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Verkehrsparen in Siedlung und Quartier Wohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft Thomas Schweizer Samuel Bernhard Teilbericht Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof, Altstetten Allgemeine Baugenossenschaft Zürich ABZ

Verkehrsparen in Siedlung und Quartier - IRAP · 2012. 3. 26. · mietung und Mitgliederdienste, Esther Ineichen, Leiterin Vermietung, Matthias Stäuble, Leiter Bewirtschaftung seitens

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  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Thomas SchweizerSamuel Bernhard

    Teilbericht Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof, AltstettenAllgemeine Baugenossenschaft Zürich ABZ

  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Teilbericht

    Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof, AltstettenAllgemeine Baugenossenschaft Zürich ABZBestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge

    Juli 2011

    BearbeitungClub der Autofreien der Schweiz CASQuellenstrasse 278005 ZürichTel. 044 430 19 [email protected]

    Fussverkehr SchweizKlosbachstrasse 488032 ZürichTel. 043 488 40 [email protected]

    Download:www.clubderautofreien.chwww.fussverkehr.ch

    Projektträger

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    1. ÜbersichtBeim Projekt Verkehrsparen in Siedlung und Quartier werden vertiefte Kenntnisse und Hand-lungsmöglichkeiten bezüglich Reduktion der wohnungsbezogenen Mobilität untersucht. Das Pro-jekt liefert damit einen Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft, welche von den Zürcher Stimmbe-rechtigten als Zielgrösse gutgeheissen wurde.

    Im vierten Quartal 2010 wurden von Studierenden der Hochschule Rapperswil HSR Bestandes-aufnahmen in sieben Genossenschafts-Siedlungen der Stadt Zürich gemacht. Dabei wurden die BewohnerInnen der Genossenschafts-Siedlungen zu ihrer Mobilität befragt. Die Studierenden der HSR haben basierend auf den erhobenen Daten und Begehungen vor Ort Mobilitätskonzepte /-pläne für die einzelnen Siedlungen erstellt. Für die Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof der All-gemeinen Baugenossenschaft Zürich ABZ in Altstetten liegt jedoch kein Mobilitätskonzept /-plan vor, da der betreffende Student das Studium abgebrochen und die Arbeit nicht beendet hat.

    Abbildung: Lage der Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof in Zürich-Altstetten

    Das Projektteam von «Verkehrsparen» hat im ersten Quartal 2011 die erhobenen Daten weiter ausgewertet und in Berichtsform zusammengefasst. Verfügbar ist ein Bericht, welcher die Resul-tate über alle untersuchten Siedlungen und Genossenschaften vergleicht, die Massnahmenpläne für die einzelnen Siedlungen (CD mit Plänen im Format A0 plus Ausdruck im Format A3 in der zuvor der ABZ geschickten Teilberichts-Version vom 16. Juni 2011) und die vorliegende Bestan-desaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof der Allge-meinen Baugenossenschaft Zürich ABZ in Zürich-Altstetten sowie der weiteren sechs untersuch-ten Siedlungen.

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    Die Resultate inklusive der Fragebogen werden den beteiligten Genossenschaften zur Verfügung gestellt. Nach Sichtung der Resultate durch die Genossenschaften, wurden diese vom Projekt-team präsentiert.

    2. InhaltDieser Bericht umfasst folgende Bereiche:

    � Angaben zur Parkierungssituation in der Siedlung

    � Angaben aus dem Erstgespräch zu Mobilitätsthemen vom Oktober 2010 (Esther Inei-chen, Leiterin Vermietung ABZ, Samuel Bernhard, Vertreter Projektteam und Philippe Rickli, Student HSR)

    � Angaben der BewohnerInnen zu Mobilitätsthemen (aus den ausgefüllten Bemerkungsfel-dern der Fragebögen)

    � Präsentation der Ergebnisse durch Vertreter des Projektteams. Teilnehmende: Martin Grüninger, Mitglied GL, Bau und Bewirtschaftung, Marlies Corrà, Projektleiterin Bau, Ste-fen Schmidhofer, Projektleiter Umgebung und Ökologie, Doris Neuhäusler, Leiterin Ver-mietung und Mitgliederdienste, Esther Ineichen, Leiterin Vermietung, Matthias Stäuble, Leiter Bewirtschaftung seitens der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich sowie Thomas Schweiz und Samuel Bernhard, Vertreter des Projektteams

    � Eckdaten der Siedlung

    3. Bestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof

    33.1. Parkierungssituation in der SiedlungDie Parkierungssituation wurde anhand der eingegangen 29 Fragebogen ermittelt. Die Rücklauf-quote war mit 13% nicht sehr hoch. Aufgrund der geringen Fallzahlen (Antworten auf die Fra-gebogen) kann es zu Abweichungen zwischen den erhobenen und den tatsächlichen Verhältnis-sen kommen. Die Anzahl der autofreien Haushalte ist mit 72% sehr hoch. 22% der (wenigen antwortenden) autobesitzenden Haushalte geben an, private Parkplätze zu besitzen, 56% verfü-gen über Parkkarten und 22% machen hierzu keine Angabe.

    Im Erstgespräch gibt Esther Ineichen, Leiterin Vermietung der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich ABZ, folgende Eckwerte zum Angebot an Autoabstellplätzen bekannt:

    Für die autobesitzenden Haushalte unter den total 217 Haushalten der Siedlung stehen sechsoberirdische und 77 unterirdische Abstellplätze zur Verfügung. Vermietet sind 100% an die Be-wohnerInnen der Siedlung. Zurzeit gibt es keine Vermietungen an FremdmieterInnen. Zudem gibt es keine Besucherparkplätze. Es gibt keinen Leerstand und der Preis pro gelben Parkplatz beträgt CHF 30.-, derjenige für unterirdische Parkplätze CHF 112.- Vier Personen sind auf der Warteliste (längste Wartezeit 1.5 Jahre).

    Gemäss Angaben der Verwaltung besteht bezüglich Parkplätze ein geringer Nachfrageüberhang. Aufgrund der sehr günstigen Wohnungen gibt es nur wenig Mieterwechsel. Wegen illegaler Par-kierung sind keine Reklamationen bekannt. Der Parkierungsdruck auf die umliegenden Strassen dürfte nur gering sein, da der Nachfrageüberhang nur gering ist. Es ist davon auszugehen, dass vorwiegend Personen aus der Genossenschaft hier parkieren. Es besteht die Kostenmiete, das heisst, die Parkplätze dürften kostendeckend vermietet werden.

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    33.2. Angaben aus dem Erstgespräch zu MobilitätsthemenVeloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Die Anzahl oberirdischer Abstellplätze im Freien beträgt 1 Parkplatz pro Geschoss. Es gibt keineebenerdig zugänglichen Abstellplätze in geschlossenen Räumen. Über Rampen erreichbare Ab-stellplätze im Keller gibt es keine. Zudem hat es keine Velokeller. Es kann nicht beantwortet werden, ob das Angebot an Abstellanlagen ausreichend ist. Der Platz dazu wäre vorhanden. Teure Velos müssen in den Privatkeller mitgenommen werden. In den letzten Jahren haben sich keine Änderungen bei der Veloparkierung ergeben und es gibt dazu auch keine Planungen. ImMoment gibt es keine Anträge / Anregungen von MieterInnen. Kinderwagen, Anhänger etc. müssen ebenfalls in den Kellern versorgt werden. Es sind keine weiteren spezifischen Probleme bekannt. Problematisch sind die beiden grossen Strassen im Quartier bezüglich Velorouten. Es gibt einen Schleichweg zu den Einkaufsmöglichkeiten. Die Verwaltung ist gegenüber Verbesse-rungen offen. Grössere Investitionen sind allerdings auf den Termin für den Ersatzneubau (2018) beschränkt.

    Öffentlicher Verkehr:

    Punkto öV gibt es keine Mängel. Das öV-Angebot ist in jeder Beziehung gut.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    Die Schule ist direkt in der Siedlung. Fraglich ist, ob wirklich alle Kinder dort zur Schule gehen. Die Versorgung ist grundsätzlich gut.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Zum Bedarf an zusätzlichen Dienstleistungen: Die Verwaltung ist grundsätzlich offen für Anre-gungen.

    Mobility: Ist schon auf die ABZ zugekommen. Seitens der MieterInnen gibt es keine Vorstösse.Eventuell ergibt die Befragung Aufschlüsse.

    Informationen über öV: Die Siedlungskommission ist zuständig für Anlässe. Anregungen können dort eingebracht werden. Ein weiterer Kanal wäre das Mitteilungsorgan der Genossenschaft „Fo-rum“. Im Hauseingang kommt eine Information eher weniger in Frage.

    Allgemeine Themen:

    Wurden nicht weiter diskutiert.

    3.3. Angaben der BewohnerInnen zu MobilitätsthemenAnzahl eingegangener Fragebogen: 29

    Anzahl Fragebogen mit Bemerkungen: 13

    Die Quote an Fragebogen mit Bemerkungen ist mit 45 % hoch. Etliche Haushalte haben sich gleich zu mehreren Bereichen mit Bemerkungen und Verbesserungsvorschlägen geäussert.

    Autobenützung:

    2 Haushalte haben sich zur Autobenützung geäussert – im Sinne einer sparsamen Nutzung.

    Abstellplätze:

    2 Haushalte haben sich zu den Autoabstellplätzen geäussert – für einen Haushalt hat es generell zu wenig, für einen Haushalt zu wenig Besucher-Parkplätze.

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    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    2 Haushalte haben sich für eine Verbesserung der Veloinfrastruktur (Velostreifen und Velonetz) ausgesprochen.

    Dagegen wurde von keinem einzigen Haushalt die Situation betreffend Veloabstellplätze in der Siedlung bemängelt.

    Öffentlicher Verkehr:

    6 Antwortende haben Bemerkungen zum öV. Vier finden die öV-Erschliessung sehr gut. Zwei sehen eine Ergänzung mit direkten Verbindungen nach Oerlikon und/oder Wiedikon – Wollisho-fen. Ein Haushalt findet die Billete für den öV zu teuer.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    Kein einziger Haushalt spricht die Versorgung mit täglicher / wöchentlicher Versorgung an.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Mobilitätsdienstleistungen wurde ebenso nicht thematisiert.

    Allgemeine Themen:

    Bei den allgemeinen Bemerkungen sind 3 Nennungen vorhanden. Zwei davon sind mit der Mobi-littätssituation ausgesprochen zufrieden, ein Haushalt spricht sich für die Sperrung von Strassen für den Autoverkehr aus.

    Grundsätzlich fällt auf, dass die Bewohner sehr zufrieden sind und nur wenige Verbesserungs-möglichkeiten genannt werden.

    33.4. Massnahmenvorschläge der StudierendenEs liegt kein Mobilitätskonzept /-plan zur Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof vor, da der betref-fende Student das Studium abgebrochen hat und die Arbeit nicht beendet hat.

    Das Vorgehensraster ist gleich wie bei der Siedlung Entlisberg I-IV. Deshalb kann die Übertrag-barkeit der Massnahmenvorschläge für die Siedlung Entlisberg I-IV auf die Siedlung Herrlig ge-prüft werden.

    Siehe Teilbericht «Siedlung Entlisberg I-IV, Wollishofen» vom 16. Juni 2011.

    3.5. Präsentation ErgebnisseAufgrund der fehlenden spezifischen Massnahmenvorschläge für die Siedlung Herrlig, Robert-Seidel-Hof wurden nur die Ergebnisse aus der Befragung der BewohnerInnen präsentiert. Siehe Bemerkung dazu in Kapitel 3.4.

    Teilnehmende an der Präsentation siehe Kapitel 2.

  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Thomas SchweizerSamuel Bernhard

    Teilbericht Siedlung Industrie 1 - 4, IndustriequartierBaugenossenschaft des eidgenössischen Personals BEP

  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Teilbericht

    Siedlung Industrie, IndustriequartierBaugenossenschaft des eidgenössischen Personals BEPBestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge

    Juli 2011

    BearbeitungClub der Autofreien der Schweiz CASQuellenstrasse 278005 ZürichTel. 044 430 19 [email protected]

    Fussverkehr SchweizKlosbachstrasse 488032 ZürichTel. 043 488 40 [email protected]

    Download:www.clubderautofreien.chwww.fussverkehr.ch

    Projektträger

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    1. ÜbersichtBeim Projekt Verkehrsparen in Siedlung und Quartier werden vertiefte Kenntnisse und Hand-lungsmöglichkeiten bezüglich Reduktion der wohnungsbezogenen Mobilität untersucht. Das Pro-jekt liefert damit einen Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft, welche von den Zürcher Stimbürgernals Zielgrösse gutgeheissen wurde.

