Verlobig uf em Guggerhof

SINGSPIEL IN 3 AKTEN

Geschichte und Musik: Emil Wallimann Theaterfassung und Bearbeitung: André Mathis

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PERSONEN:

Grossvater Guggerhofbauer seine Frau (evt. Jodlerin) Toni, deren Sohn (Mitglied Jodlerklub) Vreni, deren Tochter (evt. Jodlerin) Kobi, Knecht auf dem Guggerhof (Jodler) Walter, Bauer auf dem Schwandhof Kathri, seine Frau Bethli, deren Tochter (evt. Jodlerin) Tante Annegret Joggi, ihr Mann Stärne-Wirt (Mitglied Jodlerklub) Susi, Serviertochter (Jodlerin) 3 Gäste (evt. Jodler) Jodlerklub

LIEDERÜBERBLICK:

Jodlerklub - „Bim Stärnewirt“, E. Wallimann - Naturjuiz - „Uf em Guggerhof“, E. Wallimann - „Vorfrüehlig“, E. Wallimann - „Liebha“, E. Grolimund (Vorschlag) - Naturjuiz

Susi - „Joggis Freud“, A. Stähli (Vorschlag) Kobi/Gäste - Solo- bis Quartettlied Kobi - Sololied Bäuerin/Vreni - Solo- oder Duettlied: „I ha veruss es Bliemli gseh...“, E. Wallimann Susi/Bethli - Solo- oder Duettlied

ORT DER HANDLUNG:

1. AKT Gaststube im „Stärne“

2. + 3. AKT Auf dem Guggerhof

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1. AKT (Gaststube: Haupteingang seitlich – gegenüber die Türe zum Sääli. Buffet und Einrichtungen wie in einem Landgasthof.)

(An einem Montag; abends kurz vor 20.00 Uhr)

1. Szene

Wirt: (mit Susi hinter dem Buffet; erklärt ihr alles) ... und wenn nu Fragä hesch, so bi’ni ja ai nu da, gäll Susi. Dui wirsch dy Sach scho richtig machä, da bin’i sicher.

Joggi: (sitzt ganz alleine am Stammtisch – ist schon leicht ange- heitert; zu Susi:) Chumm Susi, bring’mer nu äs Bierli. Wirt: Ich glaibä Joggi, dui hättisch afä gnuäg ubercho. Joggi: Mer wird doch wohl nu äs Fyrabig-Bierli derffä zuä’sich nä? Wirt: ...ja – äis scho, aber dui hesch scho medä gnuäg drubert’inä gha. Joggi: (murmelt vor sich hin) ..de suiffid doch das Zyg sälber... Wirt: Ja ja, tuä dui numä ä chly mudärä – äs sell der guät tuä. (arbeitet unbeirrt mit Susi hinter der Theke weiter) Jodlerklub: (Mitglieder treffen nach und nach zur Probe ein; die Einten setzen sich an den Stammtisch und bestellen etwas,

andere verschwinden sogleich im Sääli; mit oder ohne Getränke, die sie am Buffet beim Wirt bestellt haben)

Alle: (gegenseitige Begrüssung) Jodler 1: Salü Joggi, bisch nu am Fyrabig machä? Jodler 2: Oder chuisch ai a d’Jodlerprob? Joggi: Näi, näi, das isch nyd fir Yseräinä. Das Singä und Juizä uberlahn’ich a ych, Iehr chennid das besser. Jodler 3: Hend’er gseh, äs hed ä niiwi Servierdüse gäh. Jodler 4: (überfreundlich:) Griessti, hübsches Fräili, derfid’mier eppis z’Trinkä ha? Susi: (mit Blöckli hinter dem Buffet hervor) Sälbstverständlich, fir das bin’i doch hiä a’gstellt. Was darf äs sy?

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Jodler 3: ...äs Stängäli – scheen blond mit’ämä härzigä Chränzli obä’druif und was mier de speeter nu chend machä mitenand, das cha nu wartä... (zwinkert mit den Augen) Jodler 1: ...oh, dui bisch doch immer der glych... – Mier äs Mineral bitte. Jodler 2: Das isch ä guäti Idee, mier ai äis und am Joggi bringsch nu äs Bierli. Jodler 3: Mier ai äs Bier. – Wiä häissisch jetz uberhaipt? Susi: Susi... (dann ab hinter das Buffet; der Wirt hat das Meiste schon gerüstet) Jodler 1: Das isch ai nu e Chilbi gsi geschter uf’em Guggerhof. Jodler 2: Ja mit’em Bethli hed der Toni ä guäti Partii gmacht. Jodler 1: Im doppelte Sinn mäinsch? Jodler 2: Ja natürli, so’näs flotts Mäitli und so’nä grossä Buirähof. Jodler 4: Jä hitt und morä hed’er dä nu nid. Der Schwandhofbuir isch chuim sächzig. Jodler 3: Das Bethli tät mier ämel ai nu gfallä... Jodler: (kopfschütteln) Susi: (bringt nun das Bestellte) Zum Wohl allersyt’s. Alle: (stossen miteinander an) Proscht – ä Guätä usw. Joggi: (zu Jodler 2:) Vergält’s Gott... Präsident: (kommt eilig herein) So Mannä, chemid, äs isch jetz de grad Achti! (ab ins Sääli) Jodler 3: Moll moll, dä läihd wieder äs Tempo vor... Jodler 1: (beim Aufstehen:) Rächt hed’er, fir das sind’mer ja da. Jodler 4: (erhebt sich ebenfalls) Hend’Iehr dr‘Toni scho gseh? Jodler 2: (steht auf) Näi - dä hed doch d’Verlobig nid verträid. Jodler 3: Wär de scho nu möglich. Dem isch diä Verlobig nu i allnä Chnochä. (dann auch auf und mit den Andern ab ins Sääli) Joggi: (ruft ihnen nach:) Guät Prob... (starrt auf sein Bier) Wirt: (zieht seine Schürze aus und legt sie ab) So, ich gah jetz ai a Prob. Wenn eppis isch, so chaisch’mer scho cho riefä, gäll. (ab) Susi: (zum Stammtisch) So, hends’di ganz alläi glah? Joggi: Ä chly Ruäh ha schadt gar nyd und übrigens, dui bisch ja ai nu da.

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Susi: (setzt sich zu Joggi) Ich bi ja so froh, dass ich bi ych äs Zimmer uber’cho ha. Und das s’Tanti grad ai nu ä Stell fir mich gfundä hed, isch äifach grossartig. Joggi: Chly jungs Bluät i ysem äinsamä Huis tuäd guäd. Ich hoffä numä, dui blybisch ai äs Schutzäli? Susi: Das hoff ich doch ai. (erhebt sich nachdenklich) Wenn ich s’Tanti numä nid tuä enttüschä? Joggi: Warum sett’isch dui Sie enttüschä? Susi: Eh – ich mäinä ja numä – ja, will Sie das alles y’gfädlet hed. Joggi: Jä so mäinsch dui das... (ab zur Toilette) Susi: (macht den Stammtisch sauber) Alle: (Im Sääli hört man in den folgenden Szenen die Jodler bei der Probe; > wenn zuwenig Platz vorhanden ist, kann dies auch ab Tonträger sein)

2. Szene

Toni: (kommt ausser Atem; wie er Susi erblickt erschrickt er:) Susi?! - Dui... was machsch de dui da im Stärnä? Susi: Ich schaffe da, wiä dui gsehsch. Toni: Mit dier hätt’i jetz nid grächned. Susi: Ja gäll, das isch jetz scho uber’nes Jahr här, wo’mer ys a der Chappälichilbi kennä’glehrt hend. (kommt ins Träumen) Das isch ai scheen gsi. – Chend’s doch numä wieder ä so sy wie duä. Toni: Los Susi: Erschtens muäss’i jetz a Prob und Zwäitens han’i mich geschter verlobt. Zwische ys git’s nyd - und hätt‘s ai niä eppis gäh. (schnell ab ins Sääli) Susi: So so, de hed’s also ysi gmeinsami Zyt niä gäh? Numä will ychi Vätterä die Verbindig wend, muäss das Bethli nu lang nid diä richtig sy fir dich! - Wart numä, dui kennsch mich nu schlächt. (überlegt) Ich kennä d’Manne, äs Kaffee z’viel und mer cha mit’nä machä, was mä wott. Joggi: (zurück, hat den letzten Satz gehört) Was cha’mä de mit de Mannä alles machä?

