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IV. 'Ver/,iche iiber die Wirkung brechendcr Mittel -+f die vefchiednen fargigen Strnhlen, und einb dnra r f g egriind ere VerBeJerung dcr ach rorn 0- tfchen Fernrohre drirch Aufhebung nller ii brig cn Fa rt en, von DAVID BREWSTER, LL. D., Mitgl d. Edinb. Gel. d.W. Frei ilberfetet von Gilbert. I> Wirkliclrkeit und UrJprung d.r nich aufzrche- Lendcn Frcrben. Icli habe bei den, Vercuchen, welche ich iibar die zerLireuenden Krafte drr Kiirpor bekannt gemacht habr *I, angemcrkt , dars, wenn man die Farben- zerlirfwuog eines Iironglas - Prisnia clurch ein Flint- glas-Prisnia aufliebt, die Farbcn oie ganz Ver- 1chwintIen , fondern die Gegenltande, von denea die Lichtfirahlen herkoiiimen, irnmer noch mit ei- neni griinen iintl weinfarbnpn Rande erlkbeinen. DirIkr zuerft von C I a ira ut hemerkten Thatl'ache ZU PcjIge, ifi all0 viillig- Fnrbenloligkrit eines Fern- roiirs ulirilijalich, und lalren lich immw nur zwei ~r: prisrnatiL'cIirn I*arbtvi durch entgrgengelttzte Ze r I t r eu u ng zw - i er G 1-3s a r I en a u flie ben , *) Im vorigcn StGcL die:'er Aniialon S. 129. G.

Versuche über die Wirkung brechender Mittel auf die verschiednen farbigen Strahlen, und eine darauf gegründete Verbesserung der achromatischen Fernröhre durch Aufhebung aller übrigen

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Page 1: Versuche über die Wirkung brechender Mittel auf die verschiednen farbigen Strahlen, und eine darauf gegründete Verbesserung der achromatischen Fernröhre durch Aufhebung aller übrigen

IV. 'Ver/,iche iiber die Wirkung brechendcr Mittel -+f die vefchiednen fargigen Strnhlen, und einb dnra r f g egriind ere VerBeJerung dcr ach rorn 0-

t fchen Fernrohre drirch Aufhebung nller ii brig cn Fa r t en,

v o n

DAVID BREWSTER, LL. D., Mitgl d. Edinb. Gel. d.W.

Frei ilberfetet von G i l b e r t .

I > W i r k l i c l r k e i t und UrJprung d.r n i c h aufzrche- Lendcn Frcrben.

Icli habe bei den, Vercuchen, welche ich iibar die zerLireuenden Krafte drr Kiirpor bekannt gemacht habr *I, angemcrkt , dars, wenn man die Farben- zerlirfwuog eines Iironglas - Prisnia clurch ein Flint- glas-Prisnia aufl iebt , die Farbcn o ie ganz Ver- 1chwintIen , fondern die Gegenltande, von denea die Lichtfirahlen herkoiiimen, irnmer noch mit ei- neni griinen iintl weinfarbnpn Rande erlkbeinen. DirIkr zuerft v o n C I a i r a u t hemerkten Thatl'ache Z U PcjIge, ifi a l l 0 viillig- Fnrbenloligkrit eines Fern- roiirs ulirilijalich, und lalren lich immw nur zwei ~ r : prisrnatiL'cIirn I*arbtvi durch entgrgengelttzte Z e r I t r eu u ng zw - i er G 1-3s a r I en a u flie ben ,

*) Im vorigcn StGcL die:'er Aniialon S . 129. G .

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B o s c o v i c h , delTen Scharffinn man nicht ge- nug anerkannt hat, beltatigte die Beobachtuog Clairauts durch eine Reihe gut durchgefuhrter Verfuche, zeigte, dafs die uncorrigirten Farben- rander von einer Ungleichheit der farbigen Riiume in den durch verfchiedene Kiirper gebildeten prism matifchen Spectris herriihren, und erfann e h e Me- thode, wie lich drei der Farben durch drei Mittel, die verfchiedne bruchende und zerfireuende Krfifte haben, mit einander vereinigen laFen.

Dr. B 1 a i r beobachtete die uncorrigirten Far- ben , welche er ein' algeleitetes Spectrum (feeon- dary fpectrum) nennt , bei verfchiedenen FliiEg- keiten. Er fand, dafs die Salzfaure und die SaG peterJiiure die Eigenfchaft haben , prismatil'che Spectra zu bilden, in welchen die Raume der Farben in einem ganz andern VerhaltnilTe zu ein- ander fiehn, als in den durch alle andern Kiirper gebildeten prismatifchen Spectris , und zcigte, wie Ech die uncorrigirte Farbe durch doppelte Verbin- dung fliilliger Linfen aufheben Iafst. Diefe Me- thode haben indels die Optiker , lo vollkonimen richtig das Princip derfe'elben auch ilt, doch nie iQ Ausfuhrung gebracht , und fie wird wahrfcheinlid nie von praktifchem Nutzen werclen.

Diefe Erl'cheinung unaufgehobener Farben zu erlautern, dient Folgencles : Es ftelle in Fig. I TaF. I11 SSden Fenllerladen tines verdunkelten Zinirners vor, RRO einen LichIirahl, der durch ein kleines Loch des Ladens in d i e k Zimmcr hineinfallt, und P cia

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[ so3 -J

l’risma, mit welchem man ihn aufffjngt. Dides breche ihn nach M hinauf, und bilde an der Wand O A clas prismatirche Farbenfpectrum AB, da denn PM die mittfern griinen, PB die aufserlten rothen und PA die aurserfien violetten Strahlen End. Diefes Spectrum AB bcfieht aus 4 Farben, roth‘, griin, blau, violet , und wenn das Prisma aus h5-0- nenglas befieht, find die m i t t e k h Strahlen PMN, welche das Spectrum halbiren , die Grinzfirahlen zwifchen den griinen und blauen Hlumen. StelIt man nun ein T?inrglas-Prisma, welches einen klei- neren brechenden Winkel hat, fo, dafs es ein Specrrum CD von gleirher Lange mit AB giebt, To lind in cliefem die GranzfirahIen zwirchen griin und blau nicht mehr in der Mitre, fondern liegen in mn, bedeutend niher nach dem rothen Ende D zu; fo dafs alfo die mintier brechbaren Strahlen in diefem Spectrum rnehr conttuhirc, die Iiarker brechbaren dagegen expandirter a h in dern Spec- trum A B Gnd. Bildet man ein drittes tben fo Ian- ges Spectrum neben den heiden vorigen, mit ei- n ~ n i Prisma aus Bergkry/tdl , To fallen jme Graoz- firahlen in p v , dem violetten Ende naher. 1‘0 dafs hier die minder brwhharen Strahlm expandirrcr, und die brechbarfien conirahzrrer als in dem Kron- gIas -Spectrum find.

Dieft. Heobachtungen iiber die verfchiedene Ldnge der gefarbten RIume in verfchiedenen Spwtris unmittelbar anzufiellen , Iafst die wenige Scharfe, mit dar die einzclnen fdrbigcn Raume in

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dem Spectro begrinzt End, nicht zu. Wenn aber die farbigen Raume des Flintglas-Spectrum alle ge- nau fo grofs a h die des Kronglas-Prisma wiren, fo miirste, wenn man durch zweifolche iutgegengefetzt- brechende Prismen nach einem den Kanten der bre- chenden Winkel beider Prismen parallelen Fenher- riegel fahe, diefer Querriegel vollkornmen farben- 10s erfcheinen. Siiid dagegen die Griifsen der faG bigen Haume in beiden Spectris einander nicht proportional, fo kiinnen in diefem Fall nicht 3119 Farben verl'chwinden ; denn werden die aufserfien rothen und violetten Strahleq beider viillig vcreinigt, To kiinnen die zwifchen ihnen liegenden Farben nicht genaa mit diel'en aufserfien zufammen fallen, da die erfien griinen Strahlen, AIN, nzn vom Kron- glare fiarker- als voai Flintglafe gebrochen werden. Die griinen Strahlen bleiben dalier zuriick, wie lie find, weil das Flintglas fie verhaltnil'srnirsig zu fchwach bricht , wihrend die rotlien und violetten zulamnienfallen; und i l l in Fig. I , p ein Flintglas- Prisma , welches die Farbenzerlireuung des davor fiehenden Kronglas -Prisrna P miiglichfi genau auf- hebt, fo ve r \~andd t es clas Spectrum A B in ein Nelerfpectrum (fecondary Spectrum) a 1, denen obere H~~\lfte griiii und d d e n untere HiIfte wein- farben if i , welche letzte Farbe die der vereinigten rothen und violetten Strahlen ifi. S ~ e h t man durch beide Prismen P, p nach einenl illren Kanten parallelen FenIterriegcl, fo erl'cheint diefer obcn mit einem griinen und unten mit einenr weinhrbnen

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[ 30.5 1 Rande. Ein Prima aus Bergkryaall bticht (lie grii- nen Strahlen verhiiltnifsmaljig rthrker als das Kron- glasprisma, welches es compenfirt, und fiilirt daher die griinen Strahlen unter den Vereinigungspunct der violetten iind rothen Strahlen herunter, fo dah es ein Nebeafpectrurn e$ bildet, d d e n obere Halfte weinfarbcn untl delTen untere Halfte p i i u ifi. Und Geht man durch zwei lcrlclie Prisrnen nach eincm ihren Kanten parallelen Fenfierriegel , fo er- lcheint er unten mit einem grunen, oben niit ei- nem weinfarbnen Handc.