    Im vierten Quartal 2010 wurden von Studierenden der Hochschule Rapperswil HSR Bestandes-aufnahmen in sieben Genossenschafts-Siedlungen der Stadt Zürich gemacht. Dabei wurden die BewohnerInnen der Genossenschafts-Siedlungen zu ihrer Mobilität befragt. Die Studierenden der HSR haben basierend auf den erhobenen Daten und Begehungen vor Ort Mobilitätskonzepte /-pläne für die einzelnen Siedlungen erstellt. So auch für die Siedlung Industrie der Baugenos-senschaft des eidgenössischen Personals BEP im Industriequartier. Die Mobilitätskonzepte /-pläne wurden an der HSR in Rapperswil am 21. Dezember 2010 präsentiert.

    Abbildung: Lage der Siedlung Industrie im Industriequartier Zürich

    Das Projektteam von «Verkehrsparen» hat im ersten Quartal 2011 die erhobenen Daten weiter ausgewertet und in Berichtsform zusammengefasst. Verfügbar ist ein Bericht, welcher die Resul-tate über alle untersuchten Siedlungen und Genossenschaften vergleicht, die Massnahmenpläne für die einzelnen Siedlungen (CD mit Plänen im Format A0 plus Ausdruck im Format A3 in der zuvor der BEP geschickten Teilberichts-Version vom 15. April 2011) und die vorliegende Bestan-desaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Industrie der BEP im Industriequar-tier sowie der weiteren sechs untersuchten Siedlungen.

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    Die Resultate inklusive der Fragebogen werden den beteiligten Genossenschaften zur Verfügung gestellt. Nach Sichtung der Resultate durch die Genossenschaften, wurden diese zusammen mit dem Projektteam besprochen.

    2. InhaltDieser Teilbericht umfasst folgende Bereiche:

    � Angaben zur Parkierungssituation in der Siedlung

    � Angaben aus dem Erstgespräch zu Mobilitätsthemen vom Oktober 2010 zwischen Fran-ziska Piderman, Vorstandsmitglied und Mitglied Sozialkommission der BEP, Thomas Schweizer, Vertreter Projektteam und einem Studenten HSR sowie nachträgliche Ergän-zungen durch Frau Piderman

    � Angaben der BewohnerInnen zu Mobilitätsthemen (aus den ausgefüllten Bemerkungsfel-dern der Fragebögen)

    � Zusammenfassung der Massnahmenvorschläge aus dem Mobilitätskonzept /-plan der Studierenden

    � Angaben aus dem Zweitgespräch vom 7. Juni 2011 zwischen Franziska Piderman, Vor-standsmitglied und Mitglied Sozialkommission der BEP und Samuel Bernhard, Vertreter des Projektteams

    � Eckdaten der Siedlung

    3. Bestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Industrie

    33.1. Parkierungssituation in der SiedlungDie Parkierungssituation wurde anhand der eingegangen 99 Fragebogen ermittelt. Die Rücklauf-quote war mit 31% sehr hoch. Die Anzahl der autofreien Haushalte ist mit 77% äusserst hoch. 67% der autobesitzenden Haushalte geben an, private Parkplätze zu besitzen, 29% verfügen über Parkkarten und 4% machen hierzu keine Angabe.

    Im Erstgespräch gibt Frau Piderman, BEP, folgende Eckwerte zum Angebot an Autoabstellplät-zen bekannt:

    Für die autobesitzenden Haushalte unter den total 318 Haushalten der Siedlung stehen keineoberirdischen und 34 unterirdische Abstellplätze zur Verfügung. Vermietet 100% an die Bewoh-nerInnen der Siedlung. Es gibt keine FremdmieterInnen und auch keine Besucherparkplätze. Es gibt keinen Leerstand und der Preis pro Garagenplatz beträgt CHF 121.-

    Die Situation zur Parkierung schildert Frau Piderman qualitativ wie folgt:

    Die Siedlung BEP entlang der Röntgenstrasse verfügt in den Altbauten über keine Parkplätze. Im Neubau an der Ecke Heinrichstrasse ist aber eine Tiefgarage vorhanden. 2/3 der autobesitzen-den Haushalte hat hier einen eigenen Parkplatz. Die Parkplätze sind Sache der MieterInnen. Da es keine Parkplätze hat, ist dies bei der Baugenossenschaft kein Thema. Die Liegenschaften sind teilweise bereits renoviert, bei anderen steht die Renovation bevor. Diese ist mit einer Verände-rung des Mietermixes verbunden. Neu werden eher Familienwohnungen angeboten. Ursprüng-lich v.a. Eisenbahner die ohnehin ein GA haben, heute etwas durchmischter. Zurzeit besteht kein Handlungsbedarf, es ist allen MieterInnen klar, dass keine Parkplätze vorhanden sind. Es gibt

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    keine Möglichkeit der illegalen Parkierung. Die Kontrolle ist Sache der Stadt. An Wochenenden ist der Parkierungsdruck gross. Es sind vor allem Auswärtige, die hier parkieren.

    33.2. Angaben aus dem Erstgespräch zu MobilitätsthemenVeloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Die Zahl der Abstellplätze ist nicht bekannt. Die Abstellplätze können – aus Denkmalschutzgrün-den – nicht überdeckt werden, weil sie unter integralem Schutz stehen (Gartendenkmalpflege + Häuser unter Schutz). Velos können direkt beim Eingang innen parkiert werden. Der Platz ist aber beschränkt. Bei den renovierten Gebäuden wurden Rampen gebaut. Es gibt aber auch nur über die Treppen erreichbare Keller. Die Keller sind durchgehend zwischen den Häusern, das ergibt etwas Spielraum. In den älteren Gebäuden muss das Velo hinunter getragen werden. Der Platz ist knapp, wird aber als ausreichend angesehen. Nicht fahrtüchtige Velos werden regel-mässig aussortiert und in den Osten verschenkt. Strassenseitig ist Vorgartenschutz und daher betreffend einer besseren Platzierung kaum etwas möglich. Mit der Änderung der Mieterschaft (mehr Familien) ist auch der Bedarf an Abstellplätzen gestiegen. Zu Anregungen seitens der MieterInnen ist nichts bekannt. Kinderwagen sind ein Problem, der Raum ist knapp. Das Quar-tier wird bezüglich Velorouten als attraktiv eingeschätzt. Es werden keine Verbesserungsmög-lichkeiten gesehen.

    Öffentlicher Verkehr:

    Beim öV gibt es keine Mängel.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    Migros Limmatplatz ist sehr wichtig. Weiter ist ein kleiner Coop am Röntgenplatz vorhanden. Es gibt diverse kleinere Läden, beispielsweise ein Tamile mit z.T. Kundschaft aus grossem Einzugs-gebiet (führt zu Parkierungsproblem am Samstag). Dazu ist neue Infrastruktur in den Bögen im Viadukt entstanden. Bezüglich Wünschen zur besseren Anbindung (Fuss- und Veloweg-Netz, Verkehrssicherheit, öV-Verbindung) werden die Schulwege als Problem eingestuft: die Schulhäu-ser Limmat und Kornhaus erfordern Querung der Limmatstrasse, der Limmat sowie auch der Langstrasse. Zur Schulwegsituation können aber keine detaillierten Auskünfte gegeben werden.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Hauslieferdienste: Die Entgegennahme von Post erfolgt informell (Nachbarschaftsbeziehungen).

    Mobility: Es hat genügend Standplätze in der Umgebung.

    Verleih von Velos / Anhängern, Reparaturservice für Velo: Bedarf unklar.

    Bezüglich Anreize für die BewohnerInnen (z.B. Mieterticket, Vergünstigung für Mobility-Mitgliedschaft etc.) wird festgehalten, dass es viele Angestellte gibt bei den SBB und VBZ, wel-che bereits von vergünstigten, respektive bei den Aktiven sogar von kostenlosen Abonnementen profitieren.

    Allgemeine Themen:

    Die Renovation von Industrie 2 steht an. Die BewohnerInnen werden umgesiedelt. Ob sie wie-der zurückkommen ist unklar. Neu werden eher Familien kommen.

    Industrie 3 wird nur sanft renoviert. Heute kostet eine 3-Zimmer-Wohnung CHF 700.-, nachher wird es nur wenig mehr sein.

    Die Stadt mietet den Kindergarten in Innenhof. Dieser wird aber mit dem Grundstufenmodell überflüssig. Die Zukunft dieses Gebäudes ist noch offen.

    Weitere Verkehrsberuhigung ist denkbar.

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    33.3. Angaben der BewohnerInnen zu MobilitätsthemenAnzahl eingegangener Fragebogen: 99

    Anzahl Fragebogen mit Bemerkungen: 44

    Die Quote an Fragebogen mit Bemerkungen ist mit 44% hoch. Etliche Haushalte haben sich gleich zu mehreren Bereichen mit Bemerkungen und Verbesserungsvorschlägen geäussert.

    Autobenützung:

    9 Haushalte sprechen sich zum Thema Autobenützung aus. Alle im Sinne einer sparsamen Nut-zung und im rechtfertigenden Sinne, wieso das Auto überhaupt benützt wird. Zwei Haushalte sprechen sich gar explizit für Verbote aus – zwecks Quartierberuhigung.

    Abstellplätze:

    9 Haushalte äussern sich zu den Autoabstellplätzen. Kein einziger spricht sich für eine Erhöhung des Angebotes aus. Gefordert wird im Grundtenor vielmehr ein Abbau von Parkplätzen, ein Haushalt spricht sich für 24 Stunden gültige blaue Zonen aus, damit diese etwas bewirken, eine Person sieht Probleme mit „Party-people“ und deren Suchverkehr, ein Haushalt regt Stroman-schluss für e-Autos an.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    9 Haushalte sprechen sich für eine Verbesserung der Veloinfrastruktur aus. Am meisten genannt werden mehr Velowege, mehr Sicherheit der Velowege durch getrennte Fahrbahnen und mehr Quartier-Abstellmöglichkeiten oder bei Grossverteilern.

    11 Haushalte wünschen sich Verbesserungen bei den Abstellmöglichkeiten in der Siedlung, die meisten wünschen bessere ebenerdige und geschützte Velounterstände vor dem Haus, da es mühsam ist das Velo in den Keller zu tragen. Ein Haushalt regt Stromanschlüsse bei Velostand für e-Bikes, e-Roller an.

    Öffentlicher Verkehr:

    9 Haushalte äussern sich zum öV, alle im grundsätzlich befürwortenden Sinne. Zwei davon wün-schen einen Ausbau, einer die öV-Propagierung bei Party-People, einer will keinen weiteren Ausbau. Zwei Haushalte sprechen die öV-Preise an, einer wünscht Gutscheine für günstigere öV-Nutzung, einer schlägt Aufhebung des Nachtzuschlags bei der VBZ vor – damit könnten die Aus-gänger auf den öV gebracht werden.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    Kein einziger Haushalt spricht die Versorgung mit täglichem / wöchentlichen Bedarf an.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    3 Haushalte sprechen Mobilitätsdienstleistungen an, zwei davon einen Mobiltiy-Standplatz in der Siedlung. Ein Haushalt regt ein Liefersystem von den Kaufhäusern zu den Quartieren an.

    Allgemeine Themen:

    22 Haushalte sprechen allgemeine Mobilitätsfragen an. Praktisch alle sind für eine nachhaltigere Verkehrssituation und schlagen diverse Massnahmen zur Einschränkung des Autoverkehrs vor, beispielsweise Road-Pricing, Sperrungen für den Durchgangsverkehr, mehr Kontrollen und Bus-sen bis hin zu autofreien Zonen – oder gar autofreien Stadt. Zwei Haushalte sprechen sich kri-tisch gegenüber den VelofahrerInnen aus und wünschen eine Eindämmung des Veloverkehrs. Ein Haushalt wünscht eine bessere Trennung von Trottoirs und Velos – wohl aus denselben Gründen. Ein Haushalt gratuliert zu diesem guten statistischen Projekt.

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    33.4. Massnahmenvorschläge der StudierendenIm Mobilitätskonzept /-plan zur Siedlung Industrie werden folgende Massnahmen vorgeschlagen(Details dazu in den Plänen im A0-Format – im Teilbericht, Version vom 15. April 2011):

    Abstellplätze:

    � Keine Massnahmen vorgeschlagen

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur (Massnahmen Siedlung):

    � Veloabstellplatz-Situation im Rahmen des Möglichen verbessern

    Ergänzender Vorschlag (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden)

    � Abschliessbare Velobox – ev. auch auf öffentlichem Grund – mit kostenpflichtigen Stell-plätzen als Zusatzangebot (Massnahme Siedlung und Stadt)

    Mobilitätsdienstleistungen (Massnahmen Siedlung):

    � System und Standorte Mobility bekannt machen

    � Mit Mietertickets öV-Abonnemente vergünstigen

    � Velo- und Anhängerverleih einführen

    � Informationen über Dienstleistungen / Hauslieferdienste / Fahrplanaushänge etc.

