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Sonne, Sand und Volleyball In Atlanta 1996 wurde erstmals Olympiagold im Beachvolleyball vergeben und ein unaufhaltsamer Hype in Gang gesetzt. Österreich ist mittendrin in der Weltspitze. Mit der ASVÖ Beach Trophy leistet der ASVÖ einen wesentlichen Beitrag. Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 4.2014 Newsletter Verlagspostamt 1130 Wien · Aufgabepostamt 4020 Linz · Sponsoring Post · 03Z035189 S (weiter Seite 2) Die Basis für künftige Erfolge wird im Jugendbereich gelegt, unter tatkräftiger Mitwirkung des ASVÖ. Die Turnierserien ASVÖ Beach Tour Süd (Kärnten, Steiermark, Salzburg) und ASVÖ Beach Tour West (Tirol, Vorarlberg) sowie das große Finalturnier um die ASVÖ Beach Trophy sind ein bedeutender Bei- trag zur Nachwuchsförderung. Die besten der mehr als 200 Paare, die zu den Qualifikationsturnieren der Unter-20-Jährigen angetreten waren, pritsch- ten und baggerten in Velden was das Zeug hielt. Die Spielerinnen der Beachtour Süd sicherten sich durch die Steirerinnen Lena Ortner/Julia Rauch bzw. die Salzburger Stefan Rehrl/Fabian Adlgasser die Titel bei der Austrian Beach Trophy 2014. Das Mixed-Turnier als beliebten lockeren Abschluss sicherten sich Ortner/Rehrl. Dass hohe Niveau der Beachtouren bestätigte sich bei den österreichischen Nachwuchsmeisterschaf- ten. Der U20-Titel ging durch Melanie Lechner und Viktoria Fink an die Siegerinnen der Beachtour West. Bei den Unter-18-Jährigen setzten sich mit Eva Meindl und Nikolina Maros die Siegerinnen in Rankweil, der nationalen Qualifikation in Velden und Dritten der internationalen ASVÖ Beach Trophy 2014 durch. Meisterschaftsbronze ging an Monika Das Ringen um die tägliche Turnstunde Wie ein Mantra hallt sie von allen Seiten wider, die Klage über den offenkundigen Mangel an Bewegung unserer Kinder und Jugendlichen, über ihren erstmals seit Jahrzehnten schlechter werdenden körperlichen Zustand und die damit verbundenen gesundheitlichen Folgewirkungen für spätere Lebensjahrzehnte. Technisierte Um- welten und fehlende Bewegungsräume, wenig bewegungsaffine Lehrkräfte und übervorsichtige Eltern tragen ihren Teil dazu bei, dass heutzutage viele Kinder elementare Bewegungserfahrungen nicht mehr machen können, dass ihnen Geschick- lichkeit, Kraft und Ausdauer fehlen und sie leichter zu Opfern von Fehlernährung werden. Und ebenso gebetsmühlenartig wird die Forde- rung nach einer täglichen Bewegungseinheit im Kindergarten und in der Schule erhoben. Unter dem plakativen Titel der „täglichen Turnstunde“ hat die BSO 150.000 Unterschriften gesammelt und dem Bundeskanzler überreicht. Alle 183 Abgeordneten des Parlaments haben sich hinter diese Kampagne gestellt; sie hat auch Eingang ins Regierungsprogramm gefunden. Nun ist es hoch an der Zeit, den Sündenfall aus dem Jahr 2003 unter der seinerzeitigen Bildungsministerin Gehrer zu korrigieren: Der verpflichtende Umfang des Bewegungsunterrichts wurde damals in die Schulautonomie abgeschoben, was – angesichts der starken Lobbys anderer Fächer – eine unge- hemmte Streichung von Sportstunden in vielen Schulformen nach sich zog. Vor dem zwischenzeitlich entstandenen Hand- lungsbedarf kann niemand mehr die Augen verschließen, denn es geht bereits um die Ge- sundheit unserer Kinder. Die Dachverbände versuchen, mit verstärkten Maßnahmen im Kindergarten und der Volksschule einen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. Die Initiative „Kinder gesund bewegen“ läuft seit vier Jahren erfolgreich und wird gerade stärker an die Vereine angebunden. Neue Schnittstellen zwischen Schule und Sportverein sollen so ent- stehen, bestehende besser genutzt werden. Und vor kurzem hat eine Delegation der BSO bei ei- nem Gespräch mit Bildungsministerin Heinisch- Hosek sehr positive Signale empfangen, was die nächsten Schritte hin zur täglichen Bewegungs- einheit betrifft. Ein Anfang ist gemacht, und der organisierte Sport wird ein starker Mitstreiter für dieses essentielle Anliegen bleiben! 8 Mag. Paul Nittnaus Generalsekretär EDITORIAL Nicht zuletzt durch die EM-Titel, die Österreichs „Mister Beachvolleyball“ Clemens Doppler mit Nik Berger (2003) und Peter Gartmayer (2007) eroberte und der auch nach weiteren Partner- wechseln mit Matthias Mellitzer (Silber 2010) und aktuell Alexander Horst (Bronze 2014) regelmä- ßig Podestplätze einfährt, sind die rotweißroten Beach-Asse auch Hoffnungsträger für die Olym- pischen Spiele in Rio 2016. Auch der Grand Slam in Klagenfurt, das „Mekka des Beachvolleyballs“ mit einer weltweit einzigartigen Zuschauerkulisse, sorgt alljährlich dafür, dass immer mehr junge VolleyballspielerInnen zum einstigen Strandver- gnügen drängen. Im Strandbad am Wörthersee holten die Schwaiger-Sisters vor einem Jahr den ersten EM-Titel bei den Frauen. Nach dem Karriere- ende von Doris spielt seit Sommer Lisa Chukwuma an der Seite von Stefanie Schwaiger. Meister und Cupsieger mit der SG SVS Post SV im Frühjahr – jetzt will sich die 22-jährige Vorarlbergerin ihren Olympiatraum im Beachvolleyball erfüllen. Auch im Nachwuchs tut sich viel. Bei den Olympi- schen Jugendspielen in Nanjing landeten die ÖVV- Beachvolleyballerinnen Mona Geßlbauer/Julia Radl mit Rang fünf auf einem Spitzenplatz. Diesen Rang hatten sie auch bei der U19-WM belegt, wie auch Johannes Kratz/Moritz Pristauz-Telsnigg und die Strauss-Schwestern bei der U21-WM. Bei den Unter-21-Jährigen hatten Lena Plesiutschnig und Katharina Schützenhöfer im Vorjahr Bronze geholt, nachdem das ASVÖ-Duo mit U20-EM-Gold und U19-WM-Silber 2011 ihr Potenzial gezeigt hatte. Bei den diesjährigen Staatsmeisterschaften in Linz mussten sich Plesiutschnig/Schützenhöfer erst im Finale gegen Barbara Hansel/Bianca Zass geschla- gen geben. Der Herrentitel ging an die favorisierte ASVÖ-Paarung Doppler/Horst. z Hallenstaatsmeisterin Lisa Chukwuma strebt als Beachvolleyballerin nach Rio www.dapetykaan.in

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Sonne, Sand und VolleyballIn Atlanta 1996 wurde erstmals Olympiagold im Beachvolleyball vergeben und ein unaufhaltsamer Hype in Gang gesetzt. Österreich ist mittendrin in der Weltspitze. Mit der ASVÖ Beach Trophy leistet der ASVÖ einen wesentlichen Beitrag.

Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 4.2014

NewsletterVerlagspostamt 1130 Wien · Aufgabepostamt 4020 Linz · Sponsoring Post · 03Z035189 S

(weiter Seite 2)

Die Basis für künftige Erfolge wird im Jugend bereich gelegt, unter tatkräftiger Mitwirkung des ASVÖ. Die Turnierserien ASVÖ Beach Tour Süd (Kärnten, Steiermark, Salzburg) und ASVÖ Beach Tour West (Tirol, Vorarlberg) sowie das große Finalturnier um die ASVÖ Beach Trophy sind ein bedeutender Bei-trag zur Nachwuchsförderung. Die besten der mehr als 200 Paare, die zu den Qualifi kations turnieren der Unter-20-Jährigen angetreten waren, pritsch-ten und baggerten in Velden was das Zeug hielt. Die Spielerinnen der Beachtour Süd sicherten sich durch die Steirerinnen Lena Ortner/Julia Rauch bzw. die Salzburger Stefan Rehrl/ Fabian Adlgasser die Titel bei der Austrian Beach Trophy 2014. Das Mixed-Turnier als beliebten lockeren Abschluss sicherten sich Ortner/Rehrl.

