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Varroa unter Kontrolle Wie wird’s gemacht? ARBEITSGEMEINSCHAFT DER INSTITUTE FÜR BIENENFORSCHUNG E.V. Eine Empfehlung der

Varroa unter Kontrolle - … · oder Perizin eingesetzt werden. Diagnose des Befalls Eine Überprüfung des Befallsgrades ist für den Imker unerlässlich, um das Erreichen ... Zur

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Varroa unter KontrolleWie wird’s gemacht?

ARBEITSGEMEINSCHAFT DER INSTITUTE FÜRBIENENFORSCHUNG E.V.

Eine Empfehlung der

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Warum eine Broschüre?

In der Imkerschaft sind unterschiedlichsteMethoden zur Bekämpfung der Varroa-Milbe verbreitet. Nur von einigen hat manbisher die Wirkung exakt überprüft. Fürden einzelnen Imker ist es daher oft schwie-rig, teilweise sogar verwirrend, anhand derverschiedensten Berichte in den Fachzei-tungen, das für ihn geeignete Bekämpfungs-verfahren zu finden. Die Broschüre „Varroa unter Kontrolle“hat das Ziel, die von den Bieneninstitutenausreichend geprüften und für den Prak-tiker geeigneten Bekämpfungsverfahrenin Form einer übersichtlichen Arbeitsan-weisung vorzustellen. Dabei wird auf dieDarstellung von Einzelergebnissen ver-zichtet. Details können in der angegebe-nen Literatur (siehe Seite 21) nachgelesenwerden. Am Ende der Broschüre werdenkurz diejenigen Bekämpfungsverfahrenaufgeführt, die aus unterschiedlichen

Gründen derzeit von uns nicht empfohlenwerden können (siehe Seiten 19 und 20).

Varroatose-Schäden hängen vom Befallsgrad abBereits eine einzige in einer Brutzelle parasi-tierende Milbe kann die hieraus schlüpfendeBiene so schädigen, dass sie bestimmteAufgaben in der Arbeitsteilung nicht aus-führen kann. Der Zustand des Gesamt-volkes hängt von dem Anteil der geschä-digten Bienen ab. Ist eine Brutzelle vonmehr als einer Milbe befallen, so weist dieBiene Missbildungen auf, oder sie stirbtnoch vor dem Schlupf ab. Bestimmte Virenkönnen als Sekundärerreger diese schädi-gende Wirkung verstärken. Die Schädigung des Bienenvolkes hängtalso vom Befallsgrad ab. Im Frühjahr istdieser relativ gering und nimmt erst nachder Aufzucht der Drohnenbrut im Juni/Juli deutlich zu. Im Spätsommer ist der

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Inhalt

Warum eine Broschüre? …………………………………………………………… 3Varroa-Schäden hängen vom Befallsgrad ab …………………………………… 3Vorsicht Resistenzen ………………………………………………………………… 4Rückstände vermeiden ……………………………………………………………… 4Kombination von Bekämpfungsverfahren notwendig ………………………… 4Diagnose des Befalls ………………………………………………………………… 5

� Biotechnische Verfahren ……………………………………………………… 6Entnahme von Drohnenbrut……………………………………………………… 6Fangwaben mit Drohnenbrut …………………………………………………… 7Jungvolkbildung…………………………………………………………………… 8

� Chemische Verfahren mit Brut ………………………………………………… 10Ameisensäure allgemein ……………………………………………………… 10AS Schwammtuchmethode……………………………………………………… 11AS Medizinflasche………………………………………………………………… 12AS Nassenheider…………………………………………………………………… 14

� Chemische Verfahren ohne Brut………………………………………………… 15Milchsäure (Sprühbehandlung) ………………………………………………… 15Oxalsäure (Träufelbehandlung) ………………………………………………… 16Perizin ……………………………………………………………………………… 18

� Verfahren in Erprobung ………………………………………………………… 19Apiguard …………………………………………………………………………… 19ApiLife VAR………………………………………………………………………… 19KombiAM ………………………………………………………………………… 19

� Zweifelhafte Verfahren…………………………………………………………… 19Thymolrähmchen ………………………………………………………………… 19Bayvarol …………………………………………………………………………… 19Amitraz……………………………………………………………………………… 20Oxalsäure-Sprühverfahren ……………………………………………………… 20Oxalsäure-Verdampfungsverfahren……………………………………………… 20

� Nicht wirksame Verfahren ……………………………………………………… 20Wurmfarn…………………………………………………………………………… 20Kapuzinerkresse…………………………………………………………………… 20

Einführung

Einführung 3

Literatur 21

Anschriften von Instituten 22

Empfohlene Bekämpfungsverfahren 6

Nicht empfohlene Verfahren 19

Die Brutentwicklung des Bienenvolkes erreicht Mitte des Jahres ihren Höhepunkt. Während sie danach stetig abnimmt, steigt der Varroabefall deutlich an.

Aufzucht von Winterbienen

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

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Spättrachtgebieten wichtig, da eine che-mische Behandlung häufig erst sehr spätim Jahr erfolgen kann und die Bienenvöl-ker dann ohne solche Maßnahmen be-reits geschädigt wären.

� Nach der Honigernte in Bienenvölkern mit Brut

Hier sollten Mittel eingesetzt werden, dieauch die Milben in der Brut erfassen.Zurzeit können hierfür nur bestimmteAnwendungsformen der Ameisensäureempfohlen werden.

� In brutfreien Bienenvölkern im Winter

In diesem Zeitraum können sehr wirkungs-voll das Sprühverfahren mit Milchsäureund die Träufelverfahren mit Oxalsäureoder Perizin eingesetzt werden.

