilfsgüter

und beginnt gleichzeitig, vor dem Aggressor zu kriechen.

Ganz offensichtlich sind all die Ideale, für die die Anhänger der Pendel

kämpfen, so etwas wie Seifenblasen: Innen herrscht ein seelisches Vaku­

um, umgeben von einer schillernden Haut aufgeblasener Wichtignahrne.

Haben denn die Anhänger diese Konfrontationen wirklich nötig? Was

bringt ihnen das?

Wenn ein bestimmtes Ziel nicht Ihnen persönlich dient, sondern jemand

anderem, können Sie es auf einfache Weise prüfen. Wenn die Sorge um

andere Ihnen von außen aufgedrängt wurde, egal, auf welche Weise, so

handelt es sich um ein fremdes Zie1. Kommt die Sorge um andere je­

doch von innen, aus der Tiefe Ihrer Seele, kann es um Ihr eigenes Ziel

gehen. Zum Beispiel: "Es macht mir Freude, mich mit meinen Zöglin-

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gen abzugeben. Das fällt mir überhaupt nicht schwer." Oder: "Ich liebe

meine Kinder (Enkelkinder), und es gefällt mir, für sie zu sorgen, zuzu­

sehen, wie sie aufwachsen, und mich mit ihnen zu freuen." Allerdings

müssen Sie sich, wenn diese herangewachsen sind, nach einem anderen

Ziel umsehen.

Niemand außer Ihnen selbst kann Ihnen Ihr Ziel zeigen. Es gibt nur einen

Weg, es zu finden: die W ichtignahme herunterzuschrauben, sich von den

Pendeln abzuwenden und sich an seine Seele zu wenden; vor allem, sich

selbst zu lieben und sich in erster Linie um sich selbst zu sorgen. Nur

so kann man den Weg zu seinem Ziel finden.

Der Fehler des Verstandes besteht darin, dass er sofort versucht, die Rea­

lisierbarkeit des Ziels zu bewerten und im Voraus alle Möglichkeiten und

Mittel zu berechnen. Alles soll ja vernünftig sein. Wenn die Realisierbar­

keit des Ziels in Zweifel gezogen wird, wird das Ziel entweder abgelehnt

oder in eine entfernte Schublade gesteckt. Mit einer solchen Einstellung

wird es einem niemals gelingen, sich auf eine erwünschte Lebenslinie ein­

zustellen. Im Gegenteil, indem man über Mittel und Wege nachdenkt,

sein Ziel zu erreichen, stellt man sich auf eine Linie des Misserfolgs ein.

Denn in Gedanken laufen alle möglichen Szenarien ab, die mit Verlu­

sten, Fehlschlägen usw. enden. Das Ziel lässt sich nicht mit gewöhnli­

chen Mitteln erreichen, und ein Wunder wird auch nicht geschehen. Eine

schwer zu bewältigende Aufgabe wird im Rahmen der herkömmlichen

Weltauffassung in der Tat nur selten realisiert, und das muss eigentlich

auch so sein, da die Parameter eines Zweiflers keineswegs einer Lebens­

linie des Erfolgs entsprechen.

Ein Wunder wird nur dann geschehen, wenn Sie die gewohnten Stereo­

type durchbrechen und nicht über die Mittel zum Erreichen des Ziels

nachdenken, sondern über das Ziel selbst. Dann wird das, was früher un­

realistisch aussah, auf einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Unerwartet, beinahe wie zufällig, wird sich vor Ihnen plötzlich ein ganz

realer Weg zum Erreichen des Ziels auftun. Aus herkömmlicher Sicht

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wird das Ganze wie ein wunderbares Zusammentreffen von Zufällen aus­

sehen. In einem solchen Fall bleibt dem Verstand nichts anderes übrig,

als kopfschüttelnd zu fragen: 'Wer hätte das gedacht?!"

Aus der Sicht des Transsurfings liegt hier kein Wunder vor. Sie haben

sich einfach auf die Frequenz der Lebenslinie des Ziels eingestellt und

haben die Entschlossenheit zu haben aufgebracht. Die äußere Absicht

hat Sie dann auf diese Lebenslinie versetzt. Dort ergeben sich neue Ge­

legenheiten, und Türen tun sich auf, von denen Sie auf der vorherigen

Lebenslinie noch nicht einmal zu träumen gewagt hätten.

Wir haben uns dermaßen an die etablierten Stereotype gewöhnt, dass

wir sie als den wertvollen Erfahrungsschatz der Menschheit akzeptieren.

In Wirklichkeit werden die Stereotype von den Pendeln in die Welt ge­

setzt, und die Menschen haben ihnen nur zugestimmt. Die gesamte Ge­

sellschaft beruht auf den Pendeln, die als energoinformative Wesen eine

eigene Existenz führen, sich selbstständig - nach ihren eigenen Gesetzen

- entwickeln und sich ihre Anhänger untertan machen. Ihr Einfluss auf

den Menschen ist so groß, dass sein Verstand buchstäblich benebelt wird

und die Fähigkeit verliert, unabhängig und bewusst zu denken.

Nehmen wir zum Beispiel die unglaublichen Verbrechen der Nazis in den

Jahren des Zweiten Weltkriegs. Waren die Faschisten vielleicht äußerst

grausame Menschen mit einem Hang zu pathologischem Sadismus? Nein,

die meisten von ihnen waren so normale Menschen wie Sie und ich. Sie

hatten Familien, liebten ihre Angehörigen und sorgten sich um sie. Als

sie vom Krieg zurückkehrten, fügten sie sich wieder in ein friedliches Le­

ben ein und wurden ge:wöhnliche, gutmütige Bürger.

Warum wird ein anständiger Familienvater, der in den Krieg eingezogen

wird, auf einmal zu einem Tier? Weil sein Verstand unter der Macht der

Pendel steht. Die Anhänger der Pendel, die in deren Kampf verwickelt

werden, wissen im wahrsten Sinne des Wortes nicht, was sie tun. Beson­

ders deutlich wird dies, wenn Jugendliche sinnlose Gewalttaten begehen.

Die junge, schwankende Psyche ist dem Einfluss der Pendel besonders

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schutzlos ausgeliefert. W ir wollen uns einmal einen einzelnen Jugendli­chen herausgreifen. Ist er wirklich grausam? Ganz und gar nicht, seine Eltern würden es beschwören. Aber sobald er unter den Einfluss der Pen­del geriet - indem er zum Beispiel ein Teil der Menge wurde -, hat er aufgehört, sich Rechenschaft darüber abzulegen, was er tut. Der Verstand eines Teilchens der Menge schläft buchstäblich, da er in die Schlinge des Pendels geraten ist. Erinnern Sie sich an den Mechanismus des induzier­ten Übergangs?

Alle Bosheit, Grausamkeit und Gewalt in dieser Welt ist nicht auf die an­geblich niedere Natur der Menschen zurückzufuhren, sondern auf das gierige Wesen der Pendel. Die Seele des Menschen kennt keine Bosheit. Alles Böse sitzt im Verstand, der vom Einfluss der destruktiven Pendel durchdrungen ist.

Die Pendel provozieren die Menschen, Gewalt nicht nur an anderen, son­dern auch an sich selbst zu verüben. Wie gefallt Ihnen das Motto: "Wer nichts riskiert, trinkt auch keinen Sekt"? Er beinhaltet die Provokation, das eigene Wohl oder sogar Leben im Namen einer fremden Idee aufs Spiel zu setzen. Wenn es sich um ein eigenes Ziel handelt und die Idee keine fremde, sondern die eigene ist, ist das Risiko eventuell gerechtfer­tigt. Nichts jedoch ist dümmer als ein ungerechtfertigtes Risiko fur Ge­sundheit und Leben.

Die Pendel provozieren die Menschen deshalb zu riskanten Handlungen, weil die Angst, die Anspannung und die Erregung, die damit einhergehen, ihre energetischen Leibgerichte sind. Ein Pendel, das sich des Stereotyps so genannten Mutes bedient, versucht sich mit Hilfe eines seiner Anhänger an sein Opfer heranzumachen: "Komm, jetzt reiß dich zusammen! Zeig, wozu du imstande bist! Oder willst du etwa als Feigling dastehen?" Das Opfer, das sich fur sehr wichtig hält, folgt dem Aufruf, um sich unter Beweis zu stellen. Es tappt in die Falle des falschen Stereotyps, und dabei kommt es ihm nicht in den Sinn, dass es niemandem verpflichtet ist, sich nicht be­weisen muss und auf die Meinung des Manipulators pfeifen kann.

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Das Gefuhl der eigenen Unvollkommenheit zwingt den Menschen, sich

vom Pendel am Gängelband fuhren zu lassen. Offensichtlich ist ein unge­

rechtfertigtes Risiko keineswegs eine Erscheinungsform von Mut, sondern

das Bestreben, seine falschen Komplexe zu kaschieren. Der verantwortungs­

lose Verstand verfugt über das Leben seiner Seele, um irgendwelche zwei­

felhaften Stereotype zufriedenzustellen. Die arme kleine Seele sieht er­

schrocken die Untaten des zügellosen Verstands mit an, kann aber nichts

tun. Der Verstand verhält sich der Seele gegenüber wie der chronische Pech­

vogel, der seinen Frust an seiner Familie auslässt, oder im schlimmsten Fall

wie ein wahnsinniger Trunkenbold, der sein hilfloses Kind verprügelt.

Möge Ihr Verstand aus dem dichten Wald der Illusion herausfinden! Er

verfugt über einen kostbaren, eigentümlichen Schatz - seine Seele. Sind

Seele und Verstand vereint, werden sie echte Freiheit und Kraft finden.

Fürchten Sie sich nicht, die Stereotype der Pendel zu durchbrechen. Das

wahre Wesen vieler Dinge in dieser Welt wird sich Ihnen offenbaren. In­

dem Sie die Stereotype durchbrechen, öffnen Sie verschlossene Türen.

IHRE ZIELE

Ich gehe eigentlich davon aus, dass Sie Ihren eigenen sehnlichen Wunsch

haben und sich auch ungef<ihr vorstellen können, wie sie ihn sich erful­

len können. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn Sie keine Vorstellung

davon haben. Solange Sie entschlossen sind, wird sich die Variante fin­

den. Die Hauptsache ist, dass Sie Ihren Herzenswunsch bestimmen und

die Entschlossenheit entwickeln, zu haben und zu handeln. Die Absicht

wandelt dann den Wunsch in das Ziel um. Ohne Absicht wird der Wunsch

niemals in Erfullung gehen. Aber zuerst müssen Sie sich klar machen,

was Sie vom Leben wollen. Schwammige Vorstellungen wie "Ich will reich

und glücklich sein" funktionieren nicht.

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Stellen Sie sich vor, Sie gehen ziellos in einer Stadt spazieren. Sie lassen sich einfach durch das lenken, was Sie erblicken. Wohin werden Sie ge­langen? Das ist schwer zu sagen. Wenn es ein konkretes Ziel gibt, wer­den Sie früher oder später dorthin kommen, selbst wenn Sie die Route nicht genau kennen. Genauso ist es auch im Leben: Wenn Sie kein fe­stes Ziel haben, gleichen Sie einem Papierschiffchen in einem reißenden Fluss. Haben Sie aber ein Ziel und streben es auch an, dann werden Sie es erreichen.

Es gibt nur einen Fall mit einer hundertprozentigen Garantie, dass Sie Ihr Ziel erreichen: wenn es Ihr Ziel ist und auch Ihre Tür. In diesem Fall kann nichts und niemand Sie stören, weil der Schlüssel Ihrer Freile ideal zum Schloss passt, der zu Ihrem Weg fuhrt. Niemand kann Ihnen diesen Schlüs­sel abnehmen, und damit wird es auch keine Probleme geben, Ihr Ziel zu erreichen. Das einzige Problem besteht darin, Ihr Ziel und Ihre Tür zu finden.

Zunächst einmal lässt sich das Ziel nicht auf grund von zeitweiligen Be­dürfnissen ermitteln. Sie haben die Frage zu beantworten: Was wollen

Sie vom Leben? Was kann Ihr Leben froh und glücklich machen? Nur das ist von Bedeutung. Alles Übrige können Sie getrost der Hülse zu­rechnen, die Ihnen von den Pendeln übergestülpt wurde.

Finden Sie Ihr hauptsächliches Ziel. Sein Erreichen zieht die Erfiillung

aller übrigen Wünsche nach sich. Wenn Ihnen nichts in den Sinn kommt, können Sie fürs Erste ein allgemeines Ziel ins Auge nehmen, zum Beispiel dass Sie vom Leben Komfort und Wohlergehen wollen. Was bedeutet Ih­rer Meinung nach Komfort und Wohlergehen? Die Bedürfnisse, ein Haus, ein Auto, elegante Kleidung usw. zu haben, lassen sich durch ein Ziel er­setzen: einen gutbezahlten Job zu bekommen. Doch wie Sie wohl verste­hen, ist das noch nicht das Ziel, und die Tür bleibt dabei undefiniert.

Den "gutbezahlten Job" können Sie durch eine konkretere Formulierung ersetzen: auf Ihrem Gebiet ein sehr guter oder einzigartiger Spezialist zu

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werden. Was liegt Ihnen, wozu neigt Ihre Seele? Es stellt sich jedoch die

Frage, ob diese Arbeit den ganzen Sinn Ihres Lebens erfüllen wird. Wenn

dem so ist, haben Sie Glück gehabt - Ihr Ziel stimmt mit Ihrer Tür über­

ein. Wir wollen einmal davon ausgehen, dass Ihre Seele eine besondere

Neigung hat zu einem bestimmten Gebiet der W issenschaft, der Kultur

oder der Kunst. Wenn Sie sich dann mit Ihrer Lieblingssache beschäfti­

gen, werden Sie Entdeckungen machen bzw. Meisterwerke schaffen. Das

Glück einer solchen Lebenslinie liegt im Hier und Jetzt, nicht irgendwo

in der Zukunft. Alle Attribute des komfortablen Lebens, nach denen

andere mit einer solchen Arbeit streben, werden sich wie von selbst zu

Ihnen gesellen, denn Sie gehen ja Ihren eigenen Weg.

