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VDR Geschäftsreiseanalyse 2010 VERBAND DEUTSCHES REISEMANAGEMENT e.V.

VDR · 2018. 10. 16. · VDR-Geschäftsreiseanalysen 2003 bis 2006. 2 V gl .Pr esm itu ndS ach B ,W b 13 02 3 K l ei nu dm t rU h( M) s1 0 b25 a.W R A y v o„ “g p c wird, sind

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VDRGeschäftsreiseanalyse

2010

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e.V.

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1 Wichtige Ergebnisse auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . . 4

2 Geschäftsreisen: Eckdaten und Kennzahlen . . . . . . . . . 5Anzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Dauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

3 Struktur der Geschäftsreisekosten . . . . . . . . . . . . . . . . 6Durchschnittliche Geschäftsreisekosten . . . . . . . . . . . . 6Kostenbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Buchungsklassen bei Flugreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

4 Übernachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Entwicklung der Übernachtungen und Umsätze . . . . . 9Übernachtungskategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

5 Zielländer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

6 Geschäftsreisen und Travel Management . . . . . . . . . . . 13Einsatz von Travel Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Weitere Aufgaben der Travel Manager . . . . . . . . . . . . . 14Mehrwertsteuer-Senkung: Maßnahmen beim Einkauf 14

7 Entwicklung des Geschäftsreisevolumens . . . . . . . . . . 15Auswirkung der Wirtschaftskrise und Maßnahmen . . . 15Erwartungen für 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Forschungsteam – VDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010 3

Insbesondere im globalen Sturm der Konjunkturwellenzeigt sich die berufsbedingte Mobilität als extrem emp-findlicher und vielseitig wirkungsreicher Teil der Wirt-schaft. Travel Manager, die neben dem Kapitän dasNavigieren von Geschäftsreisen übernahmen, habensich in den vergangenen Jahren als unverzichtbar erwiesen. Das ist nur eine der vielen Erkenntnisse aus der achten VDR-Geschäftsreiseanalyse. Regelmäßig,neutral, repräsentativ: Einerseits mit einem analy -tischen Blick zurück, andererseits als kontinuierlicheKompassnadel nach vorne.

Der Einbruch des Geschäftsreisevolumens und der Ausgaben für berufsbedingte Mobilität im Jahr 2009ließ sich bereits 2008 erahnen. Doch was tut sich imFünfjahresvergleich? Welche Länder haben sich alsGeschäftsreiseziele positiv entwickelt? Hat die BusinessClass im Flieger ausgedient? Wie dauerhaft sind dieeingeleiteten Einsparungsmaßnahmen? Und wohinsteuert die Wirtschaft 2011? In dieser Studie finden Sie diese und andere Wunschthemen der Leser nebenZeitreihen und Jahres-Kennzahlen.

Die kontinuierliche Arbeit des VDR als verlässlicher Part-ner rund um das Thema Geschäftsreise zahlt sich nichtnur für die Mitglieder aus. Immer mehr Marktteilnehmernutzen die vielseitigen und modernen Möglichkeiten –„Von Dialog bis Metalog“. Synergien durch geteilte Erfahrungsschätze beweisen sich im Business Travel Netzwerk des VDR tagtäglich. Ob in Fachausschüssen,Regionaltreffen, Online-Diskussionsforen, auf Seminarenoder Praxistagen – die Chancen sind so vielfältig und dieFormen so offen wie die Teilnehmer.

Mit Weitblick, Planungsstärke und Ausgabendisziplin liefern Travel Manager wichtige Beiträge zur Wettbe -werbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Hierfür sindgute Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen sowohl fürdie Nachfrage- als auch die Anbieterseite unabdingbar.Der VDR gestaltet den aktuellen Diskurs mit und stehtallen Akteuren aktiv zur Seite. Als Netzwerk für Partner-schaften und Erfahrungsaustausch, zur Schaffung und fürden Erhalt betrieblicher Mobilität.

S I C H E R H E I T AM S T E U E R D E R B E T R I E B L I C H E N MO B I L I T Ä T –M I T PA R T N E R S C H A F T U N D K OM P E T E N Z

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Die Eckdaten 2008:

u 2009 gab es 8,7 Millionen Geschäftsreisende1 (2005: 6,9 Millionen). 8,5 Mio. Geschäftsreisende

u 145,1 Millionen Geschäftsreisen führten zu Ausgaben in Höhe von – 11,0% 163,1 Mio. Geschäftsreisen

u 41,1 Milliarden Euro – gleichbedeutend mit – 11,9% 46,6 Mrd. Euro

u 142 Euro pro Geschäftsreisender pro Tag. + 4,9% 135 Euro

Wirtschaft zieht Geschäftsreisen in die TiefeSowohl die Anzahl der Geschäftsreisen als auch dieGesamtausgaben sind von 2008 auf 2009 im Gleich-schritt zweistellig geschrumpft. Im öffentlichen Sektorgab es jedoch eine gegenläufige Entwicklung: Dienst -reiseausgaben stiegen um 12% bei 8% mehr Reisen(Abbildungen 1 und 2, Seite 5).

Viele Chancen, wenig ZeitDie betriebliche Mobilität ist noch weit davon entfernt,einheitlich gesteuert zu werden. Rauben Personal -kürzungen den Geschäftsreiseverantwortlichen diebenötigten Zeitfenster? Von den Routinen der Reise -kostenabrechnung und administrativer Aufgaben hinzur intelligenten Bewältigung milliardenschwerer Kostenblöcke wäre der Weg ein logischer (Abbil-dungen 12 und 13, Seiten 13 und 14).

„Sonstige Kosten“ – Wer steuert den Riesenblock?5,5 Milliarden Euro werden unter „Sonstiges“ geparkt:Hinter drei der fünf meistgenannten Kostenarten ver-birgt sich die Pkw-Nutzung. Aber auch Ausgaben fürTelefon, WLAN, Internetzugang wollen gemanagt wer-den. Für viele Travel Manager schwindet der Bereichdennoch aus dem Aufgabenspektrum (Abbildungen 5,6 und 13, Seiten 8 und 14).

Im Osten geht die Sonne aufDie USA bleiben die Geschäftsreisedestination Nummereins deutscher Unternehmen. Doch der vor fünf Jahrenprognostizierte Trend „Go East“ ist wahr geworden:China ist im Mittelstand zum wichtigsten Handels -partner und Auslandsziel geworden. Indien hat nichtnur im Außenhandel gepunktet. Als Geschäftsreise-destination sprang das Boomland von Platz 25 auf Platz13 (Tabelle 4, Seite 12).

In der Holzklasse durch die Asche Dass die dienstliche Fliegerei durch unbeeinflussbareNaturphänomene nicht nur komplizierter bis unmög-lich, sondern für viele durch Kostendruck einfach unbe-quemer wird, zeigt die Verschiebung von Business indie Economy – auf europäischen Verbindungen sitzenneun von zehn Geschäftsreisenden (91%) in der „Holz-

4 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

1 W I C H T I G E E R G E B N I S S E A U F E I N E N B L I C K

klasse“ – auf der Langstrecke sind es 62% (Abbildung7, Seite 9).