    � Günstigere Gemeinschaftskonditionen für Taxi- und Kurierdienste

    � Gratisabgabe Mobilitätsinformationen Stadt Zürich an NeumieterInnen

    Ergänzende Vorschläge (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden)

    � Vergünstigungen für Mobility-Mitgliedschaft (Massnahme Siedlung)

    � Plattform für Car-Pooling (Massnahme Siedlung)

    � Weitere Kommunikationskanäle (wie Bewohneranlässe, Quartierspaziergang, schriftliche Info an NeumieterInnen etc.) nutzen für Informationen an BewohnerInnen (Massnahme Siedlung)

    � Reparaturservice für Velo (Massnahme Siedlung)

    � Hinweise zu Velomiete, E-Bikes und allgemeine Veloförderung mit Info zu Gesundheits-aspekten des Velofahrens etc.

    Allgemeine Themen (Massnahmen Quartier / Stadt):

    � Öffentliche Veloabstellplätze schaffen, wenn möglich überdacht

    � Beleuchtung beim Lettensteg, Aufgang Limmatstrasse und Röntgenplatz

    � Neuanordnung der Parkplätze – zur besseren Linienführung der Velofahrer

    � Fussgängerübergang an Kreuzungen Fabrikstrasse/Sihlquai und Fabrikstras-se/Limmatstrasse sowie Fussweg zwischen Fabrikstrasse und Gasometerstrasse erstellen

    � Gestaltungsdefizite Lettenviadukt beheben mit besseren Rampen für Velos

    � Neue Wartehäuschen bei öV-Haltestellen Quellenstrasse und Röntgenstrasse

    � Verkehrssicherheit für Velofahrer erhöhen durch Rechtsvortritt aus Röntgenstrasse an-statt Neugasse – Umgestaltung Kreuzung

    � Installation Lichtsignalanlage auf Langstrasse – Höhe Josefstrasse

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    � Strassenenden mit Poller für Autos unpassierbar machen beispielsweise bei Röntgenplatz

    Ergänzender Vorschlag (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden)

    � Einrichtung von Begegnungszone prüfen

    33.5. Angaben aus dem Zweitgespräch mit DiskussionIm Zweitgespräch zwischen Franziska Piderman, Vorstandsmitglied und Mitglied Sozialkommissi-on der BEP und Samuel Bernhard, Vertreter des Projektteams, wurden nach Auswertung der Befragung der BewohnerInnen mögliche Massnahmen in den verschiedenen Massnahmenberei-chen diskutiert. Dabei wurde auch eruiert, ob die Erkenntnisse dieses Projektes in die weitere Planung und Siedlungsentwicklung der BEP einfliessen können.

    Einleitend hält Franziska Piderman fest, dass der Grund für den hohen Anteil an autofreien Haushalten darin zu suchen sei, dass die Bewohnerschaft eher älter ist und zudem einige als aktive oder ehemalige Angestellte der SBB oder VBZ von sehr günstigen öV-Abos profitieren.

    Auf die allfällige Umsetzung von Massnahmen haben die Renovationspläne der BEP einen Ein-fluss. Die Wohnungen in der Siedlung Industrie 2 werden ziemlich stark verteuert, da der Aus-gangspreis für eine 3-Zimmerwohnung mit CHF 700.- sehr tief und die neuen Wohnungen einen deutlich höheren Standard aufweisen werden. Bei der Siedlung Industrie 3 dagegen sind nur geringfügige Preisaufschläge zu erwarten, da nur sanft renoviert werden soll. Die Siedlung In-dustrie 1 wurde bereits vor fünf Jahren erneuert.

    3.5.1. Aktuelle Situation und kurzfristige HandlungsmöglichkeitenAbstellplätze:

    Kein Handlungsbedarf. Das Angebot an Parkplätzen ist genügend gross. Zurzeit gibt es sogar ein leichtes Überangebot.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Die denkmalschützerische Regelung, wonach Veloabstellplätze auf die Strasse hinaus nicht überdacht werden dürfen, ist unsinnig. Die Genossenschaft unterstützt eine Rückmeldung dies-bezüglich an die verantwortlichen Stellen der Stadt. In der Siedlung Industrie 2 werden mit dem Renovationsprojekt neue gedeckte Abstellplätze im Innenhof entstehen. Die Idee der Veloboxen wird sehr gut aufgenommen. Die Genossenschaft unterstützt eine entsprechende Anfrage an die Stadt und weitere Abklärungen hierzu.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Die Idee, die Mobility-Standorte unter der Bewohnerschaft publik zu machen, wird als gut be-wertet. Zwar sind die Standorte nah und gut erreichbar, aber die Verfügbarkeit der Autos könnte ein Problem sein, da es zwar mehrere Standorte, aber insgesamt nur wenige Autos hat. Denkbar wäre die weitere Abklärung des Bedürfnisses nach einem zusätzlichen Mobility-Standort in der Siedlung. Eine weitere zu klärende Frage wäre, wo ein solcher eingerichtet werden könnte. Falls es hierfür ein Platzproblem gibt, könnte allenfalls ein Platz in der Tiefgarage frei gemacht wer-den, sofern es ein Überangebot an Autoparkplätzen hat. Mietertickets dagegen sind eher eine weniger geeignete Massnahme, da einige BewohnerInnen sowieso schon von Spezialkonditionen profitieren (aktive oder ehemalige Angestellte der SBB und VBZ). Ebenso ist das Car-Pooling eher keine weiter zu verfolgende Massnahme. Es gibt in der Siedlung ein Beispiel für den Verleih eines Veloanhängers auf privater Basis. Es wäre denkbar, dass die Genossenschaft hier aktiv wird und ein entsprechendes Angebot aufbaut. Die Verbreitung von Informationen zum Mobili-

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    tätsangebot über die Anschlagbretter in den Wohnhäusern wird als realisierbare Massnahme eingeschätzt. Denkbar wäre auch die Abgabe von Informationen an die NeumieterInnen. Eben-falls als gute mögliche Massnahme angesehen wird die Gratisabgabe der Mobilitätsinformationen der Stadt Zürich an NeumieterInnen. Diese könnten durch relevante lokale Informationen er-gänzt werden. Auch die Verhandlung mit Taxi- und Kurierdiensten über günstigere Gemein-schaftskonditionen wird als gute Idee aufgenommen. Die lokalen Reparaturservices fürs Velo könnten zusätzlich in die Mobilitätsinformationen für die BewohnerInnen aufgenommen werden.

    Allgemeine Themen:

    Besprochen wird das Problem der fehlenden Veloabstellplätze bei den Grossverteilern, insbeson-dere bei der Migros Limmatplatz. Die Idee, zusammen mit Migros zu evaluieren, ob in der Tief-garage Parkplätze zugunsten von Velos reserviert werden können, wird für gut befunden. Beim Coop am Wipkinger-Platz wäre dies wohl vom Platz her schwieriger. Befürwortet werden sämtli-che Massnahmen, welche die Situation des Langsamverkehrs im Quartier verbessern, so bei-spielsweise Fussgängerübergänge an den kritischen Kreuzungen oder Rampen beim Lettenvia-dukt. Ebenso würde eine Lichtsignalanlage auf der Langstrasse – Höhe Josefstrasse – begrüsst. Als weniger relevant für die Umsetzung mit diesem Projekt angesehen wird die Beleuchtung des Lettensteigs, neue Wartehäuschen bei den öV-Haltestellen oder die Einführung des Rechtsvor-tritts aus der Röntgenstrasse. Kein Bedarf wird in der Massnahme gesehen, an den Strassenen-den Poller aufzustellen, um damit die Durchfahrt von Autos zugunsten des sichereren Velover-kehrs zu verhindern, beispielsweise am Röntgenplatz. Denkbar wäre die Massnahme, in geeig-neten Strassenabschnitten eine Begegnungszone einzurichten. Die BewohnerInnen könnten hierzu von der Genossenschaft allenfalls befragt und animiert werden.

    3.5.2. Anstehende Renovationen und langfristige Planung der BEPDie CD mit den Vorschlägen der Studierenden wurde an den Leiter Bau der BEP abgegeben, welcher für die Realisierung des Renovations-Projektes (zurzeit aktuell: Industrie 2, Industrie 3folgt) federführend ist. Grundsätzlich ist gewährleistet, dass die Erkenntnisse dieses Projektes bei der Siedlungsentwicklung berücksichtigt werden.

    33.6. AusblickAnsatzpunkte für die Realisierung einiger vorgeschlagener Massnahmen bietet die weitere Bear-beitung durch die Sozialkommission der BEP. Grundsätzlich sollen von der BEP Anreize geschaf-fen werden, dass die BewohnerInnen von sich aus aktiv werden. Die Durchführung eines Be-wohneranlasses wird als eine gute Möglichkeit gesehen, die BewohnerInnen aktiver einzubin-den. Kandidaten wären aktuell die BewohnerInnen von Industrie 1 und 4. Die BewohnerInnen von Industrie 2 werden umgesiedelt (Wohnangebote in anderen Siedlungen mit Vorwahlrecht für die neu renovierten Siedlungen). Die BewohnerInnen von Industrie 3 bleiben während dem Umbau in der Siedlung. Aufgrund der mit den Umbauten verbundenen Fluktuationen wären die-se Siedlungen im Moment für die Durchführung eines Anlasses weniger geeignet.

    Mögliche Themen bei der Durchführung eines BewohnerInnen-Höcks wären beispielsweise:

    � Bedarfsabklärung für die Organisation eines Velo-Anhänger-Verleihs

    � Bedarf für zusätzliches Mobility-Angebot abklären

    � Bedarf und Motivation für die Einrichtung einer Begegnungszone abklären

    � Etc.

    Umgesetzt werden kann von der Sozialkommission:

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    � Informationen zum Mobilitätsangebot (Aushänge, Mappen an NeumieterInnen).

    Mögliche Handlungsfelder mit weiteren Partnern:

    � Rückmeldung an die Stadt betreffend denkmalschützerischer Regelungen für Velounter-stände (durch Projektvertreter)

    � Verhandlungen mit Taxi- und Kurierdiensten für vergünstigte Gemeinschaftskonditionen (durch BEP)

    � Evaluation zusammen mit der Migros betreffend möglicher Reservation von Plätzen in der Tiefgarage für Velos / Anhänger (durch BEP)

    � Rückmeldung an die Stadt betreffend Verbesserungen beim Langsamverkehr (durch Pro-jektvertreter)

    Die Vorschläge werden in einem nächsten Schritt innerhalb der Sozialkommission der BEP disku-tiert. Zudem wird innerhalb dieses Gremiums besprochen, wie die Resultate des Projektes den BewohnerInnen in geeigneter Form kommuniziert werden.

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    Anhang: Eckdaten aus Fragebogen-Untersuchung

    BBefragung BewohnerInnen: Grundlagendaten

    Rücklauf und RepräsentativitätAnzahl Haushalte 318Anzahl retournierte Fragebogen 99Rücklauf 31%

    Struktur der befragten HaushalteSinglehaushalte 44%Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder 33%Mehrpersonenhaushalte mit Kindern 23%

    Befragung BewohnerInnen: w ichtigste Ergebnisse

    Verfügbarkeit VerkehrsmittelAnzahl AF-Haushalte in % (von Antwortenden) 77%Motorisierungsgrad Anzahl Autos / Person 0.12Haushalte mit 2 Autos (von Antwortenden) 0Haushalte mit 3 Autos (von Antwortenden) 0Anzahl Roller und Motorräder 11Anteil Haushalte mit Velos 77% (ist hoch)Anzahl Velos (von Antwortenden) 202 (= 2 Velos pro Haushalt)GA- und ZVV-Abo-Anteil pro Person 31, resp. 29%Anteil Mobility Mitglieder 17% (sehr hoch)

    AutoabstellplätzeAnzahl siedlungseigene PP 34Vermietete an BewohnerInnen 34PP pro Wohnung 0.11Preis für einen PP 121.-Anteil privater PP 67%Anteil Parkkarten-Besitzer 29%Keine Angabe zu Art der Parkierung 4%Anzahl Autos in Siedlung gemäss Hochrechnung 74

    Fahrleistung nach VerkehrszweckArbeit 29% (leicht tiefer gemessen am CH-Mittel)Freizeit 57% (leicht höher gemessen am CH-Mittel)Einkauf 14% (durchschnittlich gemessen am CH-Mittel)

    VeloabstellplätzeAnzahl Velo-PP oberirdisch im Freien oder ebener-dig in geschlossenen Räumen

    Die Zahl ist nicht bekannt – Knappheitssituation. Problem: Erstellung von Abstellplätzen erschwert aus denkmalschützerischen Gründen – zur Strasse hin.