.Hichtet man dalier irgend zwei Prismen, die einander cornpenfiren, ohne cloch alle FarLen zu verei,nigen , nach eineiii Fenlierriesel , mit iliren Kanten diofeni parallel, To erlcheint ein griiner Hand an der Seite, nach welcher die Kante des Piisilia zu liegt, welches die kleinfie Wirkung auf das griine Licht hat, und im Verhaltnil's gesen das

andre die rothen und griinen Strahlen CortCrahirt, die blauen und violetten ezpnmtlirt ; alfo Lei Kron- und Flintglar-Prisnien nach der Kante des Flint- glasprisma zu. WrlcIies v,)n zwci l'olchen Prismen fiarker als das antlre a u f das griine 1,icht wirkt, giebt Lich all0 unuiittelbar , wenn man den gtiinen Hand bcohaclrtet.

Dicfe aus einer Ungleichhdt der farbigen %iu-

me theoretilih abgeleiteten Folgerungen wcrden durch die Beobaciitung,vollkouiuien bcx;;hrt. Pris- men a u s Kron- untl Flintglas niit grofseti brechrm- den W'inkeln, ivelciie einmder co:npenIiren, geheii

Annrl. d. Pbylik. B.50. Sr. 4. J. 1815. St. ;. 1;

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[ 306 3 fiets ein Nebenrpectrum wie a b , Fig. I ; und aus derl'elben Url'ache zeigen die vollkommenlien achro- matil'chen Fernriihre, die lich bis jetzt haben ma- chen laKen, u m den Mond und antlre IichteKijrper, wenn man den Oculareinl'atz iibcr den Punct [char- fen Sehenk hinaus zieht, einen gliinzenden Hand griinenLichtes, und wenn man es iiber diefen Punct hiriein lchiebt , einen minder glanzenden Rand weinfarbnen Lichtes.

2) r/rSnclre der R-ichr - Proporrionalitiit der Farbenrhm..

Ndchdem wir uns 3uf diele Art von der v\. irk- lichkeit und von dem Urfprunge der uncorrigirten Farben vijllig iiberzeugt haben, ill es oicht w m i g interenant, derurfache dieler Nicht - Proportionali- ta t der farbigen Riume tler Spectra nachzuforfchen. Diere Unterluchung h b g t mit der Vervollkonim- nung dcr ochromatirclien Fernriihre zuuammrn, und mul's entl'cheiden, ob wir die Hoffnung au fpben miifren , oder nicht, eine Aufhebung aller Farben k h r nahe zu bewirken.

B o s c o v i c h , B l a i r und R o b i f o n , die ein- zigen Phyliker , welclie iiber diefen Gegenliaod ge- fcbrielen haben , behaupten, die Ungleichheit der farbigen Riiiime in verl'chiednrn Spectris beruhe auf einer befonderen Eelchaffenheit der KL'rper, wel- che diefe Spectra bilden, und iu Hinlicht derer die KZirper eben To verl'chieden feyn , als in ihren bre- chenden und zerlireuenden Kriiften.

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[ 307 1 Als ich zuerfi auf cliefen GegenRand aufmerk-

Tam wurde dachte ich, die Ungleichheit der far- bigen Raume entfiehe blos dadurch 9 daTs die bre- chenden Winkel der Prismen 4 felche gleich Iange Spectra bildeu , verrchieden find ; eine Meinung, die indethalb'gewifrcr &adzen a d nicht ZQ be- zlfteifelnden Grutldratzed beruht. Obgleich ich in- del's von diefer Hypothefe durch den Erfolg jedes Verfuchs turiickgewiel'en wurde, fo wifd man doch im Verfolg diefes AdfCattes k h n , dal's, wihtend eine Ungleichheit in deri farbigen Rat~med, uod folglich ein algeleitetes Spectrurri dutch eine Ver- fchiedenheit der Wirkuns auf die verrchiedoen Far- Len hervorgebracht wird, noch eine andere UnA gleichheit entgegengeletzter Art in den farbigen h u m e n Statt findet, und folglich oodh eid anderes nbgeieitetes Uecundary) $pectrum, welches a u s der Ungleichheit det Umfiande, unter welchen die Haupta (prirrtaryJ Spectra gebildet Werderi, pen Urfpruag hat. Da Ech die Wirklichkeit die- [es neueu abgeleiteten Spectrum , welches icll das zw eite n bgeleitet e Spectrum (tertiary fpectru ni) aennen will uus optifcheri Grundritzed folgern lafst, fo wollen wit zuerft die Verinderungen, weI- c l ~ in den fatbigen R a m e n nach Verfchiedenheit der Umftande entltehn iiiufren, unter denen die Spectra gebildct werdrn , theorctifch erwggen, untl

dann mit 0nl;ro Folgerungen die Kefultate der Ver- luche vergleiched.

1' a

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Es giebt vier verfchiedene Artea, ein Sye- ctrum von ggebner Lange mit Prismen aus ver- I'chiednen Materien, hervor zu bringen: I) Bei grol'sem Zerfireuungs - und verhdtnifsnilCsig nur

geriogem Brechiings - Vermiigen einer Ma terie, brauclit der brecherrde Winkel niir klein zu I'eyn, 2. B. mit Coliiaiiiil. a) Bei fehr kleineni Brechungs- Vermiigen niuls der brechende Winkel Tehr grol's reyo, z. B. bei I;lursli)ath. 3) Uei geringem Zer: fireuungs- aber groleni Ilrcchungs -VermG&n ifi nur ein kleiner Lrecliender Winkel niithig, z. B, b&i Diamant *). 4) Endlich I i I s t lich ain Spectrum VOD gegebner Lange durch Veruiinderung des Em- f&winkels euf die vordere Flache drs Prunia, fo dafs die griifste Brechung an der hintern Flache vor fit& geht, hervorbriagen.

Man denke fich zwei Lichtnrahlcn A 0 und CO, Fig. 2, welche in dem Puncte 0 aus Luft in ejneh Glaskiirper mit ebner Oberklache, EF, ein- treten , der erlle unter einem kleinen EinFallswin- kel AOT, der andere unter einem l'ehr grol'sen COT. Statt in deni Glare i h r m Weg in gcrader Linie OP, o p fortzulktzen, werden lie gcbrochen und hi farbige Strahlen zerltreut. Es reyen OH, Or die aiilierticn rothen, OV, Ov die auiwrlien vio- letteu Strahlen bcider, f~ilglicli , wetin man die Winkel ROV und r O v durch die Lioien OM, OL

b

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[ 59) 3 halbirt, OM und 01, die rnitte!i'tcn Strrrlllen bcider Spectra. Endlich befclireibe man urn 0 tilit cinem willkiihrliclien Halbmder OT einen Kreis, und ziehe von den Puncten, wo (lie einfallenden untl die gebroclinen Strahlen den Urnfang deITe1bi.n lchneiden, auf das Einfallsloth TOS fenkrecht die geraden Linien A B , CD und Ra, R15, Vc, rd , vf, Io Iiellen die beiden erlien die SinaKe Jer Einralls- winkel dar, die letztcrri die Sinulre der Erechungs- winkel fiir die rothen, die mittleren und die violet- tan Strahlen. Nun fey der Exponent des Brcchungs- VerhaltnilTes fiir dieres Glas I ,548, und es Letrage von gleichen Theilrn A H la , C D 4 . ra=@ Theile; To ifi Ra =7,So, M b =7,75, Vc = 7,70 unti rd = d .7,80=3r,rz, vF=4.7,70=30,80, weil n3m-

lich das Verh5ltniTs der SinulTe fiir grol'se und klei- ne Einfallswinkel cin uncl daflelbe ifi. Es follte all'o auch, ( t .7 ,75=3r,oo=crn, der Sinus des mit- teifien farbigen Straliles OL ini zweiten Spectrum c eleich Czyn. .[)a aber nur f i r Itleine Winkel, wie SOV, SOM, Sol\, die Sinulle fich nahe cben fo wie die Winkel vcrhalten, fiir g r o k Winkel da- gegen , wie S O v , SOL, SOr, die Sinufle bedeu- tend langrainer wie die Eogen wclchfen, To mufs, da e m die niittlere L i n g zwifchen den S i n d e n f v und dr hat, der Eogen vni kleiner a h der Bogen r m reyn, kann d o der Strahl On], der den Bre- cliungs - VerhiiJtnilIen zu Folge in dem zweiten Spe- ctrum dem ~i t te l f ienStrahleOM in dem erllen mt- lpricht , in diel'em zweiten Spectruui nicht wirklich

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c 310 f der mittellte lkyn, londern mufs dem Bufserrten violetten Strahle naher als dem aufserllep ruthe0 Strahle lirgen , und eincr der minder Lrechbaren Strahlen OL das zweite Spectrum halbiren, und der mittelfie Strahl rep . Und daraus folgt, dalb bei allen Brechungen avs eirzem diinneren in em dich- teres durchJchtiges Mittel, das Roth upd Griin, oder die rninder brechbaren FarGen bei Yergro- fierung des Eitzfgllswinkels Jch vergropern , ans Blau und Violet, oder die brechlqrfien Farhen dagegen / ich zufiamrnenziehn muJen. ,

Diel'er 1aLt Iich leicht durch Berechnung bells, tigen, und genau pach Zahlwerthen ausmitteln.