Weniger ist mehr Die meisten Übernachtungen deutscher Geschäfts -reisender finden sowohl im Inland als auch im Auslandin der 3- und 4-Sterne-Hotellerie statt. Doch im Spar-jahr 2009 haben im Inland andere Beherbergungs -kategorien wie Pensionen oder Privatzimmer und imAus land Angebote nach dem Motto „more value forless money“ Marktanteile gewonnen (Abbildungen 10und 11, Seite 11).

Mehrwertsteuer-Senkung: Ende gut, alles gut?Die gut gemeinte Hilfsaktion der Bundesregierung hatviel Vertrauen in den Beziehungen zwischen Hotels und Firmen gekostet. Als Herausforderung für Travel Manager galt es, Verträge nachzuverhandeln und sichauf die Suche nach Rabatten, Sonderpreisen und „BestBuy“-Alternativen zu begeben. Nach einem erstenChaos liegt die Zukunft der Corporate Rates jetzt inNettopreisen (Abbildung 14, Seite 15).

Sparfüchse lassen nicht locker60% der von der Wirtschafts- und Finanzkrise Betroffenen geben an, dass restriktive Maßnahmen,die aufgrund der wirtschaftlichen Situation eingeführt wurden, auch über den Aufschwung hinaus Bestandhaben werden. Travel Manager können jetzt ihre Leistungsfähigkeit beweisen, indem sie kreative Konzepte und Strategien zur Kostensenkung auf -zeigen. Nur ein professionelles Travel Managementwird den Spagat schaffen zwischen Unternehmens -interessen – Geschäfts erfolge und Kosteneffizienz –und Bedürfnissen der dienstlich Reisenden (Abbildun-gen 16 und 17, Seiten 16 und 17).

Wachstum in Sicht, aber nicht um jeden PreisDas Tal scheint durchschritten – die geschätzte Entwick-lung von Geschäftsreisen 2011 zeigt nach oben. Im Ver -gleich zum Jahr 2009 erwarten etwa doppelt so vieleBefragte steigendes Reisevolumen. Doch viele TravelManager werden sich gegen einen Preis steige rungs-Automatismus verwahren (Abbildung 18, Seite 18).

1 Beschäftigte eines Unternehmens oder einer Organisation des öffentlichen Sektors, die mindestens eine Geschäftsreise beziehungsweise Dienstreise im Jahr unternehmen.

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VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010 5

2 G E S C H Ä F T S R E I S E N : E C K D AT E N U N D K E N N Z A H L E N

Anzahl

Der Geschäftsreisemarkt bleibt ein verlässlicher Indikator der wirtschaftlichen Lage und wirkt zugleich stabilisierend: Er ist saisonunabhängig und weniger krisenanfällig, weil Mobilität von Mitarbeitern im Zeitalter der Globalisierungunabdingbar ist. Wenn der Geschäftsreisemarkt jedoch einbricht, ist die Finanzkrise schließlich bei den Unternehmenangekommen.

Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im Jahr 2009 zum ersten Mal seit sechs Jahren. Der Rückgang des preisbereinigtenBruttoinlandsprodukts (BIP) war mit –5% so stark wie noch nie in der Nachkriegszeit.2

„Wie viele Geschäftsreisen wurden im Jahr 2009 inIhrem Unternehmen/Ihrer Organisation durchgeführt?“

Analog dazu ist die Anzahl der Geschäftsreisen in Betrieben mit zehn und mehr Mitarbeitern von 2008 bis 2009 dramatisch um 11% gesunken. Noch vor den ersten Krisenmeldungen im Jahr 2008 haben Travel Manager restriktive Maßnahmen eingeleitet. Durch die weitere Wirtschaftsentwicklung sank der Bedarf für viele Geschäftsreisen oder sie wurden schlicht ausEinspa rungs gründen gestrichen.

Betrachtet man die Unternehmen ohne den öffent - lichen Sektor, so lag der Rückgang sogar bei 14,7%. Am stärksten wurden Geschäftsreisen im Mittelstand3

gedrosselt: Firmen mit 251–500 Mitarbeitern haben ihr Reise volumen um 22% reduziert, die KMU um 15%. Im öffent -lichen Sektor wurden dagegen mehr Dienstreisen angetreten, was zu einem Anstieg um nahezu 8% führte. Ein Grundfür die Steigerung des Reisevolumens waren zusätzliche Mittel aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung. Dadurch ermöglichte Projekte führten zu mehr Dienstreisen. Bereits 2009 zeigte sich, dass der öffentliche Sektor vonder Krise weniger betroffen war: Mit gleich bleibenden Reisevolumina rechneten etwa zwei von drei Befragten.

Kosten

Die Gesamtkosten für Geschäftsreisen sind parallel zur Anzahl um 11,9% auf 41,1 Milliarden Euro gesunken. Nach-dem bereits das Jahr 2008 von sinkender Nachfrage und günstigeren Preisen gekennzeichnet war, wurden volumen-basierte Preisverhandlungen 2009 schwieriger. Denn auch Leistungskapazitäten etwa bei den Airlines wurden heruntergefahren.

„Wie hoch waren im Jahr 2009 die gesamten Geschäftsreisekosten?“

Hinweis: Alle betrieblich veranlassten Reisen, die an-hand von einzelnen Reisekostenabrechnungen erfasstwerden, zählen im Rahmen dieser Untersuchung zuGeschäftsreisen. Dauer, Zweck, Entfernung, Ziel derReise oder berufliche Stellung der Reisenden werdenbei dieser Zählung nicht betrachtet. Sobald Aufwen-dungen als Geschäftsreisekosten im Betrieb abge -rechnet werden, fließen sie in die Beträge mit ein. Weitere Begriffserläuterungen finden Sie in den VDR-Geschäfts reiseanalysen 2003 bis 2006.

2 Vgl. Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, 13.01.2010.3 Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind Unternehmen mit 10 bis 250 Mitarbeitern. Wenn im Rahmen dieser Analyse vom „Mittelstand“ gesprochenwird, sind damit Unternehmen mit 10 bis 500 Beschäftigten gemeint. Vgl. VDR-Geschäftsreiseanalyse 2006, S. 40 „Begriffserläuterungen A-Z“.

Anzahl der Geschäftsreisen 2005–2009

Abbildung 1

200

150

100

50

02005 2006 2007 2008 2009

145,1

166,6 163,1150,7 157,8

Mio.

Abbildung 2

50

40

30

20

10

02005 2006 2007

über 500 Mitarbeitern

10–500 Mitarbeitern

9,6

39,1

8,2

38,0

8,7

38,7

Betriebe mit

60Mrd. €

Gesamt:47,4

Gesamtkosten für Geschäftsreisen 2005–2009

Gesamt:46,2

Gesamt:48,7

2008

9,8

36,8

Gesamt:46,6

2009

8,7

32,4

Gesamt:41,1

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„Wie lange dauern Geschäftsreisen?“

Die durchschnittliche Dauer der Geschäftsreisenist im Jahr 2009 marginal auf 2,2 Tage gesun-ken. Reisen ohne Übernachtung haben erneutzugenommen. Sie machen knapp über dieHälfte aller Geschäftsreisen aus. Das zeigt: DerRotstift wurde bei den Übernachtungskostenangesetzt. Aber auch längere Reisen von übervier Tagen nahmen ab. Im öffentlichen Sektorstieg der Anteil von Dienstreisen ohne Über-nachtung um vier Prozentpunkte auf 72%.