Dass hohe Niveau der Beachtouren bestätigte sich bei den österreichischen Nachwuchsmeisterschaf-ten. Der U20-Titel ging durch Melanie Lechner und Viktoria Fink an die Siegerinnen der Beach tour West. Bei den Unter-18-Jährigen setzten sich mit Eva Meindl und Nikolina Maros die Siegerinnen in Rankweil, der nationalen Qualifi kation in Velden und Dritten der internationalen ASVÖ Beach Trophy 2014 durch. Meisterschaftsbronze ging an Monika

Das Ringen um die tägliche Turnstunde Wie ein Mantra hallt sie von allen Seiten wider, die Klage über den off enkundigen Mangel an Bewegung unserer Kinder und Jugendlichen, über ihren erstmals seit Jahrzehnten schlechter werdenden körperlichen Zustand und die damit verbundenen gesundheitlichen Folgewirkungen für spätere Lebensjahrzehnte. Technisierte Um-welten und fehlende Bewegungsräume, wenig bewegungsaffi ne Lehrkräfte und übervorsichtige Eltern tragen ihren Teil dazu bei, dass heutzutage viele Kinder elementare Bewegungserfahrungen nicht mehr machen können, dass ihnen Geschick-lichkeit, Kraft und Ausdauer fehlen und sie leichter zu Opfern von Fehlernährung werden.

Und ebenso gebetsmühlenartig wird die Forde-rung nach einer täglichen Bewegungseinheit im Kindergarten und in der Schule erhoben. Unter dem plakativen Titel der „täglichen Turnstunde“ hat die BSO 150.000 Unterschriften gesammelt und dem Bundeskanzler überreicht. Alle 183 Abgeordneten des Parlaments haben sich hinter diese Kampagne gestellt; sie hat auch Eingang ins Regierungsprogramm gefunden. Nun ist es hoch an der Zeit, den Sündenfall aus dem Jahr 2003 unter der seinerzeitigen Bildungsministerin Gehrer zu korrigieren: Der verpfl ichtende Umfang des Bewegungsunterrichts wurde damals in die Schulautonomie abgeschoben, was – angesichts der starken Lobbys anderer Fächer – eine unge-hemmte Streichung von Sportstunden in vielen Schulformen nach sich zog.

Vor dem zwischenzeitlich entstandenen Hand-lungsbedarf kann niemand mehr die Augen verschließen, denn es geht bereits um die Ge-sundheit unserer Kinder. Die Dachverbände versuchen, mit verstärkten Maßnahmen im Kindergarten und der Volksschule einen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. Die Initiative „Kinder gesund bewegen“ läuft seit vier Jahren erfolgreich und wird gerade stärker an die Vereine angebunden. Neue Schnittstellen zwischen Schule und Sportverein sollen so ent-stehen, bestehende besser genutzt werden. Und vor kurzem hat eine Delegation der BSO bei ei-nem Gespräch mit Bildungsministerin Heinisch-Hosek sehr positive Signale empfangen, was die nächsten Schritte hin zur täglichen Bewegungs-einheit betriff t. Ein Anfang ist gemacht, und der organisierte Sport wird ein starker Mitstreiter für dieses essentielle Anliegen bleiben! 8

Mag. Paul NittnausGeneralsekretär

EDITORIAL

Nicht zuletzt durch die EM-Titel, die Österreichs „Mister Beachvolleyball“ Clemens Doppler mit Nik Berger (2003) und Peter Gartmayer (2007) eroberte und der auch nach weiteren Partner-wechseln mit Matthias Mellitzer (Silber 2010) und aktuell Alexander Horst (Bronze 2014) regelmä-ßig Podestplätze einfährt, sind die rotweißroten Beach-Asse auch Hoff nungsträger für die Olym-pischen Spiele in Rio 2016. Auch der Grand Slam in Klagenfurt, das „Mekka des Beachvolleyballs“ mit einer weltweit einzigartigen Zuschauerkulisse, sorgt alljährlich dafür, dass immer mehr junge Volley ballspielerInnen zum einstigen Strandver-gnügen drängen. Im Strandbad am Wörthersee holten die Schwaiger-Sisters vor einem Jahr den ersten EM-Titel bei den Frauen. Nach dem Karriere-ende von Doris spielt seit Sommer Lisa Chukwuma an der Seite von Stefanie Schwaiger. Meister und Cup sieger mit der SG SVS Post SV im Frühjahr – jetzt will sich die 22-jährige Vorarlbergerin ihren Olympia traum im Beachvolleyball erfüllen.

Auch im Nachwuchs tut sich viel. Bei den Olympi-schen Jugendspielen in Nanjing landeten die ÖVV-Beachvolleyballerinnen Mona Geßlbauer/Julia Radl mit Rang fünf auf einem Spitzenplatz. Diesen

Rang hatten sie auch bei der U19-WM belegt, wie auch Johannes Kratz/Moritz Pristauz-Telsnigg und die Strauss-Schwestern bei der U21-WM. Bei den Unter-21-Jährigen hatten Lena Plesiutschnig und Katharina Schützenhöfer im Vorjahr Bronze geholt, nachdem das ASVÖ-Duo mit U20-EM-Gold und U19-WM-Silber 2011 ihr Potenzial gezeigt hatte. Bei den diesjährigen Staatsmeisterschaften in Linz mussten sich Plesiutschnig/Schützenhöfer erst im Finale gegen Barbara Hansel/Bianca Zass geschla-gen geben. Der Herrentitel ging an die favorisierte ASVÖ-Paarung Doppler/Horst.

z Hallenstaatsmeisterin Lisa Chukwuma strebt als Beachvolleyballerin nach Rio www.dapetykaan.in

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Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 4.2014

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ASVÖ Newsletter 4.2014 ASVÖ Newsletter 4.20142

Begeisterung dabei und wollen sich auch weiter-entwickeln. Das Team sollte öfter im Jahr beisam-men sein und mehrere Länderspiele bestreiten, um zu einer konstanten Einheit werden. Das ist ein Manko gegenüber anderen Nationen.“

Srna Markovic wird künftig als Legionärin im Teamdress auflaufen. Die 17-jährige Topscorerin von SVS Post SV spielt in der kommenden Saison in Deutschland bei DjK Aalen. „In wenigen Jahren werden wohl auch andere diesen Schritt wagen. Das ist gut für die Nationalmannschaft und letzt-lich für den Frauen-Volleyballsport in Österreich“, hofft der einstige kroatische Weltklassespieler, der auch in Österreich seine Spuren hinterlassen hat, und nach fast 14 Jahren die österreichische Szene bestens kennt. Internationale Vergleiche sind für den Aufwärtstrend besonders wertvoll. „Die Mittel-europaliga, die Meisterschaft der MEVZA, eignet sich da perfekt.“ Seine logische Antwort, warum man im Hallenvolleyball mehr Geduld braucht, um den Anschluss an die Europaklasse zu finden, es im Sand schneller möglich ist: „Für Beachvolleyball braucht man nur zwei Spielerinnen …“ 8 Franz Srnka

Es dauerte bis zur 221. von 222 Entscheidungen bei den zweiten Olympischen Sommer-Jugend-spielen in den chinesischen 8-Millionen-Metropole Nanjing, dann konnte auch Österreich über die erste Goldmedaille jubeln. Es war die Kärntnerin Nadine Weratschnig vom ASVÖ-Verein KV Klagen-furt, die den Hindernis-Slalom nach Belieben dominierte. In den K.o.-Läufen war sie nicht nur immer schneller als die Konkurrenz, sondern im-mer klar überlegen Beste. „Ich glaube, ich habe mir Platz eins wirklich verdient“, meinte sie später. „Es ist wirklich überwältigend, ein cooles Gefühl, die Hymne zu hören und die Medaille um den Hals zu haben.“

Vereine aus den Reihen des ASVÖ, die seit Jah-ren an der Spitze stehen. Die Innsbrucker Herren durchbrachen 2005 erstmals die lange Siegesserie der Wiener Hotvolleys, holten in der letzten Saison ihren siebenten Titel in den letzten zehn Jahren. Die Damen des Post SV eroberten 1994 die an Wüstenrot Salzburg verlorene Krone zurück und stehen seither unangefochten an der Spitze, 21mal in Folge! Der Frauen-Staatsmeister hat sich auf die Förderung heimischer Talente konzentriert, stellt ein junges, ambitioniertes Team.