Wenn Ihnen diese Sache zwar gefällt, aber nicht das einzige ist, was Ih­

nen Freude macht und Ihr Leben mit den Attributen des Komforts aus­

füllt, können Sie sie wahrscheinlich als Ihre Tür betrachten, aber nicht

als Ihr Ziel. Vergessen Sie nicht, dass Ihr Ziel Ihr Leben in ein Fest ver­

wandeln soll - mit allem, was dazugehört. Denken Sie nicht über die

Mittel nach, um das Ziel zu erreichen, das heißt über die Türen. Die

Hauptsache ist, das Ziel auszumachen, dann werden Sie die Türen im

Laufe der Zeit von selbst finden.

Beantworten Sie sich die Frage: Was liegt Ihnen, das gleichzeitig Ihr Leben

in ein Freudenfest verwandeln kann? Lassen Sie dabei jeden Gedanken an

Prestige und Unzugänglichkeit des Ziels außer Acht. Einschränkungen soll­

ten Sie dabei nicht interessieren. Wenn Sie nicht daran glauben, dann tun

Sie wenigstens so, als sei Ihnen alles zugänglich und Sie bräuchten nur zu

wählen. Genieren Sie sich nicht, und bestellen Sie das volle Programm.

Sie haben sich ein Boot gewünscht?

Wie wäre es mit einer eigenen Yacht?

Sie haben sich eine Eigentumswohnung gewünscht?

Wie wäre es mit einer Villa?

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Sie wären gern Abteilungsleiter geworden?

Warum nicht Aufsichtsratspräsident?

Sie wollten viel arbeiten, um viel Geld zu haben?

Wie wäre es damit, überhaupt nicht zu arbeiten und nur zum

Vergnügen zu leben?

Sie wollten ein günstiges Grundstück kaufen, um darauf ein Haus

zu bauen?

Wie wäre es mit einer eigenen Insel im Mittelmeer?

Die Liste der "Wie wäre es mit ... " ließe sich endlos fortsetzen. Sie kön­

nen sich gar nicht vorstellen, wie bescheiden Ihre jetzigen Ansprüche

sind verglichen mit dem, was Sie erreichen könnten, wenn Sie durch Ihre

Tür zu Ihrem Ziel gehen.

Denken Sie sich nicht einen Wunsch mithilfe Ihres Verstands aus. Scheu­

en Sie nicht die Zeit, um herauszufinden, was Ihre Seele will. Die Re­

deweise "das ist nach dem Geschmack meiner Seele" spricht rur sich.

Damit wird keine Ansicht ausgedrückt, sondern eine innere Einstellung.

Eine Ansicht ist ein Produkt des Verstandes. Die innere Einstellung je­

doch kommt aus der Tiefe der Seele, und deshalb kann nur sie als Un­

terscheidungsmerkmal zwischen eigenen und fremden Zielen dienen. Bei

der Bestimmung Ihres Ziels müssen Sie sich fragen: "Wie fuhle ich mich

im Umfeld des erreichten Ziels?"

Wir wollen annehmen, Sie haben einen Wunsch ersonnen. Um zu prüfen,

ob dieser Wunsch wirklich von Herzen kommt, können Sie sich zwei

Fragen stellen. Erstens: Ist das auch wirklich gut fur mich? Zweitens: Ist

das auch ganz bestimmt gut fur mich? Versuchen Sie, Ihren vorliegenden

Wunsch an den Merkmalen eines fremdbestimmten Wunsches zu messen.

Kommt dieser Wunsch von ganzem Herzen, oder wollen Sie sich ihn

nur wünschen? Versuchen Sie, sich selbst oder jemand anders etwas zu

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beweisen? Wollen Sie das ganz bestimmt? Sind Sie vielleicht nur von ei­

ner Mode oder dem eigenen Prestigedenken beeinflusst? Einem Invali­

den mag es so vorkommen, dass er sich von ganzem Herzen wünscht,

Schlittschuh zu fahren. In Wirklichkeit jedoch entspringt dieser Wunsch

nicht seinem Herzen, sondern nur der Frustration über seine Versehrt­

heit. Wenn ein Ziel schwer zu erreichen ist, sollten Sie probieren, auf es

zu verzichten, und sich dann beobachten. Wenn Sie sich erleichtert fuh­

len, dann war es ein fremdes Ziel. Sind Sie jedoch empört oder entsetzt,

kann es Ihr eigenes Ziel sein.

Als einzig sicheres Kriterium bei der Auswahl Ihres Ziels kann Ihnen das

seelische Unbehagen dienen. Dies ist eine negative Reaktion der Seele auf einen bereits gefässten Entschluss des Verstandes. Den Zustand des

seelischen Wohlbehagens kann man nur dann prüfen, nachdem der Ver­

stand bezüglich der Zielsetzung einen Entschluss gefasst hat. Stellen Sie

sich vor, dass Sie das Ziel erreicht und somit alles hinter sich haben. Das

wird Ihre innere Debatte über das Ziel beenden, und Sie können nun

den Empfindungen der Seele lauschen. Fühlen Sie sich gut oder schlecht?

Sollten sich zur Freude Furcht oder sonstige Bedrückungen gesellen oder

das Gefuh!, irgendwelche Pflichten zu erfullen zu haben, so ist das ein

klares "Nein" der Seele. Der Verstand kann nicht ahnen, welche Unan­

nehmlichkeiten sich hinter einem Ziel verbergen, das verlockend schön

verpackt ist. Die Seele jedoch spürt so etwas.

Das Gefuhl des Unbehagens kann dunkel und verworren sein. Verwech­

seln Sie nicht seelische Befangenheit mit seelischem Unbehagen. Wie be­

reits im vorangegangenen Kapitel erwähnt, beruht solche Befangenheit

oder Verlegenheit auf der Ungewöhnlichkeit der Situation: "Gehört das

wirklich alles mir?" Seelisches Unbehagen ist eine störende Empfindung in Form von Bedrückung oder Belastung, die sich von dem Hintergrund optimistischer Überlegungen des Verstandes deutlich abhebt. Seelische

Befangenheit kann mithilfe von Dias beseitigt werden, seelisches Unbe­

hagen jedoch nicht. Der größte Fehler wäre es, wenn Sie sich fur unwür­

dig halten. Das ist grober Unsinn! Es sind die Pendel, die Sie gezwun-

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gen haben, sich ein solch primitives Etikett aufzukleben. Sie verdienen

das Beste! Jedenfalls sollten Sie es vermeiden, einen voreiligen Schluss zu

ziehen. Versuchen Sie, Ihr Ziel mithilfe von Dias zu erfahren und auszu­

testen. Sollte sich Ihre bedrückende Empfindung nicht bald verflüchti­

gen, so empfinden Sie seelisches Unbehagen.

Wenn Sie aufgrund von bestimmten Aspekten des Ziels seelisches Unbe­

hagen erfahren, so handelt es sich um ein Fremdziel. Wenn Sie seelisches

Unbehagen durch das Bewusstsein erfahren, dass das Ziel schwer zu errei­

chen ist, so bedeutet dies, dass es sich außerhalb Ihrer Komfortzone be­

findet oder dass Sie eine fremde Tür gewählt haben. Denken Sie nicht an

die Mittel, das Ziel zu erreichen, ehe Sie Ihr Ziel genau bestimmt haben.

Wenn es Ihnen eindeutig misslingt, sich sich selbst in der beabsichtigten

Rolle vorzustellen, sind Sie möglicherweise noch nicht bereit, diese zu über­

nehmen. Die Komfortzone können Sie mithilfe von Dias erweitern. We­

gen der Türen brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Sobald Sie die

Entschlossenheit zu haben aufbringen, wird die äußere Absicht Ihnen die

erforderliche Tür zeigen.

Widerstehen Sie der Versuchung, Ihr Ziel in Form von Geld festzulegen.

Sobald Geld da ist, sind angeblich alle meine Probleme gelöst, und ich

weiß, was ich mir dafur kaufen werde. Erinnern Sie sich noch an den Kof­

fer voller Banknoten im Kapitel "Dias"? Dort hieß es, dass Geld nicht

das Ziel sein sollte, sondern nur ein begleitendes Attribut. Sie werden mit

diesem Standpunkt vielleicht sogleich übereinstimmen, aber es steckt mehr

dahinter, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Wir haben uns so

sehr an das Geld gewöhnt, dass wir praktisch in allem seinen finanziellen

Gegenwert sehen können. Doch Geld ist eine abstrakte Kategorie, die fur

den Verstand bestimmt ist, keineswegs aber fur die Seele. Die Seele hat kei­

ne Vorstellung davon, was sie mit Geld anfangen kann, denn sie versteht

es nicht, abstrakt zu denken. Unser Ziel sollte fur die Seele klar sein. Die

Seele muss wissen, was sie sich fur das angeforderte Geld kaufen will: ein

Haus, ein Spielkasino, eine Insel ete. Von den Mitteln, um die Ziele zu er­

reichen, soll hierbei keine Rede sein, solange das Ziel der Seele gefällt.

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Solange Ihre innere Buchhaltung die Mittel zum Erreichen des Ziels zählt, wird es Ihnen nicht gelingen, das Ziel zu bestimmen und sich auf die angestrebte Lebenslinie einzustellen. Aktivieren Sie Ihren Aufseher, und weisen Sie sich jedes Mal zurecht, wenn Ihr Verstand versucht, der Ant­wort auf die Frage: "Was will ich vom Leben?" auszuweichen. Das Ste­reotyp der Unerreichbarkeit des Ziels hält sich am hartnäckigsten und wird Ihnen einiges an Geduld abverlangen. Der Verstand wird versuchen, auf andere Fragen zu antworten: ''Wie kann ich das Ziel erreichen?" Dann sollte Ihre Seele Ihrem Verstand entgegnen: "Schweig nur, das geht dich nichts an. Das Spielzeug suche ich aus!"

Es ist wichtig, nach Freiheit von den destruktiven Pendeln zu streben, doch das bedeutet nicht, dass Sie sich allgemein isolieren sollten. Die ge­samte Gesellschaft basiert auf dem Einfluss der Pendel, also bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als entweder in den Himalaja auszuwandern oder nach Ihrem eigenen Pendel zu suchen. Einsiedlern fällt es leicht, sich "mit der Ewigkeit zu unterhalten", denn sie sind von den Pendeln weit entfernt. Aber man braucht einen solchen Einsiedler nur in den destruk­tiven Einflussbereich der Pendel zu bringen, und schon verliert er sein Gleichgewicht und seine Losgelöstheit.

Auch Ihr Ziel fällt in den Einflussbereich irgendeines Pendels. Darin liegt fur Sie keine Bedrohung, wenn nur das Ziel echt ist. Finden Sie Ihr Ziel, und das Pendel wird gezwungen sein, Sie zu Ihrem Günstling zu machen. Sie können sogar ein neues Pendel schaffen. Die Hauptsache ist, dass Sie Ihr Recht auf eine freie Auswahl beibehalten und den Pendeln nicht ge­statten, die Kontrolle über Sie zu gewinnen. Sie können Ihr Ziel nicht durch Analysen und Überlegungen bestimmen. Nur Ihre Seele kann das Ziel identifizieren. Analyse ist eine Tätigkeit des Verstandes. Die Seele ist nicht in der Lage zu denken. Sie kann nur se­hen und fuhlen.

Die Aufgabe des Verstandes während der Suche nach dem Ziel besteht

nicht darin, zu suchen. Der Verstand wird dies wie gewöhnlich tun, das

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heißt mit seiner Methode der Analyse und der Konstruktion logischer Ketten auf der Basis herkömmlicher Stereotype und Denkmuster. Wenn man auf diese Weise seinen Weg bestimmen könnte, wären alle Menschen glücklich.

Die Aufgabe des Verstandes besteht darin, alle äußerlichen Informatio­

nen aufzunehmen und dabei besonders auf den Zustand des seelischen

Wohlbehagens zu achten. Er soll dabei allein folgenden Blickwinkel ein­nehmen: Ich suche nach etwas, was mein Leben in ein Freudenfest ver­wandelt. Dann soll er einfach die äußerlichen Informationen auf sich zu­

kommen lassen und unter diesem Gesichtspunkt die Gefühle der Seele beobachten.

Die aktive Suche nach dem Weg führt zu nichts. Warten Sie ruhig ab, und beobachten Sie einfach. Wenn Ihr Blickpunkt auf die Suche gerich­tet ist, wird die nötige Information wie von selbst kommen. An einem bestimmten Punkt werden Sie Informationen bekommen, die Ihr lebhaf: tes Interesse wecken. Die Hauptsache ist, dass der Verstand sich in die­sem Moment nicht mit seinen Überlegungen einmischt, sondern einfach auf das seelische Wohlbehagen achtet.

