2
27 Nr. 1874. 28 EU setzen sein. Die Massen von J u p i t e r und Saturn sind so genau hestinimt, dass zulassige Werthe von vZp und vY noch weniger etwas hewirken. Die obige Venus niasse hat Leverrier in naher Ueherein- stimmung mit Barkhardt aus den Erdstiirungeri angenomnien und aus seinen Vergleichungen hei der Erdhahn (Ann. T.IV., pag. 96) eine nnr geringe Vergrikserung (v' = +0,004) gefunden. Das Maxiinunr der Stiirungerr kurzer Periode der Erde durch Venus hetragt etwa 12", so dass cine genaue Bestimmung von D' auf 0,005 durch zahlreiche gute Beob- achtungen wohl miiglich sein wird. Aus den SCcularande- rungen der Schiefe seit BradZey folgt ein kleinerer Werth der Venusniasse. In den Sonneritafeln von Hansen und Olufscn ist ein Werth angenomnien, aus welcheni sich v'= -0,015 ergeben wiirde. Mit diesem Werthe werden auch die Be- stimmungen der Schiefe seit Bradley bis auf die neueste Zeit zu befriedigender Uehereinstimmung gehracht ; eine Vergleichung der Dorpater Beobachtungen vou W. Struve 1823 his 1827 ergah mir eine gute Bestatigung des letzteren Werthes. *) Eine sicherere Bestimmung der Ve n n s masse ist zur Bestimmung der Sonoenparallaxe aus den Saculariinde- rungen von wesentlichster Bedeutung. Nach den Daten, welche Encke in den Abhandlungen der Berliner Akademie fur 1842 giebt, wird die Masse der Erde, ohne Moodsmasse, mo = fi,64512-10) p,3, wo der Logarithnius { . . . \ als Constante betrachtet werden kann und po den Werth der mittleren Horizontalparallaxe der Sonne bezeichnet. Mit p, = 8"57116 erl(8lt man hieraus mo = 0,00000278125 und setzt man p. die Masse des Mondes, gleich & der Erdmasse, so wild m" = ?no + p = 0,00000281 60. Die Ahweichung dieses Werthes von den in den Ve n us tafeln angenonimerien ist so gering, dass sie in der Knotenlsnge fiir 120 Jahre our O"1 ausmacht. Wir erhalten nun, unter der Voraussetzung, dass die angenonimenen Massen ausser iler der Erde, wie die Knoten- lange aus deri Tafeln fiir 1851 richtig seien, aus dem Unter- schied letzterer mit der Knotenlange fiir den Durchgang 1761 wid der Zwischenzeit: 88,56 Jahren : 34"s 6"7199 8" = - = 0,3895 88~56 woraus p; = 81174 *) Im 56'" Rande der Astr. Naclir. hatte ich wz in Bezug auf I die Annahmo in den Sonnentefeln Hnnsen- Obfsen gleich I +0,05 angegehen; dieser Werth ist jedoch nod1 mit den1 , Maximorn der St6rungswerthe1 nach der vorhergegangenen fdgt. Eine Aenderung von +1" in der Knotenlange fiir 1850 giebt eine Aenderung des Werthes von p, : Ap, = +0,0047. Hit cler'~rinahme Dr = --0,015 wiirde man p; = 8i177 Annahme mit 14,3 ZII dividiren. i erhalten. C. Porualky. Verbesserte Bahn der J a n t h e (98). Da die bevorstehende Opposition der Jan t h e fiir die Beob- achtung eine sehr vortheilhafte sein wird, wegen der grossen Annaberung uod folglich Lichtstirke des Planeten, so schien e s zweckmassig, das simmtliche bis jetzt vorhandene Material zu einer verbesserten Bahn zusanimen zu fasseri. Der Planet wurde entdeckt am 18. April 1868, und beohachtet bis zum 18. Jnni. Aus clieser ersten Erscheinung liegen vor: I I Beob- achtungen von Hamilton College (Astr. Nachr. X 1755), 2 Beobachtungen von Washington (Astr. Nachr. X 1707, und gleichlauterid in den Washington Observations), und 5 von Berlin (Astr. Nachr. X 1764). Eine in den Astr. Nachr. X 1722 aus Leipzig mitgetheilte Beohachtung stellt sich herans sls wohl nicht zu den Planeten gehiirig; sie wird a. a. 0. auch schon vom Beohachter selhst als in dieser Hinsicht fraglich bezeichnet. In der zweiten Opposition, im Jahre 1869, hatte J a n t h e die Declination von -42', ging also nrtheohachtet voriiber, (la keine der Sternwarten auf der siidlichen Hemisphire sich mit den kleinen Planeten zu be- schlftigen schcint. Zur Zeit der dritten Opposition , 1870, wurde der Ort des Planeten hier in Hamilton College 5 Ma1 bestimmt ( Astr. Nachr. X 1826) ; andere Beobachtungen sind mir nicht zu Gesicht gekommen. Die Sterniirter sind theilweise corrigirt worden, zufolge der Daten, die mir jetzt die besten zu sein scheinen. Dabei ward indess auf die sogenannten ,, systematischen Correc- tionen " keine Rucksicht genommen. Zur Bildung von Normalorten wurden die folgenden (schon in den Astr. Nachr. X 1708 publicirten) Elemente: Ma = 166' 30' 14"68 a = 354 18 53966 M. Aeq. 1870,O Epoche: 1870 Januar 0,o Berliner M. Zt. t = 147 44 48108 Z ' = 15 32 36910 Q = 10 54 19~82 p z= 806"683 log a 0,4288691 zu Grurrde gdegt, damit die Stiirungen durch J u p i t e r be- rechnet, und die Beobachtungen strenge verglichen, wie im Tahleau zusanimen gestellt ist.