Dass vermehrt Mädchen zum Volleyball drängen, ist ein weltweiter Trend. Die Begeisterung für diesen attraktiven Sport ist auch in Österreich zu spüren. Das junge Nationalteam (sieben Spielerin-nen unter 20 Jahren, die jüngste erst 15) hat seine Bewährungsprobe mit zwei Siegen über Bosnien in der EM-Qualifikation bestanden. „Da sind eini-ge Supertalente darunter, die einmal die Zukunft des Teams sein können“, weiß Sportdirektor Darko Antunovic, dass Talent allein nicht genügt. „Vor allem im physischen, aber auch im technischen Bereich ist noch einiges zu tun. Aber alle sind mit

Zieht der österreichische Volleyballsport in die Hallen, dann neigt sich die Saison im Beachvolley-ball dem Ende zu. Auf dem Linzer Urfahraner Jahrmarktgelände wurden die letzten Titel ver-geben. In der sechsten Auflage von „ASVÖ Beach in the City presented by Daylong“ wurde auch das MEVZA-Championat entschieden. Selbst ständig wechselnde Wetterbedingungen hielten die Fans nicht davon ab, die 47 Mannschaften aus sechs Nationen bei dieser mitteleuropäischen Meisterschaft anzufeuern. Bei den Herren gab es einen österreichischen Dreifacherfolg durch Tobias Winter/Lorenz Petutschnig, Daniel Müllner/Jörg Wutzl und Thomas Kunert/Christoph Dressler. Die Tschechinnen Martina Bonnerova/Barbora Hermannova verhinderten mit einem Sieg über Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig einen rotweißroten Triumph bei den Frauen. Dritte wur-den die Vorjahrssiegerinnen Conny Rimser/Sabine Swoboda.

Im Herbst geht es wieder los in der Austrian Volley League. Hypo Tirol und die SG SVS Post SV sind als Titelverteidiger in der Rolle der Gejagten. Zwei

Chrtianska und Katharina Holzer – Monika belegte bei der ASVÖ Beachtour West Platz 3 und gewann 2013 die nationale ASVÖ Beach Trophy in Velden. Und schließlich ist da auch Lisa Chukwuma zu erwähnen, die nun in die FIVB-Tour eingestiegen ist und sich ihre ersten Sporen bei ASVÖ-Turnieren verdiente. Sie gewann einst die Beachtour West, wurde Dritte in Velden und gewann danach auch die Beach Trophy im Nationalteamtrikot. Die ASVÖ Beach Trophy – ein Sprungbrett ins Rampenlicht.

An der ASVÖ Beach Trophy International nahmen top U20-SpielerInnen aus Deutschland, Italien, Slowenien, England und erstmals Brasilien neben den österreichischen Nationalteams und Aus-wahlen des ASVÖ teil. Erstmals gewann mit Ester Maestroni/Gaia Traballi ein italienisches Team bei den Damen, Eva Meindl/Nicolina Maros vom ASVÖ Tirol wurden starke Dritte. In einem spannenden Finale bei den Herren gaben sich die Österreicher Moritz Kindl/Lauris Ochaya erst nach fünf abgewehr-ten Matchbällen den Deutschen Tim Stöhr/ Manuel Harms geschlagen. Auf Platz drei landete mit Lucas Skrabal/Felix Friedl ein weiteres ÖVV-Team.

Eigentlich ist Weratschnig Wildwasser-Spezialistin, doch der bei den YOG uraufgeführte Hindernis- Slalom im flachen Gewässer könnte durchaus Zukunft haben. Als IOC-Präsident Thomas Bach auf dem Lufthansa-Rückflug nach Frankfurt mit deut-schen Athleten zwanglos plauderte, befand er, dass dieser Event aus mehreren Motiven zukunfts-fähig sein könnte, „man benötigt nicht so große Wassermassen wie im Wildwasser-Wettbewerb, und der Zuschauer bekommt mehr mit.“

Weise Worte eines Mannes, der zusammen mit seinem Stab an der „Agenda 2020“ bastelt, die quasi ein neues Zeitalter des olympischen Denkens einleiten könnte. Was auch immer in diesem Papier stehen mag, verankert werden sollte, dass sich Youth Olympic Games von Olympic Games unter-scheiden müssen.

Was nämlich in China präsentiert wurde, ließ Erin-nerungen an Peking 2008 hochkommen: eine for-midable Eröffnungsfeier mit rund 5000 Protago-nisten, eine Schlussfeier, bei der 2000 Schauspieler und Künstler involviert waren, und dazwischen Spiele, die als wahre Generalprobe für die „echten“ Spiele herhalten könnten. 20.000 Freiwillige, denen zuweilen fehlende Sprachkenntnisse, aber nie positive Ausstrahlung und redliches Bemühen

fehlten, kümmerten sich um Sportler, Funktionäre und Medienvertreter. Die Wettkampfstätten, die zum Großteil auf temporärer Basis errichtet wor-den waren, erwiesen sich mehr als würdig. Einzige Defizite blieben somit etwas zu harte Betten und eine überschaubare Auswahl an angebotenen Speisen im Olympischen Dorf.

Dem österreichischen Team blieben die Erfolge der ersten YOG in Singapur 2010 versagt (zweimal Gold, viermal Bronze mit 16 Sportlern und Sportlerinnen). Mit einem doppelt so großen Team – 33 Athleten und Athletinnen waren diesmal dabei – gab es ne-ben Gold für Weratschnig noch zweimal Bronze für die Judoka Michaela Polleres (-63 kg) und Marko Bubanja im Mannschaftsbewerb mit dem „Team Douillet“, das international zusammengesetzt war.

Doch Medaillen werden nicht gezählt bei den Olympischen Jugendspielen. ÖOC-Generalsekre-tär Peter Mennel zog nicht nur aufgrund der drei

Podestplatzierungen, sondern auch aufgrund von 17 weiteren Top-ten-Plätze zufrieden Bilanz. „Mit etwas Glück hätten wir durchaus auch mehrere Medaillen holen können, doch es ist für mich kein Zufall, dass wir im Judo und Kanu erfolgreich wa-ren, zwei Disziplinen, in denen wir traditionell sehr gute Nachwuchsarbeit leisten“, sagte er im Inter-view mit der „Kleinen Zeitung“.

Nächster Stopp der internationalen Jugendspiele sind Liechtenstein und Vorarlberg. Dort wird im Januar 2015 das European Youth Olympic Winter Festival (EYOWF) ausgetragen; 2016 gehen die zweiten Youth Olympic Winter Games in Lille-hammer (Norwegen) in Szene. 8 max

z Die ASVÖ Beachtouren Süd und West sind ein Tummelplatz für die österreichischen Talente. Fotos: ASVÖz Die ASVÖ Beach Trophy bestätigte sich einmal mehr als Sprungbrett für höhere Aufgaben.

YOG in Nanjing ein Erfolg für die Gastgeber – und für den ASVÖ!

Versöhnliches Ende

z Auf dem ungewohnt ruhigen Wasser kurvte Nadine Weratschnig zu YOG-Gold. Fotos: GEPA

z Der Slalom im Wildwasser ist die Domäne der 16-jährigen Kärntnerin.

z Ein stolzer Moment für Nadine: Fahnenträgerin bei der Schlussfeier

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ASVÖ Newsletter 4.2014 3

Vernetzungsdialog Sport – Sozialversicherung

Bewegung und Gesundheit – diese Themen wollen der organisierte Sport und die Sozial-versicherungsträger in Zukunft verstärkt ge-meinsam wahrnehmen. Im Juni fand dazu auf Einladung des Hauptverbandes eine Auftakt-veranstaltung statt. Die Anwesenheit der beiden Ressortminister Klug und Stöger unterstrich den Stellenwert dieser Kontaktaufnahme auf oberster Ebene. ASVÖ-Vizepräsident Dr. Paul Haber hielt dabei einen pointierten Vortrag die Möglich-keiten und Erwartungen des organisierten Sports gegenüber den Sozialversicherungsträgern.

Für ein längeres selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit zu sorgen, ist die Vision der Sozial-versicherung. Chronische Krankheiten – wie kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes, Krebs und Atemwegserkrankungen – zählen zu den Heraus-forderungen des 21. Jahrhunderts. Bewegungs-mangel als Ursache spielt dabei eine wichtige Rolle. Der weitere Ausbau der Gesundheitsförderung und Prävention ist ein zentrales Element für ein länge-res selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit. Gesundheitsförderliche Bewegung muss in Öster-reich weiter ausgebaut und fi xer Bestandteil im Alltag aller Bürgerinnen und Bürger werden. Dabei spielen auch die Dachverbände eine wichtige Rolle.