Man kann die Ankunft der nötigen Informationen sogar beschleunigen. Dafür ist es nützlich, seinen Interessenkreis auszudehnen. Gehen Sie an Orte, wo Sie normalerweise nicht hingehen: ins Kino, in die Berge, in ei­nen anderen Stadtteil, in einen Buchladen, wohin auch immer. Sie brau­chen sich aber nicht aktiv mit der Suche zu beschäftigen. Erweitern Sie ein­fach den Umfang Ihrer äußerlichen Informationen, und beobachten Sie. Setzen Sie sich keine bestimmte Frist. Lassen Sie den zeitlichen Rahmen offen, und machen Sie die Suche nach dem Ziel nicht zu einer Pflicht. Behalten Sie einfach immer den Blickwinkel im Gedächtnis: Ich suche

nach etwas, was mein Leben in ein Freudenfest verwandelt.

Schenken Sie Ihren Gefühlen mehr Beachtung als früher. Lassen Sie jede beliebige Information, die zu Ihnen kommt, durch den Fragefilter

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passieren: Was fühle ich hierbei? Gefällt es mir oder nicht? Diese Fra­

gestellung sollte ständig in Ihrem Hinterkopf aktiv bleiben.

Früher oder später werden Sie ein Zeichen oder eine Information bekom­

men, das Sie im Inneren aufhorchen lässt: "Oh, das gefallt mir!" Betrach­

ten Sie die betreffende Information sorgfaltig von allen Seiten, während

Sie gleichzeitig auf Ihr seelisches Wohlbehagen achten.

Endlich ist es Ihnen gelungen, von der Versuchung loszukommen, über

Mittel und Wege zum Erreichen des Ziels nachzudenken, und Sie haben

Ihr Ziel bestimmt. Wenn die Entschlossenheit zu haben sich in Ihnen

manifestiert und Sie im Bestreben, das Ziel zu erreichen, tätig werden,

dann wird die Schicht Ihrer Welt einer seltsamen Transformation unter­

zogen werden. Und Folgendes wird geschehen:

Endlich sind Sie befreit von der Last der falschen Ziele. Sie haben es

nicht mehr nötig, etwas zu tun, was Ihnen nicht liegt. Sie haben dem

Kampf um illusorisches Glück den Rücken gekehrt und haben es sich

gestattet, im Hier und Jetzt glücklich zu sein. Früher hatten Sie versucht,

die seelische Leere mit billigem Ersatz aufzufüllen, der Ihnen von den

Pendeln angeboten wurde. Jetzt aber hat Ihr Verstand Ihre Seele aus ih­

rem Futteral entlassen, und so hat Sie diese seltsame Empfindung von

Leichtigkeit und Freiheit gepackt, so als wären Sie mit der Ankunft des

Frühlings aus langem W interschlaf erwacht. Das lästige Gefühl der Be­

drückung hat sich verflüchtigt. Sie finden es viel angenehmer, sich auf

das eigene Ziel zuzubewegen, in dem Bewusstsein, dass Sie das, was Sie

früher vergeblich in der Außenwelt gesucht haben, jetzt in Ihrem Innern

gefunden haben. Ihr Verstand hat all den Krempel der fremden Ziele aus­

gemistet, hat das vergebliche Nachdenken über Mittel und Wege zum

Erreichen des Ziels aufgegeben und einfach die nötige Aufgabe in die

Schicht Ihrer Welt eingelassen. Die Seele hat ihr Spielzeug selbst ausge­

sucht und hat begonnen, vor Freude zu hüpfen und in die Hände zu

klatschen. Sie haben das falsche Stereotyp durchbrochen und sich da­

durch die Möglichkeit gegeben zu haben, ungeachtet der scheinbaren

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Unzugänglichkeit des Ziels. So haben Sie die Tür, die früher verschlos­

sen war, weit aufgerissen. Nun hat der Verstand endlich erkannt, dass das

Ziel tatsächlich erreichbar ist. Das Leben wird sich in ein Freudenfest

verwandeln, weil die frohe Seele hüpfend dem Verstand hinterherrennt,

der das Ziel in die Schicht seiner Welt eingelassen hat. Seele und Ver­

stand schreiten fröhlich Hand in Hand auf dem ebenen Weg zum Glück

einher, das im Hier und Jetzt liegt.

-e-

IHRE TÜREN

Wenn auf dem Weg zum Ziel ständig Hindernisse auftauchen, hat man

ent'Yeder ein fremdes Ziel gewählt oder geht durch eine fremde Tür zum

Ziel. Das Einzige im Leben, was wirklich wichtig ist, ist die Bestimmung

des Ziels und der Tür. Wer nach fremden Zielen strebt, kann sich sein

Leben lang umsonst abmühen. Es gibt nichts Traurigeres als die Erkennt­

nis, dass alle Bemühungen umsonst waren und das Leben vergeudet ist.

Die Pendel haben den Menschen angewöhnt, das zu tun, was notwendig

ist, und dies demütig zu akzeptieren. Das Stereotyp der zwingenden Not­

wendigkeit hat zu der absurden Situation gefuhrt, dass man sich fragen

kann: Ist das Leben eine Strafe, die ich absitzen muss, oder ist es eine

Zwangsarbeit, der ich nicht entkommen kann? Der Mensch hat sich so

sehr an die Notwendigkeit gewöhnt, dass er die wahren Veranlagungen

der Seele in den entlegensten Winkel des Bewusstseins geschoben hat, bis

mal bessere Zeiten kommen. Doch das Leben schreitet voran, und die

besseren Zeiten brechen niemals an.

Das Glück schillert immer irgendwo in der Zukunft. Das falsche Stereotyp besagt: Damit diese Zukunft anbricht, muss man fiir sie kämpfen, sie an­

streben und sie sich verdienen. Die Menschen geben meist aus materiellen

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Erwägungen ihre Lieblingsbeschäftigung auf. Sie unterteilen ihre Aktivitä­

ten in Hobbys und die eigentliche Beschäftigung: die Arbeit, die das Geld

bringen soll. Neben der Etablierung falscher Ziele ist die zwingende Not­

wendigkeit eine weitere Methode der Pendel, den Menschen immer weiter

von seinem Weg abzubringen.

In Wirklichkeit können Sie sogar mit dem Hobby Geld verdienen, wenn

es Ihr Ziel ist. Wenn Sie gezwungen sind, Ihre Lieblingsbeschäftigung nur

deshalb aufzugeben, weil Sie damit nichts verdienen können, sollten Sie

klar bestimmen, ob sie eine Beziehung zu dem von Ihrer Seele gewählten

Ziel hat. W ird Ihre Lieblingsbeschäftigung Ihr Leben in ein Freudenfest

verwandeln oder nicht? Wenn diese Beschäftigung keine Beziehung zu Ih­

rem Ziel hat, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob sie Geld bringen

wird oder nicht. Sind Sie jedoch überzeugt, dass sie mit Ihrem Ziel über­

einstimmt, dann erwartet Sie in Ihrem Leben Wohlstand. Wenn das Ziel

mit der Tür übereinstimmt, braucht man sich über materiellen Wohlstand

keine Sorgen zu machen. Dann wird man alles haben, wenn man es will.

Doch das falsche Stereotyp der zwingenden Notwendigkeit erlaubt dem

Menschen nicht, sich völlig seinem Ziel zu widmen. Es gibt viele Beispie­

le, die dies bestätigen. Angenommen, ein Sonderling geht wie alle anderen

seiner Arbeit nach, und in seiner Freizeit ist er künstlerisch tätig oder er­

findet etwas. Es kommt ihm nicht in den Sinn, dass er seine Werke teuer

verkaufen kann. Er lebt in Armut und ist absolut überzeugt: "Für mein

Stückchen Brot muss ich hart arbeiten." Seine andere Beschäftigung aber

ist und bleibt sein Hobby. Er tut es "fur seine Seele". Verstehen Sie, was

hier vor sich geht? Den größten Teil seines Lebens schuftet sich der Be­

treffende fur irgendjemanden ab, weil dies angeblich fur seinen Lebens­

erhalt notwendig ist. Die Seele hingegen wird mit ein paar Krümchen

abgespeist - mit dem, was neben der Arbeitszeit noch übrig bleibt. Für

wen lebt denn der Mensch? Etwa fur seinen Arbeitgeber?

Wenn Ihr Ziel mit Ihrem Hobby übereinstimmt, können Sie auch mit

Ihrem Hobby reich werden. Das Erreichen des Ziels wird die Erflillung

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aller Wünsche nach sich ziehen, wobei die Ergebnisse alle Erwartungen

noch übertreffen. Sie können es nicht bezweifeln: Alles, was in dieser

Welt von der Seele getan wird, ist sehr wertvoll. Reine Verstandespro­

dukte hingegen werden nicht besonders geschätzt. Wie Sie wissen, kom­

men echte Meisterwerke durch eine Einheit von Seele und Verstand zu­

stande. AufIhrem Weg zum Ziel werden Sie Meisterwerke schaffen, wenn

Sie den Pendeln nicht erlauben, Sie abzulenken. In diesem Fall ist alles

ganz einfach: Sie brauchen nur ruhig Ihrem Weg zu folgen und nicht

auf die Tricks der Pendel hereinzufallen. Früher oder später werden Sie

große Erfolge feiern.

Die Sache wird schon etwas komplizierter, wenn das Ziel und die Tür

nicht übereinstimmen. Allerdings sollten Sie, bevor Sie zu einem sol­

chen Schluss kommen, sehr gut überlegen. Es kann nicht sein, dass Ihr

Leben auf grund Ihres Ziels stark verkompliziert wird. Im Gegenteil: In­

dem Sie si�h Ihr Ziel wählen, vereinfachen Sie sich Ihr Leben enorm

und vermeiden eine Menge Probleme. Beeilen Sie sich nicht mit der

Wahl Ihrer Tür. Mit der Entschlossenheit zu haben würden Sie die Tür

sicher finden. Wenn Sie sich wirklich nicht vorstellen können, wo sich

Ihre Tür befindet, sollten Sie mit Dias arbeiten und Ihre Komfortzone

erweitern. Schrauben Sie die Wichtignahme herab, und lassen Sie den

Wunsch los, das Ziel zu erreichen. Sobald Sie sich erlauben zu haben,

wird die äußere Absicht Ihnen die passende Variante anbieten.

Ihre Tür ist jener Weg, der Sie zu Ihrem Ziel bringen wird. Nachdem

Sie Ihr Ziel festgelegt haben, sollten Sie sich die Frage stellen: Auf wel­

che Weise kann dieses Ziel erreicht werden? Die äußere Absicht wird

Ihnen früher oder später verschiedene Möglichkeiten offenbaren. Ihre

Aufgabe besteht darin, unter diesen Möglichkeiten genau Ihre Tür zu

finden. Untersuchen Sie alle möglichen Varianten. Jede Variante muss

dem Test auf seelisches Wohlbehagen unterzogen werden. Hierbei kön­

nen Sie sich nach den gleichen Prinzipien richten wie schon bei der

Auswahl des Ziels.

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Angenommen, Ihr Ziel ist es, wohlhabend zu sein. Sie müssen dann klä­ren, wodurch Sie das Geld bekommen. Geld kommt nicht einfach zu ei­nem x-beliebigen Menschen, sondern zu jemandem, der etwas Besonderes ist: ein Star des Showbusiness, ein Großindustrieller, ein Finanzfachmann oder ein wohlbekannter Spezialist. Was wollen Sie nun werden? Sie sollten Ihren eigenen Weg zum Reichtum finden, den Weg, der Ihnen liegt. Doch was einem liegt, das sollte man die Seele fragen, nicht den Verstand. Der Verstand ist ein Produkt der Gesellschaft, und die Gesellschaft beruht auf den Pendeln. Die Gesellschaft sagt: "Werde eine Berühmtheit, werde Po­litiker, werde reich - dann bist du angesehen." Da aber Ihr persönliches Glück nicht im Interesse der Pendel liegt, wird es Ihnen nicht helfen, die nötige Nische in Ihrem Leben zu bestimmen.

Ihr Verstand und Ihre Bekannten sagen Ihnen, dass Sie nach einer gut­bezahlten Arbeit suchen müssen, zum Beispiel als Jurist. Alle sagen: Als qualifizierter Anwalt werden Sie einen Haufen Geld verdienen. Natürlich ist das Geld verlockend, doch dieser Weg kann sich als eine fremde Tür erweisen, die Sie ganz und gar nicht an das Ziel Ihrer Träume bringt. Ist das Ziel richtig gewählt, dann wird die Tür Ihnen Möglichkeiten eröff­nen, von denen Sie noch nicht einmal zu träumen gewagt hatten. Ange­nommen, Ihre Ansprüche sind ein eigenes Haus, ein Auto und ein gu­tes Gehalt. Wenn Sie durch Ihre eigene Tür gehen, bekommen Sie so viel, dass Sie über Ihre zuvor gestellten Ansprüche nur noch lächeln kön­nen. Dafur dürfen Sie sich aber in der Wahl Ihrer Tür nicht irren.

Überstürzen Sie nichts, sondern lassen Sie sich Zeit mit der Auswahl. Sie können sehr viel Zeit und Mühe verschwenden, wenn Sie aus Hast die fal­sche Wahl treffen. Bei der Bestimmung Ihres Ziels und Ihrer Tür können Monate vergehen. Während dieser Zeit sollten Sie möglichst strikt die Prin­zipien des Transsurfings beachten, die Ihnen ja schon bekannt sind.

An erster Stelle steht die Bewusstheit. Legen Sie sich Rechenschaft ab über die Motive Ihrer Handlungen. Handeln Sie bewusst? Verstehen Sie die Spielregeln? Oder unterwerfen Sie sich willenlos den Pendeln?

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Achten Sie auf den Pegelstand der internen und externen Wichtignahme.

Denken Sie an Ihr Ziel und an Ihre Tür so, als hätten Sie sie bereits ge­funden. Strikt zu vermeiden sind Prestigedenken sowie die Vorstellungen von Unerreichbarkeit und Notwendigkeit.

