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44 Versuche aer die Darstdlun von Cyanka- &urn aus Cyaneisenkalitun un% Bildung von Ameiscnsiiqre hsi Zerlegun des wasrigen Cymgalium (hlausauren Ka P is) in der Hitze; vnn 1Jh. I,. C e ig er. Verqilassung zu diesen Versuchen gab cine neiie VurrcLritl zur Bercituitg der Blausiiuro von cl ark in der h I ? d /Mdic. Guzette, &?uy I 83 1. Sio ist kiirzlicli folgende: H. Acidi turtarei gr. .C XYSII. Rati Iiydrocyanici orystalliuuti (Kali cyarccrti prrri) fir. XX .UI. Aqua plirrte. (‘ILS. I. M. Zuerst uird die Weinsteinoiiure in tineul kauni etwai Gber rine Unze fassenden starken Medicinghse geltbt , dam & troche Cytmnkalium schiiell zugesetzt , das Clas alel~ald Veratopft und in kalter Waseer gesetzt: man befdrdept cliu LSsung durcli iifteree Schiitleln , wohei das (iefdss iniien kalt gchalten werden muss, weil Wiirme entsieht und oetzt ee dann is Stunden an einen kiihlcn Ort; hierauf giesst man dinhelle Fliissigkeit ron dem gebildeten Weinstein ab. Die Losung hielt jetzt nach Clark gr. XJfX wasserleere Blau- 6&Ire in der Unze und etwa gr. Y. Weinstein. C l a r k rueitit, diese Bereitungsart dcr BlausHure sey cinfacher , sicherer und wohlfeiler als jede andere bis jetzt bekannte. Indrssen abge- sehen davon, dass eine solche BlausZiure immer weinsteinhd- tig iet, sckien es UM echwierig , eicb nach der yon C1 a r k gehebenen Vorschrift reiner Cyankaiium zu bereit en. l)ic$c? Vorcchrih irt folgende :

Versuche über die Darstellung von Cyankalium aus Cyaneisenkalium und Bildung von Ameisensäure bei Zerlegung des wässrigen Cyankalium (blausauren Kalis) in der Hitze

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Versuche a e r die Darstdlun von Cyanka- &urn aus Cyaneisenkalitun un% Bildung von Ameiscnsiiqre hsi Zerlegun des wasrigen Cymgalium (hlausauren Ka P is) in der Hitze;

vnn

1Jh. I,. C e ig er .

Verqilassung zu diesen Versuchen gab cine neiie VurrcLritl zur Bercituitg der Blausiiuro von cl a r k in der h I ? d / M d i c .

Guzette, &?uy I 83 1.

Sio ist kiirzlicli folgende: H. Acidi turtarei gr. .C XYSII.

Rati Iiydrocyanici orystalliuuti (Kali cyarccrti prrri) fir. XX .UI . Aqua plirrte. (‘ILS. I.

M. Zuerst uird die Weinsteinoiiure in tineul kauni etwai

Gber rine Unze fassenden starken Medicinghse geltbt , dam & t roche Cytmnkalium schiiell zugesetzt , das Clas alel~ald Veratopft und in kalter Waseer gesetzt: man befdrdept cliu LSsung durcli iifteree Schiitleln , wohei das (iefdss iniien kalt gchalten werden muss, weil Wiirme entsieht und oetzt ee dann is Stunden an einen kiihlcn Ort; hierauf giesst man dinhelle Fliissigkeit ron dem gebildeten Weinstein ab. Die Losung hielt jetzt nach C l a r k gr. XJfX wasserleere Blau- 6&Ire in der Unze und etwa gr. Y. Weinstein. C l a r k rueitit, diese Bereitungsart dcr BlausHure sey cinfacher , sicherer und wohlfeiler a ls jede andere bis jetzt bekannte. Indrssen abge- sehen davon, dass eine solche BlausZiure immer weinsteinhd- tig iet, sckien es UM echwierig , eicb nach der yon C1 a r k gehebenen Vorschrift reiner Cyankaiium zu bereit en. l)ic$c? Vorcchrih irt folgende :

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,,#auQickes Mauhaura EiieaoxyJul-Kali(C~aneirenkalium, Rluilaugenealz) wird griiblich ztvstossen , Jann einer mL. sigcn Mbrnc ausgcsetzt, 1);s es zerreibliclier wird, Irierauf feiii gepulvert W I ~ I wieder massig erhitzr, bis eo in ein weis- sea Pdver verwandelt is!. 8 l'heile Salz binlerlassoi )O 7 .Ileilc einfiirh Cyilneisenkalium , Jiese brinst mar1 (narh Clar!c /to - 80 Vnwn) in cine FIascIie ~ o i i gescheidiqmn~ Eisen, 'I. E. in cine solche , Worirl Qiieckdber aus A4merika vctrsendet wird , i i i die Oeffnws 8 C h a l l b t iiian cine rechl- winklicb gc.kriiuLnite Rubre ?wen v d e r e s I'nde nrit einw f:lv!iogenen Giasriilwc verlmnden id , dic it1 e h Gefiqs mit JVasscr taurlit ; NXI uingiehl (lie Flasche in einem Windofen rnit Koli len uird $uhi FU lrrnrJe a h rich noch GUS enlwickelt. Das Cyaiieisenlialiuni wird hiebei zerlrgt , es hleiht Cyanka- h m mit Kohleneiseri geinengt zuruck , die PlIasse w i d Mh Wasser a u a ~ p ~ g e n , fillrirt nnd das Cynnlraliuln dwch Ver- dampfen und Krystal!isircn erhaltcn, welches in gdindec W k m e getrorknet , s h e l l in yerschlossenen GeGsFen auf- bewahrt werden miies, da es Feuchtigkeit am dcr Luft an- z i e h Wurde die Masse niclit hinrr:iehend gcgliihet , SO ent- kil t die erste Krystallisation noch hlausaures Eisenoxydulkali't

3 r a con n o t tadelt diesc Bereihmgsart der BlausCure sdnen BericLf (hiumal d2harmtccie Dec. I 831), inderu er na- nientlich auf die leiebte Zerlegharkrit dcr w2ssIigen LGsung von Cyankdirim durch Licht und \%%me aufincrksai macht und meint, man k6nw auf diese Arl ditrch Krysfallisation der ~Sssrigcti LSsung, kein gleichfcirmiges Salz erhaltcn ; ea wird also auch die dtlraus erhaltene BlausSurt h i n e r ringleich aus- fallen.

