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AUGUST 2015 Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber Foto: © ZF TRW TRW JETZT ZF TRW Neue Eigentümer in Koblenz das magazin

vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

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AUGUST 2015Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

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Neue Eigentümer in Koblenz

das magazin

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2 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015inhalt & editorial

vem.das magazin /// inhalt

info & wissen

studie

aus den betrieben

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DIE PARALLELWELT DER JUNGEN GENERATION ................ 10

Gastbeitrag von Felix Beilharz

DIGITALISIERUNG FÜR UNTERNEHMEN KEIN KINDERSPIEL ................................ 13

Bestehende Geschäftsmodelle in zehn Jahren nicht mehr tragfähig

TEAMARBEIT MIT TÜCKEN .............................................34

Gefahren für erfolgreiche Teamarbeit

PEST ODER CHOLERA? ..................................................38

Ein Plädoyer für eine ständige betriebliche Einigungsstelle

WHISTLEBLOWER .........................................................40

Helden oder Denunzianten?

DAS SPORNT DIE DEUTSCHEN AN ................................... 36

Studie zur Arbeitsmotivation 2015

aus dem verband

BILDUNGSZENTRUM DES vem.die arbeitgeber FEIERLICH ERÖFFNET ...................................................04

Exakt fünfzehn Monate nach der Grundsteinlegung wurde das neue Bildungszentrum an seine Nutzer übergeben.

TRW JETZT ZF TRW ....................................................... 14

Neue Eigentümer in Koblenz

EIN SPIEL VON LICHT UND FARBEN ................................ 18

Prinz Optics stattet One World Trade Center aus

EIN WERK MIT TRADITION ............................................ 22

Seit 50 Jahren werden in Rheinböllen Bremsen für die Automobilindustrie produziert

HEAVY METAL BEI BOMAG ............................................. 26

Tag der Ausbildung fand mit 100 Schülerinnen und Schülern statt

INNOVATIONSPREIS FÜR KHS ........................................ 30

Dortmunder Unternehmensgruppe mit Werken in Bad Kreuznach und Worms erhält Top 100 Auszeichnung

UMSTRUKTURIERUNG TRÄGT FRÜCHTE ........................... 32

Precision Engineering ergänzt als dritter Bereich das Geschäftsfeld von Schneider-Kreuznach

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editorial .................................................................................... 03

impressum ................................................................................ 03

veranstaltungskalender ........................................................... 43

mit spitzer feder ....................................................................... 44

buchtipps .................................................................................. 44

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3Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

vem.das magazin /// editorial

I M P R E S S U M

Die nächste Ausgabe unseres Maga zins erscheint: Oktober 2015

je mehr wir heute unsere Zukunft aktiv mitgestalten, umso mehr können wir sie voraus-sagen. Wer heute in Aus- und Weiterbildung investiert, leistet etwas Wirksames gegen künftigen Fachkräftemangel.

Wissen und Know-how sind das wichtigste Kapital Deutschlands. Doch die Startbedin-gungen in die Zukunft sind für Jugendliche sehr unterschiedlich. In unserem neuen Bildungszentrum geht es deshalb eben nicht nur um die Vermittlung von Fertigkeiten, sondern auch um Bildung und Erziehung, um Beratung und Integration, um Vernetzung und Vermittlung.

Im frisch eingeweihten Bildungszentrum (siehe Bericht auf den Seiten 4 bis 9) geben unsere Bildungseinrichtungen ihr Bestes für die Fachkräfte von morgen. Die vem.die  ilw gGmbH und das Bildungswerk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft gGmbH (bwrw) haben damit begonnen, das neue Haus mit Leben zu füllen. Von diesem Bildungszentrum werden ab sofort wichtige Impulse für unsere Mitglieder und die ge-samte regionale Wirtschaft ausgehen.

Angesichts der Arbeitskosten in Deutschland (siehe Bericht auf Seite 42) wird deut-lich, wie wichtig Aus- und Weiterbildung und die Fachkräftesicherung für den Standort Deutschland sind.

Trotz hoher Arbeitskosten am Standort Deutschland sind immer noch viele unserer Mitglieder im Weltmaßstab erfolgreiche Unternehmen, z. B. PRINZ OPTICS aus Strom-berg (Bericht ab Seite 18), Continental Teves aus Rheinböllen (Seite 22), Jos. Schneider Optische Werke aus Bad Kreuznach (Seite 32), BOMAG aus Boppard (Seite 26), KHS aus Bad Kreuznach und Worms (Seite 30) und ZF TRW aus Koblenz (Seite 14).

Wir arbeiten mit unseren Firmen daran, dass diese auch in Zukunft erfolgreich bleiben.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihr Thorsten Bröcker

Hauptgeschäftsführer des vem.die arbeitgeber

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LIEBE LESERINNEN UND LESER,

© 2015 vem.die arbeitgeber e.V. Alle Rechte vorbehalten

Herausgeber: vem.die arbeitgeber e.V.

Postanschrift: Postfach 30 08 03 56029 Koblenz

Hausanschrift: Ferdinand-Sauerbruch-Straße 9 56073 Koblenz

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Facebook: facebook.com/vem.diearbeitgeber

Twitter: twitter.com/vemdiearbeitgeb

Verantwortlicher Redakteur: Dipl. oec. Siegbert Pinger

Redaktion: Karin Breidbach

Layout & Gestaltung: Werbeagentur zweipunktnull GmbH Jean-Monnet-Straße 5 54343 Föhren www.zweipunktnull.de

Der Bezugspreis ist im Mitglieds-beitrag enthalten. Gezeichnete Beiträge stimmen nicht immer mit der Meinung der Redaktion überein. Nachdruck unter Zusendung von Belegexemplaren gestattet. Leserzuschriften sind willkommen, gekürzte Veröffentlichungen vorbehalten. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Diese Zeitschrift wird auf umweltfreund lichem, chlorfreiem Papier gedruckt.

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5Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

BILDUNGSZENTRUM DES vem.die arbeitgeber FEIERLICH ERÖFFNET

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6 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015aus dem verband

Es verfügt über Schulungsräume und Büros in drei Geschossen. Der Vorstandsvorsit-zende des vem.die arbeitgeber, Gerhard Eder, betonte vor rund 300 Gästen: „Wir haben dieses Bildungszentrum zum Wohle der aus-bildenden Betriebe, der Auszubildenden und der Gesellschaft vollständig selbst finanziert. Ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand. Dafür hat der vem.die arbeitgeber rund acht Mio. Euro in die Hand genommen.“

Das neue Bildungszentrum des Arbeit-geberverbandes vem.die arbeitgeber

in Koblenz ist am 9. Juli 2015 feierlich eröffnet worden. Exakt fünfzehn Monate nach der Grundsteinlegung am 9. April 2014 konnte der vem.die arbeitgeber – wie geplant – rechtzeitig genug vor Be-ginn des neuen Schuljahres am 7. Sep-tember das neue Bildungszentrum an seine Nutzer übergeben.

Das Haus liegt verkehrsgünstig zwischen der Bundesstraße 9 und dem Koblenzer Ortsteil Bubenheim in der Straße „In den Weniken“. Das Grundstück misst ca 7.600 m². Das Bildungszentrum hat eine Bruttogeschossfläche von rund 4.500 m² und eine Hallenfläche von über 1.200 m².

Schlüsselübergabe an die Nutzer des Gebäudes – vertreten durch ihre Leiter Dr. Peter Marx (1. v.r.) und Marian Künzel (1. v.l.) – durch Gerhard Eder, Vorstandsvorsitzender des vem.die arbeitgeber (3. v.r.), Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer des vem.die arbeitgeber (2. v.l.) und Architekt Dieter Hof vom Koblenzer Architekturbüro Naujack Rind Hof GmbH (2. v.r.)

Tristan Dold, Auszubildender zum Werkzeugmechaniker bei der Koblenzer Werkzeugbau

GmbH und Ausbilder Holger Klamp an einem professionellen Hydraulik-Schulungsplatz.

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7Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

Eder war sichtbar stolz darauf, dass der Bau sowohl innerhalb des vorgesehenen Zeit-plans als auch innerhalb des geplanten Kostenrahmens blieb – „anders als beim Ber-liner Flughafen oder der Elbphilharmonie“, wie er anmerkte. Das Bildungszentrum ist vollständig an die beiden Tochtergesellschaften des Arbeitgeberverbandes vermietet, die vem.die ilw gGmbH (die frühere Industrielehrwerkstatt Koblenz) und das Bildungs-werk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft gGmbH. Das jetzige Gebäude der vem.die ilw gGmbH in Maria Trost in Koblenz war angesichts des Wachstums bei der Ausbildung viel zu klein geworden und hätte nach etwas mehr als 40 Jahren bisheriger Standzeit grundsaniert werden müssen. Das Bildungswerk der rheinland-rheinhes-sischen Wirtschaft gGmbH war bisher auf verschiedene Standorte in Koblenz verteilt. Erstmals in der noch jungen Geschichte des Bildungsträgers können nun alle zentralen Funktionen von einem Standort aus gemanagt werden.

Die vem.die ilw gGmbH hat bereits damit begonnen, im Bildungszentrum ihre über-betriebliche Ausbildungsstätte für die industriellen Berufe der Fachgebiete Mechanik, Mechatroniker und der Elektro- sowie Kunststofftechnik zu betreiben. In ihr absolvieren die Auszubildenden ihre jeweils einjährige Grundausbildung. Ergänzend werden ihnen in den folgenden Ausbildungsjahren berufsspezifische Fachkenntnisse in Spezial kursen, wie z. B. der Steuerungstechnik, vermittelt. Rund 80 Unternehmen aus der Mittelrhein-region lassen in der vem.die ilw ausbilden. Teilweise sind bis zu 150 Auszubildende gleichzeitig in den Räumen der vem.die ilw anwesend.

Mechanische Bearbeitung mit strukturierter, abwechslungsreicher Ausbildung an spezifischen Lernträgern macht auch Florian Stein Spaß. Er ist Zerspanungsmechaniker im ersten Ausbildungsjahr,

angestellt bei der Mittelrheinischen Metallgießerei H. Beyer GmbH & Co. KG

Klaus Glasmacher, Geschäftsführer und Direktor Tec-Center der ZF TRW in Koblenz (rechts) im Gespräch mit Dr. Peter Marx von der vem.die ilw gGmbH.

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Unser Fotograf Herbert Piel hat viele Momente in Bildern festgehalten.

Unter http://1drv.ms/1SiJTpF können Sie diese Bilder anschauen und herunterladen.

Die Bilder dürfen anderweitig publiziert werden, sofern sie mit folgenden Worten gekennzeichnet sind:

Foto: vem.die arbeitgeber/Herbert Piel

vem.das magazin /// info

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9Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

An insgesamt sieben Standorten im nördlichen Rheinland-Pfalz ermöglicht das Bildungswerk, zusammen mit den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern, jungen Menschen einen erfolgreichen Einstieg in ihr Berufsleben, qualifiziert und berät Beschäftigte, Rehabilitanten und Arbeitslose und vermittelt sie in den Arbeitsmarkt. Schwerpunkte der mehr als 30 Mitarbeiter des Bildungswerks liegen in der Berufseinstiegsbegleitung und Berufsausbildung von benachteiligten jungen Menschen. Dazu kommen die Qualifizierung und Wiedereingliederung von erwachsenen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt.

Gerhard Eder wies darauf hin, dass beide Einrichtungen nicht nur den Mitgliedsun-ternehmen des vem.die arbeitgeber zur Verfügung stehen, sondern allen Unter-nehmen in der Region Mittelrhein. Ge-plant wurde die Einrichtung vom Archi-tekten Dieter Hof und seinem Team vom Architekturbüro Naujack Rind Hof GmbH aus Koblenz. Gerhard Eder dankte Dieter Hof und seinem Team für ihre Leistungen. Eder: „Sie haben nicht nur geplant, son-dern Sie haben vor allem begleitet, ge-führt und überwacht. Lieber Herr Hof, Ihnen und Ihrem Team unser aller herz-licher Dank.“

In seinen Dank schloss Gerhard Eder die bauausführenden Firmen (alle aus der Region), vem.die arbeitgeber-Haupt-geschäftsführer Thorsten Bröcker und dessen Assistentin Ellen Nieskes mit ein. Er dankte auch den Lehrenden und Lernenden der vem.die ilw und des Bil-dungswerks für die reibungslose Pla-nung und Realisierung des frühzeitigen Umzugs. Gerhard Eder zur Begrün-dung des Bildungsengagements des vem.die arbeitgeber: „Wenn Deutsch-land weiterhin ökonomisch und sozial erfolgreich sein will, dann muss dieses Land seine Chancen effektiv nutzen. Jede Chance aber beginnt mit Bildung. Bildung ist also Deutschlands Wechsel auf die Zu-kunft. Und wir vom vem.die arbeitgeber haben diesen Wechsel gezeichnet.“

Staatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel vom rheinland-pfälzischen Bildungsmi-nisterium überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Landesregierung. Er danke dem vem.die arbeitgeber für sein herausragendes Bildungsengage-ment. Architekt Dieter Hof und Gerhard Eder übergaben zum Abschluss sym-bolisch einen von den Auszubildenden der vem.die ilw gefertigten überdimen-sionierten Schlüssel an Dr. Peter Marx, Leiter der vem.die ilw, und Marian Künzel, Leiter des Bildungswerks.