6 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

3

3 S T R U K T U R D E R G E S C H Ä F T S R E I S E K O S T E N

Durchschnittliche Geschäftsreisekosten

Die durchschnittlichen Kosten pro Geschäftsreise wurden seit 2005 konsequent gesenkt. Im Jahr 2009 warendie Möglichkeiten ausgeschöpft und die durchschnittlichen Kosten stagnierten. Grund dafür könnte diestarke Reduktion des Reisevolumens in den Unternehmen sein: Verhandlungsmöglichkeiten waren vielfachausgereizt und Leistungsträger an die Grenzen des wirtschaftlich Machbaren gestoßen.

„Wie viel kostet eine Geschäftsreise durchschnittlich?“

Dauer

Dauer der Geschäftsreisen 2005–2009

Abbildung 3

100%

80%

60%

40%

20%

0%2005ø 2,3

2006ø 2,2

2007ø 2,3

2008ø 2,3

2009ø 2,2

2–3 Tagebis zu 1 Tag 4 und mehr Tage

30%

21%

49%

31%

18%

51%

37%

18%

45%

35%

16%

49%

- ohne ÖS -

ø Durchschnittliche Dauer der Geschäftsreisen in Tagen

35%

19%

46%

Durchschnittliche Kosten pro Geschäftsreise 2005–2009

Abbildung 4

400 €

300 €

200 €

100 €

0 2005 2006 2007

316 €

2008

311 €

2009

312 €335 € 325 €

- ohne ÖS -

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Unternehmen mit Travel Manager haben auch in der Krisenzeit besser gewirtschaftet als Firmen ohne Travel Manager.Insbesondere die Ergebnisse der Firmen mit über 500 Mitarbeiter sprechen Bände: In zwei von drei Unternehmen steuert ein Travel Manager beziehungsweise eine Reisestelle das Geschäftsreisegeschehen. Innerhalb von zwei Jahrenmussten sie das Reisevolumen kräftig reduzieren, konnten aber bei den durchschnittlichen Geschäftsreisekostengrößeren Erfolg verbuchen. Im Mittelstand steht nur in jeder fünften Firma ein Travel Manager am Ruder. In dieserGrößenklasse sind die Kosten im Durchschnitt analog zum Reisevolumen gesunken.

Geschäftsreisen und Urlaubsreisen4 im Vergleich: Gesamt- und Tagesausgaben 2005–2009

VDR-Geschäftsreiseanalyse 2009, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2009 7

„Wie viel gaben Unternehmen durchschnittlich für Geschäftsreisen aus?“„Welchen Einfluss hat das Travel Management darauf?“

Durchschnittliche Geschäftsreisekosten der Unternehmen 2007/2009

Kostenbereiche

Auch im Jahr 2009 bleibt die Ausgabenstruktur stabil. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden erst bei nähererBetrachtung deutlich: 2009 wurden rund zwei Milliarden Euro weniger für Flüge ausgegeben. Hinter dieser Zahl ver-bergen sich nicht nur weniger Tickets, sondern ebenso die Steuerung in die Economy- und Premium Economy-Klasseauch bei interkontinentalen Flügen. Mietwagenfirmen haben fast eine Milliarde weniger eingenommen. Trotz starker Nachfragerückgänge und Preisnachlässe der Beherbergungsbetriebe fließt weiterhin jeder vierte Euro in dieHotellerie. Nachdem der Verpflegungsblock im Vorjahr bereits kräftig gestutzt wurde (1,1 Milliarden Euro wenigerAusgaben als 2007), war dieser Bereich 2009 ausgereizt. In Gastronomiebetrieben, die von Geschäftsreisenden abhängig sind, schlug die Rezession dennoch weiter durch5 (Abbildung 5).

4 Eigene Berechnungen, in Anlehnung an F.U.R, Hamburg/Kiel: Reiseanalysen 2006–2010, Geschäftsreise-Ausgaben pro Person und Tag: nur Unternehmen, ohne ÖS.Urlaubsreisen ab 5 Tagen Dauer.

5 Vgl. Saisonumfrage Tourismus des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) im Frühjahr 2009: „Erwartungen an die Sommersaison 2009 – Bilanz derWintersaison 2008/09“.

Ein Geschäftsreisender gab 2009 durch-schnittlich 142 Euro pro Tag aus undsomit immer noch doppelt so viel wieein Urlauber. Am Urlaubsreisemarktwurden die Auswirkungen der Rezes-sion 2009 je nach Einkommenssituationsichtbar. Die durchschnittliche Reise-dauer sank 2009 leicht auf 12,2 Tage.Inlandsreisen lagen im Trend, was denvom Einbruch der Geschäftsreisen ge-beutelten Beherbergungsbetrieben zuGute kam.

Tabelle 1 - ohne ÖS -

10–500 Mitarbeitern

über 500 Mitarbeitern

Unternehmen mit

Durchschnittliche Geschäftsreisekosten

Veränderung...

der durch-schnittlichenGeschäfts -reisekosten

des durch-schnittlichenGeschäfts -reisevolumens

2007 2009

121.000 €

2.614.000 €

96.000 €

2.250.000 €

–21%

–14%

–20%

–9%

19%

62%

Anteil TravelManager inUnternehmen2009

Kennziffer Geschäftsreisen Urlaubsreisen

Gesamtausgaben pro Jahr 2009 41,1 Mrd. € 53,1 Mrd. €2008 46,6 Mrd. € 53,3 Mrd. €2007 48,7 Mrd. € 50,9 Mrd. €2006 47,4 Mrd. € 53,9 Mrd. €2005 46,2 Mrd. € 53,3 Mrd. €

Ausgaben pro Person und Tag 2009 142 € 67 €2008 135 € 67 €2007 137 € 65 €2006 148 € 66 €2005 146 € 67 €

Tabelle 2

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8 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

3„Wie hoch waren in Ihrem Unternehmen/Ihrer Organisation die Beträge für die unterschiedlichen Kostenbereiche?“

Gesamtkosten für Geschäftsreisen nach Kostenbereich 2008–2009

Abbildung 5

Flug Bahn Mietwagen Übernachtung Verpflegung Sonstige Kosten

2008Gesamt: 46,6 Milliarden €

9,7 Mrd. €(24%) 4,9 Mrd. €

(12%)

5,5 Mrd. €(13%)

6,7 Mrd. €(16%)

3,4 Mrd. €(8%)

10,9 Mrd. €(27%)

11,5 Mrd. €(24,5%) 5,0 Mrd. €

(11,0%)

5,9 Mrd. €(12,5%)

6,9 Mrd. €(15%)

4,3 Mrd. €(9%)

13,0 Mrd. €(28%)

2009Gesamt: 41,1 Milliarden €

In diesem Jahr wurde vertiefend gefragt, welche Kosten der Bereich „Verpflegung“ beinhaltet. Die meisten Betriebezählen Pauschalen für Verpflegungsmehraufwand dazu (88%). Bewirtungen oder Mahlzeiten der Mitarbeiter imRahmen von Veranstaltungen (Messen, Kongresse, Firmenevents, Meetings, Schulungen, Seminare) nennt jederzweite Befragte. Die Hälfte aller Unternehmen zählt Bewirtungen von Gästen zum Kostenblock „Verpflegung“. Im öffent lichen Sektor fließt dieser Kostenpunkt nur in 12% der Organisationen ein.