A. C h e v a l l i e r d r e i b t zur Bereitiing von reinemCgan. kalium vary man SOU um die Zerlegung des Selma zu ver- kindern, den gcgliihlen Ruckstand yon Cyaneisenkalium , an-

S k t t mit M;hseer, mit a b s o 1 u t e m Alkohol auzaichen , und

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den Wsingekl yon dor Liisung durch Deatiilation heonen

(Journ. d C/rimie medic. Dsc. 18%).

Duratd~ung dcs Gyankatillms

KZutIichea Cyaneiscnkalium in ochiinen Krysiden , rel- ches bci der Priifung als rein erkanirt wurde, trocknete mi& niich C! a r k's Vorscbrift und polverte es; 14 Drachmen l icr- von gliihte m m in eineni vcrschlossrnen eiscrncn, mit piienoieti- &char \rorrichtiing versehencn Cefa'scc, so lange als sich aoch

bei m'duiger Rolhghihhifte Gas cntwickelte: das entwcicbencfe Gar war Stickqas, das Wasser, dur& walches es strichcn musete , enthielt ein wenig Blaimliure wid Ammoiiiak. Der Huclu tad in der Retorte bestand aus einer geflossenen schwar- z e i Mime, mit weissen gliinzenden 'Ilieilcii untcmicngt ; fricch war er gertichlorr und aciinintktc Stzttnd alkelircb, ziigleich Blausiiiirr -Gebalt verrathrnd , durch 1,iiftz.utriit cntwirkcllt er bald Blausliuredunst ; die weisaeri Theilchen z e r f l ~ s ~ ~ jedoch

rtwas langrem an der Lutt , ebenfab untcr Entwickluny YOII

BJeuaihire, sie waren reitlea Cyankaliuin. Einen 7 heil der schwarzen Masse hehandclte mati kin-

gcricben ~ u i t liorhcndeni W.asser und il tr ir te so schnell ais n16glich es blieh cine hetriichtliche hlenge achwavzer liuck-. stand. l h s Filtrat war sehr schwach gelb gefiirljt und roch atark nach Blausaurc , diirch Verdampfen und Erknlten kry- stdlbirte zaerst ein urrdeutlich kiirniges Salz , mil einem Sti'ch ins Gelhliche, welches hei der Priifunp sich 53s cin Gemenp.. von Cgankelinn. und Cyaneisenkahiim zu erkennen pb. Die spatcr crhdtenen Krystallijationen \*-area weiaser, iibri- gens ebenftllls undeutlich k#rnig, die Letzte enthielt keum noch Spureii von Cymeiseitkslium. Alle reagirirri stark aha- lirch und rochen iiach Blausaiire, die Lauge fiihlle oirh glatt an wie Actzkalilaiige. Die ersteii Krystallisatiorien en!hieltea keine l ioblcnsa~-e ln trorknein Zustande mit miirsig verdiinnter

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a h m n den Versiich in eincr boddagenon gllbernn~ Re- 4, die fluchigun lheilr wurdeir diwuial zuersc in rein- sser und tiann iii Aetzkaliliisung galeilrt. So wie Jic Itil- e an Gny; schwach dmkelroth zii glililen, zeigte sich im Hulse geringer wckser kgstalliiiischcr Anfitiy , dic Gasentwick-

hg ging he: srheitibar dcrsrllwn Hitze sehr Iangsmt , aurh m der lieior~eninhelt , chgli~ich er zulatzt schwarh gliilifc, ctit aim Fhlas. -41s jetzt die IIilzc vcrmelirt Ivurde, trat

bhnellefe @sentwicklung ein, aher in kurzem platzte das weioh gewordene Gla3 iind der Versuch muosle unlcrbrochen werden. Das aiifgfangene C;.las war \Yideriim nichis anilcra nls reihcs Stickgas, ch.3 vorgeschlagene Wasser entliielt eina geringe Mrnse Wa~isaures nehst eiiier Spur kuhlen$aiires -4ui- moniak, daas Aetzkali hatte nicths aiifgenommeii. Der Sd7.- ilnfug in dem KetortenhaIse , dcr sith iiei forigesetzter Erhit- cung nicht vermelirt hatte iiniI 1r;tum einise Gran hetrue, war kohlenmiires Amoiiirrk niit eincr Spur l~laiisai.~rcui.