Für die gemeinsame Gestaltung der Zukunft im Bereich der gesundheitsorientierten Bewegung will der Hauptverband die Bildung eines Netz-werkes für Gesundheit und Bewegung mit den Sport-Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und SPORT-UNION anstoßen und den Dialog im Bereich der gesundheitsorientierten Bewegung strukturieren. Der organisierte Sport hat in diesem Bereich be-reits zahlreiche Initiativen und Projekte durch-geführt. Aus der Vernetzung und dem Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich der gesundheitsorientierten Bewegung sollen für beide Seiten neue Perspektiven für gemeinsame Handlungsspielräume entstehen. 8

WS Richtig Fit mit Funsport NEU! 20. – 21.9. Maria Enzersdorf

WS Richtig Fit mit Kinderyoga NEU! 20.9. Dornbirn

AB Richtig Fit mit Krafttraining 20.–21.9. Rif

AB Richtig Fit für Kinder 26. – 28.9. M1, 17. – 19.10. M2, 15.11. PT Dornbirn

AB Richtig Fit mit Laufen - Praxisteil 26. – 28.9. Deutschlandsberg

FB Richtig Fit für Kleinkinder 27. – 28.9. Südstadt

WS Richtig Fit mit Eltern-Kind-Turnen 27.9. Graz

AB Richtig Fit mit Beweglichkeit & Entspannung 4. – 5.10. Oberpullendorf

AB Richtig Fit mit Antara ® 10. – 12.10. M1, 7. – 9.11. M2, 28.11. PT Rif

WS RF mit integrativen Kindergruppen 11.10. Rif

WS Richtig Fit mit Indian Balance ® 11.10. Eisenstadt

WS RF mit Kinderyoga 11.10. Wien

AB Richtig Fit mit Krafttraining 11. – 12.10. Klagenfurt

WS Richtig Fit ohne Handicap 18.10. Graz

AB PASEO-Basisausbildung „Bewegung für SeniorInnen“ 24. – 25.10. M1, 7. – 8.11. M2, 28. – 29.11. M3 Wien

AB Richtig Fit mit Beweglichkeit & Entspannung 8. – 9.11. Dornbirn

AB Richtig Fit mit Krafttraining 8. – 9.11. Neusiedl am See

FB Richtig Fit mit Entspannung nach Franklin 8. – 9.11. St. Pölten

TERMINÜBERSICHTAusbildungen (AB), Fortbildungen (FB) & Workshops (WS)

* Bei positiver Absolvierung aller 4 Ausbildungsmodule Gesundheitssport (GS) und des Praxistages wird das ÜbungsleiterInnen-Zertifi kat „Richtig Fit mit Gesundheitssport” verliehen.

Kinder Erwachsene

Jugendliche Senioren

Wolfgang Urban übernimmt Verbandspitze von Ing. Hans Ludescher

Neuer Präsident in Vorarlberg

Am 13. Juni fand in Dornbirn die 36. ordentliche Hauptversammlung des ASVÖ-Landesverbandes Vorarlberg statt. Die Liste der Ehrengäste wurde von Sportlandesrätin Dr. Bernadette Mennel, Dorn-birns Sportstadträtin Marie-Louise Hinterauer und ASVÖ-Präsident Konsulent Siegfried Robatscher angeführt. Die Hauptversammlung brachte eine Änderung an der Spitze des Verbandes. Nach zwölf Jahren Präsidentschaft trat Ing. Hans Ludescher von der Verbandsbühne ab. Ihm wurde die Ehren-präsidentschaft verliehen.

Die Verbandsführung übernommen hat Wolfgang Urban, der in den letzten drei Jahren als Finanz-referent fungierte. Im Präsidium stehen dem neuen Präsidenten Annires Marchetti (Vizepräsidentin und Frauenreferentin), Josef Lampert (Vizepräsident

und Finanzreferent) und Werner Eberle (Vertreter im ASVÖ Sportausschuss) zur Seite.

Mag. Hans-Peter Schuler, langjähriger Verbands-funktionär unter anderem als Vizepräsident und ASVÖ-Sportausschuss-Repräsentant, kandidierte ebenfalls nicht mehr. Ihm wurde die Ehrenmit-gliedschaft verliehen. Elf weitere Personen wurden geehrt: Sieben Funktionäre erhielten das ASVÖ-Ehrenzeichen in Silber, vier Sportlern wurde die ASVÖ-Ehrennadel in Gold überreicht.

Im Rahmen der Satzungsänderungen wurde die Funktionsperiode um ein Jahr von drei auf vier Jahre verlängert. Die Hauptversammlung des Vorarlberger Sportverbandes ASVÖ tagt daher ordnungsgemäß wieder im Jahre 2018. 8

z Sylvia Ludescher, der nunmehrige Ehrenpräsident Hans Ludescher, Dornbirns Sportstadträtin Marie-Louise Hinterauer, Sportlandesrätin Bernadette Mennel, Ehrenmitglied Hans-Peter Schuler, Beate Schuler und der neue Vorarlberger Verbandspräsident Wolfgang Urban (v.l.n.r.) Foto: ASVÖ

Was treibt Menschen an, sich körperlich und geistig in extreme Ausnahmesituation zu begeben, die Grenzen der Leistungsfähigkeit neu zu defi nie-ren? Einen faszinierenden und zugleich kritischen, jedoch objektiven Blick auf den Extremsport wirft der erste österreichische und zugleich erste europä-ische Dokumentarfi lm im neuen Sound System „Dolby Atmos“. Filmemacher Sascha Köllreitner begleitet in „Attention – A Life In Extremes“ den französischen Weltmeister im Apnoetauchen Guillaume Néry, den norwegischen Wingsuit Flyer Halvor Angvik und Extremradsportler Gerhard Gulewicz aus Österreich bei ihrem ehrgeizigen

Kampf an die sportliche Weltspitze und setzt sich intensiv mit ihren Lebenswelten auseinander. Philosoph Konrad Paul Liessmann, die ehemalige Topathletin und Soziologin Ines Geipel, Neuroploge und Psychologe Manfred Spitzer u.a. beschäftigen sich in Interviews mit dem Phänomen des Extrem-sports und seinen Risiken. Die packenden Bilder dieser 90-minütigen fi lmischen Dokumentation sind ab 26. September 2014 in den österreichi-schen Kinos zu sehen. 8

3 x 2 Karten zu gewinnen! Einfach E-Mail mit Kennwort „Gewinnspiel“ an: [email protected]

Extremsport ab September im Kino:

z ASVÖ-Vizepräsident Dr. Paul Haber referierte über den Beitrag des Sports zur Gesundheitsförderung. Foto: HVB

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ASVÖ Newsletter 4.2014 ASVÖ Newsletter 4.20144

Mit seinen Wurzeln im Thaiboxen, kam Kickboxen im Unterschied zu anderen asiatischen Kampfsport-arten aber aus den USA nach Europa. Diese Mi-schung aus Boxen, Karate und Taekwondo-Elemen-ten wird seit den 1970er Jahren als Wettkampfsport nach einheitlichen Regeln betrieben. Eine Eigenart macht es möglich, dass Nicole Trimmel, die unein-geschränkte Königin der Klasse bis 65-kg im größ-ten internationalen Fachverband, der World Asso-ciation of Kickboxing Organisations (WAKO), bei Amateuren als auch bei der Profi-Version WAKO Pro regierende Weltmeisterin ist. „Pro“ steht für Promo-tion, bezeichnet aber eher die Art der Durchführung. Amateurkämpfe sind auf drei Runden begrenzt, saubere Ausführung der Techniken wird bewertet. Professionelles Vollkontakt-Kickboxen ist dem Box-sport nachempfunden, wird ohne Kopfschutz im Ring ausgetragen, angesetzt auf zehn Runden ist auch ein vorzeitiges Ende durch K.o. möglich.

Klitschko und das KickboxenKampfsport ist vielfältig. Das Angebot reicht vom klassischen Ringen oder Boxen bis zu asiatischen Sportarten. Die WM-Krone nach Amateur- und Profi-Version zur selben Zeit zu tragen, das ist im Kickboxen möglich.

verwehrt, ist aber im Programm der World Combat Games, der Weltspiele für Kampfsportarten, und wird 2017 erstmals bei den World Games, den Weltspielen der Nicht-Olympischen Sportarten vertreten sein.