Stolz auf das neue Bildungszentrum sind auch die Vorstände des vem.die arbeitgeber: Hier zu sehen (v.l.n.r.): Günter Fischer (Geschäftsführer der Integral Accumulator GmbH & Co. KG

in Remagen), Edgar Eiser (Siemens AG, Leiter der Niederlassung Koblenz) und Karl Ernst Friedrich (Vorstand der ThyssenKrupp Rasselstein GmbH.

Besonderes leistete Jannik Seidel, Zerspanungsmechaniker im ersten Ausbildungsjahr der Kennametal Stellite GmbH. Er erläutert hier dem Bildunsgstaatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel

ein bereits im ersten Ausbildungsjahr von ihm in der vem.die ilw gGmbH selbst erdachtes, konstruiertes und hergestelltes Motormodell als individueller Lernträger.

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DER JUNGEN GENERATION

10 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015info & wissen

Gronkh ist ein „Let’s Player“. Das heißt, er spielt Computer-spiele, kommentiert sein Tun einigermaßen unterhaltsam, nimmt das Ganze auf und stellt die Aufzeichnung ins Netz – um das Prinzip mal für ältere Generationen verständlich zu beschreiben. Bereits da sehe ich bei einigen Zuhörern im Vortragsauditorium verwundertes Lachen: Wer soll sich so was denn anschauen? Wenn ich dann erkläre, dass die Videos meist 20 Minuten, teil-weise aber auch bis zu einer Stunde dauern, winken die meisten abfällig ab. So was guckt sich doch kein Mensch an. Ein paar ein-same Teenager vielleicht, die keine Freundin finden oder in der Schule gemobbt werden…

Dann werfen wir einen Blick auf die Zugriffszahlen des Gronkh-Channels. Vorher lohnt es sich, ein paar Markenchannels zum Vergleich heranzuziehen. Hugo Boss kann auf sieben Milli-onen Aufrufe stolz sein, Procter & Gamble hat immerhin fast 50 Milli onen Klicks erreicht. Nike (weltweit) kann sogar 500 Millionen Aufrufe vorweisen. Dahinter stecken jahrzehntelange Unternehmens historien, Milliardenbudgets für das Marketing und weltbekannte Top-Marken.

Tja, und der Gronkh? Ein deutscher Online-Promi, ganz ohne Werbebudget, ohne Brand Strategy Handbook und ohne CXO-Führungsstab, hat zum Zeitpunkt, zu dem ich das hier schreibe, die 1,14 Milliarden Aufrufe geknackt. Über eine Milliarde Views!!! Und wir sprechen, wie gesagt, nicht von 10-Sekündern, die sich jemand gezwungenermaßen und wenig aufmerksam in einer TV-Werbepause anschaut, sofern er nicht gerade aufs Klo oder zum Kühlschrank gegangen ist, sondern von Episoden von der Länge einer durchschnittlichen TV-Serie. Nur mal so zum

Das Gute ist: Ich bin damit nicht alleine. Bei Vorträgen frage ich gerne mal ins Publikum, ob der „Gronkh“ bekannt sei. Ist er in der Regel nicht. Von 100 Zuhörern heben im Schnitt fünf die Hand, manchmal auch weniger. Der Gronkh geht an unserer Le-benswirklichkeit ganz einfach vorbei.

Und trotzdem ist er extrem relevant. Zwar nicht für uns, wohl aber für die Zukunft. Der Gronkh steht für mich als Sinnbild einer Parallelgesellschaft, die sich in der jüngeren Generation entwi-ckelt hat oder noch entwickelt. Und der kaum ein Unternehmen die nötige Beachtung schenkt.

I rgendwann in den letzten Jahren muss es passiert sein – ich

bin alt geworden. Gemerkt habe ich das nicht, zumindest nicht

sofort. Aber die Anzeichen häufen sich, es lässt sich einfach nicht

mehr leugnen. Eigentlich dachte ich, ich hätte noch ein paar Jahre,

aber das war wohl ein Irrtum. Besonders deutlich wird das, wenn ich

mein Medien-Nutzungsverhalten und das der jüngeren Generation

(zu der ich mich irgendwie bis vor Kurzem selbst noch gezählt habe)

beobachte.

VON FELIX BEILHARZ

DIE PARALLELWELT

GRONKH?

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11Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

FELIX BEILHARZ Felix Beilharz ist „einer der führenden Berater für Online-Marketing“ (RTL) und „einer der bekanntesten Experten für Social Media Marketing“ (Rhein Main Presse). Er ist Autor von zehn Büchern und Buchbeiträgen und unterrichtet an drei Hochschulen. Seine Vorträge und Semi-nare begeistern Teilnehmer und Zuhörer europaweit.

www.felixbeilharz.deFoto: © Privat

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WETTEN, DASS…?: 9 MILLIONEN ZUSCHAUER

12 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015

GRONKH: 1,4 MILLARDEN VIEWS!

WEBLINKS:

WWW.YOUTUBE.COM /USER/GRONKH

WWW.YOUTUBE.COM /USER/BIBISBEAUTYPALACE

WWW.YOUTUBE.COM /USER/DNERMC

Vergleich: Die letzte „Wetten dass?“-Folge im deutschen Fern-sehen, eine der bekanntesten und traditionsreichsten Shows überhaupt, hatte etwas über neun Millionen Zuschauer.

Kaum einer der Gronkh-Zuschauer dürfte über 35 sein, die meisten wohl unter 25. Viele wahrscheinlich noch deutlich jünger. „Für uns nicht relevant, nicht unsere Zielgruppe“, höre ich Sie jetzt förmlich denken. Und das mag durchaus sein.

Aber diese Art der Inhalte prägt das Mediennutzungsverhalten der nächsten Generation. Wer mit Gronkh, Bibi, Dner und Co. (siehe Weblinks) aufgewachsen ist, lässt sich weder von einem TV-Moderator erklären, wie die Welt funktioniert, noch glaubt er den Werbebotschaften einer Marketingabteilung. Vor allem aber lässt er sich nicht mehr vorschreiben, wann er welche Informati-onen wie und wo zu konsumieren hat.

1,14 Milliarden Aufrufe und Sie haben wahrscheinlich noch nie von Gronkh gehört. Wenn doch, sind Sie übrigens entweder unter 25, haben Kinder im jugendlichen Alter oder arbeiten in der Online-/Marketingbranche. Fragen Sie doch mal in Ihrem Bekanntenkreis herum… Eine andere Lebenswirklichkeit, eine Parallelgesellschaft eben.

Gronkh erklärt den Teenies, welche Spiele gekauft werden müssen; was lustig ist, definieren YTITTY (690 Mio. Views) und ApeCrime (450 Mio. Views), was schick und modern ist, können wir uns bei DagiBee (266 Mio. Views) und BibisBeautyPalace (337 Mio. Views) ansehen. Fernsehen? Was war das noch mal?

Und das hört mit den YouTubern nicht auf. Beobachten Sie mal junge Menschen und ihr Smartphone. Die Zeiten, als man das Handy ans Ohr hielt zum Telefonieren, sind auch schon länger vorbei. Heute wird das Handy horizontal vor’s Gesicht gehalten. Wenn Sie sich fragen, was das soll – in der Regel dürfte die Person gerade WhatsApp-Sprachnachrichten ins Smartphone

sprechen. Und da ihre Freunde das Gleiche tun, ergibt sich eben ein regelrechter „Sprach-Chat“. Tippen? Old School.

In Asien sind Sprachnachrichten per WeChat, Line und co. schon längst Alltag.

Unternehmen, Führungsetagen, Marketingabtei-lungen und Personalverantwortliche tun gut daran, sich dieses Kommunikationsverhalten genau anzusehen. Nicht, weil alle unbedingt auf den Markt der Jugendli-chen drängen müssen, sondern weil Jugendliche älter werden, ihr Mediennutzungsverhalten, ihre Gewohn-heiten, ihre Erwartungen aber mitnehmen. Und das hat mit der Lebenswirklichkeit von (uns) anzugtragenden,

DVD-schauenden, CD-hörenden, „erfahrenen“ Marketingmenschen oft einfach

nichts mehr zu tun.

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Screenshots: © Gronkh/DnerMC/BibisBeautyPalace

info & wissen

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13Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

„Strategisches Management erlebt eine starke Renaissance“, so Werner Hoffmann, Vorstand des Instituts für Strategisches Management (http://wu.ac.at/ism), gegenüber der Agentur pressetext. Anlässlich des Wiener Strategieforums, das am 19. Mai 2015 an der WU Wien stattfand, ist die Studie „Stra-tegic Excellence“ vorgestellt worden. Daran teilgenommen haben CEOs und Strategieleiter der 800 erfolgreichsten Un-ternehmen in Österreich sowie 2.000 der Top-Unternehmen in Deutschland. Der Studie nach sind 77 Prozent davon über-zeugt, dass die Digitalisierung weitreichende Folgen auf ihre Branche haben wird.

GROSSER HANDLUNGSBEDARF

Die Digitalisierung löst immer noch ein hohes Maß an Unsi-cherheit aus. „Sie wird nicht umsonst als vierte industrielle Re-volution bezeichnet“, erläutert Studienautor Martin Unger, Ge-schäftsführender Partner von Contrast Management-Consulting (http://contrast-consulting.com). Trotz der enormen Innovati-onskraft werden bestehende Betriebe dadurch angegriffen und einige mitunter sogar verdrängt. „Hier müssen die heimischen Unternehmen rasch strategisch aufholen und massiv investieren, um international nicht den Anschluss zu verlieren“, ergänzt Unger.

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen geht davon aus, dass das eigene Geschäftsmodell in zehn Jahren nicht mehr tragfähig sein wird. Während Firmen wie Kodak, Nokia und BlackBerry diese Hürde noch nicht überwunden haben, ist es anderen Konzernen wie BMW, LEGO oder insbesondere Axel Springer bereits gelungen, bestehende Geschäftsmodelle aktiv weiterzuentwickeln.

Für 76 Prozent sind Kooperationen beziehungsweise Allianzen hierbei ein vielversprechender Ansatz. Im Gegensatz dazu wird die Finanzierung von Start-ups mit 35 Prozent noch immer als re-lativ unwichtig angesehen. „Hier besteht noch Nachholbedarf“, betont Hoffmann.

OFFENHEIT ZU WENIG GELEBT

Strategieprozesse basieren im Wesentlichen auf zwei Dimensi-onen. Dabei ergänzen sich Systematisierung – festgelegte Rou-tinen und Abläufe, klare Zuständigkeiten sowie fundierte Ana-lysen – und Flexibilität – regelmäßige Anpassung der Prozesse, Fehlerkultur im Unternehmen sowie Experimentieren – glei-chermaßen. Die Wahrscheinlichkeit, zu jener Gruppe der Top-Performer zu gehören, ist doppelt so hoch, wenn der jeweilige Strategieprozess diese beiden Dimensionen aufweist. „Dieses Ergebnis steht im krassen Gegensatz zur vielfach beobachteten Tendenz bei Unternehmen, in unsicheren Zeiten den Detaillie-rungsgrad der Planung zu erhöhen“, sind sich die Studienau-toren einig.

Obwohl 53 Prozent der Unternehmen Offenheit durch Einbe-ziehung externer Gruppen wie Kunden, Lieferanten oder NGOs als wichtig erachten, wird diese nur von 23 Prozent tatsäch-lich im Strategieprozess umgesetzt. Diese Diskrepanz gilt es zu überwinden. Ein weiteres Kriterium, das großen Einfluss auf die Strategiearbeit hat, ist die Diversität der Mitglieder des Manage-ments. „Dabei geht es um verschiedene Erfahrungshintergründe durch Ausbildung, Industrieerfahrung und Internationalität“, schildert Hoffmann. Unternehmen, deren Führungsteam über unterschiedliche kognitive Hintergründe verfügt, sind den Ergeb-nissen zufolge doppelt so oft in der Gruppe der Top-Performer.

DIGITALISIERUNG FÜR UNTERNEHMEN KEIN KINDERSPIEL

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Diese Übernahme sorgte für Aufsehen in der Automo-bilbranche: Seit Mitte Mai diesen Jahres ist an den 15 deutschen Standorten des Zulieferers ZF TRW ein Dop-

pellogo aus dem roten TRW- und dem blauen Logo der ZF Friedrichshafen AG zu sehen – auch in Koblenz. Denn das bis dahin börsennotierte amerikanische Unternehmen TRW Automotive wurde vom deutschen Technologiekonzern über-nommen und als neue Division „Aktive & Passive Sicherheits-technik“ in den ZF-Konzern eingegliedert.