Es gelcbelie die Brechung aus dem diimern in das dichtere Mittel, und es fey

der Einfallswinkel COT = q der Expopent des Brechungs - Verhiltnifles fGr die auf'

ferfien rotlien Slrahlen = r (t,5584z) violetten Strahlen = v (1,53546)

der Brecbungswinkel der iurserfien rothen Strahlea t x violetten Strahlen = y

und der Abweichungs -Winkel des mitteUien Strahlf des Spectrum, oder niOL 2.

Es ifit dann fin. a

r: I = fin. a : Ci. I und fin. x = - r

fin. a y;i=Gn.a:Gn.y und Gn.y= -

DerSiqus Mb 4es mitteUieqStrah1 S0.M firr L h r kleine Einlallswinkel hilt das Mittel zwifcchen dielen beidrn Sinuflen; Venn wir daher

V

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denwinkel mOv ffir lebr kleine EinfaUIwinkeJ ='p

letzen, ro haben wir

Dagegen iR bei groten Einfallswinkeln LOv=&Or=f (x+y)

Folglich ergiebt Iich

Haben daher r und v die obigen singeklammerten Wertha, pnd wit feuen, urn die griirste rniigliche Brecbung zu hrben, a=goO, fo wird

x=39055' 01',8 und y=4oo32' ag",8 folglich

~ - ~ = 9 0 3 7 ' a g ' ' und ; (x+y>= 40° 13'45",5 alro (p=4o0 1S14a",7 und x=a",6 Und folglich adpannen in dierein Spectro das Roth iind Griin einen Winkel von rt)'"'',~, drs Blau und Violet degegen einea Winkel von 18' 4 r", 9.

t = P ( x f y l - 'p.

Zeichnet man Lich eine Bhnliche Figur fiir den Fall, wenn der Lichthahl aus dem dichteren durchhhtigea Mittel zn das dunnere, z. R . aus Glas in Lull iilergeiit, fo hodet fich, dars dann der mittlere brechbare Strahl cieni rothen Ende des Spectrums fcr griifsere Einfallswinkel immer naher riickt , daher bei allen Brechuogeo aus eineru dich- teren in ein diinneres Mittel bei VergroGerung des Brechungs rVVinkeIs das Roth und Griin , oder

die minder lrechbaren Farlen contrahirt. das Blau und Violet oder die lrechbaren Farlen da- gegen expandirt werdm. Und f i r t man fur die- Ten Fall die Rechnung wie zuvor, fo erhalt man

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h . x = v . h . a , Q (r . fin. a + v fin. a) = fin. y ,

lin. y =v. Gn. a, iind

; (y+x) - cp = z. NInimt man r und v )vie vorliin, und retzt, urn R U C ~ I

fur diefenFal1, beiBrechung aus GIas i r i LnIt, die g d s - te m6gliche Breahung filr die blauen Sttalllcn zu hnben, a = 4 0 0 59' q", , folglich

y = 900 und x = 8oo 47'3",6 ro erhalten wir

& ( y + x ) = ~ 3 ~ 23'31'',8 und T=83'ag'x3'',Ei 1. = 10 54' IY",~, als die griirste AbIenkung der

Strahlen von mittlerer Brechhrkeit voin RIi1tel des Spectrum. Und folglich unlrpnnte in dierem Spectro die rothe nnd griine Halfte einen Winkel von 2 O 42' 9'3, die blaue und violette tIilfto clagegen van 61~50' @", 5,

Da bei der Brechnng aus dem dichtern in das diinnere Mittel die Brechungswinkel griifser als die ~infal lswinkel , bei der Brechung aus dern dtinncrn in das dichtere Mittel dagcgen kleiner als diel'e Winkel werden, To mufs j i r eiiierlei Eii$allswiii. he1 bci Jer ,!?reclung ails Clem diiiinern in dris dichtere filittel die Expn!nJio~r cler rothen Strahien kjeiner nls die dar Llauen, urtd 02s beinr Brecherr (ZUS dem dichterrr irt Aus rliinnere fiZitteL die Con, traction dcr rctken StrahlenJLyn.

Man iiberlieht die Expanlion welche die min- der brechbaren, untl die Contraction, wc-lche die brechbarern Stralilen beim Eintritte des Lichts aus eiacm dichteren in ein diinneres Rlittel er- leiden, noch leichter aus folgendem. h fey CDE, Fig. 5, ein Glasprisrna , in welches ein Licht- firah1 AB lo eintrete, dal's der niittelllc der get

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s l ; 1 brochnen Strahlen B rn , der 'den Winkel rl) v der SuCrerRen rothen uncl violetteu Strablen halbirr, auf der hintern Glasfliche ED fenkrecht ftehe, und folg- lich ungebrochen nach R.l durchgehe. Es fallen dann die auterflen rothen und violetten Strahlen B r , Bv unter gleichen S'Vinkeln auf die hintera Fliche des Prisrna ein, und folglicli werden letztere Rarker als erfiere abgelenkt, eben weil Lie die brech- bareren Strahlen find , Ib dafs der Winkel avV griif- ler als brR in. Folglich kann nun BIM das Spec- trum nicht mehr halbiren, londern liegt dem ro- then Ende niher als dem violetten deo Spectrum, I'o dafs die weniger brechbaren Strahlen contrahirt, die brechbarlten expandirt erfcheinen.

Geht daher Licht durch ein Prisma durch, I;, werden die rothen Strahlen bei der erffen Brechung expandirt , bei der zweiten, an der Hinterfliche des Prisma , contrahirt , und da das Spectrum haupt- Gchlich durch dieBrechong an der Hinterfliche her- vorgebracht wird, lu ubertrilft die Contraction der rothen Strahlen Itets gar fehr ihre ExpanGon. Dart aus folgt, dals durch Brechung irr einem PriJrna die rothen Smahlen contrahirt , und die violettea expandirt werden, und dafs diefe Contraction urrd KxpariJon groper werden. wenn der &re- ohende Winked zunimmt.

Aehnliche Schliie fiihren auf die Folgerung, dab die Contraction. der rotlien und die Expan- lion der violetten Strahlen bei der Brechung in einem Prisma vergriifsert werden , wenp man den

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c 314 I einfallenden Strahl der fenkrechten Lage auf die Vorderflache immer naher bringt , To dafs die grGfs- t e Brechung a n der hintern Flache des Prisma vor Iich geht.

Wir wollen nun den Einflufs iiberlegen, den ein fehr gr0fse.s Brechungsuerrnogen auf das pis- matifche Spectrum haben mufs, z. B. das des Dia- mane und einiger Edelfieine, und zu dem Ende ein durch lie gebildetes Spectruni niit einem gleich Iangen Spectrum vergleichen, das von einem minder nark brechenden Kiirper mittelfi eines grofsen bre- chenden Winkels hervorgebracht fey, uud annek- men, beide Prismen hatten einerlei Zerfireuungs - Vermiigen. Wir haben gefehen, wie in Fig. 9. bei einern grofsen Einfallswinkel COT aus lLuft in' ein brechendes Mittel von mittlerer brechender Kraft die rothen und grunen Strahlen r m in dem Spectrum r m u expandirt, und die blauen und violetten urn contrahirt werden. Sol1 ein Mittel von vie1 gr6f.e- rer hrechender , aber gleich grofser zerfireuen- der Kraft, als das vorige, ein gleich Iaoges Far- benrpectrum heroorbringen, fo mufs der Einfalls- winkel des Strahls nur klein feyn, wie AOT, wo dann R V c r v , und wegen der gleichen Zerfieu- ungskraft beider Mittel R 0 P=ro p und V 0 P = v o p wird. Wegen diefes kleiaen Einfallswinkels hat aber, wie wir gefehen haberl, derfelbe Strahl OM, welcher R O V halbirt, in dern andern Spe- ctrum die Lage Om, und fallt naher an v als an r. Hieraus iiberhht man, dab fur Brechungen aus

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c 3x5 3 rfiinnern in dichrere Mittel, in den durch groxsera hrechende Kruft gebildetcn Spectris, das Roth rind Grun minder expandirt. und.das Blau und Vio- let minder contrahirt f e y n rnuJen. 41s in einem gleich Jangen Spectrum, das mittel@! eiues gro- fsern brechenden Winkel-s durch Mittel won ge- ringwer brechender Krafr hervorgebracht wird.

Und bei Brechungen aus dichtern in diinnerc Mittel A n d in gleicb langen Spectris, in deir durch gr6Jsere brecheride Krafie gebrldeten das Roth und Griin minder contraAirt, un-d das Blau und Violet minder expandirt. nls in den durch geringere brechende %;fie hervorgebrachten.

