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VERERBUNG VON SCHWARZEM PIGMENT BE1 SILKYHOHNERN VQN CHR. WRIEDT SKI, NORWEGEN IE Silkyhiihner zeichnen sich durch mehrere eigentiimliche Cha- D raktere aus. Einer derselben ist das eigentiimliche schwarze Pig- ment, das sich in den mesoblastischen Membranen vorfindet. Dieser Charakter ist von BATESON und PUNNETT im Jahre 1911 eingeliend untersucht worden. Die Kreuzungsanalyse wurde mit Silky und braunen Italienern gemacht. Das Resultat ihrer Analyse war, dass das schwarze Pigment bei Silky iiber den Mange1 an schwarzem Pigment dominant ist. Ausserdem zeigte es sich, dass es bei den braunen Italienern einen geschlechtsgebundenen Faktor gab, der bewirkte, dass sich das schwarze Pigment nur als kleine einzelne Flecke ip der Haut zeigte, wahrend es hingegen in der Beinhaut voll entwickelt war. Es wurden auch Kreuzungen von rosenkammigen, weissen Bantam rnit Silky vorgenommen; hierbei ergab F1 Dominsnz fur das schwarze Pigment, doch waren Kamm und Kinnlappen bei den Hahnen etwas roter als bei den Huhnern. F, wurde in diesem Fall nicht gezogen. Bei einer spateren Untersuchung fand PUNNETT, dass das gelbe Pig- ment bei den Italienern auf einem geschlechtsgehundeneni Faktor be- ruhte, der iiber das schwarze Pigment in der Haut der Hamburger dominant war. PUNNETT nahm nach diesen Resultaten an, dass es der Faktor fur das gelbe Pigment bei den Italienern sei, der bewirkte dass das schwarze Silikypigment in den friiheren Kreuzungsversuchen, die er zusammen mit BATESON vorgenommen hatte, nicht zur vollen Entwicklung kam. Bei Kreuzungsversuchen, die ich mit Silky vorgenommen habe, um andere Charaktere zu analysieren, habe ich auch einige Daten bekommen, die mit der Vermutung PUNNETT’S iibereinstimmen. Ich kreuzte Silky-Hahn mit Mille Fleurs Henne. Mille Fleurs hahen helles grauliches Pigment in der Haut, ohne Spur von Gelb. F, dieser Kreu- zung bestand aus 5 Hahnen und 9 Hennen. Alle hatten das schwarze Pigment der Silky. Die Hahnc waren, wie bei BATESON und PUNNETT’S rosenkammigen Bantamkreuzungen, etwas roter im Kamm und den

Vererbung von Schwarzem Pigment Bei Silkyhühnern

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VERERBUNG VON SCHWARZEM PIGMENT BE1 SILKYHOHNERN

VQN CHR. W R I E D T SKI, NORWEGEN

IE Silkyhiihner zeichnen sich durch mehrere eigentiimliche Cha- D raktere aus. Einer derselben ist das eigentiimliche schwarze Pig- ment, das sich in den mesoblastischen Membranen vorfindet. Dieser Charakter ist von BATESON und PUNNETT im Jahre 1911 eingeliend untersucht worden. Die Kreuzungsanalyse wurde mit Silky und braunen Italienern gemacht. Das Resultat ihrer Analyse war, dass das schwarze Pigment bei Silky iiber den Mange1 an schwarzem Pigment dominant ist. Ausserdem zeigte es sich, dass es bei den braunen Italienern einen geschlechtsgebundenen Faktor gab, der bewirkte, dass sich das schwarze Pigment nur als kleine einzelne Flecke ip der Haut zeigte, wahrend es hingegen in der Beinhaut voll entwickelt war.