Die beiden Produktportfolios ergänzen sich ideal: ZF ist füh-rend in der Antriebs- und Fahrwerktechnik und ZF TRW ein bedeutender Zulieferer von aktiver und passiver Sicherheits-technik. Dazu zählen Bremssysteme, Lenkungen, Sicherheits-gurte, Airbags, Fahrerassistenzsysteme und Fahrzeugelektronik. Gemeinsam kann der Konzern seine Kompetenz als Systeman-bieter deutlich ausbauen. Die Fahrzeughersteller erhalten ein breites Produktportfolio aus einer Hand, das Lösungen für die

Mobilität der Zukunft bietet. ZF zählt jetzt zu den drei größten Automobilzulieferern weltweit. Im Jahr 2014 haben die beiden damals noch selbständigen Unternehmen mit 134.000 Mitar-beitern einen Umsatz von über 30 Milliarden Euro erzielt. „Im Verbund mit TRW wird ZF noch besser positioniert sein, um von großen Branchentrends zu profitieren, indem es auf die Stärken beider Unternehmen baut, sich weiterhin auf aktuelle und zu-künftige geschäftliche Anforderungen konzentriert und den Übergang mit einem Fokus auf Wertschöpfung gestaltet“, sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende Stefan Sommer.

ZF TRW IN KOBLENZ

Dafür ist auch der Standort von ZF TRW in Koblenz von großer Bedeutung – in vielerlei Hinsicht. Erstens ist er der europäische Hauptsitz für den Geschäftsbereich Bremssysteme von ZF TRW

TRW JETZT ZF TRWNEUE EIGENTÜMER IN KOBLENZ

Die Produktportfolios von ZF und TRW ergänzen sich ideal, um gemeinsam die zukünftigen Megatrends

der Automobilindustrie voranzutreiben.

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und damit das Zugpferd im europä-ischen Bremsengeschäft. Von hier wird die globale Bremsenentwicklung ge-steuert. Zweitens ist hier ein wichtiges Produktions werk für Bremskomponenten angesiedelt. Drittens werden im Elektro-nikbereich Komponenten entwickelt, bei-spielsweise Kamera- und Radarsensoren sowie Steuergeräte – für Fahrerassistenz-systeme und den Mega trend automati-siertes Fahren.

Auf insgesamt rund 132.000 Quadrat-metern arbeiten in zehn Gebäuden über 2.300 Mitarbeiter, fast die Hälfte davon in der Entwicklung. Damit ist ZF TRW der größte private Arbeitgeber in Koblenz. Und der Standort wächst stetig weiter. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden be-reits 100 Stellen in der Entwicklung neu besetzt, weitere 80 sind noch offen. Es werden vor allem qualifizierte Fach- und Führungskräfte gesucht aus den Fach-richtungen Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau sowie aus den sons-tigen Ingenieurswissenschaften. Die Mit-arbeiter, ihre Motivation und Gesundheit stehen bei ZF TRW in Koblenz im Mit-telpunkt. „Wir haben beispielsweise erst kürzlich eine Gesundheitsmesse für den Standort organisiert. Hier konnten die

Beschäftigten an Workshops zum Thema Entspannung und Bewegung teilnehmen, sich von Physiotherapeuten beraten lassen oder sich über die richtige Sitzpo-sition am Büroarbeitsplatz informieren“, erklärt Dirk Tischer, Personalleiter für den Bereich Engineering am Standort Koblenz.

Nachdem die Übernahme von TRW Au-tomotive durch die ZF Friedrichshafen AG komplett vollzogen war, haben sich Ende Mai ZF-Chef Stefan Sommer und der ZF-Nordamerika-Vorstand Dr. Franz Kleiner den Mitarbeitern am Standort Koblenz vorgestellt. Präsentiert wurde die neue Konzernstruktur. Etwa 1.300 Mitarbeiter nahmen an diesen Feierlichkeiten teil.

ENTWICKLUNG VON BREMSSYSTEMEN

ZF TRW entwickelt in Koblenz Brems-systeme, angefangen bei einzelnen Kom-ponenten, wie dem Bremssattel und Bremskraftverstärker, bis hin zu Antiblo-ckiersystemen und der elektronischen Stabilitätskontrolle. Die Entwickler ar-beiten stetig daran, die Bremssysteme

noch sicherer zu gestalten, den Fahr-komfort weiter zu erhöhen, die Produkte leichter auszulegen, um Kraftstoff ein-sparen zu können, und die Zukunftstrends wie Elektrofahrzeuge und das automati-sierte Fahren zu unterstützen.

Eine der erfolgreichsten Entwicklungen aus Koblenz ist die elektrische Park-bremse (EPB), die ZF TRW 2001 welt-weit erstmalig auf den Markt brachte. Vor kurzem wurde die sechzigmillionste EPB produziert, die nicht nur in Koblenz, sondern auch in Nordamerika und China gefertigt wird. Die EPB arbeitet vollelek-trisch, macht den Handbremshebel über-flüssig und schafft somit mehr Platz im In-nenraum, beispielsweise für Ablagefächer oder Bedienelemente. Vor allem sorgt die intelligente Elektronik für mehr Sicherheit und Komfort: In Gang gesetzt wird sie ent-weder per Knopfdruck oder sogar selbst-ständig, sobald der Schlüssel gezogen wird oder der Motor ausgeht. Neben der klassischen Parkfunktion hilft die EPB auch beim Stop-and-Go im Stadtverkehr oder im Stau, so dass sich der Fahrer komplett auf den Verkehr konzentrieren kann. Selbst Anfahren am Berg wird dank Berganfahrhilfe zum Kinderspiel. Denn die EPB löst sich automatisch erst dann,

Dirk Tischer, Personalleiter

für den Bereich Engineering

am Standort Koblenz.

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16 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015

wenn der Motor das Fahrzeug nach vorne zieht. Ein weiterer wichtiger Vor-teil: Dank Integration mit ABS und elek-tronischer Stabilitätskontrolle erhöht das elektrische System die Sicherheit bei Not-bremsungen. Zudem bringt die EPB auch eine deutliche Gewichtsersparnis gegen-über herkömmlichen Bremssystemen – für den Kraftstoffverbrauch ein wichtiger Faktor. Mehr zur EPB auf der nächsten Seite.

ELEKTRONIKENTWICKLUNG UND AUTOMATISIERTES FAHREN

Das dritte Standbein von ZF TRW in Koblenz ist die Entwicklung von Elek-tronikkomponenten für Fahrerassistenz-systeme. Die neuesten Kamera- und Ra-darsensoren werden hier entwickelt, die kontinuierlich Informationen über die Fahrzeugumgebung sammeln und so bei-spielsweise eine Spurhalteassistenz, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung oder automatische Notbremssysteme ermög-lichen. Aktuell arbeitet der Zulieferer an den neuesten Generationen seiner Sen-soren, die einen 360-Grad-Blick um das Fahrzeug herum ermöglichen und den Grundstein für teilautomatisiertes Fahren legen. Denn in der Zukunft soll das Fahr-zeug immer mehr Fahraufgaben eigen-ständig übernehmen.

Eine Schlüsseltechnologie ist dafür das in Koblenz entwickelte zentrale Steuer-gerät. Denn ein wichtiger Grundstein für

das automatisierte Fahren liegt in der Datenverarbeitung. Die stetig wachsende Informationsfülle zur Fahrzeugumgebung muss in Sekundenbruchteilen ausge-wertet werden, damit das Auto aktiv in das Fahrgeschehen eingreifen kann. Dafür braucht es ein leistungsfähiges Steuer-gerät, in dem alle Daten zusammenlaufen und zentral verarbeitet werden. Von hier aus wird die Umgebung rund um das Fahrzeug analysiert, die entsprechenden Entscheidungen getroffen und an Motor, Bremsen und Lenkung weitergegeben.

BREMSEN MADE IN KOBLENZ

In dem Koblenzer Produktionswerk werden Bremskomponenten für den eu-ropäischen Fahrzeugmarkt hergestellt. Zu den Kunden der in Koblenz gefertigten Bauteile zählen die großen Fahrzeugher-steller aus der ganzen Welt.

Die Produktion ist nach höchsten Qua-litätsstandards und im Sinne der „Lean Production“ organisiert. Dafür erhielt das hochmoderne Produktionswerk ver-schiedene Auszeichnungen, wie den „Automotive Lean Production Award 2011“ in der Kategorie „Internationaler Konzern“ und diverse Auszeichnungen von Fahrzeugherstellern. Besonders viel Fingerspitzengefühl ist bei der Fertigung der Schlupfregelsysteme gefragt. Damit die Technologie im Fahrzeug ihre ange-dachte Aufgabe übernehmen kann – also verhindern, dass die Räder durchdrehen,

sowie die automatischen Bremsvorgänge steuern – wird ein Teil der Produktion im Reinraum vorgenommen. Hier wird darauf geachtet, dass keinerlei Staubpar-tikel in die sensiblen Bauteile eindringen können.

HISTORIE

Der Koblenzer Standort kann auf eine über 50-jährige Tradition zurückblicken. 1961 gründete der britische Automobil-zulieferer Girling Bremsen hier ein Inge-nieur- und Verkaufsbüro. Ein Jahr später ging die Produktionsstätte in Betrieb. 1975 brachte das Unternehmen unter dem Namen Lucas Automotive die erste Hochleistungs-Scheibenbremse, genannt „Colette“, auf den Markt. 1999 übernahm TRW Automotive die Firma Lucas Varity.

Jetzt steht die Integration von ZF TRW in den ZF-Konzern an. Der Prozess ist für drei bis fünf Jahre angesetzt und wird in jenen Bereichen beginnen, in denen die Kunden zuerst von gebündelten Ak-tivitäten profitieren. Dies umfasst die Entwicklung neuer Produkte, die Ma-terialwirtschaft, den Vertrieb und den Aftermarket. Gemeinsam wird das Un-ternehmen an den Megatrends der Au-tomobilindustrie arbeiten: zusätzliche Sicherheit, automatisierte Fahrzeuge und Senkung des Kraftstoff- und Energiever-brauchs.

Seit Mai ergänzt das Logo der ZF Friedrichhafen AG

das rote TRW-Logo über dem Haupteingang am Standort Koblenz.Die Fertigung der Schlupfregelsysteme im Reinraum.

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17Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

ZF TRW hat gerade die 60millionste elektrische Park-bremse (EPB) seit ihrer Markteinführung im Jahre 2001

produziert. Sie wurde im globalen Technologiezentrum des Zulieferers in Koblenz entwickelt und wird inzwischen auch in Nordamerika und China gefertigt. Die EPB von ZF TRW ist ein „Motor-on-Caliper“-System, bei dem der Parkbremssteller direkt auf dem Bremssattel montiert wird.

„Die Produktion unserer 60millionsten EPB ist ein wichtiger Meilenstein für ZF TRW und unterstreicht den Erfolg unseres bewährten EPB-Produktportfolios in seiner fünften Generation. Wir haben 2001 als erster Anbieter die Technologie auf den Markt gebracht und unsere EPB erstmalig bei Lancia, Audi und VW eingeführt. Seitdem wird unsere EPB auch in Plattformen von Renault, Nissan und Daimler eingesetzt und ist kürzlich bei den BMW-Modellen X4 und i8, dem Jeep Renegade, dem Fiat 500X, dem Ford F150, dem Honda Accord, dem Nissan Qashqai, dem Range Rover Evoque und weiteren Herstellern in Serie ge-gangen“, sagte Manfred Meyer, Vice President Braking Enginee-ring bei ZF TRW. „Mit unserer umfangreichen Serienerfahrung sind wir ideal aufgestellt, um die Technologie weiterzuentwickeln und neue Vorgaben an Sicherheit, Funktionalität und Kosten zu erfüllen – ZF TRW arbeitet aktuell an einigen spannenden Wei-terentwicklungsprojekten der EPB.“

Die elektrische Parkbremse ist Bestandteil des Technologie-konzepts von ZF TRW, die Bremssysteme stetig leistungsfähiger, sicherer und komfortabler zu gestalten. Über die klassische Park-bremsfunktion hinaus ist die EPB ein voll integrierter Bestandteil des Fahrzeugbremssystems. Sie beinhaltet Features wie die dy-namische Abbremsung und die Bremsbelag-Verschleißanzeige.

Auch reduziert sich mit der EPB die Anzahl der im Fahrzeug verbauten mechanischen Komponenten. Das System erhöht die Sicherheit bei Notbremsungen durch eine Antiblockierfunktion über alle vier Räder im Vergleich zu einer herkömmlichen Hand-bremse, die lediglich über die Hinterachse eine Notbremsung einleitet.

„Da die EPB elektronisch und nicht mechanisch gesteuert wird, kann sie mit einer Vielzahl von Fahrzeugsystemen und Sensoren kombiniert werden. Beispielsweise könnte unsere EPB mit dem Videosignal einer Rückfahrkamera integriert werden, die in den USA gemäß der überarbeiteten Vorschrift FMVSS 111 zur Stan-dardausstattung werden soll. So könnte das EPB-System das Fahrzeug automatisch abbremsen, wenn eine potentielle Gefahr erkannt wird“, erklärte Manfred Meyer.