  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Thomas SchweizerSamuel Bernhard

    Teilbericht Siedlung Rütihof 1-3, HönggBaugenossenschaft Sonnengarten

  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Teilbericht

    Siedlung Rütihof 1-3, HönggBaugenossenschaft SonnengartenBestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge

    Juli 2011

    BearbeitungClub der Autofreien der Schweiz CASQuellenstrasse 278005 ZürichTel. 044 430 19 [email protected]

    Fussverkehr SchweizKlosbachstrasse 488032 ZürichTel. 043 488 40 [email protected]

    Download:www.clubderautofreien.chwww.fussverkehr.ch

    Projektträger

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    1. ÜbersichtBeim Projekt Verkehrsparen in Siedlung und Quartier werden vertiefte Kenntnisse und Hand-lungsmöglichkeiten bezüglich Reduktion der wohnungsbezogenen Mobilität untersucht. Das Pro-jekt liefert damit einen Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft, welche von den Zürcher Stimmbe-rechtigten als Zielgrösse gutgeheissen wurde.

    Im vierten Quartal 2010 wurden von Studierenden der Hochschule Rapperswil HSR Bestandes-aufnahmen in sieben Genossenschafts-Siedlungen der Stadt Zürich gemacht. Dabei wurden die BewohnerInnen der Genossenschafts-Siedlungen zu ihrer Mobilität befragt. Die Studierenden der HSR haben basierend auf den erhobenen Daten und Begehungen vor Ort Mobilitätskonzepte /-pläne für die einzelnen Siedlungen erstellt. So auch für die Siedlung Rütihof 1-3 der Baugenos-senschaft Sonnengarten in Höngg. Die Mobilitätskonzepte /-pläne wurden an der HSR in Rap-perswil am 21. Dezember 2010 präsentiert.

    Abbildung: Lage der Siedlung Rütihof 1-3 in Zürich-Höngg

    Das Projektteam von «Verkehrsparen» hat im ersten Quartal 2011 die erhobenen Daten weiter ausgewertet und in Berichtsform zusammengefasst. Verfügbar ist ein Bericht, welcher die Resul-tate über alle untersuchten Siedlungen und Genossenschaften vergleicht, die Massnahmenpläne für die einzelnen Siedlungen (CD mit Plänen im Format A0 plus Ausdruck im Format A3 in der zuvor der BEP geschickten Teilberichts-Version vom 15. April 2011) und die vorliegende Bestan-desaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Rütihof 1-3 der Genossenschaft Son-nengarten in Höngg sowie der weiteren sechs untersuchten Siedlungen.

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    Die Resultate inklusive der Fragebogen werden den beteiligten Genossenschaften zur Verfügung gestellt. Nach Sichtung der Resultate durch die Genossenschaften wurden diese zusammen mit dem Projektteam besprochen werden.

    2. Inhalt dieser ZusammenstellungDieser Teilbericht umfasst folgende Bereiche:

    � Angaben zur Parkierungssituation in der Siedlung

    � Angaben aus dem Erstgespräch zu Mobilitätsthemen vom Oktober 2010 zwischen Georges Tobler, Geschäftsführer der Baugenossenschaft Sonnengarten, Thomas Schwei-zer Vertreter Projektteam und einem Studenten der HSR

    � Angaben der BewohnerInnen zu Mobilitätsthemen (aus den ausgefüllten Bemerkungsfel-dern der Fragebögen)

    � Zusammenfassung der Massnahmenvorschläge aus dem Mobilitätskonzept /-plan der Studierenden

    � Angaben aus dem Zweitgespräch vom 28. Juni 2011 zwischen Georges Tobler, Ge-schäftsführer der Baugenossenschaft Sonnengarten und Samuel Bernhard, Vertreter Pro-jektteam

    � Eckdaten der Siedlung

    3. Bestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Rütihof 1-3

    33.1. Parkierungssituation in der SiedlungDie Parkierungssituation wurde anhand der eingegangen 70 Fragebogen ermittelt. Die Rücklauf-quote war mit 32% sehr hoch. Die Anzahl der autofreien Haushalte ist mit 36% recht hoch. 85% der autobesitzenden Haushalte geben an, private Parkplätze zu besitzen, 8% verfügen über Parkkarten und 8% machen hierzu keine Angabe.

    Im Erstgespräch gibt Georges Tobler, BG Sonnengarten, folgende Eckwerte zum Angebot an Autoabstellplätzen bekannt:

    Für die autobesitzenden Haushalte unter den total 222 Haushalten der Siedlung stehen 33 ober-irdische und 235 unterirdische Abstellplätze zur Verfügung. Vermietet sind 57% an die Bewoh-nerInnen der Siedlung sowie gut 1% an FremdmieterInnen. Zudem gibt es 33 Besucherpark-plätze. Der Leerstand beträgt 78 Parkplätze und der Preis pro Garagenplatz beträgt CHF 110.-

    Die Situation zur Parkierung schildert Georges Tobler qualitativ wie folgt:

    Die Siedlung Rütihof hat eine grosse Unterniveaugarage. Sie ist nicht ausgelastet. Gemäss Aus-kunft des Verwalters beträgt der Leerstand immer ca. 30%. Aufgrund der Lage können die Ga-ragenplätze auch nicht fremdvermietet werden. Die umliegenden Genossenschaften kämpfen mit dem gleichen Problem. Von den autobesitzenden Haushalten haben denn auch 85% einen Parkplatz in der Siedlung gemietet. 4 Personen besitzen eine Anwohnerparkkarte. Diese Park-plätze liegen allerdings einige 100m entfernt. Im Quartier Rütihof hat es generell zu viele Park-plätze. Zusammen mit dem neuen Projekt Grünwald sollte ein Pool geschaffen werden. Insge-samt wird eine Unterschreitung der minimalen Parkplatz-Quote angestrebt. Es gibt ein Problem

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    mit illegaler Parkierung. Periodisch werden die Fahrzeuge kontrolliert, die auf den Besucher-Parkplätzen stehen. Diese werden angeschrieben und mit einer Monatsmiete gebüsst. Die meis-ten mieten dann einen Tiefgaragenplatz. Auch in der Tiefgarage muss kontrolliert werden, damit Leute nicht einen Parkplatz mieten aber zwei belegen. Zum Parkierungsdruck auf die Umge-bung: Auf den Erschliessungsstrassen bestehen keine Parkplätze. Es gibt eine beschränkte An-zahl blaue Zone-Parkplätze. Diese liegen aber ca. 300m entfernt. Sie werden vermutlich kaum benutzt von den Bewohnenden. Wegen dem Leerstand gehen der BG Sonnengarten Mietein-nahmen von CHF 100‘000 pro Jahr verloren. Der Aufwand für die Vermietung darf auch nicht unterschätzt werden. Zudem haben dann Fremdmieter über die Tiefgarage Zutritt zu den Häu-sern, was auch nicht erwünscht ist. Es gibt ein Projekt für den Rückbau der Frankentalstrasse sowie ein Projekt zur Aufwertung der Rütihofstrasse als Fussgängerbereich.

    33.2. Angaben aus dem Erstgespräch zu MobilitätsthemenVeloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Auf der ganzen Gebäudelänge stehen gedeckte Abstellplätze zur Verfügung. Ohne Zahl aber ausreichend. Problem: nicht vandalensicher. Es hat dagegen keine ebenerdig zugängliche Ab-stellplätze in geschlossenen Räumen. In der Tiefgarage (über Rampe zugänglich) werden in einer separaten Velobox 50 Veloparkplätze à CHF 14.-/Monat vermietet. Teilweise werden die eher teureren Velos in den Privatkellern abgestellt. Das Angebot an oberirdischen Abstellplätzen ist sehr gross, an unterirdischen ausreichend. Die oberirdischen liegen richtig. Es haben sich keine Veränderungen in den letzten Jahren ergeben und es liegen auch keine Anträge von der Bewohnerschaft vor. Ein grosses Problem sind die Kinderwagen, Trottinetts, Kickboards usw. im Treppenhaus. Dies wird geduldet obwohl feuerpolizeilich nicht erlaubt. Es gibt aber keine Alter-native. Hier besteht ein grosser Handlungsbedarf. In den Treppenhäusern ist es sehr eng. Das Quartier wird bezüglich Freizeit-Velorouten als attraktiv angesehen. Der Veloweg nach Höngg ist etwas steil. Die Unterführung bei der Einmündung der Regensdorferstrasse wird als unattraktiv angesehen.

    Öffentlicher Verkehr:

    Zwei Haltestellen liegen direkt vor der Tür, bzw. nicht weit weg (46+89+ 485). Direkte Verbin-dung zum HB und Altstetten.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    Coop ist sehr wichtig. Das Sortiment aber eher knapp (kein Frischfleisch). Bäckerei/Café sehr wichtig auch als Treffpunkt. Generell ist bei der Endhaltestelle ein Treffpunkt auch für Jugendli-che. Teilweise ist dieser Ort problematisch. Neu gibt es das Projekt Container für Jugendliche auf dem Grünwald (Ringling) –Areal. Dort soll später ein GZ gebaut werden. Es fehlen: Post und Apotheke. Einkauf geschieht vorwiegend in Regensdorf. Es wird eine bessere Anbindung (Fuss-und Veloweg-Netz, Verkehrssicherheit, öV-Verbindung) gewünscht. Die Frankentalstrasseschneidet das Quartier in zwei Teile. Eine bessere Vernetzung ist wünschbar.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Ein Bedarf nach zusätzlichen Dienstleistungen ist eventuell vorhanden. Der Bedarf kann mit der Siedlungskommission abgeschätzt werden.

    Mobility: Es gibt einen Standort in der Nähe Heizenholz.

    Die Idee des Verleihs von Velos/Anhängern, Reparaturservice für Velo etc. wird als interessant angesehen. Es gibt ein Velogeschäft. Dieses müsste einbezogen werden, falls ein Verleihservice aufgezogen werden würde.

  • 5

    Ein Aushang zu öV-Informationen im Hauseingang ist denkbar – allerdings gibt es auf dem An-schlagbrett ein Platzproblem.

    Quartierladen: Post und Apotheke fehlt, eventuell ein Geschäft mit Frischfleisch.

    Allgemeine Themen:

    Immerhin ca. 1/3 der Bewohner lebt hier ohne Auto.

    33.3. Angaben der BewohnerInnen zu MobilitätsthemenAnzahl eingegangener Fragebogen: 69

    Anzahl Fragebogen mit Bemerkungen: 34

    Die Quote an Fragebogen mit Bemerkungen ist mit 49% hoch. Etliche Haushalte haben sich gleich zu mehreren Bereichen mit Bemerkungen und Verbesserungsvorschlägen geäussert.

    Autobenützung:

    6 Haushalte äussern sich zur Autobenützung – vier davon im sich rechtfertigen Sinne, wieso sie überhaupt das Auto (ab und zu) benutzen, einer wünscht sich weniger Hindernisse fürs Auto, einer arbeitet ausserhalb, wo das Auto viel schneller ist.

    Abstellplätze:

    5 Haushalte haben Bemerkungen zu den Autoabstellplätzen. Drei davon finden die Parkplatzsi-tuation schlecht und fordern entweder mehr (Besucher-)Parkplätze oder tiefere Preise, einer wünscht sich eine Parkkarte für Gehbehinderte, einer spricht sich für ein Parkplatz-Sharing aus.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    1 Haushalt wünscht breitere Velowege.

    Öffentlicher Verkehr:

    23 Haushalte äussern sich zur öV-Situation. Nur gerade vier Rückmeldungen sind positiv. Die meisten Antwortenden wünschen sich Verbesserungen beim öV. Oft genannt werden: Bus 89 auch an Sonntagen, häufigere Busverbindungen, Kinderwagen-Tauglichkeit. Ein typisches Sta-tement: „Ich wäre noch mehr mit öV unterwegs, wenn sie kinderwagengerechter wären. (…) Der Bus 89 sollte häufiger und auch nach 20 Uhr und sonntags fahren.“

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    1 Haushalt ist explizit zufrieden mit den Einkaufsmöglichkeiten, ansonsten werden diese nichtthematisiert.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    4 Haushalte wüschen sich einen Ausbau des Mobility-Angebotes in unmittelbarer Nähe oder gar in der Siedlung. 1 Haushalt (mit blinder Person) benützt öfters Taxi, Tixi.