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Susi: (erschrickt) Nyd, nyd... Ich ha numä luit dänkt... (eifrig an die Arbeit) Joggi: (setzt sich wieder auf sein Platz; für sich) Wenn’d äim Fraiwä numä chend plaagä...

(Solo Susi: Vorschlag „Joggis Freud“, A. Stähli oder freie Wahl)

3. Szene Gäste: (kommen ins Restaurant und setzen sich an einen Tisch) Kobi: (zu Susi) Ich ha dich nu niä gseh; bisch mäini frisch. Susi: (kommt zu Ihnen) Das cha‘mä sägä. Hitt han’i a’gfangä. Kobi: Das isch scho rächt; bringsch’mer äs Moscht. Gast 1: Äs niiws Gsichtli i ysärä Gmäind cha niä schadä. Ich hätt gärä ä Zwäier Kalterer. Gast 2: Ich nimmä ai ä chly Wy. Bring doch grad ä Halbä und am Joggi nu äs Bier. Gast 3: ...dry Gleser! Ich nimmä ai vo dem Wy! Susi: (mit Bestellung ab) Gast 2: (zu Kobi:) Wiä’mä gheerd, hend’er geschter uf’em Guggerhof gross Verlobig gfiired. Kobi: Äs isch nu chäibä gmietlich gsi, woll. Gast 2: Ja das git de äinisch ä grossä Hof, der Guggerhof und dr’Schwandhof zämä. Gast 3: ...diä sind ämel z’wyt usä’nand und uberhaipt isch dä Handel de nu nienä g’schrybä. Gast 2: (kopfschütteln, dann:) Isch das diä äinzig Tochter dertä? Gast 1: Ja und denu was firnä hübschi. Kobi: Das git’s ai sältä: hübschi Mäitli mit‘mänä grossä Buirä- hof. Susi: (serviert, dann zu Joggi und wieder zum Buffet) Gast 2: Fräili... wiä häiss’isch uberhaipt? Susi: Ich bi d’Susi...

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Gast 2: Also Susi, bring ys doch äs Jass. (Susi holt die Sachen) Gast 3: ...suscht wird der ganz Abig wieder numä gschnorred. Gast 1: (horcht dem Jodelgesang: es wird ein Juiz gesungen) Sind äinisch ruähig, was probids da grad firn’ä scheenä Juiz? Gast 2: Ich mäinti das wär der................................ (Name des Juiz) Susi: (bringt das Jass; Teppich auslegen usw. – verschwindet dann in der Küche) Kobi: Diä singid de scho nu äs Müsterli, wenn’s fertig probed hend. – Wer gid? Gast 2: Wiä immer? Gast 3: Sicher – oder wottsch eppis niiws a’fah? Gast 1: Ich gibä! Kobi: Bis dui g’mischtled hesch, chem’mer gäbig äis singä. Jasser: (stimmen ein Lied an; Solo bis Quartett. Nach dem Lied wird nun gejasst) Joggi: (am Tisch – für sich)

4. Szene

Susi: (mit Annegret aus der Küche) Gsehsch Tanti, das isch’er! Annegret: (eine fromme Erscheinung) Gottlobunddank - ich ha so ä Angscht uis’gstandä... (zu ihm) Joggi, wiä chaisch mich ai ä so im U’gwissä la sy? Jasser: (reagieren auf Annegret verschieden) Joggi: (eingeschüchtert:) Griessti Annegret... – Sitz zuächä – wottisch ai eppis trinkä? Annegret: (bekreuzigt sich) Wiä chaisch ai? – Und das am Wuchä- afang. (zu Susi:) Mier miend doch suscht scho so luägä... Joggi: ..aber, ich ha doch... Annegret: (bestimmt:) ...mier wend jetz häi‘gah! Bitte, trink jetz uis und tuä i Gottsnamä dy Sach zahlä! Joggi: (trinkt aus, erhebt sich und geht gegen die Türe) Annegret: ...dui wirsch doch nid ohni zahlä wellä gah? Susi: Der Joggi hed nyd s’zahlä, äs isch Ihm alles offeriert wordä.

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Annegret: (baff: ) So? – Was dui nid säisch... – Wäisch, äs isch scho nid immer äifach mit denä Mannä. Äister sind’s fort; entweder sägid’s, sie häigi ä Sitzig oder suscht ä sonä Versammlig, und yser’äinä muäss Derhäimä so’nä Angscht uis’stah. Susi: Bi ys isch är guäd uif’ghobä, das chaisch’mer glaibä. Joggi: Annegret, ich wär... Annegret: Ruähig, bitte... – Gang afä vor’uis, Joggi! (weist ihm die Türe) Joggi: (kopfhängend ab) Annegret: (kehrt sich zu Susi ab) Wiä gfallt dier diä niiw Stell – gäll, äs isch ä scheeni Arbet? Susi: Ja. Ich dank’dr nu äinisch rächt härzlich, dass dui ä so fir mich gluägt hesch. Annegret: Das isch doch ysi christlichi Pflicht. (abseits, in einem leiseren Ton) Ybringens, hesch dr’Toni scho gseh? Susi: Ja – är isch a der Jodlerprob. Annegret: (gwunderig: ) Är isch sicher sehr uberrascht gsi, won’är dich gseh hed – nid wahr? Susi: Ja, scho nu. Är isch sehr chalt und distanziert gsi. Annegret: Das hesch doch miessä erwartä, Susi. Susi: Ich gibä aber nid so schnäll uif, glaib’mer’s Tanti. Annegret: (gibt ihr die Hand) ...gang dy Wäg, Mäitli... – Also, uf Wiederluägä und dänk a das, wo ich dier gsäid ha! (ab) Susi: (schaut ihr nach; dann wieder an die Arbeit: Buffet/Küche) Gäste: (immer beim Jassen; haben die Szenerie mitverfolgt) Kobi: Dä arm Joggi... Gast 1: Wieso? Gast 2: Dä cha ja froh sy, hed är äini wo so guät zuän‘em luägt, suscht wär dä scho lang abg’stürzt. Gast 3: D’Annegret isch ä gradi – tiefglaibigi Frai, wo äs Byspiel fir vieli Anderi wär! Kobi: Wenn Iehr ych da numä nid tüschid?! – Ich uf jedä Fall blybä lieber ledig, als ä sones Wybervolch z’ha.

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Gast 1: (lacht) I dym Alter muäsch afä käi Angscht meh ha, dich well nu äini! Kobi: Wird numä nid fräch! Ich wär de nu uberall guät zwäg. Gast 2: (lacht ebenfalls) Wer’s glaibt wird seelig – Amen! Gast 3: Was isch äigentlich? Sind’mer zum Jassä cho oder um dr’Löli z’spielä, hä? Gast 2: Ja, isch scho guäd. Wer gid? Gast 3: (forsch:) Dä wo fragt!!! Kobi: (leise vor sich hin:) Achtung, bissiger Hund... Gast 3: Was murmlisch? Kobi: Nyd – nyd...