Die EPB bietet zum einen Funktionalitäten in Verbindung mit einer konventionellen hydraulischen Betriebsbremse und zum anderen die Funktion einer elektrischen Bremse für Park- und Notbremssituationen. Das EPB-System vereinfacht die Gestal-tung von Fahrzeuginnenräumen, denn anstatt des herkömm-lichen Handbremshebels und des Seils kommen nur ein Betä-tigungsschalter und elektrische Leitungen zum Einsatz. Dies ermöglicht den Automobilherstellern, zunehmend mehr Stan-dard- und Sonderausstattungen im Fahrzeug unterbringen zu können. ZF TRW hat verschiedene EPB-Lösungen im Portfolio, darunter die Standard-EPB, eine integrierte elektrische Park-bremse (EPBi) – die kombiniert mit der elektronischen Stabili-tätskontrolle kein separates Steuergerät erfordert – sowie eine EPB für die Vorderachse, mit der die Technologie auch für klei-nere Fahrzeuge erschwinglich wird.

» Elektrische Parkbremse (EPB) mittlerweile in ihrer fünften Generation

» ZF TRW brachte die Technologie als erster Anbieter auf den Markt und fertigt sie heute für zahlreiche globale Fahrzeugplattformen

» Als elektronische Funktion kann die EPB mit einer Vielzahl von Systemen und

Sensoren kombiniert werden

ZF TRW FERTIGT 60MILLIONSTE ELEKTRISCHE PARKBREMSE

Die in Koblenz entwickelte elektrische Parkbremse

wurde bis heute bereits über 60 Millionen Mal produziert.

Foto: © ZF TRW

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18 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015aus den betrieben

Wer sich den 20 Meter hohen Eingangsportalen an der Nord-

oder Südseite des neuen One World Trade Centers in New York

nähert, erlebt ein faszinierendes Farbenspiel. Zahlreiche senk-

rechte, schmale Glasstreifen in der Fassade verändern fast mit jedem

Schritt und je nach Lichteinfall ihre Farbe von tiefem Grün in inten-

sives Violett. Verantwortlich dafür ist eine spezielle Beschichtung der

Lobby-Gläser. Sie verleihen dem Gebäude, das an der Stelle des am 11.

September 2001 bei Terroranschlägen zerstörten World Trade Centers

errichtet wurde, eine ganz besondere Ausstrahlung. Geliefert hat die

Gläser ein kleines Unternehmen aus dem Hunsrück.

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Ein Beitrag von Pit Junker

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19Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

P R I N Z O P T I C S S T A T T E T O N E W O R L D T R A D E C E N T E R A U S

New York City

EIN SPIEL VON LICHT UND FARBEN

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20 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015aus den betrieben

„Es macht uns schon mächtig stolz“, sagt Peter Röhlen, Geschäftsführer der PRINZ OPTICS GmbH, ein Spezialist für optische Filter und Gläser, „dass unsere Produkte mittlerweile weltweit bei solchen Pres-tigeprojekten anerkannt und vertreten sind.“ Angebahnt und vorbereitet wurde der New Yorker Auftrag bereits 2005. Drei Jahre zuvor hatte das Unternehmen aus Stromberg mit der Produktion von soge-nanntem dichroitischen Glas (von grie-chisch dichroos = zweifarbig) für architek-tonische Anwendungen begonnen.

INTERNATIONALE KUNST MIT SPEZIALGLÄSERN AUS STROMBERG

Dieses Spezialglas hat eine von den Fachleuten bei Prinz entwickelte hauch-dünne mineralische Beschichtung. Die zeichnet sich dadurch aus, dass sie einer-seits völlig durchsichtig ist, andererseits aber, je nach Betrachtungs- und Lichtein-fallwinkel, nahezu jede Farbe des Farb-spektrums widergibt. Damit hatten sich die Stromberger damals eine Art Allein-stellung erworben, die in der Branche schnell bekannt wurde und auch den New Yorker Architekten von Skidmore, Owings und Merill (SOM) nicht verborgen blieb.

„Das beschichtete Glas, das wir unter dem Namen VarioTrans vertreiben“, sagt Röhlen, „wird sowohl von Architekten, als auch von Künstlern weltweit geschätzt, da sich damit bisher ungeahnte Farb-Licht-Effekte erzielen lassen.“ Zahlreiche in-ternational anerkannte Künstler haben in den letzten Jahren Arbeiten mit den Spe-zialgläsern aus Stromberg realisiert und Aufmerksamkeit erregt. So wurde bei-spielsweise eine permanente Installation der Künstlerin Victoria Coeln am Wiener Konzerthaus zum Motiv einer offiziellen Briefmarke der österreichischen Post.

Im Bereich der Architektur ist New York das jüngste von drei spektakulären Pro-jekten innerhalb der letzten vier Jahre. Die erste Großbaustelle war 2011 das Konzert- und Kongresszentrum „Harpa“ (Harfe) der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Der in Berlin lebende isländi-sche Künstler Olafur Eliasson setzte dabei mit drei Pastellfarben beschichtete Gläser von Prinz in der Fassade ein. Inzwischen wurde das Objekt mit dem World Archi-tektur Award ausgezeichnet.

6.500 GLASSCHEIBEN FÜR DEN FLUGHAFEN IN MUMBAI

Im Jahr 2012 folgte der ebenfalls vom New Yorker Architekturbüro SOM entwor-fene neue Terminal 2 des Flughafens der

indischen Metropole Mumbai. In die Decke und die Säulenkapitäle wurden 6.500 runde Glasscheiben mit jeweils einem Meter Durchmesser eingebaut. „Farbige Flecken in der Mitte der Scheiben“, erzählt Röhlen mit erkennbarer Begeisterung, „zaubern Muster in die Halle, die an das Gefieder eines Pfaus erinnern, dem indischen Nationalvogel und zugleich Wahrzeichen des Flughafens von Mumbai.“

Wer diese beeindruckenden Farb-Licht-Projekte sieht, kann sich kaum vorstellen, dass die Wurzeln des Unternehmens eher grau sind und in der Umformtechnik liegen. So wurden am Standort in Stromberg früher emaillierte Töpfe hergestellt. Später kamen dann Solarthermie-Röhren hinzu. „Das Know-how der Metallverarbeitung“, sagt Röhlen, „wird heute noch am Standort genutzt.“

Über die Solarthermie entwickelte sich damals eine enge Kooperation mit der Schott AG, einem der führenden Glashersteller. Zu einer Neuausrichtung kam es dann 1992 mit der Gründung einer Firma, die mit Schott-Know-how Gläser für optische Anwendungen beschichtete. 1993 wechselte auch der Physiker Peter Röhlen von Schott Mainz nach Stromberg und brachte hohes technologisches Fachwissen für das sogenannte Tauch-beschichtungsverfahren mit, das seitdem stetig weiterentwickelt wird.

Oben: Die Qualitätskontrolle beinhaltet neben umfangreichen technischen Messungen auch eine Sichtkon-

trolle. Unten: Geschäftsführer Peter Röhlen demonstriert die unterschiedlichen Lichteffekte des von PRINZ

OPTICS beschichteten Glases. Fotos (2): © Pit Junker

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21Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

BIS ZU ZEHN ARBEITSTAGE PRO GLASSCHEIBE

Beschichtet werden bei PRINZ OPTICS grundsätzlich 85 x 115 Zentimeter große Glasscheiben. In einem automatisierten Tauchverfahren werden, je nach Filter-eigenschaften, bis zu 22 Schichten von Metalloxiden mit jeweils nur einem zehn-tausendstel Millimeter aufgebracht und bei 480 Grad eingebrannt. Das kann bis zu zehn Arbeitstage dauern und erfor-dert ein hohes Wissen des eingespielten Mitarbeiter teams, damit am Ende die Be-schichtung genau so ist, wie sie ursprüng-lich geplant war.

Heute verfügt das Unternehmen über eine Anlage, auf der mehr als fünfzig un-terschiedliche Filter-Produkte hergestellt

werden können. Die hierauf produzierten Farbeffekt-, Konversions- oder dichroi-tischen Filter werden unter anderem bei der Beleuchtung, in der Kunst, der Archi-tektur sowie der Industrie- und Medizin-technik eingesetzt.

Sie können jede gewünschte Lichtstim-mung in Räumen oder zur Warenprä-sentation erzeugen sowie beispielsweise UV-Strahlung blockieren oder Infrarot-Strahlen reflektieren.

„Darüber hinaus“, sagt Röhlen, „produ-zieren wir entspiegelte Gläser für Displays oder Laseranwendungen und bieten un-seren Kunden vor allem eine kompetente Beratung rund um Glas, Optik und Licht – auch bei kleinen Stückzahlen.“ Denn im Tagesgeschäft sind es natürlich nicht immer Prestigeprojekte wie in New York, Mumbai oder Reykjavik.

Oben: Die 20 Meter hohen Eingangsportale des One

World Trade Centers in New York erstrahlen je nach

unterschiedlichem Lichteinfall und Betrachtungs-

winkel in unterschiedlichen Farben – dank PRINZ

OPTICS. Unser Foto zeigt eines der Eingangsportale

während der Fertigstellung – die Buchstabenkette

ist noch nicht ganz vollständig. Foto: © Pit Junker

PRINZ OPTICS GmbH

Simmerner Strasse 7 DE 55442 Stromberg

Telefon: +49 6724 60193-0 Telefax: +49 6724 60193-11

E-Mail: [email protected]

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22 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015aus den betrieben

50 -jähriges Jubiläum am Standort für Scheibenbremsen und elektri-sche Parkbremsen (EPB) des internationalen Automobilzulieferers Continental in Rheinböllen. Der Einladung von Werkleiter Stephan

Oberthür zu einer Jubiläumsfeier folgten viele Gäste, darunter Eveline Lemke (Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz), Dr. Marlon Bröhr (Landrat im Rhein-Hunsrück-Kreis/CDU) sowie Arno Imig (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rheinböllen).

EIN WERK MIT TRADITIONSEIT 50 JAHREN WERDEN IN RHEINBÖLLEN BREMSEN FÜR DIE AUTOMOBILINDUSTRIE PRODUZIERT

» Weltweit führendes Produktionswerk für elektrische Parkbremsen» Der Hunsrücker Standort feiert Jubiläum

Spannender Werkrundgang mit Ehemaligen und Besuchern

anlässlich der Jubiläumsveranstaltung am 20.05.2015

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23Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

„Continental in Rheinböllen hat sich in 50 Jahren zum weltweit führenden Her-steller von elektrischen Parkbremsen ent-wickelt. Diese Spitzenposition verdankt das Werk im Rhein-Hunsrück-Kreis der hohen Kompetenz und Innovationskraft seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich gratuliere zu diesem Jubiläum und wünsche der Leitung sowie der gesamten Belegschaft weiterhin viel Erfolg bei ihrem Anspruch, die besten Bremsen der Welt zu bauen“, sagte Wirtschaftsminis-terin Eveline Lemke.

Matthias Matic, Leiter des Geschäfts-bereichs Hydraulische Bremssysteme überbrachte persönlich die Glückwün-sche der Continental Division Chassis & Safety: „Ein großes Dankeschön gilt allen Mitarbeitern hier am Standort, gerade mit

dem Hochlauf der EPB Produktion hat das Werk eine tolle Leistung erbracht.“

Zu den weiteren Gästen zählten ehe-malige Werkleiter und Mitarbeiter sowie Vertreter von in Rheinböllen ansässigen Firmen. Während einer Werksführung konnten die Gäste die Produktion von Scheibenbremsen näher kennenlernen. Verschiedene Bereichsleiter stellten in einer Zeitreise die Geschichte des Stand-ortes dar. Für die Mitarbeiter und deren Familien wird es im September zusätzlich noch einen Tag der offenen Tür geben. „Der Standort hat für Continental und die gesamte Zulieferindustrie eine lange Tra-dition. Seit Beginn an ist Rheinböllen bis heute ein wichtiger Produktionsstandort für die Automobilindustrie“, erklärte Ste-phan Oberthür, Werkleiter Rheinböllen.

RHEINBÖLLER GESCHICHTE – 50 JAHRE TRADITION IN DER

BREMSENPRODUKTION

Vor 50 Jahren suchte das Frankfurter Unternehmen Alfred Teves Möglichkeiten zu expandieren, um sich dem steigenden Bedarf der Automobilindustrie an Schei-benbremsen anpassen zu können und kaufte die Rheinböllerhütte. 1967 über-nahm der US-amerikanische ITT-Konzern die Alfred Teves Gruppe und investierte in den Bau einer neuen Fertigungshalle und in neue Maschinen sowie Montage-anlagen. Damit wuchs das Werk innerhalb kurzer Zeit zu einem der größten Arbeit-geber der Hunsrückregion heran.