Finden Sie sich von vornherein mit einem möglichen Misserfolg ab. Be­kommen Sie, was Sie wollen, dann können Sie sich freuen. Bekommen Sie es nicht, dann sollte es eben nicht sein, und es gibt keinen Grund zum Klagen. Erlauben Sie sich, sich zu irren. Schaffen Sie in Ihrem Leben eine Abteilung für Misserfolge, die unter Ihrer Aufsicht stehen sollte. Wie Sie außerdem dem Folgenden entnehmen werden, ist ein bedauerlicher Miss­erfolg durchaus keine Niederlage, sondern einfach der nächste Meilenstein auf dem Weg zum Ziel.

Finden Sie fiir eine vorliegende Tür eine Absicherung, eine Alternative.

Geben Sie die vorherige Tür nicht ohne weiteres auf; brechen Sie nicht alle Brücken hinter sich ab; handeln Sie mit Überlegung. Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Lassen Sie sich Ersatzwege offen.

Hören Sie nicht damit auf, das Dia Ihres Ziels zu betrachten. Expandieren Sie Ihre Komfortzone, und stellen Sie sich auf die Frequenz Ihrer angestreb­ten Lebenslinie ein. Die äußere Absicht wird Ihnen die notwendige Infor­mation wie von selbst zukommen lassen.

Um diese Information nicht zu versäumen, sollten Sie vor Ihrem geisti­

gen Auge das Dia der Suche nach Ihrem Ziel und Ihrer Tür betrachten.

Lassen Sie alle Informationen der Außenwelt durch den Filter dieses Dias passieren. Bewerten Sie, ob Ihnen etwas genehm ist oder nicht. Hören Sie dabei auf das Rauschen der Morgensterne, nicht auf Ihren Verstand. Achten Sie nicht darauf, was Sie darüber denken, sondern was Sie daran

bedrückt oder begeistert. Beachten Sie die Einstellung der Seele zu einer beliebigen Information. In einem bestimmten Augenblick wird sie auf­fahren und ausrufen: "Das ist es, was ich brauche!"

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Lassen Sie sich wiederum Zeit. Erweitern Sie Ihre Komfortzone, und stimmen Sie Ihre Gedanken auf die angestrebte Lebenslinie ein, bis das Ziel und die Tür sich zu einer klaren Konzeption formieren. Sie sollten zu dem klaren Schluss kommen: "Ja, das will ich, und mein Leben wird sich in ein Freudenfest verwandeln." Ihre Seele singt, und Ihr Verstand reibt sich vor Freude die Hände.

Wenn Ihre Seele bereits singt, Ihr Verstand jedoch noch zweifelt, sollten Sie wieder Ihre Komfortzone ausdehnen. Das wird Ihnen ermöglichen, das falsche Stereotyp der Unzugänglichkeit und der Unwirklichkeit auf­zubrechen. Wissen Sie, warum Ihnen die Tür unzugänglich erscheint? Weil sie durch das falsche Stereotyp der Unzugänglichkeit verschlossen ist, das sich in Ihrem Verstand festgesetzt hat. Wenn Sie das Stereotyp aufbrechen, wird sich die Tür öffnen.

Ich fordere Sie nicht dazu auf, mir, sich selbst oder jemand anders zu glauben. Sie werden den Verstand niemals dazu zwingen können, etwas zu glauben. Der Verstand akzeptiert nur Fakten ohne Widerspruch. Da­mit nun die Tür vom Verstand als real anerkannt wird, sollten Sie auf die beabsichtigte Lebenslinie übergehen. Dies wiederum können Sie mithil­fe des Zieldias tun. Am Anfang Ihrer Linie liegt das Ziel noch vor Ih­nen, aber die Wege zum Ziel sind fur den Verstand bereits sichtbar. Sich

selbst zu überzeugen und mit dem Stereotyp zu kämpfen ist vergeblich.

Das ist es auch nicht, was mit dem Aufbrechen des Stereotyps gemeint ist. Es wird von selbst in sich zusammenbrechen, wenn die äußere Ab­

sicht Ihnen auf der zielgerichteten Linie neue Möglichkeiten präsentiert.

Versuchen Sie also nicht, sich selbst zu überzeugen, und kämpfen Sie nicht mit den Stereotypen. Alles, was Sie zu tun haben, ist, das Zieldia

systematisch zu betrachten. Das ist keine spekulative Übung, sondern eine konkrete Bewegung auf das Ziel zu.

Vergessen Sie nicht: Die materielle Realisierung ist träge, und die äuße­re Absicht kann Ihre Bestellung nicht augenblicklich erfullen. Sie brau­chen schon etwas Geduld. Wenn es Ihnen an Geduld mangelt, bedeutet

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dies, dass Sie sich leidenschaftlich wünschen, das Ziel so schnell wie mög­lich zu erreichen. Dann sollten Sie damit beginnen, die Wichtignahme zu verringern. Solange der Wunsch in Ihnen brennt, zweifeln Sie eigent­lich an der Möglichkeit, das Ziel zu erreichen. Dehnen Sie wieder Ihre Komfortzone aus, bis Sie sehen, dass sich reale Perspektiven eröffnen.

Die Pendel können Ihre Tür mit dem Schleier falscher Unbedeutsamkeit und Wertlosigkeit verdecken. AlIes, was Ihnen leicht fälIt, was Sie gern

und ungezwungen tun, hat Bedeutung und Wert. Sie haben keinerlei un­bedeutende Qualitäten. Selbst ein alberner Charakterzug, der im Rah­men der Stereotype keinen Wert hat, kann Ihnen als Schlüssel zu Ihrer Tür dienen. Versuchen Sie, Ihre Eigenschaft der "Albernheit" auf eine "ernste" Tür zu projizieren.

Wenn Sie zum Beispiel den Ruf eines "Hanswurst" haben, könnten Sie vielleicht einen tollen Komiker abgeben. Wenn alle sagen, dass Sie dumm seien und sich nur herauszuputzen und zu kleiden wüssten, so bedeu­tet dies vielleicht, dass Ihre Tür zum Beruf des Topmodels, des Masken­bildners oder des Modezaren führt. Wenn Sie sich regelmäßig über die Werbung im Fernsehen ärgern und sich gern darüber auslassen, dass sie schlecht ist und ganz anders gemacht werden sollte, so zeigen Sie damit nicht einfach Ihre Unzufriedenheit, sondern auch Ihren verborgenen Wunsch, Ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet zur Geltung zu bringen. Das sind natürlich nur ein paar Beispiele. Ihre persönliche "nutzlose" Eigenschaft kann sich ganz unerwartet im Positiven manifestieren. Das wird geschehen, wenn Sie sich von den Pendeln abwenden und sich Ih­rer Seele zuwenden. Überlegen Sie mal: Wenn Sie Ihre "albernen" Hand­lungen ungezwungen und gern ausführen, müssen Sie irgendeine Bedeu­tung haben.

Alles Obige bezieht sich auf den Prozess der Wahl Ihrer Tür. Aber wir wollen annehmen, Sie seien bereits auf dem Weg zu Ihrem gewählten Ziel. Dann gibt es eine Möglichkeit zu bestimmen, ob dies die richtige Tür ist. Wenn Sie auf dem Weg zum Ziel einen Energiemangel verspüren und den

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Enthusiasmus verlieren, dann ist es die falsche Tür. Wenn Sie jedoch in­

spiriert sind und sich gern mit der Sache beschäftigen, dann können Sie

die Tür getrost als die Ihre betrachten.

Die echte Tür lässt sich noch auf andere Weise erkennen. Eine fremde

Tür kann so erscheinen wie die Ihre. Sie tut sich vor Ihnen auf, doch im

entscheidenden Moment wird sie Ihnen vor der Nase zugeschlagen. Auf

dem Weg durch die fremde Tür kann zunächst alles ganz normal laufen,

aber letztlich endet alles mit einem Misserfolg. Hierin zeigt sich eine wei­

tere Tücke der Pendel: Sie öffnen mit Vorliebe leicht zugängliche Türen,

um dorthin mehr Anhänger zu locken.

In der Regel gibt es vor Ihren Türen keinen Massenauflauf. Aber selbst wenn

Sie viele antreffen, die gern durch sie gehen würden, werden sie Ihnen so­

fort Platz machen, und sie können ungehindert passieren. Leicht zugängli­

che Türen stehen jedem offen, aber nur wenige gehen hindurch.

Sicher erinnern Sie sich noch, wie die Pendel den Mythos der erfolgrei­

chen Karriere von Stars erschaffen und bestrebt sind, dass sich alle der

Regel beugen: "Mach es wie ich." Die Menschen jagen diesem Trugbild

hinterher und versuchen alle, sich mit Gewalt durch ein und dieselbe Tür

zu drängen, während ihre eigenen Türen völlig ungenutzt sind.

Doch auch Ihre eigene Tür kann sich vor Ihnen schließen, wenn Sie auf

grobe Weise gegen das Gesetz des Gleichgewichts verstoßen: zum Bei­

spiel, wenn das Ziel fur Sie sehr wichtig ist und Sie alles auf eine Karte

gesetzt haben. Diese Tür lässt sich wieder öffnen, indem Sie die Wichtig­

nahme verringern. Darauf werden wir gegen Ende dieses Kapitels noch­

mals zurückkommen.

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-e-

DIE ASSICHT

Ich denke, wenn Sie fiir die Bestimmung Ihres Ziels und Ihrer Tür eine ge­

wisse Zeit verwendet haben, verfolgen Sie auch eine Absicht. Die Absicht

wandelt den Wunsch ins Ziel um. Ohne Absicht wird der Wunsch niemals

in Erfiillung gehen. Auch Träume gehen nicht von allein in Erfiillung. Wo­

durch unterscheidet sich nun das Ziel von einem Traum? Auf gleiche Wei­

se, wie sich die Absicht vom Wunsch unterscheidet. Wenn Sie eine Ab­

sicht verfolgen, wandelt sich Ihr Traum zum Ziel um. Leere Träume und

Luftschlösser ändern nichts an Ihrem Leben. Das geht nur durch das Ver­

folgen einer Absicht, das heißt durch die Entschlossenheit, zu haben und

zu handeln.

Wir nehmen einmal an, es ist Ihnen gelungen, Ihr Ziel zu bestimmen,

und Sie streben mit voller Entschlossenheit auf es zu. Sie brennen vor

lauter Ungeduld darauf, so schnell wie möglich in Aktion zu treten. In

diesem Moment gilt es, einfach loszulassen. Nehmen Sie das Ziel nicht

so wichtig, und entsagen Sie auch dem Wunsch, es zu erreichen, sodass

Ihnen nur noch die Entschlossenheit zu haben bleibt. Nun sollten Sie

mit geläuterter Absicht handeln, das heißt all das zu tun, was von Ihnen

gefordert ist, ohne Wunsch und ohne Beharren.

Das Einzige, was der ganzen Sache auf dem Weg zum Ziel schaden kann,

sind überflüssige Verantwortung, große Anstrengung und Zwang. Aus

Sicht der herkömmlichen Weltanschauung mag diese Aussage seltsam

klingen. Aber ich hoffe, Sie werden sie nicht unsinnig finden. Sie wissen

ja, wir stellen alles auf den Kopf.

Wenn Sie durch Ihre eigene Tür gehen, ist es nicht nötig, überflüssige

Bemühungen hinzuzufiigen. Sie müssen sich auch nicht zu irgend etwas

zwingen. Andernfalls ist entweder das Ziel oder die Tür fremd. Aber der

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Verstand ist es gewohnt, zu kämpfen und Hindernisse zu überwinden. Der Verstand schafft sich selbst alle möglichen Probleme, wenn er be­ginnt, Dingen überschüssige Bedeutung zu geben und gegen den Varian­tenstrom anzukämpfen. Ihre Lebenslinie enthält ein Minimum an Hin­dernissen, es sei denn, das Wichtigkeitssyndrom hat Sie gepackt.

Sie sollten auf Ihr Ziel so zugehen, wie wenn Sie die Post aus dem Brief­

kasten holen. Was bleibt noch übrig von der Absicht, wenn sie gereinigt ist von der Wichtignahme und dem Wunsch, das Ziel zu erreichen? Nur die Entschlossenheit, zu haben und einen Fuß vor den anderen zu setzen. Hören Sie auf damit, die Post im Kasten als ein Problem anzusehen, und beginnen Sie einfach, Ihre Beine in Richtung Briefkasten zu bewegen. Den­ken Sie nicht über Probleme nach - handeln Sie, wie es die Situation er­fordert, und lösen Sie jegliches auftauchende Problem dann im Gehen.

Die innere Absicht regt den Verstand dazu an, mit den Armen auf das Wasser einzudreschen: "Ich bestehe darauf, dass ... " Die äußere Absicht hingegen ist auf ganz andere Weise tätig: "Es ergibt sich, dass . .. " Solan­

ge Sie auf etwas bestehen, erlauben Sie der äußeren Absicht nicht, das

Ziel mit der Strömung der Varianten zu realisieren. Woher kann Ihr Ver­stand genau wissen, wie das Ziel zu erreichen ist?