5. Szene Jodlerklub: (Die Probe ist fertig; einer nach dem anderen kommt nun aus dem Sääli) Jodler 1: Das isch hitt aber ä churzä Chuit gsi... (zum Stammtisch) Jodler 2: (setzt sich zu ihm) Mier isch das scho rächt, ich bi hitt nid ä so guät bi Stimm. Jodler 3: (setzt sich ebenfalls dazu) Das säisch fascht jedesmal. Jodler 2: ...he, he – nid ä so Kamerad. Jodler: (Weitere kommen dazu und verteilen sich an den Tischen) Wirt: (ist sofort hinter der Theke und macht dann die Getränke bereit: eine Runde Kaffee für den Jodlerklub) Susi: (serviert die Runde) Alle: (währenddessen wird viel aus der Probe gesprochen – eine dynamische Szenerie; z. B:) Nei dert muäsch dui der Juiz mache – diä Ubergäng sind so schwär - vorallem miesst mä jetz ai äinisch der Text leerä, usw... Gast 1: So, was hend’er hitt firn’äs Lied gleehrd? Jodler: Das isch s’Lied....“Äs herbschtelet“ gsi. Gast 2: Das miend’er de unbedingt nu mache, sobald wenn’er der greescht Durst glöscht hend. Wirt: Also, Proscht Mannä! Diä Rundi isch vo mier - und wenn’er jetz my’s Stärnelied machid, bin ich de meh als z’friedä.

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Alle: (klatschen; erheben nun das Glas und singen ein Trinkliedli auf die gespendete Runde; gute Stimmung) Proscht usw. Präsident: Also chemid Manne, mier singid ysem Wirt sy’s Lieblingslied. Jodlerklub: (singt das Lied „Bim Stärnewirt“:)

1) Bim Stärnewirt, bim Stärnewirt, da cher ich gäre i, da hed’s es hübsches Töchterli, bi derä mecht ich sii. Drum bstell ich nu äs Gläsli Wy; chumm Meitschi, chumm schänk ii. Hüt wemmer nu chli singe und gmietlich sii, me weiss nid wer im Chilehof der nechscht wird sii.

2) Bim Stärnewirt am runde Tisch vernimmsch was alles gahd; wer frisch verliebt isch oder ai wer usenand tued gah. Drum Wirt chumm zue’mer und nimm Platz, dui weisch doch gwiss nu meh. Wenn ich mim Schatz nid z’brichtä ha isch’s um mi gscheh. De gsehsch dui mich gwiss wuchelang hie nimme meh.

3) Bim Stärnewirt, bim Stärnewirt gahd d’Ziit so schnell verbii, ja chuim hesch dui di Zweier gha settsch scho derheime sii. Drum bstell ich nu äs Gläsli Wy; chumm Meitschi, chumm schänk ii. Und wenn’s der einisch nid recht gahd, de muesch nid fort, der Stärnewirt gfindt gwiss für dich es tröschtens Wort.

Alle: (nun wird wild durcheinander gesprochen) Jodler: Ybrigens Toni, äs isch de nächti a dyner Verlobig super gsi. Jodler: Hesch dui nid gsäid, dui zahlisch de ai nu e Rundi? Toni: Momoll. (zu Susi:) Ä Rundi uf my Rächnig! Wirt + Susi: (machen das Bestellte sofort bereit) Jodler: Das chund ja de speter scho wieder äinisch inä, speetisch- tens, wenn dr‘Schwandhof a dier gheerd!! Toni: Das hed nu der Ziit... Gast 1: Gstochä – Bock – Bock – Bock – Matsch! Kobi + Gast 1: (jubeln über diesen Erfolg) Gast 3: ...das isch ai äs Kunschtstück mit settigä Chartä!

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Gast 2: Hättisch dui besser uif’passt. Äs isch ja dier gsi, das z’verhindärä. Gast 3: Chumm’mer jetz nu ä so. Wer hed de vorhärä dr’Matsch vertiifled, hä? Kobi: Gäbid doch nah! Gast 3: ...heb dy Schnorrä zuä! – Und uberhaipt isch fertig g’jasset. Ich machä da nimmä mit! – Fräili, zahlä! Susi: (beim Kaffee-Servieren) Ich chumä grad... Gast 3: Sofort! Diä chend wartä. Jodler: Numä rächt fründlich blybä, gäll. Gast 1: Lach’s la sy, ich ubernimmä das. Gast 3: De isch’es ai rächt. (steht auf) I der neechschtä Ziit chend Iehr ohni mich jassä, adie! (wütend ab) Jodler: Was isch de dem uber’s Läberli krochä? Kobi: Numä nyd der Glychä tuä, das bessered de scho wieder. Gast 2: ...und – was hend’er jetz probed? Chemid, lahnd eppis gheerä! Jodler: Hesch rächt, mier wend gschyder eppis singä. Und zwar eppis fir ysä frisch verlobti Toni. Susi: (mit einem Kaffee) Fir ä Spänder git’s hitt am Abig bsunders g’stampfti Kaffee, dass’er ai eppis dervo hed. (sehr freundlich zu Toni:) Lach’s der de la schmeckä, gäll Toni... Toni: Dankä. - Ich mecht ych allnä fir das unvergässlichi Verlobig’s -Fäscht nu äinisch härzlich dankä. Proscht Kameradä! Alle: (prosten sich gegenseitig zu; die gedämpfte Stimmung bekommt nun wieder Schwung) Jodelklub: (singt nun „Es herbschtelet oder Vorfrüelig“) je nach Jahreszeit

Jodler: Fir mich isch’es jetz Ziit, ich sett scho lang derheimä sy. Jodler: Ich chumä ai. (beide erheben sich, bedanken sich bei den Spendern und gehen ab) Alle: (die Meisten machen sich nun daran, ebenfalls zu gehen) Jodler: (am Buffet) Bringsch am Toni nu äs Spezial-Kaffee. Jodler: (ebenso) Das han’i ai grad wellä. Bringsch’em halt de nu äs Zwäit’s. Toni: Sind Iehr verruckt!

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Jodler: Das wirsch jetz wohl nu verlydä. Jodler: Bisch ämel sit nächti sicher g’äichtä. (lachend ab – Andere folgen ihm) Kobi: Susi, mier wurdid gärä zahlä. Susi: Ich chumä grad. (mit Geldsack zu den Gästen) Wirt: (bringt Toni die zwei bestellten Kaffee) Zum Wohl, Toni! - Ich muäss jetz i d’Chuchi go uif’ruimä – Guät Nacht zämä! Alle: Guät Nacht Wirt... usw. Gäste: (haben nun bezahlt und verabschieden sich von den noch Anwesenden, dann ab) Kobi: (zu Toni:) Guät Nacht, bis morä am Morgä, gäll... Susi: (räumt bei den Tischen zusammen; dann zum Buffet) Jodler: (am Stammtisch) Ich gah nu i d’Kronä ä Schlummerbächer go ha, chund nu epper mit? Jodler: Wieso nid, ich bi derbiä. (beide erheben sich) Jodler: De chumm ich ai, was wott ich nu da... Jodler: Was isch Toni, chunsch ai. Toni: Näi, ich chumä nimmä. Ich ha ja hiä nu zwäi Kaffee und de gahn’i eppä häizuä. Jodler: (gehen)

6. Szene

Toni: (nun alleine) Starchi chäibä Kaffee hesch dui da. Susi: ... dui wirsch sie wohl megä verlydä. (räumt das Restliche zusammen und macht Feierabend) Toni: Bis doch nid so churz a’bundä. Susi: (hinter dem Buffet) Proscht, dui jung’verlobtnig, dui... Toni: (schon ein bischen angetrunken) Ich wäiss nid, ob ich das nu verlydä. Ich hätt afä gnuäg gha. Susi: Mit mier wirsch jetz wohl nu äis trinkä oder fremdisch? Toni: Sicher nid! – Ich ha dier aber scho gsäid... Susi: ...das äs zwischä ys uis isch. Das nimm ich a, wenn doch glücklich verlobt bisch. Toni: Äbä!