Verbesserte Bahn der Janthe (98)

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Verbesserte Bahn der Janthe (98)

27 Nr. 1874. 28

EU setzen sein. Die Massen von J u p i t e r und S a t u r n sind s o genau hestinimt, d a s s zulassige Werthe von vZp und vY noch weniger etwas hewirken.

Die obige V e n u s niasse hat Leverrier in naher Ueherein- stimmung mit Barkhardt aus den Erdstiirungeri angenomnien und aus seinen Vergleichungen hei der Erdhahn (Ann. T.IV., pag. 96) eine nnr geringe Vergrikserung (v' = +0,004) gefunden. Das Maxiinunr der Stiirungerr kurzer Periode der Erde durch V e n u s hetragt etwa 12", so dass cine genaue Bestimmung von D' auf 0,005 durch zahlreiche gute Beob- achtungen wohl miiglich sein wird. A u s den SCcularande- rungen der Schiefe seit BradZey folgt e i n kleinerer Werth der Venusniasse . In den Sonneritafeln von Hansen und Olufscn is t ein Werth angenomnien, aus welcheni sich v'= -0,015 ergeben wiirde. Mit diesem Werthe werden auch die Be- stimmungen der Schiefe seit Bradley bis auf die neueste Zeit zu befriedigender Uehereinstimmung gehracht ; eine Vergleichung der Dorpater Beobachtungen vou W . Struve 1823 his 1827 ergah mir eine gute Bestatigung d e s letzteren Werthes. *) Eine sicherere Bestimmung der Ve n n s masse ist zur Bestimmung der Sonoenparallaxe aus den Saculariinde- rungen von wesentlichster Bedeutung.

Nach den Daten, welche Encke in den Abhandlungen der Berliner Akademie fur 1842 giebt, wird die Masse der Erde, ohne Moodsmasse, mo = f i ,64512-10) p,3, wo der Logarithnius { . . . \ als Constante betrachtet werden kann und p o den Werth der mittleren Horizontalparallaxe der Sonne bezeichnet. M i t p, = 8"57116 erl(8lt man hieraus mo = 0,00000278125 und setzt man p . die Masse d e s Mondes, gleich & der Erdmasse, s o wild m" = ?no + p = 0,00000281 60. Die Ahweichung dieses Werthes von den in den Ve n u s tafeln angenonimerien ist so gering, dass sie in der Knotenlsnge fiir 120 Jahre our O"1 ausmacht.