    Allgemeine Themen:

    3 Haushalte haben allgemeine Bemerkungen zur Mobilität. Zwei davon wünschen sich weniger Flugzeuge und Autos, einer beklagt die Rot-Grüne-Politik in der Stadt.

  • 6

    33.4. Massnahmenvorschläge der StudierendenIm Mobilitätskonzept /-plan zur Siedlung Rütihof 1-3 werden folgende Massnahmen vorgeschla-gen (Details dazu in den Plänen im A0-Format):

    Abstellplätze:

    (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden)

    � Neues Parkierungskonzept mit dem Projekt Grünwald (BG Sonnengarten und weitere)

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    � Keine Massnahmen – nur E-Bike – siehe Mobilitätsdienstleistungen

    Ergänzender Vorschlag (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden)

    � Abschliessbare Velobox – ev. auch auf öffentlichem Grund - mit kostenpflichtigen Stell-plätzen als Zusatzangebot (Stadt und BG Sonnengarten)

    Öffentlicher Verkehr:(Anregung durch BG Sonnengarten / BewohnerInnen – Umsetzung VBZ, ZVV, Stadt)

    � Fahrplantaktänderung der Buslinie 89 an Sonn- und Feiertagen

    � Erhöhung der Fahrfrequenz zu Stosszeiten

    � Busse der Linien 46, 89, 485 durch Niederflurbusse ersetzen

    � Im Kern Geeringstrasse werden die beiden bestehenden Bushaltestellen zu einer Halte-stelle zusammengefasst

    Mobilitätsdienstleistungen:(meist Initiative und mögliche Umsetzung bei BG Sonnengarten)

    � Mobility-Standort kombiniert mit E-Bike-Verleih (Velopass) – gibt es auch schon an ande-ren Orten als Kombikarte – E-Bike-Verleih als geschlossenes System ->Rückgabe der Ve-los am gleichen Ort

    � Werbung für neue Mobilitätsdienstleistung machen (Flyer, Plakate in Hauseingängen –auch mit Info zu öV-Verbindungen, weitere Dienstleistungen etc.)

    � Mieterticket: vergünstigte Abgabe der Kombikarte / oder allgemein Vergünstigungen öV / ev. Mobility-Mitgliedschaft etc.

    Ergänzende Vorschläge (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden)

    � Weitere Kommunikationskanäle (wie Bewohneranlässe, Quartierspaziergang, schriftliche Info an NeumieterInnen etc.) nutzen für Informationen an BewohnerInnen

    � Die Einrichtung eines Quartierladens prüfen

    � Hauslieferdienste bekannter machen

    � Verleih von Velos / Anhängern, Reparaturservice für Velo prüfen

    � Günstigere Gemeinschaftskonditionen für Taxi- und Kurierdienste abklären

    � Plattform für Car-Pooling prüfen

    � Hinweise zu Velomiete, E-Bikes und allgemeine Veloförderung mit Info zu Gesundheits-aspekten des Velofahrens etc.

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    Allgemeine Themen:(Initiative durch BG Sonnengarten, Realisierung meist bei anderen Partnern)

    � Neugestaltung des Knotens Kern Geeringstrasse – Bushaltestelle mit Wartehaus. Aus ei-ner Kreuzung wird ein Quartierplatz mit hoher Aufenthaltqualität

    � Neugestaltung Kern Rütihof – ähnliche Aufwertung wie Kern Geeringstrasse

    � Rückbau der Frankentaler- und Regensdorferstrasse auf zwei Spuren

    � Aufhebung Fussgängerunterführung und Neubau oberirdische Kreuzungsmöglichkeiten

    � Geschwindigkeitsreduktion auf Frankentaler- und Regensdorferstrasse

    � Unnötige Verkehrsberuhigungsmassnahmen beseitigen

    � Rütihofstrasse durch neue Grünanlagen aufwerten

    33.5. Angaben aus dem Zweitgespräch mit DiskussionIm Zweitgespräch zwischen Georges Tobler, Geschäftsführer der BG Sonnengarten und Samuel Bernhard, Vertreter des Projektteams wurden nach Auswertung der Befragung der BewohnerIn-nen mögliche Massnahmen in den verschiedenen Massnahmenbereichen diskutiert. Dabei wurde auch eruiert, ob die Erkenntnisse dieses Projektes in die weitere Planung und Siedlungsentwick-lung der Baugenossenschaft Sonnengarten einfliessen können.

    Einleitend hält Georges Tobler fest, dass die Arbeitsressourcen für die Realisierung spezifischer Mobilitätsprojekte begrenzt sind. Der Wohnungsbestand beträgt zurzeit knapp 1'000 Wohnein-heiten. Die Verwaltung wird mit vier Vollzeitstellen bewältigt.

    Zu den Mobilitätsmustern der BewohnerInnen beobachtet Georges Tobler sowohl für den Ein-kauf wie auch für die Arbeit Pendlerbewegungen in die umliegenden Orte. Einkaufsmöglichkei-ten beispielsweise in Regensdorf sind mit dem Auto gut und schnell erreichbar.

    3.5.1. Aktuelle Situation und kurzfristige HandlungsmöglichkeitenAbstellplätze:

    Die Probleme mit der Parkierung, respektive den Leerständen (siehe auch Kapitel 3.1.) können nicht sofort gelöst werden. Massnahmen sind nur mit dem neuen Projekt Grünwald (Ringling) möglich (siehe Kapitel 3.5.2.). Probleme bereiten nebst der Leerstände auch das Verhalten ein-zelner BewohnerInnen. So werden beispielsweise bei der Kontrolle der Besucherparkplätze rund 10% nicht korrekt parkierende BewohnerInnen eruiert, die sich die Parkierungsgebühr sparen wollen. Selbst Leute mit einem gemieteten Tiefgaragen-Platz belegen aus Bequemlichkeit gele-gentlich Besucher-Parkplätze. Punkto Leerstände ist festzuhalten, dass tendenziell die Vermiet-barkeit der Parkplätze noch weiter abnimmt. Auch die umliegenden Vermieter haben ähnliche Probleme. Gründe für die Abnahme werden unter anderen darin gesehen, dass bei Neubauten verhältnismässig oft Pärchen zusammenziehen, die beide je ein Auto einbringen. Eines der bei-den Autos wird dann mit der Zeit abgestossen. Oder was bei Scheidung gerade aktuell vorge-kommen ist: Der Mann zieht mit dem Auto weg und die Frau bleibt ohne Auto in der Siedlung zurück. Zudem ziehen relativ oft auch die Neuzuzüger ohne Auto ein.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Mit dem Projekt Grünwald wird es auch bei der Veloparkierung eine Veränderung geben. Siehe auch Kapitel 3.5.2. Aktuell gibt es zwar keine grossen Probleme, aber die Akzeptanz der Velo-

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    Abstellplätze in der Tiefgarage scheint nur beschränkt vorhanden zu sein. Teure Velos werden oft in die Privatkeller gestellt.

    Öffentlicher Verkehr:

    Die BG Sonnengarten hat bereits einiges initiiert. Beispielsweise wurden grosse Verbesserungen bei der zuvor im Quartier bestehenden Gewaltthematik und dem Vandalismus erzielt. Grundsätz-lich sollte ein anderer Partner den Lead übernehmen, falls bei den VBZ Verbesserungen ange-stossen werden sollten. Mögliche Partner wären andere Genossenschaften in der Umgebung. Wenn solche gewonnen werden könnten, wäre eine Unterstützung seitens der BG Sonnengarten denkbar.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Aktiv werden will die BG Sonnengarten bei der Evaluation eines Mobility-Standortes. Die Kontak-te zu Mobility sollen aufgenommen werden. Interessant wäre für die Genossenschaft auch ein Angebot für E-Bikes. Ein professionelles Angebot für Bike-Sharing analog dem Car-Sharing ist im Aufbau (www.bikesharing.ch). Es könnten allenfalls auch Standplätze in der Siedlung organisiert werden. Wie die konkreten Möglichkeiten punkto E-Bikes wären, müsste genauer abgeklärt wer-den. Prinzipiell müsste einfach eine Ladestation eingerichtet werden. Platz wäre mit den Velo-Abstellplätzen vor den Häusern vorhanden. Der Strom könnte von der Tiefgarage angezapft werden. Interessiert wird die Idee zur Info-Vermittlung oder Bereitstellen der Website als Platt-form für ein Car-Pooling angesehen. Diese Idee soll weiter abgeklärt werden, wenn mehr Zeit vorhanden ist. Als umsetzungsreif wird die Idee der besseren Information der BewohnerInnen zum Mobilitätsangebot angesehen. Das bestehende Set mit Mobilitätsinformationen der Stadt Zürich könnte von der Genossenschaft nur sehr schwierig ergänzt werden, da die Ressourcen sehr knapp sind. Allenfalls hätte die Stadt Möglichkeiten, Ergänzungen der Informationen um lokal wertvolle Tipps und Adressen abzuklären und umzusetzen. Die Genossenschaft würde die –allenfalls auch umfassende - Mobilitätsinfo ihren BewohnerInnen abgeben. Da die MieterInnen bereits heute eine Begrüssungsmappe erhalten mit Informationen zur Siedlung und Genossen-schaft, müsste der Umfang und die konkrete Gestaltung der Information noch durchdacht wer-den. Zu berücksichtigen wäre allenfalls auch, welche Informationen NeumieterInnen direkt vonder Stadt Zürich oder vom Quartierverein erhalten. Weniger Realisierungschancen werden der Idee der Mietertickets eingeräumt. Das Schaffen von Anreizen wird nicht als Kerngeschäft der BG Sonnengarten angesehen. Finanziert werden müsste ein solches Projekt mit dem Geld der Genossenschafter. Begünstigt werden müssten zudem zu gleichen Massen alle. Vielleicht wäre es auch nicht so einfach, ein entsprechendes Vergünstigungsmodell zu entwickeln. In der Ver-besserung der Quartierversorgung wird kein primäres Ziel gesehen, dies nicht zuletzt auch des-halb, weil Coop Neubaupläne hat mit der Realisierung des Grünwald-Projektes. Es soll ein grös-serer Coop-Laden entstehen. Der Aufbau eines Veloverleihs wird ebenso als nicht prioritär ein-gestuft.

    Allgemeine Themen:

    Betreffend den Vorschlag zur Verbesserung des Knotens Kern Geering wird festgehalten, dass die VBZ geplant hat, die Haltestelle an die Frankentalstrasse zurückzuziehen, damit sie keine Schlaufe mehr ins Quartier hinein fahren muss. Zudem bestehen Pläne, zwei Strassen abzustu-fen. Auch dies wird sich auf die künftige Mobilitätsentwicklung der Siedlung auswirken. Beim Kern Rütihof hat die Baugenossenschaft Sonnengarten schon viel realisiert. Die Platzgestaltung ist im Quartier entsprechend gut angekommen, der Platz wird genutzt. Nicht in Frage kommt die Einrichtung einer Begegnungszone. Zum einen ergäben sich bei einer solchen Probleme mit der Sicherheit (Velofahrerende). Zudem sind die Einfahrten der Tiefgarage ungünstig gelegen.

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    3.5.2. Geplanter Neubau mit Projekt Grünwald (Ringling) und langfris-tige Planung der Baugenossenschaft SonnengartenAbstellplätze:

    Es wird mit einem reduzierten Parkierungsangebot geplant (siehe Kapitel 3.1.) – und zwar un-abhängig vom Rechtsetzungsprozess. Die neue vom Souverän beschlossene PPV ist noch nicht rechtskräftig. Da aber die Baueingabe sowieso noch einmal gemacht werden muss, ist es denk-bar, dass die neue PPV zur Anwendung kommt.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Eine Anpassung der Veloparkierungs-Situation ist mit dem Projekt Grünwald geplant. Dabei wird es nicht primär um eine Ausdehnung des Angebotes gehen, sondern vielmehr um eine Anders-gestaltung. Die Aufhebung von Auto-Abstellplätzen hätte allenfalls auch Auswirkungen auf das bestehende Angebot an Velo-Abstellplätzen in der Tiefgarage. Tendenziell wird das Angebot an öffentlichen Räumen (für Gemeinschaftsnutzungen) zurückgehen, was die Probleme mit den Kinderwagen, Trottinetts etc. verschärfen könnte (siehe Kapitel 3.2.). Dies muss bei der Planung berücksichtigt werden. Wenn das reduzierte Angebot an Auto-Abstellplätzen durchgesetzt wer-den kann, wird es mehr Platz für Velos geben.