Kostenarten, die unter „sonstige Kosten“ fallen 2009

Abbildung 6- Mehrfachantworten möglich -

- Betriebe, in denen in der Reisekostenabrechnung „sonstige Kosten“ erfasst werden -

0% 20% 40% 60% 80% 100%

92%

91%

81%

65%

61%

48%

48%

39%

34%

30%

26%

7%

Parkgebühren

Taxi und ÖPNV

Nutzung Privat-Pkw (Kilometerpauschale)

Teilnehmergebühren (Messen, Tagungen, Seminare)

Kraftstoff

Telefon

Bewirtung (sofern nicht unter „Verpflegung“ erfasst)

Internetnutzung/WLAN

Kreditkarten-Entgelte (z.B. Auslandseinsatz)

Aufmerksamkeiten/Geschenke

Reisebüro-Serviceentgelte

Weitere

„Welche sonstigen Kosten werden inder Reisekostenabrechnung erfasst?“

Neben den Beträgen für Transport,Übernachtung und Verpflegung wer-den in drei von vier Betrieben auch„sonstige Kosten“ in der Reisekosten-abrechnung erfasst. Der Anteil ansonstigen Kosten ist höher als fürMietwagen sowie für Verpflegungund steigt prozentual weiter an. Dochwofür werden diese 5,5 MilliardenEuro ausgegeben? Hinter drei der fünfmeistgenannten Kostenarten verbirgtsich die Pkw-Nutzung: Parken, Nut-zung des Privatfahrzeugs für dienst -liche Zwecke und Tanken. Außerdembeinhaltet dieser Kostenbereich Ausgaben für Telefon, Internet undWLAN. Die im Jahr 2004 heiß disku-tierten Reisebüro-Serviceentgelte imZuge der „Nullprovision“ nennt beidieser Frage nur jeder vierte Befragte.6

6 Vgl. VDR-Geschäftsreiseanalyse 2005, Abschnitt 4.6.2 „Reisebüro-Service entgelte“.

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Entwicklung der Übernachtungen und Umsätze

„Wie hoch war die Anzahl der Übernachtungen7 der Mitarbeiter Ihres Unternehmens/Ihrer Organisation auf Geschäftsreisen?“

VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010 9

4 Ü B E R N A C H T U N G E N

Seit den Expansionsjahren der sogenannten Low-Cost-Airlines Anfang des 21. Jahr-hunderts zeigt sich dieStruktur veränderung auch im Nachfrageverhalten: Als Buchungsklasse herrscht Economy vor, nahezu unab-hängig vom Ziel. Im Fünf -jahresvergleich haben Rei sende die stärksten Abstriche auf Interkonti -nental-Flügen zu spüren bekommen: 62% derLangstrecken-Tickets wurdenin der Economy-Klassegebucht. Lediglich Anbieter so genannter Premium Economy-Klassen konnten die Abwanderung der Flug -reisen in den hinteren Teil der Maschine abmildern.

Im Jahr 2009 nahmen die Übernachtungen deut-scher Betriebe um 5,4% ab. Die Gesamtanzahlsank auf 54,5 Millionen. Dieser Rückgang wurdeim letzten Jahr von den Travel Managern bereitsprognostiziert. Etwa ein Drittel der Unternehmenplante weniger Übernachtungen für das Jahr2009.8 Kürzere Reisen und Tagesgeschäftsreisenohne Übernachtung gewannen an Bedeutung.

Buchungsklassen bei Flugreisen

„In welchen Klassen wurden Flüge für Inland, Europa und Interkontinental gebucht?”

Buchungsklassen Flug Inland, Europa und Interkontinental 2005/2009

Abbildung 7

Economy*

Business Class

First Class

0% 20% 40% 60% 80% 100%

2009

2005Inland

2009

2005

2009

2005

- ohne ÖS -* inklusive sog. Low-Cost-Airlines

95% 5%

89% 11%

91% 9%

85% 15%

1%62% 37%

2%46% 52%

Europa

Inter-kontinental

Abbildung 8

Anzahl der Übernachtungen 2005–2009

60

40

20

20082005 2006 2007

Mio.

41,4

16,2

37,8

13,5

38,0

13,9

0

über 500 Mitarbeitern

10–500 Mitarbeitern

Betriebe mit

Gesamt:57,6

2009

39,9

14,6

Gesamt:54,5Gesamt:

51,3Gesamt:51,9

39,6

16,0

Gesamt:55,6

7 Anzahl Übernachtungen = room nights.8 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2009, Abschnitt 7 „Auswirkungen der Finanzkrise und Ausblick“.

4

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10 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

„Wie verteilt sich die Anzahl von Übernachtungen auf inländische und ausländische Beherbergungsbetriebe?“

4

Anzahl der Übernachtungen Inland/Ausland 2008–2009

Abbildung 9

50

40

30

20

10

0Übernachtungen

im Inland

10–500 Mitarbeitern

Übernachtungenim Ausland

Übernachtungenim Inland

Übernachtungenim Ausland

über 500 Mitarbeitern

28,0

Gesamt:38,4

11,95

Gesamt:16,1

Mio.

4,15

10,4

29,4

Gesamt:39,9

12,0

Gesamt:17,7

5,7

10,5

2008 2009

Betriebe mit

Zwei von drei Übernachtungen deutscher Betriebe fanden im Inland statt. Im Jahr 2009 haben Geschäfts -reisende insgesamt 38,4 Millionen Nächte in inländischen Beherbergungsbetrieben verbracht. Das bedeutetfür die Anbieter im zweiten Jahr in Folge einen Rückgang: 1,5 Millionen Übernachtungen weniger als imVorjahr. Insbesondere der Mittelstand mit bis zu 500 Mitarbeitern fehlte.

Vor allem große Betriebe strichen Auslandsreisen rigoros. Konnte die ausländische Hotellerie 2007 und 2008noch zweistellige Übernachtungszuwächse verbuchen, so wurde dort 2009 etwa jede zehnte Übernachtunggestrichen.

Die Umsätze schrumpften analog zum Übernachtungsvolumen: In der ausländischen Hotellerie wurdenetwa 2,85 Milliarden Euro ausgegeben –18% weniger als im Vorjahr. Im Inland gingen die Umsätze eben-falls drastisch um 1,15 Milliarden Euro zurück (–14%).

Die weltweiten, alle Beherbergungsbetriebe und -kategorien zusammenfassenden Durchschnittskosten proÜbernachtung fielen im Jahr 2009 um 10 Euro auf 121 Euro (–7,9%) und damit auf ein Rekordtief seit derMessung im Rahmen dieser Analyse.9

9 Wenn Angaben sowohl zur Anzahl der Übernachtungen als auch zu den Kosten gemacht werden konnten, fließen diese in die Berechnungsbasis ein. Eine Berechnung auf Basis der Gesamtübernachtungen und -umsätze sowie eine Projektion auf differenzierte durchschnittliche Preise im In- und Ausland ist nicht möglich.