3, Yprfiche iiber daa VvhGItnqa der Farbenruume in Spscrrir verJchiedener K t rper ,

Diere Folgerungen find zwar fo klar und ein- fach, dafs fie keinen Zweifel iibrig laKen; wegen der Wichtigkeit und Schwierigkeit des Gegenfian- des bin icli aber doch berniiht gewefen, lie durch directe Verfuche zu befiiitigen. Die aufserfie und falt verl'chwindesde Kleinheit der farbigen Rfnder, macbt es indels I'ebr fchwierig, bei dielen feinen Ver- [when hinlbnglich zuverlFsige Refultate zu erlan- gen, und hatte ich picht gliicklicher WeiCe das a d - I'erordentliche Zerlbeuungsvermiigen des Ca5aols friiher entdeckt , Lo wiirde ich diefe Unterfuchung als Pi unrre Mittel unausfuhrbar aufgegeben haben- Mit blohem Auge IaITen Iich die verhaltnifsmaligen Grohen der farbigen Riiume in verkhiednen Spe-

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ctris nicht vergleich6n. Ebenfalls gelit es iiber die Krif te deo grubtefien Beobachters hinaus , die rela- tiva GriiIsa der uncorrigirtcn FarbcnAnder zu be-. nimnien, weiche Verbindungen zweier entgegengei I (P tZ t brerhenden Prismen hervorbringen , deren zprlireuende Krafte nicht mehr von einander Ver- [chjeden Lind, als die des Kronglal'es und des Flint- etar-S; und wolite man die Wirkung dadurch ver- piitsern ,' dais man beicle Subfianzen zu einem a ~ : h ~ c , n , a t i ~ c h ~ ~ Objectiv verbande, f'o wiirden KO- li,.n untf Arbeit aul'serordentlich hyn, und das Mittel Gch doch nur auf durchfichtige F l a g k e i - tpn anwenden lafiin.

Diere Vrrlegenhrit endigt fogleicb das Cn@ dhl, durch l'eio m&Aitiges Zerfireuungs- VerrnG- geu, welches Jeben'Mahl grijfser als das cles Kry- olith und des Flufsfpath ifi, und von cinem ver- 11;iIt niibniafsig nur geringen 13rechuogs- Vermijgen begleitet w i d , wodurch es uns einen Maarsllab von ungewijhnlicher G d s e verl'chafh. Ich bedien- te mich des Farbenfpectrums eines Prisma a y Car- fiaijhl, mit eineni brechendcn U'jnkel von 8" 164, und das Verhaltnifs der farbigen fiiume deflelben, a!s ManSJ/tales, womit ich das Verhaltnif's der farbigen Raume aller andern Spectra verglich. Es m u h n bei diefen Verfuchen die Prismen grofse brechcnde Winlrel haben, Jamit die Farbenriinder, vpelche bei der Compenl'ation nicht verfchwinden, hialiinglich breit werden; und um diel'e noch rniiglichk zu vergrtibern, mufs man den Querrie-

,

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c 317 1 gel des Fenf i r s , fo wie er lich durkh beide ver- einigte und fich compeiiGrencle Prismen zeigt. niit einem kteinen 10 his 12 Mahl vergrtjfsernden Fern- rohre unterfuchen. Ilt die Zerlireuungskrat't der beidep Prismen l'ehr verfchieden, 10 liil'st Lich ei- ncm grolsen brechenden Winkel des einen nur ein kleiner brechender Winkel in deni andern entpgen- fetzen, wie in Verf. 56; dafs in dielem Fall das zweite abgeleitete Spectrum, indem ee clas errte vergriilbert oder verkleinert, einen geridgen krr- thum veranlahen kiinnte, verdient kautn Erwih- nung.

Auf diefe Art habe ich mittellt der GrGfsP und Lage der nicht aufgchohenen Farbenr :nJer, ;nllt

w m i g Ausnahoico , die ich oachher angebeo will,; allgeniein gefunden :

I ) dafs in den Spectris von KGrpern, welche fiarker zerfireuen, die niinder breclibaren odcr ro- then Strahlen mehr contrahirt, und die violeiien rnehr expandirt find;

2 ) diirs in Prisrneo von einerlei Subftaoz bei griirserm brechenden Winkel die rothen 'brrahlrn liiirker contrahirt warden ;

und 3) dais diel'e Contraction durch Vermin- derung des Einfallrwinkels auf die Vorderflrlche des Prima, ooch uui Vieles mahr vergriil'sert w i d .

E r J e Re i l re , w o n V e r f u c l r e n .

I , Wi i d the Farbcnzei lrreuung des angezeigren Prisino elis Cailinulil init eirlem PF;zJer- l'rzsu:a, ueG

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fen brechender W i k e l ungefiihr G 8 O r e p mub, aofge- hoben, fo zeigt der Querriegel eines FenRers, nach dem man durch beide vereiaigte Prismen hidieht, an der von der brechenden Kante des Cafiabhl- Prisma rbgekehrten Seitd eineh fehr breiten weinfatbnen, und an der mdeni Seite einett ahnlicheh gliinzend griinen Ranit.

a) Gelchieht die Compenfhtlon des Prisma aus CaEaSbl mit einem Kronglas - Prisma, denen bre- chender ,Winkel 41" XI' feyn muk, fo lind die faarbi- gen Rgnder etwas fchntiiler a19 in t , und der griino Hand liegt nach der Kante des Cafiaijhl-Prisma zu.

31 Ein compenfirendcs FIirrtglas - Prisma murs einen brechenden Winkel von 250 26' haben, giebt fchmijlere farbise R.inder a h in I und a , und das GrGn liegt nach der Kante des Prisma auf Cafia6hl zu.

4) 5 ) Bergkq$aN und C n f l h W geben breitere farbipe RBnder als in I 9 a uxid 3, ufid die h g e des griinen Randed iR die vorige, and wenn Prismen aus Bergkryfiall und FIintglas Jicb compenliren, To liegt der griine Rand nach der Kame des Flidtglar A P& ma zu.

6) Blutier Topns hnd Caflut;/rl gebeh fan eben fo breite Kinder a h in 4, und der griine Rand liegt wie dort.

7) Fht$fpath urid CnflaChl gebexi auherordent- lich breite h'wbenriinder ; der griine liegt wie zuvor.

8) Dinmdnt und Cafiali/rf, die fich cornpenfiren, geben fafi eben To breite Parbenrdnder a1s in 3; dle Lage des griinen iR diefelbe.

9) Opavartiges GIas td Cq@Chl geben fcbmii- lere Riixider als alle bisher genanntu Cornpenfationen ; das Griin liegt Wie zuvor.

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I 0) TolutaniJi/rer Bayurn und Cnffia3d geben noch fchmilere Farbenrinder; der grime liegt wie zuvor.

Stellt man die Lis hierher nufgeziihltenVerfurhe fo a n , dars man an die Stelle des Cafia6hls Tohirani-

fc/ien Bayam nimmt, G, bleiben die Refultate nahe diafelben , nur mit dem Unterfchiede, dafs die farbigen Rinder fchmiler und minder deutlich find.

1 1 ) Wenn Prismen aus Kronglas und Flintglas einander coinpenfiren, To liegt der griine Rand nach der Knnte des Flintglas-Prima zu. Der rothe und griine Farbenraum Iind alfo iri dem Flintglns-Spectrum mehr contraliirt als in dem glcich langen Spectrum des Kronglas- Prisrria.

I 2 ) Wenn BergkryJall und hionglns cinander cornpenfiren, liegt der grtine Rand nach d;r Kante des Kronglas-Prisma zu, Iminer aber liegt, wie wir gerehn haben, dcr grilne Rand nnch der Kante des- jenigen Prisrna zu, welches die griifsere Contrnction der rothen und granen Strahlen bewirkt, und daher find Roth und Griln in dem Bergkryhll-Spectrum mehr expandirt als in dern gleichen Kronglas-Spectrum.

15) Salzfurrre und Kronglas; der griine Rand lie;' nach der Kante des Kroiiglas- Prism8 zu. In dem SalzTa'ure-Spectrum find alfo Roth und Criin mehr expandirt als in dem gleichen Kronglas-Spectrum.

14; Saizfurrre und Bcrgkry$aN; de t grirne Rand Iiegt nach der Kante des SalzEiurc-Prisma zu. Koth unit Grtin Gnd alfo i ir i Bergkryfiall-Spectro mehr ex- pandirt als in drm SalzGure - Spectro.

I 5) LavendelGhl untl Flintglas; d e t griine Rand liegt nach der Kmte des Lavendelbhl- Prism.a zu. Roth und GriiE Slid alro im Lavendelijhl-Prisma liiirker COR-

trahirt , als im Flintglas- Prisrna.

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16) Lnvendeliilrl und ILionglas eben To, und die Farbenrinder End breiter.

17) 18) LavendelZhl nnd Toltrtani&her Buyam oder CaJJiaChl; der griine Rand liegt nach der Kante des Balfam- oder Caffiaiihl- Prisma 211.

19) ao) Sagufrasiihl und CafJa3'hl oder To~u- tanifcher BalJam ; der griine Rand liegt nach der Kan- te des CaEabhl- oder des Balfam - Prisnia zu.

2 1) aa) SaJafras67il und Flintglns oder Kron- g h ; der griine Rand liegt nach der Seite des SalGCras- ijhl- Prisma zu.

a3) Wann ein Flintgtas-Prisina mit einsm bre- .chenden Winkel von 4i0 und ein Kronglns - Yrisrntr mit eineni brechenden Winkel von 69' cinandcr coin- penfiren To find die uncorrigirten Fnrben dcutlich zu Mien, und der griine Rand liegt nacli cler Kante des Flintglns - Prisma ZU.

24) 25) R o ~ h gef3rbtes Glas und Kronglas ode1 Flintglns; der griine Rand liegt nach der Kmte des Tdthen Glnsprisma zti, in- 25 l i d nber die farbigen Rsnder Tahr Lhwer zti crkeniien-

a 6 j 27) 28) 29) Arcrlzfchzs GumitIi mit Toluta- niJdem Bayurn, oder fi'lintglus oder BergkryJmll oder Iironglas; der g r h e n a n d licgt in dcn beiden errten Fillen nacli der hante cfes Callnrn- oder Elintglns-Pris- m a , im -dritten naclr Je r cles Gumini- Prisma PU. Iin vierten khriIlt cr nach der Kmte des Kronglns- Pris- rnn zu zu lirgen, die Fnrben firid aber niir aurseror- dentlich rchmal.