Apropos Boxen: ihre Olympiachance wollte Nicole Trimmel bei der Premiere des Frauenboxens in London 2012 ergreifen, überzeugte den österrei-chischen Verband mit starken internationalen Leis-tungen, wurde zur WM und einzigen Olympiaquali-fikation nach China entsandt, schied aber frühzeitig aus. Bestätigte jedoch ihre Nominierung wenig später mit dem Staatsmeistertitel. „Eine wertvolle Erfahrung für mich, es gibt nur wenige Sportler, die in zwei Sportarten an Weltmeisterschaften teilgenommen haben. Kickboxen bei Olympischen Spielen wird mich wohl nicht mehr betreffen.“ Nachsatz: „Eventuell aber als Betreuerin.“

Kürzlich feierte die engagierte Sportreferentin an der burgenländischen Landesregierung ihr 15-jähriges Jubiläum als Kickboxerin. Kung-Fu-Filme animierten Nicole Trimmel einst zum Kampfsport, Körperbeherrschung, Dynamik, diese

Den WM-Titel nach WAKO-Pro-Version verteidigte Nicole Trimmel im Vorjahr durch einen Punktesieg über die finnische Herausforderin Katas mit Erfolg. Die 31-jährige Ausnahmekönnerin aus Oslip ist sozusagen der Vladimir Klitschko des Kickboxens, ohne auch nur von einem Bruchteil dessen Preis-gelder zu träumen. „Ein Profi-Titel hat einen höhe-ren Stellenwert, obwohl es auch enorm schwierig ist, sich bei den Amateuren durchzusetzen, weil man gleich mehrere Kämpfe bestreiten muss, bis man das Finale erreicht.“ Trimmel ist achtfache Welt- und zweimalige Europameisterin. Ob Leicht- oder Vollkontakt spielt eine untergeordnete Rolle – auch wenn die ASVÖ-Kampfsportlerin Vollkon-takt als „Königsdisziplin“ bevorzugt: „Die ehrlichste Form, im Ring-Viereck gibt es kein Ausweichen, muss man sich dem Kampf stellen.“

Klassiker wie Ring- oder Boxkampf sind ur-olym-pisch, Judo öffnete 1964 dem fernöstlichen Sport die Tore zu Olympischen Spielen. Seit Sydney 2000 wird im Zeichen der fünf Ringe auch im Taekwondo um Medaillen gekämpft. Voraussetzung ist die An-erkennung durch das IOC. 69 Sportarten genießen derzeit dieses Privileg. Kickboxen blieb es (noch)

Ausgeglichenheit faszinierte. In ihrem Heimatort Oslip gabs keine Möglichkeit, Rust und Kickboxen lagen günstig für eine Jugendliche ohne eigenes Auto. Die Kickboxing Academy ist der nunmehrige Eisenstädter ASVÖ-Verein Trimmels, die sich heu-er zur Triple-Staatsmeisterin (Voll-, Leicht- und Semikontakt) kürte und auch bei den Weltcuptur-nieren in Innsbruck, Szeged und Lignano trium-phierte. Das Vorurteil, Kampfsport sei gefährlich, entkräftet sie: „Es ist bei weitem nicht so wild wie es aussieht. Bei Kontaktsportarten gibt es keine Streicheleinheiten, man muss schon einiges ein-stecken. Prellungen und ein Zehenbruch waren in den 15 Jahren meine gröbsten Verletzungen.“

An Motivation fehlt es der 19-fachen Staatsmeisterin nach wie vor nicht. Nicole Trimmel hat alles gewon-nen, was es zu gewinnen gibt. Oder fast. Im Oktober will sie sich in Bilbao endlich auch die EM-Krone im Vollkontakt aufsetzen. „Die habe ich nämlich noch nie gewonnen“, verrät Trimmel, die sich als Favoritin vor zwei Jahren mit Bronze begnügen musste. Im Leichtkontakt kann sie im November in Maribor hin-gegen nach den Titelgewinnen von 2010 und 2012 sogar den Hattrick schaffen. 8 Franz Srnka

i Als Sportreferentin betreut die Welt- und Europameisterin das Bewegungs-Projekt „Urfit“ in Burgenlands Volks-schulen. Foto: Flo Albert

i WAKO Pro-WM 2013: Nicole Trimmel setzt zu ihrer Spezialtechnik, dem Frontkick, an. Foto: www.nicole-trimmel.at

i Wie Klitschko: Champion Trimmel und ihr WM-Gürtel Foto: www.nicole-trimmel.at

i Vollkontakt-Weltcupsieg bei den Austrian Classics in Innsbruck Foto: www.nicole-trimmel.at

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Laute Töne eines Leisen

Jahrelang hat Jens Weißfl og den Standpunkt vertreten, dass er sich nicht einreihen mag in die Reihe jener, die eine Biographie schreiben und aus ihrem Leben erzählen. Im vorigen Juli ist der erfolgreichste deutsche Skispringer aller Zeiten 50 Jahre alt geworden, und es mag die-ses runde Jubiläum Anlass gewesen sein, das den Sachsen dazu bewog, nun doch aus dem Nähkästchen zu plaudern. Aufzuarbeiten gibt es gerade im „Fall Weißfl og“ jede Menge, und so lässt er seine großen Erfolge, die Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen in Sarajewo 1984 und in Lillehammer 1994, ebenso Revue passieren wie die vier Triumphe bei der Vier-schanzentournee oder die Gewinne der Welt-meisterschaften 1985 und 1989.

Doch in „Geschichten meines Lebens“ wird nicht nur auf den Sport Bezug genommen. Da schreibt Weißfl og über die „Lebenswirklichkeit in der DDR“ und darüber, dass ihm die Ausei-nandersetzung mit seiner Heimat und dessen Regime zu oberfl ächlich und populistisch ver-läuft. Da erzählt er über seine Besuche in der Volkskammer und darüber, dass er bis heute seine Stasi-Akte nicht angefordert hat und dies auch nicht zu tun gedenkt. Er setzt sich mit der Entwicklung des Skispringens auseinander und hält mit seiner Meinung, jener, dass Martin Schmitt und Sven Hannawald vom Fernsehen aufgebauschte Helden, aber sicher keine Typen waren. Und er erzählt von seiner Kindheit in Pöhla, als er die ersten Sprungversuche machte und gleich über den Schanzentisch fi el, oder von seiner Zeit im Internat in Oberwiesenthal, wo er sich anfänglich schwer den herrschenden strengen Regeln unterordnen konnte.

Jens Weißfl og ist als Mann leiser Töne bekannt, wenn man will, sogar als Langeweiler. Dies ist der erfolgreiche Hotelier bei weitem nicht. In sei-nem Buch entdeckt der interessierte Leser somit eine andere Seite des Sporthelden: jene eines kritischen, ja: heftig reagierenden Typen, der einen Konkurrenten schon mal als „Arschloch“ beschimpfte und der auf die politischen Vertreter in seinem Heimatort nicht gut zu sprechen ist. Nicht zu kurz kommen Geschichten und Anek-doten seiner Weggefährten, unter denen Ernst Vettori und Andreas Felder einen besonderen Rang einnehmen. „Zu den Österreichern hatte ich immer schon ein sehr gutes Verhältnis!“, sagt Weißfl og in seiner Autobiographie.

Jens Weißfl og – Geschichten meines Lebens. Erschien im egoth-Verlag Wien im August 2014. 304 Seiten, s/w und 4c bebildert, € 24,90. Erhältlich unter www.egoth.at, www.amazon.de oder im gut sortierten Buchhandel.

BUCHTIPPTrübe Aussichten?

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber Allgemeiner Sportverband Österreichs, Dommayergasse 8, 1130 Wien, Tel (01) 877 38 20, offi [email protected], www.asvoe.at . Unternehmensgegenstand Sportdachverband.Vereinsvorstand Präsident Kons. Siegfried Robatscher, Vizepräsidenten Dr. Hansjörg Mader, Univ.Prof. Dr. Paul Haber, Dir. Herbert Schöner (Finanzreferent), GS Mag. Paul Nittnaus. Redaktion Mag. Paul Nittnaus, Franz Srnka, Mag.a Christina Steininger, Mag.a Gerda Katschinka, Richard Berger, M. Sc.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors / der Autorin wieder. Blattlinie Informationen für Funktionäre, Mitarbeiter und Freunde des ASVÖ. Layout DIE BESORGER mediendesign & -technik ges.m.b.H. www.diebesorger.at Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

In zwei Jahren sind die Olympischen Spiele von Rio de Janeiro bereits Geschichte. Ob Österreichs Sportler in Brasilien reüssieren ist fraglich, ob die Veranstaltung ein Erfolg wird ebenfalls.

Es war das vielleicht überraschendste und gleich-zeitig schönste Ausrufezeichen des österreichi-schen Einzelsports auf internationaler Ebene. Da gewinnt eine 19-jährige ASVÖ-Athletin in einer der beiden olympischen Paradedisziplinen EM-Bronze und beweist auch im Interview danach Charakter. Lisa Zaiser vom SV Spittal meinte nach ihrem dritten Rang über 200 m Lagen in Berlin, dass sie nun nicht mehr hören und lesen möchte, nach Mirna Jukic und Markus Rogan käme nichts nach im heimischen Schwimmsport.