„Welche Umsätze wurden durch Übernachtungen generiert?“

Umsatz 2007 2008 2009

Inland 8,6 Mrd. € 8,0 Mrd. € 6,85 Mrd. €

Ausland 3,1 Mrd. € 3,5 Mrd. € 2,85 Mrd. €

Tabelle 3

Umsätze Übernachtungen durch Geschäfts- undDienstreisende 2007–2009

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VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010 11

Übernachtungskategorien

„Welche Übernachtungskategorien werden in Ihrem Betrieb gebucht?“

Am Muster der Übernachtungskategorien hat sich 2009 wenig geändert. Die geringe Nachfrage bei Hotelzimmernführte zu deutlichen Preisnachlässen. Diese verhinderten, dass Travel Manager aus Kostengründen auf niedrige Kategorien steuerten. Mit drei Millionen weniger Übernachtungen litt besonders die 3-Sterne-Hotellerie. Im Jahr2008 wurde bereits eine deutliche Einsparungstendenz durch mehr Übernachtungen in der 1- und 2-Sterne-Kategoriesichtbar. Buchungen für andere Beherbergungsangebote außerhalb der Hotelkategorien haben sowohl im Inland als auch im Ausland zugenommen.

Dienstreisende aus dem öffentlichen Sektor buchen weiterhin mehrheitlich Kategorien mit bis zu 3 Sternen (76%).Dieser Wert ist im Vergleich zu den Unternehmen besonders hoch, da 94% der Dienstreisen im öffentlichen Sektor im Inland durchgeführt werden.

Die meisten Übernachtungen deutscherGeschäftsreisender finden sowohl im Inland als auch im Ausland in der 3- und 4-Sterne-Hotellerie statt. Im Inland hat esim Sparjahr 2009 eine leichte Verschie -bung weg von 3-Sterne-Häusern hin zuanderen Beherbergungskategorien gege-ben. Im Inland scheint es einfacher zu sein,als Alternative eine Pension oder Privat-zimmer zu buchen.

Im Ausland übernachtete – wie bereits imVorjahr – mehr als jeder zweite Geschäfts-reisende in 4- oder 5-Sterne-Hotels. Auchhier hat die 3-Sterne-Kategorie Anteileverloren. Grund für den Trend „morevalue for less money“ sind prozentualzweistellige Preisnachlässe in der inter -nationalen Hotellerie.

Übernachtungskategorien auf Geschäfts- und Dienstreisen, Inland/Ausland 2009

Abbildung 11

0% 20% 40% 80% 100%60%

11% 4% 3%

8% 2%

30%52%

5% 48%Ausland

Inland

1 und 2 Sterne (Economy)

3 Sterne (Midscale)

4 und 4+ Sterne (Upper Midscale / Upscale)

5 Sterne oder darüber (Upper Upscale)

andere Beherbergungs -kategorien

37%

Übernachtungskategorien auf Geschäfts- und Dienstreisen 2008–2009

Abbildung 10

2008Gesamt: 57,6 Millionen Übernachtungen

19,7 Mio.(34%)

2,9 Mio. (5%)

0,6 Mio. (1%)

29,1 Mio.(51%)

5,3 Mio. (9%)

19,1 Mio.(35%)

2,8 Mio.(5%)

1,45 Mio.(3%)

26,1 Mio.(48%)

5,05 Mio.(9%)

2009Gesamt: 54,5 Millionen Übernachtungen

1 und 2 Sterne (Economy)

3 Sterne (Midscale)

4 und 4+ Sterne (Upper Midscale/Upscale)

5 Sterne oder darüber (Upper Upscale)

andere Beherbergungs kategorien

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12 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

5

29,1 Mio.(52%)

29,1 Mio.(51%)

Z I E L L Ä N D E R

„Welche Länder außerhalb Deutschlands waren 2005 für die Unternehmen die wichtigsten Ziele für Geschäftsreisen? Welche werden es 2010 sein?“

Die USA bleiben die Geschäftsreisedestination Nummer eins deutscher Unternehmen. Der im Jahr 2005 festge-stellte Trend „Go East“ bestätigt sich. China rückt einen Platz nach vorne und im Mittelstand gar auf Platz eins.Auch in der deutschen Außenhandelsstatistik 2009 ist das Land stärker geworden: Die Bedeutung der Einfuhrenaus China ist von Platz vier auf Platz zwei gestiegen. Bei den Ausfuhren war das Land im Jahr 2005 noch nichteinmal unter den wichtigsten Zehn – 2009 bereits auf Platz acht. In der Rangfolge der Handelspartner ist Russlandunverändert auf dem 13. Platz und somit außerhalb dieser Übersicht. Doch die Bedeutung als Ziel für Geschäfts -reisen ist gestiegen. Wie 2006 prognostiziert, liegt ein weiteres Boomland im Osten:10 Indien hat in der Außen -handelsstatistik einen kräftigen Sprung von Platz 36 auf Platz 19 geschafft. Analog dazu entwickelte sich das Land als Geschäftsreiseziel innerhalb von sechs Jahren von Platz 25 auf Platz 13.

Der öffentliche Sektor muss weniger in die Ferne reisen – nur die USA liegen mit Platz vier in den Top Ten. Die Zugehörigkeit zur Europäischen Union bewirkt ein eigenes Reisemuster: An der Spitze der Dienstreise -desti nationen liegen Frankreich, Belgien und Österreich.

10 Vgl. VDR-Geschäftsreiseanalyse 2006, Abschnitt 3.1.2 „Zielregionen und -Länder" sowie 6.1 „Anzahl und Ziele der Geschäftsreisen – was plant die Wirtschaft?“.

- ohne ÖS -Basis: Punktevergabe

Platz l: 3 PunktePlatz ll: 2 PunktePlatz lll: 1 Punkt

„Wichtigste“ Auslandsziele für Geschäftsreisen2005/2010

Tabelle 4

Zielland 2005

USA

Frankreich

China

Vereinigtes Königreich

Italien

Österreich

Schweiz

Spanien

Polen

Niederlande

Zielland 2010

USA

China

Frankreich

Österreich

Schweiz

Vereinigtes Königreich

Italien

Niederlande

Russland

Spanien

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

Zum Vergleich: Außenhandel 2009

Quelle: Statistisches Bundesamt: Fachserie 7 Reihe 1Tabelle 5

Einfuhren

Land Mio. €

Niederlande 58.044,2

China 55.447,5

Frankreich 54.559,5

USA 39.914,8

Italien 39.683,5

Vereinigtes Königreich 33.174,2

Belgien 29.242,3

Österreich 29.083,7

Schweiz 28.071,4

Tschechische Republik 24.908,8

Ausfuhren

Land Mio. €

Frankreich 81.941,1

Niederlande 54.142,2

USA 53.834,6

Vereinigtes Königreich 53.156,2

Italien 51.050,1

Österreich 48.235,0

Belgien 42.155,8

China 36.459,9

Schweiz 35.323,6

Polen 31.626,0

Hinweis: Die Tabelle 4 zeigt die individuelle Bedeutung der Länder für die Geschäftstätigkeit der Unternehmen 2005und 2010. Sie erlaubt jedoch keine Rückschlüsse auf konkrete Reisevolumina in diese Länder oder Ausgaben für diegetätigten Reisen.