Die Bewegung zum richtigen Ziel durch Ihre eigene Tür ist wie ein glatt gewalzter Weg. Nichts und niemand wird Sie stören, solange Ihre Wich­tignahme auf den Minimalpegel reduziert ist und Sie nicht gegen den Variantenstrom kämpfen. Da Sie Ihren eigenen Pfad beschreiten, gibt es rur Sie keinen Grund zur Beunruhigung, selbst wenn vorübergehende Schwierigkeiten auftauchen. Gönnen Sie sich, das Leben zu genießen, und betrachten Sie alles als ein Geschenk. Sollte sich Ihre Feststimmung etwas verfinstern, sollten Sie bemüht sein herauszufinden, welcher Sache

Sie übergroße Bedeutung beimessen. Warum bedrückt Sie etwas? Auf diese Frage gibt es eine Standardantwort: Entweder Sie haben sich zu etwas Überflüssigem gezwungen, oder Sie nehmen etwas zu wichtig. Las­sen Sie los.

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Belastende Gedanken und Gefühle können entstehen auf grund einer un­

genügenden Größe der Komfortzone. Lassen Sie uns annehmen, nach

dem Erreichen Ihres Ziels erwartet Sie viel Geld. Sofort taucht eine gan­

ze Reihe beunruhigender Gedanken auf: Wo soll ich es aufbewahren? Wie

soll ich es am vorteilhaftesten anlegen? Wie kann ich es am vernünftig­

sten ausgeben? Was, wenn ich es verliere oder wenn es mir jemand stiehlt?

In diesem Falle sind Sie noch nicht bereit, das Geld zu haben. Wenn die

Verwirklichung Ihres Traumes mit ähnlichen Problemen verknüpft ist, wird

Sie unweigerlich eine seelische Befangenheit beschleichen, und Sie wer­

den unbewusst danach streben, sich von diesen Problemen zu befreien.

In diesem Fall wird die äußere Absicht gegen Sie arbeiten.

Die Entschlossenheit zu haben braucht ständige Unterstützung. Sie sollten

sich jedoch keineswegs zwingen, ständig das Zieldia vor Augen zu haben.

Druck und Zwang sind hier fehl am Platze, denn eigentlich denken Sie ja

gern an das erwünschte Ziel. Sie brauchen sich nicht ständig gut zuzure­

den und sich zu überzeugen. Sie können sich sehr lange und doch erfolg­

los gut zureden. Absicht bedeutet im Gegensatz zu Autosuggestion, dass

die Entscheidung bereits getroffen wurde und nicht mehr Gegenstand der

Diskussion ist. Keine Frage, dass das Ziel erreicht wird. Eventuelle Zweitel

werden sich von selbst klären, wenn Sie Ihre Komfortzone erweitern.

Ich möchte Sie nun vor einem groben Fehler warnen. Es gibt noch ein

weiteres falsches Stereotyp, das dazu aufruft, nur an eine erfolgreiche Ent­

wicklung der Ereignisse zu denken. Es klingt vielleicht seltsam, aber es ist

wirklich ein falsches Stereotyp, noch dazu ein weit verbreitetes! Was glau­

ben Sie, würden Sie es schaffen, nur an den Erfolg zu denken? Wohl kaum.

Sie können zwar versuchen, die negativen Varianten aus Ihrem Drehbuch

auszuschließen, aber das wird Ihnen nicht gelingen. Sie werden den Ver­

stand davon überzeugen können, dass alles glatt laufen wird. Der Verstand

kann Ihnen vorheucheln, dass er an dieses Szenario glaubt. Aber in der

Tiefe Ihrer Seele werden Sie dennoch daran zweifeln, weil der Verstand

selber zweifelt. Die Seele wird auf jeden Fall die negative Variante finden,

die der Verstand irgendwo in einer dunklen Kammer verborgen hat.

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Sie sollten in das Zieldia keine Szenarien mit aufnehmen, die den Prozess

der Erlangung des Ziels beinhalten. Das Dia sollte nur das endgültige Bild

des bereits erreichten Ziels enthalten. Sie haben es bereits erreicht. Alles,

was Sie zu tun haben, ist, das Dia zu genießen und mithilfe der gereinig­

ten Absicht Ihre Beine in Bewegung zu setzen. Die Visualisierung des Pro­

zesses ist eine andere Sache, die wir im Zusammenhang mit der Transfer­

kette besprochen haben. Sie aber versuchen ja nicht, den Verstand davon

zu überzeugen, dass alles läuft, sondern dass alles glatt läuft! Die Visuali­

sierung des laufenden Gliedes der Transferkette sollte nur das beinhalten,

was Sie jetzt tun, und Ihren nächsten Schritt, nicht mehr. Indem Sie sich

von einem durchweg erfolgreichen Verlauf Ihres Vorhabens zu überzeu­

gen versuchen, klammern Sie sich an Ihre Kontrolle. Lassen Sie los, den­

ken Sie nicht an Probleme, die es noch gar nicht gibt, und bewegen Sie

sich ruhig mit dem Variantenstrom.

DIE REALISIERUNG

Ich ging auf nassem Asphalt ...

Der Morgen war verregnet, und die Regenwürmer krochen vom Rasen

auf den Asphalt, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und neuen

Entdeckungen. Das Schicksal meinte es nicht mit allen gleich. Die Glücks­

pilze unter ihnen sind zum benachbarten Beet mit sattem Humus ge­

krochen. Einige wurden von Vögeln aufgepickt. Einer wurde von den

Sohlen eines gewaltigen Monsters zerdrückt, das mit schweren Schrit­

ten über den Asphalt stampfte. Die warme Sonne ließ die Feuchtigkeit

verdunsten und erwischte einen Wurm auf der Mitte der Straße. Zu spät

hatte er seinen Fehler erkannt. Seine Kräfte werden nicht mehr bis zur

anderen Straßenseite reichen. Ihm stand ein langsamer, qualvoller Tod

bevor, bis er völlig ausgetrocknet sein würde. Da hob ihn plötzlich eine

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unfassbare Kraft in die Luft und warf ihn auf die nasse Erde. Aus der Sicht des Wurmes war das unmöglich, und er konnte es sich nicht erklären. Für mich hingegen war daran nichts Übernatürliches: Mit tat der Wurm ein­fach Leid, und so setzte ich ihn auf das Beet. Offenbar hatte dieser einsa­me Wanderer trotz allem sein Ziel und seine Tür richtig ausgewählt.

Wenn Ihnen Ihr Ziel unerreichbar erscheint, werden Zweifel und lästige Gedanken an einen eventuellen Misserfolg Ihnen die ganze Feststimmung vermiesen. Wie können Sie an etwas Unmögliches glauben, damit es doch möglich wird? Hier haben Sie ein Beispiel Rir eine dumme Frage. Das geht nicht! Ich komme wieder auf einen Punkt zurück, was ich bereits erklärt habe. Weder durch gutes Zureden noch durch Überzeugungsarbeit noch durch Zwang können Sie solchen Glauben bei sich bewirken. Lassen Sie ab von solch nutzlosen Bemühungen, und beschäftigen Sie sich lieber mit der Sache selbst, indem Sie Ihre Beine in Richtung Ziel bewegen.

Lassen Sie sich nicht durch die Tatsache beunruhigen, dass das Ziel Ihnen unerreichbar erscheint. Sie können sich vielleicht schwer vorstellen, wie Sie es erreichen sollen, aber das ist eine nutzlose Sorge. Ihre Aufgabe ist die richtige Auswahl bei der Bestellung, den Rest überlassen Sie dem Kellner. Viele Leute, die schwindelerregende Erfolge erreicht haben, sagten im Nachhinein, dass Sie selber nie geglaubt hätten, dass sie so viel hätten er­reichen können.

Das gegenseitige Verständnis von Seele und Verstand wird dadurch ge­stört, dass die Seele ein Ziel anstrebt, während der Verstand wegen der Mittel besorgt ist, um das Ziel zu erreichen. Der Seele ist die Vorstel­lung von der Art und Weise, ein Ziel zu erreichen, unbekannt. Sie ist es vom Traum her gewohnt, alles zu bekommen, was sie will, einfach so. Jedes Bestreben wird sofort durch die Absicht des Traums verwirk­licht. Wo sie ihre Zeit verbringt, während der Verstand fest schläft, weiß niemand. Wir können uns nur an Träume in einer Periode erinnern, wenn der Verstand schläft. Aus dem tiefen Schlaf erwachend, macht sich der Verstand daran, gemäß seinen Erwartungen und Erlebnissen

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das Seelensegel zu setzen. Deshalb können Träume nicht als Kriterium dessen dienen, was sich die Seele wünscht.

Aus dem gleichen Grund können wir uns auch nicht an vergangene Le­ben unserer Seele erinnern, wenn es sie denn wirklich gegeben hat. Im Gegensatz zur Seele kommt der Verstand in diese Welt wie ein unbe­schriebenes Blatt Papier. Es gibt zahlreiche Zeugnisse davon, dass unter bestimmten Umständen der Verstand des Menschen Zugriff auf Infor­mationen aus vergangenen Leben bekommen hat. Das ist jedoch ein The­ma fur sich, das über den Rahmen dieses Buches hinausgeht.

Der Verstand ist gezwungen, an die Mittel der Errungenschaft zu denken, weil er es gewohnt ist, im Rahmen der inneren Absicht zu handeln. Und in diesem Rahmen nimmt das Szenario auf jeden Fall ein schlechtes Ende. Die äußere Absicht kann in einem solchen Fall nicht nur nicht helfen, sie würde sogar bloß Schaden anrichten. Deshalb empfehle ich Ihnen drin­gend, alle Gedanken an die mögliche Entwicklung des Szenarios einzu­stellen. Auf dem Weg zum Ziel soll die Entschlossenheit zu haben be­stimmend sein - das ist die Hauptsache, die Sie interessieren sollte. Der verbleibende Teil der Absicht - die Entschlossenheit zu handeln - sollte von Wünschen und Wichtignahme so weit wie möglich gereinigt sein.

Die Entschlossenheit, die Beine zu bewegen, ist die gelassene Absicht, das Minimum dessen zu erfullen, was von Ihnen gefordert ist. Gelassen zu handeln bedeutet nicht, schlaff und unentschlossen zu handeln. Ich denke, Sie verstehen, was ich damit sagen will. Übermäßige Entschlos­senheit ist ebenfalls eine Folge des Wichtigkeits syndroms. In dem Maße, wie es Ihnen gelingt, die innere Absicht von Wunsch und Wichtignah­me zu reinigen, werden Ihre Handlungen effektiv sein.

Sie sollten sich über das Drehbuch zur Erlangung des Ziels nur allgemei­ne Gedanken machen, indem Sie die Hauptetappen auf dem Wege der Be­wegung zum Ziel, das heißt die Glieder der Transferketten, bestimmen. Darüber hinausgehende Überlegungen zum allgemeinen Drehbuch lassen

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Sie besser bleiben. In Ihren Gedanken sollte nur das Ziel dia sein. Es ent­

hält nur das endgültige Bild des erreichten Ziels, keine Prozesse und kein

Drehbuch. Betrachten Sie in Gedanken ständig Ihr Dia, leben Sie in ihm.

Ihre Komfortzone wird sich allmählich ausdehnen, und die Parameter

Ihrer Ausstrahlung werden sich an die angestrebte Lebenslinie anpassen.

Aus Ihrer Beziehung zu allem, was mit der Erlangung des Ziels verbun­

den ist, sollten Sie jede Erscheinungsform von W ichtignahme und Wün­

schen ausschließen. Wenn Sie sich darum bemühen, das Ziel so schnell

wie möglich zu erlangen, zeigen Sie dadurch, dass Sie an Ihren eigenen

Fähigkeiten zweifeln und sich vor Schwierigkeiten furchten - mit ande­

ren Worten, Ihre Wichtignahme ist überhöht. Gestatten Sie es sich, un­

vollkommen zu sein und Fehler zu machen. Wenn Sie sich nicht selbst

gestatten, Fehler zu machen, werden Sie auch von anderen keine solche

Erlaubnis bekommen. Wenn Sie sich furchten, das Ziel nicht zu errei­

chen, so zeigt dies, dass Sie von Wünschen getrieben sind. Wie aber kön­

nen Sie solche Wünsche vermeiden? Finden Sie sich von vornherein mit

einem Misserfolg ab, und überlegen Sie sich mögliche Auswege und al­

ternative Varianten. Diese Wege sollten bereit sein. Andernfalls werden

Sie sich nicht von den Wünschen befreien können.

Die Hauptsache ist: Setzen Sie auf keinen Fall alles auf eine Karte. Grund­

falsch wäre es zum Beispiel, alles hinzuwerfen, um sich voller Enthusias­

mus auf etwas Neues zu stürzen. Schnell wird dann klar: Sie haben sich

geirrt und ein fremdes Ziel oder eine fremde Tür ausgewählt. Und wenn

Sie alles auf eine Karte gesetzt haben, werden Sie das Gleichgewicht aus

dem Lot bringen. Halten Sie sich als Gegengewicht immer eine alternative

Variante, einen Ausweg offen. Dann wird Ihre Seele beruhigt sein, und die

Nivellierungskräfte werden Ihnen nichts tun. Zum Beispiel: Kündigen Sie

Ihren Job erst, wenn Sie bereits eine Zusage fur eine neue Stelle haben.

Knallen Sie nicht die Tür hinter sich zu, brechen Sie nicht alle Brücken

hinter sich ab; überstürzen Sie nichts, und seien Sie umsichtig. Selbst wenn

Sie absolut überzeugt sind, Ihr eigenes Ziel und Ihre eigene Tür gefunden

zu haben, sollten Sie auf keinen Fall riskante Schritte unternehmen, die

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im Falle eines Misserfolgs dazu fuhren können, dass Sie plötzlich ohne ein

Stück Brot und ohne ein Dach über dem Kopf dastehen. Niemand ist im­

mun gegen Misserfolge.