Dcr Retorti-niiihalt erschicii nnch dem Erkalten ala vine halbgellossene blasige schlackenartige Masse , von schwarzer 1:arbr. nur hie uiid c l n init wibis.scit etlcr t;dl)!ichcn Theilen uaterinengf ,, die nic:lil krys~alliniscli, sonclwn poriis wvtrcIi

und mni Thcil wie Sicnrnztllcn gt'gen die Wandungen dcr tictorte iagen. Dns GLi* der Retorte war an ninnclien Slt4cn ganz corrodirt, iriitl Ling i l l i t drr \vciswn Salzinasso iniiis msani- men, was nuf oiiie Ilit*ilwi~isc Zerlvguy clc? Cyanlialirims diirt Ii

das Cllos, wahrsclit*inlich untrr Vcrmittlung dcr Liitl, hindeutet. Cin '1'hbil c T m hiball* wurdr nun wicctrr in tleiti er-

v-iihnten, eiwrnm Apparat weiter vrjiiifit, ~ V O sii.lt Iwi mas- siger I i ~ l l i ~ ~ i i l i h i t ~ ~ bald lwtrirhIlkhi* I ;n.c*iilwicl\iiing (.in-

stellle ? i i i tfer cvtrn Gasleitungsriilire zrisir sich witdrr rin gtrriiigrr, kryslalliriischey Anflug; drr. W a w r in i Ier ersten

Vorlr~,f l~arhr war 1)ctrirIItlic:h Amiiionial~ - und l3latisFure - haltig, der Reiorlcninhnlt ciagrpn liil~te oiii fast gleicllTcirmig

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Schwefelsaure iibergossen , entstand cwac s!erkec A u n r unter einem besondern prnselnden Gersusch; wobe; sich, der henigste stechende 13laustiure- (;criich rnlwickelie, d% brniiste die conccnt rirte Ldsiing der S i t l Z C l e i Sb'iirczusatz ' auf, elleiiso wvenig iriiMe sie Kalkw-asser wid salzsaurer Bth Die Liiaiing der lettlcn Krystirllirn1ic)n cnlwickeltc hei $3 m s a t z sehr \vrnig Ltilll,asen, Kalkwasscr urid salisaurer ryt triihteri eicli dHiiiit scliwach. Ein Theil tler riickstandi Laugc iilwrlia3s maw aber 5 W ~ I V I I lang der ~ i x i w i r l w dei. 1,uft bei gewohnlicher Temperafur, sie rocb i n i n i w no& Iwtr2rhllich nach nlausaure , rnit Saure iibcr6ossrn hraus. sie zw-ar tifk'rker, jedoch iiuiiiet. niir iu:is:ig sut" und nehen Koh Icnsiiure rnt w ickcl tc sich ail c: h SIitrker Blausii~ired unsl .

Dicser Vcrsirch wurde in grdescrcm Maasriabc wiederl boll, indern men 8 1Jnrcn rcliarf gctrocknetes Cyaneisenka liuiu, welche8 in der Hiizc schwach gelblicl , bcini Erkaltcd ijher \vcisslich grau erschim, in eincm retoptenartken Ge- f&se yon Staheisrn, init dersdhen Vorrirhtung verwlien , ei- ncr inassigen Rothgliihliitzc SO lenge ausetzfe, als Ficli iiuch Gas entwickcltc , und dicselhe 'Teniperatrir nacliher nocl~ cine Stuiidc lang unicrhiclt , 1iicr;iuf i111es dciii ruliigen IirIta1tr.n iiberIit*ss. Dir fliichIige1i Prodiilitc warcE die.ceIt)en w-ic IveiJtl

eraten Versiicli, ebeiisc, zeigte der KeIorItiiinhalt classsll,a schwarz und weiss gcBccktc Anxhcn. Er wiircle mil Ver. sirlit. heraiwgenommen. Die wciswn Theile misten sich jetzt dciidick als farhlose, hrLhsichtige gliii17~11ife Wurhl von

k r y s t a l l i s i r i e m C g a n k a l i u m , YOII wdchcn sich gegen z Lrnzen mit I.,eichtigkcit von der schwarwn Mttsse ahsouderit liessen. ].he Krystallgnippen nahincn gr6csLentheils (Jen mitt- leren Rmrn ein, wiilirend die srhwarze Mm5e drii Wiinden den Cefasses anhing.

Uiii den Gang der Operation grnau beobachtrn zu kon- ntn und die KryrtaUc rioch tmverauhrlcr 1.u erlurlten , wie-

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schwarscs A n d e n , nur hie rind da mit wenlgen krystrlli. nisrben Thden untermengt.

Mttn bracbte ihn in deaisdben GefXr. nochmuli zum 61% Wab-

rrnd deiu Gliihen bemerkte man inneii ein schwarli hliidi- cheu lliiiamchcn , die gliihende Masoe wurde durch ein dWa8

grohts cliwrnes Sieh gegossen, ein Theil f l tm~ schnell d u c k niescr w a r narh d e n Erkalten ;ruf der Oberiache weis3 kry- s ta l l in id wid rinlen echwarz , im Rruclr hemerkle inan swci Schicbten, die unlrre schwame war unbedeutend, dar m t e

'lheil bingpgen war weiwes Cgankaliiim. Auf dem Siehe blieb vie1 E C ~ W ~ T Z C hlasu? ziiriick , ehen so hing an den Wurdun- gen der Retorte vie1 schwarze Sithstanz, die b e h Neigen nicht eusgeflnssen war.

Ein TheLl des Retorteniitha~les w-urde deichzeitig in einem Q U ~ bedeckten liessischen Schmditiegd geghiht , man erhfdt nach dem Erkslten nur eiiie glricbliirniigc Cchwilrze Ma=.

Beidc schwarze Massen wurdrn fein nrrieben und mit der doppelten Menge Wasser eine Zeithng sekocht, das Fil- frat war gelhlich gefgrht und beim Erkalten desdben schied sich eine nicht unhetrkhtlichc Menge Cyaneisenkaliam aur. 1)en schwsrzen Riickstand kochte man nocliluals Nit Wasrer aus iind erbielt wiederum anfange Cganciaenkalium aus dent Piltrat. llic davon getrennten Fliiwigkeiten wtirden in tinm fietorte mit t uhulirier Vorlage und Vurlegeflasche nebrt PBCU-

mstischw Vorrichtnng bis arif wenige IJnsen ahdestillirt. Es entwickelte sich ausser eincm Theil atmorphlriecher Luh dcr GeEizse lliClit3 Gasfcirmiges , die Fliissigkeit in der Vorlage war stark ammoniekaliach doggen war das Wasser in der VOrtrg- Hooche niw sch wacli ammoniahdisch, beide Fliissigkeitm mt- Jiieltrn iiidcas Hausdure , jedocb im Verutniss cum Amme niak nnr wcnie. bus dem Kehxteninhalt 8chid uch nach

indeiu die Oefl'nung niir leicht bedexkt w*urde.