Wir erhalten nun, unter der Voraussetzung, dass die angenonimenen Massen ausser iler der Erde, wie die Knoten- lange aus deri Tafeln fiir 1851 richtig seien, aus dem Unter- schied letzterer mit der Knotenlange fiir den Durchgang 1761 wid der Zwischenzeit: 88,56 Jahren :

34"s 6"7199 8" = - = 0,3895

8 8 ~ 5 6

woraus p; = 81174

*) Im 56'" Rande der Astr. Naclir. hatte ich wz in Bezug auf I die Annahmo in den Sonnentefeln Hnnsen- Obfsen gleich I

+ 0 , 0 5 angegehen; dieser Werth ist jedoch nod1 mit den1 , Maximorn der St6rungswerthe1 nach der vorhergegangenen

fdgt . Eine Aenderung von +1" i n der Knotenlange fiir 1850 giebt eine Aenderung des Werthes von p , : Ap, = +0,0047. Hit c l e r ' ~ r i n a h m e Dr = --0,015 wiirde man p; = 8i177

Annahme mit 14,3 Z I I dividiren. i erhalten. C. Porualky.

Verbesserte Bahn der J a n t h e (98).

Da die bevorstehende Opposition der J a n t h e fiir die Beob- achtung eine sehr vortheilhafte sein wird, wegen der grossen Annaberung uod folglich Lichtstirke des Planeten, so schien e s zweckmassig, d a s simmtliche bis jetzt vorhandene Material zu einer verbesserten Bahn zusanimen zu fasseri. Der Planet wurde entdeckt am 18. April 1868, und beohachtet bis zum 18. Jnni. A u s clieser ersten Erscheinung liegen vor: I I Beob- achtungen von Hamilton College (Astr. Nachr. X 1755), 2 Beobachtungen von Washington (Astr. Nachr. X 1707, und gleichlauterid in den Washington Observations), und 5 von Berlin (Astr. Nachr. X 1764). Eine i n den Astr. Nachr. X 1722 aus Leipzig mitgetheilte Beohachtung stellt s ich herans sls wohl nicht zu den Planeten gehiirig; s ie wird a. a. 0. auch schon vom Beohachter selhst als in dieser Hinsicht fraglich bezeichnet. In der zweiten Opposition, im Jahre 1869, hatte J a n t h e die Declination von -42', ging also nrtheohachtet voriiber, (la keine der Sternwarten auf der siidlichen Hemisphire sich mit den kleinen Planeten zu be- schlftigen schcint. Zur Zeit der dritten Opposition , 1870,

wurde der Ort des Planeten hier in Hamilton College 5 Ma1 bestimmt ( Astr. Nachr. X 1826) ; andere Beobachtungen s ind mir nicht zu Gesicht gekommen.

Die Sterniirter sind theilweise corrigirt worden, zufolge der Daten, d ie mir jetzt die besten zu sein scheinen. Dabei ward indess auf die sogenannten ,, systematischen Correc- tionen " keine Rucksicht genommen.

Zur Bildung von Normalorten wurden die folgenden (schon in den Astr. Nachr. X 1708 publicirten) Elemente:

Ma = 166' 30' 14"68

a = 354 18 53966 M. Aeq. 1870,O

Epoche: 1870 Januar 0,o Berliner M. Zt.

t = 147 44 48108

Z' = 15 32 36910 Q = 10 54 1 9 ~ 8 2 p z= 806"683

log a 0,4288691 zu Grurrde g d e g t , damit die Stiirungen durch J u p i t e r be- rechnet, und die Beobachtungen strenge verglichen, wie im Tahleau zusanimen gestellt ist.

Page 2: Verbesserte Bahn der Janthe (98)

29 Nr. l$Tq .30

Beo1)RClitiinpszeit.

