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4 Bearbeiters nicht gerecht werden, der es verstanden hat, auf knappstem Raum wirklieh das Wesentliche auszuw~hlen und dem Studenten so darzustellen, dab dieser aus der Pathologie eine ausgezeiehnete Grundlage mitnehmen kann. -- Dem Stande der heutigen klinischen Wissenschaft ist Reehnung getragen. Soweit angi~ngig, sind die didaktisch reeht guten, zum TeLl stark vereinfaehten Abbildungen R. noeh beibehalten, w~hrend der Verf. aus seinem Arbeitskreis verschiedene neue Photogramme eingefiigt hat. Was besonders dem Leser dieser Zeitschrift interessieren wird, sind die Abhand- lungen fiber die Gewgchse, wobei Verf. sich aul]er auf den von Ribbert selbst ge- gebenen Text auf die Lehre Massons stfitzt. Bei der Wich~igkeit des Verst~ndnisses ffir das Wesentliche der Gesehwulst ist es yon Bedeutung, da] sehon der junge Student in zweekentsprechender Weise, wie es hier gesehehen ist, mit der Gew~chslehre ver- traut wird. Bei dem ersehwinglichen Preise kann das Bueh nur empfohlen werden. -- Wenn der t~ef. einen Wunseh zu ~uBern h~tte, so w~re es der nach grSBerer Genauigkeit bei der Er- kl~rung der aus den Fremdsprachen stammenden Fachausdrticke, zu der sioh Hamperl im Interesse des besseren Verst~ndnisses entsehlossen hat. Hier haben sieh maneherlei Fehler eingeschliehen. Ostertag (Berlin). Jores, Arthur: Klinisehe Endokrinologie. EinLehrbuch ffir Arzte und Studierende. Berlin: Julius Springer 1939. xII, 356 S. u. 91 Abb. RM. 27.--. Wahlberg, Johannes: Studien fiber die Sehilddrfisenkrankheiten in Finnland. (Aeta reed. seand. [Stockh.] Suppl.-Bd. 94.) Helsingfors: 1938. VI, 298 S. Jahresberieht 0phthalmologie. Bibliographisehes Jahresregister des Zentral- blattes fiir die gesamte 0phthalmologie und ihre Grenzgebiete. Hrsg. v. G. Napp. Jg. 64. Berieht fiber das Jahr 1937. Berlin: Julius Springer 1939. XI, 371 S. RM. 59.--. Jahresberieht Tuberkuloseforsehung. Bibliographisehes Jahresregister des Zentral- blattes fiir die gesamte Tuberkuloseforsehung. Hrsg. v. d. Redaktion d. Zentralblattes. Bd. 17. Berieht fiber das Jahr 193.7. Berlin: Julius Springer 1939. VIII, 356 S. RM. 6~.--. Vererbung, Konstitution. Enzmann, E. V., and C. P. Haskins: Morphogenesis studies by means o~ X-rays. II. Note on an inherited eutieular in tumor Drosophila. (Morphogenetisehe Studlen mit Hilfe yon R5ntgenstrahlen. 11. 13ber einen erblichen tIauttumor bei Drosophila.) (Biol. Laborat., Harvard Univ., Cambridge a. Haskins Laborat., Schenectady, New York,) Roux' Arch. 188, 159--160 (1938). Es wird eine erbliche Mil~bildung bei Drosophila besehrieben, bei der hornartige Auswfichse der Cuticula des Rumpfes hinter den Fliigeln auftreten. Die Epidermis- wucherung tritt bei den Weibchen h~iufiger auf als bei den M~nnehen (5 bzw. 0,7%). Wurden junge Larven mit RSntgenstrahlen behandelt (305--1220 r), so fund sich bei den Weibchen eine Abnahme der Tumorh~iufigkeiL die mit steigender Dosis gleich- m~il~ig starker wurde. Eine Erkl~irung ffir diese eigenartige Beeinflui~barkeit kann vorNiufig noch nicht gegeben werden. Luther (Stuttgart). ~176 Habs, Hubert: Krebs und Vererbung. (II. Med. Klin. u. Poliklin., Univ.-Krankenh. ETpendor], Hamburg.) Z. klin. Med. 135, 676--691 (1939). Nach Ausffihrungen fiber methodisehe Unzuliinglichkeit bisheriger Untersuchungen bringt eiue Zusammenstellung der in der Literatur mitgeteilten Zwillingsfglle, die, als ,nicht auslesefrei, keine weitgehenden Schlfisse gestatten. Verf.-versuchte nun auslese- freie Zwillinge zu erhalten .da4nrcJa, dal~ er bei 7439 Krebskranken feststellte, ob sie Zwillinge seien. Es wurden 74 ermittelt; 37 davon waren als Kinder gestorben. Zur Auswertung kanlen 28 Paare; yon 8 EZ zeigte 1 Paar Uterus:Ca. mit 5 Jahren Mani- festationsdifferenz. 2real zeigte der Partner eine Erosion. 9 ZZ-Paare sind diskordant; bei 11 PZ zeigt lmal der m~nnliehe Partner Prostata-Ca. Fetscher (Dresden).