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Susi: Äbä. Toni: (trinkt nun schnell aus und will gehen) Susi: Wart Toni, ich chumä ai grad. Ich ha ja der glych Häiwäg wiä dui. Ich tuä mich numä schnäll abmäldä. (ab in die Küche) Toni: (steht auf und schwankt ein wenig) ...dr’glych Häiwäg? Susi: (zurück aus der Küche; sieht belustigend Toni an) Bisch parad, chem’mer gah? Toni: ... wohnsch dui de nid da im Stärnä? Susi: Näi, bi der Tante Annegret han ich äs günstig’s Zimmer ubercho. Toni: Soso, bi dr’Annegret... Susi: Chumm Toni, ich hilf’der äs bitzäli, dui chaisch ja chuim me graad stah. (beide ab)

(VORHANG)

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2. AKT (Ein stolzer Bauernhof! Bauernhaus: Blumen vor den Fenstern – vor dem Haus Tisch mit Bank. Stall seitwärts. Hinten sieht man in die Landschaft – Auftritte von links und rechts hinten)

(Am nächsten Morgen; Einleitung evt. durch Alphornvortrag)

1. Szene Grossvater: (sitzt vor dem Haus und raucht genüsslich seine Pfeiffe) Kobi: (mit Milchkessel aus dem Stall und wäscht ihn am Trog, verärgert:) Dui hesch’es scheen. Ich wett ai, ich wär scho pensioniert. Grossvater: Ja säg – und wieso ä so pletzlich. Kobi: Will’mä sich hittzutags uf niemmer meh cha verlah, darum! Grossvater: Wiä mäinsch das? Kobi: (geht zu ihm) Will’i diä ganz chäibä Arbet hitt am Morgä wieder alläi ha chennä bstellä! Dr’Junior hed äinisch meh nid zum Näscht uisä megä! Grossvater: Är wird dänk Nächti mit synä Jodlerkameradä nu ä chly gfiired ha. Schliesslich tuäd’mä sich nid all Tag verlobä. Kobi: Verlobig hin oder här – ysi Chieh intressiert das uberhaipt nid; diä gäbid genai glych Milch! Grossvater: Friehner hesch dr’Stall ämel ai alläi megä gmachä. Kobi: Da simmer ja schliesslich ai nu äs paar Jährli jünger gsi. Grossvater: (lacht) Jaja – mier altä Chnerz...

(hier ein passendes Lied: Solo von Kobi)

Toni: (kommt aus dem Haus und sieht verschlafen aus) Grossvater: Guätä Morgä Toni, hesch ai scho besser uis’gseh. Kobi: ...i dr’Letschti han ich dä niä anders gseh. (wieder am Trog) Grossvater: Hend’er ä strängi Prob gha? Toni: Du wäisch ja, wiä’s eppä cha gah; äi Rundi nach dr’Andärä.

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Kobi: Und jetz, wott dä Herr vielläicht mier nu cho hälfä oder muäss’i scho wieder alles sälber machä? Toni: Ich bi grad so wyt Kobi. Muäsch entschuldigä, ich bi nu ä chly schlafsturnä. Kobi: Dem cham’mä abhälfä. (spritzt ihm Wasser an den Kopf) Das sett äigentlich nitzä. (schnell lachend ab in den Stall) Toni: Dui chäibä Plaaggäischt. Wart, das zahl’dr zrugg. (schnell ihm nach) Grossvater: (lacht genüsslich über den Vorfall) Dä Start i niiw Tag isch graatä. Da cha hitt afä nimmä viel schieff’gah.

2. Szene Walter: (kommt daher) Luäg da, der alt Guggerhofbuir. Griessti. Grossvater: Dr’Schwandhofbuir heechscht persönlich. Bisch scho fertig im Stall? (Sie geben sich die Hand) Walter: Das Tagwärch machid anderi fir mich. Grossvater: Jä natürli, hitt laift das halt ganz anders weder friehner. Walter: Los, hesch dy Jung ai da. Grossvater: Är sett im Huis si. (erhebt sich) Walter: Wäisch, ich han’em doch am letschtä Sunntig ä Chuäh abkaift. - Halb gratis, ja nid grad als Tuisch fir’s Bethli, aber ämel doch u’sinnig günstig. Grossvater: Los, ich will go luägä, won’er isch. (ab ins Haus) Walter: (setzt sich auf die Bank)

3. Szene Annegret: (kommt mit Kathri und Bethli daher) Gottseidank, dui bisch nu da. Walter: (erstaunt:) Eh ja, warum? Und was wend Iehr da – isch eppis passiert? Kathri: (ganz verstört) Das cha’mä wohl sägä. Jesses ai Walti. Bethli: (weint) Annegret: So’nä Schand, ich cha’s nid anders sägä.

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Walter: So verzellid doch äntlich! Annegret: Schlimm isch das, schlimm. - Ja die hittig Jugend, wenn mier friehner ä so gsi wärid - ich cha’s gar nu nid glaibä. Walter: Was isch de los? So sägid doch äntlich eppis schlais! Kathri: (mit Blick zu Annegret) Verzell dui, ich chas nid – bitte... Annegret: Wenn dui mäinsch. Walter, mit schwärem Härzä muäss ich dier eppis sägä, was ich diä letscht Nacht ha miessä gseh. Dr’Toni – ich ha’nä wirklich immer fir’nä hochaständigä Purscht a’gluägt – isch mit’ämä andärä Mäitli... Jesses ai! Ich wett nid eppis Schlächts redä, aber wiä diä zwäi derhärä’cho sind, so Arm in Arm... Kathri: ...dr‘Toni, stell dier das vor Walti! Bethli: (weint lauter) Walter: (muss sich hinsetzen – Pause – dann zu Annegret:) Und da bisch dui dier ganz sicher? Annegret: So schwär mier das ai fallt – „der Herr ist mein Zeuge“. Kathri: Um Gottswillä Walti, was miem’mer ai machä? Walter: (überlegt einen Augenblick) Am Beschtä mier stellid dä Maa grad sälber. Annegret: Wer wäiss, was i dr‘Nacht nu alles passiert isch... Walter: ...ai das nu! Bethli: (schluckzt laut) Kathri: Annegret, bitte! Annegret: Ich sägä doch numä d’Wahred, dr’Herr meg mier vergäh. Walter: (laut:) Jetz wott ich wissä, was da gangä isch – vorhärä gahnd mier da nid fort!

4. Szene Bauer: (kommt aus dem Haus, erstaunt über den Aufmarsch) Guät Tag mitenand, das isch aber ä Uberraschig. Walter: Ja, scho chly ä Uberraschig! Das gahd ys ganz glych. Bauer: Ich ha eppä dänkt, dui chämsch wäg dr’Chuäh. Walter: Chaisch diä Chuäh lah, wo si isch, ich muäss ny’meh ha!

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Bauer: (schaut fragend in die Runde) Was isch ai? Das isch äini vo de beschtä, wo ich im Stall ha. Walter: Das glaib ich dier gärä, aber äs gahd nid um das! Bauer: Um was de? Walter: (wird immer lauter:) Mäinsch dui, ich gäb my’s Mäitli am’änä Burscht, wo mit fremdä Wyber umä’scharwänzled, hä! Bauer: Vo was redsch dui? Toni: (aus dem Stall) Walter: (auf Toni zeigend) Da, chaisch ä sälber fragä. Bauer + Toni: (stehen perplex da) Walter: (energisch auf ihn zu) Wo hesch dui dich geschter z’Nacht umä’trybä und bi wem bisch gsi? Toni: Ich... Bethli: Toni, säg d’Wahred – bitte! Alle: (ganz gespannt – komische Ruhe) Mutter: (aus dem Haus, staunt ob der Versammlung) Kobi: (aus dem Stall) Toni: (fühlt sich bedrängt) Ich muäss niemer’em Rächäschaft ab- leggä, was ich Nächti gmacht ha. Bauer: Toni, was isch da los? Walter: Ich frag’di zum letschtä Mal: bisch bim’änä Mäitli gsi ja oder näi? Toni: Wenn’er’s umz’verreckä wend wissä – Ja!!! - aber... Bethli: (kreischt entsetzt auf; sofort zur Mutter) Kathri: (nimmt Bethli in die Arme) Dui arm’s Chind... Annegret: (bekreuzigt sich) “Herr, vergib ihm...” Mutter: (mehr zu sich:) Jesses Buäb... Walter: (in die Runde:) De wär das klärt. Toni: ...lahnd mich doch z’erscht... Walter: (unbeirrt weiter:) Yses Bethli chend’er vergässä, diä isch Schwiegertochter gsi! (ganz nahe zum Bauer) ...und dy Chuäh chaisch b’haltä! (packt Kathri und Bethli und zieht davon) Bethli: (reisst sich los und geht zu Toni – schaut ihn enttäuscht an und wirft ihm den Verlobungsring vor die Füsse; dann eilig ab) Annegret: (bleibt betend Vorort)