1868 Apr. 18972842 Ham. Coll. : 21968576 : 22971472 : 23962165 : 23,64260 Washington

: 26968437 Ham. Coll. : 24763666

Beob. sclieinb. A R Decl. -- -' 169" 22' 43"4 - 1 O 38' 12"? 169 4 5994 1 49 2996 168 59 4992 1 53 3194 168 55 4294 I 57 1012 168 55 3999 i 57 1994 168 51 3492 2 1 2591 168 44 3692 2 10 291

A d c.- 0. A & v - + O"2 0"0 - 194 + I90 - 393 -- 192 - 399 - 134 - 692 + 391 - 590 + 495 - 119 + 392

hlai 10973988 169 49 4497 -3 18 1592 - 398 + 492 : 14974582 169 6 4494 3 40 3293 - 199 + 290

: 16146222 169 15 5814 3 50 3376 - 072 + 594 : 18946370 169 28 1918 4 2 2 3 9 6 -1091 + 115 : 19,41405 169 34 3-278 4 8 t1Y7 - 6 9 1 + 399 RTB. : 20940914 169 41 2199 4 14 959 + 499 - 4 9 4

: 15943963 Berlin 169 10 2296 3 44 3793 - 392 + 696

: 26967566 Harn. Coll. 170 33 1995 4 54 3212 - 193 + 470

Juni 9965431 173 12 4197 -6 34 4091 + 1 9 2 + 1 9 4 : 14,65752 174 22 1698 7 13 4213 - 098 + 1,9 : 18964885 1 7 5 21 5597 7 45 5 4 9 0 -- 293 -- 097

1870 Oct. 16,65669 353 54 2295 f l 31 2896 + 1 3 ' 5 9 , 6 4-12' 799 : 17961751 353 43 5499 1 30 1090 1 3 5891 12 910 : 21961546 353 3 2694 1 25 3893 13 3792 12 197

352 53 5 6 9 4 1 24 4272 13 3194 11 5992 : 22362464 : 23,56336 352 45 3192 +1 23 5592 +13 2596 + t i 5694

Die angegebenen Zeiten heziehen sich auf den Berliner Meridian und sind schon um die Aherrationszeit verniindert. Be; cler Declination der Berliner Benbachtung van Mai 19 fin-

det sich eine lncongruenz (von 4", - vielleicht ein Druck- fehler) zwischen der gemessenen Differenz von dem Stern und dem Endresultat; letzteres ist bier adoptirt worden.

AUS den Zeiten und den correspondirenden Differenzen C.-o., wie die Ahtheilungen andeuten, die Mittel nehmend, und diese auf die nachste Mittags - oder Mitternachtszeit beeiehend (fiir die letzte Abtheilung niit Riicksicht auf den Gang), wurden folgende Normalorte crhalten (scheinb. Aeq.) :

Mitti. Berl. Z t . & d - -- 1868 Apr. 2390 168'58'30"64 -1°54'37"96

Mai 1795 169 22 10965 -3 56 35908

Juni 1495 174 20 2969 -7 1 2 23905

1850 Oct. 2095 353 14 15941 + l 26 50944

Hierfir sind die Bedingungsgleichungen entwickelt, deren Aufliisung (ohne allzu grosse L'nbestimmtheit) die Correctionen der Elemente ergab, welche zu obigen hinzugefiigt auf das folgende verbesserte System fiihrten :

Epoche: 1870 Jannar 0,O Mittl. Zt. Berlin. M , = 166' 9 '17" l l r = 147 52 59138 52 = 354 18 2 9 8 9 l M. Aeq. 1870,O i = 15 32 46,961 Q = 10 55 53956 p. = 805"4016

log a = 094293294 In den Nornialorteri hleiberi folgende Fehler iihrig :

1868 Apr. 2390. A o r c o s d = -0"66, A d = -Oi'36 Ma; 1795 + 1 , 0 3 4-0968 Juni 1495 --.O I 68 -0985

1870 Oct. 2 0 9 5 -0 9 09 +0909 Die Vergleichung der oben erwlhnten Leipziger Beob-

achtung ergieht nun 1868 Mai 16 beob. 11h16"59S79; -3'51'28''9

ber. 11 17 4.94: -3 50 4694

also her.- beob. +5'15 +42"5, s o dass es demnach wohl wahrscheinlich, dass eine Ver- wechseluog niit eineni kleinen Stern vorgefallcn ist.

Die nach den1 letzten Elenientensysteme (- ebenfalls wiederuni bloss mit Beriicksichtung der J u p i terstSrungen) herechnete Oppositions-Epbemeride is t bereits in der vorigen X der Astr. Nachr. mitgetheilt worden.

H a m i l t o n C o l l e g e , C l i n t o n , im December 1871.

C. H . F. Peters.