Zaiser gewann die erste Schwimmmedaille bei Europameisterschaften seit 2012, blieb knapp über ihrem eigenen nationalen Rekord und weiß auch selbst, dass eine Zeit um 2:12 Minuten in Rio nicht für eine Medaille reichen wird. In Deutsch-land wurde Gold in 2:08 Minuten vergeben, Katina Hosszu aus Ungarn stellte damit eine Jahres-weltbestleistung auf. Und Amerikanerinnen, Chinesinnen, Australierinnen fehlen naturgemäß bei einer EM. Der Erfolg der Kärntnerin in diesem Sommer soll durchaus nicht geschmälert werden, aber: Der Weg auf das Podest in Brasilien ist lang und beschwerlich.

So, wie er es – ebenfalls naturgemäß – für alle anderen Sportler und Sportlerinnen auch ist. Die Leichtathleten verbuchten bei der EM in Zürich keinen einzigen Top-Ten-Platz, in anderen Sport-arten – Segeln, Rudern, Judo und so weiter – mag es besser aussehen, doch Garantien gibt es keine. Und der hoch gelobte „Schröcksnadel-Topf“ hat

bislang keine Wirkung gezeigt. „Ratlos nach Rio“ titelte der „Standard“ in einer Kolumne und sprach einmal mehr das aufgesplitterte Förderungssystem im österreichischen Sport an. Eine Strategiekom-mission des Sportministeriums unter der Leitung von Peter Schröcksnadel hat die Gelder verteilt. Was zu Verstimmungen und Irritationen und auch zu nicht nachvollziehbaren Entscheidungen führte. In einem ersten Moment fanden sich die Säbelfechter als Team auf dieser Förderebene wieder, obwohl deren Mannschafts-Wettbewerb in Rio gar nicht zur Austragung gelangt. Lisa Zaiser indes fand kei-ne Beachtung, aber jede Wette: Ihr Name wird den Mitgliedern der Kommission bis zum Sommer 2014 nichts gesagt haben.

Chaosspiele in Brasilien?Bleiben wir im Wasser. Was die Segler in der Bucht von Rio erlebt haben, grenzt fast schon an sportliche Science-Fiction. Auf dem Weg zu einem sicheren Wettfahrtsieg blieb das 49er-Duo Nico Delle Karth/Niko Resch im wahrsten Sinne des Wortes im Dreck hängen. Treibmüll und Äste verhedderten sich an Schwert und Ruder, aus Platz eins wurde bei dieser Gelegenheit Rang zehn bei der Olympischen Testregatta. Doch das Revier liegt den Seglern, tags zuvor konnte ein Regattasieg gefeiert werden.

Die Guanabara Bay, in der um Gold gesegelt wird, ist ein Synonym für den schleppenden Fortgang der Vorbereitungen. Widersprüchliche Meldungen stehen an der Tagesordnung. IOC-Vertreter teilen mit, dass lediglich zehn Prozent aller Wettkampf-stätten fertiggestellt sind; Sprecher des Organi-sationskomitees halten dagegen, dass es bereits

90 Prozent sind. Eine Verlegung der Spiele – nach London oder Peking – steht im Raum, dass diese durchgesetzt wird, gilt allerdings als unwahr-scheinlich: zu groß der Gesichtsverlust und der Imageschaden für Brasilien.

„Rio 2016“ ist ein gutes Beispiel, wie schnell sich die Dinge ändern können. Als das Land vor sieben Jahren den Zuschlag für die Olympischen Spiele erhielt und sich auch noch die Fußball-WM sicherte, befand sich Brasilien in einem ökonomi-schen Höhenfl ug. Nach einer Weltwirtschaftskrise haben sich die Prioritäten verschoben, doch die Forder ungen des Internationalen Olympischen Komitees blieben.

So teilt sich die Sportwelt nicht nur auf Athleten-ebene zwischen Sieger und Verlierer, sondern auch auf der Ebene der Organisatoren. Die fi nanzkräfti-geren Länder befi nden sich nicht mehr – wie vor einigen Jahrzehnten noch – in Europa oder Nord-amerika, sondern heißen heute Russland, Qatar, China. Hinzu kommt, dass in den genannten Bei-spielen demokratische Verhältnisse nach europäi-schen Standards, sagen wir: unterentwickelt sind, einige wenige Entscheidungsträger das Sagen haben und somit den Veranstaltern (IOC, FIFA, FIA) Planungssicherheit garantieren – keine lästigen Volksabstimmungen, die noch so schöne Konzepte über den Haufen werfen, und Proteste, wie zuletzt bei der Fußball-WM in Brasilien, sind auch nicht zu erwarten.

Bernie Ecclestone hat es mit der Verlegung des Wanderzirkus der Formel 1 vorgemacht. Das Ver-hältnis zwischen Rennen in und außerhalb Europa hat sich in den letzten Jahren mehr oder weniger umgekehrt. Der Weltsport, der ein auf Rendite bedachtes Wirtschaftsunternehmen geworden ist, zieht weiter, ohne Rücksicht auf Historie und Tradition.

Das ist vielleicht bedauerlich, vielleicht auch nicht. Die Welt dreht sich immer weiter. Und Lisa Zaiser wird es eventuell egal sein, wo sie ihre nächste Medaille gewinnt. Ein 50-m-Schwimm-becken ist immer 50 Meter lang, überall auf der Welt. 8 max

i Lisa Zaiser überrascht mit Bronze bei der EM in Berlin Foto: GEPA

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ÖSTERREICHISCHE SPORTHILFE

Werde Teil eines Welt rekordes und laufe für den guten Zweck!

UMFASSENDER VERSICHERUNGSSCHUTZ

Die Österreichische Sporthilfe hat sich gemeinsam mit Runtastic zum Ziel gesetzt, mit einem Weltre-kord-Versuch und einer Charity-Aktion Österreichs Paralympics-SportlerInnen zu unterstützen.

Von 1. September bis 26. Oktober 2014 können alle mit der Runtastic App aufgezeichneten Kilo-meter für diese einzigartige Initiative gespendet werden. Am Ende soll durch deine Unterstützung das Ziel eines Weltrekordes erreicht sein!

Dieser virtuelle Lauf ist nicht an Zeit und Ort ge-bunden, sondern erfi ndet sich täglich neu. Sammle wertvolle Meter beim Lauf zur Straßenbahn, beim Training nach einem langen Bürotag oder bei einem Wettkampf mit anderen. Jeder Meter zählt und bringt uns unserem gemeinsamen Ziel ein Stück näher.

Warum Charity – wie kann ich helfen?Laufen für den guten Zweck: Mit allen gesammel-ten Kilometern wollen wir nicht nur einen Welt-rekord aufstellen, sondern auch unsere paralym-pischen SportlerInnen für Rio 2016 unterstützen.

Die ASVÖ-Verbands- und Vereins-VersicherungenDurchsetzung von Ansprüchen der Verbände, der Vereine, deren FunktionärInnen und SportlerInnen gegen Dritte geht. Enthalten ist neben dem Straf- und Schadenersatz-Rechtsschutz ein Arbeitsgerichts-, So-zialversicherungs- und Beratungs-Rechtsschutz.Die Jahresprämie beträgt pro Verein (bis zu 125 Mitglieder) nur € 45,–. Für jedes weitere Mitglied beläuft sich die Jahresprämie auf € 0,36.

ASVÖ/BSO-Kollektiv-SportunfallEine ideale Versicherung für die diversen Kader der Verbände und Vereine. Der Vorteil der Kollektiv-Sport unfallversicherung ist, dass keine Namens-nennung der einzelnen versicherten Personen notwendig ist. Für sämtliche Kader sportlerInnen ist daher stets ein entsprechender Versicherungsschutz gewährleistet. Die Unfallversicherung gilt weltweit und wird in mehreren Varianten angeboten (Grund-deckung, Bergekosten und/oder Rückholkosten sowie Flugsport). Die Jahrsprämie für Erwachsene beträgt € 6,60. Die Prämie für Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr beträgt € 3,30.Die Versicherungssummen:

€ 3.640,– Tod durch Unfall € 72.680,– dauernde Invalidität € 1.000,– Unfallkosten, Heilkosten (Selbstbehalt € 50,– pro Schadenfall) € 10.000,– Kosmetische Operation (ausgenommen Zahnersatz) € 300,– Rehab-PauschaleInformation/AnmeldungASVÖ-Versicherungsberatung Held & HeldTel.: 02236 53 086-0; offi [email protected]; www.diehelden.at

Mit einem Starterpackage um EUR 15,- kannst du nicht nur tolle Produkte erwerben, sondern auch Österreichs paralympischen Sportlern zum Sieg verhelfen.