Diagnose des BefallsEine Überprüfung des Befallsgrades ist fürden Imker unerlässlich, um das Erreichender Schadensschwelle zu erkennen. Soist es ihm möglich, notwendige Behand-lungsmaßnahmen kurzfristig einzuleitenund einen unnötigen Einsatz von Bekämp-fungsmitteln zu vermeiden.

Die Diagnose erfolgt über das Auszählenvon Bodeneinlagen: ■ Die mit einem Gitter vor Bienen-

zugriff geschützte Bodeneinlage unterden Bienensitz schieben.

■ Die Zahl der in einem Zeitraum vonetwa 7 Tagen abgefallenen Milben(Milben mit der typischen ovalenVarroa-Gestalt) im Gemüll wird gezählt und auf Milbenfall pro Tagumgerechnet.

■ Die Beurteilung des Befallsgradeshängt von der Jahreszeit und demVolkszustand ab: Fallen bereits imJuli mehr als 5 bis10 Milben pro Tag,sollte sofort behandelt werden, damiteine gesunde Aufzucht von Winter-bienen möglich ist. Im Oktober/November sollte der tägliche Abfall unter 0,5 Milben proTag liegen. Unabhängig davon wirdzurzeit eine Winterbehandlung generell empfohlen!

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Befall am höchsten, wobei sehr großeUnterschiede zwischen den Völkern einesStandes auftreten können. Zu dieser Jahres-zeit kann es zur Re-Invasion von Milbenaus stark befallenen Völkern der Umge-bung kommen. Der Milbenbefall sollteaber insbesondere zum Zeitpunkt derAufzucht der Winterbienen möglichst ge-ring sein! Bislang muss davon ausgegangen werden,dass ohne Behandlung bereits nach einemJahr gravierende Schäden auftreten. Nebender Bekämpfung kommt daher auch derAuslese und Verbreitung widerstandsfähi-gerer Bienen besondere Bedeutung zu.

Vorsicht vor ResistenzenEs sind bereits Resistenzen bei den Varroa-Milben gegen bestimmte Stoffe aufgetre-ten, wie z. B. gegen die synthetischen Py-rethroide, die in Apistan, Bayvarol undKlartan enthalten sind. Mit Resistenzengegen andere, vor allem synthetische Mit-tel muss zukünftig gerechnet werden.

Rückstände vermeidenNaturbelassenheit ist ein entscheidendesKriterium für das Vertrauen des Honigkun-den und damit auch für die Marktfähigkeitdes „Deutschen Honigs“. Die Bekämpfungs-mittel sollte man daher so auswählen undkombinieren, dass Rückstände in Honigund Wachs vermieden werden.

Kombination von Bekämp-fungsverfahren notwendigBienenvölker müssen regelmäßig behandeltwerden, sonst brechen sie in kurzer Zeitzusammen. Hierfür ist eine Kombinationgeeigneter Bekämpfungsverfahren notwen-dig.Ein solches Bekämpfungskonzept musssowohl an den Standort als auch an dieBetriebsweise angepasst sein und das ganzeBienenjahr umfassen. Der Imker sollte sich bei seiner zuständigenBeratungsstelle über spezielle Landeskon-zepte informieren.Grundsätzlich lassen sich drei Bekämp-fungsperioden unterscheiden:

� Während der TrachtzeitEine Behandlung mit chemischen Mittelnkommt im Wirtschaftsvolk nicht in Frage!Allerdings können biotechnische Verfah-ren, wie Drohnenbrutentnahme, Fangwabeund Ablegerbildung, den Varroa-Befalldeutlich reduzieren. Dies ist besonders in

Jahresplan für Bekämpfungsverfahren

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Zur Diagnose darf die Bodeneinlage für dieBienen nicht zugänglich sein. Eine Beute mit Gitterboden und Schublade eignet sicham besten.

In den Gemüllproben werden die braun gefärbten, ovalen Varroamilben gezählt.

■■

■■

Imkerliche Maßnahmenwährend der Trachtzeit

Behandlung nach Trachtende

Winterbehandlung

Kontrolle des natürlichen Milbenabfalls

Kontrolle des natürlichen Milbenabfalls

Behandlung nach dem Auffüttern

Resistenzen sind äußerlich nicht erkennbar.

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� Fangwaben mit Drohnenbrut

■ Warum?➔ Drohnenbrut-Fangwaben in brutfreienVölkern haben eine hohe Wirksamkeitund können während der Tracht mit derSchwarmverhinderung kombiniert werden.Insbesondere bei der Entmilbung vonJungvölkern stellt dies eine effektive bio-technische Methode dar.■ Wann?➔ Beginnend nach der Durchlenzung (abAnfang Mai) während des gesamten Zeit-raumes der Aufzucht von Drohnenbrut. ■ Womit?➔ Mit unverdeckelter Drohnenbrut (er-zeugt durch Einhängen von ausgebautenDrohnenwaben, Drohnenmittelwändenoder Baurahmen).

■ Wie?➔ Brutfreie Völker oder Volksteile (z. B.Flugling, Kunstschwarm oder Brutablegernach dem Auslaufen der Brut) erhalteneine Drohnenbrutwabe mit offener Brut.➔ Nach der Verdeckelung wird die Brut-wabe mitsamt den eingedrungenen Milbenentnommen und eingeschmolzen.➔ Bei einmaliger Anwendung werden ca.80 % der Varroamilben entfernt.

■ Hinweise➔ Das gleiche Prinzip liegt dem Bann-wabenverfahren zugrunde, das inzwischenin der Praxis meist durch die einfachereFangwabenmethode ersetzt wurde. ➔ Der Brutableger kann nach Auslaufender Brut ebenfalls mit Drohnenfangwabenbehandelt werden.