    33.6. AusblickEinige Massnahmenvorschläge sollen bei der Baugenossenschaft Sonnengarten intern geprüft werden. Denkbar wäre allenfalls auch die vertiefte Behandlung des Themas Mobilität im Rahmen eines Bewohneranlasses (Orientierungsanlass, Diskussion, Workshop, Quartierspaziergang etc.) bei welchem die Idee und Wünsche der BewohnerInnen noch genauer eruiert werden könnten.

    Vereinbart wurde der weitere Austausch von Informationen. Der Baugenossenschaft Sonnengar-ten werden der fertige Bericht (des Gesamtprojektes) sowie der Teilbericht (betreffend Siedlung Rütihof 1-3) zur Verfügung gestellt. Weiter stellen sich die Vertreter des Projektteams zur Verfü-gung, wenn das Thema Mobilität im Rahmen eines Genossenschafts-Anlasses vertieft behandelt werden soll. Es ist wahrscheinlich, dass die Aktivitäten im Projekt Verkehrsparen in Siedlung und Quartier weitergehen. Denkbar ist beispielsweise die Organisation einer Tagung zum Thema oder die Anwendung des Untersuchungsrasters auf weitere Siedlungen. Für die nächste Projekt-phase muss noch eine Finanzierung gefunden werden, was aufgrund der ermutigenden Ergeb-nisse der bisherigen Arbeiten aber als nicht aussichtslos eingeschätzt wird. Über die Erhebungen im Rahmen dieses Projektes kann auch nach aussen kommuniziert werden.

    Allfällige Themen und zu vertiefende Arbeitsfelder sind:

    � Neuplanung der Parkierung sowie der Velo-Abstellplätze mit dem Projekt Grünwald: Re-duktion des Angebots bei Autoparkierung – Umgestaltung bei den Velo-Abstellplätzen(BG Sonnengarten)

    � Eventuell Prüfung des Themas öV-Verbesserungen, sofern Partner gefunden werden können (BG Sonnengarten)

    � Abklärung Mobility-Standort mit Mobility-Vertretern (BG Sonnengarten)

    � Prüfung der Idee Car-Pooling (BG Sonnengarten)

    � Rückmeldung an Stadt betreffend Ausgestaltung Mobilitätsinformation (durch Projekt)

    � Realisierung Idee Mobilitätsinformation für BewohnerInnen (BG Sonnengarten)

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    Anhang: Eckdaten aus Fragebogen-Untersuchung

    BBefragung BewohnerInnen: Grundlagendaten

    Rücklauf und RepräsentativitätAnzahl Haushalte 222Anzahl retournierte Fragebogen 70Rücklauf 32%

    Struktur der befragten HaushalteSinglehaushalte 17%Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder 41%Mehrpersonenhaushalte mit Kindern 41%

    Befragung BewohnerInnen: w ichtigste Ergebnisse

    Verfügbarkeit VerkehrsmittelAnzahl AF-Haushalte in % (von Antwortenden) 36% (leicht unter Schnitt Stadt Zürich)Motorisierungsgrad Anzahl Autos / Person 0.28Haushalte mit 2 Autos (von Antwortenden) 5Haushalte mit 3 Autos (von Antwortenden) 0Anzahl Roller und Motorräder 8Anteil Haushalte mit Velos 66% (ist durchschnittlich)Anzahl Velos (von Antwortenden) 107 (= 1.53 Velos pro Haushalt)GA- und ZVV-Abo-Anteil pro Person 12, resp. 46%Anteil Mobility Mitglieder 12% (sehr hoch)

    AutoabstellplätzeAnzahl siedlungseigene PP 268Vermietete an BewohnerInnen 153 (Überangebot)PP pro Wohnung 1.21Preis für einen PP 110.-Anteil privater PP 85%Anteil Parkkarten-Besitzer 8%Keine Angabe zu Art der Parkierung 8%Anzahl Autos in Siedlung gemäss Hochrechnung 159

    Fahrleistung nach VerkehrszweckArbeit 39% (höher gemessen am CH-Mittel)Freizeit 38% (viel tiefer gemessen am CH-Mittel)Einkauf 23% (höher gemessen am CH-Mittel)

    VeloabstellplätzeAnzahl Velo-PP oberirdisch im Freien oder ebener-dig in geschlossenen Räumen

    Ausreichendes Angebot im generellen – allenfalls Ergänzung um abschliessbare Velo-PP

  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Thomas SchweizerSamuel Bernhard

    Teilbericht Siedlung Kolonie 4 - 6, AussersihlGemeinnützige Bau- und Mietergenossenschaft Zürich (GBMZ)

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    Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Teilbericht

    Siedlung Kolonie 4-6, AussersihlGemeinnützige Bau- und Mietergenossenschaft Zürich GBMZBestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge

    Juli 2011

    BearbeitungClub der Autofreien der Schweiz CASQuellenstrasse 278005 ZürichTel. 044 430 19 [email protected]

    Fussverkehr SchweizKlosbachstrasse 488032 ZürichTel. 043 488 40 [email protected]

    Download:www.clubderautofreien.chwww.fussverkehr.ch

    Projektträger

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    1. ÜbersichtBeim Projekt Verkehrsparen in Siedlung und Quartier werden vertiefte Kenntnisse und Hand-lungsmöglichkeiten bezüglich Reduktion der wohnungsbezogenen Mobilität untersucht. Das Pro-jekt liefert damit einen Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft, welche von den Zürcher Stimmbe-rechtigten als Zielgrösse gutgeheissen wurde.

    Im vierten Quartal 2010 wurden von Studierenden der Hochschule Rapperswil HSR Bestandes-aufnahmen in sieben Genossenschafts-Siedlungen der Stadt Zürich gemacht. Dabei wurden die BewohnerInnen der Genossenschafts-Siedlungen zu ihrer Mobilität befragt. Die Studierenden der HSR haben basierend auf den erhobenen Daten und Begehungen vor Ort Mobilitätskonzepte /-pläne für die einzelnen Siedlungen erstellt. So auch für die Siedlung Kolonie 4-6 der Gemein-nützigen Bau- und Mietergenossenschaft Zürich GBMZ. Die Mobilitätskonzepte /-pläne wurden an der HSR in Rapperswil am 21. Dezember 2010 präsentiert.

    Abbildung: Lage der Siedlung Kolonie 4-6 in Zürich-Aussersihl

    Das Projektteam von «Verkehrsparen» hat im ersten Quartal 2011 die erhobenen Daten weiter ausgewertet und in Berichtsform zusammengefasst. Verfügbar ist ein Bericht, welcher die Resul-tate über alle untersuchten Siedlungen und Genossenschaften vergleicht, die Massnahmenpläne für die einzelnen Siedlungen (CD mit Plänen im Format A0 plus Ausdruck im Format A3 in der zuvor der BEP geschickten Teilberichts-Version vom 15. April 2011) und die vorliegende Bestan-desaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Kolonie 4-6 der Gemeinnützigen Bau-und Mietergenossenschaft Zürich GBMZ in Aussersihl sowie der weiteren sechs untersuchten Siedlungen.

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    Die Resultate inklusive der Fragebogen werden den beteiligten Genossenschaften zur Verfügung gestellt. Nach Sichtung der Resultate durch die Genossenschaften wurden diese zusammen mit dem Projektteam besprochen.

    2. InhaltDieser Teilbericht umfasst folgende Bereiche:

    � Angaben zur Parkierungssituation in der Siedlung

    � Angaben aus dem Erstgespräch zu Mobilitätsthemen vom 19. Oktober 2010 zwischen dem Geschäftsführer der GBMZ, Alfred Hess, Thomas Schweizer, Vertreter Projektteamund einem Studenten der HSR

    � Angaben der BewohnerInnen zu Mobilitätsthemen (aus den ausgefüllten Bemerkungsfel-dern der Fragebögen)

    � Zusammenfassung der Massnahmenvorschläge aus dem Mobilitätskonzept /-plan der Studierenden

    � Angaben aus dem Zweitgespräch vom 11. Mai 2011 zwischen dem Geschäftsführer der GBMZ, Alfred Hess und dem Vertreter des Projektteams, Samuel Bernhard

    � Eckdaten der Siedlung

    3. Bestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Kolonie 4-6

    33.1. Parkierungssituation in der SiedlungDie Parkierungssituation wurde anhand der eingegangen 59 Fragebogen ermittelt. Die Rücklauf-quote war mit 15% nicht sehr hoch. Die Anzahl der autofreien Haushalte ist mit 58% dagegensehr hoch. 47% der autobesitzenden Haushalte geben an, private Parkplätze zu besitzen, eben-falls 47% verfügen über Parkkarten und 6% machen hierzu keine Angabe.

    Im Erstgespräch gibt Alfred Hess, GBMZ, folgende Eckwerte zum Angebot an Autoabstellplätzen bekannt:

    Für die autobesitzenden Haushalte unter den total 402 Haushalten der Siedlung stehen weder oberirdische, noch unterirdische Abstellplätze zur Verfügung. Demnach sind alle Parkplätze bei fremden Anbietern von den MieterInnen zugemietet.

    Die Situation zur Parkierung schildert Alfred Hess qualitativ wie folgt:

    Viele MieterInnen können sich kein Auto leisten. Die Mieterschaft ist vorwiegend älter. Die 3-Zimmerwohnungen sind klein und mit weniger als CHF 1'000.- sehr günstig. Wie oben ausge-führt, verfügt die GBMZ Siedlung in Aussersihl über keine eigenen Parkplätze. Die Hochrechnung ergibt dennoch eine relativ hohe Anzahl von 109 gemieteten Parkplätzen. Gemäss Angaben des Verwalters handelt es sich vorwiegend um Parkplätze, welche in Geschäftsliegenschaften an der Badenerstrasse gemietet werden. Die Genossenschaft hat mit diesen Mietverhältnissen aber nichts zu tun. Die Verwaltung sieht zurzeit bezüglich Parkierung kein Handlungsbedarf. Es ist allen MieterInnen klar, dass keine (internen) Parkplätze vorhanden sind. Illegale Parkierung ist unbedeutend. Sie ist v.a. von Auswärtigen am Samstagabend ein Thema. Unter der Woche kön-nen die BewohnerInnen von der blauen Zone profitieren. Tagsüber sind immer freie Plätze ver-

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    fügbar. Erst gegen die Abende und am Wochenende wird es knapp. Insgesamt ist das Angebot aber ausreichend. Einige BewohnerInnen würden es sogar begrüssen, wenn die Zahl der Park-plätze reduziert würde. Eine Änderung der Parkierungssituation steht frühestens in 10 – 15 Jah-ren an. Dann soll ein Ersatzneubau im Bereich Hohlstrasse / Stüdeliweg erstellt werden. Ob und wie viele Parkplätze dort erstellt werden ist zur Zeit noch offen.

    33.2. Angaben aus dem Erstgespräch zu MobilitätsthemenVeloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Sie wurden bisher nicht gezählt. In den Innenhöfen hat es gedeckte und beleuchtete Abstellan-lagen. Sie sind am Abend gut besetzt. Daneben stellen viele ihr Velo direkt vor dem Hausein-gang ab. Dies wird toleriert. Dagegen sind keine ebenerdig zugänglichen Abstellplätze in ge-schlossenen Räumen oder über eine Rampe erreichbare Abstellplätze im Keller vorhanden. Auch gibt es keine Velokeller. Das Treppenhaus ist sehr eng. Im privaten Keller kann aber schon ein Velo abgestellt werden. Das Angebot an Abstellanlagen wird als knapp bewertet. Sie liegen alle in den Innenhöfen. Der Zugang zu den Abstellanlagen ist nur über die Ernastrasse möglich. Vie-le stellen aber ihr Velo auf der Stauffacherstrasse vor dem Haus ab. Abstellanlagen direkt neben den Eingängen sind mit Rücksicht auf die durchgehenden Grünrabatten und die potentielle Ver-stellung der Fenster von Parterrewohnungen keine vorgesehen. Die Anzahl Velos hat zugenom-men. Dies hat auch mit der Verjüngung des Mietermix’ zu tun. Aktuell sind aber keine Verbesse-rungen bei der Veloparkierung vorgesehen. Seitens der Mieterschaft gibt es keine Anträge. Es gibt sehr wenige Kinder, daher sind auch Kinderwagen und Anhänger kein Thema (Wohnungen zu klein). Das Quartier wird bezüglich Velorouten zumindest abschnittsweise als attraktiv einge-schätzt. Für allfällige Verbesserungsmöglichkeiten muss das Resultat der Umgestaltung des Bul-lingerplatzes und der Bullingerstrasse abgewartet werden.