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Stephan Oberthür, Werkleiter in Rheinböllen begrüßt die Gäste,

darunter Wirtschaftsministerin Eveline Lemke

v.l.n.r.: Rainer Hetzer (Leiter Human Relations Chassis & Safety Division),

Stephan Oberthür (Werkleiter), Matthias Matic (Leiter Geschäftsbereich

Hydraulische Bremssysteme)

Werkleiter Stephan Oberthür (links)

und sein Vorgänger Reinhard Carmincke

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24 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015aus den betrieben

In den 1990er Jahren wurden weitere Investitionen getätigt, um den Standort für die Produktion von Faustsät-teln fit zu machen. Es wurden Einrichtungen modernisiert, Produktionsanlagen automati-siert und Roboter eingesetzt. 1998 übernahm schließlich der internationale Automobil-zulieferer Continental die Firma Teves von ITT. Bedeu-tend in der Werksgeschichte war der Beginn der Produk-tion elektrischer Parkbremsen (EPB) in 2011. Als neues Pro-dukt erweiterte die EPB das Portfolio der bis dahin rein mechanischen Bremsen um

eine elektrische Komponente. Vergangenes Jahr wurde mit Blick auf eine nachhaltige Produktion unter Verfolgung ökonomischer wie auch öko-logischer Ziele ein zweites Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Daraus resultie-rende Erfolge bei der Energie-kosteneinsparung sind bereits spürbar.

AUSZEICHNUNGEN UND PRODUKTIONSJUBILÄEN

Der Erfolg des Werkes zeichnet sich durch zahl-

reiche Preise von Lieferanten und Fachzeitschriften, Quali-tätsauszeichnungen der Auto-mobilhersteller sowie den produzierten Stückzahlen aus. Produktionsjubiläen erfolgten in immer kürzeren Abständen: Die Montage der 50milli-onsten Bremse in 1983, der 100millionsten in 1995 und der 150millionsten in 2002. Das nächste Jubiläum wird in Kürze die Produktion der 250millionsten Bremse sein. Auch der erste Ergonomie-Preis von Continental ging in 2012 an Rheinböllen. Ausge-zeichnet wurde der pneuma-tische Muskel, eine Hebehilfe,

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v.l.n.r. Reinhard Carmincke (ehemaliger Werkleiter), Stephan Oberthür, Willibald Stärkel (ehemaliger Werkleiter), Rolf-Jürgen Feuckert (ehemaliger Werkleiter), Ministerin Lemke, Matthias Matic (Leiter Geschäftsbereich Hydrau-lische Bremssysteme)

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25Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

die das Anheben von Lasten für die Mit-arbeiter entscheidend erleichtert und von Mitarbeitern des Werkes selbst erfunden wurde.

RHEINBÖLLERHÜTTE IST EINGE-BUNDEN IN WELTWEITES NETZWERK

Die über 700 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter vom Standort Rheinböllen stellen ihr Wissen global den anderen Werken zur Verfügung und unterstützen dabei vor Ort oder von Rheinböllen aus ihre Kollegen an den weltweiten Standorten. Mit Know-how und Expertise steht Rheinböllen für seine Schwesterwerke als Kompetenzzen-trum zur Verfügung. „Ob Qualifizierung in der Programmierung von Messmaschinen oder Logistik-Support – wir unterstützen in allen technischen und organisato-rischen Fragen.

Fertigungskonzepte aus unserem Standort kommen überall bei Continental zur Anwendung. Durch die intensive Ver-netzung lernen wir auch von anderen“, sagte Frank Heydasch, Personalleiter am Standort Rheinböllen. Aber auch ein Ausblick auf die nächsten Jahre ist von Bedeutung.

So rekrutiert der Standort Mitarbeiter zum Beispiel fast ausschließlich aus den knapp 70 Auszubildenden, die tech-nisch-gewerblich, kaufmännisch oder zum Ingenieur ausgebildet werden. „Die Ausbildung und Förderung unserer Nach-wuchskräfte liegt uns sehr am Herzen und ist von großer Bedeutung für die Region und den Standort“, so Heydasch.

Continental entwickelt intelligente Technologien für die Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Als zuverlässiger Partner bietet der internationale Automobilzulieferer, Rei-fenhersteller und Industriepartner nachhaltige, sichere, komfortable, individuelle und erschwingliche Lösungen. Der Konzern erzielte 2014 mit seinen fünf Divisionen Chassis & Safety, Interior, Powertrain, Reifen und ContiTech einen Umsatz von rund 34,5 Milli-arden Euro und beschäftigt aktuell rund 200.000 Mitarbeiter in 53 Ländern.

Die Division Chassis & Safety entwickelt und produziert sowohl integrierte aktive und passive Fahrsicherheitstechnologien als auch Produkte, die die Fahrzeug dynamik un-terstützen. Das Produktportfolio reicht von elektronischen und hydraulischen Brems- und Fahrwerkregelsystemen über Sensoren, Fahrerassistenzsysteme, Airbagelektronik und -sensorik sowie elektronische Luftfedersysteme bis hin zu Reinigungssystemen für Windschutzscheiben und Scheinwerfer. Der Fokus liegt auf einer hohen Systemkompe-tenz sowie der Integration von Fahrzeugkomponenten in das Sicherheitskonzept Conti-Guard. Chassis & Safety beschäftigt weltweit über 38.000 Mitarbeiter und erzielte 2014 einen Umsatz von rund 7,5 Milliarden Euro.

Kontakt für Journalisten:

Miriam Baum Externe Kommunikation

Division Chassis & Safety

Guerickestraße 7 60488 Frankfurt am Main

Telefon: +49 69 7603-9510 Fax: +49 69 7603-3945

E-Mail: [email protected]

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Unten: Matthias Matic (Leiter Geschäftsbereich

Hydraulische Bremssysteme bei Continental) gab

einen Ausblick auf die Zukunft

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heavy metalTAG DER AUSBILDUNG FAND MIT

100 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLERN STAT T

BEI BOMAG

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27Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

Am 25.04.2015 fand im Hauptwerk des Baumaschinenherstellers BOMAG in Boppard-Buchholz der Tag der Ausbildung statt. Etwa 100 Schülerinnen und Schüler aus der Region rund um Boppard und Koblenz trafen sich auf dem

Werksgelände, um mehr über das Unternehmen und die Ausbildungsberufe bei Bomag zu erfahren.

Unter dem Motto „Heavy Metal ist gut für die Karriere“ gewährte das Unternehmen den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Klassenstufen 7 bis 13 einen Einblick in die verschiedenen Ausbildungsberufe, die man beim Baumaschinenher-steller erlernen kann. Gemeinsam mit dem Ausbilderteam hatten die Auszubildenden der aktuellen Jahrgänge für den Tag ein interaktives Programm entwickelt, das ganz im Zeichen des „Erleben und Mitmachen“ stand. Im Rahmen von berufsspezifischen Work-shops wurden typische Aufgaben und Tätigkeiten vorgestellt, die die Schülerinnen und Schüler selbst ausprobieren konnten.

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28 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015aus den betrieben

BOMAG nimmt seit vielen Jahren regelmäßig am Girls‘Day teil. In diesem Jahr haben 14 Mädchen aus umliegenden Schulen den Firmenhauptsitz in Boppard-Buchholz besucht, um sich näher über das Unternehmen BOMAG und die Ausbildungsmöglich-keiten dort zu informieren.

Ihnen wurden die Berufe Technische Produktdesignerin, Fach-kraft für Lagerlogistik, Industrie- und Konstruktionsmecha-nikerin sowie Mechatronikerin vorgestellt. Im Anschluss daran folgte eine Werksführung und zum Abschluss durften die jungen Mädchen die BOMAG Maschinen selbst testen und in den Alltag einer Walzen- oder Fräsenfahrerin hineinschnuppern.

Wie genau eine Baumaschine entsteht, zeigte das Ausbil-derteam seinen jungen Gästen im Anschluss beim Werksrund-gang, der auch direkt in die Produktion führte. Für viel Spaß sorgte insbesondere der letzte Programmpunkt: Auf dem De-moplatz durften die jungen Leute praktisch loslegen und selbst Maschinen bedienen und fahren. Nach dem ereignisreichen Tag ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder zurück in den Schulalltag.

BOMAG ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Verdichtungs-technik. Das in Boppard ansässige und seit 2005 zur FAYAT Gruppe gehörende Unternehmen produziert Maschinen für die Erd-, Asphalt- und Müllverdichtung sowie Stabilisierer/Recyc ler, Fräsen und Fertiger.

Das Unternehmen besitzt sechs Niederlassungen in Deutsch-land und 12 eigenständige Tochtergesellschaften. Mehr als 500 Händler in über 120 Ländern gewährleisten den weltweiten Ver-trieb der BOMAG Maschinen und deren Service.

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Die KHS-Gruppe zählt zu den bundesweit innovativsten Unternehmen. Der weltweit tätige Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen wurde beim Deutschen Mittel-

stands-Summit in Essen für sein erfolgreiches Innovationsma-nagement gewürdigt. Ehrung und Auszeichnung mit dem Top 100 Siegel erfolgten während eines Festaktes im Colosseum Theater.

Prof. Dr.-Ing. Matthias Niemeyer, CEO von KHS: „Wir freuen uns sehr über die Ehrung als Top-Innovator 2015. Das Innova-tionsmanagement hat bei KHS einen sehr hohen Stellenwert und ist von entscheidender Bedeutung für die Erfolge unserer Unter-nehmensgruppe weltweit. Hierbei setzen wir stets auch auf die Ideen und den Einsatz aller Mitarbeiter. Ihnen gilt mein Dank für Ihren großen Anteil an der jetzt erhaltenen Auszeichnung.“

PERSONALENTWICKLUNG STÄRKT INNOVATIONSKRAFT

KHS legt größten Wert auf ein innovationsförderndes Klima im Unternehmen. So können bestimmte Mitarbeitergruppen beispielsweise zehn Prozent ihrer Arbeitszeit zur Entwicklung eigener Ideen nutzen. Zusätzliche Anreize schaffen Erfinderver-gütungen und Prämien. Sie sollen die Mitarbeiter ermutigen,

Vorschläge für Verbesserungen und Innovationen einzureichen. Im KHS-Campus, der Weiterbildungsplattform für Mitarbeiter, werden neben vielen anderen behandelten Themen auch Perso-nalentwicklungsangebote zur Innovationsfähigkeit unterbreitet, wie beispielsweise Seminare zu Kreativitätstechniken und Methodenkompetenz.

Das internationale KHS-Traineeprogramm „Engineer4Future“ vermittelt darüber hinaus umfassendes Produkt- und Projekt-wissen wie auch Kompetenzen zum Ausbau des schnittstellen-übergreifenden Denken und Handelns. Das Programm richtet sich primär an promovierte Absolventen von Ingenieurstudien-gängen wie Elektrotechnik, Maschinenbau, Informationstechnik und vergleichbaren Fachrichtungen. Dabei erwerben die Trai-nees von Beginn an internationale Praxiserfahrung, ein abtei-lungsübergreifendes Gesamtverständnis für Anforderungen an KHS-Produkte sowie Dienstleistungen und können ihr persönli-ches Netzwerk erweitern.

Mit den erzielten Schlüsselkompetenzen entsteht eine Win-win-Situation für beide Seiten: Sie kommen den Trainees zugute und steigern die globale Wettbewerbsfähigkeit von KHS. Ein ak-tuelles Teamprojekt des Programms befasst sich mit der Entwick-lung eines Crowdsourcing-Konzepts zur Stärkung des unterneh-mensweiten Wissens-, Ideen- und Innovationsmanagements.

DORTMUNDER UNTERNEHMENSGRUPPE MIT WERKEN IN BAD KREUZNACH UND WORMS ERHÄLT TOP 100 AUSZEICHNUNG

INNOVATIONSPREIS FÜR KHS

Als Auszeichnungsmentor überreichte der bekannte Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator Ranga Yogeshwar (Mitte) das begehrte Top 100 Siegel an Rolf Staab,

Leiter des KHS Zentralbereichs Personal (rechts) und Dr. Peter Stelter, Leiter KHS-Technologiemanagement (links). Foto: © 2015, KD Busch/compamedia GmbH

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TECHNOLOGISCHE PIONIERLEISTUNGEN

Für die Innovationskraft und Innovationserfolge der KHS-Gruppe gibt es zahlreiche Belege. Einen Schwerpunkt bildet das Thema Lightweighting mit der Entwicklung rich-tungsweisender Getränkeverpackungen. So schaffen extrem leichtgewichtige PET-Fla-schen für Hersteller und Verbraucher zahlreiche Vorteile, indem sie Wirtschaftlichkeit, Marktakzeptanz und Produktqualität optimal kombinieren. Eine weitere zukunftswei-sende KHS-Innovation ist die mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Verpackungslösung Nature MultiPack™. Sie erspart den Einsatz von Folien für Behäl-tergebinde, wodurch Rohstoffe geschont und das Abfallaufkommen bei Verbrauchern nachhaltig reduziert werden können.

Technologischer Vorreiter ist das Unternehmen auch mit der App „KHS everywhere“. Kunden können sich damit direkt per Smartphone über den Status ihrer Abfüll- und Verpackungsanlagen oder einzelner Maschinen informieren – jederzeit und von jedem Ort der Welt.

Die KHS GmbH zählt zu den führenden Herstellern von Abfüll- und Verpackungs-anlagen für die Getränke-, Food- und Nonfood-Industrie. Das Unternehmen mit Sitz in Dortmund verfügt über ein weltweites Produktionsnetzwerk und hat mehr als 4.600 Mitarbeiter. 2015 erhielt KHS das Top 100 Siegel als Auszeichnung für besondere Innovationskraft und über-durchschnittliche Innovationserfolge im deutschen Mittelstand.