Annal. d. Pharm. 1 Bdr. 1 IIR. 4

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dim Erkalten wider cine nicht unbefr;irbt;ichr! Morrgs Qun- cisenkalium m a , die ds+m hefreite Fliiiigkeit wiirdr wiedar m e vorher ebdestillirt, bis sich eine Sabkrustc zu hildpii an- fing. Reim Erkalten Mieb & Ruckstand in der fietorte pin9

~indeiitlicl krydnllinische neisse breiartige Masse zuriirk. lh npch C h c v a l l i e r (siehe oben) daa Cyankaliuin so-

gar in ahsolulcm Alkuhol lOdkh q n 8011, M) hrachlr man et-

wu C@talium mit g4 p. C. hahigem Weingeist in Bcriih- rung und Ems Q9 fiber 8 Tage unfer Bherem Uinschiitteln bei gmiihnlicher Tempezatur- stehen. kb belle sich nnr eine unbpdrutende Menge aUfgd&t.

>Ian erhitzte dasselhc einc Zeitlang zum KOchen, fettt

IBste rich etues mehr , doch bdriig*dys CQJiipte wohl kaum <ten angewedeten Alkobob ; gewogvn W I I P ~ Y dasdhs

&&t, mdese zoigtm schon die riickrlhdigcri Kryrfallc, wol- ChQ &w Form und Grhsse fast uilverhdert beibchlcltcn, k s

w-ie damn auf’nomucn seyn konnie. - In pinern spk‘tern Versuch Hlsto 1 Unzo Alkohol von 95 p. C. hei anlraltmdem Kochen von 1 D m h e Cyank.lium 6 Gren.

f i n s e l h Vcrauch stellte man mit 78 p C. bdtigcm 81- )did an; such d i m griff dacr G~ankpliurp nut sehr langsain a, docb laste a weit mehr rind die LMichkdt w u d e durch dk Kochhitze vtwmebrt.

S5 p. C Baltigadlkohol wirkte aber nicht uubetrkhtlich r d i i n d arrf Cymhliua. Rei afim diesen Versuchrn erhiik mm nur C i n C volkommcn a r e FlGss&keit. b i anpcsfeu- tan Oegenvasuchw mit unbch kohhsaurem K*li zeigte utb dietea ganz unI6dich in Alkohd Er .made eriiweder blor hcht dn Wldete h e genau gdrennte &hkht wiissrt #er PluwsiRkktit unlw dtm Weingeht , indrm ee ihm dss W a s oat ..1.~e, w i e bckamt iat.

von kohhsaurem Kali im umgekelute,n Sinnu yon Chev el- Man vcrcuchte dernnach cine Trerumg des Cyo&aliums !

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eI(s Angaba. cibuwss dea breidigea lWcksiand cler X i + torto mil e ~ w a 3 Uiieen Alkohul yon 75 p. C., brrchte b s C;anzo nach ofterm U~~wcliiitteln oiif fin JCilter iind eiis8te das UngeliisIe mit deiuwlhen Alkohol noch einige mrl RUS, wort

auf eb zn-ischen Liisckpapier gepresst , so cchnell n-ie d g l i c h getrocknet wnrde. Diem b& war qankdium mit rehr wenig Cj aneisciikalium trnd eiflhielt liaum cine Spiw kohlcn- mitres ha&.

Die Fillrate kniten sick in zwei Bchichlen Fliiesigkeit ge- tbeilt , cine alkoholische , wvlche & stark slhobch r q i r l e und whmcckte, aber nicht merklicl naehRhwntue mch, und tine w a r i g e , cbenfalls ahalisch reegirende , die euch Gem& nnch Wauiiure ildunstele; mit &wen iihergossen brousste letz- 4- nur g ~ z atikig euf, unler Entwicklirng VOII kuhleirsaure, urobei weidiche klolocken niedrrfielen , die beim Erhitzeii rich elwar schwiirzten und eincn dtn Fsrigaiiure Ghnlidcn Geruch auwtiessen, Gwen wirkten n d t nrerklich auf die 5eglWe Suhtanc ein, 6ic wurde niehl weiter untorsncht.: Wdr- d e i n l i c k war e~ K i d - und Thonerde , m n dcr Tiegelmame u i d Kdrwtc bcrriihrcad.

Da OUI dem sclwanen Riickstand do8 durch ffitzc etx- leglen Cyaneisenkdinms durch Rehsndcln d d m ~ vrit ko- chen&m Wasser imincr aocl tine Iwtriichtlkke Meiigo blau- M I U ~ EisenoxyduJkoli erhalten wnrdc, so whim dar Schmcl- zen nicht lange prig forfgemtzt wordmi zu q n . Izci ohem m e u e n Vetsuch w urden dahrr 6 Unzen bcbarfgetrocknekf, bib cur araubraunen. Fasrlp erUztes CyureiseakiJium in dem mehr- mab ervahntsr uiqernen AApperat a n h p M) l a n e d s s i g rothggliiht , eb rich noch Gas cntwiekJta, hierauf die Mitzcr

turn 6chwachw weisegluhen vermehrt, wo sich wieder Gaselrt wirkluirg einstdte; diem Hitrv unterhiclt man em h a r 8tuitJe:i lang , bis such jazt keine Gasenwicklung sirb