Vererbung, Konstitution

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Page 1: Vererbung, Konstitution

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Bearbeiters nicht gerecht werden, der es verstanden hat, auf knappstem Raum wirklieh das Wesentliche auszuw~hlen und dem Studenten so darzustellen, dab dieser aus der Pathologie eine ausgezeiehnete Grundlage mitnehmen kann. - - Dem Stande der heutigen klinischen Wissenschaft ist Reehnung getragen. Soweit angi~ngig, sind die didaktisch reeht guten, zum TeLl stark vereinfaehten Abbildungen R. noeh beibehalten, w~hrend der Verf. aus seinem Arbeitskreis verschiedene neue Photogramme eingefiigt hat.

Was besonders dem Leser dieser Zeitschrift interessieren wird, sind die Abhand- lungen fiber die Gewgchse, wobei Verf. sich aul]er auf den von R i b b e r t selbst ge- gebenen Text auf die Lehre Massons stfitzt. Bei der Wich~igkeit des Verst~ndnisses ffir das Wesentliche der Gesehwulst ist es yon Bedeutung, da] sehon der junge Student in zweekentsprechender Weise, wie es hier gesehehen ist, mit der Gew~chslehre ver- t r au t wird.

Bei dem ersehwinglichen Preise kann das Bueh nur empfohlen werden. - - Wenn der t~ef. einen Wunseh zu ~uBern h~tte, so w~re es der nach grSBerer Genauigkeit bei der Er- kl~rung der aus den Fremdsprachen stammenden Fachausdrticke, zu der sioh Hamper l im Interesse des besseren Verst~ndnisses entsehlossen hat. Hier haben sieh maneherlei Fehler eingeschliehen. Ostertag (Berlin).

�9 Jores, Arthur: Klinisehe Endokrinologie. EinLehrbuch ffir Arzte und Studierende. Berlin: Julius Springer 1939. xII, 356 S. u. 91 Abb. RM. 27.--.

�9 Wahlberg, Johannes: Studien fiber die Sehilddrfisenkrankheiten in Finnland. (Aeta reed. seand. [Stockh.] Suppl.-Bd. 94.) Helsingfors: 1938. VI, 298 S.

�9 Jahresberieht 0phthalmologie. Bibliographisehes Jahresregister des Zentral- blattes fiir die gesamte 0phthalmologie und ihre Grenzgebiete. Hrsg. v. G. Napp. Jg. 64. Berieht fiber das Jahr 1937. Berlin: Julius Springer 1939. XI, 371 S. RM. 59.--.