„Spenden“ leicht gemacht: Rechtzeitig vor dem Aktionszeitraum wirst du von Runtastic via App eingeladen, an unserem Charity Run teilzunehmen. Bei allen österreichi-schen Usern öff net sich automatisch ein Pop-Up-Fenster, welches dir die Möglichkeit gibt, ein Teil dieser einzigartigen Initiative zu sein. Nun wer-den deine aufgezeichneten Kilometer automa-tisch zum Gesamtkilometerstand addiert – mit deiner Unterstützung schaff en wir den Welt-rekord bestimmt!

Wer kann teilnehmen?Jeder, der Freude am Laufen hat, der Teil eines Weltrekords sein möchte und gerne für den guten Zweck läuft. Einzige Voraussetzung: du musst auf Runtastic.com registriert sein (ist kostenlos) und Österreich als Land eingegeben haben – damit wir dich zuordnen können.

ASVÖ-Verbands-/ Vereins-Haftpfl ichtUnter Bedachtnahme auf Schadenereignisse, die auch tatsächlich im täglichen Vereinsleben eintreten können, wird entgegen der bisher angebotenen Ver-eins-Haftpfl ichtversicherungen ein extrem umfang-reicher Versicherungsschutz geboten. Die Vereins-Haftpfl ichtversicherung soll alle im Verband Tätigen gegen sie erhobene Schad enersatzansprüche schüt-zen. Weiters ist auch eine Veranstalter-Haftpfl icht-versicherung inkludiert.

Die Versicherungssummen:€ 2.000.000,– für Personen und Sachschäden sowie Mietsachschäden (laut Pkt. A. 5. d) Veran-stalter-Haftpfl ichtversicherung für sämtliche Ver-anstaltungen des Verbandes oder Vereines€ 100.000,– für Vermögensschäden des Vereins-vorstandes und der Rechnungsprüfer des Verbandes/Vereines (laut Pkt. B sowie H999 2012)€ 100.000,– für Schäden an unbeweglichen, ge-mieteten oder gepachteten Sachen (laut Pkt. A. 5. e)€ 1.500,– für Schäden an beweglichen, gemiete-ten oder gepachteten Sachen (laut Pkt. A. 5. e)€ 400,– für Schäden von Verbands-/Vereinsmit-gliedern am Verbands-/Vereinseigentum Örtlicher Geltungsbereich: Auslandsdeckung für die gesamte Erde (ausg. USA, Kanada u. Australien)Die Jahresprämie beträgt pro Verein (bis zu 100 Mitglieder) nur € 60,–. Für jedes weitere Mitglied beläuft sich die Jahresprämie auf € 0,60.

ASVÖ-Verbands-/Vereins-RechtsschutzSie ist die notwendige Ergänzung zur Vereins-Haft-pfl ichtversicherung wenn es um eine anwaltliche Vertretung in einem Strafverfahren oder um die

Top-Adresse für Trainingslager, Sportwochen, Skikurse und Seminare

Wie kann ich mitmachen?Um Kilometer für den Weltrekordversuch und für die Paralympics 2016 zu sammeln, benötigst du lediglich die Runtastic Laufen & Fitness App (in der LITE-Version kostenlos erhältlich) und viel Freude und Motivation fürs Laufen.

Wie funktioniert es?Mit jedem Lauf sammelst du wertvolle Kilometer mit der Runtastic App. Diese kannst du nun der Sporthilfe zur Verfügung stellen und damit am vir-tuellen Run mit Weltrekord-Charakter teilnehmen.

Was bekomme ich beim Kauf eines Starter-package um EUR 15?Als Dankeschön bekommst du von der Österrei-chischen Sporthilfe ein tolles Package. Zusätzlich nimmst du automatisch an unserem Gewinnspiel mit tollen Preisen teil.

Run for it – Sporthilfe Runtastic Charity Run 2014! 8

Weitere Informationen unter: www.sporthilfe.at/charityrun

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Das sportliche Zentrum der ASVÖ-Sportjugend lag im Juli im Burgenland. Ideale Bedingungen für die Vergleichskämpfe der Bundesländerauswahlen im Sportkegeln und Tennis fand man im Sporthotel Kurz in Oberpullendorf vor. Für die Sportkegler war zuvor ein Trainingslehrgang angesetzt.

Für 24 Jugendliche, darunter auch ein Behin-dertensportler, hatten die Gruppenleiter ab-wechslungsreiche Tagesprogramme erstellt. Techniktraining auf der Kegelbahn und Übungen im Turnsaal, etwa zum richtigen Aufwärmen, und im Fitnessraum zählten dazu. Über das kegelspezifische Training hinaus sorgten ein Be-such im örtlichen Schwimmbad auf Einladung des Oberpullendorfer Bürgermeisters oder eine 23-Kilometer-Fahrt auf Fahrraddraisinen von

Filz- und Kegelkugel im Bundesländervergleich

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PRÜFSTEIN.Je spektakulärer der Plan, desto wichtiger die Qualität der Ausrüstung. 28 Top-Alpinisten wurden eingeladen, am Ago del Torrone das Equipment live zu prüfen.Fazit : Qualität und Funktionalität top. Selbst unter härtesten Bedingungen vereint das umfangreiche alpine Angebot von Mammut Sicherheit und maximalen Komfort.Mehr entdecken: www.mammut.ch

Horitschon/Neckenmarkt nach Oberpullendorf für Abwechslung. Bundesfachwart (BFW) Roland Hutter, von der Zusammenarbeit mit dem Trainerstab und dem hoffnungsvollen Kegel-Nachwuchs angetan, plant bereits den nächsten Lehrgang: „Jugendarbeit liegt mir am Herzen, ich möchte Jugendliche mit entsprechender Motivation im kommenden Jahr auch zu Übungsleitern im Trainingslehrgang ausbilden.“

Im Anschluss an den Trainingslehrgang wurde der ASVÖ-Bundesjugendcup ausgetragen. ASVÖ-Sportausschuss-Vorsitzender Dietrich Sifkovits und Burgenlands Kegelpräsident Stefan Trenowatz sahen Auswahlen aus sechs Bundesländern (Bur-genland, Kärnten, Ober- und Niederösterreich,

Tirol, Wien) am Werk. Das niederösterreichische Team setzte sich mit 2121 Punkten klar vor Wien (1964) und Kärnten (1962) durch.

Mit dem Wechsel von der Kegel- zur Filzkugel erfolgte auch der Wechsel vom Hallen- zum Freiluftsport. Allerdings mussten beim ASVÖ-Bundesländercup der Tennisjugend einige Partien wegen Regens in die Halle verlegt werden. Im Zuge der dreitägigen Veranstaltung fand auch die Tagung der Landesfachwarte (LFW) unter Beisein von ASVÖ-SPAU-Mitglied Johann Hörzer statt, in der Günter Luger als Bundesfachwart und Dieter Mocker als sein Stellvertreter einstimmig in ihren Funktionen bestätigt wurden.

Günter Luger, auch LFW in OÖ, hatte mit Markus Pingitzer (LFW BGLD) auch den Bundesländer-vergleichskampf organisiert, wobei in jeder der sechs Auswahlen ein Mädchen zwingend im Ein-zel und Doppel eingesetzt werden musste.

Die Sieger der beiden Dreiergruppen bestritten das Finale, in dem Niederösterreich gegen Burgen land die Oberhand behielt. Tirol besiegte Oberöster-reich um den dritten Platz, Wien sicherte sich gegen Kärnten Platz fünf. „Ein familiärer Ver-gleichskampf auf sehr hohen Niveau, der gezeigt hat, wie stark die ASVÖ-Tennisfamilie aus ganz Österreich zusammenarbeitet“, zog BFW Luger ein zufriedenes Fazit. 8

Fit für das Österreichische Sport- und Turnabzeichen (ÖSTA)Österreichische Sport-

Bewegung macht Spaß und ist gesund – und dann gibt´s auch noch eine Belohnung dafür ...

Das Österreichische Sport- und Turn-abzeichen für Jugendliche (ÖSTA-J) ist eine Anerkennung für vielfältige sportliche Leistungen. Für fünf Leistungsprüfungen winkt eine Urkunde vom Sportministerium sowie Stoff- und Metall-abzeichen. Da ist Schwimmen dabei, ihr könnt euch aus-suchen, ob ihr lieber Hoch- oder Weitsprung nehmt, Laufen, Schlagball und eine Ausdauerprüfung aus verschiedenen Bereichen – also vielfältig.

Los geht´s für Mädchen und Buben ab dem Erreichen des 14. Lebensjahres. Ab diesem Alter kann das ÖSTA-J in Bronze er-langt werden, ab dem 16. Lebensjahr auch in Silber und Gold.

Das Europa-Jugendsportabzeichen

Wer das ÖSTA-J in Silber oder Gold erworben hat, darf auch das Europa-Jugendsportabzeichen tragen, welches gleichzeitig verliehen wird.