Es wurden auch Kreuzungen von rosenkammigen, weissen Bantam rnit Silky vorgenommen; hierbei ergab F1 Dominsnz fur das schwarze Pigment, doch waren Kamm und Kinnlappen bei den Hahnen etwas roter als bei den Huhnern. F , wurde in diesem Fall nicht gezogen. Bei einer spateren Untersuchung fand PUNNETT, dass das gelbe Pig- ment bei den Italienern auf einem geschlechtsgehundeneni Faktor be- ruhte, der iiber das schwarze Pigment in der Haut der Hamburger dominant war.

PUNNETT nahm nach diesen Resultaten an, dass es der Faktor fur das gelbe Pigment bei den Italienern sei, der bewirkte dass das schwarze Silikypigment in den friiheren Kreuzungsversuchen, die er zusammen mit BATESON vorgenommen hatte, nicht zur vollen Entwicklung kam.

Bei Kreuzungsversuchen, die ich mit Silky vorgenommen habe, um andere Charaktere zu analysieren, habe ich auch einige Daten bekommen, die mit der Vermutung PUNNETT’S iibereinstimmen. Ich kreuzte Silky-Hahn mit Mille Fleurs Henne. Mille Fleurs hahen helles grauliches Pigment in der Haut, ohne Spur von Gelb. F , dieser Kreu- zung bestand aus 5 Hahnen und 9 Hennen. Alle hatten das schwarze Pigment der Silky. Die Hahnc waren, wie bei BATESON und PUNNETT’S rosenkammigen Bantamkreuzungen, etwas roter im Kamm und den

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Kinniappen als die Hiihner. Unter 26 Individuen von F , waren 23 klar schwarzhautig. Die Menge der schwarzen Pigmente variicrte etwas, besonders bei den Hahnen, aber eine scharfe Klassengrenze zu ziehen, war nicht nioglich. Es gab 3 Kiichlein mit der Hautfarbe der Mille Fleurs und ohne schwarzes Pigment an den Beinhauten. Dass das schwarze Pigment nicht zugegen war, wurde durch Obduktion konstatiert. Die Zahl der Kiichlein oline schwarzes Pigment sollte unter Voraussetzung eines Fnktors 6,5 sein. Dieaer Abweichung knnn kein Gewicht beigelegt werden, da die Zahl der F,-Kiichlein so gering ist, dass sie innerhalb der gewohnlichen Variationsweite fallt.

Der Versuch zeigt, dass das schwarze Pigment bei den Silky iiber das graue Pigment der Mille Fleurs dominant ist.

Ein F,-Hahn von Silky ,X Mille Fleurs wurde mit einer braunen Italienerhenne gepaart. Von dieser Paarung fielen 9 Kiichlein, 3 HBhne und 6 Hennen. Alle drei Hahne hatten das gelbe Pigment an Beinen, Schnabel und Haut. Sie wurden obdziziert. 2 waren ohne schwarzes Pigment an den Beinhauten, der dritte IInhn hatte gelbe Haut mit kleinen schwarzen Flecken auf der Schulter und an den Kniegelenken und schwarzes Pigment an den Beinhiuten.

Von den 6 Hiihnern hatte keines Anzeichen gelben Pigmentes. 3 derselben hntten dasselbe schwarze Pigment wie F, von Silky X Mille Fleurs und die iibrigen drei dieselbe graue Hautfarbe und graue Beine wie Mille Fleurs. 2 von ihnen wurden obduziert, und es fand sich keine Spur von schwarzem Pigment an d,en Reinhauten.

Diese Daten zeigen trotz ihrer geringen Zahlen, dass es der geschlechtsgebundene Faktor fur das gelbe Pigment ist, der bewirkt, dass in den Versuchen von BATESON und PUNNETT mit Kreuzung von Silky mit braunen Italienern, das schwarze Pigment bei den Silky nicht zur vollen Wirkung kam.

ZITIERTE LITERATUR.

1. BATESON, W. and PUNNETT, R. C. 1911. The Inheritance of the Peculiar Pig-

2. PUNNETT, R. C. 1923. Heredity in Poultry. London, Macmillan and Co. mentation of the Silky Fowl. Journal of Genetics I.