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Bauer: (besieht Annegret und Kobi, dann:) Toni - Muätter, chemid is Huis - ich muäss mit ych redä! (energisch ab) Mutter: Toni, wiä chaisch dui ys das a’tuä? (enttäuscht ab) Toni: (nimmt den Ring auf – betrachtet ihn und geht dann ab ins Haus)

5. Szene Annegret: (steht noch immer da) ...wiä chan’er ai, äs sones jungs Glück äifach zersteerä... Kobi: Was säisch? Annegret: Ich ha fir mich gredt. Ä schlimmi Sach, findsch nid ai? Kobi: Äs gid nu Schlimmeres: nämlich so schynhäiligi Chäibä, wo uf derä Wält umänand’laifid. Annegret: Ja, „der Herr hat verschiedene Kostgänger“, da hesch dui ganz rächt. Kobi: ...und a vielnä gsächt’mä das gar nid a. Sie versteckid sich hinder’mä frommä Läärfli und tiend gärä d’Bibel zittierä. Annegret: Wer sprichscht dui da dermit a? Kobi: (näher zu ihr) Chuisch nid nachä, muäss’i dütlicher wärdä? Annegret: (merkt um was es geht) „Ich wasche meine Hände in Unschuld“, ich ha nur my christlichi Pflicht wahr’gnu und ha verzellt, was ich gseh ha und nid meh... Kobi: Glaibs wer’s well... (in bestimmendem Ton:) Mach und gang jetz, dui hesch da nyme verlorä. Annegret: Ich tuä dich i mym nechschtä Gebät y’schliessä... Kobi: ...understah di, ich bruichä dy’s Glaffer nid. Annegret: (beim Abgehen) Dui ungläibigä Bitz Mänsch... Kobi: (ruft ihr nach) Ich glaibä scho a eppis, nämlich das wo’ni gseh und gheerä und das isch mängisch meh wärt als alles anderi! (holt tief Luft)

(evt. ein passendes Jodellied von Kobi)

Kobi: (erledigt vor dem Stall noch einige Arbeiten)

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6. Szene Grossvater: (mit Toni aus dem Haus) Chumm Toni, verzell’mer was da genai passiert isch. Toni: (betrachtet zwischendurch immer wieder den Ring in seiner Hand) Da git’s äigentlich gar nid viel z‘verzellä. Grossvater: Aber eppis wird dänk a derä Gschicht scho dra sy. Toni: Nyd isch dra!!! – Sie hend’mi ja nid la uis’redä; diä hend mich äifach ab’gstämpfled... (läuft hin und her, dann:) Ich ha äifach äs Kaffee z’viel gha! Kobi: Das isch mier ai scho eppä diä passiert. Grossvater: Kobi – bitte. (mit Wink zur Stalltüre) Kobi: Jess Sörr, ich ha verstandä! (ab in den Stall) Grossvater: Chumm, hockid’mer ab. (er setzt sich hin) Toni: (verzweifelt:) ...und das mier nid’ämal s’Bethli hed wellä zuä- losä, dass chan’i nid verstah... – Äs sett doch wenigschtens ä chly Vertruiwä ha... Grossvater: Gägäsytigs Vertruiwä uifbuiwä, bruicht nu ä chly meh Zyt, Toni. Iehr kennid ych halt schon nu zwenig lang. (weist ihm den Platz auf der Bank) Ich losä... Toni: (setzt sich zu ihm) Ich ha äbä Nächti ä chly z’viel Kaffee ubercho. Mier isch’es de plötzlich nimmä ä so guät gangä. Da hed’mer d’Susi – das isch übrigens diä niiw Serviertochter vom Stärnä – ihri Hilf a’botä; sie täg mich gärä häi’begläitä. Ja und de simmer de uf ä Wäg. – Sie hed’mi natürli scho ä chly miessä wiederha, suscht wär’i bymäid nu uf d’Schnorrä ghyd. Grossvater: Hed Sie dich de da härä’bracht? Toni: Näi, mier sind mitenand numä bis zum Huis vo dr’Annegret, sie hed drum dertä ihres Zimmer. Grossvater: Das hed halt vielläicht scho bsunders uis’gseh, dui und das Mäitli – Arm in Arm – i der Nacht... Toni: Da gib ich dier ai Rächt, aber wer hätt ys de da sellä g’seh? Grossvater: D’Wänd hend halt eppä’diä Aigä und Ohre, ai i ysem Dörfli... – Wiä isch’es de wyters’gangä? Toni: Mier hend ys de vor’em Huis ussä „Adee“ gsäid.

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Grossvater: Vor’em Huis ussä – und das bi dr’Annegret; ja de! Toni: Dert hem’mer de halt nu ä chly brichted mitenand, bis äs mier ä chly besser gangä isch. Grossvater: (immer intressierter) Soso, vor’em Huis ussä? Toni: Nid ganz, mier sind de i Huisgang inä’gstandä. Ja, äs isch halt ä chly frisch wordä... Grossvater: Hoppäla – ai das nu! Und im Huis isch alles dunkel und stillä gsi? Toni: Das wäiss ich nimmä genai. Ämel Liecht hemmer käis miessä azündä... (erinnert sich) Äinisch han’i gmäind, ich gheeri ä Tiirä zuä’gah. Grossvater: Aha! (leicht gwunderig:) Isch de eppis – ich mäinä – ä Purscht wiä dui und das Fräili Susi...? Toni: (steht auf; abwehrend:) Wo dänksch ai härä! Soviel ich nu wäiss, hemmer ys nid ä’mal ä Schmutz gä. – Ich bi de gly druif’abbä ai häizuä – alläi! Grossvater: (erhebt sich) De wäiss ich jetz gnuäg. Toni: Glaib’mer, ä so isch’es gsi und nid anders... Grossvater: Ich glaib’dr Toni. Iehr hend ych da halt scho ä chly ä dummä Schaiplatz uis’gwählt... – Jä nu, ich wäiss jetz, was ich z’tuä ha. (ab ins Haus; holt seine Jacke) Toni: (betrachtet wiederum den Ring) Sonä dummä bleedä Säich, was’es isch! – Oh Bethli, wenn dui numä all das wisstisch. Grossvater: (kommt angezogen wieder heraus) Toni: Wo gahsch jetz hi Grossvater? Grossvater: Nid wichtig, mier isch numä i Sinn cho, dass ich nu eppis Wichtigs z’erledigä ha. (eilig ab) Toni: (schaut ihm fragend nach, nimmt dann den Ring und betrachtet ihn) Ä so schnäll wird mä verurtäilt... – Was sell’i ai numä machä?