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6

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6 G E S C H Ä F T S R E I S E N U N D T R AV E L M A N A G EM E N T

Einsatz von Travel Management

„Wer legt in Ihrem Unternehmen die Reiserichtlinien fest, verhandelt mit Reisebüros und Leistungsträgern, steuert und kontrolliert die Reisekosten?“

Zuständigkeit für die Kernaufgaben des Geschäftsreisemanagements 2004/2010

Abbildung 12

56%

- ohne ÖS -- Mehrfachantworten möglich -

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

66%

27%

30%

16%

26%

12%

14%

14%

13%

12%

13%

9%

10%

9%

8%

2%

3%

20102004

Ausgelagert

Revision/Controlling

Personalreferent

Finanzen/Haushalt

Sonstiger Bereich

Einkauf

Vorstands-/Chefsekretariat /Assistenz

Travel Manager bzw. Geschäfts reise-Manager bzw. Reisestelle

Geschäftsführung

Spätestens im Zuge der Wirtschaftskrise wurde der Geschäftsreisebereich zur Chefsache. Der Einfluss der Geschäfts-führung nimmt im Vergleich zur Situation vor sieben Jahren um zehn Prozentpunkte zu.

Die Zuständigkeit der Chefsekretariate ist stark gestiegen. Ein Grund dafür dürfte das Kompetenzwachstum durchQualifizierungsangebote für KMU sein. In größeren Unternehmen wird öfter auf hauptberufliche Travel Managergesetzt (52%). Im Mittelstand sind es hingegen nur 10%. Um effizient Kosten einzusparen und gleichzeitig die Reisenden im Unternehmen zufrieden zu stellen, benötigt ein Unternehmen jedoch einen Zuständigen mit viel Erfahrung und einer guten Ausbildung. Bedauerlicherweise gibt es für das bedeutende volkswirtschaftliche Kosten-volumen der Geschäftsreisen bislang kein geeignetes und frei zugängliches Ausbildungskonzept, das den Anfor -derungen für das Management der berufsbedingten Mobilität gerecht wird. Ziel einer Bildungsoffensive desVerbands Deutsches Reisemanagement e.V. ist es deshalb unter anderem, dem Berufsbild des Travel Managers durch einen staatlich anerkannten Abschluss noch mehr Profil zu geben.

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Weitere Aufgaben der Travel Manager

14 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

6

Travel Manager sind vermehrt mit operativen Routineaufgaben und allgemeiner Administration beschäftigt. Reisekostenabrechnungen und Verwaltungsaufgaben landen noch viel öfter als im Vorjahr auf ihren Tischen. Ursache dafür könnten Personalkürzungen sein. Für steuerungstechnisch vernachlässigte Bereiche bleibt dann wenigZeit. Hier scheint am falschen Ende gespart – kann eine intelligente Bündelung von allen geschäftsreiserelevantenBereichen doch zu einem ganzheitlichen Mobilitätsmanagement führen. Leicht an Bedeutung gewonnen haben dieBereiche Veranstaltungsmanagement und das geschäftsreisebezogene Versicherungswesen, um die sich jeder drittebeziehungsweise jeder zehnte Travel Manager kümmert.

„Welche weiteren Aufgaben gehören zu Ihrem Tätigkeitsspektrum?“

Weitere Aufgaben der Travel Manager 2009–2010

Abbildung 13

- ohne ÖS -- Mehrfachantworten möglich -

- Travel Manager -

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

46%

61%

34%

45%

26%

29%

21%

20%

12%

13%

8%

6%

10%

6%

20102009

Mobile Kommunikation

Auf Geschäftsreisen bezogene Versicherung

Veranstaltungsmanagement

Allgemeine Verwaltungsaufgaben

Relocation Services (Betreuung von Mitarbeitern bei langfristigem Ortswechsel)

Fuhrparkmanagement(Flottenmanagement, Fleet Management)

Reisekostenabrechnung

Mehrwertsteuer-Senkung: Maßnahmen beim Einkauf

Bis auf Dänemark wendeten 2009 alle Anrainerstaaten Deutschlands ermäßigte Sätze zwischen drei und zehn Prozent auf Beherbergungsleistungen an. Die seit Jahren von der deutschen Hotellerie geforderte Gleichstellung imeuropäischen Wettbewerb wurde im Januar 2010 von der Bundesregierung umgesetzt und die Mehrwertsteuer von19% auf 7% gesenkt.

Bei den Travel Managern fand die Umsetzung keinen Anklang. Statt der Hoffnung auf bessere Preise drohte ein erheblicher Mehraufwand durch niedrigere Vorsteuer-Abzüge, gepaart mit dem Wegfall der steuerfreien Erstattungder Frühstückskosten bei Pauschalabzug von 4,80 Euro bei jeder Übernachtungsbuchung und -abrechnung. Die vordergründigen Probleme im täglichen Umgang mit der gesenkten Steuer wurden am 5. März 2010 durch einSchreiben des Bundesministeriums für Finanzen zur umsatz- und lohnsteuerrechtlichen Behandlung entschärft. Die Vorschläge des VDR und weiterer Wirtschaftsverbände wurden darin berücksichtigt.

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VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010 15

„Welche Maßnahmen planen Sie in Ihrem Unternehmen oder führen Sie bereits beim Einkauf von Übernachtungsleistungen durch?“

Mehrwertsteuer-Senkung: Maßnahmen beim Einkauf von Übernachtungsleistungen 2010

Abbildung 14

- ohne ÖS -- Mehrfachantworten möglich -

- nur Unternehmen, die vorsteuerabzugsberechtigt sind -

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

67%

31%

25%

19%

11%

10%

Preisvergleiche/Suche nach Rabatten/Sonderpreisen/„Best Buy“-Alternativen

Neue Vertragsverhandlungen Nachverhandlungen der Konditionen

Keine Maßnahmen

Zusammenlegung von Geschäftsreisen

Weniger Übernachtungen

Steuerung auf niedrigereBuchungskategorien

Sonstige Maßnahmen 2%

7 E N TW I C K L U N G D E S G E S C H Ä F T S R E I S E V O L UM E N S

Auswirkung der Wirtschaftskrise und Maßnahmen

„Hat die Schwächung des wirtschaftlichen Umfeldes seit 2008 Folgen für das Management von Geschäftsreisen in Ihrem Unternehmen gehabt?“

Die globale Rezession wirkt bis zum Befragungszeitraum (Februar–April 2010) in rund 89.000 Unternehmen inDeutschland auf das Travel Management. Vor allem die Anzahl der Unternehmen, in denen „deutliche Folgen“ zuspüren sind, ist stark gestiegen: von 26.000 auf 43.000 Firmen. Diese gehören hauptsächlich dem Mittelstand mit biszu 500 Mitarbeitern an. In größeren Firmen wurde bereits im zweiten Halbjahr 2008 steuernd eingegriffen.11 Im Jahr2009 haben die Maßnahmen dann ihre volle Wirkung entfaltet (Abbildung 15).

7

11 Vgl. VDR-Geschäftsreiseanalyse 2009, Abschnitt 7 „Auswirkungen der Finanzkrise und Ausblick“.

Bereits vor Einführung der Steuersenkung forderte der VDR von der Hotellerie einen intelligenten Umgang mit dem„gesparten Geld“, entweder durch Verbesserungen im Preis-Leistungsverhältnis – zum Beispiel durch Investitionen indie Hotels und Mitarbeiterqualifikation – oder durch Weitergabe an die Kunden in Form von Brutto-Preissenkungen.Um Nachteile im Einkauf abzuwenden, reagierten drei Viertel der Geschäftsreiseverantwortlichen in den Unterneh-men sofort und leiteten ein entsprechendes Bündel von Maßnahmen ein, von dem sie weiter Gebrauch machen.