Die KHS GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Salzgitter AG. Der deutsche Stahl- und Technologiekonzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 mit weltweit rund 25.000 Mitarbeitern mehr als neun Milliarden Euro Umsatz. Inner-halb des Salzgitter-Konzerns bilden die KHS-Gruppe und zwei weitere Spezialma-schinenbauer den Geschäftsbereich Tech-nologie und zählen zum Kerngeschäft der im MDAX notierten Aktiengesellschaft.

Oben: Nachhaltig reduzierter Kostenaufwand für

eingesetztes Verpackungsmaterial bei gleichzeitig

flexibleren Vermarktungskonzepten.

Links: Erzeugung von Lagenbildern im Nested

Format steigert Stabilität der im Tray befindlichen

Getränkebehälter. Fotos (2): © KHS

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32 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015aus den betrieben

S chneider-Kreuznach hat seine Unterneh-mensstruktur neu ausgerichtet und umor-ganisiert. Zu den beiden Geschäftsfeldern

Film & Photo sowie Imaging Systems ist als dritter Bereich Precision Engineering hinzu-gekommen. Die feinmechanische Kompetenz des Optikspezialisten erhält damit ein eigen-ständiges Gewicht. „Wir verändern uns mit dem starken Industriegeschäft und erwarten hier weiteres Wachstum“, sagt Dr. Josef Staub, der für Entwicklung und Vertrieb zuständige Geschäftsführer.

Am weitesten sind die Umstrukturierungsmaß-nahmen am Stammsitz Bad Kreuznach vorange-schritten. Das ist schon jetzt auch beim Umsatz spürbar. Allein in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres erzielte die Muttergesellschaft einen höheren Umsatz als in den ersten beiden Quartalen 2014. Die Standorte Göttingen und Dresden haben allerdings noch weiteren Optimie-rungsbedarf. „Wir haben die Produktion insge-samt reorganisiert und wollen nun auch Göttingen und Dresden zu schlagkräftigen Standorten ma-chen“, sagt Wolfgang Selzer, Geschäftsführer für Produktion und Finanzen. An der Gesamtzahl der Mitarbeiter soll sich allerdings nichts ändern. Die Veränderungen in der Gruppe drücken sich in der Bilanz des vergangenen Jahres aus. Während die Muttergesellschaft 47,7 Millionen Euro (+7,6 % ggü. 2013) zum Umsatz beigetragen hat, war der Gesamtumsatz der Schneider-Gruppe mit 67,2 Millionen Euro (-6,4  %) rückläufig. Das Jahres-ergebnis konnte jedoch gleichzeitig auf eine Mil-lion Euro gesteigert werden. Auch bei den Inves-titionen legte die Schneider-Gruppe zu, was sich dieses Jahr fortsetzen soll.

UMSTRUKTURIERUNG BEI SCHNEIDER-KREUZNACH TRÄGT FRÜCHTE

Links: CNC-Drehteil mit Rollierung.

Foto: © Schneider-Kreuznach

PRECISION ENGINEERING ERGÄNZT ALS DRITTER BEREICH NACH FILM UND FOTO DAS GESCHÄFTSFELD DES OPTIKSPEZIALISTEN AUS BAD KREUZNACH

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33Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

Im Bereich Film und Photo setzt Schneider-Kreuznach vor allem auf Objektive und Filter für Bewegtbild. Mit Aufnahme-objektiven und Filterprodukten für Kino, Film und Video deckt das Unternehmen bereits das anspruchsvolle Kundensegment mit hochwertigen Produkten bis hin zu Objektiven für Fotoka-meras ab. Vom Geschäft mit einfachen Kompaktkameras hat sich Schneider-Kreuznach dagegen verabschiedet; ebenso wie von seinen Plänen, MFT-Objektive für spiegellose Systemkameras zu produzieren. Das Unternehmen erwartet in diesem und den fol-genden Jahren Wachstumsimpulse vor allem bei Produkten für industrielle Anwendungen und strebt hierbei weitere Entwick-

lungs- und Produktionspartnerschaften an. Im Bereich Imaging Systems geht es dabei insbesondere um die Branchen Automo-tive, Security sowie Medizintechnik, für die optische Systeme immer bedeutender werden. Im Bereich Precision Engineering produziert das Unternehmen beispielsweise digitale Servo-hydraulik für Blechumformung, hochgenaue Präzisionsspritz-gussteile mit optischen Anforderungen für Automobilsensoren, dreh- und rolliergewalzte Präzisionsteile für Dieseleinspritzsys-teme sowie komplexe Prüfanlagen für die optische Qualitätskont-rolle (z.B. Bohrlochinspektion).

Die Schneider-Gruppe ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Hochleistungsobjektiven für Photo und Film, Kino-Projektionsobjektiven sowie Industrieoptiken, Filtersys-temen und Feinmechanik.

Zur Gruppe gehören die 1913 in Bad Kreuznach gegründeten Jos. Schneider Optische Werke (Bad Kreuznach, Göttingen) sowie die Tochtergesellschaften Pentacon (Dresden), Schneider-Optics (New York, Los Angeles), Schneider Asia Pacific (Hong-kong) und Schneider Optical Technologies (Shenzhen). Haupt-marke ist „Schneider-Kreuznach“.

Weltweit sind etwa 620 Mitarbeiter beschäftigt, davon 390 am deutschen Stammsitz. Seit Jahren zählt die Unternehmensgruppe zu den Weltmarktführern im Bereich der Hochleistungsobjektive.

DR. JOSEF STAUB

Geschäftsführer der Schneider-Gruppe Entwicklung, Vertrieb und Risikomanagement

WOLFGANG SELZER

Geschäftsführer der Schneider-Gruppe Produktion, Verwaltung und Supply Chain Management

vem.das magazin /// info

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Foto: © Schneider-Kreuznach

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92 %

8 %

34 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015info & wissen

Teamarbeit ist für kreative Konzepte

ideal

29 % sagen Team-Events

motivieren nicht

44 % haben Angst vor Ideenklau

55 % sind im Home-Office

kreativer

Ich stimme aus Bequemlichkeit

zu

Ich habe Angst, dass andere meine Ideen

klauen

Team-Events motivieren mich

nicht

Ich kann ungestört bzw. allein kreativer

sein

25 %

75 %

29 %

71 %

55 %

45 %44 %

56 %

Gesamtumfrage unter 1.000 deutschen Arbeitnehmern

UMFRAGEERGEBNISSE

GEFAHREN FÜR ERFOLGREICHE TEAMARBEIT

trifft zu

trifft nicht zu

Quelle: Meta Beratung · Infografik: zweipunktnull

Page 35: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

35Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

T eamarbeit steht in deutschen Unter-nehmen hoch im Kurs: Innovation und Kreativität werden dadurch gefördert

– sind 92 Prozent der Arbeitnehmer überzeugt. Das Problem: Gut jeder zweite deutsche Arbeit-nehmer ist gleichzeitig der Meinung, alleine und ungestört kreative Ideen besser entwickeln zu können. Zudem beklagen 44 Prozent, dass sich Kollegen fremde Ideen während der Teamarbeit zu eigen machen und anschließend beim Chef als ihren Vorschlag ausgeben. Das zeigt eine Studie des Experten für Persönlichkeitsverfahren und Personaldiagnostik Metaberatung. 1.003 deut-sche Arbeitnehmer wurden dafür befragt.

„Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich das Span-nungsfeld, in dem sich Teamarbeit bewegt“, sagt Dr. Rainer Neubauer, Experte für Personaldiag-nostik und Geschäftsführer von Metaberatung. „Persönliche Interessen, wie der Wunsch nach Anerkennung durch den Chef, konkurrieren mit den übergeordneten Zielen des Teams. Angesichts immer komplexerer Aufgaben sind interdiszipli-näre Projektteams heute aber eine Notwendigkeit. Entscheidend ist jedoch, dass nicht jede Persön-lichkeit ein guter Teamplayer ist.“

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass 55 Prozent der deutschen Arbeitnehmer an-geben, allein im Home Office kreativer zu sein. Zudem hat die Teamarbeit weitere Schattenseiten: 44 Prozent der Befragten haben bereits erlebt, dass Kollegen ihre Ideen geklaut und dafür genutzt haben, eigene Anerkennung zu gewinnen. Nega-tive Erlebnisse dieser Art bremsen die Kreativität

der Gruppe aus. Bleiben emotionale Konflikte un-ausgesprochen, belasten sie die Zusammenarbeit dauerhaft – Teams fahren sich fest, anstatt sich gegenseitig zu inspirieren. Jeder Vierte klinkt sich bereits aus Bequemlichkeit aus und folgt lieber den Vorschlägen anderer.

Um diesen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken gelten gemeinsame Regeln, Vertrauen und offene Kommunikation als wichtige Grundlagen erfolgrei-cher Teamarbeit. Gemeinsame Events fördern die Zusammenarbeit. Doch nicht alle Arbeitnehmer fühlen sich durch Team-Events motiviert: Für 29 Prozent sind Veranstaltungen mit Arbeitskollegen eher eine Belastung. „In der komplexen Arbeits-welt von morgen sind interdisziplinäre Projekt-gruppen auf dem Vormarsch. Der richtige Mix an fachlichen und sozialen Kompetenzen wird damit für die Unternehmen zum zentralen Erfolgsfaktor. Schon bei der Zusammenstellung von Teams sollten daher nicht nur die fachlichen, sondern auch die Persönlichkeitsmerkmale der Mitarbeiter in den Fokus rücken“, sagt Dr. Neubauer von Metaberatung.

Erste Unternehmen gehen bereits dazu über, bei der Zusammenstellung von Teams – egal ob real oder virtuell im Netz – Persönlichkeitseigen-schaften zu berücksichtigen. So lassen sich ver-schiedene Stärken mit Vielseitigkeit und Homo-genität bei Werten und Interessen verwirklichen. Letztlich ist dann die Teamleitung viel besser in der Lage, Arbeitsgruppen erfolgreich zu führen. „Denn wie führt man ein Team zum Erfolg: Schritt für Schritt mit jedem Einzelnen“, sagt Neubauer.“

44 PROZENT DER DEUTSCHEN ARBEITNEHMER BEKLAGEN IDEEN-KLAU

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Page 36: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

36 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015studie

Das gute Verhältnis zu Kollegen und zum Chef ist der Top-Motivator der Deutschen im Job. 65 Prozent der Arbeitnehmer gehen mit mehr Spaß an die Arbeit, wenn sie mit anderen Mitarbeitern und Vorgesetzten gut

auskommen. Möglichkeiten zur freien Zeiteinteilung spornt nur noch jeden zweiten Mitarbeiter an, 2014 waren es noch zwei Drittel. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie „Arbeitsmotivation 2015“ der ManpowerGroup Deutschland. Im Frühjahr 2015 wurden dafür über 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.

Gegenüber dem Vorjahr sinkt die Zustimmung zu fast allen wichtigen Motivations-faktoren. „Das passt zu unserer Studie zur Jobzufriedenheit. Diese zeigt, dass die Arbeitnehmer generell unzufriedener im Job sind als 2014“, sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. Für den Ar-beitsexperten ist dies ein Zeichen der anziehenden Konjunktur: „Die Mitarbeiter sind derzeit stark ausgelastet. In diesen stressigen Zeiten wirken ein ernstgemeintes und gut platziertes Lob vom Chef sowie der Zusammenhalt im Team besonders motivierend.“

Kleine Zeichen der Wertschätzung des Unternehmens zählen im Vergleich zu Vor-jahresbefragung nicht mehr zu den zehn wichtigsten Arbeitsmotivatoren. Für 17 Prozent der Arbeitnehmer (-7 Prozent) sind Blumen zum Geburtstag oder einer Jubi-läumsüberraschung ein zusätzlicher Ansporn. Speziell in Stresszeiten rücken dafür praktische Gesten auf, die im Tagesgeschäft helfen. Ein Sechstel der Deutschen spricht beispielsweise auf die Snack-Box mit Süßigkeiten positiv an – im letzten Jahr waren das nur elf Prozent. 14 Prozent (+6 Prozent) finden es motivierend, wenn Kol-legen mitdenken und beispielsweise Kuchen fürs Team mitbringen.

„Auch wenn sich die Zustimmung zu einzelnen Punkten jedes Jahr verändert, bleiben Wertschätzung, Anerkennung und ein harmonisches Miteinander die entscheidenden Faktoren für die Motivation der Mitarbeiter und damit den Un-ternehmenserfolg“, sagt Brune. Bei der Auswahl geeigneter Fachkräfte achtet ManpowerGroup daher darauf, dass die neuen Kollegen nicht nur fachlich, sondern auch menschlich in das Team passen.

DAS SPORNT DIE DEUTSCHEN AN

STUDIE ZUR ARBEITSMOTIVATION

2015

Über die Studie „Arbeitsmotivation 2015“

Die Studie „Arbeitsmotivation 2015“ basiert auf einer Online-Befragung über 1.000 Deutschen ab 18 Jahren. Sie wurde im Auftrag der ManpowerGroup Deutschland im Frühjahr 2015 vom Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführt.