Auf jeden Fall sind Sie mit der mächtigen Technik des Transsurfings aus­

gestattet, wodurch Sie viel weniger Veranlassung zu Beunruhigung und

Furcht haben. Sie kennen jetzt wenigstens die Spielregeln, und das an

sich ist schon einiges wert. In der Welt der Pendel betreten neben Ihnen

andere das Spielfeld, die die Regeln nicht kennen und deshalb von vorn­

herein Verlierer sind. Die Methoden, die Sie kennen gelernt haben, ver­

schaffen Ihnen einen riesigen Vorteil. Aber das ist bei weitem noch nicht

alles. In den nächsten Kapiteln werden Sie mit einigen der "schwereren

Geschütze" des Transsurfings Bekanntschaft machen.

Solange Sie die äußere Absicht nicht mit Handlungen stören, die auf ei­

nem erhöhten Wichtigkeitspegel basieren, wird diese Sie ganz gewiss zum

Ziel bringen. Bewegen Sie sich mit dem Strom der Varianten, und versu­

chen Sie nicht, gegen ihn anzukämpfen. Zu einem solchen Ankämpfen

gegen den Strom kann Sie der Verstand verleiten mit seiner Gewohnheit,

alles unter Kontrolle zu halten. Doch Sie werden mir sicherlich nicht wi­

dersprechen, wenn ich sage, dass es niemandem gegeben ist, alle Entwick­

lungen vorauszuahnen. Wenn Sie mit der Visualisierung des Zieldias be­

schäftigt sind, werden Sie von der äußeren Absicht gefuhrt. Allerdings ist

sie jenseits des Rahmens gewöhnlicher Szenarien und Stereotype tätig und

kann daher unerwartete Veränderungen zum Lauf der Dinge beitragen.

Der Verstand, der diese Veränderungen als ungünstig wahrnimmt, be­

ginnt wild mit den Armen auf das Wasser zu schlagen, und schädigt da­

mit die ganze Sache. Damit so etwas nicht vorkommt, sollten Sie dem

Drehbuch die Möglichkeit zugestehen, sich dynamisch zu ändern. Ge­

ben Sie die Vorstellung auf, jede Situation unter Kontrolle halten zu kön­

nen. Wenn etwas nicht so läuft, wie Sie es geplant hatten, sollten Sie sich

nicht voreilig bemühen, die Lage zu korrigieren. Versuchen Sie, die neue

Wendung in einem positiven Licht zu sehen. Es kann ja sein, dass das

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ungeahnte Ereignis sich zu Ihrem Nutzen auswirkt. Das ist am Anfang

nicht offensichtlich, aber in den meisten Fällen ist es tatsächlich so. Der

Mensch lässt sich oft unbegründet verwirren, denn in Wirklichkeit ist al­

les gar nicht so schlimm.

Ich fordere Sie hiermit nicht etwa dazu auf, blind an das Sprichwort zu

glauben: "Was auch geschieht, es ist zu deinem Besten." Dieses Sprichwort

enthält zwei Wahrheitsanteile, einen offensichtlichen und einen verborge­

nen. Der offensichtliche Anteil gehört zu den herkömmlichen Stereotypen

und besagt, dass im Allgemeinen alles nicht so schlecht ist. In der Tat, der

Variantenstrom nimmt immer den Weg des kleinsten Energieaufwands. Un­

annehmlichkeiten bedeuten immer einen größeren Energieaufwand, und

sie werden gerade von einem Menschen angezogen, der gegen die Strö­

mung ankämpft. Veränderungen in der Richtung der Strömung werden

nur deshalb von jemandem als Unannehmlichkeiten wahrgenommen, weil

sie mit seinem Plan nicht übereinstimmen.

Der verborgene Wahrheitsanteil in dem Sprichwort ist viel bedeutender.

Die Sache ist die: Wenn Sie sich vornehmen, scheinbar ungünstige Ver­

änderungen im Drehbuch positiv zu sehen, als spielten sie Ihnen in die

Hand, dann wird es tatsächlich so sein. Diese Behauptung mag Ihnen

zweifelhaft erscheinen, aber dennoch ist hierin eine riesige Kraft verbor­

gen. Doch darüber werden wir im nächsten Kapitel sprechen.

Wenn Sie sich mit dem Variantenstrom bewegen, können Sie seinen Lauf

mithilfe von "ruderartigen" V isualisierungen eines Gliedes der Transfer­

kette beschleunigen. Die Visualisierung schließt im Unterschied zum Dia

das Drehbuch der Bewegung zum Ziel mit ein. Aber wie Sie ja wissen,

schließt die Visualisierung des laufenden Gliedes nicht das gesamte Dreh­

buch mit ein, sondern nur ein sehr kleines Fragment, das sich auf den

gegenwärtigen Moment bezieht. Bei Ihren Schritten richten Sie sich nach

der gegenwärtigen Absicht. Während Sie einen Schritt machen, beabsich­

tigen Sie bereits den nächsten.

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Erinnern Sie sich, auf welche Weise eine Mutter beobachtet, wie ihr Kind

heranwächst. Sie beschäftigt sich in jedem Augenblick mit der Visualisie­

rung des laufenden Gliedes der Transferkette. Diese Kette ist fur sie in win­

zige Glieder zerteilt. Heute freut sich die Mutter, dass das Kind zum ersten

Mal aufsteht, und gleichzeitig stellt sie sich vor, wie es morgen die ersten

Schritte macht. Die Mutter versucht sich nicht vorzustellen, wie ihr Kind

sich vor ihren Augen in einen Erwachsenen verwandelt. Sie freut sich über

die Gegenwart und ist überzeugt, dass morgen neue Erfolge kommen.

Nach dem gleichen Prinzip sollten Sie die Visualisierung der gegenwärti­

gen Etappe der Bewegung zum Ziel in Angriff nehmen. Heute ist besser

als gestern, und morgen wird besser sein als heute. Es hat keinen Sinn, alle

künftigen Windungen der Strömung zu antizipieren. Besser, man erfreut

sich am Hier und Jetzt und geht einfach gemessenen Schrittes voran. An­

genommen, Sie wollen im Freibad schwimmen. Bis zum Becken müssen

Sie hundert Meter gehen. Jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie, bevor Sie beim

Becken angelangt sind, bereits auf der Erde "tauchen", indem mit den Ar­

men rudern. Ist das nicht unsinnig? Genauso unsinnig ist es auch, sich

mit der Visualisierung künftiger Glieder der Transferkette zu beschäftigen

und über die Mittel zum Erreichen des Ziels nachzudenken.

Bei der Visualisierung des gegenwärtigen Kettengliedes stellt man zunächst

den erfolgreichen Gang der Ereignisse fest. Alles läuft gut. Auf dieses Fun­

dament wird die nächste Stufe gebaut: Morgen wird es noch besser sein.

Innerlich beabsichtigen Sie, die nächste Stufe zu begehen, die jeweils et­

was höher gelegen ist als die vorhergehende. Man kann sich die Bewegung

zum Ziel etwa so vorstellen wie das Besteigen der Stufen einer Treppe. Der

künftige Erfolg ist kein Schloss in den Wolken, sondern eine Treppe, wo

jede Stufe die folgende stützt. Dabei steigt das Erfolgsniveau stetig an, wie

die Treppenstufen. Jeder Tag trägt in sich einen Teil des künftigen Erfolgs.

Sorgen Sie sich nicht um die Zukunft, leben Sie in der Gegenwart.

Auf Ihrem Weg zum Ziel werden die Pendel auf jede nur erdenkliche Wei­

se versuchen, Sie vom Kurs abzubringen. Rechnen Sie mit Misserfolgen.

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Es kann nicht immer alles glatt laufen. Wenn Sie sich durch Misserfolge

entmutigen lassen, ist die gegenwärtige Stufe ein Fehlschlag, und Sie pur­

zeln die Treppe herab. Das ärgert Sie und ruft Ihre Unzufriedenheit her­

vor, weil der Plan des Verstandes durchkreuzt ist. Sie sind mal wieder den

Pendeln auf den Leim gegangen. Solange Sie unzufrieden sind, werden

Sie niemals auf Lebenslinien geraten, wo Sie Glück und Erfolg erwarten.

Wenn Erfolg und Wohlergehen Sie begleiten, sind Sie dann nicht zufrie­

den? Doch wie können Sie auf diese Lebenslinien kommen, wenn die Pa­

rameter Ihrer Ausstrahlung auf Unzufriedenheit gestimmt sind?

Vergessen Sie nicht, dass der Verstand eine ungeahnte Veränderung im

Variantenstrom als Misserfolg interpretiert, nur weil es nicht in sein Dreh­

buch passt. Warum nicht einfach diese Veränderung akzeptieren und sie

als Erfolg verbuchen? Spielen Sie folgendes Spiel: Begegnen Sie dem

scheinbaren Misserfolg nicht mit Verdruss, sondern mit frohem Erstau­

nen. Denn die Veränderung wurde ja von der äußeren Absicht bewirkt,

die Sie auf diese Weise Ihrem Ziel näherbringt! Und woher soll der Ver­

stand wissen, welcher Weg zum Ziel fuhrt? Der Verstand hält das Ziel

auch deshalb fur schwer erreichbar, weil er unter den verschiedenen aus­

getretenen Pfaden keinen sieht, der zum Ziel fuhrt. Natürlich werden Sie

nichts erreichen, wenn Sie sich der Variantenströmung widersetzen und

den Pfad verschmähen, den die äußere Absicht Ihnen aufdrängt.

Orientieren Sie sich nicht daran, wie andere ihren Weg zum Erfolg beschrei­

ten, und bemühen Sie sich nicht, ihnen hinterherzulaufen. Geben Sie dem

Herdeninstinkt nicht nach - Sie haben Ihre eigene Bestimmung. Die Mehr­

heit wandelt auf ausgetretenen Pfaden, aber nach echtem Erfolg streben nur

wenige: diejenigen, die sich nicht der Regel unterworfen haben: "Mach es

wie ich", und unabhängig ihren eigenen Weg gegangen sind.

Noch eine letzte Warnung. Wenn Sie Ihren Traum mit Verwandten oder

Freunden verbinden, wird daraus nichts. Zum Beispiel könnten Sie den­

ken: Wenn mein Traum in Erfullung geht, kann ich ihnen helfen. Die

Seele ist von Natur aus egoistisch. Sie bekommt auch so schon nur ein

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Minimum von dem, was sie will, und dabei noch an das Glück anderer zu denken scheint ganz unmöglich zu sein. Letztlich macht sich die See­le nichts aus dem Schicksal anderer, so nah sie ihr auch stehen mögen. Sie sorgt sich nur um ihr eigenes Wohlergehen. Ihr Leben in dieser Welt ist eine seltene und einzigartige Chance. Jegliche Erscheinungsform des Altruismus beruht, entgegen landläufiger Ansichten, nicht auf der Seele, sondern auf dem Verstand. Die Seele wird alles nur Erdenkliche tun, um ihr eigenes Ziel zu erreichen. Doch wenn dieses Ziel nicht ihr selbst, son­dern anderen dient, verliert sie jegliches Interesse daran und gewährt dem Verstand die Freiheit, seine Kräfte im Kampf fiir die Erfiillung einer ein­zigen Aufgabe zu verwenden.

In der bekannten Kindergeschichte vom "hölzernen Bengele" hat sich der kleine Pinocchio zum Ziel gesetzt, reich zu werden, um seinem Vater zu helfen. Sein Plan war: Ich will meine Goldmünzen ins Wunderfeld säen. Dort wird ein Goldbaum wachsen, und von der Ernte werde ich Vater Geppetto ein Theater kaufen. Natürlich geht dieser Plan nicht auf, im Gegenteil, er bringt dem hölzernen Knaben nichts als Ärger. Er hatte von vornherein zwei Fehler in seiner Rechnung.

Fehler Nummer eins: Das Ziel diente nicht ihm, sondern jemand ande­rem. Pinocchios Seele träumt von etwas Eigenem, doch der Verstand denkt an das Wohlergehen von Vater Geppetto. Altruismus ist sicherlich eine lo­benswerte Eigenschaft, doch wenn Sie sich entscheiden, sich dem Dienst an anderen zu widmen, werden Sie selbst niemals glücklich sein. Sein Glück im Dienst an schwachen, hilflosen Menschen zu suchen oder sich völlig einer fremden Sache oder Idee zu verschreiben, ist nichts anderes als Illu­sion und Selbstbetrug. Dies ist auch der Fall, wenn der Verstand völlig von einem Pendel vereinnahmt wurde und sein Glück ausschließlich im Dienst an diesem Pendel sieht. Wie sehr sich der Verstand auch davon überzeugt, sein Glück im Dienst an anderen Menschen oder in irgendwelchen hohen Idealen gefunden zu haben, die Seele eines solchen Menschen ist zutiefst unglücklich und völlig in ihr Futteral eingezwängt; sie hat nicht einmal mehr die Kraft, ihr Recht auf eigenes Glück zu äußern. Die Überzeugung

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des Verstandes, dass eine fremde Idee die eigene und fremdes Glück sein eigenes sei, ist der Irrtum eines Menschen, der sein eigenes Ziel nicht fin­den konnte oder vielleicht noch nicht einmal danach gesucht hat.

Fehler Nummer zwei: Pinocchio betrachtet Geld als das Mittel, sein ge­wünschtes Ziel zu erreichen. Sie werden sich erinnern - Geld sollte we­der als Ziel noch als Mittel dienen. Es ist nur ein begleitendes Attribut auf dem Wege zum Ziel. Es hat keinen Sinn, seine Aufinerksamkeit auf Geld zu konzentrieren. Im Gegenteil, Gedanken an Geld führen meist zur Bildung eines schädlichen Überschusspotenzials. Wenn das gewähl­te Ziel das Ihre ist, wird das Geld von selbst kommen, und Sie brauchen sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Die Geschichte von Pinoc­chio illustriert diesen Punkt sehr eindrücklich.