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mehr zeigte,* die fluchtigcn Prodokte waren wiedet die nsm lichen; doch zeigte eowohl Geruch a18 Reaclion ioehr Blaa. saurc gegen Ammoniak an , i m VerhGllui~ zu den friiberen Yrrsuchen. Uer Riickstdnd in der Rctarte bildcte diegmal vine +i;h~.ar7.e ImnogcnnMaesr. Er w o g 4: Un7..r, Eiwas von denisellteii mit Wasser kochend hehandelt ant! filtriri : lieferte eine eelbliche Fliigsigkeit , ails wrlclier thin Erkal lw wieder

Cy atrvi~eitLetiiim herails kryskillisirte. Dicse Erhlmmg fiihrte a d den Getlanken, dars sich das cwdirte CynneiscrLhnliuni diirch J5ebandeln der schwarzen koh1cncir;rnhaltigcn Mopse iriit

Wasnar xum Theil wiedvr crzeuge. Falgende Versirclie ~ J C .

weisen dipst! Annahme. Ein P a w Proben scliwarre~ nlasse, die hei deli vwsrliie-

dcnrn Versiichcn erlialten wiirdm , kochtt? man rinc Zeitlaiig n i t WitsPer; (lie Filtrate waren pelhlich trnd lieferten sEinml-

Es wurden I w i e r I'roben von denselb~n Massen fcingep~~lvrrl, mil

WhCsCreearliilteltiind s c : h n e l l T i l t r i r t ; sbinilliclirFillriite waren iingef'arbt, waswrklar und Jki'wt<*n durcli Verdanipfen wrisse lalze, die zum 'rheil k a I I III e i n e S p 11 r Cymeisen- kidi I I in eat hielten.

. . h arlfaiigr iiicht imlwtrlchtlich C y a n e is CII k a I i II 111.

. \Yml man d w a o xerkleinertc StiicI:c+rcii schwarzer Masae

i n W a w r , so mtwirkelte sirh 11dd cine RIenp sehr kleincr Glasf)lBschrn ; dieac (;osriil.H.ic:kliiri~ tlaiirrie zirm 'rlieil mch. rcre Tage lniig, wiewohl iniiurr scliwaclicr werdend. Zur niihrren Unttrsiichung diescr (icsarten wmde eiii Glaa mit 3 ITn.mn FchwarLer klasse mgeTiillt mit VV-isScr iihergossen.

, r x e Cdiss, so wie die damit vcrhuIidcne pneums- 'ice keine Jluft mehr enthielt , da5 Gas fin,: man iiber

Queckrilber au l . Nnch einigen Tagen waren .dwn pin Paw Kubikzollc cntwic.kvlt ~ die a13 Wirs6crstoiTgas erkannt wur- den. Es teigt dieser Versach deutliclr ~ dase bei rehr starkem

dliihen, selbst in vrxschlossenen Gefassen, CyankaLum zerlegt

> d? .I

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wird und der schwame Riitkstaiul muss del -r ah einc? Vcr-

b i u d m von Cyankalium , eisenh-ldgen Kalium und Kohlen. &en engesehen werdcn. In dicssm Zustanha ist er zieinlic& ziihe, schwer schtnelz?~ar und wird yon kaliem Wasser in blasse nur langsam uigegriiten, UII friiigcpulvzrten Zuvtaide aher ziemlich lpictit ausgezogen.

I

Urn aus demselben eine griisserv Merige Cyankaliuiii in Kryrtallen zu erhalten , wurdeii 4 Unzen srhwarzer Ruckstarid teili gepulvurt , wit cler doppelten Mcrtp Waster cine vicrtei Stun& laiig pcliiittclt, tlaiin filtrirt iind der Riickstand mil 8 Unzeir Wasser aut zweimal. awgemaschen. S%miiitliche w-assrrltlare I'liissigkcit, die stnrh nach Ela116ii11rc roch, wur de W:etier in cirier Relorfe aiit pnerimatiscficr Vorriclttutig bh atif riiig&ibi* fk IjtizPn Kirckstand ahdestiuirt. Aril'iln2s c*r i t -

wickrlre sich noc+i rt\yyas Blausiiurc - Geruch , bald iAbW Ira1 air

dcss4.n Stidle hrlirnoiiiak nuf iind zwar in hedriilwtlu. Mruge, iitlch sehr lairgwnm Er1ialtt.n erliielt innn 6 D ~ i ~ c b m e n ganz

weisses Cgntihalioru in klcineii &:licherr , drrrcbnichtig @in.

m n t l v i i Krystallen, die ZUIU lheil regelmiissihe Octaedcr irnd

W iirkl wit Oc14retlerRacJicn bildeten. Sib: \yVar.cn an dcr Luft zerflirs.iIic:h, d m o l z e n sehr Ieirhi ohne an (kwicht nbau- nehmeii und firbien sich h i n ih iger Glufihitze kclurii etwag

graulich. Die yon dcn tirystdlen abgrgossme Iliissigkeit wurde fast zur Trockne abdestillirt , dae Destillat war wieder stark amrnoniakalisch iintf etwas blaus;2urehallig, etwtls du- van wurdr diirch Atifspritzen veruiiroiniei. Deli Kiickstand behndelte maii wieder iuit 78 pro C, hahigem Alkohol \vie fiiiher, und erhielt noch 9 Drachmen weisses pdvrigtcs. voii Cyaneiwiikalium U H ~ tiohlens2cire voll kommen freies . Cyarl- k a h m . Die -Qbn-~~chfliistiglieiten hatlcn sich wieder in z w e i

Scllichten getrennt und zeigten dessdbe Verbalten wis die fru- hem.

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N n n h g d.r Amciscmtiwc.