Ab dem vollendeten 18. Lebensjahr wird das Österrei-chische Sport- und Turnabzeichen (ÖSTA) in Bronze, Silber oder Gold verliehen.

Selbstverständlich können auch Menschen mit Behinderung das ÖSTA-J erwerben, hierfür gelten gesonderte Leistungs-anforderungen!

Leistungsnachweise gibt´s im Internet oder in der ÖSTA-Geschäftsstelle. Urkunde sowie ein Stoffabzeichen werden zugesandt oder können in der ÖSTA-Geschäftsstelle gleich abgeholt werden – und das alles kostenlos!

Weitere Informationen gibt´s unter www.oesta.at und in der ÖSTA-Geschäftsstelle im Sportministerium1040 Wien, Prinz-Eugen-Str. 12, Tel. +43 1 50199 DW 5230 od. 5231 Fax +43 1 505 54 56, E-Mail: [email protected]

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Oberpullendorf als Zentrum der ASVÖ-Sportjugend

z Die jugendlichen Sportkegler beim Techniktraining und Aufwärmübungen unter fachlicher Aufsicht der Betreuer.

z Platz zwei für Burgenlands Tennisauswahl, flankiert von Markus Pingitzer (links) und Günter Kurz, dem Präsidenten des burgenländischen Tennisverbandes. Fotos. ASVÖ

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oder Cousinen, jedenfalls ist fast jeder mit jedem verwandt. Es gibt keinen Strom und keine Wasserlei-tungen, aber eine von Horst Mandl und den Kindern selbst gebaute Weitsprunganlage auf der Almwiese. Und als 1960 Ernst Hinterseer in Squaw Valley Slalom-Olympiasieger wird, jubelt er wie andere vor einem Radio mit Batteriebetrieb. „Die Schule gibt es nicht mehr“, sagt Mandl fast wehmütig, „aus ihr ist ein Ferienhaus für Bergliebhaber geworden.“ Von Laaken nach Eibiswald sind es wenige Kilometer, und als dort ein Leichtathletikfest stattfi ndet, nimmt der sportliche Lehrer auch daran teil. Er hinterlässt einen bleibenden Eindruck und wird ermuntert, regelmäßig und mit Plan zu trainieren.

»Ich hätte früher mit dem Leistungssport anfangen sollen.«

„Manchmal denke ich darüber nach, dass ich frü-her mit dem Leistungssport hätte anfangen sol-len“, sinniert der Steirer. „Doch ich hatte mit 15, 16 Jahren nicht die Möglichkeit, in einen Verein ,hin-einzurutschen‘. Als ich mich das erste Mal für eine EM qualifi zierte, 1966, war ich 30. 7.600 Punkte hätten Zehnkampf-Bronze gebracht. Diese Marke erreichte ich später, mit 33. Aber damit ist sich dann eine Medaille nicht mehr ausgegangen.“ Ein sechster Platz im Zehnkampf bei der Europa-meisterschaft 1969 ist sein bestes Ergebnis. Zu die-ser Zeit arbeitet er bereits als Lehrer für zwei Jahre an der HS Groß St. Florian und anschließend in der Sporthauptschule Graz. „Wir hatten beste Möglich-keiten, gründeten einen Schulsportverein, dem auch einige Absolventen der Schule treu blieben. Mit der Bestellung zum Direktor und später mit meiner Pensionierung ist einiges anders geworden. Wenn Lehrer begeistert sind von ihrer Materie, gleich welcher, dann überträgt sich dies auf die Kinder.“ Und wenn nicht, dann eben nicht.

Die Erinnerungen an 1968, an den Zehnkampf bei den Olympischen Spielen in Mexiko City, schil-dert er nüchtern und in knappen Worten. „Beim Hochsprung ist eine Oberschenkelzerrung, die ich mir im Vorfeld der Spiele zugezogen hatte, wieder aufgetreten und ich gab verletzungsbedingt auf.“ Enttäuscht, nicht mehr erreicht zu haben in der Sportlerkarriere? „Ich war nie einer, der zu hoch gesteckte Ziele gehabt hat, ich habe meine Gren-zen rechtzeitig erkannt. Immerhin war ich über 24, als ich mit dem Leistungssport begonnen habe.“

Im Alter, so heißt es, wird man weiser. Wird viel-leicht nicht bei allen zutreff en, bei Horst Mandl, Jahrgang 1936, aber allemal. Es ist eine Freude, von ihm mitgenommen zu werden auf eine Reise in die sportliche Vergangenheit, die in Laaken beginnt. Dort ist Mandl drei Jahre Lehrer in einer Grenzland-schule; Graz und Maribor sind ungefähr gleich weit entfernt; in seiner einklassigen Volksschule sitzen 23 Kinder von 6 bis 14 Jahren. Es sind Geschwister

ASVÖ STARS EINST UND JETZT

Auf nationaler Ebene ist Horst Mandl in mehreren Disziplinen über Jahre hinweg unantastbar. Meister-titel über 110 m Hürden (1967-1969), Hochsprung (1970 und 1973), Weitsprung (1962, 1964-1966), Dreisprung (1964-1972), Fünfkampf (1967-1968) und Zehnkampf (1963-1965 sowie 1969-1971) zeugen von seiner Überlegenheit. Auch in den darauf folgenden Jahren ist Mandl im Blickpunkt und hält verschiedene Masters-Weltrekorde im Hochsprung, Dreisprung und Zehnkampf.

»Ich habe sofort gespürt, dass mir dies liegt.«

Der Übergang zum Trainerberuf geschieht fl ießend. Weil Mandls Coach Günther Bernhard ihn aufgrund anderer Verpfl ichtungen nicht weiter betreuen kann, schaut er selbst auf sich und trainiert andere eben mit. „Ich habe sofort gespürt, dass mir dies liegt. Deswegen begann ich die Ausbildung zum staatlich geprüften Trainer und hatte sofort sechs bis zehn Sportler, um die ich mich kümmern konnte.“

Mandl ist kein Peitschenknaller, sondern einer, der für seine Athleten da ist und sich besonders in deren schwachen Momenten – nach verpatzten Wettbewerben, in Zeiten von Verletzungen – mit ihnen beschäftigt. Der Trainer Mandl ist ein Psychologe und noch dazu einer, der immer da ist. In den folgenden Jahrzehnten bleibt der Grazer durch Studium von Fachpublikationen, als Mehr-kampf-Spartentrainer im ÖLV, in Seminaren mit anderen Trainern immer am Puls der Zeit.

Regelmäßig bringt er aus dem ULC und später aus dem ATG Graz Spitzensportler hervor, die national und international auf sich aufmerksam machen und bei EM, WM und Olympischen Spielen antre-ten. Stellvertretend für viele nennt er Speerwerferin

Elisabeth Eberl (Olympische Spiele 2012 in London), Klaus Ambrosch (Olympische Spiele 2000 in Sydney) und Thomas Tebbich, WM-Teilnehmer 1999. Wie viele Medaillen seine Schützlinge bei nationalen Meisterschaften verschiedener Altersklassen gewon-nen haben, weiß er nicht: „Über 200 Titel und insge-samt 500 Medaillen werden es wohl gewesen sein.“

Seine Zeit als Trainer nähert sich dem Ende. „Die kommende Saison werde ich noch durchziehen, doch im Dezember geht meine Frau in Pension, und sie hat mir ihre Pläne und Wünsche bereits mitgeteilt. Ich kann nur sagen: Es sind sehr viele.“ Treff en mit Freunden, Tarock-Spiele, Theater-besuche und hauptsächlich Reisen stehen dann auf dem Programm einer Legende unter den öster-reichischen Trainern. „Ich werde gerne an diese Zeit zurückdenken“, sagt er abschließend und bedankt sich für das Gespräch.

Nein, Herr Mandl. Wir haben zu danken – nicht nur für diese Plauderei, sondern für Ihren Jahrzehnte langen Einsatz für die Leichtathletik! 8 max

Horst Mandl und die Leichtathletik:

z Die Leichtathletikbahn bestimmt seit Jahrzehnten das Leben des Grazers.

z Der vielseitige Athlet: 27 Staatsmeistertitel zwischen 1962 und 1973 Fotos: Agentur Votava

„Dieser Lebensabschnitt geht langsam zu Ende“

Der Grazer Leichtathletiktrainer steht seit rund 45 Jahren an der Bahn und blickt gerne und ohne Wehmut zurück. Porträt eines ewig Junggebliebenen.

ASVÖ STARS EINST UND JETZT

z Horst Mandl, der Späteberufene: erste EM mit 30 Jahren

z Der Trainer als begehrter Interviewpartner mit fach-kundigen Analysen Fotos: GEPA