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16 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

7

„Welche Maßnahmen sind für Ihr Unternehmen die wichtigsten?“

In acht von zehn Unternehmen, in denen die Schwächung des wirtschaftlichen Umfeldes Folgen für das Managementvon Geschäftsreisen hat, wurde das Reisevolumen reduziert. Alternativen zur Geschäftsreise sind zum Alltag gewor-den. Immer mehr Meetings, Schulungen und Produktpräsentationen finden mittels moderner Kommunikation statt.Der Veranstaltungsbereich hat im zweiten Jahr der Wirtschaftskrise sehr deutlich Federn lassen müssen. Die Hälfteder Unternehmen schränkte ihre Außenauftritte ein.

Folgen der Finanzkrise für das Geschäftsreisemanagement* 2009–2010

Abbildung 15

Ja, deutliche Folgen Nein, eher keine Folgen

Ja, schwache Folgen Nein, überhaupt keine Folgen

0% 20% 40% 60% 80% 100%

2010

2009

- ohne ÖS -* Befragungszeitraum Februar–April 2010 und März–April 2009

14% 18,5% 21,5% 46%

11,5% 18% 18,5% 52%

19% 29% 28% 24%

22% 25% 26% 27%

2010

2009

Wichtigste Maßnahmen, die im Bereich Geschäftsreise seit 2008 ergriffen werden*

Abbildung 16

- ohne ÖS -- Mehrfachantworten möglich -

*Unternehmen, bei denen die Schwächung des wirtschaftlichen Umfeldes Folgen für das Management von Geschäftsreisen hat

0% 20% 40% 60% 80% 100%

81%70%

63%57%

50%33%

46%49%

9%

Reduktion des Reisevolumens

Alternativen zur Geschäftsreisez.B. Video-/Web-/Telefonkonferenzen

Einschränkungen im Veranstaltungsrbereichz.B. Messeauftritte, Kundenveranstaltungen

Verschärfung der Reiserichtlinie

Sonstige 5%

Befragungszeitraum Februar–April 2010

Befragungszeitraum März–April 2009

Unternehmen mit10–500 Mitarbeitern

Unternehmen mitüber 500 Mitarbeitern

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„Werden eingeführte Restriktionen auch bei einem Aufschwung der Wirtschaft beibehalten?“

Beibehaltung der restriktiven Maßnahmen 2010*

Abbildung 17

- ohne ÖS -*Unternehmen, bei denen die Schwächung des wirtschaftlichen Umfeldes Folgen für das Management von Geschäftsreisen hat

Ja

Nein

60%

40%

60% der von der Wirtschafts- und Finanzkrise Betroffenen glauben an die Nachhaltigkeit der restriktiven Maß -nahmen. Bereits die Vorjahresanalyse vermutete, dass „eine erstarkende Nachfrage nicht in allen Bereichen des Geschäftsreisesektors eine zum wirtschaftlichen Aufschwung proportionale und synchrone Wiedererlangung vorheriger Geschäftsausprägung erwirken“12 wird. Die These bewahrheitet sich: Volkswirtschaftlich stehen derart große Herausforderungen an (unter anderem die soziodemographische Entwicklung, der Klimawandel, die Stabilität in Europa), dass ein Ende der Einschränkungen auch auf Unternehmensebene nicht absehbar ist.Wichtig ist eine richtige Kommunikation der verschärften Reisebedingungen „von oben nach unten“ – dannzeigen auch die Arbeitnehmer Verständnis. Dennoch sind geschäftliche Reisen nach wie vor ein wichtiger Baustein in Richtung Unternehmensziele. Sie tragen maßgeblich dazu bei, geschäftliche Beziehungen zu entwickeln, sie zu festigen und indirekt Erlöse zu steigern.

12 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2009, Abschnitt 7 „Auswirkungen der Finanzkrise und Ausblick“.

Travel Manager haben noch rechtzeitig vor dem Abschwung entgegengesteuert: weniger Reisen, Übernachtungen,Flüge, interne Meetings, Kundenveranstaltungen und Messebesuche. Sie rissen das Ruder herum, indem sie nach bes-seren Preisen gesucht sowie Bonusmeilen im Sinne des Unternehmens genutzt haben, ihre Reisenden in niedrigerenKategorien übernachten, in der Economy-Klasse fliegen und mit der Bahn fahren ließen. Wie sieht die nahe Zukunftaus?

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18 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

7Erwartungen für 2011

„Wie wird sich die Anzahl der Reisen Ihres Unternehmens im Jahr 2011 im Vergleich zum Jahr 2010 verändern?“

Befragungszeitpunkt Februar–April 2010:Geschätzte Entwicklung Übernachtungen und Verkehrsmittel 2011

Abbildung 18

sinken gleich bleiben steigen kann ich nicht sagen

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Hotel

Flug

Bahn

Mietwagen

- ohne ÖS -

8%

10%

65% 20% 7%

59% 23% 8%

8%6% 68% 18%

8% 69% 14% 9%

Das Tal scheint durchschritten – die zarten positiven gesamtwirtschaftlichen Signale spiegeln sich deutlich in der ge-schätzten Entwicklung 2011 wider. Im Vergleich zum Vorjahr erwarten etwa doppelt so viele Befragte ein steigendesReisevolumen. Lediglich jede zehnte Firma plant noch weniger Transportleistungen und Übernachtungen.

Die Tatsache, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im Europavergleich sehr gut abschneidet, istauch dem jahrelang erfolgreichen Kostencontrolling zu verdanken. Wie Abbildung 17 zeigt, wird das zu erwartendeVolumenwachstum keinen Preissteigerungs-Automatismus erlauben – die Situation bleibt für viele Travel Managerund Leistungsanbieter hochsensibel.

Aufgrund der weiterhin fragilen wirtschaftlichen Bedingungen werden konventionelle Geschäftsreisen als reine Kostenverursacher in Frage gestellt. Der „Return of Investment“ einer Geschäftsreise oder Firmenveranstaltung wirdhinterfragt. „Intelligente Reisevermeidung“ und der zunehmende Einsatz moderner Kommunikationsmittel bleibenauf der Agenda: Alternative Formen der Substitution haben Hochkonjunktur. Hiervon profitieren die Bereiche Umwelt und Nachhaltigkeit – noch vor dem Aufschwung und der gedanklichen Rückkehr vom Krisenmanagementhin zur Corporate Social Responsibility.

Die hohe Verfügbarkeit digitaler Medien führt auch zu neuen Geschäftsmodellen. Immer kürzer werdende Halbwert-zeiten von Innovationen verändern die Geschäftsreise in ihren Strukturen massiv. Neue Marktteilnehmer entstehenund Kommunikationsstrukturen werden weniger linear. Strategische Partnerschaften und Vernetzungen spielen einedominante Rolle. Kooperieren, Allianzen bilden, kaufen oder gekauft werden sind die Alternativen, zwischen denennur noch schnell nachweisbare Effizienzgewinne entscheiden.

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19VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

DAS FORSCHUNGSTEAM DER VDR -GESCHÄFTSRE I S EANALYSE 2 0 1 0

Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) definiert als Herausgeber unter Einbeziehung seiner Mitgliederdie grundlegende Struktur für diese Analyse und wählt aktuelle Fragestellungen aus. United Research AG übernimmtdie Feldarbeit sowie wissenschaftliche Aufbereitung der Primärdatenerhebung, die von der Firma 3wPhone durch -geführt wird. Seit 2003 arbeitet das VDR-Kernteam Kathrin Wilger und Andrea Bonell mit der Projektleiterin KirsiHyvärinen im Rahmen der fachlichen Analyse, Berichterstattung sowie organisatorischen Betreuung des Studienpro-jektes zusammen.