<30) 31) 31) Itnl. KiirnrndGhl mit Toiutant~chem Bayam oder Lavendelci'hl oder TG'iurglus; der grfine Rand liegt im erlien Fd1 nach der Kante des BalLim- im nireitrn und dritten quch der dcs liummeliihl- Pris- ma ZU.

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I: 321 3 33) Werden die Farben eines Kdkfpatlr- €'&ma

( I fie Rrechung), denen brechender Winkel 63" So', mit einein Flintgld - Prisma, denen brechender Winkel ungefahr 65" feyn mds, aufgehoben, To liegt der nicht aufgehobne griine KAnd nach der K h t e des Fliatglas- Prisma zu.

3 4 ) Cornpenhen einmder ein Kalkfpatlr- Prisma (2te Brechung) von 65" und ein Kronglus-Prisma von 41' I I' oder 69" brcchendem Winkel, wenn man es To neigt, dafs die Farbenterfireiiung verfiiirkt wird, To Ceht man das unaufgehobne G r h deutlich an der Seite des Querriegels des Fenfiers, welche nach der Kante des Ktonglas - Prisma zu liegt.

35) Kalkfpath (2te BrecLung) mit 4 2 O nnd Kron- glar rnit 69" brechendem Winkel, geben, wenn man den Ralkrpath To einrctilicfst , dars die Zedirruung er- h6ht witd, das uncorrigirte Grin nach der Kante des Kalkrpath. Prisma zu.

36) Wenn ein KafA fpnth - Prisma ( r fie Brechnng) von $2" brechendern Winkel, To geneigt wird, dafs es eben To fiaik als ein Kroriglas - Prisrnlz mit einem breclicnden Winkel von 69" zerfirmt, To liegt das un- aufgehobne Grun nach der Kante des Kalkfpath- Prisma zu.

57) Wird Kafkjiath ([fie und 2te Rrechung) mit BmgkryJ?a/l oder Topns compenlirt, TO liegt das uncor- riqirte Griin in beiden Fallen nach der Kante des Kalk- r p r h - Prisrna zu.

5s) Leucit und E'lintglat oder Kronglas oder y b p ~ ~ ; der griine Rand liegt in den beiden erlien F>L len nach der Kante des G!as- Prisrna, irn dritten nach. tler Kante des Leucit- Prisma 20.

5 g j 40) 4 1 ) Serif2 oder Turmrrlin oder Borar A n a d d. PhjIih. LI. 50. St 3. J. 1815. St. 7. x

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und Flintglap oder Zfroi@as: der griine Rand liegt nach den Kanten der Glasprismen zu.

42) Gyps und Flinrglas oder Kronglns oder To- pas; der griine Rand liegt in den bpiden erfien Fil- nach der Kante des Glasprisma, iin dritten nach der des Gyps- Prisma zu.

43; Citronerifuure und Flintgfas; der priine Rand liegt nach der Kame drs Flintglas- Prisma zu.

G) Sandnrac und K r o n p l m : dus G r h e liegt nach der Kante dcs Sandarac-Prisrnn zh.

45, Kunadiyclrer Rn!l;rm und - I'lintglns; .der grii- no Rand liegt nacli der Knnte dcs Ball'am Prisina zu.

46; 47, Kohfeiflurrres BIei und' CnflrrGhl oclnr Tolirrnn$ccher Bu!jkm; der griine Rand liegt nac.h dctr &rite deo Oehl und des Eallam.Prisma zii ; irn zwei- ten Fall find aber die fiirbigen Eljnrlrr fehr fchmal.

48.! 49)' Schcuefel und Krougfus oder Cofiu;h'/ll: die fartiigen liander waren im erfiern Fall . nah- To breit a h in a ; in1 zweiten Fall ierlchwandeii fie ganz, wobei die brechenden Winkel bcider Prismen febr lilein waren. -

50; Miiskntsnbliitenthl und Flintglus, oder Kana- diJihr BnlJ;lni oder Lauendel~ihl; tier griine Rand liegt nncli rjer K n n t e des Oehl- P h n ; i zu.

5 I , , MiisXatenb/iitr;.ni;hI und SnJujiasi;hI oder ,A-~iwme/ChI; der grijnz Rand lirgt nach den Kanten der bq iden letztern Oelil- Prismen zu.

5a,, Terpenliiidhl und Fiiiitg/m: der griine Rand liegt nach der Kance des Terpentiriiihl- Prima zit. Da- geqm mi t SnOilJ FulsGh I o c l er AIirJkutcn Li iitpnchi oder Knitridz@heiri &,'dfiura liegt dcr griine Rand nach den Kanten der Prisinrn aus cliefen drci Fiiiriigkeitcn za.

53 54 SchuvjelJiiiire und lironglas oder Berg- LtySta!l; die f d i g e n Pliiader find feehr breit und der

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[: 323 3 griine liegt nach der Kante des Prisma a m KrongIas oder BergkryRsll zu.

5 5 ) 56) 57) Schwefeydure und WaJer, oder F/tiJfpdi oder Suk. f the: drr griloe Rand liegt nach der Kante des Prisma aus jedem diefer drei Kiirper zu.

53) WaJer und Bergkrjjhll: der griine Rand Iiegt nach der Kante des letzten Frismen zu, und Jt

fehr fchrnal. 59) Alkohol und Wefer oder Sakfiirrre oder

Krong/m; der griine Rand Iiegt in cleu beiden errten Fallen nacL der Kante des Albohol-Prisma, im dritten nach der des Kronglas-Prisrna zu, und ift im letztern kaum noch wahrzunehmen.

60) Schwefel- Aerher und Alkohol; laflen keine Lchtlich unaufgehobene Farbe zuriick. ,

Z w e i t e R e i h e v o n V e r f u c h e t i . 61) W-enn man Jas Farberifpectrurn eines Prisma

aus Fiiintglm; dellen ~ LrccLrnder Winlcrl .i r 0 I 1 4 in, durch ein iinclres li’fzntgfar Prisma mit.einem brechen- den Winkel von Go 2 compenlirt, indcni man dns erfiere neigt , urn die Brrchung zu erhdlien , lo bleiben unaufgehobene FarLen fichlbtir zuriick, und der griine Rand liegt nacli der K m t e drs kleinern brechonden Winkels d r r beiden Pri\irien zu

62) Wcnn zwei Fiinrgfns Prismen mit brechenden Winkeln von 3Yc 54:. und 6 6 O a’ entgegengdetzte Brecliungen ausilben, u n d inan neigt clas rrficre uin die Ztxrfireunng durch dnlrelba ZII verm-iiren, Ib lirgt der grilne Rand nnch der h n t e des diliineren Prisma PU.

Beide Prismen wwen ail9 einmi GlCislii:cke gefchliffen. Ich hahe diere beiden Verruche mit verfcliiednen

Flintglas - Prisiiien wiederholl , und ilumer getunden, x 1

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[ 334 3 dars dcr uncorrigirte griine Rand nacli der Kante des Prisina zu l ag , welclies den kleinvren brrclitmden Winkel li.ttte, ,und denen Farbenzerlireuung durc l~ Neigung verftiirkt wurde. U n d w a s noch weit fon- der la rer war: Der farbenlofe Struhlsnbiindel w i d e

?loch herlt3lltetrd von JXner i;<@riing/ichen Aiclrriitig u(.gc?brocherz diirch dizs Prisma rnit dem grb$ern Irechendetz F inke l .

63, Wenn zwei Prismen a11s Eergkrjflall mit bre- chenden Winkeln v o i i aso 28. uncl von ungelilhr 7 0 ° einnnder cotnpeiilirrn, indtrn man das erfie in eine geneigte Lage briiigt, uin (lie F;irLrrizr?rltreuuiie def- felben zu vergriifsrrn, fo liegt d;is uncorrigirte Griin nncli der Kante des erfien Prisiiia Z I I , welchrs den kleinern brechenden W-inkel hat, und der faarbenlore StrahlenLiind~4 wird noch bedrutend gebrochen von dem Prisina mit dem grijrsern brechen:!en Winkel.

Ifi der brechende Winkel des zweiten Bergkry- fiall-Prisina 41J 201, To bleibt noch ein bedeutmder Ueberkllurs an krechung in deni dickeren Prisma, naclidem die Yarbenzerfireunng vollliiindig corrigirt ifi.

6!tj Ein kleinwiiiltliges, betrichtlich ganeigtes l’ris- ina aus Tofelglas und ein grwkwinkligrs Pristna sus

BergkryJiull lnITei1 e i n m griincn H a n d zuriick, der nacli tier Kante d r s Tafelglasprimm 211 li-gt.

tij, Wirtl eiii Prisirin ails ~i~flLtUfli/chetfz BCZ&WZ rnit einem hrecherideu kVinkel yo11 8” f i ~ grneist, daf . es ein Fiintglm-P‘risnitr yon ti(;’ 2’ cornptnlirt, fo blriben uncorrigirte Farbenriintler von auiserordcntli- clier Breite.