7. Szene Vreni: (mit Korb vom Dorf, will ins Haus, sieht dann den nieder- geschlagenen Toni) Was isch de mit dier?

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Toni: Oh, frag ai nid... Vreni: (näher zu ihm) Toni? Toni: Uis und verby isch’es! (ironisch:) Ich bi wieder z’ha. (zeigt ihr den Ring) Vreni: S’Bethli und dui – Iehr sind nimmä... Toni: ...verlobt! Richtig. (schnell nach hinten ab) Mutter: (mit Giesskanne aus dem Haus) Isch das ä truirigä Tag. Vreni: Ich ha’s jetz grad vernu. – Verruckt ä so eppis: so’näs glücklich’s Päärli und jetz sell alles verby sy? Mutter: Luäg äinisch da diä Bliemli, wiä diä der Chopf lahnd la hangä. Entweder hends durscht oder sie gmerkid, was da bi ys laift. Vreni: Singä sig s’bescht i som’änä Momänt, hed äinisch epper gsäid. - Aber was singt’mä da am Beschtä? Mutter: Wenn ich diä Bliemli aluägä, de wäiss ich was. Lied: „I ha veruss es Bliemli gseh...“ (Solo oder im Duett)

(VORHANG)

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3. AKT (Gleiches Bühnenbild wie im 2. Akt. Es ist Sonntag – Nachmittag)

1. Szene

(Auf dem Vorplatz wird gerade der letzte Tisch durch Kobi und Vreni aufgestellt – Anzahl hängt von der Grösse des Jodelklubs ab) Grossvater: (ist im Element; er dirigiert die Beiden herum) ...und jetzä nu d’Bliemli uf ä Tisch Vreni, de gsehd de alles rächt fäschtlich uis. Vreni: Jetz kenntisch de wenigschtens ys zwäi sägä, fir was da dr’ganzi Uifwand sell sy! Grossvater: Numä Geduld, Iehr vernähmid de das scho nu frieh gnuäg. .

Kobi: (theatralisch:) Oohhh, wiä ghäimisvoll, fascht wiä a Wiäh- nachtä. Vreni: Findsch dui das nu luschtig? Ich findä das Ganzä ä chly bleed. (ab ins Haus um die Blumen zu holen) Grossvater: ...ysi Fraiwä, wenn diä nid immer alles wissid, wärdid’s ganz wild. Kobi: (geht nahe zu ihm) ...aber mier chaisch’es doch sägä. Grossvater: (geheimnissvoll:) Ich säg’dr eppis... Kobi: (gwunderig:) Und? Grossvater: ...dr’Moscht settsch nu parad machä! Kobi: (enttäuscht:) Jaja, isch scho rächt. (beim Abgehen) Fir das bin’i wieder guäd gnuäg. (ab ins Haus) Grossvater: (lacht genüsslich) Fir äinisch bin ich wieder dr’Herr und Mäischter uf’em Guggerhof. Vreni: (mit Blumen – in Vasen – aus dem Haus und verteilt sie sogleich auf die Tische) Kobi: (mit den Mostkrügen aus dem Haus) Grossvater: ...und Gläser nid vergässä, gäll Kobi! Kobi: Jaja, numä nid g’sprängt. Ich ha numä zwee Händ! (ab)

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2. Szene

Bauer: (mit seiner Frau vom Dorf her; ganz verwundert) Was isch de hiä los? Mutter: (ebenso) Das wett’i ai gärä wissä. Dy Geburtstag isch de erscht i vier Wuchä. Grossvater: Äs gid nu wichtigeri Eräignis, als my Geburtstag. Bauer: Und was, bitte? Vreni: Miend nid fragä, är säid’s glych nid. Grossvater: Rächt hesch Mäitli! Vorläifig schwyg ich nu. Kobi: (mit Gläser aus dem Haus) ...Uberraschig – s’Chrischt- chindli chund... (verteilt die Gläser mit Vreni auf den Tischen) Bauer: Fir das isch’es allerdings ä chly frieh (spaat) gnuäg. Also Vater, uisä mit dr’Sprach, wer chund hitt uf Bsuäch? Grossvater: Nur äs paar Lyt, wo Iehr guäd kennid. Mutter: Was de fir Lyt – derf’emer das nid wissä? Grossvater: Näi, das gsehnd’er de! (wieder eifrig zur Mutter:) Dui hesch nid eppä äs paar Chräpfli a Lager? Mutter: Scho, aber... Grossvater: ...also los. (schiebt sie Richtung Haustüre) Diä erschtä Gescht chemmid sicher bald. Bauer: Das chäibä Theater, das isch nid zum sägä. (mit Frau ab ins Haus) Grossvater: (schaut zufrieden in die Runde) Das gsehd tip top uis. Jetz miemmer ys ai nu ä chly go zwägmachä. Chumm Vreni, mier gahnd ys go uif’meblä. (zieht sie mit ins Haus) Kobi: (sieht ihnen verwundert nach) Anders a’leggä? (sieht sich an) Ich bi g’sunntiged gnuäg.

3. Szene Annegret: (kommt mit Joggi daher; sie erzählt noch von der Predigt in der Kirche) ...gäll, Joggi, das hed der Herr Pfarrer wirklich scheen gsäid – und so i’dringlich...

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Joggi: (läuft hinter ihr her) Jaja, dui hesch rächt. (halblaut:) Wiä immer... Annegret: (schaut sich um; sieht zwar Kobi) Mier sind mäini diä erschtä. Kobi: (zu sich:) Diä hend jetz grad nu gfähld. (dann schnippisch:) ...und, ich bi niemmer, hä? Annegret: Luäg ai da, dr’Kobi. Griessti... Kobi: Was wend de Iehr da, a somänä häiligä Tag? Annegret: Mier sind y’gladä wordä, vom Grossvater. Joggi: (zurückhaltend:) Guät Tag Kobi... Kobi: (abseits:) Das wär’s de gsi mit Wiähnachtä. Ich glaibä, äs isch jetz eher Fasnacht. Diä erschtä Narrä sind scho da. Annegret: Was säisch? Kobi: Nyd – nyd! Ich holä grad dr’Zunftmäischter, eh dr’Gross- vater. (schnell ab ins Haus) Annegret: (zu Joggi:) Är isch immer so unhöflich zu mier. Dä Mänsch hed nu niä eppis vo Nechschtäliebi gheerd. Är wär ai gschyder a Predigt cho, det hätt’er nu eppis chennä lehrä. Joggi: Und jetz, was machid mier jetz da? Annegret: Das wäiss ich doch nid! Dui chaisch mängisch Fragä stellä... Bauer: (aus dem Haus) Guät Tag mitenand. Was machid de Iehr da, am’änä häiligä Sunntig? Annegret: Dy Vatter hed ys y’gladä. Äs gäb näiwis z’brichtä. Bauer: (doch verwundert:) Jä, wenn das so isch – so nähmid doch Platz und bedienid ych. Annegret: Mier wend aber nid eppä uif’dringlich erschynä. (nimmt Joggi bei der Hand und setzen sich an den erstbesten Platz) Bauer: Bitte – nähmid numä. (beim Abgehen ins Haus zu sich:) Das sind ja scheeni Gescht; am Vatter beeset’s vo Tag zu Tag. Kobi: (mit Biscuitteller aus dem Haus, die er auf den Tischen ver- teilt; zu den zwei Sitzenden:) Äs wird de nyd a’glänged! Annegret: Bis ai nid immer so bees zu ys, Kobi. Dr’Buir hed grad gsäid, mier... Kobi: D’Finger äwägg, sägi!!! (schnell ab nach hinten)

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4. Szene Susi: (kommt mit Bethli daher; beide sind guter Dinge)

(Hier ein passendes Lied im Duett von Susi + Bethli möglich)

Annegret: (schockiert:) Was isch de hiä los? Iehr zwäi - mitenand? Bethli: Wiä’d gseehsch. Gäll, da chuisch nimmä nachä? Susi: Griessti Tanti – griessti Joggi... Joggi: (halblaut:) Griess’ych mitenand... Annegret: (unsicher:) Susi, was machsch de dui da? Susi: (setzt verlegen zu einer Antwort an; aber...) Grossvater: (mit Bauer und Mutter aus dem Haus) Aha, diä erschtä Gescht sind scho da! Mutter: (sieht die Versammelt, dann zu Grossvater:) Jetzt chenntisch de scho eppä sägä, um was es da sett gah. Grossvater: Wart numä, äs chemid nu meh, bis zum Schluss ä ganzi Tschupplätä. (händereibend) Mier chend scho bald a’fah. Alle: (die Stimmung ist geladen und peinlich)