VERBAND DEUTSCHES R E I S EMANAGEMENT E . V. ( VDR )

Der GeschäftsreiseVerband VDR setzt sich als Interessenvertretung der deutschen Wirtschaft zum Thema Geschäfts -reisemanagement ein für effiziente, wirtschaftliche, sichere, ungehinderte, weltweite Reisemöglichkeiten für Unter-nehmen. Er vertritt mit seinen über 500 Mitgliedsunternehmen einen Gesamtumsatz im Geschäfts reisebereich vonjährlich mehr als zehn Milliarden Euro.

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20 VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010

METHOD IK

Wie in den Vorjahren bilden die Grundgesamtheit der Untersuchung alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland –auch diejenigen mit Aktivitäten im Ausland – sowie Organisationen des öffentlichen Sektors ab zehn Mitarbeitern.Anhand dieser Merkmale erfolgt eine gleich verteilte Quotierung in den vier Branchen Verarbeitendes Gewerbe/Bau, Dienstleistung, Handel sowie öffentlicher Sektor (ÖS) unter gleichgewichtiger Berücksichtigung von vier Betriebsgrößenklassen. Die Ergebnisse aus den Unternehmen und dem öffentlichen Sektor werden aufgrund branchenbedingter Unterschiede meistens getrennt dargestellt. Die entsprechende Datenbasis wird an den jeweiligen Stellen deutlich gemacht:

u Bei „Unternehmen”/„Firmen“ ist der öffentliche Sektor ausgeklammert (- ohne ÖS -).

u Mit „Betrieben“ sind sowohl Unternehmen als auch Organisationen des öffentlichen Sektors gemeint.

Aus der oben genannten Grundgesamtheit wurde eine Zufallsstichprobe gezogen. Zwischen Februar und April2010 wurden 800 computergestützte Telefoninterviews mit Personen geführt, die für das Management von Geschäftsreisen zuständig sind beziehungsweise organisatorisch befugt sind, die gesuchten Daten zur Ver fügungzu stellen.

Somit spiegeln Antworten auf qualitative Fragen die zum Zeitpunkt der Befragung aktuelle Situation wider, alleanderen basieren auf den Zahlen des Jahres 2009. Sämtliche Hochrechnungen ohne Verweis auf Sekundärquellenbeziehen sich auf eine Sonderauswertung aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (siehe Tabelle 6, Seite 21).

Folgende Betriebsgrößen sind für diese Untersuchung beibehalten worden:

u Betriebe mit 10–250 Mitarbeitern

u Betriebe mit 251–500 Mitarbeitern

u Betriebe mit 501–1500 Mitarbeitern

u Betriebe mit über 1500 Mitarbeitern

Aufgabenbereich der Interviewpartner 2010

Abbildung 19 - Mehrfachantworten möglich -

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

32%

27%

18%

16%

13%

13%

8%

4%

Travel Management

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VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010, Copyright © Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) 2010 21

Zahl der Betriebe und ihrer Beschäftigten nach Betriebsgrößenklassen und Wirtschaftsabschnitten (angepasster Wirtschaftszweig WZ03) in Deutschland

Quelle: Eigene Berechnung, in Anlehnung an Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Datenzentrum, Nürnberg, Berechnung anhand der WZ08 (2008 und2009) und der WZ03 (2008)

Betriebsgrößenklassen (Betriebe mit ....... Beschäftigten)

- Stand: 2009 -- ohne Betriebe mit 1–9 Beschäftigten -

Betriebe Betriebe Betriebe Betriebe Betriebe

10–250 251–500 501–1500 über 1500 Gesamt

385.286Summe 13.722.784 2.791.160 3.116.512 3.036.340 22.666.7968.110 3.973 1.069 398.438

Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte

Tabelle 6

Abbildung 20

0%

20%

40%

60%

80%

100%

23%

22%

21,5%

18%

5%3%

3%

Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistung

Handel/Installation und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern

Verarbeitendes Gewerbe

Öffentliche Verwaltung/ Verteidigung/Sozialversicherung

Gesundheits-, Veterinär-, Sozialwesen

Kredit- und Versicherungsgewerbe

Baugewerbe

Gastgewerbe

Verkehr/Nachrichtenübermittlung (1%)

Erziehung und Unterricht (1%)

Grundstücks-Wohnungswesen/Vermietung (0,5%)

2%

Branchenzugehörigkeit der Interviewpartner 2010

Hinweis: Die auf EU-Ebene beschlossene Revision der „Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäi-schen Gemeinschaft” (NACE) resultiert in einer Neugliederung der bisher verwendeten Wirtschaftszweige 03 (WZ03)in die Wirtschaftszweige 08 (WZ08). Ab dem Berichtsjahr 2009 sind keine Kennzahlen für die bisher verwendete Klassifikation WZ03 verfügbar. Da WZ08 und WZ03 nicht deckungsgleich sind, ergeben sich hinsichtlich der Anzahlder erfassten Betriebe systematische Unterschiede. Die bisherigen Hochrechnungen der VDR-Geschäftsreiseanalyse basieren auf den in dem WZ03 erfassten Betrieben, so dass ein direkter Vergleich mit den im WZ08 erfassten Betrie-ben unzulässig ist. Die Hochrechnungen für das Jahr 2009 basieren daher auf den zuletzt im Berichtsjahr 2008 imWZ03 erfassten Unternehmenszahlen. Veränderungen hinsichtlich der Anzahl der Unternehmen für den Zeitraumvon 2008 bis 2009 wurden dabei in Rücksprache mit dem Service-Haus Statistik der Bundesagentur für Arbeit insofernberücksichtigt, als die im WZ08 für diesen Zeitraum berichteten Veränderungen für die vergleichbaren Branchen aufden WZ03 übertragen wurden.

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IMPRESSUM

Diese Studie in Deutsch und Englisch (Ausgaben 2007–2010) sowie deutsch- und englischsprachige Manage-ment Summaries der Jahre 2003–2006 sind kostenfreiverfügbar unter www.geschaeftsreiseanalyse.de

Der Inhalt dieses Dokuments unterliegt dem Urheber-recht. Veränderungen, Kürzungen, Erweiterungen und Ergänzungen, jede Veröffentlichung oder Über setzung, gewerbliche Nutzung oder Nutzung zuSchulungszwecken durch Dritte bedarf der vorherigenschriftlichen Einwilligung durch den VDR. Jede Verviel-fältigung ist nur zum persönlichen Gebrauch gestattetund nur unter der Bedingung, dass dieser Urheber -rechtsvermerk beim Vervielfältigen auf dem Dokumentselbst erhalten bleibt.

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Soweit in den Texten nur die männliche Formgebraucht wird, geschieht dies aus Vereinfachungs-gründen. Weibliche und männliche Form sind damitgleichermaßen gemeint.

HerausgeberVerband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)Darmstädter Landstraße 12560598 Frankfurt am MainTel. 069 69 52 29 0Fax 069 69 52 29 [email protected] www.vdr-service.dewww.geschaeftsreiseanalyse.de

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