Die Ergebnisse sind bevölkerungsrepräsentativ hochgerechnet.

Für zwei Drittel sind der gute Draht zu Kollegen und Chefs

entscheidend.

Page 37: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

37Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

1. GUTES ARBEITSVERHÄLTNIS ZU KOLLEGEN UND VORGESETZTEN

Der menschliche Faktor zählt: 65 % der Befragten sind motivierter im Job, wenn sie mit Kollegen und Chefs gut klarkommen. 2014 waren es noch 77 %.

2. FLEXIBLE ARBEITSZEITEN

Gleitzeit oder ein Arbeitszeitkonto bleiben wichtige Mo-tivatoren, sind allerdings auf dem Rückzug. Nur jeden zweiten Arbeitnehmer (50 %) spornt flexibles Kommen und Gehen an. Im Vorjahr war dies noch bei 67 % der Fall.

3. FREUNDSCHAFTLICHES VERHÄLTNIS ZU KOLLEGEN

Für 42 % der Deutschen ist es wichtig, auch nach Feier-abend den Kontakt zu anderen Kollegen zu pflegen und gemeinsam etwas zu unternehmen (2014: 45 %).

4. KOSTENLOSE GETRÄNKE VOM ARBEITGEBER

Geringer Aufwand, große Wirkung: Für jeden dritten Arbeitnehmer (33 %) sind kostenlose Getränke am Ar-beitsplatz motivierend für den Job – 1 % mehr als bei der Vorjahresbefragung.

5. TEAMARBEIT

33 % der Arbeitnehmer haben mehr Spaß im Job, wenn sie häufig in Gruppen arbeiten. „Die Arbeitnehmer schätzen zwar den Kontakt zu ihren Kollegen – doch ständige Mee-tings und Arbeitsgruppen empfinden zwei Drittel als eher lästig als motivierend“, sagt Brune.

6. ANSPRECHENDE RAUMGESTALTUNG

Die Büroatmosphäre hat auf ebenso wenig Befragte eine moti-vierende Wirkung. 32 % arbeiten aus eigener Sicht produktiver, wenn die Optik im Büro stimmt (2014: 35 %).

7. BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG

Beratung durch den Betriebsarzt und vom Arbeitgeber be-zahlte Präventionskurse sind gut für die Motivation. 31  % der Mitarbeiter arbeiten befreiter, wenn sie wissen, dass ihr Unternehmen die Gesundheit der Angestellten fördert (2014: 38 %).

8. GUTER KAFFEE

Augen auf beim Kaffeekauf: Für 28 % der Mitarbeiter fördert die Qualität des Koffeingetränks die Motivation am Arbeits-platz. Guter Kaffee rutscht damit in die Top Ten der Arbeits-motivatoren (2014: 23 %).

9. PFLANZEN IM BÜRO

Grünpflanzen heben die Stimmung und sorgen für ein besseres Raumklima. 27 % der Befragten können besser arbeiten, wenn Zimmerpflanzen im Büro stehen (2014: 26 %).

10. MOTIVATION DURCH BÜROMÖBEL

Mit Investitionen in moderne Bürowelten können Arbeitgeber punkten: 25  % der Arbeitnehmer lassen sich durch zeitge-mäßes, ergonomisches Design motivieren – 4  % mehr als 2014. Höhenverstellbare Tische etwa beugen Rückenleiden vor.

TOP 10 FAKTOREN DER JOBMOTIVATIONFür zwei von drei Deutschen wirkt sich ein gutes Arbeitsverhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten positiv auf die Arbeitsmotivation aus.

Frage: Welche Faktoren motivieren Sie im Job? N=1.011 Bundesbürger ab 18 Jahren Quelle: Manpower Group Deutschland (2015)

Flexible Arbeitszeiten (z.B. Gleitzeit/Arbeitszeitkonto)

Guter Kontakt zu Kollegen auch nach Feierabend

Gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten

50 % 42 %65 %Getränke kostenlos vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt

33 %

Betriebliche Gesundheits förderung

31 %Viel Teamarbeit

33 %

Ansprechende Raumgestaltung/-einrichtung

32 %

Pflanzen im Büro

27 %Guter Kaffee

28 %Moderne Büromöbel

25 %

Page 38: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

38 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015info & wissen

PEST ODER CHOLERA? EIN PLÄDOYER FÜR EINE

STÄNDIGE BETRIEBLICHE EINIGUNGSSTELLE

Von Ass. jur. Ulrich Pieper, vem.die arbeitgeber

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Page 39: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

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39Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

A rbeitgeber und Betriebsrat arbeiten unter Beachtung der geltenden Tarifverträge vertrauensvoll … zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs zusammen“, so

heißt es in § 2 Abs. 1 BetrVG. Soweit die Theorie, der fromme Wunsch des Gesetzgebers. Die Realität sieht freilich, wie jeder Praktiker weiß, durchaus etwas anders aus. Es ist eben auch beim Miteinander der Betriebsparteien wie im richtigen Leben: Mal funktioniert es ganz gut, mal weniger gut und manchmal eben auch richtig schlecht bis gar nicht.

WENN ES GANZ SCHLIMM KOMMT,

NEHMEN BETRIEBSRÄTE EINE BLOCKADEHALTUNG EIN

Ein guter Gradmesser für die jeweilige Stimmung zwischen den Betriebspartnern ist die Art und Weise, wie der Betriebsrat seine Mitbestimmungsrechte nach dem Betriebsverfassungsge-setz ausübt. Er kann das konsensual, pragmatisch tun und dabei auch einmal „fünfe gerade sein lassen“, er kann aber auch klein-lich, am Gesetzeswortlaut haftend, darauf bestehen, dass selbst die unsinnigsten (Form-)Vorschriften (ja, die gibt es durchaus) eingehalten werden. Wenn es ganz schlimm kommt, nehmen Be-triebsräte eine Blockadehaltung ein. Dann heißt es „rien ne va plus“, nichts geht mehr, keine Zustimmung vom Betriebsrat, was immer der Arbeitgeber auch vorhat.

Spätestens an diesem Punkt, wenn alle noch so überzeugenden Argumente nicht mehr verfangen, beginnt die Suche der Unter-nehmen nach rechtlichen Möglichkeiten, ihren Betriebsrat zur Einsicht zu zwingen. Bei personellen Einzelmaßnahmen wie Ein-stellungen und Versetzungen sieht das Gesetz in § 100 BetrVG die Möglichkeit vor, eine Maßnahme in dringenden Fällen vorläufig ohne Zustimmung des Betriebsrates durchzuführen und parallel dazu im arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren die Zustim-mung durch das Arbeitsgericht ersetzen zu lassen. Bei der Mitbe-stimmung in sozialen Angelegenheiten, namentlich bei beabsich-tigter Mehrarbeit und vorgesehenen Sonderschichten, besteht diese oder eine vergleichbare Möglichkeit aber gerade nicht.

Zwar kann der Arbeitgeber auch in diesen Fällen eine Regelung in einem Einigungsstellenverfahren erzwingen. Bis aber eine solche von Fall zu Fall einzurichtende Einigungsstelle zu einem Ergebnis kommt, können Monate vergehen. Allein über die Be-setzung der Einigungsstelle (§ 99 ArbGG) können sich die Be-triebsparteien durch zwei Instanzen hindurch vor den Arbeits-gerichten streiten. Bevor die Einigungsstelle nicht entschieden hat, darf der Arbeitgeber von Gesetzes wegen überhaupt nichts unternehmen.

WELCHE RECHTLICHEN MÖGLICHKEITEN

BESTEHEN IN DIESEN VERFAHRENEN FÄLLEN?

Auf die Frage, welche rechtlichen Möglichkeiten in diesen ver-fahrenen Fällen bestehen, erhalten Unternehmensvertreter des-halb regelmäßig die – salopp formulierte – juristische Auskunft, dass das Unternehmen noch zwischen Pest und Cholera wählen könne. Pest bedeutet dabei, dass sich das Unternehmen geset-zestreu verhält und mangels Zustimmung des Betriebsrats keine Sonderschichten ableisten lässt. Das Einigungsstellenverfahren kann man sich dann aber getrost auch sparen, denn der Kunde, dessen außerplanmäßige Abrufe die kurzfristig anzusetzenden Sonderschichten erforderlich gemacht hätten, wird das Unter-nehmen bis zu einer etwaigen Entscheidung einer von Fall zu Fall zu bildenden Einigungsstelle längst von der Lieferantenliste gestrichen haben. Cholera bedeutet, die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats zu verletzen und die Sonderschichten ohne seine Zustimmung ableisten zu lassen, den Kunden zu beliefern und zu riskieren, dass der Betriebsrat den Arbeitgeber deshalb gemäß § 23 Abs. 3 BetrVG belangt.

Einen Ausweg aus dieser Misere weist § 76 Abs. 1 S. 2 BetrVG. Nach dieser Bestimmung kann durch (freiwillige) Betriebsver-einbarung eine ständige Einigungsstelle errichtet werden. In einer solchen Betriebsvereinbarung könnte und sollte neben der Person des/der Vorsitzenden und der Anzahl der Beisitzer sowie der Honorarfrage vor allem geregelt werden, für welche Fälle die Einigungsstelle zuständig ist und innerhalb welcher (kurzen) Frist die Einigungsstelle tagen muss und ein Ergebnis herbei-zuführen hat. Die meisten der beschriebenen Problemfälle von kurzfristig erforderlichen Sonderschichten dürften mit der Exis-tenz einer solchen Regelung ihren Schrecken verlieren.

Die Errichtung einer ständigen Einigungsstelle kann – wie be-reits erwähnt – nur durch den Abschluss einer freiwilligen Be-triebsvereinbarung erfolgen. Die Zustimmung des Betriebsrats zu einer solchen Regelung kann also nur freiwillig erfolgen und ist nicht erzwingbar. Mit ihr wird dem Betriebsrat in weiten Teilen das größte Druckmittel gegen den Arbeitgeber aus der Hand genommen. Das wissen natürlich auch die Betriebsräte. Als Arbeitgeber sollte man ihnen einen solchen Vorschlag des-halb nicht unbedingt zu einer Zeit unterbreiten, zu der zwischen den Betriebspartnern die Zeichen ohnehin auf Sturm stehen.

Den Autor erreichen Sie hier:

Ass. jur. Ulrich Pieper

Geschäftsführer Rechtsberatung & Tarifpolitik

Telefon: +49 261 40406-51

[email protected]

Page 40: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

40 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015info & wissen

WHISTLEBLOWERHELDEN ODER DENUNZIANTEN?

Von Ass. jur. Eva Kristina Marx, vem.die arbeitgeber

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Page 41: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

41Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

Häufig werden mit dem Begriff des „Whistleblowings“ zu-nächst spektakuläre Fälle wie der des Edward Snowden, der interne Kenntnisse über Ermittlungspraktiken der

NSA öffentlich gemacht, oder des Bradley Manning, der ge-heime Dokumente an Wikileaks weitergegeben haben soll, assoziiert. Doch was ist Whistleblowing eigentlich genau und wie wird im deutschen Arbeitsrecht damit umgegangen?

Der Begriff hat seinen Ursprung im angloamerikanischen Sprachraum und bedeutet sinngemäß so viel wie Alarm schlagen, einen Hinweis geben oder – negativ ausgedrückt – jemanden verpfeifen.

Bei einem Hinweisgeber handelt es sich also vornehmlich um einen Arbeitnehmer, der (vermeintliche) Gesetzesverstöße oder sonstige Missstände im Unternehmen seines Arbeitgebers durch Weitergabe entsprechender Informationen an externe Stellen wie Aufsichts- oder Strafverfolgungsbehörden, Medien oder Gewerkschaften öffentlich macht und auf diese Weise Abhilfe herbeiführen will. Es liegt auf der Hand, dass das öffentliche Anprangern derartiger innerbetrieblicher Vorgänge mit arbeits-rechtlichen Risiken für den hinweisgebenden Arbeitnehmer ver-bunden ist. Besondere praktische Relevanz erlangt dabei immer wieder die Frage, ob das Verhalten des Arbeitnehmers eine Pflichtverletzung darstellt, die den Arbeitgeber zum Ausspruch einer ordentlichen oder gar außerordentlichen Kündigung des Arbeitsverhältnisses berechtigt.

WHISTLEBLOWING STELLT ZUNÄCHST

KEINEN ABSOLUTEN KÜNDIGUNGSGRUND DAR

Die Rechtsprechung hat dazu in verschiedenen Entscheidungen Grundsätze aufgestellt und geht zunächst davon aus, dass Whistle blowing keinen absoluten Kündigungsgrund darstellt. Bei der Prüfung, ob die Kündigung eines Hinweisgebers recht-mäßig ist, erfolgt vielmehr immer eine umfassende Abwägung aller Umstände des Einzelfalls. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Arbeitnehmer einerseits wie jeder andere das Recht auf

Meinungsfreiheit und auf Erstattung von Anzeigen hat, anderer-seits aber dem Arbeitgeber gegenüber Treue- und Loyalitäts-pflichten sowie Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse wahren muss. Darüber hinaus muss das Verhalten des Hinweisgebers verhältnismäßig sein, beispielsweise müssen auch Persönlich-keitsrechte anderer Arbeitnehmer und Vorgesetzter angemessen berücksichtigt werden.