5. Szene Walter: (kommt mit Kathri daher; sieht sich in der Runde, sieht Susi, die er nicht kennt. Zu Kathri:) Wer isch de das? Grossvater: Chemid zuächä! (nimmt Susi zu sich) Darf ich vor- stellä, das isch diä angäblichi Geliebti vom Toni: ds’Susi. Alle: (die Susi nicht kennen) Wiä bitte? – Das darf doch nid wahr sy! – Jesses ai... usw. Walter: (forsch zu seiner Kathri:) Da hend’mier nyd z’suächä! Chumm Muätter, mier gahnd wieder häi’zuä! Grossvater: (eilig, die zwei aufhaltend) Momänt bitte! Numä nid so g’sprängt, blybid numä ä Aigäblick, ich wott ych eppis erklärä. Bauer: Da derfir isch äs ai heechschti Zyt! Walter: ...und ob – uf’em Guggerhof hend mier nyd meh verlorä!

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Grossvater: Eh, wartid doch jetz ai! – Susi, chumm zu miär! Susi: (etwas zögernd zum Grossvater) Grossvater: So, jetz chemmer a’fah. (stellt sich mit Susi in den Mittelpunkt) Los Susi, sit wenn bisch dui jetz im Stärnä? Susi: (scheu zurückhaltend:) Erscht ä Wuchä. Grossvater: Wer hed dier äigentlich diä Stell vermittled? Susi: D’Tantä Annegret. Grossvater: ...und wo wohnsch? Susi: Bi dr’Tantä Annegret han’i äs Zimmer ubercho. Grossvater: Und warum wohnsch dui nid im Stärnä, wiä das bis jetz alli gmacht hend? Walter: (einfallend:) Was sellid all diä bleedä Fragä? Bauer: Das wettid mier ai gärä wissä... Grossvater: Ich wott ych numä uif’zäigä, was da vo yser „liebä“ Annegret y’gfädled wordä isch. Annegret: Ich und eppis y’gfädled? Was wottsch mit dem sägä? Grossvater: Tuä doch nid so schynhäilig. D’Annegret isch nämlich diä Person, wo dä ganzi Irrtum inszeniert hed. Susi: Das han ich doch alles gar nid wellä. Kathri: Das sägid’s immer... Bethli: Muätter, bitte – los doch z’erscht zuä. Annegret: Ich bi mier käiner Schuld bewusst. (zieht Joggi auf) Chumm my Joggi, mier wend zu gottesfürchtigä Mänschä gah, hiä isch s’Beesi am Wärch. (will gehen) Grossvater: (energisch laut:) Abhockä – sägi!!! Vreni: (in Tracht aus dem Haus; staunt ob der Versammlung) Annegret: (setzt sich wieder eingeschüchtert) Grossvater: Dui bisch’es doch gsi, wo das jungä Päärli – dr’Toni und s’Bethli hed wellä usä’nand ha! Drum hesch mit’em Susi ä Plan gha. Annegret: (bekreuzigt sich) Jesses Gott im Himmel, was säisch ai. Susi: (bestimmt, ruhig:) Äs isch dyni Idee gsi, dr’Toni abz’füllä und zu mier häi z’näh. Dui hesch diä zwäi glücklichä Lyt wellä usä’nand ha, dass der Schwandhof ja niä zum Guggerhof duät g’heerä!

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Annegret: Susi, tuä di nid versündigä, um Gottswillä. Susi: Dui hesch doch gsäid, ich passi viel besser uf ä Guggerhof. Diä uf’em Schwandhof welli numä wäg’em Gäld ynä‘hüratä und s’Bethli well dr’Toni gar nid. Bethli: D’Susi hed mier alles verzellt; ich glaibä Ihrä. Bauer: Diä Gschicht teend scho ä chly nach dr’Annegret. Walter: Dui hesch rächt. Das ewigä umä’schlychä uf ysem Hof isch’mer sowieso afä ä chly komisch vorcho. Kathri: Dui bisch scho immer uf ys y’versüchtig gsi, gib’s doch zuä. Annegret: (verändert; zeigt ihr wahres Gesicht) Will Iehr mich und dr’Joggi immer vo obä abbä a’gluägt hend. – Iehr miend nid immer alles ha und scho gar nid dr’Toni vom Guggerhof... Grossvater: (klatscht in die Hände) Jetz isch dr’Schuss dussä! Annegret: ...nyd isch dussä, ich ha numä wellä... Bauer: ...äs Geständnis ableggä. Mier hend gnuäg gheerd, dui hinderlischtigi Häx dui. Mutter: Wiä chaisch ai, Annegret?! Annegret: (erhebt sich wütend) Ich – ä Häx? Ich, wo diä gottes- fürchtigschti Person bi vo ys allnä? Mich wend Iehr verurtäilä? Iehr hend mit’em Tüfel ä Packt gschlossä – Iehr sellid verfluächt sy, i alli Ewigkäit! Alle: (durcheinander:) Was? – Da hert doch alles uif! – Das lahnd mier ys nid la sägä... usw. Annegret: (will ab; zu Joggi) Chumm – mier wend dä sündigi Platz verlah. Bi denä schlächtä Mänschä hend mier nyd meh z’suächä. Joggi: (plötzlich selbstsicher) Her uif diä Andärä schlächt z’machä! Annegret: (perplex:) Joggi? Joggi: Heb dy’s verlognigi Muil zuä! Ab hitt blaast ä andärä Wind bi ys derhäimä! Jetz säg ich, wo durä das äs gahd – verstandä! Annegret: Joggi – was isch mit dier? Joggi: Und jetz gahnd mier häi! Ich ha nu äs Hiendli z’rupfä mit dier! (geht vor; zu den Anwesenden) Miend entschuldigä, aber...

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Bauer: Isch scho rächt Joggi, dui muäsch dich nid entschuldigä. Joggi: Dankä, also de – adee mitenand! (laut zu Annegret:) Allez hopp – ab der Pischtä!!! Alle: Bravo Joggi – So isch’es rächt – usw. Susi: (eilt freudig zu Bethli; sie umarmen sich) Grossvater: Bi denä zwäi sind d’Verhältnis also klärt. Vreni: (springt zu ihm und gibt ihm einen Kuss) Das hesch ganz toll gmacht Grossvater. Bauer: Rächt hesch, Mäitli! Das isch grad ä chly äs Mäischter- stückli gsi. Grossvater: Jä numä nid z’frieh riehmä, i Sachä Härzensa’glägä- häitä isch nu nid alles klärt – gäll Bethli? (schickt Vreni nach hinten – Vreni ab) Walter: (zu Kathri und den Anderen) Diä Gschicht wär jetz bald ganz dumm uisä’cho. Mier hend wirklich a ychem Buäb afä zwyflä, gäll Kathri? Kathri: Wenn’er numä da wär, so chenntid mier das wieder guäd’ machä. Wo isch’er uberhaipt? Mutter: (zum Bauer:) Wo isch ysä Buäb? Bauer: Vater...?

6. Szene

Vreni: (von hinten; scheinheilig:) Wer suächid’er? Toni: (in Tracht; verunsichert daher) Bethli: (stürmisch auf ihn los und umarmt ihn) Toni – Toni, äs tuäd mier so läid, dass ich a dier z’wyfled ha! Toni: (perplex, weiss nicht was er sagen soll) Susi: Toni, äs isch alles wieder i Ornig. Toni: ...i Ornig? (schaut zu Walter und Kathri) Walter: ...ä ganz ä dummi Gschicht, aber dä Irrtum hed sich Gott- seidank uif’gleest. Toni: (noch immer verwirrt) Wiä – Was – Warum? Bethli: Das erklär ich dier de nach’härä... Grossvater: (laut:) Oh, jetz gib’ärä doch äntlich ä Schmutz – uf wartisch nu?