Da nsch r\ie?en Vermchen tine nicllt onbeIr8chtlicheMe~gQ CymLalium zcmtzt warden id, und dennocb der Riickstand nlp wen$ Koldnidure enthielt, wie &on das geriage Awf- bramen der n:isserigen Schicht vO;n den Ah~~sck#iibdgkeilcri d m Cpnklilinm. bet Ziisata VOQ 6 i w e n anzeigt , autb nach sioEhionietriachPn Xcrcchnungcn Fich tiisht bloc, Kollensiiurc b d d a kann, i d e m 1 M. ti. Kolllenstoff zu vie1 in der rer- legten Blnuslare enthrlten ist , eoftm eich Liehe1 Ammonia): bildet, 30 mrwl wrhrsckcinlick cine rndere Shre gebildM werdtn, die cntweder in der dkoholisdrem d e r wiissrigrn bhwnschQiissigk4 ehthdlen seyn mueete. Men oderwuLbte zuirZchst auf Klecsilure, obgleieh a r e Bildung auch hier nicht so leicht zu ddiiren war. Ea frtnd srch nacb genauer ktersuchung keim Spur darin. Stbchimietrischcn Berocb- nungen nach mws sick, wenn blausauies Kali miltekt Wmwr h o n i a k bildet , gleieheitig Kohlenorjd und Wnssa bil- den, trim man hide in cbcmischer Verbdung, 80 errlPicht Arneims:ure, denn Blanrlure M t h t nub 9 M. 6. ICttbhn- r t d , M. GI richttoff und I M. 6. Wa.sceratoff. I38 m h t n b M. C. Wadser rcrJegt werdcn. l h fiticketoff vefbihdet s l d mil den 3 M. G, W . r s ~ : s k ~ f f 211 Animoniak , von dpn S M. G. &uPrztolf des ~e~lcgttir Warner. treten a M. G. mi

n s H. 0. Knhlenstoff der rerlqten BLiduro cuwmmen

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biMcn 3 M.43- Kaklemxyli, 2 M. G. Satl~Mdf V d k d e t skh mit dcm Wassersloif der Rlaiutl~re N Wassw. welche mit desi 9 M, 0. Kohlenoxyd Anreisendinre bilden. Deim die A ~ e ~ ~ s i i n r a b&ht &us 2 M. G. Roblensto@, 3 M. G. Sauer- atoff' und I M. G. W'flssastoff *), ZWUT miiaste sie si4 a19

alne~enmure~ Rali vorziiglich in der weing&iigen liliiusigkeit g&@t vorhiden, wed dieyes in Wein@st Jeiclit 1i;dich iet. M;m versctr.te laher &nuntliche gedige T;liisdigki.it mit Solpe- tcrsliure bis sic sthwach sauer reagirte. Durch I?rkdieii schiederi siih 3 Drrchmen Salpetec am. DO^ FUtnt wurh in sclv gelinder Wirme verdunstet, antanys entwickelte i c b neben WringcLit starker Blaus'biuredunst, spiiter roch die WiisdgLeit ~igentkiiimlich sguerlich weinigt. Sia wurdc jctzt mit Silbetsolutiou vcrndrt, w&he sogleich ciecn hautigen, XI i c h t kbigen Nietlermhlag bildete, der batd dunkel wiitde. Mon filtrirte, neulralisirte Jas Filtrat mit KaIi iind wrdampF te, bald enlwickellc sich ein eigenthumlidr stwlieml sffuerli- chtr Grruch, und ea ecbied sich iiorh vielea Silher ale ein graucs Piilver aus; man rerdempfte aUes zur Troche vim3 h.- handcllt das Sah mit 94 p. C. Alkolrul iri der Liiille, dieser wirkte ilnlkngs wciiig dsrauf ein, berm fleissigen U m s c h i i d n kliimple eich uber das ,%h zusammen undtijng den W:inden da Glases on. Iku Filtrat w3r waeserkler und It4ertc: l m h Verdarripfen einen strahlig krgstallinisckeii Riickstand , dcli

schuell an der L a zertioss und .inen eigwihiiiidirhen etwar,

.techentl nalzigen, adallend b i t t e r n Geschrnack bmasr. Et- was davon in IVasser gelost und u i t verdiinnter ~alr.snurcr Eihenoxytlliisring vernctzt . fiirbte sogleich rrhdn und i n t e n s i v g e l h r o t h

Etwas davon mi( s r r g l i s c h e m V i t r i o l 6 1 erhitzt,

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b r a u s s t e stark auf, das e n t w i c h e l t e a e s d e r F l a w . me gen i ih r t verbrantito m i t blauer 'Iltammc.

L)er Rest des Salzes w urde mit verdjnnter &hwefeldrtrc

JosHkt, das saure Destilld roch und rchmeclttc ganz wic v-dumte Amaisensiiurc. Gegen Vitrioliil verbidli es sich wie das Salz , es brusste beim Erwarmcn stark ad, cntwiekdte Kollenoxydgas , okne die S C I I W ~ ~ & ~ M ~ ~ inr Grringntcn p.u

fdrhen. Mit aalzsaurem Einenoxyd vereetxt , entetand ouf Ztlsafi

yon Aetzammonhk wiederum dicaclbc gelbrothe Fi ihuns Das in Alkohd ungeloste Selz wurde jelzt mit ciner

neuen Portion erhitzt und keiss fiItrirl , beilu Erkdten brg- stallisirte ein weiB6eS durchsichtiyes Qdz in sternfdrmig grup- pirten Siiulchen heraus , welches ebenfalls als a m e i s e n 6 a u- r e s K a l i erkannt wurde. Den Salzruckstand behmdelte man no& cinigtmal ehen so mil hissem Alkohol und erhielt im Ganzen gegm 2 Drachmen arneiqensaures Kali. Das in diesem starken Alkohol unldsliclie d a l ~ war ein Gemnee yon adpeter, ameisensauren Kali und m e t a 1 I i s c he in Silber.