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� Biotechnische Verfahren

� Entnahme von Drohnenbrut

■ Warum?➔ Die Varroamilben bevorzugen die Droh-nenbrut gegenüber der Arbeiterinnenbrut.Drohnenbrut wird 5- bis 10-mal stärkerbefallen, zudem können sich die Milbenhier besser vermehren!➔ Die Entwicklung des Milbenbefalls imVerlauf des Jahres hängt wesentlich vomUmfang der Drohnenaufzucht eines Vol-kes ab.➔ Eine mit der Drohnenbrut nicht ent-nommene Milbe hätte sich bis zum Spät-sommer um ein Vielfaches vermehrt!■ Wann?➔ Während des gesamten Zeitraums derAufzucht von Drohnenbrut (April bisJuli).➔ Vorzugsweise am Beginn der Aufzucht.■ Womit?➔ Baurahmen (= leeres Rähmchen).■ Wie?➔ Baurahmen in das Brutnest hängen,nicht als Randwabe einsetzen!➔ 2 bis 3 Wochen nach dem EinhängenBaurahmen mit weitgehend verdeckelterDrohnenbrut entnehmen und einschmel-zen. Es darf keine Drohnenbrut des Bau-rahmens zum Schlupf kommen!➔ Möglichst mit 2 Baurahmen pro Volkarbeiten (alle 7 bis 10 Tage wechselweiseausschneiden).➔ Möglichst viele (mindestens 3) Baurah-men pro Volk und Jahr ausschneiden.➔ Ausgeschnittene Drohnenbrut im Laufeder nächsten Tage einschmelzen.■ Effekt? ➔ Durch die Entnahme von 3 Baurahmenpro Saison kann der Befall eines Bienen-volkes im August um mehr als die Hälfteverringert werden.

➔ Dadurch gewinnt man mehr Spielraumfür den Zeitpunkt der ersten chemischenBekämpfung (z. B. bei späten Waldtrach-ten).➔ Zusätzlich wirkt die Baurahmenent-nahme dämpfend auf den Schwarmtrieb.

■ Besondere Hinweise➔ Die Zahl der Milben in der Drohnenbrutist bei der Verwendung eines Baurahmenshöher als bei fertig ausgebauten Waben.➔ Da im Bienenvolk in Wabenecken wei-ter Drohnenbrut aufgezogen wird, stehengenügend Drohnen für die Begattung zurVerfügung.➔ Bienenvölker ziehen nur unter gutenBedingungen Drohnenbrut auf. Ertrags-einbußen oder eine Schwächung derBienenvölker sind nicht zu erwarten. ➔ Mit Baurahmen lässt sich relativ unbe-lastetes Bienenwachs gewinnen.

Empfohlene Bekämpfungsverfahren

Beispiel für die Durchführung des Fangwabenverfahrens am Flugling.

▲ Die Wabe mitDrohnenbrutkann ent-nommen werden, wenndiese über-wiegend gedeckelt ist.

Die ausge- �schnittene Drohenbrutwird umgehendeingeschmolzen.

1. Schritt(Beginn)

2. Schritt(nach 7 Tagen)

3. Schritt(nach 14 Tagen)

Vorbereitung der Teilung:Einstellen einer leerenDrohnenwabe in eine zentralePosition des Brutnestes zum Bestiften.

Volksteilung in weiselrichtigen,brutlosen Flugling und weisel-losen Brutableger. Die Drohnenfangwabe mit offener Brut wird zentral in den Brutraum des Fluglings gehängt.

Entnahme der verdeckeltenDrohnenfangwabe aus demFlugling.

DFW

DFW

DFW

Brutableger

Flugling

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Brutableger

➔ Überwiegend verdeckelte Brutwabenmit ansitzenden Bienen entnehmen. Daraus Ableger bilden. Deckwaben mit aus-reichend Futter und etwas Wasser sowieerste Mittelwände/Leerwaben zugeben.➔ Die Ableger selbst Weiselzellen ziehenlassen oder eine Weiselzelle zugeben (keinebegattete Königin).➔ Ableger können 3 bis 4 Wochen nachihrer Bildung effektiv behandelt werden(Ameisensäure, Milchsäure oder Fang-wabe). Die Brut der „alten“ Königin istbis dahin ausgelaufen und die der jungennoch nicht verdeckelt.

Kunstschwarm

➔ Schröpfen (zu Beginn der Schwarm-zeit): Abfegen der Bienen von den Waben;mit jeweils etwa 1,5 kg Bienen Kunst-schwärme bilden.➔ Auflösen von Wirtschaftsvölkern (als„Notbremse“ im Sommer oder als Herbst-routine bei Rotationsverfahren): Jedes Alt-volk ergibt einen Kunstschwarm.

Der Kunstschwarm kann ohne Waben inder Schwarmkiste mit Perizin oder nachdem Einlogieren, bevor verdeckelte Brutvorliegt, mit Milchsäure oder Oxalsäurebehandelt werden.

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� Jungvolkbildung

■ Warum?➔ Varroa-Milben sitzen im Sommer über-wiegend in der verdeckelten Brut. Die Ent-nahme der verdeckelten Brut für Brutab-leger verringert frühzeitig die Milbenanzahlin den Muttervölkern. Mit Kunstschwärmenlassen sich varroaarme Jungvölker auf-bauen.

➔ Jungvölker lassen sich während (Kunst-schwärme) oder kurz nach (Brutableger)der Bildung einfach gegen die Varroatosebehandeln. ➔ Die Jungvolkbildung dient der Schwarm-verhinderung. ➔ Kunstschwärme dienen auch der Ein-dämmung aller Brutkrankheiten.■ Wann?➔ Brutableger oder Kunstschwarm wäh-rend der Raps/Frühjahrshonigernte: Schwarmverhinderung beim Wirtschafts-volk, Gewinnung varroaarmer Jungvölker.➔ Kunstschwarm im Sommer und Herbst:Auflösen von Wirtschaftsvölkern, auch alsNotmaßnahme zum Entmilben von starkbefallenen und bereits geschwächten Völ-kern.