D r i t t e R e i l r e v o n Y e r f u c h e n . 66> 67, 682 W 7 i t d r i n Zhftp lu . f - P r i m a mit ei-

nern brechenden Winkel 4 l o I I ‘ in drei geneigte La-

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I 325 3 gcn gebrrcht, fo dnn rn ruerlt ein ~ i u t g h - P r i s m e , de'cn brrchender Winkel 66. in, drnn ein Flintglar- P h h *on 50" a& ond endlich ein blcber Prirma mit einem brechendcn Winkcl von un@hr 6r9 corn. penGn, fo liegt der p i i n e Rand im erkn Fall nach der Kante dea Kronelu - Prime, lur tweiten Fall- da- R e p nach der h n t e drr Flintglu-Prinna t u , ond irn dritten F d blriben gar kciee nncorriginen Far- bcnrinder lichtbar.

6g; Wird ein Ber&fiN- Prismo mft einem he- chenden Winkel von 25. al l fo geneigt, .daG er ein Fhtglas - Prism8 yon 66" compenfirt, fo liegt cler griine Rand nrch der Krnte des BerC;kryhll-P~is- ma za

4) Folprmqon ou dl+r ll'.rfmchoa.

Rw dcr erJten Rcihe diefer ,Ye+hc, I bis Go, erficht man, dalr die fnrbigca Raume zu einrndcr eio rerfchiednes Verhiltnili frfi in rllea von verfcliirdenen JurchGchtigen Kiirpern pbi lde- ten gleich lrngcn Frrbcofpectris hrlen. Die Vr- riation in der Griifre der Farbeoraunic griinilet Gch offeiibrr ruf doe Verfchiedenheit in der ,Wi, kung der brecheaden Mittel r u f die vcrl'cliicwlenen frrbi- gen Strrhlen ; deon die Wirkung, welcha eine Ver-

griiheruog dtr brecbenden Winkel, der Prirrna im C~otrrhiren des Roth und Griin und Expandirco des Blru uod Viobtt hcwvorbringt, ill von einer cntgcgengrretrtcn Art rlr die , welche in der Wirk- lichkcit (ncruolk) eneugt wird.

Durch Vergleicbung der Rclultate diel'cr Ver- f u c b rnit eioroder, bin icb t u folgendcr TafeL ge-

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326 3 kommen , melche mit ertr3;;lichar Genauigkeit die Wirkung verrchicdener Kijrper auf die vedchiednen farl igen Strahlen zeigt. Die Subftanzen ft'ehen in der umgekehrten Ordiiung ilirer F'Virkung auf tlas griine Licht , das heilit , die , welche zuviirderk fiehn, . bilden Spectra, ' in nvlchen die rothen unri griinen Straliten am 1t;irliften comtrahirt, unci die Llauen untl violetten a m fiarklirn expandirt find. In dieren Spectris find alro die griinen Strah- len n iher bri dem rothen als bei dcm violetten Entle, untl werden alfo velhiiltnifsmiljig weniger als die griinen Strahlen in den antiern Spectris gebroclien.

I > Caf iadhl Scliwefel To1 u t a ni fc h er B a Ira m Kohlenraures Elei

S a IT,) fh s ii h 1 Opnllnrtiges Glas Kiirtlmei~,lil 1Clusk~ctc.nLliitheni;lil

5) Ani,Y>hl

10) La\enrlelulil. KH 11 .I cl i fc 11 e r E nl f'im Terpen r i n U

Knl L"p a t h E'lInlgl,ts

35) Rlandelijlil Kronglas Arabil'clies Cummi Allcoho1 Aether

Elnuer Topns FI I I Is Ip a t h Salpetrige Siure S a I L f,i u re

25) Brr&ki}fiau Wdier Schwefelfiure

20) LPilcit

Aus tliel'er Tafel Idfen fich die folgenden Folgerun- gen ziehn:

1 1 Die PYir?iung der JurclrJchtigcn Korpcr nig das griinc Liclrt nirnmt r i b , wie die Zer-

JLreuungdraJc dcge!b en zunimmc,

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2) diisnnhmeiz von diefem Gefetze machen Muskatenblii th en old, LavendelGhl , Kana dvcher BalJam und Terpentinolii/2l, da lie weniger auE das griine Licht wirken als Flintglas. ungeachtet dides fie an Zerff reuungsktafr iilertrift. Eine Aus- nahme umgekehrter Art niachen die SalzJiiurc und die fulpetrige Siinre, welclie liarker als das Kron- glas auf das griine Licht einwirken, obgleich lie ein griilseres Zerheuungsvermijgen als daflelbe be- h e n . Aucli FlirSsJpath, Bergkryflall. ?YaJcr iind Schwgelfiiure geh6ren zu den Ausnahmen.

3, Die Schwefe!/iiure iibertrikft alle bisher un- terfuchten ilurchhhtigen Kiirper in ihrer Einwir- kung auf die griinen Strahlen * indefs Caflbaohl un- ter allen die kleinfle Wirkung auf tie a u h r t . Diefe beidrn Fliil"i$eiten Lind daher vorziiglich ge- eignet zii vijllig farbenlulkn Objective4 verbupden zu werden, in welchen auch das abgeleitete Spe- ctruni aufgehoben w i d .

Will man diele Verliiche wiederholen oder wei- ter ausdehnen, fo m u h man eine Menge Prismen imit verfchiedenen brechentlen Winkeln - bei der Hand habro. noch kann man lick Jiel;?m.einiger- mafsen dJdurch iibprheben, dals man zuvor den brechenden Winkel befiimnrt , den ein Prisma au6

eineni behimniten durchlichtigea Mittel hahea murs, uni ein gegebnes Prisnir, das aus einem andero Mit- tel belteht , genau zu cornpcnfireu. Und dazu lil'st lich mit vielem Vorthbil dalb lLe Infirument brau- cheii , deli& ich mich bedlent habe, urn die Far-

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I: 328 1 benzerftreuende Kraft der KGrpeF zu melren. Auch zeigt diefes Inhumen t fogleich , ob bei .hch corn- penfirenden *Pris,men aus zwei verfchiedenen Kiir- pern ein Ueberfchufs an Rrechung bleibt oder nicht, und Qb alfo eine folche Verbindung zu ei- nem acliromatilchen Objective brauchbar ifi, oder nicht.

Daflelbe Iafst lich auch durch Rechnung finden. Geretzt nErnlich es fey A der gegebne brechende Winkel des eiaen Prisnia, und u der brechende Winkel, den ein Prisrna aus einern andern Kijrper haben mufs, urn die Farbenzerfireuung des errtern Prisrna aufzuheben; endlich fey R die Erechung (refraction. des errtern. .r die des zweiten Prisnia,

und lin. x' = -. fin. A , fo irt R ' r

woraus lich 1c leicht finden IaTst. - Und irt, wie in verfchiedenen Arten von Kron- und Flintglas, R nahe gleich r , lo ift x'= A , und

1 tg.(tc-AA)= (2 - I ) , - co tg. A'

Der Winkel a, welcher die Brechung eines andern Winkels A compenfirt, lal'st licli durch folgende Forrnelu linden :

R. l in.A fin. (a -A> n Gn.x = , lin.(a-x)= r .

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329 I Reim Menen der mittleren brechenden KrXte

der Korper find die hier angegebnen Rerultate von rieler Wichtigkeit , da lie uns in den Stand fetzen, die Farbe und die Lase des Strahls, welcher das durch irgend einen Kiirper gebildete Spectrum hal- birt, der Wahrheit fehr nahe zu befiimmen. Ganz unentbehrlich i f i diefe Nachweifung, u m die mitt- leren brechenden K d t e von chromfaurem Blei, Realgar und CalliaGhl, welche die Cufserlten far- bigen Strahlen lo michtig austinancler brechen, mit einiger ZuverlNigkt!it zu beftirnrnen. Es giebt keine Methode, wie lich die brechentle Kratt des Stralils, welcher das Spectrum halbirt, a m den he- chenden Kriiften der 5ufserTten rothen und violet- ten Strahlen herleiten liel'se; und es kiimrnt dnher bei der BeTtirnmung des niittleren Exponenten der Brechung alles a u f die Genauiskeit a n , mit der wir den mittellien Strahl herauszulinclrn vermijgen. In dem Flinrglas- Spectrum i l i die iiufserfie G r i m e des Violet fcharf genug, d a i s lich blos mit den Au- gen der Strahl beliirnnien Id'st , welcher das Spec- trum in zwei gleiche Theile thei l t ; aber in nicht ganz durchfichtigen Kikpern, wie chromlaures BIPi, Realgar und CalGaiihl, welche fehr breite und da- her I'ehr I'chvache Farbenrpectra rnittelfi kleiner brechender Winkel machen, Iind die aurserfien ViGhten Strahlen nicht mehr Iichtbar , und das Auge vermag in ihnen nicht die Fdrbe und die Lage der niittelfien Strahlen zu Lefiirnrnen.

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[ 530 3 Die Folgenclen allgemeinen Rel'ultatc werden

allrn l'ehr niitzlich I'eyn , welche Iich mit dern Me[- fen der brtvhendpn Krafte , befonrlers des chrom- Iaauren Illris iind tles Realgar, befchiFiigen wollen. Es w m l dabei ansenommen, dafs in einem durch Kt~~ls iaS gebiIdet.rn Spectrum der erne grune Stvahl, odrr der Strahl, der die griinen und blauen Fat Lenraume von pinantler trennt, v0.n den aufser- hen r o t h t n itnd violetten Stralilrn gleich weit ab ] i ~ g ~ , 0Lgl4.clr nach Dr. v\' o I I a l ion's lcliarffin- nisrn UI.oLachtilnpn uber das prismatikhe Spec- t r u m , ciner dtlr blairen Strahlen der wahre mittellie s trat i1 in eirrerri durch Kronglas gebildeten Spectrum 211 I'eyn L'cheint.