Die wiisserigen Sckickten der Abwaschflussigkeit worden tur Truckne verdanipft und mit 94 procentigem Alkohol ge- rcbiittdt. Daa geistige Filtrat hinterlieas b e h Verdernpfeii exneisensauree Kali mit einer Spur Blauslure gemkclit. Das in Ukohol ungelijste Iieferte , in Wasser geliiat und mit mln eaurem Baryt vemetzt, 10 Gran kohlensauren Baryt, entsprc- chend nehe a& Gran KohlensHure.

Da man beim Verdampfen der wlasrigenL6sung des Cyan. kaliume an der Lutl nur Blausiiure, kein Ammonink durch deL Geruch wahrnahm , so konnten Lier vielleicht antlere Zer- settungen und Verbindungen vorgrhcn. Ee wurde daber das

Gemisch, welches zur Entwickhmg von Wasserstoff dienle, uit kalteln Wasser volle1;indig euqgwugen und in der Wamc uMCr Lunzutritt verbmpft, ouch h e r 1Jemrrhle iuan wieder

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btog dan Geruch nach Blausiiurs. Ah erste Krystallhation erJlie2t man beim Erkalten wiedar Cyaneisenkalium, j&JI nur 90 Ctan yon 3 Unzen sclwarzer. mas^. Es bewelst d i e EM, ddss sic11 &we Vcrbindung auck bei miltlerer Temperahrr erzeugt, wenn die schwarze. Masse liingere &it mit Wasser in Beruhrung ist.

Die abgegossene Laiige wurde letner h der Hitaarvec- dalnplt, 31s sie aiemlicb conceiitrirt war, konnie man, neben Rratlsiiure -, PUCI) A lulnoniakgenvch wahrnehmen, deutlicher dgtt sicli jedoch die Ammonialtentw i i : k h g durcli die enhte- henden weissen Nebel, wenn ein mit Sahsaure befeuchtster (;lasstab den j&irnpfen gmlliert wurde. Reirri Erknlten der-. HIben haHe Rich eine dunric durchsclieinetide Salzkrcisti?, gleicb- am wie eine Jlisrlecke, nuf der OherRache gebildet , untl aiiP

dein Boden des GefhrR fandm a i d 1 Krystnllgruppen von Glm- Iicher Forni wie die in dw Rrtor~c erhltenen, aher matt und triihe. Die riickstPiidige 1,aure lirtcrte durdi ferneres Verdun- eten nach mchr von diesem Sab.

Beim Uebergiessen der Mutterlaiigr mit verdiinntcr 8a”ure braussle dieselbe aiemlich stark aiif, unter Eritwicklgng YOU

KohlensHcre und .cine& heftigen Gcruch iiacli BlairsEure, ein Beweis, dass hier weit nddKohlensiiure gelddet wurde als hei der Desiillation der Losung von Cgankaliiim.

Etwas van der Lauge vwwtrte man, so lange Triihung entstand, init 94 y. C. haltigeiu Nkubol, es schied sich viel Sdz aus, welches ein Gemenge von Cyankalium und kohlen- saurem Koli war. IYiedcruni em Beweis, dass Cyankalium nicht sonderlich liislich in starkem Weingeist ist. Die gei- rtige Lijsung versetzte niari mit SalpeiersEure, big sie etwas aauer reagirte , treiiiite den Salpeter wieder durclr Filiriren und vertlairipflc dns Viltrat in gelindester Whne. dnt’anps entwickelte sir11 wvieder I~lausiiurc mit dpm Weingeisl, sH- ttr hmcrkte man den sciroir erwiihnien sherlich geistigen

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&mch und ds HiickrtanJ erhielt mila oueb hlsr urnelmu- S B U I C S Kali .

Die wWriqe L&sunS d e Cyonkdiams bei nioderer Tom- protlm der LuR ausb-selzt, dunstet bestandis Blaudiuro anq ohne &h h b c i zu firbexi, was uberhoupt ric slalt rand. Es brheint h i d t i dao IJldusairre hal i nur durch Jlr Kohlen. &ure der I,uft zc.rirnt zu werden. Die Zerlegurrg rchreitet indcssen sehr Iongain vor, da einc. ycringo Mcnge nrch 6 WocLcn iinruer iimh 1~laiisLirrt.lwlIig rrtchf , rut1 bgureii C k r -

gossen jrlkt zwar Lrfiiy autb a w b l , iedoclr un'er gleichzerbgcr hlwic klung von rirndirh vie1 blaiizihirdortst. Hoi Un. lersticlruirg cinrr kleiiwii Probe aaf einen (;ellah von Amei- lrensiiure konnto dcren Gogenwart RLChl deutllrh dargalbnn w'rrden

In versrhlossencn Gefdcseu echsinr die wissrrye Ldoung von Cyeilkalium bei i i i e d c r e r Tempcrcciur hema Ver-

bderung zu erleidrn. Doch baben ww nnmrt\ erruche hiw- iibcr noch nicht teendigt.

Bcrcitmg der .B&ur&ra I I ~ C l a r k

Da nach Braconnot's Angahe JM durch Krystrllisa- tion erhaltcnc Cycciikaliunr ein mhr veriiiderliches Produkt seyn SOU, so wurde sowohl dar a d lrocknem Wqe crhal- irnr reinsle-Cyankalium ale auch durck Weingeisi , aul [fir fruker angegebene Art. aus der wasrigen h u g e erhaltcue und gerriniglc mlt W-eiasleinsiiure und Wi188er khandell, 'und debei grnau das von C1 ar k anp~egehne Metigcnverhiiltnis3 und iihhaupl tliis Fingnng, erwihnte Verfdwvrl heobachtet.