Im Sommer sind in der Brut mehr Milben alsauf den Bienen.

Ein Kasten mit Lüftungsgittern und ein Trichter erleichtern die Bildung vonKunstschwärmen.

Für Brutableger verwendet man die Waben,die am meisten verdeckelte Brut aufweisen.

Völker, die durchhängen bzw. Hinterbehandlungsbeuten vollständig besetzen, könnendurch Jungvolkbildung am Schwärmen gehindert werden. Gleichzeitig kann damit der Milbenbefall gesenkt werden.

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� Schwammtuchmethode

■ Warum?➔ Einfache, schnelle Anwendung.➔ In fast jedem Beutensystem einsetzbar,keine Extrazargen notwendig.■ Wann?➔ Nach Trachtende, bei Außentemperatu-ren über 12 °C.➔ Bei Tagestemperaturen über 25 °C abendsanwenden.■ Womit?➔ Schwammtuch ca. 20 � 20 � 0,5 cm.➔ Möglichst gekühlte 60%ige Ameisen-säure.➔ Dosierinstrument, beispielsweise Mess-kolben oder Spritze.

■ Wie?Allgemein:➔ Schwammtuch möglichst nahe am Bie-nensitz einlegen (oben/unten).➔ Mindestens 3 bis 4 Anwendungen imAbstand von 4 bis 7 Tagen. Behandlung von oben:➔ Schwammtuch direkt auf Rähmchen-oberträger legen.➔ 2 ml pro DNM/Zander-Wabe.Behandlung von unten: ➔ Schwammtuch in Diagnosegitter oderunter Gitterboden einlegen.➔ 3 ml pro DNM/Zander-Wabe.

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� Chemische Verfahren

mit Brut

� Ameisensäure

■ Vorteile➔ Wirkung in die verdeckelte Brut hin-ein.➔ Natürlicher Bestandteil des Honigs.➔ Resistenzbildung unwahrscheinlich.

■ Vorsichtsmaßnahmen➔ Bei der Verdünnung: erst das Wasser,dann die Säure (besser noch: gebrauchs-fertige Lösung kaufen).➔ Handschuhe und Schutzbrille tragen.➔ Immer Wasser bereithalten (Eimer undZerstäuber). ➔ Säurespritzer sofort mit Wasser ab- undauswaschen.

➔ Atemschutzmaske tragen.➔ Windrichtung beachten.➔ Behältnisse genau beschriften.➔ Wegen möglicher Verwechslungsgefahrkeine Lebensmittelbehälter verwenden(Milchflaschen, Sprudelflaschen etc.).➔ Für Kinder unerreichbar unter Ver-schluss aufbewahren!

■ Hinweise➔ Die Ameisensäure (60 %) ist in Formder Illertisser-Milbenplatte und zur Anwen-dung in Vakuumverdunstern zugelassen.➔ Für alle Verfahren: Gitterboden abde-cken und Flugloch geöffnet halten.

Empfohlene Bekämpfungsverfahren

Beim Umgang mit Ameisensäure müssen unbedingt Schutzhandschuhe und Schutz-brille verwendet werden. Ein Eimer Wassersollte immer bereitstehen.

Beim Abfüllen von Ameisensäure ist besondere Vorsicht geboten.

Ein am Beutenboden eingelegtes Schwamm-tuch (➊ ) muss zum Schutz der Bienen mit einem Gitter versehen werden bzw. mit einer Schublade unter den Gitterboden (➋ )geschoben werden.

Die Illertisser-Milbenplatte kann, wie auchdas Schwammtuch, oben auf die Rähmchengelegt werden.

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■ Womit?➔ Ameisensäure 85 %.■ 1 Medizinflasche 200 ml unter der Be-zeichnung Aponorm-Medizin-Flasche,Artikel-Nr. 32324, mit Schraubverschlussund 1 Tropfeinsatz, Artikel-Nr. 32334 (erhältlich in Apotheken).➔ 1 Holzklotz als Flaschenhalter etwa 6 � 6 � 2 cm mit einer Bohrung, die dengleichen Durchmesser (3 cm) wie der Halsder Medizinflasche hat.➔ 1 Blumentopfuntersetzer mit einemDurchmesser von 12 oder 14 cm.➔ Dochtmaterial (Küchentuch aus Papieroder Weichfaserplatte).➔ Die Flaschenöffnung muss plan auf demDochtmaterial aufsitzen, da sonst dieGefahr des Auslaufens besteht.■ Wie?➔ Medizinflasche ausschließlich von obenin Leerzarge oder umgedrehtem Futter-trog einsetzen.➔ Gute Wirksamkeit, sofern 20 g/Tag beizweizargigem bzw. 8 g/Tag bei einzargigemVolk verdunsten.➔ Bei Warmbau evtl. geringer dosieren.

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� Die Medizinflasche mit Tropfauslauf

■ Warum? ➔ Anwendung auch bei sehr warmerWitterung.➔ Die Behandlung kann jederzeit abge-brochen und wieder aufgenommen werden,ohne dass die Restmenge Ameisensäure inder Flasche verloren geht.➔ Die tägliche Verdunstungsleistung kannohne viel Aufwand beurteilt werden. ➔ Variabel als Kurz- und Langzeitbe-kämpfung einsetzbar.■ Wann?➔ Ab Ende Juli bis ca. Ende September.➔ Zwei Behandlungen reichen aus, dieerste vor und die zweite nach der Auffüt-terung.

Behandlungsvarianten mit der Medizinflasche im Überblick

Variante Material 1-Zargen-Völker 2-Zargen-Völker wann?