�9 Jahresberieht Tuberkuloseforsehung. Bibliographisehes Jahresregister des Zentral- blattes fiir die gesamte Tuberkuloseforsehung. Hrsg. v. d. Redaktion d. Zentralblattes. Bd. 17. Berieht fiber das Jahr 193.7. Berlin: Julius Springer 1939. VIII , 356 S. RM. 6~.--.

Vererbung, Konstitution. Enzmann, E. V., and C. P. Haskins: Morphogenesis studies by means o~ X-rays.

II. Note on an inherited eutieular in tumor Drosophila. (Morphogenetisehe Studlen mit Hilfe yon R5ntgenstrahlen. 11. 13ber einen erblichen tIauttumor bei Drosophila.) (Biol. Laborat., Harvard Univ., Cambridge a. Haskins Laborat., Schenectady, New York,) Roux' Arch. 188, 159--160 (1938).

Es wird eine erbliche Mil~bildung bei Drosophila besehrieben, bei der hornartige Auswfichse der Cuticula des Rumpfes hinter den Fliigeln auftreten. Die Epidermis- wucherung tri t t bei den Weibchen h~iufiger auf als bei den M~nnehen (5 bzw. 0,7%). Wurden junge Larven mit RSntgenstrahlen behandelt (305--1220 r), so fund sich bei den Weibchen eine Abnahme der Tumorh~iufigkeiL die mit steigender Dosis gleich- m~il~ig starker wurde. Eine Erkl~irung ffir diese eigenartige Beeinflui~barkeit kann vorNiufig noch nicht gegeben werden. Luther (Stuttgart). ~176

Habs, Hubert: Krebs und Vererbung. (II. Med. Klin. u. Poliklin., Univ.-Krankenh. ETpendor], Hamburg.) Z. klin. Med. 135, 676--691 (1939).

Nach Ausffihrungen fiber methodisehe Unzuliinglichkeit bisheriger Untersuchungen bringt eiue Zusammenstellung der in der Literatur mitgeteilten Zwillingsfglle, die, als ,nicht auslesefrei, keine weitgehenden Schlfisse gestatten. Verf.-versuchte nun auslese- freie Zwillinge zu erhalten .da4nrcJa, dal~ er bei 7439 Krebskranken feststellte, ob sie Zwillinge seien. Es wurden 74 ermittelt; 37 davon waren als Kinder gestorben. Zur Auswertung kanlen 28 Paare; yon 8 EZ zeigte 1 Paar Uterus:Ca. mit 5 Jahren Mani- festationsdifferenz. 2real zeigte der Partner eine Erosion. 9 ZZ-Paare sind diskordant; bei 11 PZ zeigt lma l der m~nnliehe Partner Prostata-Ca. Fetscher (Dresden).

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Oswald, Walter: Krebs und Vererbung. Wien. klin. Wschr. 1939 I, 97--100. Ein Teil der bSsartigen Geschwfilste sei als erbbedingt bekannt, ein Tell sei rein

umweltlieh bedingt. Uber das Zusammenspiel yon Erbanlage und Umwelt sei niehts hinli~nglieh bekannt. Zusammenarbeit yon Erbbiologen und Kliniker sei erforderlieh.

Fetseher (Dresden).

Kasten, Werner: Welehe Faktoren reeht[ertigen die Annahme einer Konstitutions- anomalie fiir das Gesehwulstwaehstum? Bonn: Diss. 1938 (1937). 41 S.

�9 V~rtesi, Etel: Handsehrift und Eigenart der Krebsgefiihrdeten. Ein Beitrag zur Dispositionsforsehung. Budapest: Tisza 1938. 297 S. RM. 12.--.