Das a d ' irocknem Wese erhaltciie Cyankalium lieferte 87 Gr. Wt.indt?iii a h ungeliist. Eine halbe Unze ditverRlaii- 3urc mil Silbwsolution geWt , Iicfcrte 30 Gran Cyaneilhrr.

Von dcrn aciF naSsem Wcge erhdletirxi Cpatlkaliurn erhielt man 88b Craa W einstcin hevainkryrtellisirt und ) U m e BIau

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3) Aufnaa~ern Wege erhiilt man Cyankdium am besfen aus Jer sclrwarzen fchgepulverteu. Maese des gerchlnolzenen Cyqneise~ik.diuma, durch BrLaiicleJn clesselLen mil k a l l e m

Wasrrt,wobei JicLosung so scl inel I crls miigli c h v o i i a e ~ ~ scliwirzcn.Riickstant1 b e h i t werden muss. Das Verdamptkir dcr Liisiing gesclieht am besten bri Aussch!uss der I d t in riwr Retoatc , liiehei entwickelt sicli nur Blausiiuce upd. Am- hioniak , uitd z\var leteteres , besotidera gepen das Eiicle, atark oorwaltend. Der Riiekstaiid unthEIl, ~re len Cyankiilillm. A e 4 2-

l i a l i und a m e i s e n s e u r e s l i e l i , nebst cinrr panz gerietgen Mengekoh lensau rem K a l i. E8 wird d a l w wahrsclrehilich anfangs ein Tbil bJauuuros Kali in Blausaurc unJ Aetzliali ecr- Xqt, und lctzteres M g t wokl. vorziiglich init I~II der spZter sieh hildenden Amasenshe bei. Die Bildung dirser Ssuren aiis

r e i n a n o r g a n i s c h e n Produktcn bt, 60 vic-1 unq helr;rnnt,

!leu, obgleich sie (&nlich der lileeslure) aul eelu rnittntiiy,Fttl-

iigr Wrisc ~lue organisclrcn Substanmi bewidit wird,

Wird die Lauge unter Luftzutritt erhitst , SO wird iiti

Verhaltnias mclir BlausEure frei und wetiiger Anmoniak ga-

bikdel, dcr Kickstand ent ldt diesellwn I’rodukte, zuglrich aber , j e nach der Gnge der Dauer und Einwirkuny der Luk, mehr oder weniger bctrlchtlich hohlensaures KaJi , dagugan wenigcr ameisenaaurea.

Bei sew iihnlicher Telnyeratiir srlreinl eich, uriier Liiftein- flues, iiur Rlausiiure zu eatwickelii, und der Riicksiand enihdl neben Cyankalium blos kohlensawen kali.

P,ei Ausschluss der Luff und niederer Temperatur veiaii- dert sich die wZissrige Ciisong des Cyunidums vielleicht nicht.

4) iiocht man das kohlcneiwnhaltige Cyankalium mit Wasser, so crzeugt sich immerwieder C y a n e i s e n k a l i u m , claher dieses zur Darctelliitig yon Cyankalium zii verineicicw iq l .

5 ) Reines Cyankaliiiut krystdlisirt auk trocknem Wege in Wriirfeh, auf nossem Wege h mehr odcr wenig octadri-

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schen Gestalten. Letzterea ist iihrigetts ebenfalls wassetfrei j bcide ~schmclzen lcicht in geJinder NoIhg1;llihhitae zu einer wai- serhellm Elliissigkeil: letaferm Ainisbrt etwes brim Erhihen ; sjc w e r h i en der Luf? fcntkt nnd zerfiiessen naeh iind nech u ~ t n Iwstdndigem Aaehanchcn PQII Blauciiuredrinsf : in Was- ssr Find sic. sclrr lcichf loslieh aber h 6 t ireliislirh m iibsolu- t a m Alkdiol , ilngcgeii mvhr vder mindcr llirlich in whsri-

p n tvciiigeist, in \ ~ e ~ ~ t ~ ~ l t i i I s s zu scinriii Wasoergcliull. Die

Vorwhril'l yon C 11 t: Y a I 1 i v r i s t darutn p a w unrieht ig rind b riihl ail!' (iilsc:lwa Yorai~s~ctziingen olinc VerAUriie.

Ver.mittc1st diesem rcincn Cytul~alium I:r\sen sich init r,cirlit igkcit cine M e n y Joppelt Cyan-\ er.l?indungen darstellsn.

6 ) Es Iiisrt sic11 iitrch Clark's M e l h d e allclrtlinps, gegen B r P r o n n o t's Angahc: , mit Leickiii$eil DlauEiiiire von immer

&-ichem Gehalt bereitoil , jcdoch mijchten w i r clicse Ucreitirng nil-III als vortheilliab fiir die Praxis elnplehlen, indem ca vei t einhchere und Tiel leichler zum Xiel hilirende debt, ond die Darstt4luvg des reincp Cpanhaliuins, wie aus diesen Val;eu- cheu erhellet , zum 'I'heil mft Schwierigkeit vcrhundw ht,

die inad nach andern hlethoden urnsetit 4).

Ueber oinen neuen Stotf in der arnara Ach.;

VOII

, ¶ I ?I1 s xu Pendin iin Mecklenburgischcn.

Die Bitlerkeit der so tiufig a d den Hinden

Variola

verschiedener. RKume vorkomrncnden , aachgrauen Flerhte, Yuriold m a r a

*) Bci diesen Versuchen kann ich nicht umhin, der Bsihul- fe drs Herrn H e s s e aus Darmstadt riihmlichrt zu er- wahnen, der sie mit grosser Piinktlicbkeit ausfiikrte. G.