I ) In einrm durch ein Prisrna aus SchweJcl- fiizirc grbildeteu Spectrum b e h d e t lich der mit- teJ l te , tlas Farbenl'pectrumyin zwei gleiche Theile tlleilentle Strahl I'klir nohe i n der Mitte des Griin.

a) In dem duruh SafzJiiure gebildeten Sptxtrurn l irgt her niittrlrte Strahl urn ein Viertel des griinen Rau::is dem Hlau n i h w , als in dern vorigen, alfo mitten zwifchen J a r Mitte des Griio und dear An- fang des Blau.

3; In dern Kronglas- Spectrum fillt der mit- telfie S t rah l in die C;r.anze zwilchen deui griinen untl ;lem blnuen Rnunle.

4 ) Iu dem F/insgIas-Spectrum ifi tlcr mittelfie Strahl [chon et:vas in das Blau vorgeruckt.

5 ; In einem durch ein Prisma aus Cufitniihl gebildeten Spectrum licben die niitteilten Stralilen

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ziemlich tief in das M a u hinein; und noch mehr mul's das, nach der Analogie-zu fchlielsen, in den von Realgar und yon clrroirfaurem BLei gebildeten Spectris der Fall ' Lkyn , mit denen d i d e Verluche anzuftellen , ihre unvollkommene Durchlichtigkeit mich verhindert haben.

A u s dcr zweiten I i d r c der erzalrlten F'er/lrche erhellt, (und zwar aus Verlucch 61, 62, 63) dals es wirklich ein zweices ulgcleitetes Spectrum (ter-

rinry fpectrumn) giebt, welches durch Vednderung der Neigung des e r h n Prisnia gegen die einfallan- den Lichtftrahlrn hervorgebracht wird. Da es fich niittellt zweier Prismen zeigt , welche aus eiaerlei Subrtanz bertehn, untl folglich einerlei Wirkung auf die verlchiedenen farbigen Stralilen aufsern, To hat diefes zweite abgeleitete Spectrum offenbar lei- nen Urlprung in der Abweichung der Stralilen mitt- lerer Brechbarkeit van der hlitte des Spectrum, welche (lurch VergrBherung des Einfallswinkels bei gleich bleibetidem VerhaltniKe zwilchen den Si- nuKen der Einfalls - und Brechungs-Wiokel t e - wirkt wird. Es hat nicht To lebhafte Farben, als das erlie abgeleitete Spectrum , die Farbenrander End aber mit h inhgl icher Deutlichkeit zu erken- nen , und das niclit aufgrhobne Grun liegt inirner nach der Kante des Prisma zu, welches den klei- neren breclienden Winkel hat, und gegen den Strahl lo vie1 liirker als das andre geneigt if i , d;tli es eine eben Ib grofse Farbenzerilreuung als d i e I s letztere, das den griil'seren brechendeh Winkel hat,

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hervorbringt. Unrern vorigen t heoretifchen Sch I iif- Icw g a n z entfprechend folgt hieraus, dafs , wenn man die Urechung eincs P r i s m vergriifsert , es ley dnl!urch, dafs man den ' brechenden Winkel des

Prisnia, odw dars man den Einf'allswinkel der Strahlen vergrdlsrrt, die rothen und grunen Kau- IIIP des Spectrum contruhirc. und die blauen und violetten ezpnndirt wcrden.

Diefes ili indels vdllig das Umgrkehrte denen, was der Dr. W o l l a l l o n bei einem Prisrna aus Flintglas gefunden hat. In clrr gewijhnlichen Lage leines Prisrna verhielt fich der griine und rothe Haum zu den1 blauen und violetten wie 39 : 61 ; alo

er aber die Neigung der Vorderfliichc? gegm den einfallrnclPn Strahl l'o verandrrtc, t lak die Farben- zerltreuiing fiarker wurde, expandirte fich der griine uncl rothe Haurn bis a u f 42, und contraliirte Iich der blaue und violette Rauin bis aiif .5S I'olcher Tl~eile, wovon das ganze Spectrum IOO Theile der Li~lgc? nach enthielt. Ich k t ze keinen Zweifel in die Genauigkeit, wontit Dr. Wollalion dds Verhalt- nirs d r r C;&fse der beiden Halften des Spectrum unter diel'en verl'chiedrnen Umliintlen gemeiren hat, verniuthe aber, tlafs bei der Schwichung des Lichtes, mit der die Vrr,nr.i;lserung des Spectrum verbunden i f i , die aul'serlten violetten Strahlen nicht mehr Gchtbar waren, und c l n L ihm a u s die-

lein Grunde die I)Iaiie untl violette Hiilftte contra- hirt zu k p fcliien, wihrmtl he in der That ex- pandii t ifi.

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[ 335 3 DieTelben Verfuche, welche die Wirklichkeit

ejnes zweitcn ahgdei te ten Spec t rum dar thun , zei- gen uns die nicht weniger Ibnderbare Erl'chpinung eirier Breclrtrng oline Furlen rri i t tr lr t zweier Pris- m e n aus derJeiLen S i ~ ~ / i n n c . Dielkr ErfoIg, d e n rnan bisher fur uomiiglich hielt, k l ie in t davon ab- zuhingen , dars die Zcrflreuung Iiarker zuninimt a l s die mitt lere Brechung , wenn nian d ie Neigung des einfallenden Strahls gegen das Prisma VrianiJert,

und icheinc uns d ie Miiplichkeit zu zeigen, rin achroniatil'ches OLjectiv .durch Verbindung zweier Linl'en aus r iner l r i Glasart hervorzubringen.

AUS Jer dritten Reilie dcr angefiihrten Per- f irrhe, 66 bis 69, zeigt lich, Jars das z w e i t r abse- Ieitr te Spectruiii Iich cJem errten Pntgegenletzen; tin J Zuni Auflreben dr l rdbpn bi.auchen lafst. In Verf. 67 wird das erfie Spec t rum n u r zum Theil vtin d m i zweiten aufgehob+.n; in \'err. 68 abe r vollftiintlig ; und in Verf. 66 corrigirte das zwrite das er[&r zu l i a rk , To d:ifs der iibrig bleibcnde sriine

Haild nacli d e r Kacte des a n d r r n Prisnia zu iiber- fppr ang. Diefe Verrucllr vollrntlen datier nicht nur den Beweis der Wirklichkeit diel'rs neuen SpectrLtnl, I;,ndern L;.h,int.n such clip MGglirhkPit anziicleutcu, die i n tIcii bistierigrn achromatil'chen Obj.*rtiven nicht auf;;cliol)nari Fnrben, welclie das vorzuglichfie Hintlw-nifs clrr ~'ervollkoiiiriiuun:: diefrr FernrGiire w a r m , vii l l is aufzu!iebbn, ocler wanigtteno zu ver-

m indern.

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Die ausnehmende Klcihheit der uncorrigirten Farbenrinder , .welche durch das erfie abgeleitete Spectrum entliehn , machen es unrniiglich, ihre re- lative oder ihre abrolute Grijl'se dorch 'irgencl eine der ,Methoden zu finden, niittelfi deren mir atwas Riumliches zu menen pflegrn; I'elbfi das feinfie Mikrometer reicht dazu nicht hin. Das zweite ab- geleitete Spectruni kiimrnc uns aber hierbei zu Hiilfa, und giebt uns ein genaues Mittel an die Hand , in jedem Fall die Griirse cles errten abgelei- reten Spectrum zu meKen. Denn da es nicht durch irgend eine fpecififche Eelchaffenheit der breclien- den Mittel hervorgebracht mird, rondern allein von den Einfallswinkeln der Lichtfirahlen auf die bei- den brechenden Flachen des Prisuia abiiangt , To I d s t Gch die GrXse deITelLen unmittelbar durch Rechnung befiimmen. Wir brauchen alfo in Fa1- l e n , wo das zweite abgeleitete Spwtrurn das erfie, wie 'in VerL 68, vollliandig aufhebt, niir die Griil'se des Aveiten algeleitetcn Spectrum, oder die kleine Ablenkung dcs Stralils iron mittlt.rer Brechbarkeit, 10 w i e ihn clas Kronglas giebt, zu Ixrechncn. Uncl wenn man all'o I'o fiir clas Ntntglas-Prisnia die GrGl'se des zwriten aLgelritetw Spectrum , oder die kleine ALlenkung d ~ s niittleren Stral:ls, welclie durch das Fliiitgla,- I'risma Iicrvorgelraclit W ~ I d, bewchnet, To erhal t nian ein JInals des ellien ab- geleiteten Spectrum deb Flintglas , weluhes durch die l'pecilifche Anziehung, die dalrelbe auf die

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[ 335 1 verfchiedenen farbigen Strahlen aursert , hervorge- bracht wird.

Dieres iIl cine vollftandige Ueberficht der Ver- ruche , welche ich iiber d3s edie untl das zweite abgde i t e t e Farbenl'pectrum J e s Prisnia ansefiellt habe. Ich I'chliel'se mit einer Anwenclung der He- h i t a t e derl'elben a u f die achromatilchen FernrGhre uncl deren V e r b e l h u n g .