TV kurz AS 85 % 50 ml 100 ml im August,Teller � = 12 cm � = 14 cm vor der Papier-Küchentuch1 14 � 14 cm 16 � 16 cm Auffütterung

TV lang AS 85 % 150 ml 200 ml im September,Teller � = 12 cm � = 14 cm nach derPapier-Küchentuch1 14 � 14 cm 16 � 16 cm Auffütterung

MoT AS 85 % 25 – 30 ml 50 – 60 ml im August undWeichfaserplatte 10 � 15 cm 10 � 15 cm im September

TV = Tellerverdunster, MoT = Medizinflasche ohne Teller, AS = Ameisensäure1 Es muss so gefaltet werden, dass die Papierspitzen über den Teller ragen, aber nach

der Sättigung mit Ameisensäure nicht abknicken und mit den Rähmchen in Berührung kommen.

Medizinflasche mit Teller (TV kurz oder TV lang) und dünnem, gefaltetem Papier-Küchentuch.

Die Behandlung mit der Medizinflasche kann ohne viele Umstände in die Spätsommerpflege integriert werden.

Medizinflasche ohne Teller (MoT) mit einer 2 mm dünnen Weichfaserplatte als Docht.

1. Schritt: Behandeln

Gemülldiagnose,1� TV kurz mit100 ml AS 85 % oder1� MoT mit50 ml AS 85 %

2. Schritt: Auffüttern

3� 10 Liter Zucker-wasser (3 : 2) im Abstandvon einer Woche geben,Gemülldiagnose

3. Schritt: Behandeln

1� TV lang mit200 ml AS 85 % oder1� oder 2� MoT mitje 50 – 60 ml AS 85 %

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� Chemische Verfahren ohne Brut

� Sprühbehandlung mit Milchsäure

■ Warum?➔ Keine Rückstandsbelastung der Bienen-produkte.➔ Natürlicher Bestandteil des Honigs.➔ Ungefährlich für den Anwender.■ Wann?➔ Im Sommer bei Jungvölkern ohne ver-deckelte Brut.➔ Winterbehandlungen bei Außentem-peraturen über dem Gefrierpunkt.■ Womit?➔ L(+) Milchsäure 15 Vol.% (Mischungsverhältnis: 100 ml 85%igeMilchsäure und ca. 500 ml Wasser).➔ Haushaltsübliche Handsprüher bzw.Druckspritzen mit feinem Sprühbild.

■ Wie ?➔ Zweimalige Anwendung im Abstandvon einigen Tagen.➔ Dosierung maximal 8 ml je bienenbe-setzter Wabenseite (DN-/Zandermaß).➔ Lösung gleichmäßig ausbringen, dabeiein Durchnässen von Bienen vermeiden.

■ Hinweise➔ Eine arzneimittelrechtliche Zulassungvon Milchsäure wird in Deutschland an-gestrebt. Die Anwendung wird in einigenBundesländern bereits geduldet.

■ Vorsichtsmaßnahmen➔ Mögliche Gefahren sind Reizungen derHaut und Augenschäden.➔ Atemschutz wird bei Sprühbehandlungempfohlen, ferner eine Schutzbrille, Hand-schuhe und schützende Kleidung.

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� Varroatosebekämpfung mit Ameisensäure im Nassenheider Verdunster

■ Warum?➔ Die tägliche Verdunstungsleistung kannohne viel Aufwand beurteilt werden undist an einer Skala ablesbar.➔ Fast in jeder Beute einsetzbar (Nach-rüstsatz zum Einsatz von oben verfüg-bar).

■ Wann?➔ Zweimal pro Jahr: nach der Abschleu-derung und nach der Auffütterung.➔ Behandlungen können bei Tagestem-peraturen von bis zu 30 °C erfolgen, dieNachttemperaturen sollten nicht unter 5 °C liegen.

■ Womit? ➔ 60%ige Ameisensäure.➔ Der Verdunster wird in ein Rähmcheneingeschraubt bzw. mit Nachrüstsatz ver-wendet. ■ Wie?➔ Befüllung des Verdunsters gemäß Ge-brauchsanweisung des Herstellers.➔ Jedes Volk erhält 80 ml Ameisensäurepro besetzten Raum.➔ Nach der Abschleuderung tägliche Ver-dunstungsmenge 15 bis 20 ml über einenZeitraum von ca. 5 Tagen sicherstellen.➔ Nach der Auffütterung tägliche Ver-dunstungsmenge 6 bis 10 ml über einenZeitraum von ca. 10 Tagen sicherstellen.➔ 1 Verdunster je Zarge im Anschluss aneine Deckwabe einhängen.➔ Bei einräumigen Völkern Verdunsterfluglochfern einsetzen, auf 2 Räumen mög-lichst 2 Verdunster diagonal anordnen.➔ Die Verdunstung ist im Warmbau gleich-mäßiger und die Wirksamkeit besser.

Der Nassenheider Verdunster wird auf einLeerrähmchen geschraubt und neben dasBrutnest eingehängt.

Befüllen des Verdunsters ohne Kontakt mit der Säure.

Empfohlene Bekämpfungsverfahren

Einhängen des Verdunsters in das Volk.

Zur Behandlung mitMilchsäure müssendie Waben einzelngezogen und besprüht werden.

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■ Hinweise➔ Keine höheren Dosierungen oder mehr-maligen Anwendungen vornehmen. Diesführt zu Schwächung oder Verlust derVölker. Die Frühjahrsentwicklung kannerheblich beeinträchtigt sein.

➔ Oxalsäurelösung kühl und nicht längerals 6 Monate lagern.➔ Das Präparat „Bienenwohl“ enthältebenfalls etwa 35 g Oxalsäure pro Liter.➔ Oxalsäure ist nicht als Tierarzneimittelzugelassen. Sie wird aber in einigen Bun-desländern toleriert.