Arbeitnehmer dürfen also gegebenenfalls bestehende innerbe-triebliche Missstände grundsätzlich nicht sofort anzeigen oder anderweitig öffentlich machen. Aufgrund der arbeitsvertrag-lichen Pflicht zur Rücksichtnahme auf die geschäftlichen und ge-sellschaftlichen Interessen des Arbeitgebers sind Arbeitnehmer vielmehr gehalten, zunächst alles Zumutbare zu tun, um eine interne Klärung durch Einschaltung eines Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung herbeizuführen. Dies gilt uneingeschränkt jedenfalls bei solchen innerbetrieblichen Missständen, die keine Straftaten darstellen, beispielsweise bei Verstößen gegen interne Ethikrichtlinien oder bloßen Ordnungswidrigkeiten.

VOR DER INFORMATION EXTERNER STELLEN MUSS

ZUNÄCHST EINE INTERNE KLÄRUNG VERSUCHT WERDEN

Aber auch bei Anhaltspunkten für im Unternehmen begangene Straftaten haben Arbeitnehmer auf die Belange des Arbeitgebers Rücksicht zu nehmen und dürfen der Rechtsprechung zufolge eine Strafanzeige nicht leichtfertig erstatten. Auch hier muss also grundsätzlich vor der Information externer Stellen zunächst eine interne Klärung versucht werden. Hiervon kann nur in eng begrenzten Ausnahmefällen, wie beispielsweise bei ganz erheb-lichen Straftaten oder bei solchen, an denen der Arbeitnehmer sich sonst selbst beteiligen und im Falle der Nichtanzeige selbst strafbar machen würde, abgewichen werden.

Selbstverständlich müssen Arbeitnehmer, die eine wissentlich falsche Strafanzeige erstatten oder mit einer solchen nur dem Beschuldigten schaden wollen, mit der Wirksamkeit einer des-halb ausgesprochenen Kündigung rechnen. Auch dürfen keine wissentlich falschen geschäftsschädigenden Behauptungen über innerbetriebliche Verhältnisse aufgestellt und über (digitale) Me-dien verbreitet werden. Der Rechtsprechung zufolge ist jedoch sachliche Kritik im Rahmen der Meinungsfreiheit und der Ver-hältnismäßigkeit zulässig, wobei zu beobachten ist, dass die Ar-beitsgerichte dies durchaus großzügig beurteilen.

Vor allem in größeren Unternehmen bestehen vielfach interne Regelungen zum Umgang mit Whistleblowing. Diese in der Regel mitbestimmungspflichtigen Systeme können die Einführung und Ausgestaltung eines Beschwerde- und Meldeverfahrens von der Einrichtung einer Meldestelle oder Telefon-Hotline bis hin zur Verpflichtung von Arbeitnehmern zur Meldung etwaiger Rechts-verstöße zum Gegenstand haben.

Die Autorin erreichen Sie hier:

Ass. jur. Eva Kristina Marx Rechtsberatung & Altersteilzeit

Telefon: +49 261 40406-53 [email protected]

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Page 42: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

42 vem.das magazin /// ausgabe: august 2015info & wissen

Dass Deutschland nach wie vor den Ruf hat, durch Lohnzurückhaltung

seine Wettbewerbsfähigkeit auf Kosten anderer Euroländer zu verbessern, lässt sich nicht nachvollziehen. Denn die Entgelte und die Arbeitskosten kennen hierzulande seit Jahren nur eine Rich-tung – nach oben. Dies gilt nicht zuletzt für die Metall- und Elektroindustrie:

WESTDEUTSCHLAND

Hier sind die Arbeitskosten im vergan-genen Jahr um 2,9 Prozent auf 68.450 Euro je M+E-Arbeitnehmer gestiegen. Mit 3,0 Prozent haben die Jahresverdienste sogar noch einen Tick mehr zugelegt. Da die Verbraucherpreise nur um knapp

ein Prozent gestiegen sind, hatten die Beschäftigten der Metall- und Elektroin-dustrie 2014 auch preisbereinigt deutlich mehr in der Tasche als ein Jahr zuvor. Die Kostenstruktur hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert: Die fest vereinbarten Sonderzahlungen haben etwas an Bedeutung verloren. Gleiches gilt für die betriebliche Altersversorgung – wegen niedrigerer Beiträge an den Pensionssicherungsverein.

OSTDEUTSCHLAND

Mit einem Zuwachs von 2,9 Prozent sind die Arbeitskosten dort 2014 in dem glei-chen Tempo gestiegen wie im Westen. Damit bleibt es dabei, dass die ostdeut-

schen Länder gegenüber den west-deutschen einen Kostenvorteil von fast 40 Prozent haben. Das ist auch not-wendig, um den Rückstand in der Produk-tivität auszugleichen. Im laufenden Jahr wird die Arbeitskostendynamik in Ost und West wieder fast vollständig durch die Verdienstentwicklung bestimmt. Bei den Effektivverdiensten ergibt sich auf Stun-denbasis für das erste Quartal 2015 ein Plus von knapp drei Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr 2014. Daraus re-sultiert bei fast konstanten Verbraucher-preisen ein deutlicher Reallohnanstieg.

Weniger erfreulich für die Arbeitgeber: Da die Produktivität auch 2015 nicht mit der Verdienstentwicklung Schritt halten dürfte, werden die Lohnstückkosten weiter steigen.

AUCH 2014 SIND DIE ENTGELTE IN DER METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE NOMINAL WIE REAL DEUTLICH GESTIEGEN. EIN TREND, DER SICH AUCH IN DIESEM JAHR FORTSETZEN WIRD.

WEITER NACH OBEN

ARBEITSKOSTEN IN DER M+E-INDUSTRIEim Jahr 2014 in Euro je 100 Euro Bruttolohn/-gehalt

Quelle: © 2015 IW Medien · iwd 29Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln

Infografik: zweipunktnull

Unternehmen mit zehn und mehr Beschäftigten; Westdeutschland einschließlich Berlins; Angegebene Werte sind auf die 1. Nachkommastelle gerundet.Direktentgelt: Entgelt für geleistete Arbeitszeit einschließlich leistungs- und erfolgsabhängiger Sonderzahlungen; betriebliche Altersversorgung: einschließlich Aufwendungen für sonstige Vorsorgeeinrichtungen, ohne Beiträge durch Entgeltumwandlung, Ursprungsdaten: Statistisches Bundesamt

BRUTTOLOHN/-GEHALT

SOZIALVERSICHERUNGSBEITRÄGE DER ARBEITGEBER (einschließlich Unfallversicherung)

BETRIEBLICHE ALTERSVERSORGUNG

SONSTIGE PERSONALZUSATZKOSTEN (z.B. Ausbildungskosten,Abfindungen, Altersteilzeit)

16,90

3,70

4,60

19,10

1,20

4,40

100,00 100,00

ARBEITSKOSTEN INSGESAMT 125,20 124,80

DIREKTENTGELT

VERGÜTUNG FÜR ARBEITSFREIE TAGE

SONDERZAHLUNGEN

17,00

8,20

17,10

4,70

» Urlaub

» Bezhalte Feiertage

» Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall

» Sonstige arbeitsfreie Zeiten wie Betriebsversammlungen

» Weihnachtsgeld, zusätzliches Urlaubsgeld usw.

» Vermögensbildung

9,80

3,40

3,40

0,40

7,90

0,30

9,70

3,20

3,90

0,30

4,50

0,20

74,80 78,10

WESTDEUTSCHLAND OSTDEUTSCHLAND

Page 43: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

43Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber

SEPTEMBER 02. und 03.09.2015

„MINT-Camp für Mädchen – Fit für Deine Ausbildung“ in Koblenz

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

08.09.2015

Arbeitsrecht im Unternehmen – Betriebsverfassungsrechtliche Grundlagen für die betriebliche Praxis I

Ass. jur. Stephan Taugs

11.09.2015

Arbeitsrecht im Unternehmen – Betriebsverfassungsrechtliche Grundlagen für die betriebliche Praxis II

Ass. jur. Eva Marx

16.09.2015

Arbeitsrecht im Unternehmen – Betriebsverfassungsrechtliche Grundlagen für die betriebliche Praxis III

Ass. jur. Ulrich Pieper

18.09.2015

Vorstellung des neuen M+E-InfoTrucks im Haus der Arbeitgeber, Koblenz

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

OKTOBER 20.10.2015

Arbeitsverträge richtig gestalten

Ass. jur. Stephan Taugs

27. und 28.10.2015

„MINT-Camp für Mädchen – Fit für Deine Ausbildung“ in Bad Kreuznach

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

NOVEMBER 12. und 13.11.2015

Chefseminar: Krisenfest – Erfolgreiches Kommunikations-management in Krisenzeiten

Dipl.-oec. Siegbert Pinger

NOVEMBER 24.11.2015

Arbeitskreis Personalreferenten

Ass. jur. Stephan Taugs

KOSTENFREIE VERANSTALTUNGEN KOSTENFREIE VERANSTALTUNGEN

VERANSTALTUNGEN & SEMINARE

SEPTEMBER 24.09. und 25.09.2015

Presenting in English

im Bildungshaus Bad Nauheim

29.09. und 30.09.2015

Betriebswirtschaft

Thomas Mair

OKTOBER 06.10.2015

S.O.S. E-Mail-Flut

Carmen Diebolder

06.10.2015

Erfolgsfaktor „Kommunikation“ in der Ausbildung

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

14.10.2015

Erfolgreich im Team arbeiten – ein Training für Auszubildende

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

15.10.2015

Prozessorientierung in der AEVO handlungsorientiert umsetzen

Dr. Katrin Keller

20.10.2015

Erfolgreicher Start in die Ausbildung

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

SEPTEMBER 07.09.2015

Erfolgreicher Start in die Ausbildung

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

08., 11. und 16.09.2015

Arbeitsrecht – Betriebsverfassungs-rechtliche Grundlagen

N.N.

14.09. bis 16.09.2015

Basisseminar: Praxis der Entgeltabrechnung

im Bildungshaus Bad Nauheim

15.09. und 16.09.2015

Projektmanagement

N.N.

17.09. und 18.09.2015

DISG-Persönlichkeitsprofil

Dr. Katrin Keller

ab 18.09.2015

REFA-Grundausbildung 2.0 – Industrial Engineering

Dipl.-Ing./REFA-Ing. Harald Brüning

21.09. und 22.09.2015

Erfolgreiche Kommunikation: Kein Zufall!

Birgit Giesert

22.09.2015

Zeit- und Selbstmanagement

Dr. Katrin Keller

KOSTENPFLICHTIGE VERANSTALTUNGEN

KOSTENPFLICHTIGE VERANSTALTUNGEN

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Weitere Informationen zu unseren kostenlosen Veran staltungen erhalten Sie beim vem.die arbeitgeber, Tel. 0261 40406-0 oder direkt bei den genannten Ansprechpartnern.

Weitere Informationen zu unseren kosten pflichtigen Veranstaltungen erhalten Sie bei vem.die akademie GmbH, Tel. 0261 40406-48 oder direkt bei den genannten Ansprechpartnern.

Page 44: vem.dasmagazin ausgabe iii/2015

Hans-Jörg Vohl

BALANCED SCORECARD IM MITTELSTAND

Veränderungsprozesse in mittelständischen Unternehmen mit der BSC meistern.

214 Seiten ................. 49,00 € ISBN 978-3-86774-428-7 Murmann Publishers, Hamburg

Becker, Gora, Wagner

ERFOLGREICHES INTERKULTURELLES PROJEKTMANAGEMENT

Die neue Führungskunst.

398 Seiten ................. 59,00 € ISBN 978-3-86329-679-7 Symposion Publishing, Düsseldorf

Jan Brecke

SO WOLLEN TOP-TALENTE ARBEITEN

Handlungsempfehlungen für eine Unternehmenskultur der Zukunft.

203 Seiten ................. 24,90 € ISBN 978-3-95601-085-9 Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt

Ingrid Schmidt

JAHRBUCH DES ARBEITSRECHTS

Gesetzgebung – Rechtsprechung – Literatur

398 Seiten ............... 114,00 € bis 15.09.15, danach 148,00 € ISBN 978-3-503-16339-7 Erich Schmidt Verlag, Berlin

vem.die arbeitgeber e.V.

Dipl.-oec. Siegbert Pinger Geschäftsführer Kommunikation & Netzwerke

Postanschrift: Postfach 30 08 03 56029 Koblenz

Hausanschrift: Ferdinand-Sauerbruch-Straße 9 56073 Koblenz

Telefon: 0261 40406-33 Telefax: 0261 40406-26

E-Mail: [email protected]

FRAGEN, ANREGUNGEN, KRITIK? vem.das magazin /// mit spitzer feder

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