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1965 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe 209 nis 1 :I und 1:3 festgestellt. Die genauen Bildungsbedingungen wurden aber nicht ermittelt. Zum Sehlul] wurden diese Erkenntnisse zu einer Nachweisrea]ction ver- wendet. Die etwa 0,1 n mineralsaure rutheniumhaltige ProbelSsung wird mit 1 Tr. 0,2~ alkoholiseher ReagenslSsung versetzt und 30 rain im kochenden Wasserbad erw/~rmt. Es entsteht ein feiner, dunkelgef/~rbter Niederschlag, der mit Benzol, Chloroform, Tetrachlormethan, J~ther, Ketonen und h6heren Alkoholen ausgeschfit- felt werden kann. Die organische Phase ist blauviolettt his blau gefarbt, bei l~eagens- fiberschuB blaugriin. Die Empfindlichkeit pD ist 5,0--5,1. Bei Tfipfe]reaktion auf Filterpapier wird auf i Tr. der Reagensl6sung 1 Tr. der 0,i n mineralsauren L6sung gegeben. Nach 3--5 rain erscheint bei Anwesenheit yon Rum oder RulV ein blau- violetter oder blauer Fleck. Hier ist die Empfindlichkeit pD nur 4. StSrung durch andere Elemente, die ebenfalls mit den Reagentien dunkelgefarb~e Komplexe bflden, sind m6glich, wurden aber nicht n/~her untersucht. 1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 29, 423--433 (1963). Inst. ffir Kernforsch., Tschech. Akad. d. Wiss., l~e~ bei Prag (~SSR). H. POHL Verfahren zur LSsungsmittelextraktion der Elemente Ruthenium und Osmium wurden yon G. DINSTL und F. HECET 1 mit Hilfe der Radioisotopen Ruthenium-106 und Osmium-193 ausgearbeitet. Die Extraktion yon Hexachloro- osmat gelingt mit dem fliissigen Anionenaustauscher Amberlite LA-1 in Chloro- form, einem sekundaren Amin mit einem )/Iolekulargewicht von etwa 350--390, bei einer Salzsaurenormalitat yon 0,058 zu 96o/o (Verteilungskoeffizient 24), wahrend Ruthenium bei Salzs/iurekonzentrationen yon 10 n bis 0,01 n iiberhaupt nicht in die organische Phase eintritt. Wird an Ste]le der Salzs/~ure Schwefelsaure verwendet, dann bleibt aueh Os in der wai~rigen Sehicht zm'fick. Ruthenium kann anscMieBend mit Ka]iumperjodat und 1Yatronlauge zu Perruthenat oxydiert und mit Tetra- pheny]arsoniumchlorid und frisch destilliertem Chloroform zu 96--98o/o (sehein- barer Verteilungskoeffizient 49) ausgeschiittelt werden. Der Erfolg dieser Operation hangt allerdings wegen der groBen Reduktionsanfalligkeit yon Perruthenat sehr stark vonder Reinheit der verwendeten Reagentien und yon der Schfitte]zeit ab: ]YIit unmittelbar der Flasche entnommenem Chloroform p. a. (l~erck) wurde nur ein Extraktionsmaximum yon etwa 85~ erreicht. Die Aktivitatsmessungen wurden im Flfissigkeitszahlrohr (Friesecke-Hoepfner) vorgenommen, wobei naeh nut kurzem Stehen mit der Probe16sung keine Aktivit/~tsverhste dutch Adsorption an den Glas- wanden auftraten. Osmium destflliert unter den Bedingungen der l~uthenium- oxydation quantitativ ab. -- Aus/i~hrung. Extraktion yon Osmium. 1 ml schwach saute Osmiuml6sung mit einem Gehalt yon 13,2/~g/ml wird mit Salzsaure und Wasser auf 10 ml 0,058 n Saute verdfinnt und zweimal mit je 10 ml einer LSsung yon 2 g Amberlite LA-1 vom iKolekulargewicht 350--390 in 100 ml Chloroform je 1 rain lang geschfittelt. -- Extraktion yon l~uthenium. 1 ml neutra]e bis schwach saure Rutheniuml6sung mit einem Gehalt yon 1,05/~g/ml wird mit 0,3 ml 2 n Natronlauge und I ml ges/~tt. Kaliumperjodatl6sung versetzt und 10 rain lang auf 60--70~ gehalten, wobei verdampftes Wasser yon Zeit zu Zeit erganzt und so das Eintrocknen der L6sung verhindert wird. ttierauf wird mit Wasser auf 9 ml auf- gefiillt, nach Zugabe yon 1 ml l~ Tetraphenylarsoniumchlorid]Ssung 5 sec lang mit 10 ml frisch destilliertem Chloroform geschfittelt nnd die organische Phase abgetrennt. 1 igikrochim. Acta (Wien) 1963, 895--901. Analyt. Inst., Univ. Wien (0sterreieh) A. KOSAK Eine spektrophotometrisehe Palladiumbestimmung mit 2-~Iereaptobenz- oxazol 1 beschreiben T. ARI~A und J. tI. YoE 2. Das Reagens gibt mit Palladium(II) einen orangeroten INiederschlag, der in Wasser, Alkohol oder Aceton nur wenig Z. analy~. Chem., Bd. 207 14

Verfahren zur Lösungsmittelextraktion der Elemente Ruthenium und Osmium

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Page 1: Verfahren zur Lösungsmittelextraktion der Elemente Ruthenium und Osmium