■ Vorsichtsmaßnahmen➔ Oxalsäuredihydrat-Kristalle sind sehrgiftig: Jeder Hautkontakt und das Einatmenoder Einnehmen von Kristallstaub beimHerstellen der Gebrauchslösung mussdurch entsprechende Schutzkleidung(Handschuhe, Schutzbrille, Feinstaub-maske Typ FFP 2SL [EN149]) und um-sichtiges Arbeiten verhindert werden!Möglichst gebrauchsfertige Lösung kau-fen.➔ Bei der Anwendung Schutzhandschuhetragen, die Lösung darf nicht auf die Hautgeraten.

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� Träufelbehandlung mit Oxalsäure

■ Warum?➔ Schnelle und einfache Anwendung.➔ Keine Rückstandsbelastung der Bienen-produkte bei richtiger Anwendung.■ Wann?➔ Nur im brutfreien Volk (stichprobenhaftkontrollieren).➔ Meist im Spätherbst oder Winter.➔ Bei Außentemperaturen über dem Ge-frierpunkt.■ Womit?➔ Oxalsäure-Zuckerlösung:

➔ Zunächst eine handwarme Zuckerlö-sung (ca. 1 : 1) vorbereiten, die benötigteMenge abmessen und Oxalsäuredihydrat(übliche Apotheken-Handelsform) gemäßder obigen Tabelle hinzufügen.

➔ Intensiv schütteln, bis alle Kristalleaufgelöst sind.➔ Einwegspritze (100 ml) zum Dosierenund Ausbringen.➔ Schutzhandschuhe und Imkerschutz-kleidung.■ Wie?➔ Einmalige Anwendung.➔ Bei der Dosierung wird die Volksstärkeberücksichtigt:

➔ Lösung vor Gebrauch eventuell aufHandtemperatur anwärmen.➔ Lösung nur auf die Bienen in denWabengassen aufträufeln.➔ Benetzen von Rähmchen und Wachsvermeiden.

Völkerzahl Zucker- Oxalsäure-lösung dihydrat

5 0,25 l 9 g10 0,50 l 18 g20 1,00 l 35 g

Beim Umgang mit der Oxalsäuresind geeigneteSchutzkleidungund eine Träufelflasche oder Einwegspritze erforderlich.

Volksstärke Bienensitz Behandlungs-verteilt über menge

schwach weniger 30 mlals 1 Zarge

mittel 1 Zarge 40 ml

stark mehr 50 mlals 1 Zarge

Die Oxalsäure-Zuckerwasser-Lösungsollte nur auf die Bienen in den Wabengassen auf-geträufelt werden.Zur genauen Ausbringung eignetsich ein Verlänge-rungsschlauch.

Die Anwendung von Oxalsäure ist nur imbrutfreien Volk sinnvoll. Stichproben zur Kontrolle sind daher notwendig.

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Die im Folgenden aufgeführten Mittel undBekämpfungsverfahren werden derzeitnicht empfohlen, da sie noch nicht aus-reichend getestet, nicht zugelassen oderschlicht und einfach unwirksam sind.

� Verfahren in Erprobung

ApiguardApiguard enthält Thymol in einer spe-ziellen Gelformulierung. Das Thymol-Gelwird in einem Teller oben in die Beuteeingelegt. In einem Zeitraum von bis zudrei Wochen verdunstet das Thymol. Vorallem wegen der Langzeitwirkung werdenauch die mit den Bienen schlüpfendenMilben erfasst.Die Ergebnisse sind bisher noch unein-heitlich, die endgültige Dosierung undAnwendung wird zurzeit erprobt.

Api Life VarDieses aus Italien stammende Produktenthält neben Thymol noch andere äthe-rische Öle. Ein bis zwei Plättchen werdennach der Auffütterung auf die obere Zargeder Bienenvölker gelegt und bewirkenüber die langsame Verdunstung einenLangzeiteffekt auch auf die Milben, dieaus der Brut schlüpfen. In früheren Ver-suchen erwies sich das Präparat als durch-aus wirksam, und es wird auch von einigenImkern seit Jahren eingesetzt. Vor einerendgültigen Empfehlung sollen allerdingsnoch die Ergebnisse eines Feldversuchesabgewartet werden.

KombiAMKombiAM ist eine Varroabehandlung mitverdünnter Ameisensäure (15 %) undMajoranöl. Die Behandlung erfolgt imSommer nach dem Abschleudern übereinen Zeitraum von vier Wochen durch

Einstellen der Ameisensäure in gitterge-schützte Schalen von unten und gleich-zeitiger Majoran-Gabe auf Holzstreifenvon oben. Offensichtlich funktioniert dieMethode aber auch ohne Majoranöl. Dieersten Ergebnisse waren vielversprechend,allerdings ist der Behandlungserfolg vondem jeweiligen Beutensystem abhängig.Untersuchungen zur Verbesserung derBehandlungsmethode sind zurzeit imGange.

� Zweifelhafte Verfahren

ThymolrähmchenHierbei wird eine Wabentasche mit Thymol-kristallen gefüllt und während der Saisonim Volk belassen. Eine Bekämpfung mitchemischen Substanzen während derTracht wird aber grundsätzlich abgelehnt.Zudem kommt es bei diesem Verfahrenzu höheren Thymolrückständen im Honig,die in Einzelfällen zu Geruchs- und Ge-schmacksveränderungen führen, so dassder Honig nicht verkehrsfähig ist.

BayvarolBayvarol, aber auch z. B. Apistan undKlartan, enthalten synthetische Pyrethroideals Wirkstoff. Wegen der Langzeitwirkungwerden auch die mit den Bienen aus derZelle schlüpfenden Milben erreicht. DerWirkstoff ist wachslöslich und kann sichim Wachs anreichern. Inzwischen sind inverschiedenen Ländern Europas undauch in Deutschland resistente Milbenaufgetreten. Dies bedeutet, dass Bayvarolund andere synthetische Pyrethroide nichtoder nur eingeschränkt wirken, so dassvor der Anwendung dieser Präparate zur-zeit gewarnt werden muss.