Die Geschichte bestätigt außerdem, dass jemand, der sein eigenes Glück findet, auch anderen Menschen Freude spenden kann. Denn wenn Sie Ihr Ziel erreichen, wird es Ihnen an nichts mangeln, und natürlich werden Sie dann auch Ihren Freunden und Verwandten helfen, da Sie ja tatsäch­lich über ausreichende Mittel verfügen. Solange man jedoch noch auf dem Weg zum Ziel ist, sollte man nur an sein eigenes Glück denken. Halten Sie Ihre Seele nicht vom Ziel ab. Auf dem Weg zum Ziel Ihrer Seele sollten Sie nur an sich selbst denken. Wenn Sie das Ziel erreicht haben, können Sie noch immer an das Wohl Ihrer Freunde, der Natur, obdachloser Tiere oder hungernder Kinder denken.

-e-

DIE EINGEBUNG

Auf demWeg zu Ihrem Ziel durch die passende Tür werden Sie auf dem Kamm einer Erfolgswelle reiten. Das gefundene Wohlbehagen wird es Ihnen ermöglichen, eine harmonische Ausstrahlung auszusenden. Im

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Kapitel über die Erfolgswelle haben wir bereits über das Senden positiver Frequenzen gesprochen. Absichtlich bei sich ein Gefühl des positiven Auf-. schwungs hervorzurufen und dieses dann ständig zu unterstützen ist ziem­lich schwierig. Doch da Sie ja jetzt echte Freude und Ruhe finden, als Folge der Einheit von Seele und Verstand, wird sich die positive Ausstrah­lung von selbst einstellen. Vieles wird besser, und eine Menge Probleme werden sich lösen. Sie werden des Öfteren Eingebungen haben, vorausge­setzt, Sie versuchen nicht, sie durch eigenes Bemühen hervorzurufen.

Die Eingebung ist ein bemerkenswertes Phänomen, das umgeben ist von einer Aura des Geheimnisvollen und Unbegreiflichen. Man sagt, es sei sehr schwierig, die Eingebung herbeizurufen; sie erscheine spontan und immer unerwartet, wie eine Muse, die wie aus dem Nichts jemanden auf-. sucht. Danach kann die Muse plötzlich entschwinden, um nie wieder aufzutauchen. Der Betreffende wartet schmachtend auf den nächsten Be­such der "Dame", doch es gelingt ihm nicht, sie herbeizulocken, und es weiß sowieso niemand, wie man das anstellen sollte.

In Wirklichkeit ist alles sehr viel einfacher. Die Eingebung ist der Zu­

stand der Einheit von Seele und Verstand bei gleichzeitiger Abwesenheit

eines Wichtigkeitspotenzials. Den ersten Teil dieser Definition dürften Sie problemlos verstehen. Die Eingebung ist ein Zustand seelischer Er­hebung, in dem der schöpferische Prozess ganz leicht von der Hand geht, und zwar auf hervorragende Weise. Es versteht sich von selbst, dass die Eingebung nur bei einer Einheit von Seele und Verstand auftreten kann. Sie werden niemals eine Eingebung erhalten bei der Arbeit an etwas, was nicht der Stimme Ihres Herzens entspricht.

Während Sie sich mit der Realisierung Ihres Ziels beschäftigen, werden Sie früher oder später zweifellos die Einheit von Seele und Verstand er­reichen, was die erste notwendige Voraussetzung für eine Eingebung ist. Doch die Erfüllung dieser Bedingung ist noch nicht ausreichend. War­um taucht die Eingebung so plötzlich auf, um sich gleich wieder ins Nir­gendwo zu verflüchtigen? Hat das etwas mit Ermüdung zu tun? Unmög-

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lich, denn im Zustand der Eingebung kann man stundenlang ohne jede Ermüdungserscheinungen arbeiten.

Um zu verstehen, woher die Eingebung kommt und wohin sie entschwin­det, ist der zweite Teil der obigen Definition hilfreich. Wahrscheinlich können Sie sich schon denken, was jetzt kommt. Die Sache ist die, dass die Eingebung gar nicht erscheint; vielmehr wird sie einfach frei, wenn das Wichtigkeitspotenzial fällt. Worin besteht nun dieses Potenzial? Ers­tens im leidenschaftlichen Wunsch, das Ziel zu erreichen, und zweitens in dem inständigen Bestreben, eine Eingebung zu bekommen.

Wenn Sie den dringlichen Wunsch haben, Ihr Ziel zu erreichen, werden Sie es nicht erreichen; das habe ich schon öfter erklärt. Der brennende Wunsch, sein Ziel zu erreichen, ruft anstelle des Windes der äußeren Absicht den Wirbelsturm der Nivellierungskräfte herbei, die alle Ihre guten Feen und Musen auf der Stelle verscheuchen. Der Wunsch, die Eingebung herbeizu­rufen, ist von gleichem Wesen. Jede Vorbereitung mit nachfolgender Erwar­tung einer Eingebung schafft ein Überschusspotenzial der Wichtignahme.

Sie haben Ihren Arbeitsplatz sorgfältig hergerichtet, haben an alle Details gedacht und Ordnung geschaffen; Sie sind ausgeruht und haben sich gut vorbereitet - mit anderen Worten, Sie haben alle Bedingungen fur Ihr Tref­fen mit der Muse geschaffen. Durch diese gründliche Vorbereitung haben Sie bereits ein Wichtigkeitspotenzial manifestiert, und hinter den Fenstern beginnt der Wind der Nivellierungskräfte zu heulen. Sie haben den Tisch gedeckt, die Kerzen angezündet und in Erwartung des Besuchs der unvor­hersagbaren Dame an der Tafel Platz genommen. Sie lässt jedoch auf sich warten. Sie wird gar nicht kommen, darauf können Sie sich verlassen, denn untätige Erwartung ist ein Wunsch zum Q!ladrat. Draußen tobt bereits der Orkan der Nivellierungskräfte, sodass es den geflügelten Damen nicht ein­fallen wird, auch nur in der Nähe Ihres Hauses vorbeizuschweben.

Wenn Sie jedoch eine Ungeduld an den Tag legen, die an Verzweiflung grenzt, wird der Sturm die Fenster zerschlagen, und die energetische Lage

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in Ihrem Haus wird sich in ein totales Chaos verwandeln. Ihre wachsende Verwirrung wird eine Wand ziehen zwischen Ihrer Seele und Ihrem Ver­stand, sodass eine lange Z eit zur Wiederherstellung ihrer vorherigen Ein­heit benötigt werden wird. Sehen Sie, wie unheilvoll sich Wunsch, Vor­bereitung und Erwartung auswirken können?

Auf diese Weise wird die Eingebung nicht erscheinen, bis Sie Ihren Wür­gegriff der Erwartung loslassen. Die Eingebung kommt nicht, sie wird

vielmehr freigesetzt, sobald das Wichtigkeitspotenzial verschwindet. Und umgekehrt wird die Eingebung eingeschnürt, wenn der ungeduldige Ver­stand die Seele ins Futteral der Erwartung zwängt. Die schlechte Ange­wohnheit des Verstandes, alles seiner Kontrolle unterwerfen zu wollen, verdirbt die ganze Party.

Und dennoch ist der Verstand, ungeachtet der offensichtlichen Unlenk­barkeit und Unvorhersehbarkeit der Eingebung, durchaus imstande, die Eingebung seiner Kontrolle zu unterwerfen. Wie üblich, rennt der Ver­stand mit seiner inneren Absicht gegen das geschlossene Fenster an, wäh­rend gleich daneben ein Spalt geöffnet ist. Alles, was er tun muss, ist, seine Kontrolle umzukehren.

Erstens: Lassen Sie den Wunsch los, Ihr Ziel erreichen zu wollen. Wenn es wirklich Ihr Ziel ist, wird der Wunsch Sie sowieso nicht verlassen, wenn Sie Ihr eigenes Ziel verfolgen. Früher oder später werden Sie es auch er­reichen. Die Hauptrolle spielt dabei Ihre Entschlossenheit zu haben, bei gleichzeitiger völliger Abwesenheit von Druck Ihrerseits. Nehmen Sie sich ruhig und gelassen, was Ihnen zusteht, so als holten Sie Ihre Post aus dem Briefkasten. Die innere Absicht soll lediglich dafür sorgen, dass Sie die Beine in Richtung Briefkasten bewegen.

Zweitens: Enthalten Sie sich jeder Vorbereitung auf die "EmpEingnis des Sa­

kraments". Jede Vorbereitung auf die Eingebung, worin sie auch bestehen mag, zieht die Bildung eines Überschusspotenzials nach sich. Durch die Vorbereitung versuchen Sie etwas zu sich hinzuziehen, was Sie nicht haben.

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Je sorgf:iltiger Sie dabei das Vorbereitungsritual vollziehen, desto schlech­ter das Resultat. Erinnern Sie sich an ein beliebiges Ereignis, auf das Sie sich gründlich vorbereitet haben: ein Treffen, eine Veranstaltung, was auch immer. Im Endeffekt kam nichts dabei heraus, Ihr Plan wurde vereitelt, das Treffen platzte. Wenn die Nivellierungskräfte das Zusammenspiel ma­terieller Objekte durcheinanderzuwirbeln vermögen, dürfte es ihnen nicht schwerfallen, die kaum erfassbare Eingebung wie einen Wattebausch hin­wegzublasen.

Drittens: Geben Sie Ihre Erwartungshaltung gegenüber der Eingebung

auf Das Wesen der Eingebung besteht ja gerade darin, dass sie erscheint, wenn man es nicht erwartet. Wozu also auf sie warten und damit der Voraussetzung fiir ihr Erscheinen die Grundlage entziehen?

Angenommen, Sie haben diese drei Bedingungen erfüllt. Was ist dann noch von Ihrer inneren Absicht übrig geblieben? Nur die Entschlossen­heit, die Beine zu bewegen, also zu handeln. Machen Sie sich einfach frisch ans Werk, auch ohne Eingebung. Sie wird schon noch kommen. Die Eingebung wird im Laufe der Arbeit freigesetzt. Sie können die Poten­ziale des Wunsches und der Erwartung nicht vollends zerstreuen, ehe Sie beginnen zu handeln, ob gut oder schlecht, ist unwichtig. W ie Sie ja wis­sen, zerstreut die Absicht in der Handlung das Überschusspotenzial.

Im Endeffekt ergibt sich die folgende Szene: Sie decken den Tisch für sich; Sie zünden die Kerzen für sich an; Sie machen es sich gemütlich und beginnen, zu Ihrem Vergnügen Tee zu trinken, ohne jemanden zu erwarten. Sie können sicher sein, dass die launische Muse von solcher Gleichgültigkeit berührt sein wird. Wie hatten Sie sie nur vergessen kön­nen? Sogleich wird sie erscheinen und sich zu Ihnen gesellen. Das ist das ganze Geheimnis.

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DIE WIEDERBELEBUNG DES ZIELS

Was tun, wenn Sie ein fremdes Ziel angegangen sind, es aber nicht auf­

geben wollen? Vielleicht lässt sich das fremde Ziel ja erreichen? Natürlich,

das ist möglich. Ausgestattet mit der Technik des Trans surfings , haben Sie

einen haushohen Vorteil gegenüber jemandem, der die Spielregeln in der

Welt der Pendel nicht kennt. Doch fur das Erreichen eines fremden Zieles

müssen Sie sich viel mehr bemühen, darüber sollten Sie sich im Klaren sein.

Auf dem Wege zum fremden Ziel gelten die gleichen Prinzipien wie auf

dem Weg zum eigenen Ziel. Der Unterschied besteht darin, dass man die

Prinzipien tadellos beachten muss. Das wäre auch schon alles, was über

das Erreichen eines fremden Ziels zu sagen ist.

W ir wollen einmal davon ausgehen, dass das Ziel, das Sie gewählt haben,

ein fremdes ist. Möchten Sie, dass ich Ihnen einen Rat gebe: Ist es jetzt

besser, das Ziel aufzugeben oder nicht? Wenn Sie das möchten, so be­

deutet dies, dass Sie die Prinzipien des Transsurfings noch nicht völlig

verstanden haben. In diesem Buch finden Sie nur einen Lageplan und Spiel­

regeln. Den Beschluss fassen müssen Sie selbst. Wenn Sie nicht bereit sind,

die Verantwortung fur Ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, wird

Transsurfing Ihnen nicht helfen. W ie das Steuerrad zu benutzen ist, wis­

sen Sie jetzt. Den Kurs jedoch müssen Sie selbst festlegen. Vorgefertigte

Entscheidungen werden Ihnen nur die Pendel anbieten. Indem Sie sich

nach fremden Entscheidungen richten, geben Sie Ihr Schicksal in ande­

re Hände.

Wenn es zu spät ist, um ein fremdes Ziel aufzugeben, können Sie es voll­

ends zu erreichen suchen. Dafur müssen Sie sich aber so weit wie möglich

von Wunsch und W ichtignahme befreien. Es gibt auf dem Weg zu einem

Fremdziel viele Hindernisse, aber die meisten werden vom Verstand selbst

verursacht, wenn er gegen den Variantenstrom ankämpft und den Wich-

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tigkeitspegel in die Höhe treibt. Seien Sie authentisch, und betrachten Sie

alles aus einer übergeordneten Position. Handeln Sie distanziert und gleich­

zeitig bewusst. Kämpfen Sie nicht mit Problemen und Hindernissen. Neh­

men Sie sie nicht so wichtig, dann werden sie von selbst vergehen.