1965 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe 209

nis 1 :I und 1:3 festgestellt. Die genauen Bildungsbedingungen wurden aber nicht ermittelt. Zum Sehlul] wurden diese Erkenntnisse zu einer Nachweisrea]ction ver- wendet. Die etwa 0,1 n mineralsaure rutheniumhaltige ProbelSsung wird mit 1 Tr. 0,2~ alkoholiseher ReagenslSsung versetzt und 30 rain im kochenden Wasserbad erw/~rmt. Es entsteht ein feiner, dunkelgef/~rbter Niederschlag, der mit Benzol, Chloroform, Tetrachlormethan, J~ther, Ketonen und h6heren Alkoholen ausgeschfit- felt werden kann. Die organische Phase ist blauviolettt his blau gefarbt, bei l~eagens- fiberschuB blaugriin. Die Empfindlichkeit pD ist 5,0--5,1. Bei Tfipfe]reaktion auf Filterpapier wird auf i Tr. der Reagensl6sung 1 Tr. der 0,i n mineralsauren L6sung gegeben. Nach 3- -5 rain erscheint bei Anwesenheit yon R u m oder RulV ein blau- violetter oder blauer Fleck. Hier ist die Empfindlichkeit pD nur 4. StSrung durch andere Elemente, die ebenfalls mit den Reagentien dunkelgefarb~e Komplexe bflden, sind m6glich, wurden aber nicht n/~her untersucht.

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 29, 423--433 (1963). Inst. ffir Kernforsch., Tschech. Akad. d. Wiss., l~e~ bei Prag (~SSR). H. POHL

Verfahren zur LSsungsmittelextraktion der Elemente Ruthenium und Osmium wurden yon G. DINSTL und F. HECET 1 mit Hilfe der Radioisotopen Ruthenium-106 und Osmium-193 ausgearbeitet. Die Extrakt ion yon Hexachloro- osmat gelingt mit dem fliissigen Anionenaustauscher Amberlite LA-1 in Chloro- form, einem sekundaren Amin mit einem )/Iolekulargewicht von etwa 350--390, bei einer Salzsaurenormalitat yon 0,058 zu 96o/o (Verteilungskoeffizient 24), wahrend Ruthenium bei Salzs/iurekonzentrationen yon 10 n bis 0,01 n iiberhaupt nicht in die organische Phase eintritt. Wird an Ste]le der Salzs/~ure Schwefelsaure verwendet, dann bleibt aueh Os in der wai~rigen Sehicht zm'fick. Ruthenium kann anscMieBend mit Ka]iumperjodat und 1Yatronlauge zu Perruthenat oxydiert und mit Tetra- pheny]arsoniumchlorid und frisch destilliertem Chloroform zu 96--98o/o (sehein- barer Verteilungskoeffizient 49) ausgeschiittelt werden. Der Erfolg dieser Operation hangt allerdings wegen der groBen Reduktionsanfalligkeit yon Perruthenat sehr stark v o n d e r Reinheit der verwendeten Reagentien und yon der Schfitte]zeit ab: ]YIit unmittelbar der Flasche entnommenem Chloroform p. a. (l~erck) wurde nur ein Extrakt ionsmaximum yon etwa 85~ erreicht. Die Aktivitatsmessungen wurden im Flfissigkeitszahlrohr (Friesecke-Hoepfner) vorgenommen, wobei naeh nut kurzem Stehen mit der Probe16sung keine Aktivit/~tsverhste dutch Adsorption an den Glas- wanden auftraten. Osmium destflliert unter den Bedingungen der l~uthenium- oxydation quanti tat iv ab. -- Aus/i~hrung. Extraktion yon Osmium. 1 ml schwach saute Osmiuml6sung mit einem Gehalt yon 13,2/~g/ml wird mit Salzsaure und Wasser auf 10 ml 0,058 n Saute verdfinnt und zweimal mit je 10 ml einer LSsung yon 2 g Amberlite LA-1 vom iKolekulargewicht 350--390 in 100 ml Chloroform je 1 rain lang geschfittelt. - - Extrakt ion yon l~uthenium. 1 ml neutra]e bis schwach saure Rutheniuml6sung mit einem Gehalt yon 1,05/~g/ml wird mit 0,3 ml 2 n Natronlauge und I ml ges/~tt. Kaliumperjodatl6sung versetzt und 10 rain lang auf 60--70~ gehalten, wobei verdampftes Wasser yon Zeit zu Zeit erganzt und so das Eintrocknen der L6sung verhindert wird. t t ierauf wird mit Wasser auf 9 ml auf- gefiillt, nach Zugabe yon 1 ml l~ Tetraphenylarsoniumchlorid]Ssung 5 sec lang mit 10 ml frisch destilliertem Chloroform geschfittelt nnd die organische Phase abgetrennt.

1 igikrochim. Acta (Wien) 1963, 895--901. Analyt. Inst., Univ. Wien (0sterreieh) A. KOSAK

Eine spektrophotometrisehe Palladiumbestimmung mit 2-~Iereaptobenz- oxazol 1 beschreiben T. ARI~A und J. tI . YoE 2. Das Reagens gibt mit Palladium(II) einen orangeroten INiederschlag, der in Wasser, Alkohol oder Aceton nur wenig

Z. analy~. Chem., Bd. 207 14