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� Träufelbehandlung mit Perizin®

■ Warum?➔ Schnelle und einfache Anwendung.➔ Hohe Wirksamkeit.■ Wann?➔ Im Kunstschwarm.➔ Im brutfreien Volk meist im Spätherbstoder Winter. ■ Womit?➔ Perizin-Dosierset oder Einwegspritze.■ Wie?➔ Gebrauchsinformation des Herstellersbeachten.➔ Bessere Verträglichkeit für Bienen beihandwarmer Lösung.➔ Zur Vermeidung von Rückständen sollteim Rahmen eines Gesamtkonzeptes nureine Anwendung erfolgen.

■ HinweisPerizin ist amtlich zugelassen. Aus einzel-nen europäischen Ländern wurde bereitsvon Resistenzen gegen den Wirkstoff vonPerizin berichtet. Eine stichprobenartigeKontrolle des Behandlungserfolges (Nach-behandlung mit Milchsäure oder Oxal-säure) ist daher anzuraten. Unbedingt auf aktuelle Berichte in denImkerfachzeitschriften achten!

Für die einfache Anwendung von Perizin verwendet man das Dosiersetoder eine größere Einmalspritze.

Nicht empfohlene Verfahren

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Berg, S.; Fuchs, S.; Schmidt-Bailey, J.(2000): Varroabekämpfung mit Droh-nenbrutfangwaben, ADIZ/die biene/Imkerfreund 05/2000, S. 6 – 8.

Büchler, R. (1997): Biotechnische Varroa-bekämpfung in neuem Licht,ADIZ/die biene 05/1997, S. 14 – 16.

Büchler, R. (2000): Oxalsäure – Erfolgmit Nebenwirkungen, ADIZ/diebiene/Imkerfreund 11/2000, S. 6 – 8.

Charriere, J.-D.; Imdorf, A.; Bachofen, B.;Tschan, A. (1999): Ausschneiden vonDrohnenbrut – eine wirksame Maß-nahme zur Reduktion des Varroabe-falls, Schweizerische Bienen-Zeitung03/1999, S. 132 – 138.

Dustmann, J. H.; Schönberger, H.; Schön-berger, E. (1998): Bienenhaltung inder Rotation. Beilage zu DeutschesBienen-Journal 08/1998.Bezugsquelle: Niedersächs. Landes-institut für Bienenkunde, Wehlstr. 4a,29221 Celle

Geffcken, H.; Lau, W.-I.; Schönberger, H.(2001): Merkblatt „Bildung vonKunstschwärmen – wie und wozu?“Bezugsquelle: Niedersächs. Landes-institut für Bienenkunde, Wehlstr. 4a,29221 Celle

Lau, W.-I. (1997): Merkblatt „Hinweisezur erfolgreichen Kunstschwarm-sanierung“ (AFB). Bezugsquelle: Niedersächs. Landes-institut für Bienenkunde, Wehlstr. 4a,29221 Celle

Rademacher, E.; Brückner, D.; Otten,Ch. und Radtke, J. (1999): Varroatose-bekämpfung mit Ameisensäure imApplikator, Deutsches Bienen-Jour-nal 09/1999, S. 4 – 7.

Radtke, J. (1999): Die Betriebsweise –wesentlicher Faktor der Varroa-Be-kämpfung. Deutsches Bienen-Journal04/1999, S. 15.

Radtke, J. (2001): Wurmfarn gegen Varroa? Deutsches Bienen-Journal01/2001, S. 14 – 15.

Ritter, W. (1998): Das Konzept bringtden Erfolg, nicht das Mittel!ADIZ/die biene 03/1998, S. 12 – 13.

Rosenkranz, P. (1998): Drohnenbrut –Entnahme zur Varroatose-Kontrolle.ADIZ/die biene 05/1998, S. 14 – 15.

Schönberger, H.; Berner, P. (2000): Peri-zin-Rückstandsversuch 1998 – 1999.Deutsches Bienen-Journal 08/2000, S. 12 – 13, s. a. 09/2000, S. 22.

Schuster, H. (1997): Vergleich verschie-dener Verfahren zur Varroabekämp-fung mit Ameisensäure an der Bayeri-schen Landesanstalt für Bienenzucht,Erlangen. Imkerfreund 07/1997, S. 4 – 12.

Schuster, H. (1998): Varroabekämpfungmit 85%iger Ameisensäure. Imker-freund 06/1998, S. 4 – 7.

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AmitrazAmitraz wird in einigen europäischen Län-dern in speziellen, langsam den Wirkstofffreisetzenden Kunststoffstreifen angewen-det. Jeweils zwei Streifen werden fürsechs Wochen in ein Volk gehängt. Auf-grund dieser Langzeitwirkung werden auchdie aus der Brut mit den Bienen schlüp-fenden Milben abgetötet. In manchenLändern wird Amitraz auch in Form vonAerosolen oder Sprays eingesetzt. In die-ser Form ist Amitraz sehr unbeständigund zerfällt in verschiedene, z. T. giftigeMetaboliten. Das Präparat ist in Deutsch-land nicht zur Anwendung im Bienenvolkzugelassen.

Oxalsäure-SprühverfahrenDas Besprühen aller bienenbesetzten Wa-ben mit 3%iger Oxalsäure im brutfreienVolk ist eine wirksame und vor allem gutbienenverträgliche Anwendungsform. Wegen der Gefahr des Einatmens vonfeinen Oxalsäure-Tröpfchen, insbesonderebei ungünstigen Windverhältnissen, wirddie Methode aber nicht empfohlen.