    Öffentlicher Verkehr:

    Es werden keine Mängel beim öV gesehen. Das Angebot ist bereits in jeder Beziehung hervorra-gend.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    Die Nahversorgung wird als ausreichend eingeschätzt. Es hatte mal beim Bullingerplatz einen SPAR. Heute Töffgeschäft. Die Distanzen zu den Einkaufsläden sind aber gut machbar in zehn Minuten zu Fuss. z.B. Migros Wengi oder an den Albisriederplatz. Viele gehen aber mit dem Bus 31 in den Letzipark oder fahren mit Tram oder Bus in die City (z.B. Migros Löwenstrasse). Für eine Verbesserung, insbesondere zu einer besseren Anbindung (Fuss- und Veloweg-Netz, Ver-kehrssicherheit, öV-Verbindung) wird kein Bedarf gesehen.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Mobility: Es hat genügend Standplätze in mittelbarer Siedlungsnähe. Mobility ist nun salonfähig und ein selbstverständliches Angebot.

    Einrichtung eines Quartierladens: Die Versorgung ist im Prinzip genügend. Der SPAR im Quartier war aber gut.

    Es wird kein Bedarf gesehen nach zusätzlichen Dienstleistungen.

    Allgemeine Themen:

    Der Innenhof in der Siedlung Ernastrasse, Stauffacherstrasse ist sehr attraktiv. Dann gibt es die Bullingerwiese und die Bäckeranlage. Der Bullingerplatz wird neu als Begegnungszone ausges-taltet. Die Bullingerstrasse bedeutete früher eine harte Trennung. Sie soll nun als Quartierstras-se funktionieren.

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    Der Innenhof der Siedlung an der Hohl-/Zypressenstrasse wurde vor wenigen Jahren mit einem Gemeinschaftsraum ergänzt. Dieser wird wider Erwarten sehr gut genutzt. Gleichzeitig sind dort auch Veloabstellplätze entstanden. Leider gibt es noch immer eine Lücke zur Hohlstrasse hin, so dass immer noch Lärm in den Hof dringt.

    Die italienische Schule hat eine grossen Hol- und Bringverkehr in den Anfangs und Endzeiten.

    Es gibt eine (städtische) Einrichtung der Nachbarschaftshilfe, welche gut funktioniert, aber manchmal wieder einschläft.

    Die Hohlstrasse hat ein sehr schlechtes Image, der Strassenraum ist auch sehr unwirtlich. Dies ändert sich auch mit der neuen Linienführung des Verkehrs nicht.

    Für den Siedlungsverwalter und die BewohnerInnen der Siedlung werden zehn Minuten zu Fuss als zu bewältigende Distanz akzeptiert. Auch der Weg zum Bahnhof Hardbrücke ist zu Fuss machbar.

    33.3. Angaben der BewohnerInnen zu MobilitätsthemenAnzahl eingegangener Fragebogen: 62 (3 nachträgliche)

    Anzahl Fragebogen mit Bemerkungen: 30

    Die Quote an Fragebogen mit Bemerkungen ist mit 48% hoch. Etliche Haushalte haben sich gleich zu mehreren Bereichen mit Bemerkungen und Verbesserungsvorschlägen geäussert.

    Autobenützung:

    7 Haushalte haben sich zur Autobenützung geäussert. Alle Bemerkungen lassen darauf schlies-sen, dass die Antwortenden eher ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie mal ein Auto nutzen (4 Bemerkungen), die restlichen Antworten sind entweder eindeutig pro öV, Velo und Fussver-kehr (2 Bemerkungen) oder explizit gegen die Autonutzung an sich (1 Bemerkung).

    Abstellplätze:

    10 Haushalte thematisieren die Autoabstellplätze. Alle ausser zwei Haushalten sehen eher Prob-leme in der Verfügbarkeit von Parkplätzen und wünschen in der Tendenz einen Ausbau des An-gebotes. Die Unzufriedenheit scheint aber nicht übermassen gross zu sein. Zwei Haushalte wür-de die Anzahl der Parkplätze reduzieren.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    2 Haushalte wünschen mehr und bessere Velowege.

    3 Haushalte wünschen mehr Veloabstellplätze in der Siedlung, insbesondere weil die bestehen-den Plätze ausgelastet sind.

    Öffentlicher Verkehr:

    5 Haushalte haben sich zum öV-Angebot geäussert, alle ausser einer negativ. Bemängelt wird die Tramhaltestelle Güterbahnhof „Katastrophe“ (eine Bemerkung), der nicht Kinderwagen-taugliche Einstieg im 8-er Tram mit zwei Bemerkungen und einer Nennung, dass der öV zu teuer sei. Gewünscht wird von einem Haushalt der Halbstundentakt bei der S5. Ein Haushalt schliess-lich ist mit der öV-Erschliessung zufrieden.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    2 Haushalte wünschen sich Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    1 Haushalt wünscht – Mobility weiter so.

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    Allgemeine Themen:

    11 Haushalte äussern sich zu allgemeinen Mobilitätsthemen. Die meisten Rückmeldungen sind sehr negativer Art – gegen Verkehrsplaner, Parkplatz-Aufheberei der Stadtregierung, Kirchen-glockengeläut etc. Vier Bemerkungen betreffen die Verkehrsführung (Aufhebung Weststrasse mit Problemen, Schleichverkehr etc.). Zwei Haushalte schliesslich wünschen sich einen nachhal-tigeren Verkehr.

    33.4. Massnahmenvorschläge der StudierendenIm Mobilitätskonzept /-plan zur Siedlung Kolonie 4-6 werden folgende Massnahmen vorgeschla-gen (Details dazu in den Plänen im A0-Format); in Klammer die vermutete Zuständigkeit:

    Abstellplätze:

    � Aufhebung von Parkplätzen in Denzlerstrasse – mehr Platz für Velos; Zulassen von Velos im Gegenverkehr (Stadt)

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    � In Vorgärten Wege verbreitern für ungedeckte Veloständer (aufgrund Baulinie meist kei-ne gedeckten möglich) – im Stüdliweg ist dies möglich (Stadt und GBMZ)

    � Gedeckte Veloabstellplätze in den Innenhöfen direkt bei Hauseingängen (GBMZ)

    � In der Stauffacherstrasse zwischen den Bäumen - ungedeckte Bögliständer anbringen (Stadt und GBMZ)

    � Fahrverbot beim Bullingerpark für Velos aufheben (Stadt)

    � Bei Projekt Fahrbahnverschmälerung Sihlfeldstrasse– Veloabstellplätze vorsehen beim Einkaufszentrum Lochergut (Stadt)

    � Bestehende ungedeckte Veloabstellplätze beim Schulhaus Feld durch gedeckte ersetzten. Mit Ausnahmebewilligung für Baulinie, da öffentliche Nutzung (Stadt)

    � Beidseitige Velostreifen entlang der Hohlstrasse und Veloquerung über Hohlstrasse bei Einmündung Zypressenstrasse (Stadt)

    Ergänzender Vorschlag (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden):

    � Abschliessbare Velobox – ev. auch auf öffentlichem Grund - mit kostenpflichtigen Stell-plätzen als Zusatzangebot (Stadt und GBMZ)

    Öffentlicher Verkehr:

    � Attraktivierung der Haltestelle Güterbahnhof (Stadt)

    Mobilitätsdienstleistungen:

    � Einrichtung eines Mobility-Standortes am Stüdliweg/Ernastrasse (GBMZ)

    � Einrichten eines Info-Points (Touch-screen) mit Plänen für Velowege und Fussgängerund Info über Mobilitätsdienstleistungen mit Paketbox für einfaches Zustellen und Abho-len – Durchgang Hohlstrasse zu Stüdliweg (GBMZ)

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    Ergänzende Vorschläge (nicht in Massnahmenplänen der Studierenden):

    � Hauslieferdienste bekanntmachen – Kurse anbieten für Online-Shopping

    � Verleih von Velos / Anhängern, Reparaturservice für Velo

    � Kooperationen mit Taxi-Unternehmen für Mengenrabatt

    � Anreize für BewohnerInnen (z.B. Mieterticket, Vergünstigung für Mobility-Mitgliedschaft etc.)

    � Plattform für Car-Pooling prüfen

    � Hinweise zu Velomiete, E-Bikes und allgemeine Veloförderung mit Info zu Gesundheits-aspekten des Velofahrens

    Allgemeine Themen:

    � Bei Renovierungen und Umbauten – Durchgänge zu Innenhöfen schaffen. (GBMZ)

    � Bäume zwischen die bestehenden Parkplätze pflanzen – Steigerung der Umgebungsquali-tät (Stadt)

    � Badenerstrasse – Höhe Denzlerstrasse Überquerungsstelle mit Lichtsignalanlage und Mit-telinsel anbringen; Aufstellfläche und Querung für Velos bei Einmündung Zypressenstras-se (Stadt)

    � Poller Kreuzung ersetzen durch Bäume -> Verhinderung Parkierung Autos und sichere Durchfahrt für Velos (Stadt)

    � Direkte oberirdische Querung für Fussgänger über die Hardstrasse bei Bushaltestelle Hardplatz (Stadt)

    � Umgestaltung Ernastrasse und Erismannstrasse -> Begegnungszone und Umorganisation der Parkfelder (Stadt und GBMZ).

    33.5. Angaben aus dem Zweitgespräch mit DiskussionIm Zweitgespräch zwischen dem Geschäftsführer der GBMZ, Alfred Hess und dem Vertreter des Projektteams, Samuel Bernhard wurden nach Auswertung der Befragung der BewohnerInnen mögliche Massnahmen in den verschiedenen Mobilitätsbereichen diskutiert. Dabei wurde auch eruiert, ob die Erkenntnisse dieses Projektes in die weitere Planung und Siedlungsentwicklung der GBMZ einfliessen können.

    Einleitend hält Alfred Hess fest, dass der Rücklauf bei dieser Untersuchung in etwa gleich ist, wie bei sonstigen Befragungen der BewohnerInnen, welche durch die GBMZ durchgeführt wer-den. Dass der Anteil der autofreien Haushalte so hoch ist, hat drei Gründe – in abnehmender Priorität: 1. Die MieterInnen können sich kein Auto leisten, 2. Es hat viele ältere Personen in der Siedlung und 3. Eine Verjüngung des Mieterschaft findet langsam statt – darunter hat es auch jüngere, die bewusst aufs Auto verzichten.

    Dass bei den Autokilometern der Verkehrszweck Arbeit in der Befragung überdurchschnittlich vertreten ist, kann sich Alfred Hess nicht erklären. Zu vermuten ist, dass einige Befragte die Ar-beit als Verkehrszweck nur vorgeben, weil sie so für die Autonutzung kein schlechtes Gewissen haben.

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    3.5.1. Aktuelle Situation und kurzfristige HandlungsmöglichkeitenAbstellplätze:

    Das Problem der fehlenden Parkplätze innerhalb der Siedlung wird dadurch entschärft, dass es in den nahe liegenden Fremdliegenschaften immer freie Parkplätze zu mieten gibt – zu einem guten Preis (circa CHF 150.-). Die GBMZ möchte auch in Zukunft möglichst wenige Parkplätze erstellen. Das Hauptproblem ist der fehlende Platz für die Autos. In den Innenhöfen will die GBMZ keine Autos.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Je mehr die Mieterschaft verjüngt wird, desto mehr Velos wird es in der Siedlung geben. Aber auch für die Parkierung der Velos ist der Platz knapp und damit auch der Handlungsspielraum beschränkt. Die GBMZ hat mit einer Entrümpelungsaktion negative Erfahrungen gemacht. Bei dieser wurden alte – offensichtlich lange nicht gebrauchte Velos – nach einer langen Frist für die MieterInnen, ihre Velos zu kennzeichnen und vor dem Zugriff zu schützen, der Organisation „Ve-los für Afrika“ übergeben. In einem Fall ist es zu einem Nachspiel gekommen, welches die GBMZ grossen Aufwand gekostet hat. Anträge beispielsweise für Abstellplätze laufen über die Sied-lungskommission. Diese hat Gewicht und die GBMZ wäre für solche offen, aber auch über diesen Kanal ist bisher kein Bedarf angemeldet worden. Die Velowege Richtung Albisriederplatz sind attraktiv. Dagegen ist die Velonutzung für die BewohnerInnen insbesondere auf der Hohlstrasseproblematisch. Der öV ist aber von den Verbindungen her sehr attraktiv, was die tiefe Velonut-zung auch miterklärt.