Wir nehmen einmal an, Sie bewegen sich auf Ihr eigenes Ziel zu, aber un­

terwegs tauchen schwer überwindbare Hindernisse auf. Wie kommt das?

Jetzt können Sie diese Frage leicht selber beantworten: In welcher Bezie­

hung haben Sie den Wichtigkeitspegel in die Höhe schießen lassen? Wem

oder was haben Sie überschüssige Bedeutung verliehen? Wo haben Sie ver­

sucht, gegen den Variantenstrom anzukämpfen? Senken Sie den Wichtig­

keitspegel, überblicken Sie alles mit einer neutralen Haltung, vertrauen Sie

sich dem Variantenstrom an, und alles wird wieder ins Lot kommen.

Es kann sein, dass Sie Ihr Ziel deshalb noch nicht erlangt haben, weil Sie

durch eine falsche Tür gegangen sind. Vielleicht sollten Sie sich beizeiten

nach einer anderen umschauen? Doch bevor Sie dies tun, sollten Sie auf

jeden Fall den Wichtigkeitspegel senken und abwarten, was passiert. Es

kann sein, dass Ihnen sogar Ihre eigene Tür vor der Nase zugeschlagen

wird, wenn Sie einen stark überhöhten Wichtigkeitspegel hatten. Zum Bei­

spiel, indem Sie alles auf eine Karte gesetzt haben. In diesem Fall wird

das Erreichen des Ziels fur Sie übermäßig wichtig sein. Die Tür wird sich

wieder öffnen, wenn Sie die Wichtignahme herunterschrauben und sich

zur Sicherheit eine Hintertür offenhalten.

Eine fremde Tür, die Ihnen zuvor so leicht zugänglich erschienen war,

wird in der Regel plötzlich und unerwartet zugeschlagen. Dafur wird sich

ein völlig rationaler Grund finden lassen, sodass dem Verstand nichts an­

deres übrigbleibt, als den Hut zu ziehen und verwundert zu gestehen:

"Wer hätte das wissen können?" Diese Situation ist das Gegenteil davon,

wenn der Verstand an Wege der Realisierung denkt und keinen Weg zum

Erreichen des Ziels, das heißt keine eigene Tür, sieht. Die Sache ist aber

die: Wenn das Ziel wirklich das Ihre ist und Sie bereit sind, sich zu ge­

statten zu haben, werden sich Ihre Türen genauso unerwartet öffnen, wie

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die fremden sich schließen. Wenn Sie sich gestatten zu haben, werden sich Ihnen sogar fremde Türen öffnen.

Auf jeden Fall sind sowohl Ihr Ziel als auch Ihre Tür nicht einzigartig; es kann durchaus mehrere geben. Deshalb ist es niemals zu spät, nach einem neuen Ziel Ausschau zu halten, selbst wenn Ihre vorherigen Zie­le sich bereits als unzugänglich erwiesen haben. Sie können auf ein frem­des Ziel zugehen, durch eine fremde Tür gehen und dabei gleichzeitig Ihre eigenen suchen. Sie brauchen etwas bereits Begonnenes nicht gleich zu entsorgen. Der Übergang auf Ihre angestrebte Lebenslinie kann auch fließend erfolgen. Mit anderen Worten, Sie können rur ein fremdes Ziel arbeiten, während Sie im Innern das Dia Ihres Ziels betrachten. Dann wird die äußere Absicht Ihnen zu gegebener Zeit unsichtbare Türen öff­nen, was Ihnen erlaubt, problemlos Ihre Tätigkeit umzustellen.

Es wird Ihnen kaum gelingen, sich völlig von den Pendeln zu befreien, die bestrebt sind, Ihnen fremde Türen aufzudrängen. Wahrscheinlich sind Sie in Ihrem Leben nicht nur einmal durch fremde Türen gegangen. Aber auch jetzt, wo Sie Wissen haben, sind Sie nicht gegen Fehler immun. Je­der macht Fehler, das ist nun mal so. Es wäre aber falsch, sich darur sel­ber zu verurteilen oder daran zu verzweifeln. Letztlich werden Sie Ihre eigene Tür finden. Nur wer nichts unternimmt, macht keine Fehler. In Ihrer Umgebung wird es viele Menschen geben, die "einfach so" leben. Sie setzen sich keine Ziele und lesen auch nicht Bücher wie dieses. Sie wollen eigentlich mehr, als sie haben, doch sie beabsichtigen nicht, etwas darur zu tun. Der Vorteil solcher Menschen ist, dass sie keine Fehler ma­chen. Sie aber müssen zwangsläufig Fehler begehen, also gestehen Sie sich diese auch zu. Echter Erfolg erwächst Ihnen aus den Trümmern Ih­

rer Misserfolge.

Wenn Sie versuchen, sich durch eine fremde Tür Eingang zu verschaf­fen, werden Sie mit Sicherheit auf Schwierigkeiten stoßen. Von außen kann jeder erkennen, dass Sie mit Hindernissen und Problemen zu kämp­fen haben. Das ist jedoch eine oberflächliche Sicht, denn niemand, nicht

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einmal Sie selbst, kann sehen, dass sich Ihre Seele mit allen Mitteln dem

Zwang widersetzt, durch die fremde Tür zu gehen. Der Verstand drängt

sie mit seinem Willen, nicht aufzugeben. Doch sogar bei willensstarken

Menschen ist die Seele solchem Druck nicht lange gewachsen. Dann

kann es zu Aussetzern kommen. Das Dumme ist, dass solche Aussetzer

als unverzeihliche Versehen angesehen werden. In einem solch gestress­

ten Zustand macht man elementare Fehler. Das passiert allen, auch den

"Mächtigen dieser Welt".

Auf Wegen durch eine fremde Tür erwarten Sie Druck, Frustration und

Fehlgriffe; Sie werden unvermeidlich Fehler begehen. Doch lassen Sie

kein Versehen zu. Seien Sie authentisch, und handeln Sie auf tadellose

Weise. Das Paradoxe dabei ist, dass man Ihnen einen großen Fehler ver­

zeihen wird, niemals jedoch ein kleines Versehen. Erwarten Sie in einem

solchen Fall nicht die Anteilnahme von Freunden und Bekannten. Wenn

diese auch noch von Ihnen materiell abhängig sind - finanziell oder so­

zial -, werden Sie Ihre Hoffnungen umso mehr enttäuschen.

Ankläger und Manipulatoren setzen sich keine hohen Ziele, und daher be­

gehen sie auch keine Fehler. Geben Sie ihnen keinen Anlass, Sie eines un­

verzeihlichen Versehens zu bezichtigen. Handeln Sie vorbildlich, gerade in

Kleinigkeiten. Dann wird ein Aussetzer auf dem Weg durch eine fremde

Tür nicht so schmerzlich sein.

Nehmen Sie sich besonders vor den Ratschlägen wohlmeinender Freunde

in Acht, auch wenn sie Ihnen "von ganzem Herzen alles Gute" wünschen.

(Es ist manchmal unheimlich, mit anzusehen, wie mitruhlende Eltern rur

ihre noch kleinen Kinder bereits ein endgültiges Lebensziel festsetzen.)

Wenn Sie dann Ihren eigenen Weg gehen und damit scheitern, können Sie

nicht mit der Gnade Ihrer Ratgeber rechnen. Sie werden sagen: ''Wir ha­

ben es dir doch gleich gesagt! Aber du wolltest ja nicht hören!" In einem

solchen Moment sind Sie in einer sehr schwachen Position. Sie sind vom

eigenen Misserfolg verstimmt, und die Sie umgebenden Manipulato­

ren trachten danach, diese Schwäche auszunutzen und Sie unter ihre

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Fuchtel zu nehmen. Auf diese Weise behaupten sie sich; Sie aber sind

ihnen ausgeliefert und haben nichts mehr zu melden.

Wer in eine schwierige Lage gerät, ist stets von Beratern und Manipulato­

ren umgeben. Sie alle verfolgen nur ihre eigenen Ziele: Entweder wollen

sie sich wichtig machen und Sie wie einen Trottel belehren, oder sie su­

chen nach einer Gelegenheit, Sie zu manipulieren. Oder aber sie wollen

Sie einfach nur zurechtweisen. Was immer sie auch sagen, ihre Worte der

"aufrichtigen Anteilnahme" lauten im Klartext etwa wie folgt: "Was ist

bloß in dich gefahren - du wolltest wohl ganz hoch hinauf? Glaubst du,

du seist besser als wir? Bleib mal hübsch auf dem Teppich, und lebe wie

wir. W ir kennen das Leben besser als du." In einem Augenblick der Schwä­

che beschleicht Sie dann der Zweifel: "Vielleicht haben sie ja Recht, und

ich blicke wirklich nicht durch ... "

Es stellt sich die Frage: Bringt es etwas, auf diese Berater und Manipu­

latoren zu hören? Womit haben sie Recht? Nur darin, dass Sie einen

Fehler begangen haben. Wer sich bemüht, etwas zu erreichen, wird auf

jeden Fall Fehler begehen, selbst wenn er sich nach den "klugen Rat­

schlägen" richtet. Doch Ihr Ziel können nur Sie selbst finden. Niemand

anders kann das für Sie tun. Sogar diejenigen, die Ihnen wirklich Gutes

wünschen, können Ihnen nicht in die Seele schauen. Hören Sie doch

selbst auf Ihre Seele, und lauschen Sie dem Rauschen der Morgenster­

ne. Geben Sie dem fremden Einfluss nicht nach. Glauben Sie an sich.

Bei der Suche nach Ihrem Ziel brauchen Sie auf nichts zu hören als

auf Ihr Herz. Seien Sie standhaft in dieser Frage und unnachgiebig ge­

genüber den Pendeln, und vor allem: Schenken Sie Ihrer Seele Aufmerk­

samkeit.

Wie Sie sehen, gibt es bei der Wahl des eigenen Schicksals nur einen ein­

zigen Vorbehalt, und zwar die Tatsache, dass nicht alle Ziele und Türen

im Variantenraum die Ihren sind. Das bedeutet ganz und gar nicht, dass

es verboten ist, sie auszuwählen. Niemand verbietet Ihnen das, doch Sie

laden damit Probleme ein. Muss das wirklich sein? Durch die Auswahl

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fremder Ziele und Türen gehen Sie den Weg des größten Widerstands.

Der ganze Reiz der Wahlfreiheit besteht darin, dass die persönlichen Zie­

le und Türen für jeden besser sind als fremde. Doch um die Freiheit der

Wahl zu haben, müssen Sie sich vorn Einfluss der Pendel befreien, die

Ihnen fremde Ziele und Türen aufdrängen ...

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ZUSAMMENFASSUNG

• Das fremde Ziel bedeutet immer Zwang, Nötigung und Pflicht.

• Das fremde Ziel verbirgt sich hinter der Maske von Mode und Prestige.

• Das fremde Ziel lockt mit seiner Unzugänglichkeit.

• Das fremde Ziel zwingt Sie dazu, sich selbst und allen anderen etwas

zu beweisen.

• Das fremde Ziel dient der Vermehrung fremden Wohlstandes.

• Das fremde Ziel ruft seelisches Unbehagen hervor.

• Das Erreichen Ihres eigenen Zieles zieht die Erfiillung aller übrigen Wün­

sche nach sich.

• Was ist das Bedürfnis Ihrer Seele? Was wird Ihr Leben froh und glück­

lich machen?

• Denken Sie nicht an die Mittel, Ihr Ziel zu erreichen, solange das Ziel

nicht bestimmt ist.

• Wenn Sie einen Beschluss getilSSt haben, dann beobachten Sie Ihr see­

lisches Wohlbehagen.

• Seelische Befangenheit kann man mithilfe von Dias beheben, seelisches

Unbehagen jedoch nicht.

• Die Seele weiß immer genau, was sie nicht will.

• Die Aufgabe des Verstandes beim Streben nach dem Ziel besteht nicht

darin zu suchen.

• Die Aufgabe des Verstandes besteht darin, alle Informationen von au­

ßen aufzunehmen und dabei besondere Aufinerksamkeit auf das Wohl­

behagen der Seele zu richten.

• Ihre Tür ist jener Weg, der Sie zu Ihrem Ziel bringt.

• Wenn Ihnen der Weg unbekannt ist, sollten Sie in Gedanken das Dia

Ihres angestrebten Zieles betrachten.

• Ihre äußere Absicht wird Ihnen die Tür zur erforderlichen Lebenslinie

öffnen.

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• Wenn Sie auf Ihrem Weg zum Ziel Eingebung erfahren, handelt es sich

um Ihre Tür.

• Alles, was Sie spielerisch und ungezwungen zu tun verstehen, hat Be­

deutung und Wert.

• Nehmen Sie in ein Zieldia kein Drehbuch auE Das haben Sie bereits.

• Knallen Sie keine alten Türen zu, und brechen Sie keine Brücken hin­

ter sich ab.

• Geben Sie fremden Einflüssen nicht nach. Glauben Sie an sich.

Hinweis:

Im Verlauf der intensiven Beschäftigung mit dem Phänomen des Transsurfings hat der Autor so viel neues Material zusammengetragen, dass bereits kurze Zeit nach der Ver­

öffentlichung des ersten Bandes Fortsetzungsbände möglich und notwendig geworden sind. Diese dokumentieren einmal mehr die Brisanz und zeitlose Aktualität des Phä­nomens, und wir freuen uns, Ihnen nach dem vorliegenden zweiten Teil den dritten Band der Reihe im Herbst 2008 in unserem Verlag anbieten zu können.

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