Oxalsäure-VerdampfungsverfahrenBei diesem Verfahren wird eine Oxalsäure-Kapsel mit einem „Heizlöffel“, der durchdas Flugloch geschoben wird, im Volkverdampft. Die dabei auftretenden feins-ten Dämpfe verteilen sich auch in der näheren Umgebung der Bienenvölker underfordern daher einen enormen Aufwandfür den Anwenderschutz (u. a. Gasmaske!).Diese Methode kann daher nicht empfoh-len werden.

� Nicht wirksame Verfahren

WurmfarnIm Zuge einer sommerlichen 6-wöchigenBehandlung von Bienenvölkern mit Wurm-farn (Dryopteris spec.) wurden im Ver-gleich zu unbehandelten Völkern unter-sucht:

■ Befallsgrad der Bienen bei Versuchs-beginn und nach Versuchsende, ■ Milbenfall während der Behandlungmit Wurmfarn,■ Varroabefall nach Abschlussbehand-lung mit Ameisensäure.Dabei konnte keinerlei Behandlungserfolgfestgestellt werden.

KapuzinerkresseNach Berichten in der Imkerpresse sollum den Bienenstand angepflanzte Kapu-zinerkresse den Varroa-Befall senken. InVersuchen konnte aber keinerlei Effekt derKapuzinerkresse auf den Varroa-Befallfestgestellt werden.

Literatur

Der Misserfolg einer Behandlung ist nichtimmer so deutlich wie auf diesem Bild sichtbar. Für die endgültige Beurteilung einer Behandlungsmethode müssen auchKontrollvölker in die umfangreichen Versuche mit einbezogen werden.

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■ Staatliche Lehr- und Versuchsanstaltfür Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau Ahrweiler-Mayen,Fachbereich BienenkundeIm Bannen 38 – 5456727 MayenTel.: 026 51-9605-0Fax: 026 51-9905 67E-Mail: [email protected]

■ Universität HohenheimLandesanstalt für BienenkundeAugust-von-Hartmann-Straße 1370599 StuttgartTel.: 07 11-459-26 59Fax: 0711-459-22 33E-Mail: [email protected]

■ CVUA Freiburg, TierhygienePostfach 51 40, 79018 Freiburg/Brsg.Am Moosweiher 2, 79108 Freiburg/Brsg.Tel.: 07 61-1502-141Fax: 0761-15 02-299E-Mail: [email protected]

■ Staatliches Tierärztliches Unter-suchungsamt AulendorfLöwenbreitstraße 18 – 2088326 AulendorfTel.: 075 25-942-260Fax: 075 25-942-200E-Mail:[email protected]

■ Bayerische Landesanstalt für BienenzuchtBurgbergstraße 7091054 ErlangenTel.: 091 31-78 73-0Fax: 091 31-7873-22E-Mail: [email protected]

■ Imkerschule GrazAn der Kanzel 41A-8046 GrazTel.: (00 43) 03 16-69 58 49Fax: (00 43) 03 16-69 58 49-4E-Mail: [email protected]

■ Bundesamt und Forschungszentrumfür LandwirtschaftSpargelfeldstraße 191A-1220 WienTel.: (00 43) 01-732 16-58 01Fax: (00 43) 01-732 16-43 33

■ Institut für BienenkundeAbteilung BienenzüchtungA-3293 Lunz am SeeTel.: (00 43) 074 86-8090-0Fax: (00 43) 074 86-8090-17

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Folgende, nach PLZ geordnete Einrichtungen helfen weiter:

■ Freie Universität BerlinInstitut für Biologie/ZoologieExperimentelle MorphologieAG BienenforschungKönigin-Luise-Straße 1– 314195 BerlinTel.: 030-8385-3919Fax: 030-8385-39 16E-Mail: [email protected]

■ Freie Universität BerlinInsitut für Biologie, Neurobiologie Königin-Luise-Straße 28/2914195 BerlinTel.: 030-83 85-28 47Fax: 030-83 85-54 55E-Mail: [email protected]

■ Staatl. Veterinär- undLebensmitteluntersuchungsamt PotsdamFachgebiet Honiguntersuchung und BienenkrankheitenPappelallee 2014469 PotsdamTel.: 03 31-56 88-261Fax: 03 31-5688-348E-Mail: [email protected]

■ Länderinstitut für Bienenkunde e.V.Friedrich-Engels-Straße 3216540 Hohen NeuendorfTel.: 033 03-29 38-30Fax: 033 03-2938-40E-Mail: [email protected]

■ Bienenzuchtzentrum BantinWittenburger Straße 319246 BantinTel.: 03 88 51-2 52 81Fax: 03 88 51-2 52 81E-Mail: [email protected]

■ Schleswig-Holsteinische ImkerschuleHamburger Straße 10923795 Bad SegebergTel.: 045 51-2436Fax: 045 51-931 94E-Mail: [email protected]

■ Universität Bremen – Fachbereich Biologie Postfach 33 04 4028334 Bremen Tel.: 04 21-218-3459Fax: 04 21-218-32 20E-Mail: [email protected]

■ Niedersächsisches Landesinstitutfür BienenkundeWehlstraße 4a29221 CelleTel.: 051 41-905 03-40Fax: 051 41-905 03-44E-Mail: [email protected]

■ Hessisches Dienstleistungszentrumfür Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Bieneninstitut KirchhainErlenstraße 935274 KirchhainTel.: 064 22-9406-0Fax: 064 22-94 06-33E-Mail: [email protected]

■ Landwirtschaftskammer Westfalen-LippeAufgabengebiet BienenkundeNevinghoff 4048147 MünsterTel.: 02 51-23 76-663Fax: 02 51-2376-551E-Mail: WERNER.MUEHLEN@LK-WL. NRW.DE

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