Die Bespreehung der vorliegenden Sehrift ist dadureh gereehtfertigt, dag sie zeigt, yon welehen abwegigen Seiten die Krebsfrage angegriffen werden kann. Der Grund- gedanke ist der, dag Eigenart der Geschwulst und Eigenart des Charakters einander ~ihnlieh und miteinander eng verbunden sind. Wie in der Geschwulst embryonales Gewebe, Hineinwucherung in fremde Organe, Mangel an Zusammenarbeit alter und neuer Zellen zu finden sind, so auch im Charakter der Person Infantilismen, Ab- sonderung, Autarkie, Fremdenfeindlichkeit, sehleichende ZusammenstSBe und Gewalt- methoden. Das wird an ttandsehriftproben Krebskranker zu beweisen gesucht. Der. Sehreiber bezeichnet sieh selbst als vollstgndigen Laien gegeniiber dem behandeltes Problem, ,,Er :ist nieht Mediziner und ganz fremd in der Graphologie". Dann hgtte er auch die Hand davon lassen sollen. Wirkliehkeitsferne Phantasie bereiehert die Krebsforsehung nicht. A. Dietrich (Tiibingen).

8tatistik. Selleslags, W.: Comment rendre eomparables les statistiques de mortalit@~ (Wie

lassen sich Sterbliehkeitsstatistiken vergleiehbar machen ?) Arch. M~d. soc. et Hyg. etc. 1, 907--912 (1938).

Vergleiehende Untersuehungen fiber die H i i u f i g k e i t der e i n z e l n e n T o d e s - u r s a e h e n in den v e r s e h i e d e n e n L g n d e r n sind sowohl far die medizinisehe Wissensehaft als auch fiir das 5ffentliehe Gesundheitswesen yon Wichtigkeit. Daher hatte die medizinisehe Welt ira vorigen Jahrhundert Sorge getragen, die Statistik der Sterbef~ille ffir internationalen Gebrauch einzurichten und auf zahlreiehen statistisehen Kongressen das Verzeiehnis der Todesursaehen zu vervollkommnen. - - Leider kiimmern sieh die den Totensehein ausfertigenden )~rzte noch viel zu wenig um die Wiinsehe der Statistik; Riicksiehtnahme auf die Familie der Verstorbenen fiberwiegt, und nur da, wo der Totenschein streng vertraulieh ist, kann dieses Hemmnis beseitigt werden. - - E i n weiteres Hindernis ftir internationale Vergleiche bildet die Angabe m e h r e r e r T o d e s u r s a e h e n auf einem Sehein (in England und Nordamerika bis zu 50%), da die Auswahl ffir die Statistik, die nur eine Todesursaehe benStigt, naeh versehiedenen Grunds~tzen erfolgt. Wghrend es in einigen Lgndern, wie z. B. England, dem behan- delnden Arzt iiberlassen bleibt, die eigentliehe Todesursache zu bezeiehnen, unter- nimmt es in anderen Lgndern, vor allem in den Vereinigten Staaten, die aufbereitende statistisehe Stelle, mit ttilfe besonderer Regeln die Auswahl zu treffen.

Dabei werden im a]lgemeinen die akuten und ansteckenden Krankheiten vor den chro- nischen, also die schneller verlaufenden vor den langsam sich entwicke]nden bevorzugt. Zwei aber auf so verschledene Weise ihre Auswahl treffenden Lgnder kSnnen nur schlecht mit- einander verglichen werden, wie Versuche mit gleichen Sterbef~llen, die aber auf die eine oder andere Weise aufbereitet wurden, deutlich ergaben. - - Eine restlose L6sung dieser Frage kann nut durch Erfassung der Haupt- und Nebentodesursachen ermSgHcht werden. Daher haben sich einige europi~ische und aul3ereuropiiische Lgnder verpflichtet, versuchsweise ffir 1--2 Jahre eine solche S ta t i s t i k ve rbundener Todesursachen aufzubereiten. - - Leider kann sieh Belgien infolge der Unzuli~nglichkeit seiner bisherigen Todesursachenstatistik sieh daran nicht betefligen. Es bedarf hierzu vorher einer grfindlichen Umgestaltnng der Statistik, der :Einffihrung eines :Einheitstotenscheins und verschiedener anderer vorbereitender MaB- nahmen. (Mit einer kleinen Zahleniibersicht.) Ga]ewski (Berlin). o