5) Antvendrcng ncq' d ie I'ervollknmmnrrn,c der aclrro- mnrvi.heir I.eriir&'lue.

D i e Unvollkornmenhtiitcm dcr achroniatili..hen Fernrijhre b e r u h m auf zwei Griinden. ErILctis

darauf , daL's lie d ie Farh6.n nicht g a n z , lbil,Ivn n u r zum Theit aufht.ben, wovon die Url'achr 11a;in liegt, dals i n rlem durch Kronglns urid tlurcli Fiii.it-

glas, hqrvorgelrachten Spcctris die f3nrbigc.n l~ii!ime in tlem r inen ein andews Verhaltnils J e r tiriil 'se

zu e inandr r , als in den) aiiclr'rn LaLen. Zwericws iu der pofsrn Schwierigkeit, licli Adern - und Streifen - freyes Flintglas zu verfchafi'en. His jptzt ili e), Ib vie1 ich weii's, fl(Jch Yon n i rn iaad verlucht worden, das erlie tlielbr Uebel wegzuraunion o d e r weniglipns LU verrninflern. Die grcjfsen fielohriun- gen, wrlche drr EotrrJ of Longiriirlc. i n Ens l and unfl die Akadrmie Jrr Wilrenlkhat'ten i n Frankreich auf die Vrifewigun:,. guten Flintglal'es ausgefetzt h a b e n , lind ebcnfdlls ,his jetzt noch ohne gedeih- lichen Erfolg geblirtra*n. DIP f ~ l a e ~ ~ t l r n .34aximi.n, welche fich unmittelbar auf Verluclle griinilrn,

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diirften vielleicht zur Vervollkommnung dieles wichtigen Infirumentes beitragen,

1) Es erhellt aus den hier mitgetheilten Ver- luchen, dafs die niclit corrigirte Farbe ioi Allge- meinen abnimmt, wenn der Unterf'chied der zer- fireueoden Kraf'te der beiden fie hervorbringenden Yrismen oder Glaslinren geringer w i d . In einer Verbindung zweier Prismen oder Linlhn aus Kron- glas oder Flintglas, deren zerfireuentle Krafte 0,036 untl 0,053 find, bleibt noch betrichtlich vie1 Farbe zuriick. Die irncorrigirte Earbe kann da- her fehr vermindert werderi. rverin man Flint- glas nirnmt, das eiiie $0 kleine zerJ2reirende Krufl h a t , als es das Elintglas nur zuliyst. Die Zer- fireuungs - Kraft verlchiedner Arten von Flintglas variirt yon 0,045 bis 0,052, und Dr. H o b i l o n will Lie f'elbfi 0,038 gefunden liaben, hat er Iich an- ders nicht in Berechnung fcines Verfuchs geirrt ").

Hr. T u l l e y zu Islington n i m m t zu reinen Arliromaten Flintglas vorn Pprcit. Gewichte 3,466 bis 3,192, und da 'er finclrt. dafs die brecbenden und die zerfircueuden lir,ifte deffelbon Gch aienilicb nabe wie das rpecif. Ge- w i c b t vrihalrcn, lo m & die d i e Arc Flinrglas die leiz- rere frhr a n Farhenzerflrcuung iibertreFfen. Bri dem FIintglas vorn fpecit'. Gevvichtc 3,466 iTt clas Verlrdtnifs der Ereclung im Krongla le zu drrn irn Flinrglalk \vie I : ~ , 7 4 , uotl die HJlbrneffer dcr Kri i rnmungen liud

.. . Be; clem Fliiirglafe vom rpecif. Gewichte S,r_o.- ik das Verhiltnifa clrr Brechung I : 1,5a. uncl die kialbmefler der Kriirnmungen lind

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c 337 3 Der praktifche Optiker follte fich daher irnmer das Flintglas ausfuchen , welches das klcinfie Zer- iireuungs -Vermi;gen tiat ; denn obgleich dann die Halbmefler der Oberflachen kleiner genommen wer- den miilren, To wird doch das erfie abgeleitete Spectrum fehr verringert,

a) Da auch das Kronglas von bedeutend ver- fchiedunem Brechungs -Verrniigen vorkijniint, nach Verl'chiedenheit feiner Mil'chung, l o ill es wich:ig, ebenfaalls das, welches die aulserfien Strahlen an1

weniglien auseinander hricht , zu nehnien. Dmn dann kann der Optiker noch weniger zerheuendcs Flintglas als das vorhin angefuhrte brauchen, IVO-

durch die unautgehobnen Farbenrinder nocli mehr verkleinert werden rniilIen.

3) Flintgfas das ein geringes ?krlireuungs -Ver- miigen haben foll, bedzrf nur eines geringen Zu- fatzes an Blei, unll es lal'st lich erwarten, dali die Glasmalle homogener ausfallen, und durch wenjger Adern und Streifen entftellt feyn werde, weun man ihr weniger Blei rls jetzt zufetzen wird ; fo dalj a l l 0 auch der zweiten Gnvollkornmleulieit der achrunia- tifchen Telefkope (lurch Gebrauch leichteren Flint- glares Ech wirtl abhttllen lallen *).

M a n rehe in der Edinhurgh E n c y c l o p a e d i a , 211 Edir . , deli Artikel Achromncic Trlrfcope, wo ich einise Ge- Iislrea iiir acbromatil'che Objectivgliler aogegeben habe, welche mir YOU diefern beriihrnten Optikrr miigetheilc wordeii Gad.

') Da e6 f a l t unmiiglich i f i , sin guces Stuck Flinlglrs yon meLr a h 4 bir 5 Zol l Ilurclimrllcr zu ertial ien, lo mucLre

Anoal . cl.Phyfik. s.50. S I 7;. J . 1815. St .7 .

tl r e wf i e r .

f'

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[ 3.38 3 Ich habe die Ablicht , diefer -4nlicht zu Folge,

Verfuche iiber die belle Glasmifchung zu achroma, tiL'chen Telel'kopen 'anzufiellen , u n d der Baronet S i r G e o r g e M a c k e n z i e , der niit folchen Operationen bekaonter ifi als ich, mill die Giite haben, niir bei d ider wichtigen Unterl'uchung zu helfen.

Die zweite Heihe der von niir hier mitgetheil- ten Verfuche rcheint uns einige Hoffnung zu ge- ben, dals man durch zwei Linl'en aus einerlei Glas- art eine farbenlofe Brechung werde bewirken kiin- nen. D o l l o o d , und jeder Optiker nach ihm, wiirde dielks fir gant unmijglich erklrirt haben. Allein der Erfolg-in Verl'. 63 beweirt, dafs lich die- fes mittelk zweier Prismen erreichen.lafst, vermijge efner folchen Anordnung derl'elben , wie ich lie in Fig. 4 abgebildet habe. Das Prisma mit dem klei- n e r m brechenden Winkel H Iteht fo , t lals die ein- fdlenden Stralilen RR Segen die diefen Winkel hal, birende ELene geneigt find, wodurch die Farben- zerrtreuung diel'es Prisma vergriifsert wird , Co dafs Ge die Farbenzerfireuung des Prisma A rnit dem grtil'seren brechenden \+'inkel aufzuheben vermag,

es der 3IiiIIe werch r e p zu val'ochen, ob Iicb nicht das ZLI einer Linre von eiiier bedeutendeo G o h e befiimmte Flintglas a u s eirizelnen StEchen guten Fiiutglales aus ei- nem und demCelben Hafen Collte hinlinglich faft auram- menkitten, und dnnn Ichleifen und poliren laKen! Ich liabe ei:] rnlchrs Verrahren i n clcr E d i n b . E n c y c f . Vol. 5 . Burnirrg Znj ir . tiir grofw Srennglilar in VorfccLIag so-

briictir. U r o wJt c r .

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i 333 J o h n e d a f s fie die Brechun,g delrelben gauz aufiiebt. D a h c r wirtl cler Stroll1 1713 farbenlos, u n d durch- k h p e i d e t doch die Axe CD.

Diefe Anordnung der Prismen lifst GcH in d e n Linfen eines achrontatircheri Objrctivs nachahmen, wenn man lie wie in Fig. 5 Lbllt . D i e p l an - con- vexe Linre .4 entl'pr.icht liier den1 Prisnia A Fig. 4, und de r ertiabne Meniscus B dem Prisrna B Fig. 4. E i n e plan - convexe Lin le nrhnie i c h , well lie d i e Abweicliung wegeri de r Kugelgelialt vollkommen

aufhebt. Vielleicht ntiil'ste Lei de r belien Einrich- t u n g B ein hohler Meniscus und A ein e rhabener Meniscus [eya, tler feine erhabne Seite dern Qkular zukehrte. Ich habe einige Verl'uche mit lolc11en ClaslinCen g e m a d i t , u n d fand oEenbar e ine Ver- minderuog de r Abweichung wegen der Farbenzer. l i reuuns, k o n n t e aber nicht alle Farben weg'l'cliaf- ten, waf~rl'cheinlich weil t-s mir an paflenden Lin- ren g I a re rn I'e h I te.

Vielleicht w3re es vortlieilhaft, der Linfe B im Tliiden eines gleich groljeii Farbenlpectrum mit d e r Lint'e A datlurcli zu Hiilfe zu kontrnen, dafs man

lie aus einer etwas dichtercn Ar t von Kronglas niachte, welche die Farben etwas l i irker, als es das Kronglas der Linfe A thut, zerfireute.