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Bauer: Loos Buäb, dui und ds’Bethli gheerid doch zämä. Susi: Genai. Grossvater: Tuä doch nid so schych! Miemmer ys eppä nu um’cheerä...? Toni: Näi, näi – das isch nid neetig! (nimmt sein Bethli und gibt ihr einen zünftigen Kuss) Alle: ...äntlich. – Bravo usw... Bauer: (nimmt seine Frau in die Arme) Walter: (küsst zufrieden seine Frau) Grossvater: (schaut überglücklich in die Runde. Nun ruft er ganz laut nach hinten:) Kobi – Kooobi, dy Uiftritt!!!

7. Szene Kobi: (von hinten) Ich bi ja scho da. (nun ganz förmlich; in der Art eines Confronciers:) „Meine Damen und Herren, ich freue mich, zur Verlobung...“ Grossvater: (hustet einwerfend) Kobi: „...zur 2. Verlobung unseres lieben Toni und seiner Beatrice, einen Überraschungsgast zu präsentieren!“ Bauer: ...was sell jetz das? Kobi: „Ruhe!!!“ – Nid dri’schnorrä... „Darf ich bitten!“ (zeigt nach hinten) Hier kommt der Jodlerklub........................................! „Das Fest kann beginnen!!!“ Alle: Bravo – uisgezäichnet – das isch jetz ä Uberraschig usw. Jodlerklub: (kommt auf die Bühne. Sie stellen sich, nach gegen- seitiger Begrüssung, sogleich auf und beginnen mit dem Lied: „Uf em Guggerhof“:)

1) Wo git’s ächt nu äs Kaffee, wo git’s ächt nu chly Wy. Wo het’s ächt nu äs Stübli, zum nu chly gmietlich sy? Uf’em Guggerhof isch eppis los, da cha mä gmietlich sy. Da het’s äs hübsches Mäiteli, das schänkt’der gärä y. Uf’em Guggerhof git’s gwiss ai nu äs Liedli obä’dry. Drum chemid Buäbä tampid nid, mier wend diä erschtä sy.

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2) Wer lachä cha sell lachä, wer singä cha sing mit. Äs git doch uf der Ärdä, gwiss gnuäg so ärnschti Lyt. Ja bim Guggerhof gahd’s gmietlich zuä, da g’spührd’mä Läbesfräid; bim singä und bim jützelä vergiss’isch Sorg und Läid. Ja wer singä cha, dä sing jetz mit; chum Sepp fach dui grad aa und hänk’mer de a jedes Lied, äs Jützi hinnä’draa.

Alle: (applaudieren und sind ausgelassen) Toni: (mit Bethli zum Grossvater) Da miemmer dänk nid lang fragä, a wem das alles z’Sinn cho isch, gäll? Grossvater: (scheinheilig:) Ich wäiss nid, was Iehr mäinid... Bethli: (küsst ihn auf die Wange) Dankä! Grossvater: ...ui, ui, ui. (hält die andere Seite hin) Da änä isch’es ai nu trochä... Bethli: ...aber ai Grossvater... (küsst ihn auf die andere Wange) Bauer: So, fertig s’Süessholzraschplä, das länged. Mutter: Ich wett ai sägä. Chemmid, wenn’er doch scho zämä’stahnd, machid doch nu äis. Alle: Jawoll – das isch Rächt usw. Jodlerklub: (singt das Lied: „Vorfrüehlig“:)

1) Silbergraui Wydechätzli grad wie gschläcked, tuisigs- scheen; sünnele a ihrem Plätzli, buttelet vom warme Föhn – buttelet vom warme Föhn.

2) Luschtig faht der Bach a gumpe zu de graue Stude us; s’letschte Ys e schytre Chlumpe drohlet mit ihm d’Matte us – drohlet mit ihm d’Matte us.

3) Luäg dä Start wie isch gä g’striglet, frisch verliebt und ganz verstört. Prächtig isch sy Frack doch g’spriglet, s’Wybli het’nä nu nid ghört - s’Wybli het’nä nu nid ghört.

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4) Heimligs Ruefä ghörsch zäntume, d’Längizyt schwingt lysli mit; und vo Härzä tönts: „I chume!“ d’Liebi planget Schritt uf Schritt - d’Liebi planget Schritt uf Schritt.

Alle: (applaudieren) Bauer: (mit seiner Frau, aber auch Kobi bitten die Jodler nun Platz zu nehmen) Alle: (setzen sich nun an die Tische und es entsteht eine gemütliche Stimmung: es wird geprostet, gelacht, Witze erzählt usw.) Grossvater: (stellt sich in den Mittelpunkt) Liebi Anwesendi, Iehr fragid ych sicher, warum de scho wieder äs Fäscht, mier hend doch bloss uf das jungi Glück derffä a’stossä. – Äs isch mier äs Bedürfnis gsi, diä schlimmä Grücht, diä beesä U’wahrhäitä us’dr’Wält z’schaffä. Hitt sind mier nu äinisch zämä’cho, um diä Verbindig (zeigt auf Toni und Bethli) mit all yserer Uber- zygig z’unterstützä. – Drum nähmid mier jetz z’Glas i d’Hand und wend uf das prächtigä Paar a’stossä! Proscht mitenand!!! Alle: Proscht – Zum Wohl –usw. (evt. ein Trinkspruch) Vreni: (zu Grossvater hin) Dui bisch doch dr’bescht Grossvater, wo mä sich cha vorstellä. Dankä fir alles! Alle: (applaudieren mit lobenden Worten) Toni: Grossvater, dui hättisch sellä Kriminalagänt wärdä. Grossvater: Näi näi, Glücksbringer isch’mer lieber. - Chumm Susi, dui gsehsch so truirig uis, hock da näbä Sepp (irgend ein junger Jodler), das isch ä flottä Burscht und isch de erscht nu zum ha. Susi: Äs zwäitsmal sett’mä ja bekanntlich nimmä dr’glych Fähler machä, mäinsch? Bauer: Dui Kobi, bis morä am Morgä hesch’mer de ysi scheenscht Chuäh parad. (jetzt zu Walter:) Ich nimm’ä a, dass dui jetzä nyd meh gägä dä „Chuähhandel“ hesch, oder? Walter: Äs sig ä so, wiä abgmacht. Das guätä Stuck hed bi mier im Stall nu gäbig Platz. Kobi: Bi dem Handel, liebä Schwandhofbuir, machsch aber schwär Zwäitä.

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Walter: Wieso, was stimmt mit derä Chuäh nid? Kobi: (lacht) Heb ai Angscht... Näi, mit’em Veh isch alles i Ornig, aber dr’Guggerhof uberchund derfir eppis viel Scheeners (zieht Bethli an sich) gäll, Mäitli. Toni: (schnell abwehrend) He, d’Finger ä’wägg, diä gheerd zu mier und ich lah’sie nimmä la gah. Grossvater: So isch’s rächt. (zu Bethli:) Heb de dy Maa ai numä a dr’Läinä, dä sell i Zuäkunft wissä, wo sy’s dr’Dehäim isch... Kobi: (einfallend:) ...und um weles Zyt är am Morgä im Stall muäss

stah! Toni: (ironisch:) De muäss ich mier diä Sach aber nu äinisch

uberleggä. Bethli: Was?! Toni: (beginnt zu lachen, ergreift Bethli und wirbelt sie im Kreis) Dui gheersch zu mier und niemer cha ys jemals me trennä!

(streift ihr den Ring über den Finger) Fir immer... Alle: (geben freudig Applaus) Jodlerklub: (hier evt. das Lied „Liebha“, Emil Grolimund) Jodlerklub: (evt. Zugabe eines Naturjuiz)

(VORHANG)