    Öffentlicher Verkehr:

    Die Verbindungen des öV sind gut, da ist aus Sicht der GBMZ kein Handlungsbedarf vorhanden. Die schlechte Beurteilung der Haltestelle Güterbahnhof, kann geteilt werden. Eine Attraktivitäts-steigerung der Haltestelle wäre aus Sicht der GBMZ wünschenswert. Ein Problem wird in der Änderung der Signalisierung bei der Hohlstrasse / Haltestelle Güterbahnhof gesehen. Die heuti-ge Regelung mit Ampel vor der Haltestelle schafft gefährliche Situationen, da bei herannahen-dem Tram von FussgängerInnen oft die Strasse bei Rot überquert wird. Vorher war das Ver-kehrsregime eindeutig: der Fussgänger hat auf dem Zebrastreifen Vortritt – das war auch für die AutomobilistInnen klar. Dies soll den städtischen Behörden kommuniziert werden.

    Versorgung mit täglichem / wöchentlichem Bedarf:

    Hier wird keine Handhabe gesehen. Es ist zwar schade, dass der SPAR nicht mehr existiert. Die Einkaufsmöglichkeiten sind aber in verschiedene Richtungen von der Siedlung aus relativ gut erreichbar. Ein Tante-Emma-Laden würde einfach nicht rentieren.

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Ausgehend von den fehlenden Einkaufsmöglichkeiten in der Siedlung werden weitere Dienstleis-tungen wie eine Paket-Annahmestelle, Einkaufswagen-Verleih oder Ähnliches diskutiert. Es hat noch keine solchen Angebote gegeben. Es gibt aber ein Projekt für die Nachbarschaftshilfe. Eine Idee in diesem Projekt war, das gemeinschaftliche Einkaufen anzuregen. Mangels Interesse der BewohnerInnen (auch Misstrauen der älteren BewohnerInnen) wurde diese Idee nicht weiter verfolgt. Sehr interessiert ist die GBMZ an der Idee, Kurse fürs Online-Shopping für ältere Be-wohnerInnen anzubieten. Das könnte direkt umgesetzt werden.

    Allgemeine Themen:

    Diskutiert werden die Vorschläge der Studierenden. Die Veränderung der Durchgänge zu den Innenhöfen bei Renovationen und Umbauten ist aus denkmalschützerischen Gründen schwierig umzusetzen. Alle Lebensraum-aufwertenden Massnahmen seitens der Stadt würden sehr be-

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    grüsst: Bäume zwischen die bestehenden Parkplätze pflanzen, eine Überquerungsstelle von der Denzlerstrasse über die Badenerstrasse schaffen oder Poller an der Kreuzung durch Bäume er-setzen. Allerdings wird bei letzterer vermutet, dass die Poller einziehbar sind, beispielsweise für Feuerwehr-Einsätze. Für die vorgeschlagene Querung für Fussgänger über die Hardstrasse bei der Haltestelle Hardplatz sollte zuerst abgewartet werden, welche Veränderungen sich mit dem laufenden Strassenbau-Projekt noch ergeben. Interessiert wäre die GBMZ an einer Befragung der BewohnerInnen zu einer möglichen Begegnungszone Ernastrasse / unterer Teil Eris-mannstrasse (Richtung Hohlstrasse). Ein weiteres Thema ist die Strassenführung bei der See-bahnstrasse Richtung Stadt. Hier gibt es für die FussgängerInnen keine direkte Querungsmög-lichkeit mehr.

    3.5.2. Ersatz-Neubau und langfristige Planung der GBMZAbstellplätze:

    Für den Siedlungsteil Stüdliweg (nördlich Ernastrasse, zwischen Zypressenstrasse und Eris-mannstrasse) ist in circa zehn Jahren ein Ersatz-Neubau-Projekt geplant. Bei diesem will die GBMZ den gesetzgeberischen Handlungsspielraum voll ausschöpfen und möglichst wenige Park-plätze erstellen. Denkbar ist auch die Eingabe eines Mobilitätskonzeptes, damit das vorgegebene Minimum noch unterschritten werden kann. In Frage kommt ein moderates Angebot an Roller-Parkplätzen, falls diese mehr und mehr aufkommen sollten. Im Moment sind diese nicht zahl-reich. Die Durchgänge zu den Innenhöfen sollen gestalterisch auch in einem Neubauprojekt nicht verändert werden. Allenfalls sind einige Besucher-Parkplätze möglich.

    Veloabstellplätze / Veloinfrastruktur:

    Wie auch andere Genossenschaftsvorstände schätzt die GBMZ die Forderungen der neuen PPV punkto Velo-Abstellplätze als übertrieben ein, was auch ein Vergleich der heute vorhandenen Velos mit der neu notwendigen Anzahl Velo-Abstellplätzen aufzeigt. Hochgerechnet gibt es in der Siedlung 339 Velos. Nach neuer PPV wären 489 Velo-Abstellplätze gefordert. Nicht bestritten sind dagegen die Vorgaben zum Erstellen von speziellen Räumen für die Velos (bei einem Neu-bau im Bereich Stüdliweg).

    Mobilitätsdienstleistungen:

    Denkbar ist die Einrichtung von zwei Mobility-Standplätzen im Gefolge des Neubaus im Bereich Stüdliweg.

    33.6. AusblickEinen Ansatzpunkt zur vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema Moblität in der Siedlung bieten Genossenschafts-Anlässe. Es ist denkbar, dass das Thema Mobilität hierfür von der Sied-lungskommission aufgenommen wird. Zeitlich in Frage kommt für die weitere Behandlung des Themas eine Veranstaltung im Herbst 2011.

    Vereinbart wurde der weitere Austausch von Informationen. Der GBMZ werden der fertige Be-richt (des Gesamtprojektes) sowie der Teilbericht (betreffend Siedlung Kolonie 4-6) zur Verfü-gung gestellt. Weiter stellen sich die Vertreter des Projektteams zur Verfügung, wenn das The-ma Mobilität im Rahmen eines Genossenschafts-Anlasses vertieft behandelt werden soll. Es ist wahrscheinlich, dass die Aktivitäten im Projekt Verkehrsparen in Siedlung und Quartier weiter-gehen. Denkbar ist beispielsweise die Organisation einer Tagung zum Thema oder die Anwen-dung des Untersuchungsrasters auf weitere Siedlungen. Für die nächste Projektphase muss

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    noch eine Finanzierung gefunden werden, was aufgrund der ermutigenden Ergebnisse der bis-herigen Arbeiten aber als nicht aussichtslos eingeschätzt wird. Über die Erhebungen im Rahmen dieses Projektes kann auch nach aussen kommuniziert werden.

    Allfällige weitere Themen und zu vertiefende Arbeitsfelder sind:

    � Ausrichtung der Parkplatz-Zahl am minimal möglichen (für Ersatz-Neubau-Projekt)

    � Moderate Anpassung des Angebots an abschliessbaren Velo-Abstellplätzen (für Ersatz-Neubau-Projekt)

    � Rückmeldung an die Stadt betreffend Reduzierung Vorgaben für die Erstellung von Velo-Abstellplätzen (durch Projekt)

    � Rückmeldung an die Stadt betreffend Attraktivitätssteigerung Haltestelle Güterbahnhof sowie Ampel auf Hohlstrasse auf Höhe der Haltestelle (durch Projekt)

    � Prüfung von Realisierung Mobilitätsdiensteistungen – Kurse für Online-Shopping und Ein-richtung Mobility-Standort – bei Ersatz-Neubau (GBMZ)

    � Rückmeldung an die Stadt betreffend Verbesserungen unter Punkt Allgemeine Themen (durch Projekt)

    � Prüfung der Idee Befragung BewohnerInnen / Förderung Begegnungszone (GBMZ)

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    Anhang: Eckdaten aus Fragebogen-Untersuchung

    BBefragung BewohnerInnen: Grundlagendaten

    Rücklauf und RepräsentativitätAnzahl Haushalte 402Anzahl retournierte Fragebogen 59Rücklauf 15%

    Struktur der befragten HaushalteSinglehaushalte 42%Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder 53%Mehrpersonenhaushalte mit Kindern 5%

    Befragung BewohnerInnen: w ichtigste Ergebnisse

    Verfügbarkeit VerkehrsmittelAnzahl AF-Haushalte in % (von Antwortenden) 58%Motorisierungsgrad Anzahl Autos / Person 0.3Haushalte mit 2 Autos (von Antwortenden) 1Haushalte mit 3 Autos (von Antwortenden) 3Anzahl Roller und Motorräder 4Anteil Haushalte mit Velos 51%Anzahl Velos (von Antwortenden) 59 (= 1 Velo pro Haushalt)GA- und ZVV-Abo-Anteil pro Person 19, resp. 50% (= sehr hoch)Anteil Mobility Mitglieder 9% (hoch)

    AutoabstellplätzeAnzahl siedlungseigene PP 0Vermietete an BewohnerInnen 0 (mit Nachfrageüberhang)PP pro Wohnung 0Preis für einen PP ---Anteil privater PP 47%Anteil Parkkarten-Besitzer 47%Keine Angabe zu Art der Parkierung 6%Anzahl Autos in Siedlung gemäss Hochrechnung 218

    Fahrleistung nach VerkehrszweckArbeit 42% (hoch gemessen am CH-Mittel)Freizeit 34% (tief gemessen am CH-Mittel)Einkauf 23% (hoch gemessen am CH-Mittel)

    VeloabstellplätzeAnzahl Velo-PP oberirdisch im Freien oder ebener-dig in geschlossenen Räumen

    Bisher nicht gezählt – in den Innenhöfen gedeckte und beleuchtete PP oder vor den Hauseingängen

    Nur über Treppen erreichbare Keine PP in den geschlossenen Räumen – nur in privaten Kellern möglich.

  • Verkehrsparen in Siedlung und QuartierWohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Thomas SchweizerSamuel Bernhard

    Teilbericht Siedlung Ilanzhof I - IV, UnterstrassBaugenossenschaft Freiblick

  • Verkehrsparenin Siedlung und Quartier Wohnungsbezogene Mobilität in der 2000-Watt-Gesellschaft

    Teilbericht

    Siedlung Ilanzhof I-IV, Unterstrass Baugenossenschaft Freiblick Bestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge

    Juli 2011

    BearbeitungClub der Autofreien der Schweiz CAS Quellenstrasse 27 8005 Zürich Tel. 044 430 19 31 [email protected]

    Fussverkehr Schweiz Klosbachstrasse 48 8032 Zürich Tel. 043 488 40 30 [email protected]

    Download: www.clubderautofreien.chwww.fussverkehr.ch

    Projektträger

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    1. Übersicht Beim Projekt Verkehrsparen in Siedlung und Quartier werden vertiefte Kenntnisse und Hand-lungsmöglichkeiten bezüglich Reduktion der wohnungsbezogenen Mobilität untersucht. Das Pro-jekt liefert damit einen Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft, welche von der Zürcher Bevölkerung als Zielgrösse gutgeheissen wurde.

    Im vierten Quartal 2010 wurden von Studierenden der Hochschule Rapperswil HSR Bestandes-aufnahmen in sieben Genossenschafts-Siedlungen der Stadt Zürich gemacht. Dabei wurden die BewohnerInnen der Genossenschafts-Siedlungen zu ihrer Mobilität befragt. Die Studierenden der HSR haben basierend auf den erhobenen Daten und Begehungen vor Ort Mobilitätskonzepte /-pläne für die einzelnen Siedlungen erstellt. So auch für die Siedlung Ilanzhof I-IV der Bauge-nossenschaft Freiblick in Unterstrass. Die Mobilitätskonzepte /-pläne wurden an der HSR in Rap-perswil am 21. Dezember 2010 präsentiert.

    Abbildung: Lage der Siedlung Ilanzhof I-IV in Zürich-Unterstrass

    Das Projektteam von «Verkehrsparen» hat im ersten Quartal 2011 die erhobenen Daten weiter ausgewertet und in Berichtsform zusammengefasst. Verfügbar ist ein Bericht, welcher die Resul-tate über alle untersuchten Siedlungen und Genossenschaften vergleicht, die Massnahmenpläne für die einzelnen Siedlungen (CD mit Plänen im Format A0 plus Ausdruck im Format A3 in der zuvor der Genossenschaft Freiblick geschickten Teilberichts-Version vom 15. März 2011) und die vorliegende Bestandesaufnahme und Massnahmenvorschläge für die Siedlung Ilanzhof I-IV der Genossenschaft Freiblick in Unterstrass sowie der weiteren sechs untersuchten Siedlungen.

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    Die Resultate inklusive der Fragebogen werden den beteiligten Genossenschaften zur Verfügung gestellt. Nach Sichtung der Resultate durch die Genossenschaften, wurden diese zusammen mit dem Projektteam besprochen.

    2. Inhalt Dieser Teilbericht umfasst folgende Bereiche:

    � Angaben zur Parkierungssitu